001 Caspar von Teutleben (Der Mehlreiche)
* 1576-03-27 Laucha | † 1629-02-11 Wenigensömmern
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GND-Nummer: |
121486001 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Sack voll Weitzenkorn/ zu mahlen sich einschüttend/ un(d) unter das Mehl außm Beutel fallend | Hierin find Sichs |
Aufnahme: |
1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend, deren Gründung er angeregt haben soll. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Geh. Rat; Mitinitiator der FG. |
Bildungsweg: |
Erhielt Privatunterricht; 1593-97 U. Jena; 1598–1601 Italien: U. Padua, Florenz, 1599 U. Siena, 1600/01 Rom, Neapel, Florenz; 1603 als Hofmr. Rückkehr nach Italien. |
Werdegang: |
1608 Hofmr. der sachs.-weimar. Prinzen Friedrich (FG 4) und Wilhelm (FG 5), daneben seit 1611 Hofgerichtsassessor in Jena; 1613/14 Reisebegleiter Prinz Johann Ernsts d. J. von Sachsen-Weimar; ab 1616 Hofmarschall in Weimar; seit 1620 Geh. Rat in Coburg; seit 1621 auch weimar. Geh. Rat von Haus aus. |
Stand/Stellung: |
Adel; Hofmarschall. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 21793 |
002 Ludwig von Anhalt-Köthen (Der Nährende)
* 1579-06-17 Dessau | † 1650-01-07 Köthen
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GND-Nummer: |
118574868 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein wol ausgebacken Weitzen-Brodt in einer Schüssel | Nichts Bessers |
Aufnahme: |
1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend. F. Ludwig nahm auch an der Académie des Parfaits Amants teil und unterstützte seine Schwester Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg-Rudolstadt (TG 1) u. a. in der Abfassung eines GB der TG. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Köthen, Anhalt-Köthen |
Wirkung: |
Regent des Teilft. Anhalt-Köthen; Leiter der FG u. der (ratichianischen) Bildungs- und Schulreform in Köthen, Übersetzer, bes. aus dem Ital. u. Frz. Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) zu sehen. S. DA Köthen I.1, 86. |
Bildungsweg: |
1596/97 Reise in die Niederlande, England und Frankreich; 1598-1602 Reise in die Schweiz und Italien (1599 u. 1600 U. Siena; 1599-1601 Florenz, 1600 Aufnahme in die Accademia della Crusca; Rückweg über Österreich, Ungarn, Prag und die Oberpfalz); bis 1606 weitere Reisen durch die Niederlande, Frankreich u. England. |
Werdegang: |
1606 Antritt der Regentschaft im Teilft. Anhalt-Köthen. Spiritus rector u. erstes Oberhaupt der FG. Ratichianische Bildungs- und Schulreform mit Lehrbuchprogramm in eigener Fürstlicher Druckerei (1618/ 19); schwedischer Statthalter der Stifte Magdeburg und Halberstadt (1631-35).
F. Ludwig war mit der ref. Gfn. Amoena Amalia v. Bentheim, TG-Mitstifterin (AL. TG 2) u. in zweiter Ehe mit der ref. Gfn. Sophia zur Lippe (AL. TG 38), in der FG "Die Nährende", vermählt.
Literar. Leistungen: Krit. Arbeit an sehr vielen Werken der FG-Mitglieder, u. a. Opitz' (FG 200) Psalmen Davids (1637) u. Wartenslebens (FG 108) Du Bec-Crespins-Übersetzung (Tamerlan. 1639). Gesellschaftswerke, wie die Poetik Kurtze Anleitung Zur Deutschen Poesi u. Gesellschaftsbücher, daneben Übersetzungen aus dem Italienischen des Francesco Petrarca u. Giovan Batista Gelli, auch biblische Dichtungen, wie Das Buch Hiob (1638) u. Der gekrönte David (1648). 1638 bis zu seinem Tod Moderator der fruchtbringerischen Sprachdebatte.
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Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 419 |
003 Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar (Der Käumling)
* 1594-11-21 Altenburg | † 1626-07-06 Markt St. Martin (Burgenland/Ungarn)
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GND-Nummer: |
102239452 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das Korn in der Erden käumend theils außgewachsen | Betrückt doch nit erstickt |
Aufnahme: |
1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Weimar, Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Mitgründer der FG; Regent des Hzt. Sachsen-Weimar; Förderer der ratichianischen Schulreform in Köthen u. Weimar. |
Bildungsweg: |
Ab 1608 U. Jena; 1613/14 Frankreich, England und die Niederlande. |
Werdegang: |
Seit 1615 Regent des Hzt. Sachsen-Weimar, Mitfinanzierung der Ratichianischen Reformen in Köthen (vgl. FG 2) und gemeinsam mit seiner Mutter, Hzn. Dorothea Maria, Förderung der Köthener (s. F. Ludwig) u. Weimarer Schulreform des Hofpredigers Johannes Kromayer (Schulbücher, Schulordnungen, Druckereifiliale in Weimar bis Ende 1623 Johann Weidner, danach Hofbuchdruckerei Johann Weischner);
seit Jan. 1620 kurpfälz. Obrist; danach niederländ. Rittmeister; dän. Generallt.
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Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
004 Friedrich von Sachsen-Weimar (Der Hoffende)
* 1596-03-01 Altenburg | † 1622-08-19 Fleury (Belgien)
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GND-Nummer: |
104206497 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Eine halb reiffe Kirsche | Es soll noch werden |
Aufnahme: |
1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Mitgründer der FG. |
Bildungsweg: |
Reiste 1617 mit seinem Bruder Wilhelm (FG 5) nach Oberdeutschland u. in die Niederlande bzw. 1618/19 nach Frankreich. Präzeptor Tobias Adami (FG 181). |
Werdegang: |
1622 pfälz. Obrist unter Hz. Christian v. Braunschweig-Wolfenbüttel u. Peter Ernst II. v. Mansfeld. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 18379 |
005 Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (Der Schmackhafte)
* 1598-04-02 Altenburg | † 1662-05-17 Weimar
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GND-Nummer: |
102104387 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Eine Birn am Baum mit der Wespe und jhrem stich hangend | Erkandte Guete |
Aufnahme: |
1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend. Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) dargestellt. S. DA Köthen I.1, 86. W. gehörte ebenso wie seine ihm am 25. 3. 1625 vermählte Gattin Pzn. Eleonora Dorothea v. Anhalt-Dessau (TG 4) der Académie des Parfaits Amants an. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Mitgründer der FG; 1651-1662 zweites Oberhaupt der FG. Man erblickt ihn auf einer Darstellung eines FG-Treffens (1622) durch Peter Isselburg. S. DA Köthen I.1, 86. |
Bildungsweg: |
U. Jena; reiste 1617 mit seinem Bruder Friedrich (FG 4) nach Oberdeutschland u. in die Niederlande bzw. 1618/19 nach Frankreich. Präzeptor Tobias Adami (FG 181). |
Werdegang: |
Pfälz. Obrist unter Peter Ernst II. von Mansfeld und Mgf. Georg Friedrich von Baden-Durlach, General unter Hz. Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel;
seit 1651 bis 1662 zweites Oberhaupt der FG. Seine literarischen Leistungen beschränken sich auf zwei Kirchenlieder und ein Gedicht auf den Tod Diederichs v. dem Werder (FG 31).
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Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 18535 |
006 Ludwig d. J. von Anhalt-Köthen (Der Saftige)
* 1607-10-19 a. St. Köthen (?) | † 1624-03-15 Köthen
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GND-Nummer: |
124281729 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Eine WasserMelone auffgeschnitte(n) und in stücklein abgetheilt | Unaußgesogen taugs nit |
Aufnahme: |
1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Köthen |
Wirkung: |
Mitstifter der FG; Übersetzer (aus dem Italienischen). |
Werdegang: |
Kurz vor seinem Tod im Januar 1624 Teilnahme an Gesellschaftstreffen "auff Gottbotts scheideweg". Mitübersetzer des ital. "Novellino". |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
007 (Albrecht) Christof von Krosigk (Der Wohlbekommende)
* 1576-12-05 | † kurz vor 1638-08-18 Dessau?
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GND-Nummer: |
136535372 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Sechs Gerstenährn aus einem Korn gewachsen | Jm Gutten Lande |
Aufnahme: |
1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend. Man erblickt ihn auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622). S. DA Köthen I.1, 86. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Dessau |
Wirkung: |
Hof- und Regierungsamt; Mitgründer der FG. |
Werdegang: |
Anhalt. Kammerrat, Hofmarschall u. Amtshauptm. zu Dessau, zeitweilig Capitain im anhalt. Defensionswerk (1623) und Unterdirektor des anhalt. Landtags (1628);
Teilnahme an mehreren Gesellschaftstreffen (9. 1. u. 10.7. 1624, vgl. auch die auf dem Kupferstich Peter Isselburgs abgebildete Zusammenkunft). Ist er der Vf. eines mit CK gezeichneten Gedichts in der Tasso-Übersetzung (1626) Werders (FG 31), Bl. 259r?
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Stand/Stellung: |
Adel; anhalt. Kammerrat, Hofmarschall u. Amtshauptm. zu Dessau. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
008 Bernhard von Krosigk (Der Reinliche)
* 1582-04-13 | † 1620-11-08 bei Prag
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GND-Nummer: |
136535380 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Eine außgeblüete weisse Lilge | Ungerührt bestehts |
Aufnahme: |
1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Maxdorf, Badegast (b. Köthen), Köthen; Anhalt-Köthen |
Wirkung: |
Mitgründer der FG, Reisebegleiter F. Ludwigs, Offizier. |
Werdegang: |
Page und Reisebegleiter F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2); anhalt.[-köth.] Rittmeister; Obristlt. unter Gf. Georg Friedrich v. Hohenlohe-Neuenstein-Weikersheim (FG 44), fiel in diesem Regiment in der Schlacht am Weißen Berg auf protestantischer Seite. |
Stand/Stellung: |
Adel, Rittmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
009 Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (Der Wohlriechende)
* 1567-05-09 Harzgerode | † 1618-05-24 Dessau
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GND-Nummer: |
104173327 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Eine außgeblüete Mayblume | Mit süß vermischt |
Aufnahme: |
1617Wurde vermutlich gemeinsam mit seinem Sohn Johann Casimir von Anhalt-Dessau (FG 10) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Dessau, Anhalt-Dessau |
Wirkung: |
Mitgründer der FG; bis 1606 Regent (im Namen seiner Brüder) des Ft. Anhalt, danach Regent des Teilft. Anhalt-Dessau. |
Werdegang: |
Bis 1606 regierte er im Namen der jüngeren Brüder ganz Anhalt, erhielt dann 1606 auf der Grundlage des Teilungsabkommens den Dessauer Anteil u. das Seniorat.
Bruder FG 26, Halbbrüder FG 2, FG 12, FG 46. Seine zweite Gattin Dorothea, eine Pfalzgfn. v. Simmern, war TG-Mitglied (TG 24), 300320 (einschl. Impresenentwürfe, S. 184f.).
Der Fürst galt als sehr belesen u. besaß eine große Bibliothek (3000 Werke) und war insbes. Liebhaber der Astrologie u. Alchemie. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 25171 |
010 Johann Casimir von Anhalt-Dessau (Der Durchdringende)
* 1596-12-07 Dessau | † 1660-07-15 Dessau
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GND-Nummer: |
100858457 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Dattelbaum/ darauff ein Gezimmer so jhn beschwert | Beschweret doch erwehret |
Aufnahme: |
1617Wurde vermutlich gemeinsam mit seinem Vater Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (FG 9) aufgenommen. Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) dargestellt. S. DA Köthen I.1, 86. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Dessau |
Wirkung: |
Regent des Teilft. Anhalt-Dessau. Teilnahme an Gesellschaftstreffen, beispielsweise am 18.5.1623, 9.1. u. 10.7.1624. |
Bildungsweg: |
1608/09 Studium Genf unter der Anleitung der Hofmeister Peter v. Sebottendorf (FG 57) u. Marcus F. Wendelin; Vf. lat. Schulreden in Genf u. Zerbst (1612). |
Werdegang: |
Regierungsantritt in Dessau 1618; ein Jagdunfall im Herbst 1652 schwächte ihn körperlich dauerhaft; positive Aufnahme Zesens (FG 521) 1653 an seinem Hof.
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Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
011 Wilhelm Heinrich von Bentheim-Steinfurt (Der Kräftige)
* 1584-02-04 Bentheim | † 1632-10-06 Burgsteinfurt (?)
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GND-Nummer: |
1020090618 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Eine außgeblüete volle Nelcke | Jm Geruch vnd Wesen |
Aufnahme: |
1617-11-02Bei Gelegenheit seiner Hochzeit mit Anna Elisabeth, der Tochter Johann Georgs I. (FG 9) u. Dorotheas v. Anhalt-Dessau (TG 24), geb. Pfalzgfn. v. Simmern, aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Steinfurt, Bentheim-Steinfurt |
Wirkung: |
Regent der Teilgft. Steinfurt (ref. Gymn. illustre in Burgsteinfurt). |
Bildungsweg: |
Er besuchte 4 Jahre das Gymn. Arnoldinum in Steinfurt, seit Dez. 1598 die Hofschule Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80). Dort hielt er 1601 Akademiereden u. wurde zum Kanoniker des Stifts gewählt; Studium Straßburg, wo er 1603 eine "methodica dispositio" über Verträge u. Bündnisse in Druck gab. |
Werdegang: |
Domherr in Straßburg; seit 1606 gemeinsame Regierung mit seinen älteren Brüdern, ab 1610 Alleinregierung in Steinfurt (Sitz eines ref. Gymn. illustre);
er konnte neben Lat. u. Frz. auch Griech., liebte das Dt. und las täglich im griech. NT.
Schwager F. Ludwigs (FG 2; 1. Ehe) u. F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), s. Bruder (FG 106).
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Stand/Stellung: |
Reichsgraf |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
012 Rudolph von Anhalt-Zerbst (Der Süße)
* 1576-10-28 Harzgerode | † 1621-08-20 Zerbst
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GND-Nummer: |
115710264 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Fünff Stenglein von Zuckerröhr auff einem Teller | Jm Außsaugen |
Aufnahme: |
1618 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Zerbst, Anhalt-Zerbst |
Wirkung: |
Regent des Teilft. Anhalt-Zerbst; er unterstützte das Gymnasium illustre in Zerbst durch die Stiftung einer Bibliothek. |
Bildungsweg: |
1596/97 Reise zur dän. Königskrönung nach Kopenhagen; 1600 über die Oberpfalz nach Italien (bis nach Sizilien; mit F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) ein Jahr Florenz; 1601 U. Siena; 1602 über die Schweiz nach Dessau zurück. |
Werdegang: |
Seit 1603 residierte er in Zerbst, wo er das gesamtanhalt. Gymn. durch Stiftung einer Bibliothek unterstützte; 1610 Gesandter des Reichs in Kopenhagen.
Brüder FG 2 u. FG 46, Halbbrüder FG 9 u. FG 26.
Interesse für Bibel u. histor. Schriften. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 420 |
013 Heinrich (von) Krage (Der Gemäste(te))
† 1630-07-08
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GND-Nummer: |
1038382351 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Scheffel voll Bonen | Hiermitt |
Aufnahme: |
1618Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) zu finden. S. DA Köthen I.1, 86. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Halberstadt |
Wirkung: |
Lehramt, Hofamt, Geistlicher. |
Bildungsweg: |
1588 u. 1590 U. Leipzig. |
Werdegang: |
Hofmr. Fn. Dorothea Hedwigs v. Anhalt-Zerbst (bis 1609), Gattin F. Rudolphs (FG 12); Rat F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) u. Domherr zu Halberstadt. |
Stand/Stellung: |
Adel; Domherr zu Halberstadt. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
014 Hans Heinrich von Wuthenau (Der Gerade)
* 1583-08-24 Meinsdorf (b. Roßlau) | † 1630-06-07 Stauf (b. Thalmässing)
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GND-Nummer: |
1038499062 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein langer/ starcker/ gerader Fichtenbaum | Winter vnd Sommer grün |
Aufnahme: |
1618Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) zu sehen. S. DA Köthen I.1, 86. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Cösitz (b. Radegast, Anhalt), Anhalt-Dessau |
Wirkung: |
Hofmarschall; Teilnahme an einem Gesellschaftstreffen; F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) ermächtigte ihn 1627, neue Mitglieder aufzunehmen. |
Bildungsweg: |
1598 U. Wittenberg. |
Werdegang: |
um 1609 Hofdiener Mgf. Ernsts v. Brandenburg (1583-1613); um 1622/26 fl. brandenburg-ansbach. Geh. Rat und Oberhofmarschall sowie Amtmann zu Stauf und Landeck; Erbherr auf Cösitz und Weidenfeld. |
Stand/Stellung: |
Adel; Hofamt. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
015 Hans Ernst aus dem Winckel (Der Austeilende)
* 1585 | † 1667-12-21
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GND-Nummer: |
1033764272 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Eichbaumn voller reiffen Eicheln/ deren etliche abfallen/ etliche unten beym Baum liegen | Mast ohne mühe |
Aufnahme: |
1618 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Schierau (b. Dessau), Anhalt-Dessau |
Werdegang: |
Zeitweilig Stallmeister von F. August von Anhalt-Plötzkau (FG 46). Am 19. 11. 1656 schritt er als im Leichkondukt für Pz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 432) an der Seite der Hzn. Eleonora Dorothea, geb. Fn. v. Anhalt-Dessau. |
Stand/Stellung: |
Adel; Stallmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
016 Wilhelm von Proeck (Der Räuchernde)
* 1585-08-01 | † 1654 Zerbst
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GND-Nummer: |
1038499771 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein angezündter Wacholderstrauch mit seinen Beerlein | Jn böser Lufft |
Aufnahme: |
1618 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Plötzkau |
Wirkung: |
1648 Teilnahme an einem großen Gesellschaftstreffen unter Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5). |
Bildungsweg: |
Nach zweijährger Tätigkeit als Hofjunker unter F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) Reise nach Frankreich. |
Werdegang: |
Militärchargen unter Ks. Rudolph II., Mgf. Christian I. v. Brandenburg-Bayreuth (FG 145) und ab 1607 unter F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46); anschließend dessen Hof- und Kammerjunker, seit 1615 Rat u. Stallmeister. Seit 1623 zusätzlich anhalt. Rittmeister und Kriegskommissar.
Im Juni 1648 Treffen der FG in Weimar unter Vorsitz Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5); er gab als anhalt. Hofmann F. Ludwig (FG 2) am 14.2.1650 das letzte Geleit. |
Stand/Stellung: |
Adel; Rat u. Kriegskommissar. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
017 Albrecht von Sachsen-Eisenach (Der Unansehnliche)
* 1599-07-27 Altenburg | † 1644-12-20 Eisenach
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GND-Nummer: |
102109036 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein beschnittener Weinstock | Bringt den edelsten safft |
Aufnahme: |
1619Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) abgebildet. S. DA Köthen I.1, 86. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Weimar, Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
1641-1644 Regent d. Teilft. Sachsen-Eisenach. |
Bildungsweg: |
U. a. von Caspar v. Teutleben (FG 1) u. Friedrich Hortleder (FG 343) erzogen; 1619-21 Kavalierstour in die Schweiz u. nach Frankreich in Begleitung Hz. Johann Friedrichs (FG 18), Botzheims (FG 28) u. Adamis (FG 181). |
Werdegang: |
Ab 1627 Administrator der thüring. Ordensballei. Nach dem Abkommen mit seinen Brüdern Wilhelm (FG 5) u. Ernst (FG 19) erhielt er 1641 den eisenach. Teilstaat, er hinterließ keine Erben. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 18299 |
018 Johann Friedrich von Sachsen-Weimar (Der Entzündete)
* 1600-09-19 Altenburg | † 1628-10-17 Weimar
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GND-Nummer: |
122252802 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Die stoppeln auffm feldt angezündet/ halb abgebrant | Verderbet vnd erhelt |
Aufnahme: |
1619 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar |
Bildungsweg: |
U.a. von Caspar v. Teutleben (FG 1) u. Friedrich Hortleder (FG 343) erzogen; 1619-21 Kavalierstour in die Schweiz u. nach Frankreich in Begleitung Hz. Albrechts (FG 17), Botzheims (FG 28) u. Adamis (FG 181). |
Werdegang: |
Militärcharge unter Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30), dann Obrist Hz. Johann Ernsts d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3). 1625 geriet er mit beiden o. g. Brüdern in Streit und wurde 1625 u. 1627 von diesen arretiert. 1628 wurde er, nach einem schriftlichen Geständnis, mit dem Teufel paktiert zu haben, tot im Kerker aufgefunden. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
019 Ernst I. von Sachsen-Gotha (Der Bittersüße)
* 1601-12-25 Altenburg | † 1675-03-26 Gotha
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GND-Nummer: |
118530887 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Eine Jüden Kirsche mit jhrem Häußlein auffgethan | Auff Beide recht |
Aufnahme: |
1619 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Fortführung der ratichianischen Bildungsreform. |
Bildungsweg: |
U.a. von Caspar v. Teutleben (FG 1) u. Friedrich Hortleder (FG 343) erzogen. |
Werdegang: |
Schwed. Obrist (1631/32), Statthalter für Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30) im Hzt. Franken;
Fortführung der Ratichianischen Bildungsreformbestrebungen mit Unterstützung Andreas Reyers ("Schulmethodus" 1642) im Sinne Gräfin Anna Sophias von Schwarzburg-Rudolstadt, Leiterin der "Tugendlichen Gesellschaft" (TG 1. Die Getreue) und Tante Hz. Ernsts.
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Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 18361 |
020 Christoph von Dohna (Der Heilende)
* 1583-06-27 Mohrungen/ Preußen | † 1637-07-01 Orange (Vaucluse)
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GND-Nummer: |
118680161 |
Bekenntnis: | Protestantisch (lutherisch erzogen, s.1600 reformiert) |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Der Dictam mit seiner Blumen | Von Natur vnd kräfften |
Aufnahme: |
1619-08Auf Durchreise in Anhalt aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Neuburg, Kurpfalz-Oberpfalz |
Wirkung: |
Regierungsamt; biblische Dichtung Jonas, Übersetzungen aus dem Lat., dt. ital. u. lat. Gedichte. |
Bildungsweg: |
1597 U. Rostock; 1598 U. Altdorf; 1599 U. Heidelberg; 1601 U. Siena; 1602 U. Perugia; 1604 U. Genf; 1606 U. Heidelberg; 1613 U. Padua. |
Werdegang: |
Im Dienst F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), kurpfälz. Diplomat, seit 1615 Rat Kf. Friedrichs V. von der Pfalz, 1619 Landvogt in Neuburg, 1620 böhm. Oberstkämmerer; seit 1630 Gouverneur des Ft. Orange. Seine Gattin Ursula, geb. Gfn. v. Solms-Braunfels, war TG-Mitglied (TG 43. AL). |
Stand/Stellung: |
Burggraf; Gouverneur des Ft. Orange. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
021 Friedrich von Schilling (Der Langsame)
* 1586 oder 1584 | † 1637-10-09
|
GND-Nummer: |
104250380 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein außschlahender oder grünender Maulbeerbaum | Jn rechter Zeit |
Aufnahme: |
1619Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) abgebildet. S. DA Köthen I.1, 86. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Köthen |
Wirkung: |
Hofamt; assistierte der FG-Leitung bei fruchtbringerischen Angelegenheiten. F. Ludwig (FG 2) verfaßte anläßlich seines Todes ein Gesellschaftssonett (371027 II). |
Bildungsweg: |
1597/08 U. Altdorf; 1599/1600 U. Tübingen, 1602 U. Marburg; 1609 Studium Lyon; reiste 12 Jahre durch Deutschland, die Niederlande, England, Schottland, Irland, Ungarn, Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland, die Türkei, Palästina, Arabien, Ägypten, das heutige Rumänien, Polen, Schweden, Norwegen, Dänemark u. wiederum England, Schottland, Irland u. die Niederlande. |
Werdegang: |
Seit 1617 Hofmr. F. Ludwigs d. J. v. Anhalt-Köthen (FG 6); seit 1624 Hofmarschall und Geh. Rat in Köthen.
Berater F. Ludwigs (FG 2) in der ratichian. Bildungsreform; Übersetzer aus dem Ital. (Firenzuola). |
Stand/Stellung: |
Adel; Hofmarschall u. Geh. Rat. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
023 Carl Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (Der Vermehrende)
* 1576-11-06 | † 1630-09-24 Kranichfeld
|
GND-Nummer: |
123890438 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Türkisch korn mit unterschiedenen auffgethane(n) ähren erwachsen | Hundertfeltig |
Aufnahme: |
1619-09-05, Rudolstadt (?) | Der Gf. könnte anläßlich der von seiner Gattin Gfn. Anna Sophia, geb. Anhalt (TG 1) und acht anderen Fürstinnen und Gräfinnen am 5. September 1619 gegründeten Tugendlichen Gesellschaft (TG) im Schloß zu Rudolstadt aufgenommen worden sein. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Schwarzburg-Rudolstadt |
Wirkung: |
Bis 1624 alleiniger Regent, danach Teilregent mit den Brüdern Albrecht Günther u. Ludwig Günther (FG 29) der Gft. Schwarzburg-Rudolstadt; Förderer des Schulwesens in Rudolstadt. Gatte der jüngsten Schwester F. Ludwigs (Anna Sophia v. Anhalt, s. o.). |
Bildungsweg: |
1593-96 U. Jena; 1597 U. Leipzig; 1598-[1600] Ak. Straßburg; sein Lehrer Melchior Junius lobte seinen ungewöhnlichen Studiereifer in den "Orationes". |
Werdegang: |
1605 Regierungsnachfolge; 1610 vorläufiger und 1624 endgültiger Abtritt eines Teils der ererbten Gebiete an die Brüder Albrecht Günther (Frankenhausen) u. Ludwig Günther (Stadtilm); 1609-11 Schulbau in Rudolstadt; mit o. g. hochgebildeten fl. Pzn. u. Schwester F. Ludwigs (FG 2) Anna Sophia vermählt, welche die ratichianische Bildungsreform in Rudolstadt (u. später in Kranichfeld) vorantrieb. |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
024 Georg Aribert von Anhalt-Dessau (Der Anmutige)
* 1606-06-03 | † 1643-11-14
|
GND-Nummer: |
104173270 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein PomerantzenBaum mit reiffen Pomerantzen | Jm geruch vnd schmack |
Aufnahme: |
1619Teilnahme an FG-Treffen wie denen vom 9.1. u. 10. 7.1624. Um diese Zeit auch Mitglied der Académie des Parfaits Amants (PA). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Dessau |
Wirkung: |
Mitregent |
Werdegang: |
1625-29 ksl. Kriegsdienste. Seit 1625 gleichberechtigte Regentschaft mit seinem Bruder F. Johann Casimir (FG 10) im Teilft. Anhalt-Dessau; 1632 erhielt er u. a. Wörlitz (Residenz). Wegen einer unstandesgemäßen Ehe mit Johanna Elisabeth v. Krosigk, der Tochter des Dessauer Hofmarschalls Christof v. K. (FG 7) genossen diese und der Nachkomme Christian Aribert (Gf. v. Bähringen) nicht den fl. Stand. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
025 Tobias Hübner (Der Nutzbare)
* 1578-04-05 Halle/Saale | † 1636-05-05 Dessau
|
GND-Nummer: |
120079291 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Rübensaat-Stengel mit reiffer frucht | Jn vielfältigkeit |
Aufnahme: |
1619 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Dessau |
Wirkung: |
Übersetzer des maßgeblichen Schöpfungsepos Les Sepmaines des Saluste sieur Du Bartas, so z. B. Die Andere Woche (1622) und Die Erste Woche (1631), die schließlich postum v. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) u. Diederich v. dem Werder (FG 31) hg. wurden. |
Bildungsweg: |
Studium Gymn. Zerbst; 1587 U. Leipzig; 1596 U. Frankfurt/O. Jura; 1600 U. Heidelberg; Reise nach Frankreich; 1603 U. Jena; 1608-10 U. Genf und Saumur; mit F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) Paris u. Jülich. |
Werdegang: |
Hofmr. F. Joachim Ernsts von Anhalt-Dessau (1608-10); Hofmann Mgf. Joachim Ernsts v. Brandenburg-Ansbach (1610-13); noch 1614 poln. u. schwed. Hauptmann u. Rat F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26); nach 1614 Geh. Rat und Hofmr. in Dessau; nach 1618 Kammer- und Justizienrat F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10), seit 1620 Mitglied des engeren Ausschusses der Landschaft.
Saluste du Bartas-Übersetzer, anhalt. Dichter. |
Stand/Stellung: |
Adel; Justizamt. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
026 Christian I. von Anhalt-Bernburg (Der Sehnliche)
* 1568-05-11 Bernburg | † 1630-04-17 Bernburg
|
GND-Nummer: |
119118416 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein langer stengel voll sonnenblume(n) sich nach d(er) sonne(n) wende(n)de | Nach dir |
Aufnahme: |
1619 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Amberg, Kurpfalz-Oberpfalz |
Wirkung: |
Regent d. Teilft. Bernburg. |
Bildungsweg: |
vielseitig gebildet, 1582 Reise nach Konstantinopel. |
Werdegang: |
1591 Führer eines Expeditionskorps für Heinrich von Navarra; 1592 Straßburger Fehde; 1610 Unionsgeneral im klevisch-jülischen Krieg; 1595-1620 oberpfälzischer Statthalter in Amberg. Nach der Schlacht am Weißen Berge (1620) Flucht u. dän. Exil in Flensburg. Nach der Aussöhnung mit dem Kaiser (1624) Regent im Teilft. Anhalt-Bernburg.
