Die vorliegende Datenbank will auf der Grundlage der Edition der Briefe, Beilagen und Akademiearbeiten sowie anderer Hilfsmittel einen Überblick über alle 890 Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft verschaffen. Der Bearbeitungsstandard der ersten 527 Mitglieder, also der Palmgenossen, die in der ersten Periode der Fruchtbringenden Gesellschaft (1617-1650) unter dem Oberhaupt Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650) aufgenommen wurden, konnte bei den späteren Mitgliedern nicht durchgehend beibehalten werden. Jedoch wird eine Ergänzung und Verbesserung dieser Einträge ab 2020 möglich bleiben (Prof. Dr. Klaus Conermann), nicht zuletzt als prosopographische Vorbereitung für die erhoffte Erschließung und Edierung der Quellen der zweiten, sog. Weimarer Periode (1651-1662/67) der Gesellschaft in einem künftigen Forschungsprojekt. ACHTUNG: Die Einträge unterliegen dem Urheberrecht und sind für eine kommerzielle Nutzung durch Dritte gesperrt. Eine separate Veröffentlichung als Mitglieder-Lexikon behalten sich die Datenbank-Bearbeiter in Kooperation mit der Sächsischen Akademie der Wissenschaften vor.
Die Datenbank hat im Hinblick auf die redaktionelle Gestaltung gewisse editorische Richtlinien und Gewohnheiten der Edition übernommen, insbesondere die dort verwendeten Siglen und Abkürzungen sowie die Verweisart auf dort veröffentlichte Briefe durch deren Ordnungsnummern, die rückwärts gelesen das (genaue, ungefähre oder vermutete) Abfassungsdatum ergeben. Römische Zahlzeichen dahinter markieren die jeweilige Briefbeilage.
Für die Briefnummern 171224 (d. i. 24. 12. 1617) bis 261010 (d. i. 10. 10. 1626) siehe
Reihe I, Abt. A, Bd. 1.
Für die Briefnummern 270105 bis 291231 siehe
Reihe I, Abt. A, Bd. 2.
Für die Briefnummern 300000 bis 360800 siehe
Reihe I, Abt. A, Bd. 3.
Für die Briefnummern 370113 bis 381224 siehe
Reihe I, Abt. A, Bd. 4.
Für die Briefnummern 390110 bis 401229 siehe
Reihe I, Abt. A, Bd. 5.
Für die Briefnummern 410101 bis 431227 siehe
Reihe I, Abt. A, Bd. 6.
Für die Briefnummern 440000 bis 461216 siehe
Reihe I, Abt. A, Bd. 7.
Für die Briefnummern 470100 bis 500802 siehe
Reihe I, Abt. A, Bd. 8.
Der 9. Band der Reihe I, Abt. A enthält in 10 systematischen Kapiteln Gutachten, Entwürfe und Zirkulare zur Grammatik, Rechtschreibung, Lexikographie und Poetik des Deutschen, dichterische Zeugnisse sowie Ergänzungen und Nachträge.
Für die Briefnummern 620601 bis 800414 siehe
Reihe I, Abt. C. – In diesem Band sind auch die Einträge aus dem Hallenser Wappenbuch der Fruchtbringenden Gesellschaft (SLUB Dresden: MS. M. 51) und aus dem Mitglieder-Register des Hallenser FG-Erzschreins (SLUB Dresden: MS. M. 50, Bl. 6r-13v) aufgeführt.
Die Datenbank hat in vielfacher Weise die Erträge der Editionsbände wie auch die Ergebnisse der langjährigen Forschungen der Arbeitsstelle aufgenommen, desgleichen das einstige Arbeitsstellen-Archiv mit seiner großen Sammlung von Quellen und älterer wie neuerer Forschungsliteratur berücksichtigt. Das zur Erstellung der Mitglieder-Datenbank ausgewertete Material, wozu auch Artikel aus abgelegener genealogischer Literatur gehören, wurde in den Einträgen aus Gründen der Überschaubarkeit nicht ausgewiesen. Die Datenbank erhebt weder den Anspruch auf Vollständigkeit noch auf immer stringente Systematik. Gleichwohl war es unser Anliegen und Ziel, ein in allen Einzelartikeln hochwertiges Mitgliederlexikon und ein vielerlei Frage-Interessen genügendes elektronisches Nachschlagewerk zu präsentieren.