Brüder FG 2, FG 9, FG 12, FG 46. Seine Gattin Anna, geb. Gfn. v. Bentheim (TG 16. AL) führte zs. mit seiner Tochter Hzn. Eleonora Maria v. Mecklenburg-Güstrow (TG 17. AL) seit 1617 eine Gesellschaft hochadeliger ref. Damen, La Noble Acaémie des Loyales oder Getreue Gesellschaft (AL). |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst; Statthalter in Amberg. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 390 |
027 Levin von der Schulenburg (Der Liebliche)
* 1581-11-09 | † 1640-12-23
|
GND-Nummer: |
101933665X |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Rosenstock mit einer leibfarben schönen Rosen außgeblüet | Durchauß |
Aufnahme: |
1619 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Mansfeld |
Wirkung: |
Regierungsamt |
Bildungsweg: |
Gymn. Halle; 1598-1605 U. Leipzig und U. Wittenberg; 1607 Kavalierstour nach Frankreich, kehrte krank zurück. |
Werdegang: |
Sein theolog. Interesse veranlaßte ihn, 1604 sein Haus Schochwitz für eine Disputation zwischen dem Eislebener Rektor Dr. Albertus Grauerus, einem Lutheraner, u. dem Zerbster Superintendenten Dr. Wolfgang Amling zu öffnen, der dem Reformiertentum in Anhalt den Weg geebnet hatte. Das Religionsgespräch gab Anlaß zur Abfassung von Streitschriften. Landrat und Mitglied des Engeren Ständeausschusses im Ft. Anhalt. Vgl. FG 452 (sein Mündel). |
Stand/Stellung: |
Adel; Landrat. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
029 Ludwig Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (Der Stärkende)
* 1581-06-27 Rudolstadt | † 1646-11-04 Rudolstadt
|
GND-Nummer: |
12105800X |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Eine Citron an einem Baum | Vor Andern |
Aufnahme: |
1619 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Schwarzburg-Rudolstadt |
Wirkung: |
Seit 1634 alleiniger Regent der Gft. Rudolstadt. |
Bildungsweg: |
Erziehung zusammen mit dem jüngeren Bruder Albrecht Günther durch den Lehrer Thomas Brömel; 1598-[1600] U. Jena; 1601/02 Akademie Straßburg; 1602-1604 Kavalierstour in Frankreich; 1606 Frankreich; 1607/08 Spanien und Portugal; 1609/10 England, Schottland. Von der Englandreise ist ein Tagebuch erhalten. |
Werdegang: |
1610 erhält er Frankenhausen, 1624 Erhalt von Stadtilm; nach 1634 Alleinregierung zu Rudolstadt; vermählt mit Gfn. Aemilia Antonia v. Oldenburg-Delmenhorst (TG 5b), Tante u. Schwiegermutter der Kirchenlieddichterin Gfn. Aemilia Juliana v. Schwarzburg-Rudolstadt (1637-1706).
Er überließ seine Büchersammlung testamentarisch der von ihm gestifteten Rudolstädter Kirchenbibliothek. |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
030 Bernhard von Sachsen-Weimar (Der Austrucknende)
* 1604-08-06 Weimar | † 1639-07-08 Neuenburg/ Rhein
|
GND-Nummer: |
118656368 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Eine reiffe Quitte | Jn seiner Wirckung |
Aufnahme: |
1620Bis spätestens Mitte des Jahres 1620 aufgenommen. Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) abgebildet. S. DA Köthen I.1, 86. Vgl. auch sein Porträt im Kontext der anläßlich seines Todes verfaßten Trauergedichte DA Köthen I.5, 196 (390800). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Offizier; es ist kein Gesellschaftsbrief überliefert. Die Verbindung mit der FG besteht in dem stark protestantisch getragenen u. seit 1635 sich überkonfessionell-säkular verstehenden Reichs- und Kulturpatriotismus. |
Werdegang: |
1632 schwed. General; 1633 kurzlebiges schwed. Hzt. in Franken. Hz. Bernhard gehörte als "Aristander" der Académie des Parfaits Amants (PA) an. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst; General. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 18322 |
031 Diederich von dem Werder (Der Vielgekörnte)
* 1584-01-17 Werdershausen (Anhalt) | † 1657-12-18 Reinsdorf (Anhalt)
|
GND-Nummer: |
118767038 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein reiffer Granatapffel aufgeborste(n) darinne(n) man die körner siht | Abkülend stercket |
Aufnahme: |
1620Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) abgebildet. S. DA Köthen I.1, 86. Vgl. auch sein Porträt (?) in DA Köthen I. 5, 129 (390115). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kassel, Hessen-Kassel |
Wirkung: |
Ritterschaftl. Vertretungsamt; Vertrauter F. Ludwigs (FG 2) u. Beförderer der Ziele der FG durch Übersetzungen aus dem Ital., Lat. u. Franz. Sein Ansehen in der FG war bis zuletzt ungebrochen, vgl. etwa die Widmung der 3. Abt. in Georg Neumarks (FG 605) Fortgepflantztem Musikalisch-Poetischen Lustwald (Jena 1657). |
Bildungsweg: |
Stud. Collegium Mauritianum Kassel; 1596 U. Leipzig; 1598 U. Jena; 1605 U. Marburg Theologie u. Jurisprudenz; Kavalierstour nach Frankreich u. Italien (1609/ 1610 U. Siena resp. U. Padua) |
Werdegang: |
Page Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80), dann Stallmeister, Kammerjunker und Rittmeister (1610), später Geh. Rat u. Oberhofmarschall (bis 1622), 1623 anhalt. Kapitän, 1631-35 schwed. Obrist, ab 1639 Unterdirektor der anhalt. Landschaft, seit 1645 kurbrandenburg. Obrist, Geh. Rat von Haus aus u. Amtshauptmann zu Alt-Gatersleben.
Literarische Leistungen: Mitarbeit an Gesellschaftswerken, z. B. Du Bartas' Die erste und andere Woche (1640) u. Malvezzis Der Verfolgete David (1643), Tasso- und Ariost-Übersetzungen (Gottfried von Bulljon, Oder Das Erlösete Jerusalem 1626, Die Historia vom Rasenden Roland 1632-36), geistliche Dichtungen, Gelegenheits- und Scherzgedichte. Hervorzuheben ist schließlich die Übersetzung (Teilparaphrase) der Querela pacis des Erasmus von Rotterdam (Friedensrede 1639 u. ö.), die von seinem Sohn Paris (FG 339. Der Friedfertige. 1639) vorgetragen wurde. W. gehörte als "Sylvander" der Académie des Parfaits Amants (PA) an. Seine zweite Gattin, Juliana Ursula v. Peblis, verw. Krosigk, wurde in der FG die "Vielgekörnte" genannt; auch sie war ein Mitglied der PA.
|
Stand/Stellung: |
Uradel; Geh. Rat u. Oberhofmarschall Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80). |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
032 Christoph von Lehndorf (Der Reinigende)
† 1625-06
|
GND-Nummer: |
1038499933 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Holunderbaum mit seiner Blüt und Beerlein | Durch alle wege |
Aufnahme: |
1620 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Wundlaken, Preussen |
Wirkung: |
Hofamt; Hofmr. Pz. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2), u. a. in Italien (1598–1602). |
Bildungsweg: |
1584 U. Königsberg; 1589 U. Altdorf; 1590 U. Siena; 1598 Begleitung . Ludwigs I. v. Anhalt-Köthen (FG 2) nach Italien: 1599 U. Siena. |
Werdegang: |
1605-13 Geh. Rat und Hofmr. in Köthen, seit 1613 anhalt. Rat von Haus aus. |
Stand/Stellung: |
Adel; Rat von Haus aus. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
033 Caspar Ernst (von) Knoch (Der Ausbreitende)
* 1582-03-07 Bleckendorf (b. Wanzleben) | † 1641-12-30
|
GND-Nummer: |
13609239X |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Lindenbaum | Jn wirckender Blüet |
Aufnahme: |
1620 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Harzgerode, Anhalt-Bernburg |
Wirkung: |
Hof- u. Regierungsamt. |
Bildungsweg: |
Ab ca. 1591 von der Familie Curt v. Börstels erzogen; 1601 U. Helmstedt |
Werdegang: |
Hofmann F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), 1606-32 bernburg. Amtshauptm. zu Harzgerode u. Gütersberge; 1632-36 schwed. Beamter in Magdeburg u. Halberstadt; 1639-41 dessauischer Geh. Rat, Hofmarschall u. Amtshauptmann zu Sandersleben und Freckleben. Seine Söhne Hans Ludwig und Christian Ernst (v.) Knoch wurden ebenfalls Mitglieder der FG (FG 252 bzw. 268). |
Stand/Stellung: |
Adel; dessauischer Geh. Rat, Hofmarschall u. Amtshauptmann zu Sandersleben und Freckleben. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
035 Curt Dietrich aus dem Winckel (Der Grüne)
* nach 1585 | † nach 1630
|
GND-Nummer: |
133089126 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Stechpalm oder Walddisteln samt ihren Beerlein | Nicht ohne Leim |
Aufnahme: |
1621 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Zerbst |
Wirkung: |
Regierungs- u. Hofamt; am 30. 4. 1623 sandte der Grüne der FG ein Dankschreiben für die Behandlung seines Gesellschaftsnamens u. Gesellschaftsworts in einer Schrift Jost Andreas v. Randows, des Leimenden (FG 22), u. interpretierte darin seine eigene Imprese. |
Werdegang: |
Küchenmeister F. Rudolphs v. Anhalt-Zerbst (FG 12); Ausschußmitglied des anhalt. Landtags (1628). |
Stand/Stellung: |
Adel; Küchenmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
036 Benno Friedrich Brand von Lindau (Der Steife)
* 1571-02-01 Wiesenburg | † 1625-12-25
|
GND-Nummer: |
1038746000 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Buchbaum | Jm feüchten |
Aufnahme: |
1621Wahrscheinlich zusammen mit Johann v. Rohr (FG 37) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Wittenberg, Kursachsen |
Wirkung: |
Justizamt |
Werdegang: |
Assessor am sächs. Hofgericht in Wittenberg. Wegen seines großen Güterbesitzes "der Reiche" genannt. 1591 sträubte sich B. gegen die kryptokalvinistische Abschaffung des Exorzismus. B. trat wohl zugleich mit einem Schwiegersohn (FG 37) in die FG ein. Andere Schwiegersöhne: FG 35, FG 154 u. FG 250. Neumark nennt B. in seinen Listen Bernd-Friedrich. |
Stand/Stellung: |
Adel; Assessor am sächs. Hofgericht. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
037 Johann von Rohr (Der Friedsame)
* 1579-11-19 | † 1624-09-11 Magdeburg
|
GND-Nummer: |
135848725 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Oelbaum | Jn gelindigkeit |
Aufnahme: |
1621Wahrscheinlich zusammen mit Benno Friedrich Brand v. Lindau (FG 36) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Ziesar, Kurbrandenburg |
Wirkung: |
Regierungsamt |
Bildungsweg: |
Ab dem 9. Lebensjahr zusammen mit den Söhnen v. Kf. Johann Georg v. Brandenburg erzogen; 1598 U. Leipzig; 1601-03 Kavalierstour in Frankreich, England und den Niederlanden. |
Werdegang: |
1603-05 Kammerjunker Mgf. Christians v. Brandenburg-Bayreuth (FG 145); 1605-08 Kammerjunker Kurpz. Johann Sigismunds v. Brandenburg, seit 1608 dessen Amtshauptmann zu Ziesar (bis 1623). |
Stand/Stellung: |
Adel; Amtshauptmann. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
038 Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (Der Dauerhafte)
* 1591-04-05 Wolfenbüttel | † 1634-08-11 Braunschweig
|
GND-Nummer: |
102017433 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Cedernbaum | Jn allem wetter |
Aufnahme: |
1621 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Braunschweig-Wolfenbüttel |
Wirkung: |
Regent |
Bildungsweg: |
1603 U. Helmstedt; später Tübinger Collegium; dann Kavalierstour durch Frankreich, England und die Niederlande. |
Werdegang: |
1613 Antritt einer insgesamt wenig erfolgreichen Regierung. Mit F. U. starb das mittlere Haus der Welfen aus. Mißlungene Eroberung Braunschweigs 1615. Das Landdrostenregiment brachte Münzverschlechterung, ungerechte Steuern u. Korruption über das Land. Die Abhängigkeit von seinem Oheim Kg. Christian IV. v. Dänemark, die Rücksichtlosikeit seines Bruders, des Tollen Christian, u. a. führten zu militär. Niederlagen, der Besetzung des Lands, Gebietsverlust (Großes Stift Hildesheim). Die Entdeckung einer Liebschaft seiner Gattin Anna Sophia v. Brandenburg (TG 2b) mit Hz. Julius Heinrich v. Sachsen-Lauenburg (FG 311) demütigte F. U. u. führte zur Trennung des Ehepaars.
|
Stand/Stellung: |
Adel; Reichsfürst. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, Gemäldesammlung B 51 |
041 Hans Ernst von Börstel (Der Bittere)
* ca. 1585/90 | † kurz vor 1654-10-14 Hoym
|
GND-Nummer: |
128609966 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Wermuth | Treibet die gifft |
Aufnahme: |
1621 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hessen-Kassel, Anhalt |
Wirkung: |
Hof- u. Regierungsamt, Übersetzer. |
Bildungsweg: |
1601 U. Helmstedt; 1611 U. Heidelberg; 1623/24 Italien. |
Werdegang: |
Hess.-kassel. Rat; 1623/24 Hofmr. F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51), dann Hofmr. von F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47); ab 1632 anhalt.-bernburg. Rat u. Amtshauptmann zu Harzgerode. Verdeutschte Le Cabinet des saines affections von Marie Le Gendre Dame de Rivery (Schatzkämmerlein Heilsamer Zuneigungen. Köthen 1621; Ndr. ebd. 1641). |
Stand/Stellung: |
Adel; Amtshauptmann. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
042 Werner (von) Hahn (Der Forttreibende)
* 1583-01-20 Seeburg | † 1634-03-30 Seeburg
|
GND-Nummer: |
124934943 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Artischock | Zur Zucht |
Aufnahme: |
1621Als Teilnehmer einer FG-Versammmlung am 10. 7. 1624 bezeugt. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Mecklenburg, Braunschweig-Wolfenbüttel, Erzstift Magdeburg |
Wirkung: |
Hofamt, Offizier. |
Bildungsweg: |
Mit seinem Bruder Levin Ludwig v. H. (FG 131) zusammen unterrichtet: Privatschulung; ca. 1593-96 Gymn. Halle; 1596 U. Leipzig; 1597-1600 U. Wittenberg; 1601-03 Niederlande u. Frankreich; 1604 Führung des Leibkornetts in Ungarn unter Hz. Ulrich v. Schleswig-Holstein; später drei Jahre in Frankreich u. Italien (1609 U. Siena), wo er die Landessprachen gut erlernte. In Gießen disputierte er unter dem Juristen Hunne De rerum divisione et acquirendo ipsarum dominio (1616). |
Werdegang: |
Am 23. 9. 1613 fiel ihm in der Erbteilung Remplin allein zu, während die Güter zu Basedow u. Seeburg weiter gemeinschaftlich verwaltet wurden. In Seeburg, dessen Amtsbezirk die Hahns innehatten, residierte er mit seinem Bruder. Kammerjunker Hz. Friedrich Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38); 1615 folgte er Hz. Friedrich Ulrichs Schwester Dorothea bei ihrer Vermählung mit dem magdeburg. Administrator Christian Wilhelm v. Brandenburg als Stallmeister nach Halle a. d. S. Er wurde auch als Gesandter zum Kaiser (1625) geschickt u. ist als Hauptmann über ein Fähnlein Hochdeutscher (zu Fuß) bezeugt. 1630 verweigerte H. Wallenstein, dem neuen Hz. v. Mecklenburg, die Huldigung, u. er verlor zeitweilig seine Güter. |
Stand/Stellung: |
Adel; Hauptmann. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
043 Hermann (von) Tietz gen. Schlüter (Der Schließende)
† frühestens 1646 Schöningen (?)
|
GND-Nummer: |
1038748593 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein weisser Kohlkopff | Jn seiner süsse |
Aufnahme: |
1621 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Braunschweig-Wolfenbüttel |
Wirkung: |
Regierungsamt |
Bildungsweg: |
1589 U. Wittenberg; 1604 U. Siena; 1607 Kammerjunker Hz. Friedrich Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38) auf dessen Kavalierstour. |
Werdegang: |
1607 Kammerjunker Hz. Friedrich Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38), seit 1614 dessen Rat, später wohl Rat und Hofmr. der Hzn.-Wwe. Anna Sophia v. Braunschweig-Wolfenbüttel (TG 2b) in Schöningen. |
Stand/Stellung: |
Adel; Rat, Hofmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
044 Georg Friedrich von Hohenlohe-Neuenstein-Weikersheim (Der Getreue)
* 1569-09-05 Neuenstein | † 1645-07-07 Langenburg
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GND-Nummer: |
118706292 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das Kraut Mannstrew genannt | Stercket den man |
Aufnahme: |
1621-01-22Wurde zur Zeit seiner Ächtung durch den Kaiser aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Weikersheim u. Langenburg (Hohenlohe), Böhmen, Schwaben |
Wirkung: |
General, Statthalter, geistl. Dichter. |
Bildungsweg: |
1586-90 Stud. in Genf, Frankreich und Italien (u.a. Siena und Padua). G. F. sprach gut Französisch und Italienisch und liebte theolog. Gespräche. |
Werdegang: |
Erste Kriegserfahrungen im Krieg Heinrichs v. Navarra gegen die Ligue, seit 1595 ksl. Obrist gegen die Türken (1605 Generalwachtmeister in Ungarn). Als Generaloberstlt. der böhm. Stände zählte er unter die Verlierer der Schlacht am Weißen Berg. 1621 geächtet, 1623 vom Kaiser pardonniert, 1632 schwed. Generalstatthalter des Schwäbischen Kreises (1633 schwed. Statthalter Augsburgs). Erneut geächtet, verlor er 1637 das 1610 geerbte Weikersheim an den Deutschen Orden. G. F. verfaßte Gebete, auch Geistl. Psalmen und Kirchengesänge, welche u. a. Johann Jeep vertonte. |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf, Generalstatthalter. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 9915 |
045 Barthold von Rautenberg (Der Blühende)
† 1647-02-11
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GND-Nummer: |
1035126508 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein blühender Roßmarinstock | Zur Stärckung |
Aufnahme: |
1621 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Braunschweig-Wolfenbüttel |
Wirkung: |
Beamter |
Bildungsweg: |
1594 U. Helmstedt. |
Werdegang: |
Hofmann Hz. Heinrich Julius' v. Braunschweig-Wolfenbüttel; Statthalter, Geh. Rat, Berghauptmann u. Drost zu Lauenstein unter Hz. Friedrich Ulrich v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38). Gehörte seit 1616 der den Herzog entmachtenden Landdrostenregierung an, öffnete den Dänen 1626 die Festung Wolfenbüttel. Letzter seines Geschlechts. |
Stand/Stellung: |
Adel; Statthalter, Geh. Rat, Berghauptmann u. Drost. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
046 August von Anhalt-Plötzkau (Der Sieghafte)
* 1575-07-14 Dessau | † 1653-08-22 Plötzkau
|
GND-Nummer: |
12105876X |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das Kraut Allermann Harnisch | Zu seiner Zeit |
Aufnahme: |
1621 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt |
Wirkung: |
Regent, theolog. Gelehrter, Alchemist u. Mäzen. |
Bildungsweg: |
1593/94 Berliner Hof; ab 1596 mehrere Jahre Italien. |
Werdegang: |
In der brüderl. anhalt. Teilung von 1603/06 war A. mit Geld abgefunden worden, erhielt aber 1611 Schloß u. Amt Plötzkau und heiratete 1618 auch die ref. Gfn. Sibylla v. Solms-Laubach (TG 23. AL). Seit 1630 vertrat A. als Senior Anhalts das Fürstentum vor dem Reich.
Brüder FG 2, FG 12, Halbbrüder FG 9, FG 26. Seine Söhne Lebrecht (FG 321) u. Emanuel (FG 486) traten nach dem Aussterben der Linie F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) 1665 die Nachfolge in diesem Teil des Landes an. Der theolog. gebildete Fürst trieb wie Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 65) Alchemie (Labor in Zerbst), sammelte viele mag., astrolog., rosenkreuzer. u. chiliast. Manuskripte, verkehrte u. a. mit Carl Widemann, Adam Haslmayr u. Tobias Hess u. ließ einschlägige Arbeiten Haslmayrs u. Daniel Sudermanns drucken. Die ihm von Hess angetragene Führerschaft der Rosenkreuzer schlug er aus. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
047 Ernst von Anhalt-Bernburg (Der Wohlbewahrte)
* 1608-05-19 Amberg | † 1632-12-03 Naumburg
|
GND-Nummer: |
104173238 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Eine Welsche Nuß auffgeschnitten mit jhren Schalen | Zur Vollkommenheit |
Aufnahme: |
1621 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Bernburg |
Wirkung: |
Offizier; er führte ein Tagebuch. |
Bildungsweg: |
1618–21 am Brieger Hof durch Peter v. Sebottendorf (FG 57) erzogen. 1622 Reise zum niederländ. Kriegsschauplatz, später an den dän. Hof; 1623-25 zu seinem Bruder F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) nach Italien (Padua, Florenz, Livorno). |
Werdegang: |
1626/27 Gesandtschaften nach Wien u. Dresden. In drei Reisen zu Wallenstein erreichte er 1627 den Abzug von Truppen aus Anhalt. 1628 zum Obristen eines ksl. Reiterregiments bestellt, kämpfte er 1629 bis Ostern 1631 in Italien. 1631 wechselte er als Obrist in kursächs. Dienste. Er starb an den in der Schlacht von Lützen empfangenen Verwundungen. |
Stand/Stellung: |
Prinz |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
049 Hans Christoph von Hardenberg (Der Erwärmende)
* 1581 | † 1645-05
|
GND-Nummer: |
122461576 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
KrauseMüntze | Hilfft der dauligkeit |
Aufnahme: |
1621 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Braunschweig-Wolfenbüttel |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1590 Schule Witzenhausen; 1591/92 Göttingen; Kriegslehre bei einem Junker v. Bockelnhagen. |
Werdegang: |
1605 braunschweig.-wolfenb. Lt. und Kammerjunker; 1606 Rittm. Gf. Moritz' von Nassau; 1610 Rittm. Hz. Heinrich Julius' v. Braunschweig-Wolfenbüttel; 1615 Obristlt. unter dessen Sohn Hz. Friedrich Ulrich (FG 38) bei der Belagerung Braunschweigs; 1619 Kriegsrat; 1623 Obrist u. Generalkriegskommissar. Als H. 1625 gegen Wallenstein mit einem kleinen Korps nichts ausrichten konnte u. nur mit Mühe Schutz in Göttingen fand, stieß er allerseits auf Kritik. 1628 Reichsacht u. Konfiskation von Hardenberg. Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) konnte als schwed. Generallt. H. 1631 wieder den Besitz Hardenbergs verschaffen. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) sandte H. 1642 ein Exemplar des GB 1641, damit dieser seinen Gesellschaftsnamen nicht mehr vergesse (421029). |
Stand/Stellung: |
Adel; Kriegsrat. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
050 Hans Friedrich von Drachsdorf (Der Beständige)
* 1564-07-25 | † 1629-02-22 Weimar
|
GND-Nummer: |
104202793 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein ElrenBaum | Jm Nassen |
Aufnahme: |
1621 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Weimar, Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Hofmarschall, Offizier. |
Bildungsweg: |
Seit 1574/75 Page Gf. Heinrichs zu Eisenberg; seit 1581 fast zwei Jahre in Frankreich; Dienst bei Hzn.-Witwe Dorothea Susanna v. Sachsen. |
Werdegang: |
Seit 1584 Kriegsdienste auf Seiten Heinrichs v. Navarra unter dem Rheingf. Friedrich; 1587-90 Dienst unter Gf. Albrecht v. Nassau-Ottweiler; 1590-92 Reisebegleiter Gf. Philipps v. Eberstein in Italien; ab 1592 Kammerjunker Hz. Johanns v. Sachsen in Altenburg, 1596-1604 auch Stallmeister. 1604-11 Hofmarschall in Weimar (während der vormundschaftl. Regentschaft Kf. Christians II. v. Sachsen); 1622-24 Hofmarschall Hz. Johann Philipps v. Sachsen-Altenburg (FG 183), anschließend altenburg. Hauptmann über die Ämter Dornburg u. Camberg/ Saale. |
Stand/Stellung: |
Adel; Hauptmann. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
051 Christian II. von Anhalt-Bernburg (Der Unveränderliche)
* 1599-08-10 Amberg | † 1656-09-22 Bernburg
|
GND-Nummer: |
119130947 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Cypressenbaum | Dringet in die Höhe |
Aufnahme: |
1622-02-25, Köthen | Im Anschluss an eine Versammlung bei F. Ludwig in Köthen, bei der sich auch F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) sowie die Räte Heinrich v. Börstel (FG 78), Christof v. Krosigk (FG 7), Tobias Hübner (FG 25), Dr. Gottfried Müller (FG 353), Ernst v. Freyberg (FG 75) und Johannes Stalmann (FG 214) befunden hatten. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Bernburg, Anhalt |
Wirkung: |
Regent, Offizier, Verfasser eines Tagebuchs, Übersetzer, Dichter. |
Bildungsweg: |
Ab 1605 in Dessau erzogen; 1608-10 Studium in Genf u. Lyon unter der Leitung Peters v. Sebottendorf (FG 57) u. Marcus Friedrich Wendelins; 1613/14 und 1616/17 Italien (Volontär im savoyischen Heer); 1617 England. |
Werdegang: |
Unter seinem Vater F. Christian I. (FG 26) Obrist gegen Ks. Ferdinand II. in der Schlacht am Weißen Berg; bis Ende 1622 Gefangenschaft. Mit Hans Ernst v. Börstel (FG 41) 1623/24 in Italien (u. a. U. Padua; Florenz); 1625–27 mit seiner Gattin Hzn. Eleonora Sophia v. Schleswig-Holstein-Sonderburg (TG 39) meist in Rouen und Harderwijk; 1627-30 Residenz in Ballenstedt. 1630 Regierungantritt; Residenz Bernburg. – Ch. hinterließ ein riesiges Tagebuchwerk; übersetzte aus dem Ital. einen Fürstenspiegel (Mambrino Roseo nach Antonio de Guevara; Die Unterweisung Eines Christlichen Fürsten. Cöthen 1639) und aus dem Frz. die zuerst griech. verfaßte Unterweisung Ks. Manuels II. Palaeologus für seinen Sohn Hundert Königliche Lehren. O. O. 1650. Aus dem Frz. übertrug Ch. ein Erbauungsbuch Charles Drelincourts (Von der Beharligkeit der Außerwehlten. Cöthen 1641; mit einem Bericht von "den letzten stunden des Herren von Plessis Mornay") u. aus dem Lat. vielleicht Adam Hartmanns Martyriologie Die Geschichte Der Böhmischen Kirchen Verfolgungen. O. O. 1649. Gelegenheitsdichtung. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 395 |
052 Burkhard von Erlach (Der Gesunde)
* 1566-10-28 Bern | † 1640-12-24 Bernburg (?)