Für die ersten 527 Mitglieder (Köthener FG-Periode) liegt mit Conermann III (s. u.) ein verlässliches und eingehendes bio-bibliographisches Referenzwerk vor, das zur weiterführenden Information nachgeschlagen werden kann. Selbstverständlich können Einträge in der vorliegenden Mitglieder-Datenbank über die dort zusammengetragenen Informationen hinausgehen. Für die letzten 101 Mitglieder (Nr. 790-890), die unter dem dritten und letzten Oberhaupt, Herzog August von Sachsen-Weißenfels, Aufnahme fanden, konnte aus dem Quellenfundus der Arbeitsstelle und aus den drei in der Abt. C: Halle erschienenen Bänden (s. unter Edition) zumindest eine ganze Reihe befriedigender biographischer Datenbankeinträge geschaffen werden. Dies konnte für die Weimarer Mitglieder der FG (Nr. 528 bis 789) bislang noch nicht erreicht werden, da der Weimarer Erzschrein der FG (im ThHSTA Weimar) noch nicht ediert ist und allenfalls subsidiär ausgewertet werden konnte. Diese Einschränkung aufzuheben, bleibt künftiger fakultativer Verbesserungsarbeit vorbehalten (s. o.).
Zu Beginn werden das Wappen (farbige Wappenzeichnung), die Mitgliedsnummer, Titel und Name des Mitglieds mit dem in Klammern gesetzten Gesellschaftsnamen in der FG angeführt. Es schließen sich, soweit bekannt, die Lebensdaten nach Zeit und Ort an. Abgesetzt von dieser Titelzeile ergeht zunächst ein Hinweis auf die GND-Nummer des Mitglieds, sofern vorhanden, und ein Hinweis auf das Bekenntnis des Mitglieds. Im Falle von Unsicherheit, ob das Mitglied der lutherischen oder der reformierten Konfession angehörte, erfolgt die Angabe „Protestantisch“. Mit der Angabe der Gesellschaftspflanze und des Gesellschaftsworts wird die FG-Imprese des Mitglieds vervollständigt. Die deutschsprachige Ansetzung dieser Angaben folgt jener der Quellen (Gesellschaftsbücher/ zeitgenössische Mitgliederlisten). In der Kategorie Aufnahme ergehen, soweit ermittelt, Hinweise auf das Aufnahmedatum, den Aufnahmeort und die Umstände der Aufnahme in die FG. Teilweise können hier sehr genaue Angaben gemacht werden. Der Aufenthaltsort des Mitglieds orientiert über den Ort bzw. die Region/ das Territorium, an dem bzw. in der das Mitglied zum Zeitpunkt seiner Aufnahme niedergelassen war oder wirkte. Andere im Laufe des Lebens bezogene Aufenthalts- und Wirkungsorte werden in den Kategorien Bildungsweg und Werdegang genannt. Die Kategorie Wirkung erfaßt in heutigen Begriffen die berufliche Funktion des Mitglieds und sondiert seine Stellung oder Bedeutung innerhalb der FG bzw. innerhalb der Kulturgeschichte der Epoche. Bildungsweg und Werdegang zeichnen den Lebenslauf, die Karriere und die hervorzuhebenden Leistungen des Mitglieds, ggf. insbesondere auf dem Gebiet der Literatur und Kultur, ausführlicher nach. Die Kategorie Stand/ Stellung erfasst vereinfacht den höchsten erreichten sozialen Stand des Mitglieds sowie in ihrer historischen Bezeichnung seine höchste berufliche oder amtliche Funktion oder Tätigkeit. Den Beschluss macht die Kategorie Wappen/ Porträt mit diesbezüglichen Angaben/ Links, falls sie verfügbar waren. Fehlende Hinweise beruhen hier nicht auf eingehenden Recherchen und dürfen daher nicht als endgültige Aussagen verstanden werden.