|
GND-Nummer: |
120182688 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Rauten | Scheüet keine gifft |
Aufnahme: |
1622Das GB 1622 enthält als letztes, 52. Mitglied B. v. E. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Burgund, Dessau, Amberg, Anhalt-Bernburg |
Wirkung: |
Hofamt |
Bildungsweg: |
Kindheit in Burgund; ab dem 14. Lebensjahr am Dessauer Hof mit Pz. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) erzogen. |
Werdegang: |
Begleiter F. Christians I. v. Anhalt(-Bernburg) nach Italien, Frankreich, England, Holland, auch in dessen Krieg auf der Seite Heinrichs v. Navarra. Als Christian als kurpfälz. Statthalter nach Amberg ging, bekleidete er in der Oberpfalz mehrere Ämter. Ab 1624 Hofmarschall F. Christians I. bzw. Christians II. (FG 51) in Bernburg. |
Stand/Stellung: |
Hofmarschall |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
053 Ludwig von Börstel (Der Wirkende)
* ca.1585 | † Ende 1631 in der Oder ertrunken
|
GND-Nummer: |
1038749220 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Wolaußgeblüheter braun und weisser Wiesenklee | Zu milch und honig |
Aufnahme: |
1622Er dürfte Hz. Georg Rudolph in Schlesien (FG 58) und Peter v. Sebottendorf (FG 57) 1622 in die FG aufgenommen und dabei Tobias Hübners (FG 25) Saluste Du Bartas-Übersetzung "Die andere Woche" überreicht haben (220824). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kurbrandenburg |
Wirkung: |
Regierungsamt |
Bildungsweg: |
1594 U. Wittenberg; 1599 U. Leipzig; 1601 U. Genf; 1604 U. Siena. |
Werdegang: |
kurbrandenburg. Rat und Amtshauptmann zu Lebus und Fürstenwalde. |
Stand/Stellung: |
Uradel; Rat und Amtshauptmann |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
055 Friedrich von Kospoth (Der Helfende)
* 1569-03-05 Schilbach (b. Schleiz) | † 1632-06-09 Jena
|
GND-Nummer: |
121332772 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das Kraut Poley | Jn Nöthen |
Aufnahme: |
1622Ein Kupferstich Peter Isselburgs (DA Köthen I.1, 86) zeigt eine Versammlung der FG, bei der der Helfende 1622 in die Akademie aufgenommen worden sein kann. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Hof-, Finanz-, Justiz-, Regierungsamt, Stadtkommando. Er lernte bei Wolfgang Ratke Hebräisch. |
Bildungsweg: |
Mgfl. brandenburg. Schule zu Hof; 1584-86 U. Jena; Ak. Straßburg; 1590 U. Tübingen; Basel; 1590-92 U. Padua Jura; 1592 U. Siena. |
Werdegang: |
Prinzenhofmr. in Altenburg; 1603 Beisitzer am Hofgericht in Jena; auch Hofrat, ab 1618 Geh. Kammerrat u. 1619 Direktor der Regierung unter Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar; Hofrichter (ab 1621) und Stadthauptmann (ab 1627) in Jena u. fl. Vertreter bei der Universität unter Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5). |
Stand/Stellung: |
Adel; Kammerrat, Direktor der hzl. Regierung, Hofrichter u. Stadthauptmann. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
057 Peter von Sebottendorf (Der Wohlgemute)
† 1632 Saumur
|
GND-Nummer: |
1038750008 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das Kraut Wolgemuth | Zertreibt das böse |
Aufnahme: |
1622-08, Frankfurt/O. | Wohl von F. Ludwigs I. v. Anhalt-Köthen (FG 2) Vertreter Ludwig v. Börstel (FG 53) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Schlesien (Liegnitz) |
Wirkung: |
Hofamt. Schrieb für seine Schüler Lehrbücher und verfaßte Pläne für Ritterakademien und Gymnasien, u. a. eine von der FG zu finanzierende Ritterschule. Seine Bibliothek ist erhalten (BU Wroclaw). |
Bildungsweg: |
1579 U. Leipzig; 1597 U. Siena; traf in Florenz als Hofmr. von Gf. Hans Wilhelm v. Wied Pz. Ludwig v. Anhalt (FG 2); 1608-10 Studienreise mit Pz. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) und Pz. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) nach Genf und Lyon. 1621-24 in Frankfurt/O. Hofmr. der Söhne Hz. Johann Christians in Schlesien zu Brieg, die er um 1631 auf die Akademie in Saumur begleitete. |
Werdegang: |
Ab 1603 Prinzenhofmr. und Rat in Dessau; 1614 Hofmr. Fn. Sophia Elisabeth in Schlesien zu Liegnitz, geb. Fn. v. Anhalt; Hofmr. und Rat von Hz. Johann Christian in Schlesien zu Brieg. |
Stand/Stellung: |
Adel; Hofmr. u. Rat. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
058 Georg Rudolph in Schlesien zu Liegnitz und Wohlau (Der Wunderbare)
* 1595-01-22 Ohlau | † 1653-01-14 Breslau
|
GND-Nummer: |
120065703 |
Bekenntnis: | Protestantisch (1616 ref., 1621 erneut luther.) |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das Kraut Christwurtz im schnee | Jn seiner blüeht |
Aufnahme: |
1622 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Schlesien (Liegnitz) |
Wirkung: |
Georg Rudolph muß seinem Hofdiener Martin Opitz (FG 200), der für seinen hzl. Mäzen u. a. "Die Episteln Der Sontage vnd ... Feste" (1624) schrieb, den Weg in die FG geebnet haben. Nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst des ksl. Kammerpräsidenten Dohna (1632) blieb Opitz bis um 1635 im Dienst der Piasten (u. ev. schles. Stände). Georg Rudolphs reiche Bibliothek befindet sich heute in der BU Wroclaw. |
Bildungsweg: |
Am Oelser Hof erzogen; 1611/12 U. Frankfurt/O.; 1613/14 Reise durch Deutschland, die Schweiz, Italien, Frankreich und die Niederlande. |
Werdegang: |
In der Teilung der piast. Lande erhielt Georg Rudolph 1611 Liegnitz u. Wohlau (1613 L. Residenz). Ab 1621–29 Oberhauptmann der beiden Schlesien. 1633 Parteinahme für Schweden und Sachsen, Nach dem Exil in Thorn und Ostpreußen machte der Herzog seinen Frieden mit dem Kaiser. |
Stand/Stellung: |
Fürstenstand im kgl. Schlesien; aus dem Königsgeschlecht der Piasten: Oberhauptmann der beiden Schlesien. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
059 Georg von Uslar (Der Erfrischende)
* 1584-09-10 | † 1638-03-02 Wake (b. Göttingen)
|
GND-Nummer: |
138806853 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Eine Melone | Zum Durst |
Aufnahme: |
1622Schon 1621 Mitglied im Orden der Beständigkeit Hz. Wilhelms V. v. Sachsen-Weimar (FG 5). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
Schule im thüringischen Mühlhausen u. Langensalza |
Werdegang: |
1595-97 Page Gf. Ernst Casimirs v. Nassau-Dietz u. Hz. Johanns v. Schleswig-Holstein-Sonderburg; 1601 Aventurier; 1602 Fähnrich; 1603/4 Hof- und Kammerjunker des Mainzer Kf.; 1604 Fähnrich; 1615 Hauptmann; 1620 Obristlt. unter Hz. Johann Ernst d.J. v. Sachsen-Weimar (FG 3), dann Offizier Peter Ernsts II. v. Mansfeld unter Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5), dann Mgf. Georg Friedrichs v. Baden-Durlach; 1623 Obristlt. unter Hz. Christian v. Braunschweig-Wolfenbüttel; 1626 dän. Obrist; schwed. Reiterobrist; 1632 Generalmajor unter Hz. Bernhard (FG 30) u. Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar, nach dem Prager Frieden unter Lgf. Wilhelm V. v. Hessen-Kassel (FG 65) u. schließlich unter Hz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231). |
Stand/Stellung: |
Adel; Generalmajor. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
061 Ernst von Börstel (Der Truckene)
* (nach 1585) | † 1623
|
GND-Nummer: |
1038750679 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Mawer oder SteinRauten | Nicht zu durchnetzen |
Aufnahme: |
1623 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hessen-Kassel |
Wirkung: |
Hof- u. Regierungsamt, Schulaufseher. B. empfahl F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) den Basler Prof. Ludwig Lucius für die ratichian. Bildungsreform, beschaffte 1619 Bücher für den Fürsten und wurde von diesem mit einem Geschenk von (Köthener) Drucken bedacht. |
Bildungsweg: |
1594 U. Wittenberg; 1609 U. Siena; 1614-16 u.a. mit Lgf. Wilhelm V. v. Hessen-Kassel (FG 65) als Hofmr. nach Straßburg, U. Basel, Genf. |
Werdegang: |
1612 Hof- oder Kammerjunker Lgf. Moritz' von Hessen-Kassel (FG 80); Prinzenhofmr. Lgf. Wilhelms V. von Hessen-Kassel (FG 65); seit 1618 Präfekt des Collegium Mauritianum; Geh. Rat und Oberhofmarschall. |
Stand/Stellung: |
Adel, Geh. Rat, Oberhofmarschall und Schulpräfekt |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
062 Friedrich von Anhalt-Harzgerode (Der Stetsgrünende)
* 1613-11-16 Ensdorf (Oberpfalz) | † 1670-06-30
|
GND-Nummer: |
102042632 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Wintergrün | Jn heilsamer kühlung |
Aufnahme: |
1623 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Bernburg |
Wirkung: |
Regent; General; Naturbeobachter; Reisender; theol. Interessen. 1651 Gründung der Confraternitas Constantis Amicitiae in Venedig. Nach dem Tode Hz. Wilhelms V. v. Sachsen-Weimar (FG 5) wollte er sich nicht mit der Leitung der FG belasten. Vgl. Friedr. Hoffmann: Väterliche Ermahnungen des Durchl. F. Friedrich zu Anhalt an seinen Sohn, den F. Wilhelm zu Anhalt. O. O. u. J. |
Bildungsweg: |
1630/31 mit Hofmr. Hans Ludwig (v.) Knoch (FG 252) Frankreichreise (1631 U. Bourges); 1649–56 Harzfahrt und Europareise (theolog. Gespräche Genf u. Rom). Er vertrat, von John Durie beeinflußt, iren. Ideen. |
Werdegang: |
1634-35 Obrist unter Johan Banér (FG 222); 1635 Landesteilung mit seinem Bruder F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) u. Polenreise; 1637-42 hess.-kass. Generalmajor in Westfalen. 1660 anhalt. Senior. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst; Senior des anhalt. Hauses |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
063 Johann Albin Schlick, Graf von Passaun (Bassano), Herr von Weißkirchen (Der Ausgetruckte)
* 1579 | † 1640
|
GND-Nummer: |
1015336760 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
JohannisKraut | Heilet die wunden |
Aufnahme: |
1623Während seines Exils wohl zusammen mit Matyáš Jizbický z Jizbice (FG 64) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Böhmen (Herkunft) |
Wirkung: |
Böhm. Direktor u. Exulant |
Bildungsweg: |
1591 Gymn. Altdorf (Schüler v. Konrad Rittershusen); 1594 U. Ingolstadt; 1595 U. Padua und U. Perugia; 1596 U. Siena; 1597 U. Jena; 1598 U. Tübingen |
Werdegang: |
Einer der Prager Direktoren (böhm. Herrenstand), Gesandter des Winterkönigs an F. Gabriel Bethlen v. Siebenbürgen, Kommissar der böhm. Landesverteidigung u. Münzmeister. 1621 in Böhmen in Abwesenheit geächtet u. enteignet. Exulant in Sachsen. |
Stand/Stellung: |
Graf u. böhm. Herr |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
064 Matyáš Jizbický z Jizbice (Der Holdselige)
* um 1585 | † um 1640
|
GND-Nummer: |
1038760119 |
Bekenntnis: | Protestant (neuutraquistisch) |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das Kraut Vergiß mein nicht | Jn stetem gedächtnuß |
Aufnahme: |
1623Während seines Exils wohl zusammen mit Johann Albin Schlick, Graf von Passaun, Herr von Weisskirchen (FG 63) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Böhmen (Herkunft) |
Wirkung: |
Offizier, Exulant |
Bildungsweg: |
1599 U. Altdorf (imm. zusammen mit dem neulat. Dichter Pavel J. z J.) |
Werdegang: |
Sohn eines nobilitierten böhm. Kammerrats. 1627 wegen des Rekatholisierungsdekrets des böhm. Königs exiliert. Schwed. Kriegsdienste: 1633 Major im Regiment Diederichs v. dem Werder (FG 31), ebd. 1634-35 Obristlt.; 1635 Kommandant v. Dömitz, später Obrist und Kommandant Pirnas. 1636/37 in Anhalt u. Halle/S. eingesetzt. Am 20.10.1639 bei Bautzen schwer verletzt. |
Stand/Stellung: |
Böhm. Adel; Obrist |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
065 Wilhelm V. von Hessen-Kassel (Der Kitzliche)
* 1602-02-13 Kassel | † 1637-09-21 Leer
|
GND-Nummer: |
118807331 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Wol außgeblüeter Schwartzdorn ohne blätter | Zur Blüetzeit |
Aufnahme: |
1623-05-18Bei Gelegenheit der Vermählung seiner Schwester Agnes mit F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. und anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 66 - FG 74) in Dessau aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hessen-Kassel |
Wirkung: |
Regent, Heerführer, Dichter, Übersetzer, Musikliebhaber. 1623 Mitglied der Académie des Parfaits Amants. Verfaßte Gedichte u. Kartelle, übersetzte aus der frz. u. ital. Bibel, übertrug erbauliche Verhaltensliteratur (1635 J. Puget de La Serre, 1636 J. du Bosc) und eine "novela bizantina Lopes de Vega (El peregrino en su patria) nach der frz. Bearb. von Vital d'Audiguier. |
Bildungsweg: |
Seit 1608 U. Marburg; 1614-16 Ak. Straßburg, U. Basel, Ak. Genf; dann Kasseler Collegium. Der Kasseler Hof seines Vaters Moritz des Gelehrten (FG 80) war ein kulturelles Zentrum, an dem u. a. Heinrich Schütz und Wilhelms dichtende u. komponierende Schwester Elisabeth (Gattin Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow, FG 158) und sein hochbegabter Bruder Herrmann IV. (FG 374) erzogen wurden. |
Werdegang: |
Administrator von Hersfeld (seit 1617). Seit 1623 spannungsgeladene Verhandlungen Wilhelms mit den Ständen (Einmarsch Tillys), seinem Vater, seiner Stiefmutter u. deren Söhnen (Ansprüche auf Teile des Lands) u. den Darmstädter Verwandten. 1627 Resignation Lgf. Moritz', Regierungsantritt Wilhelms, Verlust Hessen-Marburgs und Hersfelds. 1631 Abschluß eines Bündnisses mit den Schweden und Führung eines eigenen kleinen Heers bis zum frühen Tod des Geächteten. Wilhelms kluge Gattin Amalia Elisabeth rettet die Eigenständigkeit Hessen-Kassels und ermöglicht später die Nachfolge Wilhelms VI. (FG 694). |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst (Regent) |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 9526 |
066 Ludwig Heidenreich von Callenberg (Der Gelinde)
† 1637-10-27 Stettin (?)
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GND-Nummer: |
1038761417 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das grosse Wullkraut oder KönigsKertz | Jn- und außwendig |
Aufnahme: |
1623-05-18Bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. und anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) in die FG aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hessen-Kassel |
Wirkung: |
Offizier. C. erbot sich, "das anmuthige und wohlbekannte Hetzrecht" (240109) zu beschreiben. Diederich v. dem Werder (FG 31) nennt ihn 1626 im Vorwort seiner Tasso-Übertragung "Gottfried von Bulljon" einen Nachfahren des Kreuzritters "Galle von Caleberg" und einen "ehrlichen Mann vnd rechtschaffenen Soldaten". |
Werdegang: |
1612 bei der Krönung Ks. Matthias'im Gefolge Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80). Ab 1621 Offizier des Mgf. Georg Friedrich v. Baden-Durlach; Obrist Mgf. Christian Wilhelms v. Brandenburg (bis 1626), dann in dän. Dienst; 1631 Obrist Lgf. Wilhelms V. v. Hessen-Kassel (FG 65), dessen Generalkriegskommissar, Statthalter von Paderborn, Bundesrat im Heilbronner Bund. Gestorben als Kommandeur der Hessen im Heere Johann Banérs (FG 222). |
Stand/Stellung: |
Adel, Obrist |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
067 Christoph Friedrich (von) Keudell (Der Säuberende)
* lange nach 1582 |
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GND-Nummer: |
1038762480 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Spargeln | Mit Lust |
Aufnahme: |
1623-05-18Bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. u. anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hessen-Kassel |
Wirkung: |
Offizier, Hofamt (?). Verfasser einer Geschichte seines Geschlechts. |
Bildungsweg: |
1608 Paed. Herborn; 1609-11 Paed. Marburg |
Werdegang: |
1622 Rittmeister Hz. Christians v. Braunschweig-Wolfenbüttel; 1623 im Gefolge Lgf. Wilhelms V. v. Hessen-Kassel (FG 65); Febr. 1630 im Gefolge Hz. Wilhelms V. v. Sachsen-Weimar (FG 5) auf einer Dresdner Fürstenhochzeit; 1631 ksl. Obristwachtmeister des Altsächs. Regiments unter Feldmarschall Pappenheim. |
Stand/Stellung: |
Adel, Obristwachtmeister. 1624 vielleicht Hofmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
068 Esche von Wallwitz (Der Reizende)
* 1588 | † 1653-12-11 Dessau
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GND-Nummer: |
1033765457 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Eschbaum darauff Spanisch Fliegen | Mit und ohne sie |
Aufnahme: |
1623-05-18Vermutlich bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. und anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen. Auch Teilnehmer der FG-Versammlungen am 9. 1. u. 10. 7. 1624. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Dessau |
Wirkung: |
Militär- u. Hofamt. Teilnahme an weiteren FG-Treffen wie dem vom 9. 1., 10.7.1624 u. 5. 3. 1625 nachgewiesen. |
Werdegang: |
Leutnant (1630/1641 genannt); Kammerjunker F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10), auch dessen Kriegskommissar und Hofmeister. |
Stand/Stellung: |
Adel; Leutnant; Kammerjunker |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
069 Cuno Ordomar von Bodenhausen (Der Bequeme)
* 1598-08-07 Görzig (Anhalt) | † 1654-10-02 Görzig (Anhalt)
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GND-Nummer: |
120779048 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Rüster | Zur arbeit |
Aufnahme: |
1623-05-18Bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. u. anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Dessau |
Wirkung: |
Ritterschaftl. Landesamt, Gesandter. Er verfaßte einen scherzhaften Lobbrief über die Gicht (380000). |
Bildungsweg: |
1609 U. Wittenberg; 1614 U. Jena; 1618 U. Leipzig; Kavalierstour in die Niederlande, nach Frankreich, Italien (Rom, Padua, Venedig, 1622 U. Siena) und Spanien. |
Werdegang: |
Anhalt. Landrat, Kriegskommissar u. Gesandter |
Stand/Stellung: |
Adel; Landrat |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
070 Albrecht Friedrich von Barby u. Mühlingen (Der Dienliche)
* 1597-02-28 | † 1641-12-07 Rosenburg
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GND-Nummer: |
115388508 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Creutzbeer | Zur Öffnung |
Aufnahme: |
1623-05-18Vermutlich bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. u. anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Barby-Mühlingen |
Wirkung: |
Regent. In Kartographie, Theologie und selbst in der Dichtkunst nach opitian. Manier versiert. |
Bildungsweg: |
1605 U. Wittenberg. |
Werdegang: |
Regierte zusammen mit seinem Bruder Jost Günther (FG 213). Vermählt mit Gfn. Sophia Ursula (TG 46). Mit dem Sohn August Ludwig starb das Geschlecht 1659 im Mannesstamm aus; die Tochter Aemilia Juliana (v. Schwarzburg-Rudolstadt) hat sich als Kirchenlieddichterin verdient gemacht. |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
071 Hilmar Ernst von Münchhausen (Der Verträgliche)
* nach 1578 | † 1671
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GND-Nummer: |
1038762758 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Melissen | Zur Stillung |
Aufnahme: |
1623-05-18Vermutlich bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. und anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Zerbst |
Wirkung: |
Ordensritter; Landesamt |
Bildungsweg: |
1595 U. Jena; Bildungsreise 1602 nach Paris |
Werdegang: |
Landkomtur der Johanniter in Wietersheim; 1613 Drost zu Grohnde; mehrfach anhalt. Kriegskommissar und Gesandter. |
Stand/Stellung: |
Adel; Landkomtur |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
073 Kraft von Bodenhausen (Der Hochtreibende)
* 1568-10-20 Rhoda (b. Erfurt) | † 1626-12-29
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GND-Nummer: |
115827366 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Weisse Cartuffeln | Von unterster krafft |
Aufnahme: |
1623-05-18Vielleicht bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anh. und anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kursachsen |
Wirkung: |
Dresden (Militäramt). Er traf Martin Opitz (FG 200) u. überbrachte dessen Brief 260831 Diederich v. dem Werder (FG 31). |
Bildungsweg: |
Ca. 1571-75 von der Schwester seines Vaters, Barbara v. Ebeleben, dann von seiner Familie erzogen; 1578 Paed. Marburg; 1579/80 U. Jena |
Werdegang: |
1587-91 Page, dann Hofjunker in Marburg; 1591/92 Kornett F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26); ab 1594 Rittmeister in Ungarn; 1599 Rittmeister unter Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80); 1612 kfl. mainz. Rat und Assessor von Haus aus; Rittmeister und Obrist Kf. Johann Georgs I. von Sachsen (ab 1622); seit 1624 sächs. Amtshauptmann von Torgau und Liebenwerda und Gesandter in Braunschweig. |
Stand/Stellung: |
Adel; Obrist |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
074 Wilhelm (von) Keudell (Der Umwicklende)
* 1582-09-22 Sontra | † 1637-11-09 Mühlhausen
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GND-Nummer: |
1038763142 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ephew am baum | Helt sie Feste |
Aufnahme: |
1623-05-18Vielleicht bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. und anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hessen-Kassel |
Wirkung: |
Kassel (Hofamt). 1629 war K. beauftragt, von den hess. u. waldeckschen FG-Mitgliedern die Kosten des GB 1629 einzutreiben (291200). |
Bildungsweg: |
1596 Paed. Herborn. |
Werdegang: |
1601 Silberaufseher Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80), seit 1627 dessen Hofmr. in Eschwege. |
Stand/Stellung: |
Adel; Hofmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
075 Ernst von Freyberg (Der Hochgefärbte)
* 1578-07-11 Köthen | † 1626-08-27
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GND-Nummer: |
103876431X |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Hanbutten | Zertheilt und stilt |
Aufnahme: |
1623 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Köthen |
Wirkung: |
Regierungsamt; Ständevertretung; Schulaufsicht |
Bildungsweg: |
1591/99 U. Wittenberg. |
Werdegang: |
1607 Hofjunker, später Geh. Rat F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2); anhalt. Landrat; seit 1619 Deputierter und Inspektor der Köthener Schul- und Bildungsreform. |
Stand/Stellung: |
Adel; Landrat u. Geh. Rat. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
076 Carl von Wülcknitz (Der Unschädliche)
* 1589-11-10 Crüchern (zu Köthen) | † 1624-01-28 Köthen
|
GND-Nummer: |
128451769 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Feigenbaum | Fruchtet ohne blüet |
Aufnahme: |
1623Teilnehmer einer FG-Versammlung am 9. 1. 1624. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Köthen |
Wirkung: |
Hof- u. Ritterschaftsämter. Zeichnete sich in Ritterspielen aus. In der von Adam Streso verfaßten Leichenpredigt finden sich Verse, die auf seine FG-Mitgliedschaft anspielen, so z. B. ein Sonnet Vber den Vnschädlichen. |
Werdegang: |
Page Benno Friedrich Brands v. Lindau (FG 36); Hofjunker (1614), seit 1617 Stallmeister und Aufseher über den Hof F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2); Kornett der Ritterschaft in Köthen. |
Stand/Stellung: |
Stallmeister u. Aufseher über den Hof F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2).
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Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
078 Heinrich von Börstel (Der Eilende)
* 1581-09-[14] | † 1647-03-26 Plötzkau
|
GND-Nummer: |
11564170X |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Pfirsigbaum | Zur Frucht |
Aufnahme: |
1623, Köthen | Vermutlich zur Zeit seiner 2. Eheschließung (mit der Köthener Hofjungfer Susanna v. Rhemen) am 13./14.12.1623 in die FG aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Bernburg |
Wirkung: |
Regierungsamt |
Bildungsweg: |
1594 U. Wittenberg; 1598 U. Heidelberg; 1600 U. Siena; 1601 U. Genf |
Werdegang: |
Seit 1612 Helfer seines Vaters, des bernburg. Oberhauptmanns Curt v. B. († 1619); 1623 Regierungspräsident, Amtshauptmann und Kammerrat zu Bernburg, auch Kommissar des Landesdefensionswerks. |
Stand/Stellung: |
Adel; Regierungspräsident, Amtshauptmann u. Kammerrat |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
079 Eberhard von Weyhe (Der Wehrende)
* 1553-05-28 Hannover | † 1643-11
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GND-Nummer: |
117256145 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Myrten | Dem Scorpion gifft |
Aufnahme: |
1623Vielleicht auf einer Reise F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) im Herbst 1623 in die FG aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Braunschweig-Wolfenbüttel |
Wirkung: |
Regierungsamt. Fruchtbarer lat., jurist., politischer u. moral.-theolog. Autor. Im Okt. 1633 verlor er durch einen Truppenüberfall seine reiche Bibliothek. |
Bildungsweg: |
1570 U. Wittenberg; 1572 U. Rostock; 1576 U. Marburg; reiste im Gefolge von Hz. Otto Heinrich v. Braunschweig-Lüneburg u.a. Fürsten nach Italien; Studium in Frankreich und der Schweiz. |
Werdegang: |
1580 Professor in Wittenberg; 1583 kursächs. Hofgerichtsassessor; 1585/86 holstein-gott. Rat; 1587 Professor in Wittenberg, dort 1589 u. 1591 Rektor; 1594 Kanzler in Kassel; 1605 holstein-schaumb. Kanzler in Bückeburg, später Landdrost zu Pinneberg; 1614 ksl. Rat; 1615-26 Geh. Rat und Kanzler in Wolfenbüttel unter Hz. Friedrich Ulrich (FG 38), später (noch 1636) Rat von Haus aus unter Hz. August d.J. von Braunschwig-Wolfenbüttel (FG 227) |
Stand/Stellung: |
Adel; Geh. Rat und Kanzler. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
080 Moritz von Hessen-Kassel (Der Wohlgenannte)
* 1572-05-25 Kassel | † 1632-03-15 Eschwege
|
GND-Nummer: |
11858412X |
Bekenntnis: | Lutherisch, seit 1605 Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Spindelbaum | Jn fleissiger übung |
Aufnahme: |
1623M. wurde Ende 1623 in die FG aufgenommen. Er beteiligte sich an einem Treffen der FG "auff Gottbotts scheideweg" und unterzeichnete dabei einen Gesellschaftsbrief an seinen Sohn Wilhelm (FG 65), vgl. 240109. 1601 hatte er in Heidelberg einen Orden Temperantiae gestiftet. M. errichtete das erste stehende Theater in Kassel (1603–06), verfaßte Dramen u. lat. Dichtungen u. komponierte Madrigale, Tänze, Motetten u. Kirchenlieder. Er entwarf Bauten, las Dante u. verfaßte gelehrte Arbeiten zur Enzyklopädie, Philosophie, Mathematik, Poetik, Grammatik und dt.-frz. Lexikographie. 1598 erweiterte er seine Pagenschule zum bürgerl.-adligen Collegium Mauritianum (Schüler Heinrich Schütz), das er jedoch 1618 zu einer modernen adligen Ritterakademie umgestaltete. Wie F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46), trieb M. Alchemie, sammelte u. schrieb esoter. Texte und ließ rosenkreuzer. Schriften drucken (Fama Fraternitatis 1614; Confessio 1615). Die ihm von Tobias Hess angetragene Führerschaft der Rosenkreuzer schlug er aus. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hessen |
Wirkung: |
Dichter, Gelehrter, Komponist. |
Werdegang: |
Im philippist. Geist erzogen und um die Einheit der luth. u. ref. Protestanten besorgt, suchte er doch unter dem Einfluß seiner Gattinnen das Reformiertentum in Hessen-Kassel und im marburg. Landesteil durchzusetzen. Widerstand der luth. Stände und der Darmstädter Vettern, an die er den Marburg Anteil verlor. Auf der dt. u. europ. Bühne aktiv, pflegte M. seit 1602 den Kontakt zu Frankreich und Schweden, vermittelte 1609 im Dortmunder Vertrag den Ausgleich zw. Pfalz-Neuburg und Kurbrandenburg, förderte die protestant. Union, scheiterte aber im 30jähr. Krieg damit u. mit seinem Landesdefensionswerk (Besetzung Waldecks 1621). Seine eigenen Landstände, die die Festungen Tilly öffneten, und die Widerstände in der eigenen Familie, zwangen ihn 1627 zum Rücktritt von der Regierung (Refugium Plesse). |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst (Regent) |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 9512 |
081 Gebhard Friedrich von Krosigk (Der Wohlbedeckte)
* 1579-04-12 Beesen a. d. Saale | † 1630-01-18 Hohenerxleben (Anhalt)
|
GND-Nummer: |
1014190541 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Castanienbaum | Umb und umb rauch |
Aufnahme: |
1623 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Bernburg |
Wirkung: |
Güterverwaltung; ritterschatl. Vertretung |
Bildungsweg: |
Schule in Halle/S.; 1595 U. Helmstedt; 1598 U. Wittenberg; 1602 Reise nach Polen, dann Kriegsdienst in Ungarn (bis 1603) und den Niederlanden (1604); Reise nach England und Frankreich; 1606/07 Italien (1607 U. Siena). |
Werdegang: |
Mitglied des Ständeausschusses |
Stand/Stellung: |
Adel |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
082 Henning (von) Stammer (Der Hitzige)
* 1581-01-21 Querfurt | † 1660-07-03
|
GND-Nummer: |
122942884 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Mandelbaum | Mehret die Natur |
Aufnahme: |
1623 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Bernburg |
Wirkung: |
Güterverwaltung; ritterschaftl. Vertretung. |
Bildungsweg: |
1596 U. Erfurt; 1598 U. Jena; 1602 U. Wittenberg; 1602-04 Frankreichreise; später mit Adrian Arnd (v.) Stammer (FG 153) nach Frankreich, England und die Niederlande. |
Werdegang: |
1604–1606 span. Kriegsdienste in den Niederlanden (Hauptmann); Reise mit Adrian Arnd v. Stammer durch Frankreich, England u. die Niederlande; ca. 1610-18 kursächs. Kammerjunker; seit 1619 in Anhalt, Mitglied des engeren Ständeausschusses, gelegentlich Kriegskommissar. |
Stand/Stellung: |
Adel; Hauptmann. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
083 Siegmund von Hagen (Der Bewährte)
* 1564-06-18 Naulin (Pommern) | † 1631-09-14 Eisleben
|
GND-Nummer: |
115866620 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ehrenpreiß | Jn allem Zufall |
Aufnahme: |
1624 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Köthen |
Wirkung: |
Regierungsamt; Erzieher |
Bildungsweg: |
Partikularschulen zu Stettin und Landsberg; 1576-[80] U. Frankfurt/O.; 1584 U. Jena; als Hofmr. 6 Jahre in Diensten Frh. Ludwigs v. Putbus an den UU. Leipzig und Frankfurt/O., anschließend mit Frh. Erdmann v. P. in Italien (bis 1598). 1599-1608 Rat u. Prinzenhofmr. in Berlin, Frankfurt/ O. (1604–6) u. am Collegium illustre in Tübingen, anschließend mit Mgf. Christian Wilhelm v. Brandenburg Tour durch Frankreich, England u. die span. Niederlande. |
Werdegang: |
1598 Regierungsrat u. Amtshauptmann der Johanniter zu Sonnenburg; 1599-1608 Rat u. Hofmr. der kurbrandenburg. Prinzen Christian Wilhelm u. Friedrich; 1608-17 Geh. Rat, Oberkämmerer u. Hofmr. des postulierten Administrators Christian Wilhelm v. Brandenburg im Erzstift Magdeburg. 1617 im Streit mit dem Markgrafen über die Kammerrechnung ausgeschieden. Schon seit 1612 Besitzer eines Guts in Seeben (b. Halle), erwarb er 1623 Biendorf (b. Köthen). Seit 1626 kursächs. Oberaufseher der Gft. Mansfeld und Amtshauptmann v. Sangerhausen. |
Stand/Stellung: |
Adel; Geh. Rat, Oberkämmerer, Hofmeister |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
085 Christoph von Hartlow (Der Nankletternde)
† vor 1637
|
GND-Nummer: |
1038763908 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Je lenger je lieber | Mit Hülffe |
Aufnahme: |
1624 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hessen-Kassel |
Wirkung: |
Hofamt. H.s Witwe Anna Dorothea, geb. v. Schenck, galt dem ehemaligen Kasseler Hofmann Diederich v. dem Werder (FG 31) als "geschickte vndt löbliche Geselschafterin", die "ehre vndt nutzen des Ertzschreins" mehren wollte und deshalb auch das Wappen ihres Gatten gezeichnet und gestickt nach Köthen senden würde (371110). |
Bildungsweg: |
Collegium in Kassel; 1622 U. Straßburg (Jura) |
Werdegang: |
Aus Kurland; am Hof Lgf. Moritz' des Gelehrten v. Hessen-Kassel (FG 80) erzogen, Hofjunker, später Stallmeister. |
Stand/Stellung: |
Adel; Stallmeister |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
086 Heinrich von dem Werder (Der Fortkommende)
* 1578 Gröbzig (Anhalt) | † 1636-05
|
GND-Nummer: |
121561682 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Pappelbaum | Jn kurtzer Zeit |
Aufnahme: |
1624 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Köthen |
Wirkung: |
Regierungsamt; ritterschaftl. Amt. Für die FG scheint er gelegentlich Aufgaben wie das Beschaffen von Mitgliederwappen übernommen zu haben (271228). |
Bildungsweg: |
(1590?) U. Helmstedt; 1596 U. Jena. |
Werdegang: |
Bruder Diederichs (FG 31) u. Cuno Hartwigs (FG 164); Land- u. Kammerrat (bis 1635) F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2); war am 19.5.1636 als verstorben genannt, wird am 22.9. begraben |
Stand/Stellung: |
Adel; Kammerrat F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2); Landrat/ Mitglied des anhalt. Ständeausschusses. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
087 Wolf Joachim Laminger von Albenreuth (Der Zeitige)
† nach 1630
|
GND-Nummer: |
1038764726 |
Bekenntnis: | Protestant |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Birckenbaum | Jm außschlagen |
Aufnahme: |
1624 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Böhmen (Herkunft) |
Wirkung: |
Anhänger des Winterkönigs. |
Bildungsweg: |
1615 Padua; 1616 U. Siena. |
Werdegang: |
Der aus dem böhm. Zweig eines oberpfälz. uradeligen Geschlechts stammende L. verließ nach der Niederlage des Winterkönigs Böhmen, doch konnte sein Bruder, der Reichshofrat Wolf Wilhelm, Wolf Joachims Herrschaft Weißensulz an sich bringen. Der Exulant taucht noch 1630 auf einer kursächs. Hochzeit im Ringrennen auf. |
Stand/Stellung: |
Adel |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
088 Hempo von dem Knesebeck (Der Gute)
* 1595-04-14 Tylsen (Altmark) | † 1656-06-19
|
GND-Nummer: |
115635203 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das Graß | So grün alß dröge |
Aufnahme: |
1624 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Bernburg |
Wirkung: |
Regierungsamt; Gesandtschaften. Interessengebiet Theologie. |
Bildungsweg: |
Häusl. Unterricht im Lat. u. Griech. Mit seinen Brüdern Levin (FG 107) u. Thomas (FG 524) 1607 U. Helmstedt; 1608 U. Frankfurt/O.; 1612 U. Wittenberg; 1612-15 U. Marburg; 1615/16 U. Heidelberg; 1616-18 Kavalierstour mit seinen Brüdern nach Genf, Italien, Frankreich, England und in die Niederlande. |
Werdegang: |
seit 1618 Kammerjunker und Stallmeister F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) in Amberg, wenig später Geh. Rat; viele Gesandtschaften: nach Ungarn, Livland, Stockholm, Flensburg. Nach dem Tode seines Vaters Thomas (1625) 1626 Rückzug auf das Gut Tylsen; seit 1626 altmärk. Kriegskommissar; 1646 altmärk. Landeshauptmann u. Direktor der altmärk. Ritterschaft. |
Stand/Stellung: |
Adel; Geh. Rat. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
089 Dietrich Wilhelm von Friesen (Der Erregende)
* 1593 (?) | † 1650-10-16
|
GND-Nummer: |
1038765862 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Weisse Niesewurtz | Das Niesen |
Aufnahme: |
1624-04-05, Köthen | Bei Gelegenheit der Bestattung Prinz Ludwigs d. J. v. Anhalt-Köthen (FG 6) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Hofamt. Noch am 30.8.1649 nahm er in Weimar an einer Zusammenkunft der FG teil. |
Bildungsweg: |
1608 U. Jena; 1613/14 Kavalierstour mit Hz. Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar (FG 3) durch Frankreich, England und die Niederlande. |
Werdegang: |
Weimar., später eisenach. Stallmeister. |
Stand/Stellung: |
Adel; Stallmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
091 Heinrich Wilhelm von Solms-Laubach zu Sonnewalde und Pouch (Der Würzende)
* 1583-03-21 Laubach | † 1632-03-21 Schweinfurt
|
GND-Nummer: |
11746158X |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Hopffen | Das Bier |
Aufnahme: |
1624 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Solms-Laubach |
Wirkung: |
General |
Bildungsweg: |
Kasseler Hofschule; Kriegslehre in der Kompanie seines Bruders Friedrich (1600, Schlacht v. Nieuwpoort). |
Werdegang: |
1603 im Türkenkrieg Rittmeister unter Gf. Georg Friedrich v. Hohenlohe-Neuenstein-Weikersheim (FG 44); 1608 Offizier unter Mgf. Joachim Ernst v. Brandenburg-Ansbach; Reiterobrist im jülich.-klev. Erbfolgestreit; bis 1624 in ansbach. Dienst als Obrist, Hofmarschall (1615), Oberamtmann u. Geh. Rat (1618); als Anhänger des Winterkönigs 1619 böhm. Feldmarschall u. Landvogt der Niederlausitz; 1624 vom Kaiser pardonniert; Rückkehr nach Sonnewalde; 1631 schwed. Kavalleriegeneral. Starb an den zu Bamberg von Truppen Tillys zugefügten Wunden.
Erbte in Sonnewalde (Niederlausitz) die reiche Bibliothek Gf. Ottos († 1612). |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf; Feldmarschall. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
095 Johann von Brandenburg (Der Abwendende)
* 1597-07-13 Cölln/Spree | † 1627-09-13 Steinburg (Holstein)
|
GND-Nummer: |
136293018 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Tausentgüldenkraut | Hitzige Zufälle |
Aufnahme: |
1624 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kurbrandenburg |
Wirkung: |
Fürst; Offizier. |
Bildungsweg: |
1612/13 Kavalierstour in Frankreich und Italien. |
Werdegang: |
Sohn von Kfs. Johann Georg v. Brandenburg (1525-1598) aus dessen Ehe mit Elisabeth v. Anhalt und dadurch Neffe von F. Ludwig (FG 2); lebte an an den Hohenzollernhöfen in Ansbach u. Bayreuth und diente als ksl. Obrist im niedersächs.-dän. Krieg. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst; Markgraf u. Obrist. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
097 Ludwig Philipp von Pfalz-Simmern (Der Gefährliche)
* 1602-11-23 Heidelberg | † 1655-01-08 Crossen
|
GND-Nummer: |
115497773 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Schlangenmord | Den Schlangen |
Aufnahme: |
11. 6. 1624, Dessau | In Begleitung Cunos v. Alvensleben (FG 98) durch F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) gegen den anfänglichen Widerstand Christofs v. Krosigk (FG 7) und im Beisein verschiedener Gesellschafter (FG 7, 24, 25, 30, 31, 42, 56, 67, 68, 84) in die FG aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Pfalz-Simmern |
Wirkung: |
Regent. 1646 nahm L. P. in seiner Residenz Kaiserslautern 14 Personen in die FG auf (FG 460–63, 469–78). |
Werdegang: |
Erbte lt. Testament Sponheim u. das Ft. Simmern, welches jedoch gemäß dem Abkommen von 1653 nach dem Tod L. P.s u. seiner Gattin an den Kurfürsten zurückfallen sollte. L. P. war seinem Bruder, dem Winterkönig, in den böhm. Krieg und in das ndl. Exil gefolgt. Nach dem Siegeszug der Schweden und dem Tod des Bruders (1632) wurde L. P. Vormund von dessen Kindern u. Administrator der Kurpfalz, mußte sich nach der Niederlage von Nördlingen (1634) jedoch in die Feste Frankenthal und nach Sedan zurückziehen, bevor er in seine pfälz. Residenz (Kaiserslautern) zurückkehren konnte. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst; Administrator der Kurpfalz |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
098 Cuno von Alvensleben (Der Reifende )
* 1588 | † 1638-03-13 Calbe/Saale
|
GND-Nummer: |
122971264 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Mißpeln | Mit Zeit und stro |
Aufnahme: |
11. 6. 1624, Dessau | In Begleitung Pgf. Ludwig Philipps v. Simmern (FG 97) durch F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) gegen den anfänglichen Widerstand Christofs v. Krosigk (FG 7) und im Beisein verschiedener Gesellschafter (FG 7, 24, 25, 30, 31, 42, 56, 67, 68, 84) in die FG aufgenommen. (240717). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Magdeburg |
Wirkung: |
Kirchenamt |
Bildungsweg: |
1604 U. Wittenberg; 1609 U. Siena |
Werdegang: |
Seit 1610 magdeburg. Domherr, später Senior des Erzstifts Magdeburg. |
Stand/Stellung: |
Adel; Senior des Erzstifts Magdeburg. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
099 Magnus Laurwaldt (Der Schöne)
|
GND-Nummer: |
103876890X |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Tulipan | Jn vielerlei farben |
Aufnahme: |
14. 6. 1624, Dessau | Durch F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) im Beisein Tobias Hübners (FG 25) aufgenommen (240717), weil das nach seiner Aussage der abwesende F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) versprochen und Laurwaldt bereits in dt. Versen Fortschritte gemacht hatte (240717). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Halle/ S. |
Wirkung: |
Hofamt; Offizier. |
Werdegang: |
Wohl Sohn oder Verwandter des hall. Kammerschreibers Christoph L. 1624 im Rang eines "Capitain" in Diensten Mgf. Christian Wilhelms v. Brandenburg (postulierter Administrator des Stifts Magdeburg); 1628 als Major Gesandter Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar an Hz. Johann Casimir v. Sachsen-Coburg; 1631 niederländ. Militär in Duisburg. |
Stand/Stellung: |
Bürger; Major |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
100 Johann von Mario zu Gammerslewe (Gammanotorn) (Der Goldgelbe)
* Italien | † nach 1650-01-14
|
GND-Nummer: |
120267209 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Saffran mit der blüht | Zur hertz sterckung |
Aufnahme: |
1624 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Bernburg |
Wirkung: |
Hofamt; Offizier. Trug sich am 3. 9. 1632 in Gröningen (b. Halberstadt) in das GBKö. ein. Als Agent berichtete der dem Oranier dienende Mario Friedrich v. Schilling (FG 21) u. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) über polit., militär., konfessionelle u. höf. Ereignisse aus Den Haag und der westeurop. u. kolonialen Welt, auch über neue Bücher. 1649 bat er vergeblich für seinen Sohn Johann Heinrich, ndl. Capitainleutnant unter Gf. Heinrich v. Nassau, Obrist u. Gouverneur v. Hulst, um die Aufnahme in die FG. |
Werdegang: |
Seit 1598 lebte der Italiener M. in den Niederlanden, 1619/20 Obristlt. Gf. Georg Friedrichs v. Hohenlohe-Neuenstein-Weikersheim (FG 44) bzw. F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) im böhm. Krieg, später (1625) Hofmr. u. Reisebegleiter Pz. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51), seit 1622 in Diensten F. Moritz' bzw. F. Friedrich Heinrichs v. Oranien, Diplomat u. militär. Kommissar. |
Stand/Stellung: |
Adel; Obrist, Hofmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
101 Joachim Ernst von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (Der Sichere)
* 1595-08-29 Sonderburg | † 1671-10-05 Plön
|
GND-Nummer: |
128556315 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Lorberbaum | Fürm Donnerschlag |
Aufnahme: |
1625-02-28Wurde bei Gelegenheit der Hochzeit seiner Schwester Eleonora Sophia (TG 39) mit F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) auf seiner Residenz in Ahrensbök aufgenommen. Im Köthener Schloß befanden sich gerahmte Impresen der ersten 101 FG-Mitglieder. Der Herzog gehörte zu den in Aussicht genommenen Finanziers des (nicht erschienenen) illustrierten GB 1641 (401228A). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön |
Bildungsweg: |
1608 U. Gießen und Collegium illustre Tübingen; ab 1615 europäische Kavalierstour (1620 U. Siena). |
Werdegang: |
Parteinahme für den Winterkönig. Nach dem Tode des Vaters fiel J. E. ein Duodez-Hzgt. zu, das u. a. aus den Ämtern Plön, Ahrensbök u. Reinsfeld bestand. Dem Anspruch, daß Plön "sein rechtmäßiges Antheil an der Gft. Holstein" sei, wurde von seiten des dän. Kg. widersprochen. J. E. u. sein Sohn mußten 1671 Dänemark ihre Gebiete gegen eine Entschädigung einräumen, obwohl der Ks. die Erbberechtigung der Plöner Linie anerkannt hatte. J. E. war ein sehr gebildeter u. in verschiedenen Sprachen versierter Mann, er besaß zudem mathemat. u. staatswissenschaftl. Kenntnisse. |
Stand/Stellung: |
Fürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
102 Georg Hans von Peblis (Der Sanfte)
* 1577/78 Durlach? | † 1650-04-08 Zürich
|
GND-Nummer: |
1038769086 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Wegewart oder Sonnenwirbel | Jn Kühlung |
Aufnahme: |
1625 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Pfalz (Herkunft) |
Wirkung: |
Offizier, viell. Übersetzer. P. sandte F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) ein aus dem Italienischen (von P?) übersetztes Buch, dessen Deutsch F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) trotz der Fremdwörter für gut befand (Okt. 1643). P. gilt auch als Vf. einer Consideratio speculi falso dicti veritatis, die ein Speculum (1634) Erasmus Brochmanns angriff, welches den Wechsel des magdeburg. Administrators Christian Wilhelm v. Brandenburg zum kath. Bekenntnis zu rechtfertigen suchte. |
Bildungsweg: |
1599 U. Heidelberg. |
Werdegang: |
Aus einem nach Österreich ausgewanderten, dann in Baden-Durlach tätigen schott. Geschlecht. 1604 fsl.-badischer Kammerjunker, seit 1612 im Dienst der engl. Pzn. Elisabeth Stuart (spätere Kfn. von der Pfalz u. Kgn. v. Böhmen), wird 1613 im Gefolge F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) genannt; kurpfälz. Obristlt. u. Obrist (1621-22); anschließend Dienst unter Peter Ernst II. v. Mansfeld, seit 1626 zugl. dän. Kriegskommissar; 1626-29 im Dienst des Hz. v. Buckingham; 1629-31 im Dienst der Republik Zürich; schwed. Obrist unter Johan Banér (FG 222), um 1633/34 Mitglied des Consilium formatum, des Leitungsgremiums des Heilbronner Bundes,
dann kurzzeitig in kurpfälz. Dienst (bis 1635) u. anschließend in Zürich.
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Stand/Stellung: |
Adel; Obrist. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
103 Friedrich II. von Sachsen-Altenburg (Der Derbe)
* 1599-02-12 Torgau | † 1625-10-25 Seelze
|
GND-Nummer: |
128569840 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Newstädter Rüblein | Hilfft Zumtrunck |
Aufnahme: |
1625-03-04, Dessau | Wurde zusammen mit seinem Stallmeister Schard(e) (FG 104) von einer Gruppe Gesellschafter unter der Leitung Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) aufgenommen.S. 250305 (Gedicht Tobias Hübners, FG 25). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Altenburg, Sachsen-Altenburg |
Wirkung: |
Bruder von Johann Philipp, Johann Wilhelm II. u. Friedrich Wilhelm II. v. S.-A. (FG 183, 188 bzw. 577) |
Bildungsweg: |
Unter Aufsicht des Hofmr. Caspar Facius erzogen; 1612 U. Leipzig. |
Werdegang: |
Folgte zusammen mit seinen 3 Brüdern seinem Vater Friedrich Wilhelm unmündig schon 1602. Nach dem Ende der kursächs. Vormundschaft (1618) überließ er seinem Bruder Johann Philipp (FG 183) die Regierung und versuchte in abenteuerlichem Wechsel der Fahnen sein Glück im Kriege. In kursächs. und span. Kriegsdienst, dann unter Hz. Christian v. Braunschweig-Wolfenbüttel (bis 1623); 1624-25 dän. Obrist. Fiel in der Schlacht von Seelze.
|
Stand/Stellung: |
Reichsfürst; Offizier. |
Wappen/Portrait: |
HAB, PS A 27833 |
104 Dietrich (von) Schard (Scharde) (Der Geschwinde)
† 25. 10. 1625? Seelze?
|
GND-Nummer: |
1041288557 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Bornkresse | Jm Wachsthumb |
Aufnahme: |
1625-03-04, Dessau | Wurde in Dessau zusammen mit seinem jungen Herrn Hz. Friedrich II. v. Sachsen-Altenburg (FG 103) von einer Gruppe Gesellschafter unter der Leitung Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) aufgenommen.S. 250305 (Gedicht Tobias Hübners, FG 25). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Altenburg |
Wirkung: |
Hofamt |
Werdegang: |
Stallmeister Hz. Friedrichs II. v. Sachsen-Altenburg (FG 103), kämpfte 1623 bei Stadtlohn u. wurde mit seinem Herzog gefangen. Im März 1625, nach seiner Freilassung, mit diesem in die FG aufgenommen. |
Stand/Stellung: |
Adel; Stallmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
106 Friedrich Ludolph von Bentheim-Alpen (Der Ergetzende)
* 1587-08-29 Bentheim | † 1629-01-08
|
GND-Nummer: |
1041288603 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Kappern | Miltz und Leber |
Aufnahme: |
1626-04-16, Bentheim? | Bei einem Besuch F. Ludwigs von Anhalt-Köthen (FG 2) wohl von diesem selbst aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Alpen, Bentheim-Alpen |
Wirkung: |
Er vertrat die Ansicht, die Religion verbinde nur Gott und Mensch, so daß sie nicht in die Zuständigkeit der Obrigkeit falle. |
Bildungsweg: |
Nach Privaterziehung Besuch des Gymnasium Arnoldinum in Steinfurt, 1599-1605 der Kasseler Hofschule. Imm. 1602 U. Marburg. Lgf. Moritz der Gelehrte v. Hessen-Kassel (FG 80) schrieb über den schwächlichen, aber intelligenten jungen Grafen "Corpore qui minimus maximus ingenio." Bildungsreise nach Frankreich u. Genf. Er konnte gut Latein u. Französisch. |
Werdegang: |
Wurde in der Teilung des väterlichen u. mütterlichen Erbes mit der Hft. Alpen (Niederrhein) und der Gft. Limpurg abgefunden, blieb jedoch unverheiratet, so daß diese Linie nicht fortbestand.
Bruder der ersten Gattin F. Ludwigs, Amoena Amalia (TG 2. AL) u. der Gattin F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), Anna (TG 16. AL). Mit F. Christian reiste F. L. zweimal nach Frankreich. 1609 reiste er durch Deutschland und England. Er litt 14 Jahre an einer verkrüppelnden Krankheit und starb nach der Einnahme eines chymischen Pulvers. |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
107 Levin von dem Knesebeck (Der Antreibende)
* 1597-05-18 Tylsen (Altmark) | † 1638-08-21 Drossen (Neumark)
|
GND-Nummer: |
120598647 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Eisenkraut | Zur Fröligkeit |
Aufnahme: |
1626 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Cölln/ Spree, Kurbrandenburg |
Wirkung: |
Regierungsamt. Der umfassend gebildete K. zeichnete in einem "Formularien-Buch" elf dt. u. lat. Reden auf, die er auf der Reise zu Gabriel Bethlen 1625/26 hielt. Anläßlich der Torgauer Verhandlungen der Kurfürsten v. Sachsen u. Brandenburg trat K. 1632 mit dem Grundsatz einer Duldung aller drei großen christl. Konfessionen hervor. |
Bildungsweg: |
Breit angelegte Studien: 1607 U. Helmstedt; 1608 Frankfurt/O.; 1612 U. Wittenberg; 1612-15 U. Marburg; 1615/16 U. Heidelberg. Zu seinen Lehrern gehörten Henning Arnisaeus, Hermann Vultejus, Janus Gruterus u. Johannes Goeddaeus, unter dem K. disputierte. 1616-18 Kavalierstour nach Genf, Italien, Frankreich, England u. in die Niederlande. |
Werdegang: |
Brandenburg. Rat an der neumärk. Kammer zu Küstrin (ab 1618), ab 1620 Geh. Rat in Cölln/Spree;
K. soll vergiftet worden sein, weil er dem Kurfürsten von einer Verheiratung Pz. Friedrich Wilhelms (FG 401) mit einer Habsburgerin abriet. |
Stand/Stellung: |
Adel; Geh. Rat. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
108 Johann Joachim von Wartensleben (Der Beschlossene)
* 1594 Exten (b. Rinteln) | † 1633-02-21 Dresden
|
GND-Nummer: |
104128876X |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Rosenknopff | Breit sich doch auß |
Aufnahme: |
1626 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Bernburg |
Wirkung: |
Hofamt; Übersetzung von Jean Du Bec-Crespins Histoire du grand Empéreur Tamerlanes, die F. Ludwig (FG 2) nach seinem Tod abschloß u. unter dem Titel Denckwürdige Geschichte Des grossen Tamerlanis drucken ließ. |
Bildungsweg: |
1622 U. Siena; 1623-25 Italien. |
Werdegang: |
1623-25 Hofmr. und Reisebegleiter F. Ernsts v. Anhalt-Bernburg (FG 47), dann anhalt.-bernburg. Rat u. Gesandter; seit 1627 Rat u. Gesandter Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158); seit 1630 dän. Hofrat und Gesandter, starb als Geh. Hof- u. Kanzleirat. |
Stand/Stellung: |
Adel; Geh. Hof- u. Kanzleirat |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
109 Joachim Christian von (der) Wahl (Der Anhenkende)
* um 1590 bei Allstedt (Thüringen) | † 1644-08-31 bestattet in Ingolstadt
|
GND-Nummer: |
117114189 |
Bekenntnis: | lutherisch erzogen, vor 1618 katholisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Kletten | Am Strauben |
Aufnahme: |
1626 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
(Kur)bayern |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1618 U. Siena. |
Werdegang: |
Ligist. Offizier. Verlor 1620 als Hauptmann in der Schlacht am Weißen Berg seinen linken Arm, sein linkes Bein war seit 1622 steif, 1626 Obristwachtmeister, seit 1627 Obrist, später bayer. Generalwachtmeister, Generalfeldzeugmeister (ab 1637) u. Feldmarschall (1639-44); 1643 Übergabe seines Oberbefehls an Franz v. Mercy (FG 364). Seit 1636(-11-11) Graf. |
Stand/Stellung: |
Adel (Graf d.d. 1636-11-11); Feldmarschall; ksl. u. kurbayer. Geh. Rat; Statthalter v. Ingolstadt |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
110 Simon VII. zur Lippe-Detmold (Der Lange)
* 1587-12-30 | † 1627-03-26 Detmold
|
GND-Nummer: |
130472700 |
Bekenntnis: | reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Jndianischer Flachs oder Süsser Aloe | Jn sterckenden blättern |
Aufnahme: |
1626, Detmold | Wurde bei Gelegenheit der Hochzeit seiner Schwester Sophia (TG 38. AL) mit F. Ludwig (FG 2) von diesem bei dessen Besuch aufgenommen; ebenso eine Reihe anderer lipp. Adliger u. Amtsträger (FG 111-112 u. FG 117-123). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Detmold, Lippe-Detmold |
Wirkung: |
Regent; Korrespondenz mit dem Schwager F. Ludwig (FG 2) über FG-Angelegenheiten, wobei S. vorschlug, silberne statt goldene Gesellschaftspfennige herzustellen. |
Bildungsweg: |
Auf Schloß Brake u. an der Kasseler Hofschule erzogen; mit Hofmr. Hans Adam v. Hammerstein (FG 111) Frankreichreise. |
Werdegang: |
Nach dem Primogeniturrecht folgte S. seinem Vater in der Regierung, wogegen die Brüder mit Paragiatsgebieten bedacht wurden. Ein Versuch, die Stadt Lemgo seiner Botmäßigkeit zu unterwerfen, scheiterte 1617.
S. war in zweiter Ehe mit Maria Magdalena (TG 44. AL), Tochter v. Gf. Christian v. Waldeck-Wildungen (FG 113) vermählt. Sie führte Tagebuch (1627–). |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
111 Hans Adam von Hammerstein (Der Erhaltende)
* 1579-07-19 (n. St.) Zur Oyge | † 1653-02-10 Schloß Altburchhausen (Gft. Hoya)
|
GND-Nummer: |
124844626 |
Bekenntnis: | Lutherisch, dann reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Heide | Schaff und Bienen |
Aufnahme: |
1626, Detmold | Wurde bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs (FG 2) anläßlich dessen Hochzeit mit der Schwester Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110), Sophia (TG 38. AL), aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Detmold, Lippe-Detmold |
Wirkung: |
Regierungsamt |
Bildungsweg: |
1595 U. Heidelberg. |
Werdegang: |
Am kurpfälz. Hofgericht; Hofmr. der Grafen zur Lippe (seit 1605; 1606 Frankreichtour); 1614 lipp. Rat, 1621 auch lipp. Drost, 1628-33 Rat v. Haus aus u. Drost zu Varenholz. 1617 braunschweig-lüneburg. Landdrost der Ober- u. Niedergft. Hoya; seit 1629 cellischer Drost u. Pfandinhaber von Altbruchhausen. |
Stand/Stellung: |
Adel; Landdrost der Ober- u. Niedergft. Hoya. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
112 Johann von der Borch (Der Gedeihende)
* 1567 | † 1643-4-12
|
GND-Nummer: |
116245662 |
Bekenntnis: | kathol., dann reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Der Schwaden am schoßgraß | Vom Himmelthaw |
Aufnahme: |
1626Wurde bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs (FG 2) in Detmold anläßlich dessen Hochzeit mit Sophia (TG 38. AL), der Schwester Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110), aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Varenholz (bei Lemgo), Lippe |
Wirkung: |
Regierungsamt |
Bildungsweg: |
1584 Paed. Marburg; mit seinem Bruder Franz Dietrich, der ihn zum ref. Glauben brachte, aber auf einer Reise mit seinem Bruder nach Italien in dessen Todesjahr 1600 wieder konvertierte. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) traf ihn im März 1599 in Neapel. |
Werdegang: |
Oberamtmann in der Gft. Hanau; Hofmarschall und Oberlandvogt unter Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80); Rat und Hofmr. Kurprinz Georg Wilhelms v. Brandenburg (FG 307), 1619 brandenburg. Kammerdirektor, Hauptmann der Leibgarde u. Drost; nach 1621 7 Jahre lipp. Drost u. Landdrost zu Varenholz. |
Stand/Stellung: |
Adel; Landdrost. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
113 Christian von Waldeck-Wildungen (Der Betauete)
* 1585-12-25 | † 1637-12-31
|
GND-Nummer: |
1041288840 |
Bekenntnis: | Protestant, dem Reformiertentum nahestehend |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das Kräutlein Sonnenthaw | Tag und nacht |
Aufnahme: |
1626-08/09Während oder nach dem Wildunger Kuraufenthalt F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) aufgenommen (vgl. FG 113-116). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Wildungen, Waldeck-Wildungen |
Wirkung: |
Regent, Hofamt; verhandelte 1616 mit Wolfgang Ratke über die Abfassung von Büchern für einen Schulversuch. |
Bildungsweg: |
C. wurde zeitweilig am Kasseler Hof erzogen. |
Werdegang: |
C. trat 1604 die Regierung an u. teilte 1607 die Erblande mit seinem Bruder Wolrad (FG 114). Mit Hilfe ihres Kanzlers Vietor versuchten die beiden Brüder die Forderungen nach Anerkennung der hess. Lehnsoberhoheit zurückzuweisen. Ein Streit der beiden mit ihrer Stadt Korbach lieferte Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80) 1621 den Anlaß zu einer Besetzung der Gft., welche jedoch rückgängig gemacht wurde.
Seine Gattin Elisabeth (1584–1661), Tochter Gf. Johanns II. v. Nassau-Siegen, gehörte der AL an. |
Stand/Stellung: |
Adel; Kammerherr Ks. Ferdinands II. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
114 Wolrad IV. von Waldeck-Eisenberg (Der Frühespate)
* 1588-07-07 Eisenberg (Burg Eisenberg) | † 1640-10-06 Arolsen
|
GND-Nummer: |
104194650 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Der Corneelbaum mit blüth und beer | So blühend als reiffend |
Aufnahme: |
1626-08/09Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) bei einem Kuraufenthalt in Wildungen aufgenommen (vgl. FG 113-116). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Arolsen, Waldeck-Eisenberg |
Wirkung: |
Regent; reger und am Bücheraustausch interessierter FG-Korrespondent. Bei einem Wildunger Kuraufenthalt F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) im Jahre 1639 übergab er diesem einen frz. Alexander, den F. Ludwig zu übersetzen beabsichtigte (391200). |
Bildungsweg: |
1603 U. Heidelberg; 1604-06 mit Hofmr. Siegmund v. Götzen (FG 490) in die Schweiz und Frankreich. |
Werdegang: |
Regierung (seit 1607) des ihm durch das Abkommen mit seinem Bruder (FG 113) zugefallenen Eisenberger Anteils. Das Aussterben der Grafen v. Gleichen macht ihn 1625 zum Erben der kleinen Gft. Pyrmont.