Rechts neben den drei Suchfeldern erscheint jeweils ein kleines Kästchen mit einem grünen Häkchen, das für “Trunkierung” steht. Gibt man bei gesetztem Häkchen und der gewählten Suchkategorie “Mitgliedsnummer” als Suchbegriff etwa “18” ein, so erhält man nicht nur das Mitglied Nr. 18, sondern alle Mitglieder, in deren Mitgliedsnummer die Zahl 18 vorkommt. Die Trunkierungsfunktion ist durch einfaches Klicken auf das Kästchen aufzuheben oder wiederherzustellen.
Eine vollständige Bibliographie zur FG und ihren Mitgliedern hätte die Zeit- und Arbeitskapazitäten der Arbeitsstelle über Gebühr erschöpft. Wir verweisen hier nur auf die verschiedenen Bibliographien in den Vorwerken der Editionsbände, auf die Literaturauswahl im Menüpunkt “Einführung” (dort der Unterpunkt “Quellen und Literatur”) und auf die Zusammenstellung der Veröffentlichungen aus der Arbeitsstelle im Menüpunkt “Publikationen”. Eigens sei hier nur auf folgende Literaturtitel hingewiesen, die in biographischer und quellenmäßiger Hinsicht für die Datenbank unverzichtbar waren.
Conermann I-III
Fruchtbringende Gesellschaft. Der Fruchtbringenden Gesellschaft geöffneter Erzschrein. Das Köthener Gesellschaftsbuch Fürst Ludwigs I. von Anhalt-Köthen 1617-1650. Hrsg. von Klaus Conermann. 3 Bde. Leipzig [zugleich: Weinheim] 1985.
Bd. 1: Der Fruchtbringenden Gesellschaft Vorhaben, Namen, Gemälde und Wörter. Faksimile des ersten Bandes des im Historischen Museim Köthen aufbewahrten Gesellschaftsbuches Fürst Ludwigs I. von Anhalt-Köthen. Hg. K. C. = Conermann I.
Bd. 2: K. C.: Die Fruchtbringende Gesellschaft und ihr Köthener Gesellschaftsbuch. Eine Einleitung. Günther Hoppe: Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen. Bilddokumentation: Das Köthener Gesellschaftsbuch. Wappen des zweiten und dritten Bandes. Die Weimarer Gemälde der Fruchtbringenden Kräuter. = Conermann II.
Bd. 3: K. C.: Die Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft 1617-1650. 527 Biographien. Transkription aller handschriftlichen Eintragungen und Kommentare zu den Abbildungen und Texten im Köthener Gesellschaftsbuch. = Conermann III.
Conermann TG
Conermann, Klaus: Die Tugendliche Gesellschaft und ihr Verhältnis zur Fruchtbringenden Gesellschaft. Sittenzucht, Gesellschaftsidee und Akademiegedanke zwischen Renaissance und Aufklärung. In: Daphnis 17 (1988), 513-626. (=Sprachgesellschaften – galante Poetinnen [Literary societies/ Literary women] Zusammengestellt v. Erika A. Metzger u. Richard Schade. Amsterdam 1989, 95-208).
Die Suche nach Namen, Mitgliedsnummern, Konfession, Ort, Aufnahmedatum usw. ist durch zwei Suchschlitze variier- und eingrenzbar. Aufgrund der Trunkierung empfiehlt es sich, Suchbegriffe möglichst genau einzugeben, um die Trefferquote nicht zu sehr ansteigen zu lassen. Die Trefferergebnisse lassen sich alphabetisch (nach Namen) und chronologisch (nach Mitgliedsnummern) sortieren.
Eine Beacon-Datei mit den Mitgliedern der Fruchtbringenden Gesellschaft finden sie hier.
Der edv-Abteilung der Herzog August Bibliothek unter Dr. Dietrich Parlitz, insbesondere den ehemaligen HAB-Mitarbeitern Christian Knoop und Timo Steyer, sind wir für unschätzbare Hilfe zu großem Dank verpflichtet. Nicht zuletzt hatte sich die Bibliothek bereiterklärt, die Datenbank auf ihrem Datenbank-Server abzulegen und zu hosten. Ebenso erinnern wir dankbar an die Unterstützung Herrn Christof Bobzins (artwork & design, Braunschweig), der das webdesign des Portals optimierte.
Mit dem Auslaufen der Projektförderung Ende 2018 und dem Abschluss letzter Arbeiten ist das Portal im März 2020 in die Obhut der Sächsischen Akademie der Wissenschaften übergegangen.