Übersetzer lat. Verse, die von F. Ludwig korrigiert wurden (390630, 390701). |
Stand/Stellung: |
Adel |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
115 Heinrich von Oeynhausen (Der Währende)
* [um 1565] | † 1646-06-26 Arolsen
|
GND-Nummer: |
1041290675 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Reiffe borstorffer am baum und hinterlegt | Bis zum Newen |
Aufnahme: |
1626-08/09F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) nahm O. beim oder kurz nach dem Kuraufenthalt in Wildungen auf. (vgl. FG 113-116). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Arolsen, Waldeck-Eisenberg |
Wirkung: |
Hofamt; zu O.s Mitgliedschaft läßt sich noch ein Befehl des hess. Lgf. Wilhelm (FG 65) anführen, der am 20. 4. 1630 O. aufforderte, bis zum 9. Mai endlich die für ein Exemplar des Gesellschaftsbuches (GB 1629) verlangten vier Reichstaler zu zahlen. |
Bildungsweg: |
1591 Polenreise. |
Werdegang: |
Ritter und Drapierer des Deutschen Ordens in Marburg (1582-89); Wegen Verletzung des Keuschheitsgelübdes mußte O. in den weltl. Stand zurücktreten. 1615-24 und 1628-44 Hofmr. Gf. Wolrads IV. v. Waldeck-Eisenberg (FG 114). |
Stand/Stellung: |
Adel; Hofmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
116 Georg Philipp von Meysenbug (Der Runde)
|
GND-Nummer: |
104129087X |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Stabelerbsen | Jn Schoten |
Aufnahme: |
1626-08/09Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) bei einem oder kurz nach einem Kuraufenthalt in Wildungen aufgenommen (vgl. FG 113-116). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Eilhausen, Waldeck-Eisenberg |
Wirkung: |
Regierungsamt; erhielt 1630 v. Lgf. Wilhelm v. Hessen (FG 65) den Befehl zur Zahlung der für das Gesellschaftsbuch v. 1629 veranschlagten vier Reichstaler. |
Werdegang: |
Seit 1621 Drost und Amtmann zu Eilhausen für die Grafen v. Waldeck (FG 113, FG 114). |
Stand/Stellung: |
Uradel; Drost und Amtmann zu Eilhausen. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
117 Philipp zur Lippe-Alverdissen (Der Annehmliche)
* 1601-07-18 Brake (b. Lemgo) | † 1681-04-10 Bückeburg
|
GND-Nummer: |
1041290993 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Jaßmini weiß | Jn Liebligkeit |
Aufnahme: |
1626Wurde vielleicht bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Detmold anläßlich der Hochzeit des Fürsten mit seiner Schwester Sophia zur Lippe (TG 38. AL) aufgenommen. Philipp hielt sich allerdings auch bis Jan. 1627 in Köthen auf (270129). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Lippe-Alverdissen |
Wirkung: |
Regent |
Bildungsweg: |
P. verbrachte acht Jahre, tw. mit seinem Bruder Otto (FG 121), in der Schweiz (1617 U. Genf), Frankreich (1618 u. 1628); Italien (1623 U. Padua u. U. Siena) u. Spanien. |
Werdegang: |
Rittmeister Christians v. Braunschweig-Wolfenbüttel (ca. 1620); 1630 in England u. im Haag, wo er sich 1642 beim Statthalter nochmals um eine Reiterkompanie bewarb u. häufig mit Johann v. Mario zu Gammerslewe (FG 100) verkehrte. Er erhielt die Ämter Alverdissen, Lipperode u. das Schloß Ulenburg als Paragium. Nach dem Aussterben des holstein.-schaumburg. Hauses vermachte Gfn. Elisabeth, die Mutter des verstorbenen Gfn. Otto (FG 198) u. Philipps Schwester, diesem den u. a. v. Bruder Otto beanspruchten Allodialbesitz. Im Interessenausgleich mit Hessen-Kassel, den der Westfälische Friedensschluß sanktionierte, konnte P. einen Teil der Gft. behaupten, wodurch er zum Gründer der Gft. u. Linie Schaumburg-Lippe wurde. |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
118 Caspar von Pretlack (Der Mildernde)
* um 1589 | † 1644
|
GND-Nummer: |
1041291159 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Lampertsche Haselnüsse | Den Husten |
Aufnahme: |
1626Wurde bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs von Anhalt-Köthen (FG 2) in Detmold anläßlich dessen Hochzeit mit der Schwester Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110), Sophia (TG 38. AL), aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Alverdissen , Lippe-Alverdissen |
Wirkung: |
Hofamt |
Werdegang: |
Wohl ein lipp. Hofmann, der zusammen mit Gf. Philipp (FG 117) u. einigen lipp. Amtsträgern (FG 119 u. FG 120) in die FG eintrat. |
Stand/Stellung: |
lipp. Hofmann (?) |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
119 Friedrich von Leliwa (Der Leschende)
* 1585-02-14 | † 1652-01-10 Kemme (b. Hildesheim)
|
GND-Nummer: |
1041291248 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Waldmeister | Den Brand |
Aufnahme: |
1626Wurde bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs von Anhalt-Köthen (FG 2) in Detmold anläßlich dessen Hochzeit mit der Schwester Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110), Sophia (TG 38. AL), aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Detmold, Lippe-Detmold |
Wirkung: |
Hofamt |
Bildungsweg: |
Als Knabe kam L., der einem preuß., aus Polen stammenden Geschlecht angehörte, zu Hans v. Mingerod nach Königsberg u. von dort nach Berlin, wo er 3 Jahre bei Johann v. Löben u. Albrecht v. Schlieffen zubrachte. Nach kurzem Aufenthalt zu Hause, war er Page bei Gf. Friedrich v. Öttingen (1656-1615). Dort erlernte er die Jagdkunst u. wurde wehrhaft gemacht. |
Werdegang: |
Jägermeister Gf. Friedrichs von Öttingen (s. Bildungsweg); Fahnenjunker Mgf. Georg Friedrichs von Baden-Durlach; Forst- und Jägermeister Gf. Christians von Waldeck-Wildungen (FG 113); Hauptmann und Drost von Pyrmont; 1625-27 Schloßhauptmann Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110). Nach dessen Tod zog er sich 1627 auf das ihm v. Hans Adam v. Hammerstein (FG 111) auf sechs Jahre verpachtete Gut Equord zurück. Den Rest seines Lebens verbrachte er als Pächter u. Meier.
Er schrieb religiöse Gedichte, von denen zwei in seiner Leichenpredigt abgedruckt sind. |
Stand/Stellung: |
Adel; Schloßhauptmann. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
121 Otto zur Lippe-Brake (Der Braune)
* 1589-12-21 | † 1657-11-18
|
GND-Nummer: |
189408685 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Braunkohl | Zur Gesundheit |
Aufnahme: |
1626Wurde bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs von Anhalt-Köthen (FG 2) in Detmold anläßlich dessen Hochzeit mit der Schwester Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110), Sophia (TG 38. AL) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Lippe-Brake |
Wirkung: |
Um eine Konfiskation seiner Erbgüter wegen seiner Teilnahme am Böhmischen Krieg und den Zügen des Mansfelders zu verhindern, bestach er den Präsidenten des ksl. Geheimen Rats, F. Johann Ulrich v. Eggenberg, mit einer mittelalterlichen Bibel und seltenen ausländischen Drucken. |
Bildungsweg: |
Reisen nach Frankreich, Italien (1611 u. 1625 U. Siena), in die Niederlande u. Polen. |
Werdegang: |
1617 niederl. Rittmeister, führte dem Mansfelder 1618 zwei Kompanien zu, kehrte sich von ihm jedoch zwei Jahre später nach dem Verlust Böhmens ab u. begab sich - mit seinem Bruder Philipp - erneut auf eine Kavalierstour. Von seinem Vater erbte O. als dritter Sohn nur Paragiatsbesitz. Nach dem Aussterben der Grafen v. Holstein-Schaumburg bemühte sich O. vergeblich, gg. seinen Bruder Philipp (FG 117) seine Ansprüche durchzusetzen. |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf; Rittmeister |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
122 Anton Heidenreich von Exterde (Der Günstige)
† (spätestens) 1646
|
GND-Nummer: |
1041291949 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Gunster | Zur Leschung |
Aufnahme: |
1626Wurde bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Detmold anläßlich dessen Hochzeit mit der Schwester Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110), Sophia (TG 38. AL), aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sternberg (bei Lemgo), Lippe-Brake |
Wirkung: |
Regierungsamt |
Werdegang: |
1622 lipp. Drost zu Sternberg (b. Lemgo), erneut bestallt am 15. 12. 1636. Seine Gattin Anna v. Saldern lebte 1646 verwitwet in Salzuflen. |
Stand/Stellung: |
Adel; lipp. Drost. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
124 Simon Ludwig zur Lippe-Detmold (Der Durchsuchende)
* 1610-03-14 | † 1636-08-08
|
GND-Nummer: |
136729630 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Die frucht anacordion oder Malakische hertz bonen | Hertz und Gehirn |
Aufnahme: |
1626Wegen der Vermählung F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) mit Gfn. Sophia zur Lippe wurde S. L. wohl bei einem der Besuche des Fürsten in Detmold in die FG aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Detmold, Lippe-Detmold |
Wirkung: |
Regent (1631-1636). |
Bildungsweg: |
Er verließ bereits 1627 Detmold, um zeitweise am Hof F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Köthen zu leben u. von März bis August 1628 auf einer Kavalierstour in Frankreich zu verbringen. 1630 hielt er sich in Paris, England, Flandern, Brabant und den nördl. Niederlanden (Den Haag) auf. |
Werdegang: |
1631 trat er nach dem Primogeniturrecht seine fünfjährige Regierungszeit an. Seine Witwe Catharina, Tochter Gf. Christians v. Waldeck-Wildungen (FG 113), konnte ihre Regentschaft u. die Vormundschaft über die unmündigen Kinder zunächst nicht u. später nur mit Unterstützung Gf. Wahls (FG 109) behaupten. |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
126 Heinrich Julius von Zerssen (Der Erwartende)
* 1583-06 | † 1648-12-02 Rinteln
|
GND-Nummer: |
121091317 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein pflaumen zweiglein auff einem schlehendorn | Ein Bessers |
Aufnahme: |
1626 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Celle, Schaumburg |
Wirkung: |
Hofamt |
Bildungsweg: |
Privatunterricht; Klosterschule zu Möllenbeck; Schule zu Hannover; 1593 U. Helmstedt. |
Werdegang: |
Nach dem Tod des Vaters Aufgabe des Studiums u. Page bei Gf. Ernst II. v. Braunschweig-Celle (bis 1611) u. - nachdem er wehrhaft gemacht worden war - Hofjunker des Nachfolgers Hz. Christians (bis 1633). Z. wohnte zumeist auf dem Hof vor dem Rintelner Ostertor. Ein Gemälde in der Stadtkirche Rinteln bewahrt sein u. seiner Gattin Bild. |
Stand/Stellung: |
Adel; Hofjunker. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 24772 |
128 Rembert von Wrede (Der Widerstehende)
|
GND-Nummer: |
1041292422 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Angelica | Der Seüche |
Aufnahme: |
1626 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Schellenstein (zu Olsberg), Westfalen |
Wirkung: |
Hofamt; zur Zeit der Eintragung in das GB fungierte er als Gesandter Gf. Simon Ludwigs zur Lippe-Detmold (FG 124) an F. Ludwig v. Anh.-Köthen (FG 2). |
Werdegang: |
Bis 1624 stand er in lipp. Diensten und wurde kostenhalber entlassen. Später scheint er jedoch wieder angestellt worden zu sein, da er 1626 als Gesandter Gf. Simon Ludwigs nachweisbar ist. |
Stand/Stellung: |
Adel; lipp. Hofmann. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
130 Levin von Donop (Der Steurende)
* 1567 | † 1641 Kassel (?)
|
GND-Nummer: |
1041303564 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Löffelkraut | Der Schwermut |
Aufnahme: |
1626 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Lippe-Detmold |
Wirkung: |
Hof- u. Regierungsamt |
Bildungsweg: |
Schule in Celle; U. Wittenberg u. Marburg; bereiste die Niederlande, Frankreich, England, die Schweiz u. Italien; 1599 Rat der dt. Nation in der jurist. Fakultät der U. Padua |
Werdegang: |
Hess.-kassel. Hofjunker u. Kanzleiassessor; dann Kammerjunker u. Kanzleirat Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80); nach D.s Heirat mit Lucia Magdalena v. Haxthausen (Schwester v. Tönnies Wulf v. H., FG 277) am 10. 2. 1606 lipp. Geh. Rat u. Landdrost, seit 1629 auch hessen-kassel. Geh. Rat u. Drost v. Zierenberg |
Stand/Stellung: |
Adel; Geh. Rat u. Landdrost. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
131 Levin Ludwig (von) Hahn (Der Zusammenziehende)
* 1579-12-03 Seeburg | † 1635-05-18
|
GND-Nummer: |
103112898 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Saurach | Jm Leibe |
Aufnahme: |
1626H. wurde wohl im Zusammenhang mit der Vermählung Pzn. Eleonora Marias v. Anhalt-Bernburg (TG 17. AL) mit Hz. Johann Albrecht II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158) [7. 5. 1626], an deren Vorbereitung H. beteiligt war, in die FG aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Seeburg, Mecklenburg-Güstrow, Quedlinburg u. Kursachsen |
Wirkung: |
Hof- u. Regierungsamt. |
Bildungsweg: |
Gymnasial- u. Universitätsunterricht zusammen mit seinem Bruder Werner v. H. (FG 42); 1600 U. Straßburg; 3 Jahre Frankreich, wo er gut Frz. u. Ital. lernte. |
Werdegang: |
1604 zog er mit dem Bruder in den ungar.-türk. Krieg, wurde gefangen u. zu Istanbul eingekerkert. Er kam nach einigen Fluchtversuchen frei u. erreichte 1606 (Pfingstmontag) Seeburg. Nach dem Tod seiner Frau Anna v. Veltheim lebte H. über zwei Jahre in Prag (bis 1618). 1619 empfing er vom Kaiser für Hz. Johann Albrecht II. v. Mecklenburg-Güstrow die Lehen. 1623 begleitete er seinen Sohn Cuno nach Frankreich, England u. in die Niederlande. Der sächs. Kf. Johann Georg I. machte ihn zum Kammerjunker u. 1628 zum Hauptmann des Stifts Quedlinburg. |
Stand/Stellung: |
Adel; Hauptmann des Stifts Quedlinburg. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
132 Otto Heinrich von Callenberg (Der Erweichende)
* 1601-10-20 Wettesingen (b. Volkmarsen, Hessen) | † 1644-11-23 Lucklum (b. Wolfenbüttel)
|
GND-Nummer: |
120385058 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Zwirbelnüsse | Die Brust |
Aufnahme: |
1626 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hessen |
Wirkung: |
Regierungsamt |
Bildungsweg: |
Nach dem Tod des Vaters besuchte C. die Schule zu Kassel. Er wurde 1613 v. Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80) in das Collegium Mauritianum aufgenommen, in dem er sich u. a. die frz. Sprache aneignete. |
Werdegang: |
1615-17 Silberpage in Kassel, 1617-19 Silberpage bei Hz. Johann Albrecht v. Mecklenburg (FG 158) in Güstrow. Aventurier unter Ludwig Heidenreich v. C. (FG 66) im Unionsheer (1619-21); 1621-25 Kriegsdienste unter Christian v. Halberstadt; hess.-kass. Landkommissar (ab 1625); Rittmeister Lgf. Wilhelms V. v. Hessen-Kassel (FG 65) seit 1631, ab 1633 Obristlt. Nachdem er nach zweiwöchiger Belagerung die ihm anvertraute Festung Hamm an die Kaiserlichen übergeben hatte, wurde er vor ein Kriegsgericht gestellt u. zog sich 1636 trotz Freispruchs vom Kriegsdienst zurück; im September 1638 trat er dem Deutschen Orden bei, in dem er als Administrator und Komtur wirkte. |
Stand/Stellung: |
Adel; Administrator (Ballei) u. Komtur. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
133 Johann Stöcker (Der Vortreffliche)
* 1588/89 (?) | † 1651 Brake b. Lemgo
|
GND-Nummer: |
1041303939 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Teuffels abbiß | Zu vielen kranckheiten |
Aufnahme: |
1626Vermutl. zusammen mit Gf. Otto zur Lippe-Brake (FG 121) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Lemgo, Holstein-Schaumburg |
Wirkung: |
Hofamt; am 12. 8. 1649 widmete er Gf. Anton Günther v. Oldenburg (FG 351) sein neunstrophiges Lied auf Psalm 86. Auch seine Verse im GBKö. zeugen von poet. Fähigkeiten im Deutschen. |
Bildungsweg: |
1616 U. Leiden. |
Werdegang: |
Doktor der Medizin; fl. anh. u. gfl. holstein.-schaumburg. bzw. lippischer Leibarzt. Er war u.a. Leibarzt bei dem Gfn. von Oldenburg und Delmenhorst, dann bei Gfn. Elisabeth v. Holstein-Schaumburg, verehel. Gfn. zur Lippe, und deren Sohn, Gf. Otto zur Lippe-Brake (FG 121). |
Stand/Stellung: |
Bürger; Leibarzt, Professor. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
137 Hermann Christian (von) Stammer (Der Erweckende)
* 1603-07-17 | † 1636-03-15 Bernburg
|
GND-Nummer: |
121427927 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Borragen mit jhrer blüht | Freüde |
Aufnahme: |
1627 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Bernburg |
Wirkung: |
Hofamt |
Bildungsweg: |
1614 U. Wittenberg; 1619 U. Jena; 1625 U. Siena. |
Werdegang: |
1623 Kammerjunker F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51), 1623-25 für F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47), seit 1625 schloß er sich erneut Christian II. in Rouen an, diente nach der Rückkehr dessen Vater Christian I. (FG 26) u. begleitete F. Ernst auf seinen Gesandtschaftsreisen. F. Christian II. hatte vergeblich versucht, ihn an sich zu binden. Nach einigen Jahren, in denen er seinen Besitz bewirtschaftete, kehrte er 1635 als Hof- und Stallmeister in den Dienst F. Christians II. in Bernburg zurück. Bei der Plünderung des Bernburger Schlosses durch kursächs. Soldaten wurde S. durch einen Kinnschuß tödlich verletzt. |
Stand/Stellung: |
Adel; Hofmann. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
138 Georg Haubold von Einsiedel (Der Übertreffende)
* 1587-03-22 | † 1642-02-13 Ertrunken in der Saale bei Plötzkau
|
GND-Nummer: |
1043450157 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Der würtznäglein baum | Jm starcken geruch |
Aufnahme: |
1627 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Bernburg |
Wirkung: |
Hofamt |
Bildungsweg: |
1603 Akademie Altdorf (zs. mit dem Bruder Heinrich Friedrich [FG 265]). |
Werdegang: |
Seit Anfang 1625 Hofmr. Pz. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51). Anschließend Hofmr. des "Frauenzimmers" in Bernburg. Christian entließ ihn am 7. 2. 1628 wegen Tätlichkeiten gegen C. v. Trautenburg gen. v. Beyern (FG 167), jedoch diente E. ihm noch bis zu seinem Tode. Seine Reisen führten ihn bis nach Indien.
|
Stand/Stellung: |
Adel; Hofmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
139 Johann von Münster (Der Arzneiende)
† vor 1644
|
GND-Nummer: |
Keine GND-Nummer gespeichert |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das kraut Post | Jm Biere |
Aufnahme: |
1627 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Bernburg |
Wirkung: |
Hofamt. Im Auftrag F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) verbesserte er eine nicht näher bekannte Übersetzung (280304). Am 6. 4. 1628 beteiligte sich M. an der Aufnahme A. v. Stammers (FG 153). 1648 ließ sich ein Unbekannter bei einem Gesellschaftstreffen in Weimar den Namen des Arzneienden gefallen, so daß F. Ludwig gg. die Anmaßung der FG-Mitgliedschaft einschreiten mußte. |
Bildungsweg: |
U. Heidelberg (1613) u. U. Groningen (1619) (?). |
Werdegang: |
Seit 1626 Kammerjunker F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) bei dessen Aufenthalt in Harderwijk, ab 1628 Stall- u. Hofmeister in Ballenstedt. Ende 1628 zog M. nach Bentheim u. Paris. |
Stand/Stellung: |
Adel; Stall- u. Hofmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
142 Nicolaus (von) Troilo (Der Widerstrebende)
* 1582-01-25 Breslau | † 1640-12-03 n. St. Breslau
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GND-Nummer: |
1043450483 |
Bekenntnis: | Katholisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Entzian | Dem Gifftigen |
Aufnahme: |
Dez. 1627, Köthen (?) | Vermutlich auf Bitte u. im Beisein Hz. Georg Rudolphs in Schlesien zu Liegnitz (FG 58) von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) aufgenommen (271215). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Breslau |
Wirkung: |
Prälat; ksl. Hofpfalzgraf. T. erlaubte im April 1629 Martin Opitz (FG 200), Caspar Cunrad zum ksl. gekrönten Poeten zu erheben (Opitz Bfw. 290427). Zu Troilos Tod verfaßte ein unbekannter G. H. R. ein Alexandrinergedicht, das auch F. Ludwig v. Anhalt-Köthen geschickt wurde. |
Bildungsweg: |
Troilo entstammte einer 1572 in den schlesischen Landadel eingeheirateten Adelsfamilie italienisch-südtiroler Herkunft, die 1617 in den böhmischen Adel aufgenommen wurde. Begünstigt von ksl. u. katholischer Protektion gewann die Familie in Breslau und Schlesien einen bemerkenswerten Status. Nikolaus war geprägt von einem kulturell offenen Späthumanismus — so war er ein Kenner alter Handschriften und mäzenatisch aufgeschlossen — und einem kompromißfähigen Reformkatholizismus. Besuch des Jesuitengymnasiums in Prag, zusammen mit dem späteren schlesischen Kammerpräsidenten und Opitz‘ Dienstherren Karl Hannibal zu Dohna. Es folgte 1600 ein Studium des Kirchen- u. Zivilrechts in Rom. |
Werdegang: |
1598 Breslauischer Kanonikus, 1606 Dechant u. Domdekan bis zu seinem Tod 1640 (Kathedralkirche St. Johannes bzw. Dom zu Breslau). Weitere geistliche und weltliche Würden, wie der Titel eines ksl. Hofpfalzgrafen 1628 und die Funktion eines Rates Ehz. Maximilians v. Österreich gesellten sich hinzu. Unter dem Druck der Verhältnisse leistete Troilo am 22. 10. 1619 im Breslauer Rathaus den Eid auf die antihabsburgische böhmische Konföderation, im Februar 1620 huldigte er für das Domkapitel dem Winterkönig. Nach dessen Niederlage unterstützte er die Rekatholisierung Schlesiens, verstand sich aber gut mit dem führenden Kopf der schlesischen Politik, Hz. Georg Rudolf in Schlesien zu Liegnitz u. Wohlau (FG 58), und stand mit Opitz in regem Kontakt. Seine FG-Imprese (Der Widerstrebende — Dem Gifftigen) und das darauf verfaßte Reimgesetz lassen sich als Aufforderung lesen, mäßigend auf die gegenreformatorische Bedrückung Schlesiens einzuwirken. |
Stand/Stellung: |
Adel; Dechant der Kathedralkirche St. Johannes und des Doms in Breslau; päpstl. Geh. Kämmerer; ksl. Rat; Scholastikus Glogau; Comes palatinus. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c, |
143 Hans Georg von Wartenberg (Der Fortjagende)
* nach 1576 | † 1647-06-04 Bamberg
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GND-Nummer: |
1043451064 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Rittersporn | Das Wiedrige |
Aufnahme: |
1627-12Während seines Exils in Köthen von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) im Beisein Hz. Georg Rudolphs in Schlesien zu Liegnitz u. Wohlau (FG 58) und Gf. Joachim Christian v. (der) Wahl (FG 109) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Böhmen |
Wirkung: |
Offizier. Am 1. 9. 1638 wandte sich W. mit der Bitte um ein GB 1629 an das Oberhaupt. Da dieses Werk vergriffen war, schickte ihm der Fürst ein Gedicht u. versprach ihm eine Sendung von anderen Büchern der FG. Noch ein etwa Ende 1646 geschriebener Brief Harsdörffers (FG 368) übermittelte F. Ludwig die Grüße des Fortjagenden aus Nürnberg. |
Bildungsweg: |
1599 U. Tübingen; Collegium illustre; 1603 Avignon; 1629 Wien; 1632 Hanau; 1632 Frankfurt/M.; 1641 Düsseldorf. |
Werdegang: |
Erbherr auf Großrohosetz und Zbiroh; kgl.-böhm. Kommissar; 1617-1622 Mundschenk des böhm. "Winterkönigs" Friedrichs V. v.d. Pfalz. Trotz der Fürsprache des sächs. Kf. wurde nach der Niederlage am Weißen Berg gegen ihn ein Prozeß eröffnet. W. verlor seinen Besitz, den Wallenstein an sich gebracht hatte. Er konnte diesen auch nach dem kursächs. Einmarsch in Böhmen 1631 nicht wiedererlangen, weil der Feldmarschall des Kurfürsten, Hans Georg v. Arnim (FG 255), dem ksl. General aus pol. Gründen eine Salva Guardia erteilt hatte. Mit W. starb sein Geschlecht im Mannesstamm aus. |
Stand/Stellung: |
Adel; Kommissar im böhm. Heer. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
144 Philipp Moritz von Hanau-Münzenberg (Der Faselnde)
* 1605-08-25 | † 1638-08-03 Hanau
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GND-Nummer: |
1043461345 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Rapuntzeln | Am Berge |
Aufnahme: |
1627-12-16, Dessau | Bei Gelegenheit seiner Hochzeit mit Sibylla Christina, der Tochter von F. Johann Georg I. v. Anhalt-Dessau (FG 9), in die FG aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hanau |
Wirkung: |
Regent; Militär. |
Bildungsweg: |
Schule im ehem. Kloster Schlüchtern; 1616 U. Basel; 1618 U. Genf; Akad. Sedan; 1624 U. Padua Jura; 1624 U. Siena; bis 1626 Kavalierstour durch Frankreich und Italien. |
Werdegang: |
Folgte seinem Vater, Gf. Philipp Ludwig II. (1576-1612), in der Gft. Hanau-Münzenberg, lt. väterlichem Testament unter der Vormundschaft seiner Mutter Catharina Belgica v. Nassau-Oranien (1578-1648). Der Streit Philipp Moritz' mit seiner Mutter über Aufhebung ihrer Mitregierung, die sie auch nach Erreichen seiner Volljährigkeit weiter beanspruchte, konnte nie juristisch beigelegt werden, jedoch trat der Graf 1626 die Herrschaft an. Die schwierige Lage, in der sich die Grafschaft als Folge der Parteinahme für die Union und den Winterkönig befand, drückte sich in der erzwungenen Restitution des Klosters Schlüchtern (1624) und in der Werbung einer ksl. Besatzung für die Festung Hanau aus, die ihm nominell als Obristen unterstellt wurde (1629). Der siegreiche Schwedenkönig ernannte P. M. 1632 mit noch geringeren Befugnissen zu seinem Obristen. Nach der Niederlage von Nördlingen (1634) floh der Graf nach Metz und in die Niederlande, während die Hauptstadt einer langen Belagerung (1635/36) verfiel, aus welcher sie schließlich P. M.s Schwager Lgf. Wilhelm V. v. Hessen-Kassel (FG 65) befreite. P. M. kehrte erst am 15. 12. 1637 in seine Residenz zurück, nachdem Verhandlungen Hoffnung auf den Pardon des Kaisers erweckt hatten. Ein Überfall auf den schwed. Kommandanten Ramsay verschaffte P. M. am 13. 2. 1638 wieder die Macht in Hanau, jedoch starb er noch im selben Jahr. |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
145 Christian von Brandenburg-Bayreuth (Der Vollblühende)
* 1581-01-30 Cölln/Spree | † 1655-05-30 Bayreuth
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GND-Nummer: |
118676040 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Volle rothe Peonien | Vortrefflicher wirckung |
Aufnahme: |
1627-12Im Auftrag von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) durch Hans Heinrich von Wuthenau (FG 14) und Gf. Heinrich Wilhelm von Solms-Laubach zu Sonnewalde und Pouch (FG 91) zusammen mit Gf. Friedrich von Solms-Laubach zu Rödelheim und Assenheim (FG 146), Gf. Eberhard v. Rappoltstein (FG 147) u. Reichserbschenk Erasmus II. Herr v. Limpurg (FG 148). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Bayreuth |
Wirkung: |
Regent |
Bildungsweg: |
1596 Reise zur Krönung Christians IV. nach Dänemark, anschließend Kavalierstour durch Italien. |
Werdegang: |
1598 Rektor U. Frankfurt/O. 1603 Regierungsantritt im Kulmbacher Ober- und Unterland (ab 1606 Residenz Bayreuth). 1606 Wahl zum fränk. Kreisobristen; 1608 Teilnahme an der Gründung der Union; 1611 Vermittler im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit; Zurückhaltung während des Böhmischen Krieges u. auch späterhin. C. verhandelte zwar mit Kg. Gustav Adolf, schloß aber zunächst keinen Pakt mit ihm ab u. unterstützte auch nach dem Beitritt zum Heilbronner Bund Bestrebungen zur Beilegung des Konflikts (Lgf. Georg v. Darmstadt, Kontakte mit Wallenstein). 1635 Beitritt zum Prager Frieden. C. liebte die Jagd u. die Künste, vor allem die Musik (Gründung einer Kapelle, Johann Staden Hoforganist 1603-16, Stiftung einer 1619 v. Schütz, Scheidt u. M. Praetorius geprüften Orgel in der Stadtkirche). Die starke Belastung des Landes durch die Einquartierung bes. ksl. u. ligist. Truppen ließ diese frühe Blüte einer Musikkultur in Bayreuth jedoch rasch verwelken. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst; Markgraf. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 2033 |
146 Friedrich von Solms-Laubach zu Rödelheim und Assenheim (Der Wertgeachte)
* 1574-11-30 | † 1635-09-05
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GND-Nummer: |
13846894X |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Süßholtz | Den Jnnerlichen gliedern |
Aufnahme: |
1627-12, Dessau | Im Auftrag von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) durch Hans Heinrich v. Wuthenau (FG 14) u. Gf. Heinrich Wilhelm v. Solms-Laubach zu Sonnewalde u. Pouch (FG 91) zusammen mit Mgf. Christian v. Brandenburg-Bayreuth (FG 145), Gf. Eberhard v. Rappoltstein (FG 147) u. Reichserbschenk Erasmus II. Herr v. Limpurg (FG 148) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Solms-Laubach |
Wirkung: |
Regent; Offizier |
Bildungsweg: |
1591 U. Tübingen; 1593 U. Jena. 2 Stammbücher (1588–96 u. 1604-7) des Grafen in der LB Karlsruhe. |
Werdegang: |
1607 erhielt er u. a. die Ämter Rödelheim (Frankfurt/ M.) u. Assenheim (Wetterau). Im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit amtierte F. als Gouverneur von Düren u. nahm verschiedene Orte ein. 1615 gelang es ihm, im Auftrag der Hanse die v. Hz. Friedrich Ulrich v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38) belagerte Stadt Braunschweig zu entsetzen. Während des Böhmischen Kriegs trat F. als Obrist in das Unionsheer ein u. führte 1621 eine Gesandtschaft des Bundes nach Wien. Der Kaiser, der dem Obristen schon 1614 die Anrede "Wohlgeboren" zugestanden hatte, ernannte ihn auch zu seinem Kämmerer u. Rat. Nach dem Tode v. Mgf. Joachim Ernst v. Brandenburg-Ansbach unterstützte F. als Mitvormund die Regierung der Witwe, seiner Schwester Sophia. |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf; Obrist; ksl. Rat u. Kämmerer. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 20497 |
147 Eberhard von Rappoltstein (Der Schärfende)
* 1570-03-12 Gemar (b. Colmar) | † 1637-08-27 Straßburg
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GND-Nummer: |
143935135 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Der deutsche Jngber | Den Magen |
Aufnahme: |
1627-12, Dessau | Im Auftrag von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) durch Hans Heinrich von Wuthenau (FG 14) und Gf. Heinrich Wilhelm von Solms-Laubach zu Sonnewalde und Pouch (FG 91) zusammen mit Mgf. Christian v. Brandenburg-Bayreuth (FG 145), Gf. Friedrich v. Solms-Laubach zu Rödelheim u. Assenheim (FG 146) u. Reichserbschenk Erasmus II. Herr v. Limpurg (FG 148) aufgenommen. Zincgref u. Rompler (370900) priesen auch die poet. Fähigkeiten des Grafen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Elsaß |
Wirkung: |
Regent; Offizier; ksl. Gesandter; Förderer der Künste. |
Bildungsweg: |
Schule in Straßburg; 1587 U. Tübingen. |
Werdegang: |
1606 gab E. als Oberhaupt der Musikerbruderschaft derselben neue Statuten. Zincgref, der Hg. v. Opitz' (FG 200) Gedichtsammlung "Teutsche Poemata" (1624), widmete dem "Röm. Kay. May. Cämmerer vnd der U. Oe. [Unterelsäss.] Landstände Praesidenten" dieses Werk. Rappoltstein verbrachte seine letzten Jahre in Straßburg in der Gesellschaft des dorthin geflüchteten protestant. Adels. |
Stand/Stellung: |
Graf |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 27655 |
148 Erasmus II. von Limpurg (Der Verwelkte)
* 1576-08-11 | † 1653-05-29
|
GND-Nummer: |
124105522X |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Welcke Rüben | Zum Außwerffen |
Aufnahme: |
1627-12Im Auftrag von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) durch Hans Heinrich von Wuthenau (FG 14) und Gf. Heinrich Wilhelm von Solms-Laubach zu Sonnewalde und Pouch (FG 91) zusammen mit Mgf. Christian von Brandenburg-Bayreuth (FG 145), Gf. Friedrich von Solms-Laubach zu Rödelheim u. Assenheim (FG 146) u. Gf. Eberhard v. Rappoltstein (FG 147) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Schwäb. Hall |
Wirkung: |
Regent |
Werdegang: |
Aus der jüngeren, sog. Speckfelder Linie. Miterbe der Hft. Sontheim (b. Schwäb. Hall). |
Stand/Stellung: |
Adel; Reichserbschenk. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
149 Gaspard Simon de Masan (Der Verhindernde)
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GND-Nummer: |
1118528158 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Der Morellenbaum | Hitzige dämpffe |
Aufnahme: |
1627/28Bei Gelegenheit der Hochzeit Gf. Philipp Moritz' v. Hanau-Münzenberg in Dessau (u. demnach bereits im Dezember 1627) aufgenommen. Die gedruckten GBB v. 1628, 1629 u. 1629/30 geben 1628 als Aufnahmejahr an, die späteren ab 1641 berichtigen das Jahr als 1627. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hanau-Münzenberg |
Wirkung: |
Hofamt |
Werdegang: |
Agent d. frz. Königs; Rat Gf. Philipp Moritz' v. Hanau-Münzenberg; 1627 vertrat er in Paris eine alte Schuldforderung Lgf. Moritz' v. Hessen (FG 80) u. bemühte sich erfolglos um eine Übersiedlung des zurückgetretenen Fürsten nach Paris. Noch 1635/37 ist M. als gfl. Rat u. frz. Resident in Hanau belegt. |
Stand/Stellung: |
Adel |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
151 Joachim Johann Georg von der Schulenburg (Der Erfüllende)
* 1561-11-29 | † 1633-12-25
|
GND-Nummer: |
104117206 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das edle Leberkraut | Die Adern |
Aufnahme: |
1628 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Halberstadt |
Wirkung: |
Geistlicher |
Bildungsweg: |
Von Kf. August v. Sachsen nach Schulpforta geschickt (Imm. 19. 10. 1573). |
Werdegang: |
1587 Domkapitular des Stifts zu Halberstadt, dort wurde er 1593 Cellarius, 1598 Subsenior, 1600 Senior. Daneben fungierte er als bfl. Rat u. geistl. Commissarius. Unter dem kath. Bf. Erzhz. Leopold Wilhelm verlor er 1629 seine Ämter. |
Stand/Stellung: |
Adel |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
152 Bodo von Bodenhausen (Der Hübsche)
* 1603-04-02 | † 1636-12-02 Hamburg
|
GND-Nummer: |
1043461736 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Die Königes Krone | Jn Zierligkeit |
Aufnahme: |
1628 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Köthen |
Wirkung: |
Offizier; zu Gabriel Voigtländers Trauergedicht auf Bodenhausen s. 370305. |
Bildungsweg: |
1609 U. Wittenberg (Augustus Buchner, FG 362, stellte ca. 1613 ein Testimonium für B. aus); 1614 U. Jena; 1618 U. Leipzig. Zus. mit seinem Vetter Curt (FG 192) zog B. um Ostern 1623 nach Frankreich u. stud. dort vielleicht bis zum Frühjahr 1626. |
Werdegang: |
1632 weimar. Rittmeister unter Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30); kursächs. Obristlt. unter Taubadel; 1635 aus dem Kriegsdienst ausgeschieden; 1636 Gesandter F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2). |
Stand/Stellung: |
Obristleutnant |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
153 Adrian Arnd (von) Stammer (Der Erquickende)
* 1563/64 | † 1636
|
GND-Nummer: |
1043461868 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Die Hinbeeren | Jn mattigkeit |
Aufnahme: |
1628-04-06Interimistisch aufgenommen auf dem Schloß zu Ballenstedt v. F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51), F. Friedrich v. Anhalt-Harzgerode (FG 62) u. Johann v. Münster (FG 139). F. Christian II. hatte die Aufnahme Stammers angeregt, vgl. 280208. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Mansfeld |
Bildungsweg: |
Ca. 1608/09 Kavalierstour durch England, Frankreich u. die Niederlande. |
Werdegang: |
Er widmete sich der Bewirtschaftung seines Besitzes. S. gehörte zu den Mitunterzeichnern des anh. Landtagsabschieds vom 13. 6. 1628. |
Stand/Stellung: |
Adel |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
155 Rudolf von Dieskau (Der Niedrige)
* 1593-02-05 | † 1656-07-20 Dresden
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GND-Nummer: |
122371100 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Quendel | Bey der Erden |
Aufnahme: |
1628 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Hofamt; veröffentlichte unter dem Pseudonym Damian v. Rudelstadt einen Hofmannsspiegel in Form einer Prosaschäferei Frühlings-Gedichte u. unter dem Namen Randolphus van Duysburg eine satirische Erzählung über die Lage der Bauern und das Hofleben LEGATION oder Abschickung der Esell in Parnassum; Anerkennung durch F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2), s. z. B. 280220 u. 380221. |
Bildungsweg: |
1609 U. Jena. |
Werdegang: |
Ab 1625 weimar. Hofmr.; 1628-31 Geh. Rat, Kammerrat und Oberkammerjunker Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5); 1631-33 Rat und Kammerjunker Kf. Johann Georgs I. v. Sachsen, 1633-40 Amtshauptmann von Weißenfels, 1636 kursächs. Kriegskommissar; 1639-56 Rat und Hofmr. Kurprinz Johann Georgs II. v. Sachsen (FG 682).Auch Oberhofmr. v. Hz. Moritz v. Sachsen-Zeitz (FG 1645). |
Stand/Stellung: |
Adel; Hofmeister f. Kurprz. Johann Georg (II.) v. Sachsen (FG 682) eingerichteten Hofstaats. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
156 Melchior Andreas von Trotha (Der Rote)
* ca. 1580 | † 1634-12-10
|
GND-Nummer: |
120014181 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Rohte Heinrich | Gegen roht |
Aufnahme: |
1628 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Bernburg |
Wirkung: |
ritterschaftliches Vertretungsamt. Sein Exemplar des GB 1629 ist erhalten. |
Werdegang: |
Anh. Landrat. Zusammen mit Wolf Friedrich v. Trotha (FG 54) stritt er vergebens für eine freie Ausübung seiner Konfession in der Patronatspfarre Hecklingen. Sein gelehrter Sohn Friedrich Gebhard ließ 1672 zu Magdeburg ein Werk des Vaters drucken Kriegs-Tractat, oder Beschreibung, wo im Fall ein großer Herr Krieg führen müsse, wie derselbe wol anzufangen, recht zu führen, und glücklich zu enden. |
Stand/Stellung: |
Adel; anh. Landrat. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
157 Hartwig (von) Passow (Der Krause)
* 1599-09-08 Zehna (b. Güstrow) | † 1644-09-14 Rostock
|
GND-Nummer: |
104346235X |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Krauser voller Lattich | Grün Zugeniessen |
Aufnahme: |
1628Aufgenommen nach der Vertreibung Hz. Adolph Friedrichs aus Schwerin im Exil in Anhalt. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Mecklenburg-Schwerin |
Wirkung: |
Hofamt |
Bildungsweg: |
Zu Hause und in Güstrow erzogen; 1616-19 U. Rostock; dann Studium in Straßburg und am Tübinger Collegium, 1622 Reise nach Genf und Frankreich (1623 U. Bourges); 1624 über die Niederlande zurück. |
Werdegang: |
1625 Hofjunker Hz. Adolph Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175), dann Kanzleirat, später Geh. Rat (bis 1636 und 1638-44); 1636-1638 vormundschaftlicher Regimentsrat für Pz. Gustav Adolph v. Mecklenburg-Güstrow (FG 511). |
Stand/Stellung: |
Geh. Rat Hz. Adolph Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175). |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
158 Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow (Der Vollkommene)
* 1590-05-05 | † 1636-04-23
|
GND-Nummer: |
10142552X |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Der achtzeilige Weitzen | Jn Ähren |
Aufnahme: |
1628Seit Ende Mai in der Heimat seiner dritten Gattin Fn. Eleonora Maria v. Anhalt-Bernburg (AL 2, TG 17) im Exil in Bernburg. J. A. wurde wohl zusammen mit seinem Rat (FG 159) und Leibarzt (FG 160) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Mecklenburg-Güstrow |
Wirkung: |
Regent |
Bildungsweg: |
1607 U. Leipzig; Studienreise in Frankreich, der Schweiz und Italien. Chymische Interessen. Drechselarbeiten. |
Werdegang: |
Koadjutor von Hz. August v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) im Stift Ratzeburg (1616). 1621 erhielt J. A. Mecklenburg-Güstrow. Die Unterstützung für den Dänenkönig trug beiden Brüdern 1628 den Verlust des Herzogtums ein, das der Kaiser Wallenstein auslieferte. Die beiden Herzöge versuchten zunächst, sich in einer gedr. "Apologia" zu rechtfertigen u. mit Unterstützung des Reichs ihre Wiedereinsetzung durch den Kaiser zu erlangen. Sie konnten ihr Land erst durch die militär. Unterstützung Kg. Gustav Adolfs v. Schweden zurückgewinnen, für den sie seit Mai 1631 offen Partei ergriffen. Im März 1632 mußten sie den Preis für die Hilfe zahlen: ein Bündnisvertrag, der u. a. die Anerkennung des schwed. Jus superioritatis einschloß. Im Juli 1635 unterwarfen sich die Herzöge dem Kaiser, traten dem Prager Frieden bei u. erlangten die ksl. Neubelehnung am 1. 9. 1635. Seine Witwe Eleonora Maria stritt lange, aber vergeblich mit ihrem Schwager Hz. Adolph Friedrich v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175) über die reformierte Erziehung ihres Sohns Gustav Adolph (FG 511). |
Stand/Stellung: |
Adel |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 27055 |
159 Otto (von) Preen (Der Verborgene)
* 1579-12-03 | † 1634-10-21 Güstrow
|
GND-Nummer: |
134228359 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Die Eberwurtzel | Jm trüben wetter |
Aufnahme: |
1628Mit Hz. Johann Albrecht II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158) und dessen Leibarzt (FG 160) zusammen im Exil in Bernburg aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Mecklenburg-Güstrow |
Wirkung: |
Hofamt |
Bildungsweg: |
Privatunterricht; 1595 U. Rostock; 1595 U. Wittenberg; 1596-99 Italien (Studium und Consiliarius der dt. Nation a.d. U. Padua; 1598 U. Siena; ein Jahr im Kg.reich Neapel) |
Werdegang: |
Ab 1612 Rat und Amtshauptmann von Güstrow, Schwaan und Sternberg unter Hz. Johann Albrecht II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158), Geh. Rat und u. Direktor des "Staats". Er ließ seine Familie zurück u. nahm die Konfiskation seiner Güter auf sich, um seinem 1628 vom Kaiser geächteten Fürsten ins anh. u. lübische Exil folgen zu können. Die Allianz Johann Albrechts u. seines Bruders (FG 175) mit Kg. Gustav Adolf v. Schweden ermöglichte P. 1631 die Rückkehr nach Güstrow u. verschaffte ihm wieder den Besitz seiner Güter. Er starb überraschend an einem Schlaganfall. |
Stand/Stellung: |
Adel; Rat und Amtshauptmann von Güstrow, Schwaan und Sternberg unter Hz. Johann Albrecht II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158). |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
160 Angelo Sala (Der Lindernde)
* 1576 Vicenza (?) | † 1637-10-02 Bützow
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GND-Nummer: |
119076101 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Camillenblüht | Die Schmertzen |
Aufnahme: |
1628Mit Hz. Johann Albrecht II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158) u. dessen Rat (FG 159) zusammen im Exil in Bernburg aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Mecklenburg-Güstrow |
Wirkung: |
Hofamt. Vf. wissenschaftl. Schriften, s. bes. 371009 u. I–III (u. Abb. S. 216). |
Bildungsweg: |
keine med. Ausbildung, Apotheker, Chemiater. |
Werdegang: |
1602 Arzt in Dresden, 1604 Sondrino, 1606 Nürnberg, 1607 Frauenfeld, 1609 Genf, 1610 Feldarzt Gf. Johanns v. Nassau, 1612/17 Den Haag; 1617-20 Leibarzt u. Aufseher über das Apothekenwesen Gf. Anthon Günthers v. Oldenburg (FG 351) u. 1620-25 als "Chymiater" in Hamburg. 1625-28 Prof. an der U. Rostock, wo ihn u. a. Rist (FG 467) hörte. Durch die Empfehlung Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80) wurde er 1625(-36) Leibarzt Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158); mit der fl. Familie im Exil (1628 Berburg, 1629(-32) Lübeck). F. Christian I. v. Anhalt (FG 26) kannte S. schon aus Genf 1609; 1636/37 Leibarzt u. Hofm. Pz. Gustav Adolphs v. Mecklenburg-Güstrow (FG 511), der vom Oheim Hz. Adolph Friedrich v. Mecklenburg (FG 178) im Streit über die religiöse Erziehung des Prinzen entführt wurde.
Neunzehn, meist auf lat. dt. frz. u. it. verfaßten wissenschaftl. Schriften,darunter eine dt. "Tartarologia" (1636). Lat. Sammelausgabe 1647 (u. 1659, 1672, 1712) in Frankfurt/ M. Angeli Salae Opera medico-chymica...omnia. 1614 berichtete er in seiner kleinen Schrift 'Septem Planetarum Terrestrium Spagricia Recensio' (1614), daß pulverisiertes Silbernitrat bei Licht schwarz werde, ebenso das darum gewickelte Papier. Er entdeckte somit eine Voraussetzung für Photographie und Film.Auch analysierte er das Vitriol. Nach der Entführung Pz. Gustav Adolphs starb S., offenbar schwer erkrankt, an den Folgen eines Selbstmordversuchs. |
Stand/Stellung: |
Handwerkersohn. Leibarzt Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158). |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
161 Christoph Albrecht (von) Zanthier (Der Fette)
* 1602 | † 1667
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GND-Nummer: |
104346252X |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Portulack Salat | An ihm selbst |
Aufnahme: |
1628 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Dessau |
Wirkung: |
Hofamt, Offizier. |
Werdegang: |
Kriegsdienst unter Mgf. Carl v. Baden-Durlach, ab 1621 unter Peter Ernst II. v. Mansfeld, 1623/24 in der niederländ. Marine; 1625-29 Hofmr. F. Georg Ariberts v. Anhalt-Dessau (FG 24); 1629-31 Hofmr. Fn. Dorotheas v. Anhalt-Dessau (TG 24) und anh.-dess. Gesandter. |
Stand/Stellung: |
Hofmr. F. Georg Ariberts v. Anhalt-Dessau (FG 24). |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
163 Julius von Bülow (Der Zerteilende)
* 1575-10-01 Wolfenbüttel | † 1639-01-07 Hannover (?)
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GND-Nummer: |
121975959 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Jsops kraut | Was Zähe ist |
Aufnahme: |
1628 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Braunschweig-Lüneburg |
Wirkung: |
Hofamt; in das GB scheint sich B. im Herbst des Jahres 1631 bei einem Besuch eingetragen zu haben, den F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) der Stadt Celle abstattete. |
Bildungsweg: |
Privatunterricht; Imm. 1592 U. Helmstedt; Imm. 1595 U. Wittenberg; Imm. 1598 U. Marburg; 1600-02 Italien (Imm. 1601 U. Siena). |
Werdegang: |
1605-07 Geh. Rat u. Hofmr. Hz. Augusts d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227); 1608 Hofmr. Gf. Friedrich Casimirs v. Ortenburg (FG 316); ab 1610 Geh. Rat u. Hofmr. Hz. Julius Ernsts v. Braunschweig-Lüneburg zu Dannenberg; ab 1612 Geh. u. Kammerrat Hz. Christians d. Ä. v. Braunschweig-Lüneburg zu Celle, welcher in ebenfalls zum Hauptm. v. Campen (Kr. Braunschw.) bestellte u. im April 1615(-1637) zu seinem Statthalter erhob.
Die Leichenpredigt weist ihn als erfahrene Juristen, Historiker u. Theologen aus. |
Stand/Stellung: |
Adel; Geh. u. Kammerrat, Hofmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
165 Christian Hübner (Der Benehmende)
* vor 1578 | † nach 1644
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GND-Nummer: |
1043462961 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Alantwurtzel | Böse feüchtigkeit |
Aufnahme: |
1628Tobias Hübners (FG 25) Bruder traf am 6. Juni 1628 mit dem Regiment Verdugo in Anhalt ein u. dürfte bei dieser Gelegenheit aufgenommen worden sein. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Dessau |
Wirkung: |
Offizier. Auf einer Gesandtschaftsreise nach Kursachsen u. Böhmen konnte er sich 1636 in das GB Kö. eintragen. Kaum der Verfasser des poetolog. Gedichts "Poetischer Friedens-Grusz" in Balthasar Kindermanns "Der Deutsche Poet" (1664). |
Werdegang: |
Obristlt. und ksl. Kommissar in Wallensteins Armee unter Johann v. Aldringen (vor 1628-29); Ausscheiden wegen Räumung Gottorfs. Obristlt. Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388) (ab 1629). 1641 vom Herzog verdächtigt, flieht er, schreibt eine "Retorsion und Ehren-Rettung" u. bittet die anhalt. Fürsten um Interzession. Als ksl. Obrist u. Kdt. der Festung Spiegelberg zu Brünn erwähnt. |
Stand/Stellung: |
Adel; Obrist |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
166 Adam Heinrich von Quingenberg (Der Aufrechte)
* um 1600 | † 1631 Werben (b. Havelberg)
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GND-Nummer: |
1046125710 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Herbstrosen oder Glocken blumen | Voller Blüett |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Zerbst |
Wirkung: |
Hofamt |
Bildungsweg: |
1614 U. Wittenberg; 1616 U. Jena. |
Werdegang: |
Anh. Hofmr. u. Amtshauptmann zu Coswig. Im Febr. 1630 geriet er mit dem in Coswig einquartierten wallensteinischen Hauptm. Kluge in einen solchen Streit, daß es der Androhung des Arrests durch F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) bedurfte, um Q. von einem Duell abzubringen, welches der bereits schwer geplagten Bevölkerung weitere Nachteile zu bringen drohte. Q.s Sterbeort könnte andeuten, daß er sich damals auf einer Gesandtschaft zu dem in Werben weilenden Kg. Gustav Adolf v. Schweden (Mitte Juli-Anfang Aug. 1631) befand oder sogar unter schwed. Fahnen fechtend starb. |
Stand/Stellung: |
Adel; anh. Hofmr. u. Amtshauptmann. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
167 Curt von der Trautenburg gen. von Beyern (Der Aufhelfende)
† 1639-09
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GND-Nummer: |
1043463224 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das Zapffenkraut | Den Zapffen |
Aufnahme: |
1629-02-03, Ballenstedt | Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) u. F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Halberstadt |
Wirkung: |
Hofamt. F. Christian II. schrieb auf seine Vermählung ein zwölfstrophiges Hochzeitslied, welches F. Ludwig korrigierte. |
Bildungsweg: |
1609 U. Helmstedt; 1616 U. Wittenberg; Begleitung F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg auf dessen niederl., frz., ital. und dt. Reisen. |
Werdegang: |
Bis 1628 Stallmeister und Kammerjunker F. Christians II.; er lebte später im holst. Herzogtum Hz. Joachim Ernsts v. Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (FG 101) auf einem Pachtgut; Erbherr auf Hornhausen, Derenburg und Ottleben |
Stand/Stellung: |
Adel |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
168 Johann Cothmann (Der Beharrliche)
* 1588 Lemgo | † 1661 Güstrow
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GND-Nummer: |
132701855 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Wintergrün | Jn hitz und kälte |
Aufnahme: |
1629Im Gefolge Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158) im anh. Exil am 5./6. 2. 1629 aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Mecklenburg-Güstrow |
Wirkung: |
Regierungsamt; ksl. Pfalzgraf (ernannt am 20. 2. 1626) |
Bildungsweg: |
Studium in Gießen; 1604 U. Rostock; 1617 U. Orléans; 1628 U. Marburg jurist. Doktorgrad |
Werdegang: |
1624-36 Rat und Kanzler Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158). Nach der Vertreibung der mecklenburg. Herzöge im Jahre 1628 folgte er seinem Herrn ins Exil. Er vertrat die Sache der Herzöge auf Gesandtschaften nach Wien. Nach dem Tod von Johann Albrecht (1636) stellte sich C. in dem Streit zw. der Witwe Eleonora Maria (TG 17) u. Hz. Adolph Friedrich v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175) über die Administration des Landes u. die Vormundschaft über Pz. Gustav Adolph (FG 511) auf die Seite des Schweriner Herzogs. Er half am 17. 1. 1637 eigenhändig bei der gewaltsamen Trennung des Prinzen von seiner Mutter u. verfaßte auch ein "Consilium" wider die Ansprüche Eleonora Marias. C. blieb in seinem Amt u. diente auch noch Hz. Gustav Adolph nach dessen Regierungsantritt (1654). |
Stand/Stellung: |
Bürger; Kanzler Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158). |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
169 Hans Georg Haubold von Schleinitz (Der Öffnende)
* 1599-01-30 Kospoda (b. Neustadt an der Orla) | † 1666-04-08 Zeitz
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GND-Nummer: |
115682147 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Wilder Mohn oder Klaprosen | Den Schlund |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kursachsen |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
Kriegsdienst im kursächs. Regiment Schlieffen (1619-22); 1625 dän. Korporal unter Hz. Friedrich v. Sachsen-Altenburg (FG 103), Kornett im Regiment Schlawata, dann Lt. unter Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30); ksl. Lt. unter Gf. Mansfeld (1628-30); 1631/32 kursächs. Rittmeister unter F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47), dann kursächs. Obrist (1634-46); ab 1647 kursächs. Amtshauptmann in Weida, Arnshaugk u. Ziegenrück; für Kf. Johann Georg II. v. Sachsen auch Kriegsrat, Kammerherr u. Obrist und für Hz. Moritz v. Sachsen-Zeitz (FG 450) ab 1662 auch Hofmarschall. |
Stand/Stellung: |
Adel; Hofmarschall. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
170 Johann Ludwig von Nassau-Hadamar (Der Erklärende)
* 1590-08-12 | † 1653-03-16
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GND-Nummer: |
102837422 |
Bekenntnis: | reformiert; 1629 katholisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Weisser Andorn | Das Gesichte |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Nassau-Hadamar |
Wirkung: |
Regent, Offizier, Diplomat |
Bildungsweg: |
Hohe Schule zu Herborn; 1602-05 Studium Heidelberg, Sedan und Genf; später Kavalierstour durch Italien, Frankreich, England u. die Niederlande. J. L. galt als hochgebildet und in Sprachen versiert. |
Werdegang: |
Niederländ. Hauptmann; J. L. lebte lange am Kasseler Hof Lgf. Moritz' v. Hessen (FG 80), nahm am jülich-klev. Erbfolgekrieg u. dem ndl. Krieg gegen Spanien (als Beobachter) teil. Er unterstützte seinen Jugendfreund, den pfälz. Kf. Friedrich V., den er zu dessen Eheschließung nach England begleitet hatte, im böhm. Krieg, konnte den daraus resultierenden Fiskalprozeß vor dem ksl. Hofgericht und den Verlust der Lehen aber nur durch seine Konversion abwehren. Er führte die Gegenreformation in seinen Landen durch. Ksl. Kammerherr, Hof- u. Geh. Rat. An den zum Westfäl. Frieden führenden Verhandlungen war er seit 1638 beteiligt u. wurde 1645 Leiter der ksl. Delegation. |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf; seit 1650 Reichsfürst. Span. Ritter des Goldenen Vlieses (1647). |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 14823 |
171 Hans Andreas Kessler (von Kessel) (Der Befördernde)
* Oberpfalz (?) | † nach 1641
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GND-Nummer: |
1269625985 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Die Rose von Jericho | Das Zeitige |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Oberpfalz (Herkunft) |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1592 Studium Altdorf; 1604 U. Marburg; 1606 U. Heidelberg. |
Werdegang: |
Um 1617 in Amberg (Sitz des kurpfälz. Statthalters F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg, FG 26); 1629 unter Pz. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47) Obristlt. in Schweinfurt; ebd. 1638 bfl. würzburg. Obrist; 1636-1641 Kommandant der Reichsstadt Schweinfurt. 1637/38 bemühte sich F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) durch seinen Neffen Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) u. den Franken Hans Philipp Geuder (FG 310) eine Wappen-Zeichnung zu erlangen. Christian hatte K. als Kdt. von Schweinfurt getroffen. Die Wappenzeichnung gab nicht die Farben an. Christian fand 1649 offenbar das Gerücht glaubhaft, K. "seye kein guter von Adel, sondern eines Kisters oder Meßners Sohn, vndt mag wol kein recht wapen haben." |
Stand/Stellung: |
Adel (?); Oberst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
172 Wilhelm von Kalcheim gen. Lohausen (Der Feste)
* 1584-03-04 Lohausen (b. Düsseldorf) | † 1640-01-30 Rostock
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GND-Nummer: |
104348348 |
Bekenntnis: | reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Brasilgen holtz | Jm Stande |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Bremen |
Wirkung: |
Offizier; Förderung der dt. Sprache als Vf. einer Sallust-Übersetzung C. CRISP. SAL. Von Catilinischer rottierung vnd Jugurthinischem Krieg verteutscht: Sambt Etlichen Anmerckungen Vnd Angehengten Kriegs Discoursen u. der Übertragung einer aus der Bibel gezogenen 'politischen' Schrift: Der Verfolgte David/ Auß Italianischem/ Herrn Margrafen Virgilio Malvezzi (1638). Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) in sprachlich verbesserter Form erneut veröffentlicht (Köthen 1643). |
Bildungsweg: |
Ab dem 7. Lebensjahr am Zweibrückener Hof erzogen; Kavalierstour in Frankreich. |
Werdegang: |
Hofjunker in Pfalz-Zweibrücken; ab 1602 ksl. Kriegsdienst; 1610 kurbrand. Lt. im Regiment Kracht; 1614 Hauptmann v. Hz. Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38); 1615-20 Kapitän der kfl.-brandenburg. Leibgarde; Obristlt. der schles. Stände; Obrist Mgf. Johann Georgs von Brandenburg-Jägerndorf (1622); 1622-25 Oberst, Geh. Rat. u. Statthalter Gf. Anthon Günthers von Oldenburg (FG 351); 1625-26 dän. Kriegsrat, Oberst u. Generalkriegskommissar; 1628-29 Oberst der Stadt Bremen; 1630-32 Kriegsrat u. Oberst Hz. Adolph Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175); 1632-36 in schwed. Dienst als Kdt. von Wismar, Sergeant-Major-General der niedersächs. Armee, Kdt. von Magdeburg; ab 1636 in mecklenb. Dienst als Geh. u. Kriegsrat, Obristfeldwachtmeister, Kdt. von Rostock.
Vf. zahlreicher Schriften, z. B. eine Pgf. Johann v. Zweibrücken gewidmete Zusamfassung Etlicher Geometrischer Angaben: So Durch die Rechenkunst allein aufzulösen, Benebenst kurtzen Bericht von zehendzahlen (1629), s. bes. 381028 u. I-IV. |
Stand/Stellung: |
Adel; Generalmajor |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
173 Ludwig von Wietersheim (Der Blaue)
* um 1590 | † 1638-10-04 Ochsenfeld (b. Thann u. Sennheim, Elsaß)
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GND-Nummer: |
1059420708 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Blau schwartze Heidelbeere | Ferbet Baldt |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Köthen |
Wirkung: |
Hofamt, städtisches Amt, Offizier. |
Bildungsweg: |
1611 U. Rostock. Am 1. 4. 1622 als Rittmeister im Stift Halberstadt erwähnt. Am 6. 2. 1631 befand er sich auf dem Leipziger Konvent im Gefolge Hz. Bernhards v. Sachsen-Weimar (FG 30). Er fiel als Obrist des Blauen (!) Reiterregiments beim Treffen gegen die Kaiserlichen unter dem Hz. v. Lothringen. |
Werdegang: |
1622 halberst. Rittmeister; 1630 anh. Rittmeister; 1631 im Dienst Hz. Bernhards v. Sachsen-Weimar; 1638 lothring. Obrist |
Stand/Stellung: |
Adel; Kanzler, Obrist. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
175 Adolph Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin (Der Herrliche)
* 1588-12-15 Schwerin | † 1658-02-27 Schwerin
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GND-Nummer: |
100014704 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Betonjenkraut | In Tugendt |
Aufnahme: |
1629Seit der Vertreibung durch Wallenstein im Exil aufgenommen, zusammen mit seinem Rat (FG 176). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Mecklenburg-Schwerin |
Wirkung: |
Regent; schrieb ein Reformprogramm (Discours de présent l'estat de Meckelburg, 1618), in dem er das Deutsche als Sprache der Gesetze vorsah. |
Bildungsweg: |
1604 U. Leipzig; 1606/07 Kavalierstour durch Frankreich, Italien und die Schweiz. |
Werdegang: |
1618 entwickelte er ein Reformprogramm, das auch das Deutsche als Sprache der Gesetze vorsah, jedoch fielen viele Verbesserungen den Kriegszeiten zum Opfer. Im Mai 1628 von Wallenstein vertrieben, fand F. A. im kursächs. Reinharz u. von Juli 1629 an in Hamfelde (b. Lübeck) bzw. in Lübeck selbst Zuflucht. Von den Schweden restituiert, konnten die mecklenburg. Herzöge doch 1635 ihren Frieden mit dem Kaiser machen. Nach dem Tode des Bruders (1636) entfachte A. F. einen Vormundschaftsstreit mit Johann Albrechts Witwe Eleonora Maria (TG 17; s. FG 158 u. FG 511). Es gelang ihm, die lutherische Erziehung des Neffen Gustav Adolph zu erzwingen u. die Regierung des Güstrower Landesteils bis zur Großjährigkeit desselben zu behaupten. Im Westfälischen Frieden mußte A. F. Wismar, die Festung Walfisch u. die Ämter Neukloster u. Poel (z. Tl.) an Schweden abtreten; dafür wurden die Stifte Schwerin u. Ratzeburg u. die Komturei Mirow säkularisiert u. neben einem Elbzoll u. anderen Vergünstigungen dem Hzt. Mecklenburg-Schwerin überlassen. |
Stand/Stellung: |
Adel |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
176 Moritz d.Ä. von der Marwitz (Der Wiederbringende)
* 1597 | † 1651
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GND-Nummer: |
1050674383 |
Bekenntnis: | lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Lavendel | Natürliche Wärme |
Aufnahme: |
1629Folgte seinem von Wallenstein vertriebenen Hz. Adolph Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175) ins Exil. M. wurde offenbar zusammen mit seinem Herrn aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Mecklenburg-Schwerin |
Wirkung: |
Hofamt |
Bildungsweg: |
Die folgenden Immatrikulation können sich auch auf Moritz d. J. v. der Marwitz († 1636) beziehen: 1609 U. Gießen; 1611 U. Heidelberg; 1614 U. Siena. |
Werdegang: |
Hofmeister von Dorothea v. Braunschweig-Wolfenbüttel, der Frau von Mgf. Christian Wilhelm v. Brandenburg, Administrator des Erzstifts Magdeburg, in Halle; 1621 Kämmerer, dann 1622-34 Rat, Hofmr. bzw. Hofmarschall bei Hz. Adolph Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin; von diesem 1637 zum Hofmeister von dessen Mündel, Hz. Gustaf Adolph v. Mecklenburg-Güstrow (FG 511), bestimmt. 1641 verließ er diese Stellung und kehrte in seine märkische Heimat zurück, wo er starb. |
Stand/Stellung: |
Adel; Rat und Hofmarschall. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
177 Ferdinand (von) Oepp (Der Austreibende)
† 1637
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GND-Nummer: |
1269639307 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ageleyen | Die Flecken |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Dessau |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
Das Geschlecht stammte aus Ungarn; die anh. Linie nannte sich nach ihren Gütern Oepp v. Scheuder u. Hohsdorf. 1629 ksl. Obristwachtmeister unter Tilly. Aus dem Lager vor Magdeburg ließ der Offiier Tillys 1631 den anh. Fürsten wichtige Nachrichten zukommen u. verwandte sich auch bei dem Feldherren für eine schonende Behandlung Anhalts. Er gehörte dem Regiment Hz. Rudolph Maximilians v. Sachsen-Lauenburg (FG 383) an, als er am 19. 5. 1632 aus Regensburg F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) bat, auf den Kanzler Johann Stalmann (FG 214) einzuwirken, damit er ihm seine Güter wiedergebe. Im Juli 1634 war der Obristlt. O. Mitglied des Kriegsgerichts, das die Kollaboration Hz. Julius Heinrichs v. Sachsen-Lauenburg (FG 311) u. anderer mit Wallenstein untersuchte. Noch am 16. 7. 1637 berichtete er F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) über den Rückzug Johan Banèrs (FG 222). |
Stand/Stellung: |
Adel; ksl. Obristwachtmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
178 Peter von Gersdorff (Der Erjagende)
* 1581-04-20 | † 1634-10-21 Weimar
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GND-Nummer: |
1046126458 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Hirschzunge | Milde Güete |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Hof- u. Regierungsamt |
Werdegang: |
Kammerpage Hz. Johanns v. Sachsen-Altenburg (1596), wurde mit 21 Jahren wehrhaft; 1614 sachsen-weimar. Stallmeister u. 1616 Jägermeister; nach dem Tode Bernd v. Botzheims (FG 28, gest. 1631) übernahm G. als Hofmarschall die Aufsicht über den Hof Hz Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5). Geh. Rat u. 1634 Hofmarschall. |
Stand/Stellung: |
Adel; Hofmarschall, Geh. Rat. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
179 Heinrich III. Reuß zu Gera, Lobenstein, Saalburg u. Schleiz (Der Ermunternde)
* 1603-10-31 Gera (Schloss Osterstein) | † 1640-06-12 Karlsbad
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GND-Nummer: |
137703996 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Die Haselwurtz | Die Pferde |
Aufnahme: |
1629Wurde während seines langen Aufenthalts am Hof Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Reuß |
Wirkung: |
Regent; Sohn von Heinrich II. Reuß Postumus (FG 201) |
Bildungsweg: |
1617 Gymn. Gera; 1620 U. Leipzig; Kavalierstour durch dt. Reichsstädte u. die Niederlande (monatelang in Amsterdam und Den Haag); 1626 Reise durch Italien u. halbjähriges Studium in Padua (bis 1627). |
Werdegang: |
Nach dem Tod des Vaters (1635) regierte H. zusammen mit seinen Brüdern in Gera, Schleiz, Lobenstein u. Saalburg bis zum eigenen frühen Ende. |
Stand/Stellung: |
Reichsstand |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
181 Tobias Adami (Der Gehärte)
* 1581-08-30 Werda (Vogtland) | † 1643-11-29 Weimar
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GND-Nummer: |
122420217 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Corallen | Wan Er Auskomt |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Hofamt |
Bildungsweg: |
1597-99 U. Leipzig Cursus philosophicus, später Medizin und Jura. |
Werdegang: |
1607-16 Hofmr. Rudolphs von Bünau (FG 346); 1611-1616 Mittelmeerreisen, 1613 in Neapel (Freund des von der Inquisition eingekerkerten Tommaso Campanellas, der ihm die meisten seiner philosophisch-politischen Manuskripte anvertraut). 1616 in Tübingen im Kreise Johann Valentin Andreaes (Wilhelm v. der Wense, Christoph Besold), der Campanella-Gedichte übersetzt und durch Wense und Adami von der Civitas Solis genannten Idee eines christlichen Collegium (spätere Societas christiana)angesteckt wird. Besold verdeutscht und erweitert Campanellas "Von der spanischen Monarchie" (1620/22). F. Ludwig läßt Campanellas Gedichte in Adamis Ausgabe in Köthen drucken (1622). Seit 1617 in weimar. Dienst, 1619-21 auch hzl. Reisebegleiter, ab 1626 Hofrat. |
Stand/Stellung: |
Bürger; weimar. Hofrat. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
182 Heinrich Eberhard von Gersdorff (Der Breite)
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GND-Nummer: |
1059469464 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Rahbarbar | Nit Zuverbessern |
Aufnahme: |
1629Vermutlich durch die Vermittlung seines Onkels Peter v. Gersdorff (FG 178) in die FG gekommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar; Oberlausitz |
Werdegang: |
Angehöriger eines weitverzweigten u. mitgliederstarken Adelsgeschlechts, vielleicht der in der Überlieferung nur Heinrich gen. Gersdorff, den der kinderlose Peter v. G. (FG 178) zu seinem Erben machte u. welcher so die von Peter begonnene thür. Linie fortsetzen konnte. Dieser Heinrich v. G. war der Sohn v. Peters Bruder Heinrich, auf Zschorna (b. Löbau, Oberlausitz). |
Stand/Stellung: |
Adel |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
183 Johann Philipp von Sachsen-Altenburg (Der Köstlichste)
* 1597-01-25 Torgau | † 1639-04-01 Altenburg
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GND-Nummer: |
102109176 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Balsamöpfelein | Zum Wunden |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Altenburg |
Wirkung: |
Regent; Bruder von Friedrich II., Johann Wilhelm II. u. Friedrich Wilhelm II. v. S.-A. (FG 103, 188 bzw. 577) |
Bildungsweg: |
Ab 1604 von Hofmr. Caspar Facius erzogen; 1612 U. Leipzig. |
Werdegang: |
Bis 1618 standen J. P. u. seine Brüder unter kursächs. (u. zuächst auch weimar.) Vormundschaft. Die Pfleger vollzogen im Namen der unmündigen Brüder 1603 eine Teilung der von den Herzögen Friedrich Wilhelm u. Johann vorher gemeinsam regierten Lande. Die Gft. Henneberg, die U. Jena, das Hofgericht u. anderes blieben aber weiterhin in gemeinsamer Verantwortung. Der Präzedenzstreit zw. Altenburg u. Weimar, der gleich nach der Teilung ausbrach, belastete das Verhältnis beider Linien auf Dauer. 1618 Regierungsantritt, Alleinherrschaft. Da J. P. zu einem aktiven Vorgehen Macht u. Entschlußkraft fehlten, wurde er im Kriege zu einem Spielball der jeweils durchziehenden Truppen. Der Überfall der Schweden auf Altenburg (23. 3. 1639) versetzte dem kränkelnden J. P. einen solchen Stoß, daß er wenige Tage darauf starb. Durch die Verheiratung Hz. Ernsts v. Sachsen-Gotha (FG 19) mit Pzn. Elisabeth Sophia (TG 69b), dem einzigen Kind aus J. P.s Ehe mit Hzn. Elisabeth v. Braunschweig-Wolfenbüttel (TG 13), gelangten nach dem Aussterben der Altenburger Linie (1672) deren Territorien größtenteils an Sachsen-Gotha. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
184 Georg von Kirchberg (Der Erweiternde)
* 1569-01-10 | † 1641-11-03 Farnroda (b. Eisenach)
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GND-Nummer: |
129031305 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Odermennig | Die Artt |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Farnroda b. Eisenach |
Wirkung: |
Regent. Er wurde als Mäzen und aufgrund seiner Gelehrsamkeit sehr geschätzt. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) schickte ihm über seine Schwester Gfb. Anna Sophia v. Schwarzburg-Rudolstadt (TG 1) das GB 1629 (300203). |
Bildungsweg: |
1585 Akad. Genf; 1586 U. Basel, dann Straßburg; Reise nach Frankreich; 1589 U. Heidelberg. |
Werdegang: |
Großjährig geworden, folgte G. seinem Vater in der Regierung der kleinen Hft. Farnroda. Am 6. 11. 1620 brannte sein neuerbautes Schloß zu Farnroda bis auf einen Turm ab. 1632 wurde seine Residenz geplündert.
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Stand/Stellung: |
Reichsgraf |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
186 Johann Riesse (Riese, Rieß) (Der Schwarze)
* aus Eisenach | † 1632-08
|
GND-Nummer: |
12854046X |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Schwartzer Brambeerstock | Dem Halse dienlich |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hessen-Kassel, Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1615 U. Jena, 27. 6. 1616 U. Wittenberg. R. wählte die militär. Laufbahn. |
Werdegang: |
Im Juni 1626 erbat Hz. Johann Ernst v. Sachsen-Weimar (FG 3) vom dän. König den Obristen R. u. dessen Regiment für seinen Zug nach Ungarn. Auf halbem Weg zurückgelassen, besetzte R. Troppau (Opeva), Jägerndorf (Krnow) u. Leobschütz (Glubczyce). Er wechselte später in hess.-kasseler Dienste über. Im Febr. 1630 als Obristlt. im Gefolge Hz. Wilhelms v. Sachsen-Weimar (FG 5)auf der Hochzeit Pzn. Maria Elisabeths v. Sachsen mit Hz. Friedrich III. v. Schlesw.-Holst.-Gottorf(FG 388)in Dresden. Er trat im Febr. 1632 als Obrist mit seinem Regiment aufgrund eines Tauschabkommens unter das Kommando des schwed. Generallt.s Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar u. bereitete die Verteidigung Thüringens gegen Pappenheim vor. |
Stand/Stellung: |
Obrist. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
187 Johannes Trost von Tieffenthal (Der Verwahrende)
† vor 1641
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GND-Nummer: |
1055593225 |
Bekenntnis: | protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Schafmüllen | Die Keüschheit |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Prag, Böhmen (Herkunft); Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1608 Akad. Prag; 1608 Gymn. Altdorf (1609 in d. 1. Klasse versetzt); 1610 U. Gießen; 1612 U. Heidelberg; 1614 U. Leiden (?); 1616 U. Siena. |
Werdegang: |
Im Febr. 1630 im Gefolge Hz. Wilhelms V. v. Sachsen-Weimar (FG 5) als Capitain und Kammerjunker auf der Hochzeit Pzn. Maria Elisabeths v. Sachsen mit Hz. Friedrich III. v. Schlesw.-Holst.-Gottorf (FG 388) in Dresden genannt. Wohl identisch mit dem Verteidiger Magdeburgs (1631), dem Obristlt. u. Festungsbauingenieur T. |
Stand/Stellung: |
Sohn eines geadelten kgl. böhm. Sekretärs; Obristlt. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
188 Johann Wilhelm II. von Sachsen-Altenburg (Der Teuere)
* 1600-04-13 Torgau | † 1632-12-02 Brieg
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GND-Nummer: |
121908631 |
Bekenntnis: | lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Scharlackbeeren | Helt die Farbe |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Altenburg |
Wirkung: |
Bruder von Friedrich II., Johann Philipp u. Friedrich Wilhelm II. v. S.-A. (FG 103, 183 bzw. 577) |
Bildungsweg: |
Von Hofmr. Caspar Facius erzogen, besuchte er mit seinen Brüdern 1612 U. Leipzig; 1614-16 mit seinem Bruder Hz. Friedrich Wilhelm II. v. Sachsen-Altenburg (FG 577) u. dem Hofmr. Wilhelm v. der Wense, einem Freund Johann Valentin Andreaes (FG 464), in Italien; 1616-20 zusammen mit Friedrich Wilhelm u. Wense Studium am Tübinger Collegium illustre; mit diesem Bruder 1620-21 Reise nach Italien (1621 U. Siena, Consiliarius der dt. Nation); 1624-26 Holland (Belagerung von Breda), England, Brüssel, Paris; 1627 Wien und Ungarn. |
Werdegang: |
J. W. fogte 1602 zusammen mit seinen Brüdern, wurde jedoch nach Aufhebung der kursächs. Vormundschaft (1618) vom ältesten Bruder Johann Philipp (FG 183) vorläufig mit einer Apanage abgefunden. J. W. trat 1631 als Kürassieroberst in kursächs. Dienste, zeichnete sich in der Schlacht von Leipzig aus, nahm an der Eroberung von Prag teil, vertrieb den Feind aus dem Vogtland und der Lausitz, starb aber anschließend im Brieger Feldlager an einem "hitzigen Fieber". |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst; Offizier. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
189 Georg von Nismitz (Der Ausbündige)
* 1575-12-30 Nebra (an der Unstrut) | † 1654-10-23 Nebra
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GND-Nummer: |
121300781 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Tormentilwurtzel | Im Blutstillen |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kursachsen (Freyburg); Nebra a. d. Unstrut |
Wirkung: |
Hofamt |
Bildungsweg: |
Privatunterricht; 1585 in das Haus des gelehrten Juristen Heinr. v. Bülow, Stiftshauptm. v. Merseburg; 1586/87 U. Leipzig; 1587-91 U. Helmstedt; 1591/92 U. Jena; 1593 von Leipzig nach Frankfurt/M.; studierte kurze Zeit in Marburg; 1594 über Straßburg u. Basel nach Genf, Italien (1595 U. Siena), Kroatien, Ungarn und Wien; 1596-99 zweite Kavalierstour, die ihn nach Prag, in die Generalstaaten, nach England, Frankreich, in die Span. Niederlande u. über Jülich, Köln u. Leipzig wieder nach Nebra (5.5.1599) brachte. |
Werdegang: |
1600-06 Hofmr. u. Reisebegleiter Kf. Johann Georgs I. v. Sachsen, Amtshauptmann der Bezirke Freyburg und Eckartsberga (1606-32), ab 1606 zugleich Assessor des Oberhofgerichts in Leipzig und Oberhofrichter (ab 1638); seit 1607 Inspektor von Schulpforta; seit 1644 kursächs. Obersteuereinnehmer und kursächs. Rat (seit 1638). Kriegsläufte wie die Einäscherung der Stadt Nebra u. die Besetzung des Schlosses zwangen N., bis 1648 in den umliegenden großen Städten Zuflucht zu suchen. Als Liebhaber der Musik förderte er durch Stipendien die Thomaskantorei. Wie N. die Italienreise Hz. Johann Georgs aufzeichnete, so hat er nach dem Zeugnis der Leichenpredigt "seine geistreiche Gedancken zusammen gefasset". |
Stand/Stellung: |
Adel; Hofmeister, kursächs. Rat, Amtshauptmann, Schulinspektor. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
190 Heinrich Wilhelm von Eschwege (Der Fröhliche)
† 1651/2
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GND-Nummer: |
1055723390 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Basilien kraut | Begossen |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hessen-Kassel (u. a. Sontra) |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1599 Paed. Marburg; 2. Sem. 1605 U. Jena. |
Werdegang: |
1612 im Dienst Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80) bei der Krönung Ks. Matthias' in Frankfurt/ M. Er nahm auf protestant. Seite am Krieg in Böhmen teil, unterstützte die Winterkönigin bei der Flucht nach Frankfurt/ O. u. diente Christian v. Halberstadt später als Obrist. 1645 veräußerte er Ulfen (b. Sontra) u. erwarb 1651 Aue (b. Eschwege). |
Stand/Stellung: |
Adel; Obrist. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
191 Eberhard (von) Manteuffel gen. Szoege (Der Saurliche)
* 1590 Kurland (?) | † 1637-12-24 Königsberg (Niederschlesien)
|
GND-Nummer: |
1046133934 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Sauerampfer | In sanfter wirckung |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kurland; Schlesien |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
Poln. Fähnrich unter Gf. Magnus Ernst von Dönhoff; sieben Jahre als ksl. Hauptmann im würzburg. Regiment. Er befand sich zur Zeit der Eroberung Magdeburgs unter Tillys Truppen; als Obristlt. unter Hz. Adolph v. Schleswig-Holstein wurde er in der Schlacht von Breitenfeld verwundet u. gefangen. Ausgelöst, konnte er in Mähren die Reste der Truppe wiederum zu einem Regiment zu Fuß aufstocken u. als Obrist dessen Kommando übernehmen. 1633 besetzte M. den Paß Frankfurt/O. Als in der Schlacht von Wittstock (1636) sein Regiment dezimiert wurde, entschloß er sich zum Rückzug aus dem Kriegsleben, nahm aber erneut eine ksl. Kommission als Obrist an. Wieder gefangen u. ranzioniert, reiste er 1637 zur Resignation nach Wien. Da er bereits auf der Rückreise tödlich erkrankte, konnte er die geplante Ehe mit Anna Catharina, Tochter v. Gf. Johann Georg v. Hohenzollern, nicht mehr schließen. Am 12. 4. 1636 hatte er sich zu Breslau mit der Gräfin, der späteren Gattin von Frh. Moritz August v. Rochow (FG 363), verlobt. M. wurde d. d. 22. 5. 1636 in den böhm. Freiherrenstand erhoben. |
Stand/Stellung: |
Böhm. Adel (Standeserhebung am 22. 5. 1636); ksl. Hauptmann, Obrist. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
192 Curt von Bodenhausen (Der Erläuternde)
* 1604-02-09 Wülfingeroda | † 1632-06-10 Bautzen
|
GND-Nummer: |
122972147 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Fenchel | Dunckele Augen |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kursachsen; Hohenstein |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1620-22 erlernte B. unter seinem Vater das Waffenhandwerk in der kursächs. Armee. Er verbrachte den Winter 1622/23 in Radis u. zog um Ostern 1623 mit seinem Vetter Bodo (FG 152) nach Frankreich, woher er erst im Juni 1626 nach Hause kam. |
Werdegang: |
Nach dem Tod des Vaters Ende 1626 übernahm er mit seinem Bruder Hans die Wirtschaft. Am 18. 7. 1629 brachen Hans u. Curt auf u. dienten etwa zwei Jahre zusammen im Militär der Generalstaaten. Der nach dem Eingreifen des Schwedenkönigs Gustav Adolf neu aufgelebte Krieg trieb C. v. B. in die Heimat zurück. Er hatte gerade etwa 2 Monate im kursächs. Regiment des Prinzen Ulrich v. Dänemark verbracht, als ihn am 8. 6. 1632 ein Offizier zu einem Pistolenduell zu Pferde herausforderte u. in einem Moment der Wehrlosigkeit hinterrücks so schwer mit dem Degen verletzte, daß er starb. |
Stand/Stellung: |
Adel; Kriegsdienst in der kursächs. Armee u. im Militär der Generalstaaten. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
194 Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg (Der Weiße)
* 1598-10-31 | † 1642-06-10 Schweidnitz
|
GND-Nummer: |
122811364 |
Bekenntnis: | lutherisch, später katholisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Weisse Narcissen | Trotz den Rosen |
Aufnahme: |
1629-08-02Wahrscheinlich bei einem Besuch in Köthen in die FG aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Lauenburg |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
F. A. trat während des böhm. Aufstands in die Leibkompanie Gf. Thurns ein, wechselte jedoch unter dem Einfluß seines Bruders Julius Heinrich (FG 311) in ligist. Dienste über. Er nahm ab 1621 im Regiment des Bruders die Stelle eines Obristlt. wahr. Am 26. 6. 1626 rieben Parteigänger des Tollen Christian, darunter Hz. Johann Ernst v. Sachsen-Weimar (FG 3), bei Göttingen das Regiment F. A. fast völlig auf. Dabei erbeuteten sie Briefe, die die Liebschaft zwischen F. A. und Hzn. Anna Sophia, der Gattin Hz. Friedrich Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38), enthüllten und zur Trennung des Ehepaars führten. Unter Wallenstein diente F. A. seit Juni 1625 als Obrist mehrerer Regimenter, stand zeitweilig in Halle u. Anh. (1626, 1628, 1640, 1641), zog 1629 mit Gallas nach Italien, wurde am 17. 8. 1631 zum ksl. Generalwachtm. ernannt, nahm jedoch am 23. 12. 1631 wohl infolge einer Zurücksetzung durch Wallenstein seinen Abschied. Er schwankte im Folgejahr dennoch zwischen diesem u. dem Schwedenkönig, welchem er sich schließlich im Oktober 1632 nur als Begleiter anschließen konnte, da Oxenstierna (FG 232) und andere ihm mißtrauten. Bald nach der Schlacht von Lützen, in der F. A. des Mords am König verdächtigt wurde, konnte F. A. am 4. 12. 1632 zum kursächs. Feldmarschall aufsteigen (unter Generallt. Arnim [FG 255]). Er führte u. a. im Auftrag der Dresdner u. Berliner Kurfürsten neben Arnim Verhandlungen mit Wallenstein. Auf dem Rückweg von einem konspirativen Treffen mit Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30) ließ ihn der Ks. am 28. 2. 1634 verhaften u. bis zum Dez. 1635 in der Wiener Neustadt gefangen setzen. Nach seiner Befreiung privatisierte F. A., ließ sich jedoch 1639 von Arnim in den Bannkreis der kursächs. Politik einer dritten Partei ziehen. Er knüpfte 1639 für den Ks. Separatverhandlungen mit den Schweden an; in Arnims Auftrag vermochte er aber auch im Febr. 1641 den Ks. zur Aufstellung einer Armee in Schlesien unter Arnims Führung zu bewegen. Der plötzliche Tod Arnims verschaffte F. A. das Kommando der Truppen als ksl. Feldmarschall (6. 7. 1641). Nachdem er die Lausitz u. Schlesien erobert u. seine Armee in die Winterquartiere geschickt hatte, zwang ihn das Vorrücken Torstensons, ohne den Nachschub Piccolominis (FG 356) Schweidnitz zu schützen. F. A. unterlag, wurde verwundet u. starb 10 Tage später in schwed. Gefangenschaft. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst; Feldmarschall. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
195 Hans Jacob von Gleissenthall (Der Ausfütternde)
* frühestens 1590 | † vor 1650
|
GND-Nummer: |
1059411415 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Haber | Die Rosse |
Aufnahme: |
1629-08-02Vermutlich im Gefolge Hz. Franz Albrechts v. Sachsen-Lauenburg (FG 194). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Oberpfalz (Herkunft) |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
Zusammen mit seinem älteren Bruder Georg Christoph (1589-1650) besuchte G. Schulen in der Oberpfalz (Cham) u. der neuburg. Pfalz, stud. auch mit ihm in Jena (Imm. 2. Sem. 1608) u. Heidelberg (Imm. 16. 9. 1611). Eine Kavaliersreise führte sie u. a. nach Frankreich u. Holland. |
Werdegang: |
Dem Reimgesetz nach war G. Reiteroffizier. Er diente vielleicht in der Armee Wallensteins, da er in der Reihenfolge des Eintritts hinter Hz. Franz Albrecht v. Sachsen-Lauenburg erscheint. |
Stand/Stellung: |
Adel; Reiteroffizier. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
196 Georg Frost (Der Harte)
|
GND-Nummer: |
1269649388 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Buxbaum | Fault nit balde |
Aufnahme: |
1629-08-02Vermutlich im Gefolge Hz. Franz Albrechts v. Sachsen-Lauenburg (FG 194). |
Wirkung: |
Offizier (?) |
Bildungsweg: |
Imm. 3. 10. 1603 U. Helmstedt, zusammen mit (seinem älteren Bruder?) Christian Frost (gest. 1631), einem späteren schwed. Major u. Feldzeugmeister. |
Werdegang: |
Ob die beiden F. zum Gefolge des am selben Tage eingeschriebenen Hz. Friedrich Ulrich v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38) gehörten, muß offen bleiben. |
Stand/Stellung: |
Bürger |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
197 Everwin von Droste zu Möllenbeck (Der Labende)
* 1592 oder wenig später | † 1661
|
GND-Nummer: |
1269649787 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Die Fleckenkraut | Die Lunge |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Münster (Westf.) (Herkunft); Köthen |
Wirkung: |
Hofamt. Wie andere Hofleute wurde D. zur Mitarbeit bei der ratichianischen Reform in Köthen verpflichtet. Ein Heft mit Paradigmen dt. u. lat. Wörter scheint seinen Namen zu tragen. |
Bildungsweg: |
Imm. 13. 11. 1604 U. Freiburg i. Br. |
Werdegang: |
1618/19 Kammerjunker (vielleicht auch Hofmr.) F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) bezeugt. Er erscheint damals u. a. bei den Trauerfeiern von F. Johann Georg I. v. Anhalt-Dessau (FG 9) u. von Hz. Friedrich Wilhelm v. Sachsen-Weimar. D. erbte Mollenbeck (im Münsterschen) u. scheint dort sein späteres Leben verbracht zu haben. |
Stand/Stellung: |
Adel; Kammerjunker. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
198 Otto V. von Holstein-Schaumburg (Der Werte)
* 1614-03-01 | † 1640-11-15 Bückeburg
|
GND-Nummer: |
10211546X |
Bekenntnis: | protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Die Muscatennus | In vielen dingen |
Aufnahme: |
1629 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Schaumburg |
Wirkung: |
Regent |
Bildungsweg: |
Er verlebte seine Kindheit wohl auf dem schaumburg. Hof in Minden. Imm. 1631 U. Bourges (Frankreich). |
Werdegang: |
1633 begab sich Otto an den Hof seines Vormunds F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG2). Erst am 31. 12. 1635 zog O., der am 3. 12. 1635 vom Ks. für mündig erklärt worden war, aus den Niederlanden kommend in Bückeburg ein, um die Nachfolge seines Vetters Jobst Hermann in der Regierung anzutreten. Der Streit über das O. entzogene braunschweig. Lehen Lauenau führte am 20. 9. 1636 zur Besetzung Bückeburgs durch Hz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231). F. Ludwig setzte sich persönlich für eine Beilegung des Streits u. eine Neuordnung des Schuldenwesens u. der Verwaltung ein. Als O. am 24. 3. 1637 aus seiner Hft. Gemen (b. Borken) nach Bückeburg zurückkehren wollte, fingen ihn Kaiserliche, die Rinteln u. andere Landesteile besetzt hielten, u. gaben ihn erst gegen 5000 Taler Lösegeld frei. O. starb - vielleicht vergiftet - bald nach seiner Teilnahme an dem berüchtigten Hildesheimer Gastmahl, einem Treffen dt., frz. u. schwed. Fürsten u. Offiziere, welches O. besucht hatte, um der Gft. bessere Behandlung im Kriege zu sichern. Mit O. erlosch das Geschlecht im Mannesstamm; das Land wurde im Westfälischen Frieden aufgeteilt (s. FG 117). Vgl. 401204 K 6 u. K 7. |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
199 Hanns (von) Ruess (Der Adeliche)
† nach 1630
|
GND-Nummer: |
1269650343 |
Bekenntnis: | protestantisch? |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Fahrenkraut | An der Würtzel |
Aufnahme: |
1629Obwohl die Zusage der Aufnahme Ruess' in die FG vor der von Opitz (FG 200) erfolgt sein muß (s. 290909), wird die Aufnahmefeier für R. erst kurz vor dem 28. 10. 1629 abgehalten worden sein. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Bernburg; Krain (Herkunft) |
Wirkung: |
Hofamt |
Bildungsweg: |
Imm. 1603 U. Leipzig (ohne Schwur); R. trug sich am 13. 2. 1609 - offenbar auf einer Kavaliersreise - in Venedig in ein Stammbuch ein. |
Werdegang: |
Viell. österreich. Exulant. 30. 7. 1629 Bestallung zum Hofmeister Pz. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) in Ballenstedt (291028 K 2). Zusammen mit Caspar Pfau (FG 412) wurde R. im Sept. 1630 wegen der Einquartierung Holks in Bernburg zum ksl. Generalwachtm. Frh. Johann v. Virmont nach Halberstadt gesandt. |
Stand/Stellung: |
Adel; Hofamt. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c |
200 Martin Opitz von Boberfeld (Der Gekrönte)
* 1597-12-23 Bunzlau | † 1639-08-20 Danzig
|
GND-Nummer: |
118590111 |
Bekenntnis: | luth., dann reform. |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Lorbeerbaum mit breiten blettern | Mitt Diesem |
Aufnahme: |
Sommer 1629Opitz' Reise nach Anhalt u. die Widmung seiner ersten eigenen Gedichtsammlung führten 1625 wegen verschiedener Umstände noch nicht zur Aufnahme in die FG (Häufung von Trauerfällen in der Familie F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen, FG 2; zeitweiliger Verlust der Gunst von Opitz' Mäzen Hz. Georg Rudolph in Schlesien, FG 58). Auch sah Tobias Hübner (FG 25) Opitz' Anspruch auf zeitlichen Vorrang in der Dichtungsreform kritisch, während Diederich v. dem Werder (FG 31) Opitz schon 1625 anerkannt zu haben scheint. F. Ludwig nahm O. im Sommer 1629 in die FG auf, erteilte ihm einen ehrenvollen Gesellschaftsnamen und schenkte ihm das GB 1629/30. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Breslau/ Schlesien; Danzig |
Wirkung: |
Wegbereiter der dt. Renaissancedichtung, bis ins 18. Jh. in vielen Gattungen vorbildlich; Übersetzer, lat. Dichter u. Antiquar (Inschriften der Dacia antiqua). O.s Korrespondenz erschließt ein europaweites Netz geistiger Beziehungen. |
Bildungsweg: |
Seit 1605 städt. Lateinschule in Bunzlau; 1613 Imm. U. Frankfurt/ O.; 1614 Maria-Magdalenen-Gymn. Breslau; 1617 Akad. Gymn. zu Beuthen/O.; 1619 U. Heidelberg. |
Werdegang: |
Hofmann Hz. Georg Rudolphs in Schlesien; 1622/23 Prof. am Akad. Gymn. Weißenburg (Siebenbürgen); 1626–32 Sekretär des kath. ksl. Kammerpräsidenten Karl Hannibal zu Dohna; seit 1633 nur im protestant. schles. Dienst, schwed. Agent; 1636 auch kgl.-poln. Historiograph u. Agent. |
Stand/Stellung: |
Ksl. gekr. Poet 1625; Reichsadel 1628; schles. Hofmann; Sekretär des ksl. Kammerpräsidenten 1626–1632; danach in diplomat. Diensten der Piasten u. anderer protestant. schles. Stände; seit 1636 kgl. poln. Historiograph; poln. u. schwed. Agent. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 15471 |
201 Heinrich II. Reuß gen. Postumus zu Gera, Lobenstein, Saalburg u. Schleiz (Der Speisende)
* 1572-06-10 Gera (Schloss Osterstein) | † 1635-12-03 Gera (Schloss Osterstein)
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GND-Nummer: |
104254173 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Rocken und Brot darvon | Jns gemein |
Aufnahme: |
1630 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Gera |
Wirkung: |
Regent. Erließ 1599 eine flacianische "Confeßionsschrift". Stiftete 1608 das Gymnasium illustre zu Gera. Wiederholt bekundete er Interesse für die ratichianische Pädagogik, ohne sie jedoch an seinem Gymnasium einzuführen. Besondere Förderung ließ der Musikliebhaber H. R., auf den Heinrich Schütz Musikalische Exequien komponierte, dem Chorgesang der Gymnasiasten angedeihen. |
Bildungsweg: |
Geraer Stadt- und Ratsschule; 1587 U. Jena; 1588 Ak. Straßburg; 1591-1594 u. a. auf Reisen. |
Werdegang: |
6. 5. 1595 Antritt der Nachfolge. H. setzte die kluge Erwerbspolitik seiner Vormünder fort und vereinigte schließlich in seiner Hand die Hftt. Gera, Lobenstein, (Ober-)Kranichfeld mit Schauenforst u. z. T. Reichenfels u. die Hft. Schleiz mit den davon abhängenden Gebieten. Durch konsequente Schuldentilgung, Zusammenfassung der Verwaltungsaufgaben u. Anlehnung an den Kaiser im 30j. Krieg konnte H. seine Herrschaft festigen u. das Fundament für den Kleinstaat der jüngeren Linie Reuß legen. Die Ks. Rudolf II., Matthias u. Ferdinand II. verliehen ihm 1607, 1616 bzw. 1624 den Ratstitel und beauftragten ihn bei Gelegenheit mit Reichs- und Kriegsgeschäften. Über alle Vorgänge gab sich H. in einem umfänglichen Tagebuch Rechenschaft. Er war in zweiter Ehe verheiratet mit Gfn. Magdalena v. Schwarzburg-Rudolstadt (TG 11); Sohn: Heinrich III. Reuss Herr von Plauen zu Gera (FG 179). |
Stand/Stellung: |
Reichsstand |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
203 Georg von der Wense (Der Erste)
* 1582-05-20 | † 1641-08-02 Celle (?)
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GND-Nummer: |
139341315 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Körbel | Zum Frühlings gemüse |
Aufnahme: |
1631 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Braunschweig-Lüneburg |
Wirkung: |
Regierungsamt |
Bildungsweg: |
1593 U. Jena; 1595-98 Schule in Hamburg; 1602 Studium Genf; 1603 Frankreich; 1604-06 England; 1606/07 Köln; 1607 Antwerpen, dann die nördl. und südl. Niederlande; 1608 U. Altdorf (mit seinem Bruder Wilhelm, dem Freund J. V. Andreaes [FG 464]); 1609-11 Italien; widmete sich der Güterverwaltung (bei seiner Mutter) "da er sehr fleissig in Sacris vnd Profanis gelesen" (Leichenpredigt Stolberg); 1616/17 Reisebegleiter Hz. Georgs v. Braunschweig-Calenberg (FG 231) in Grubenhagener Angelegenheiten beim Kaiser in Prag. |
Werdegang: |
1619 Hauptmann d. Amts Fallersleben, 1623 von der Landschaft zum Landrat gewählt, Gesandter Hz. Christians v. Braunschweig-Lüneburg nach Wien (1623) u. zum Dänenkönig (1625/26), Legat des Niedersächs. Kreises an Christian v. Halberstadt u. Tilly (1623), 1634-40 braunschw.-lüneburg. Geh. u. Kammerrat, auch - wie schon sein gleichnamiger Großvater - Großvogt. Im Jahre 1640 gab W. zu Ostern alle diese Ämter aus gesundheitl. Gründen auf. |
Stand/Stellung: |
Adel; Amtshauptmann in Fallersleben. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
205 Christian I. von Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler (Der Schnabelnde)
* 1598-08-24 Birkenfeld | † 1654-08-27 Neuenstein
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GND-Nummer: |
120188686 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Storchschnabel | Wie er Bezeichnet |
Aufnahme: |
1632 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Pfalz |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1615 Kavalierstour durch die Schweiz, Frankreich (bis 1618), England u. die Niederlande. |
Werdegang: |
Rittmeister (1619); 1622 unter Mgf. Georg Friedrich v. Baden-Durlach, begleitete 1623 als Reiterobrist Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3) nach Ungarn; wurde vom dän. König zum St. Georgsritter erhoben, trat nach Kg. Gustav Adolfs Eingreifen in den Krieg 1631 als Obrist, dann als Kavalleriegeneral in schwed. Kriegsdienste u. kommandierte ein schwed. Reiterkorps am Rhein u. im Elsaß. Er eroberte Heidelberg u. besiegte den Hz. v. Lothringen vor Pfaffenhofen. Nach der Schlacht von Nördlingen zog sich C. aus dem Kriegsdienst zurück, schloß Frieden mit dem Kaiser, nahm in Straßburg Wohnung u. siedelte 1640 auf das Schloß der kleinen, von den Kaiserlichen zerstörten Stadt Bischweiler (nördlich Straßburg) über. Die Hft. B. nahm C. von seinem Schwager Pfg. Friedrich v. Zweibrücken (FG 476) zu Pfand, baute das Residenzschloß aus u. siedelte auch Verwandte der Augsburg. Konfession in der reformierten Stadt an. |
Stand/Stellung: |
Adel; schwed. Obrist, Kavalleriegeneral. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
206 Tobias von Ponickau (Der Aufschließende)
† 1637-06-18 Dijon
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GND-Nummer: |
120824787 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Die Schlüsselblumen | Zur Frülings Zeit |
Aufnahme: |
1632 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Hof- und Regierungsamt. |
Bildungsweg: |
1615 U. Leipzig; 1617 U. Heidelberg; 1622 U. Siena zusammen mit FG 69 u. FG 108. |
Werdegang: |
Geh. Rat Hz. Bernhards v. Sachsen-Weimar (FG 30) und - nach dem Rücktritt Hz. Ernsts v. Sachsen-Weimar (FG 19) - 1634 dessen Statthalter in den Stiften Würzburg und Bamberg. Im Oktober 1635 handelte er mit Frankreich den Vertrag von St. Germain aus, der Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar neben den Mitteln, die er für den Unterhalt eines Heeres benötigte, auch die Landgft. Elsaß u. die Ballei Hagenau einbrachte. |
Stand/Stellung: |
Adel; Geheimer Rat. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
207 Friedrich V. von Baden-Durlach (Der Verwandte)
* 1594-07-06 Sulzburg (Kr. Breisgau-Hochschwarzwald) | † 1659-09-08 Durlach
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GND-Nummer: |
115857400 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Biesem Hiacint | Dem Biesem |
Aufnahme: |
1632 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Baden-Durlach |
Wirkung: |
Regent. Seine Mußestunden pflegte F. mit mechanischen und mathematischen Studien zu verbringen. 1623 gründete F. zu Ehren des bei Wimpfen gefallenen Hz. Magnus v. Württemberg einen Orden. 1649 trat er dem Sonnenorden Pgf. Karl Gustavs v. Kleeburg (Kg. Karl X. Gustav v. Schweden, FG 513) bei. |
Bildungsweg: |
Ausbildung in den Wissenschaften unter Superintendent J. Weininger in Sulzburg; 1613/14 Kavalierstour durch Frankreich, England und die Niederlande. |
Werdegang: |
Der ungünstige Entscheid des Reichshofrats, der die Mgft. Baden-Baden endgültig den Erben Eduard Fortunats zuzuweisen drohte, veranlaßte F.s Vater Georg Friedrich, der am 22. 4. 1622 zugunsten F.s abdankte, sein Heil ohne weitere feudale Rücksichten in den Waffen zu suchen. Nach der Niederlage wurde die F. verbleibende untere Mgft. besetzt. Erst 1627 konnte F. unter schweren Auflagen die ksl. Belehnung erlangen. Vom Restitutionsedikt bedrängt u. von der Verpflichtung belastet, die ehemaligen Erträge der oberbadischen Mgft. zurückzuerstatten, schloß sich F. nach der Landung Kg. Gustav Adolfs den Schweden an und erneuerte auch nach dem Zusammenbruch der schwed. Stellung in der Schlacht von Nördlingen das Bündnis mit Schweden und Frankreich (1635). Exiliert lebte F. 1634-38 in Straßburg und darauf bis 1649 in Basel. Im Nebenrezeß des Prager Friedens und auf dem Reichstag von 1640 von der Amnestie ausgeschlossen, konnte der Geächtete erst im Westfälischen Frieden seine verwüsteten Stammlande (außer Oberbaden) zurückerlangen. |
Stand/Stellung: |
Markgraf |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
208 Dietlof von Tiesenhausen (Der Vorkommende)
* um 1597 | † nach 1684-10-06
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GND-Nummer: |
1046134353 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Mariendisteln | Dem herzstechen |
Aufnahme: |
1632 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Aus Kurland; Schweden; Sachsen-Weimar; Kursachsen; Westpreußen. |
Wirkung: |
Offizier; Briefwechsel mit Opitz (FG 200) u. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2), der ihm u. a. ein "Reimgedicht" übersandte und den Auftrag erteilte, Wappenzeichnungen für das Gesellschaftsbuch zu besorgen. |
Werdegang: |
Schwed. Obristlt. (1630, Blockade von Kolberg). Er versuchte - inzwischen Oberst -, Anfang 1633 auf Befehl Hz. Georgs v. Braunschweig (FG 231) sein Regiment im Göttingischen zu ergänzen, wurde im Frühjahr 1633 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen der Armee Hz. Wilhelms v. Sachsen-Weimar (FG 5) zugeteilt, scheiterte am 16. 6. 1633 schwer verwundet bei der Belagerung der Festung Kronach u. kämpfte nach der Genesung im Heer Herzog Bernhards v. Sachsen-Weimar (FG 30). 1635 in die kursächs. Armee übergetreten, resignierte er im April 1636 nach einem Streit mit General Willdorf u. reiste nach Hamburg, offenbar um sich nach Danzig einzuschiffen. T. übernahm nun die Bewirtschaftung eines Guts in der Nähe der Stadt (Nassenhuben). Hier verkehrte er mit Opitz (FG 200). |
Stand/Stellung: |
Adel; poln. Oberst u. Kammerherr. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
210 Matthias von der Schulenburg (Der Salzhafte)
* 1578-11-14 | † 1656-01-16 Altenhausen (b. Magdeburg)
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GND-Nummer: |
124717101 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das Saltzkraut | Zeigt seinen Brunnen |
Aufnahme: |
1632 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Magdeburg |
Wirkung: |
Offizier, ritterschaftliches Vertretungsamt. |
Bildungsweg: |
1590 U. Helmstedt; 1597 U. Frankfurt/O.; Kavalierstour durch Frankreich und Italien (1603 U. Siena).
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Werdegang: |
Seinen Sitz Altenhausen mußte S. während des Krieges oft vor den durchziehenden Truppen verlassen. Als er starb, mußten seine Erben für die ruinierten Güter Konkurs anmelden. Kg. Gustav Adolf v. Schweden hatte S. zum Rat u. Oberhauptm. des Holzkreises ernannt. Nach dem Krieg wirkte S. im Erzstift Magdeburg als Landrat. |
Stand/Stellung: |
Adel |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
211 Caspar Colonna, Herr von Völs (Der Zertreibende)
* 1594 | † 1666-03-31 Oppeln
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GND-Nummer: |
1046134787 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Erdrauch oder Taubenkörbel | Die Galle |
Aufnahme: |
1632 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Böhmen |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1620 Ak. Altdorf. |
Werdegang: |
Als schwed. Reiterobrist (bis 1635) kämpfte er unter Gf. Thurn vor dem Prager Frieden gegen den Kaiser, unterwarf sich später jedoch u. wurde d. d. 2. 8. 1656 sogar in den Reichsgrafenstand erhoben. Am 7. 10. 1664 in Brieg vertrat er den Kaiser u. König von Böhmen bei der Bestattung der Gattin Hz. Georgs in Schlesien (FG 520). |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf (böhm. Bestätigung 8. 10. 1657); schwed. Kämmerer u. Obrist, Comes Palatinus Caesareus Perpetuus (d. d. 2. 8. 1656). |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
212 Hans von Dieskau (Der Tilgende)
* 1594-06-18 Queis (b. Delitzsch) | † 1680-11-10
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GND-Nummer: |
130485861 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Die weisse Seeblumen | Hitze und entzündung |
Aufnahme: |
1632 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Halle |
Wirkung: |
Regierungsamt; wichtiger Unterstützer F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2). Er regte Samuel Scheidt zu Kompositionen über Gedichte von Martin Opitz (FG 200) u. a. an, überschickte dem Nährenden Bücher, wurde vom Oberhaupt nicht nur wie ein Agent bei der Vermittlung von Sendungen u. Kontakten eingesetzt, sondern auch selbst zur Begutachtung der grammatischen u. orthographischen Arbeiten von Gueintz (FG 361) herangezogen. |
Bildungsweg: |
1609-12 Hofschule Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80). |
Werdegang: |
1612-13 in Diensten Gf. Johann Ludwigs von Nassau-Hadamer (FG 170), begleitete mit ihm zusammen auf ein halbes Jahr (bis Febr. 1613) Kf. Friedrich V. v. d. Pfalz nach England, um dessen Braut heimzuführen. 1614 folgte D. dem kurbrandenburg. Gesandten Christian v. Bellin nach Paris, der ihn als Boten an den Kurprinzen in Kleve schickte. Kf. Georg Wilhelm v. Brandenburg (FG 307) machte ihn 1615 zum Hofjunker u. 1616 zum Kammerjunker. Von 1619 bis etwa 1631 bewirtschaftete D. seine Güter, versah dann bis zum Prager Frieden unter dem schwed. Statthalter F. Ludwig v. Anhalt-Köthen die Stelle eines Amtshauptmanns von Giebichenstein. 1634 wechselte D. aus dem Großen in den Kleinen Ausschuß der magdeburg. Landschaft u. übernahm "in Mangel eines Land-Raths im Saal-Kreiß das Directorium in Landschafft-Sachen". Erwies im Juli 1680 hochbetagt dem verstorbenen letzten Oberhaupt der FG, Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), noch die letzte Ehre. |
Stand/Stellung: |
Adel; ritterschaftliches Vertretungsamt. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
213 Jost Günther von Barby und Mühlingen (Der Güldene)
* 1598-10-15 Mühlingen/Großmühlingen (b. Bernburg) | † 1651-04-19 Walternienburg
|
GND-Nummer: |
10414193X |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Gold oder Ringelblumen | Jn Kraft und Farbe |
Aufnahme: |
1632 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Barby |
Wirkung: |
Regent; gute Lateinkenntnisse. |
Bildungsweg: |
1605 U. Wittenberg. |
Werdegang: |
Regierte zusammen mit dem Bruder, jedoch seit der Teilung von 1641 kurze Zeit allein. Der Tod Albrecht Friedrichs im selben Jahr machte J. G. zum Alleinregenten u. zum Vormund der Nichten u. des Neffen August Ludwig, mit dem das Geschlecht 1659 im Mannesstamm erlosch. J. G., der nie eine Bestallung annahm u. sich nicht vermählte, scheint getreu seinem Symbolum "Vt fert divina voluntas" gelebt zu haben. |
Stand/Stellung: |
Graf |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
214 Johannes Stalmann (Der Abgezogene)
* 1577-09-17 | † 1635
|
GND-Nummer: |
1046135155 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Schel- oder Schwalbenkraut | Sieht weiter |
Aufnahme: |
1632Wohl zusammen mit Burchard von Esebeck (FG 215), Niclas von Rossow (FG 216), Hans Ernst (von) Jagemann (FG 217) und Johann Schneidewind (FG 218) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Erzbistum Magdeburg, Bistum Halberstadt. |
Wirkung: |
Regierungsamt. Der älteren Geschichtsschreibung "ein politischer Abenteurer der schlimmsten Art" (ADB IV, 166), enthüllt sich sein politisches Agieren als reichspatriotisch motiviert und als signifikant für die FG der Zeit vor dem Prager Frieden. |
Bildungsweg: |
Schule in Lennep (Stadt Remscheid) und Köln; 1591 Reise nach Straßburg; 1591/92 Schule in Emmerich; 1592-94 Paed. Herborn; später Gymn. in Burgsteinfurt; 1601-03 Fortsetzung des 1596 in Steinfurt begonnenen Jurastudiums in Herborn. |
Werdegang: |
1603-09 Advokat u. Dozent in Herborn; 1609-12 gfl. isenburg. Oberschultheiß in Büdingen; 1612-28 Rat u. Kanzler F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2); dann dän. Generalkriegsauditeur; 1630 reiste er im Dienst Mgf. Christian Wilhelms v. Brandenburg (abgesetzter postulierter Administrator der Stifte Magdeburg u. Halberstadt) nach Schweden, landete mit Kg. Gustav II. Adolf in Deutschland und suchte die Stadt Magdeburg auf dessen Seite und die des Markgrafen zu ziehen; 1631-34 schwed. Kanzler der Stifte Magdeburg und Halberstadt unter dem schwed. Statthalter F. Ludwig v. Anhalt-Köthen. Übergriffe des schwed. Feldmarschalls Banér (FG 222), der S.s Gut an sich riß, und die Einführung der luther. Kirchen- und Schulordnung Bf. Botvidis in den Stiften drängten S. im Febr. 1634 aus seinem Amt. Er reiste nach Wien, verschwor sich nach seiner Rückkehr, mit weimar. Reitern Banér auszuheben, floh nach der Entdeckung, wurde gefangen, konnte jedoch nach einem Selbstmordversuch wieder auf ksl. Gebiet entkommen, wo er auf einer Reise von Wien nach Prag starb. S. 350800. Seine Söhne Johannes u. Philipp Emmerich, die in schwed. Kriegsdiensten gestanden hatten, konvertierten - nach eigenen persönlichen Schwierigkeiten in Köthen - zusammen mit ihrer Schwester Amoena Amalia zum kath. Glauben. |
Stand/Stellung: |
1631-34 Kanzler der Stifte Magdeburg und Halberstadt unter F. Ludwig. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
215 Burchard von Esebeck (Der Wegnemende)
† 1666-01-22
|
GND-Nummer: |
1270169122 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Gelbe Violen | Die Lämung |
Aufnahme: |
1632Wohl zusammen mit Johannes Stalmann (FG 214), Niclas v. Rossow (FG 216), Hans Ernst (v.) Jagemann (FG 217) und Johann Schneidewind (FG 218) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Magdeburg |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
Zeitweilig Bürgermeister d. adl. Rats der Stadt Groß Selze (Tl. v. Schönebeck, Magdeburg), Oberinspektor der Kirche und Schule; 1631-35 schwed. Befehlshaber des ritterschaftlichen Kavallerieaufgebots der Stifte Magdeburg und Halberstadt unter F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2). |
Stand/Stellung: |
Adel; schwed. Befehlshaber des ritterschaftlichen Kavallerieaufgebots des Stifts Magdeburg. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
216 Niclas von Rossow (Der Zermalmende)
* 1588/89 |
|
GND-Nummer: |
104353643 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Flachskraut | Den Stein |
Aufnahme: |
1632Wohl zusammen mit Johannes Stalmann (FG 214), Burchard v. Esebeck (FG 215), Hans Ernst (v.) Jagemann (FG 217) u. Johann Schneidewind (FG 218) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Magdeburg |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1603 U. Helmstedt; 1613 U. Leiden. |
Werdegang: |
Schwed. Offizier im Erzstift Magdeburg unter Statthalter F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2); 1634 schwed. Obristlt. unter Hz. Bernhard von Sachsen-Weimar (FG 30) in Dinkelsbühl. |
Stand/Stellung: |
Adel; Oberstlt. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
217 Hans Ernst (von) Jagemann (Der Bunte)
* 1584-02-18 Helmstedt (?) | † 1647 Hainspitz (b. Eisenberg)
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GND-Nummer: |
121401707 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Papageyfedern | Lindert |
Aufnahme: |
1632Wohl zusammen mit Johannes Stalmann (FG 214), Burchard v. Esebeck (FG 215), Niclas v. Rossow (FG 216) u. Johann Schneidewind (FG 218) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Magdeburg (?) |
Wirkung: |
Offizier. 1632 gelangte bei der schwed.-protestant. Eroberung Münchens ein Band von Jacopo Stradas großer Sammlung gezeichneter Medaillenrückseiten in seinen Besitz (heute in HAAB Weimar). |
Bildungsweg: |
1592 U. Helmstedt. |
Werdegang: |
Kammerjunker und Hauptmann; vermutlich schwed. Offizier im Erzstift Magdeburg unter F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2); Gutsbesitzer von Hainspitz. |
Stand/Stellung: |
Adel; Hauptmann. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
218 Johann Schneidewind (Der Wegräumende)
† 1639-05 Leitmeritz (Böhmen)
|
GND-Nummer: |
138181187 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Osterlucey | Die Engbrüstigkeit |
Aufnahme: |
1632Wohl zusammen mit Johannes Stalmann (FG 214), Burchard v. Esebeck (FG 215), Niclas v. Rossow (FG 216) und Hans Ernst (v.) Jagemann (FG 217) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Stifte Magdeburg u. Halberstadt |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
auch genannt Schneidewein; er diente den Niederländern, befehligte als Oberstlt. nachweislich von 1625/26 die Truppen Magedeburgs, wurde - als Vertreter der prodänischen Politik - am 28. 8. 1626 entlassen u. am 10. 10. 1626 vom Rat verhaftet. Er saß bis zum Juni 1629 auf dem Rathaus in Gefangenschaft, wurde darauf unter Hausarrest gestellt, bewerkstelligte aber offenbar im Einklang mit der Aktionspartei die Rückkehr des vertriebenen Administrators Mgf. Christian Wilhelm v. Brandenburg, der ihn sofort (6. 8. 1630) zum Obristen ernannte u. ihm zur Entschädigung Lehnsgüter versprach. Die Übergabe der unhaltbaren Stadt Neuhaldensleben an Pappenheim (15. 12. 1630) trug S. eine Vorladung vor das Kriegsgericht ein. Obwohl er mit 900 Mann zu dem ksl. General übergewechselt war, bestellte ihn Kg. Gustav Adolf am 17. 9. 1631 zum Kommandanten von Halle. Im Heere Banérs (FG 222) stand S. im April 1632 vor Augsburg. Er starb als Generalmajor im westfäl. Kriegsstaat der Schweden. |
Stand/Stellung: |
Generalmajor |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
219 Johann Georg aus dem Winckel (Der Rettende)
* 1596-08-01 | † 1639-02-18 Hildesheim
|
GND-Nummer: |
115614540 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Das Kraut/ Heil' alle Welt | Vom verderben |
Aufnahme: |
1633 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
Er kam mit 13 Jahren zu F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) u. wurde von ihm an den Weimarer Hof empfohlen. Begleitete Hz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 4) 1617 u. 1618/19 auf Reisen durch die Niederlande, England u. Frankreich.
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Werdegang: |
Kriegsdienst unter dem Prinzen von Oranien, später unter Gf. Heinrich Matthias v. Thurn und Peter Ernst II. von Mansfeld (1626), dann schwed. Major und Gardeobristlt., seit 1630 Obrist, 1633/34 Kommandant von Augsburg, dann Generalmajor (bis 1635), ab 1637 im Dienst Hz. Georgs von Braunschweig-Calenberg (FG 231). |
Stand/Stellung: |
Adel; Geh. Kriegsrat, Generalwachtm., Kommandant der Festungen u. Obrist des Leibregiments v. Hz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231). |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
220 Wolf Heinrich von (der) Heyden (Der Fortstellende)
† nach 1635
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GND-Nummer: |
1270195980 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Pimpernüsse | Die notturft |
Aufnahme: |
1633Im Jahr der Aufnahme in die FG sandten H. G. v. Arnim (FG 255) bzw. Kf. Georg Wilhelm v. Brandenburg (FG 307) den Offizier an Oxenstierna (FG 232) bzw. Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5). Nach dem Jahr 1635 verlieren sich seine Spuren. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kurbrandenburg |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
Kurbrand. Oberst, auch schwed. Resident in Berlin; 1626 Obristlt., 1629 Inhaber einer Kompanie der kfl. Leibgarde, 1632 Oberst Kg. Gustav Adolfs von Schweden in Nürnberg, 1633 kurbrandenburg. Gesandter. |
Stand/Stellung: |
Adel; kurbrandenburg. Oberst. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
221 Sigismund Heusner von Wandersleben (Der Räumende)
* 1592-04-17 Coburg | † 1645-04-12 Wittenberg
|
GND-Nummer: |
12971481X |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Semisblätter | Wie ers findet |
Aufnahme: |
1633 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar |
Wirkung: |
Regierungsamt |
Bildungsweg: |
Schule in Coburg; ab 1600 im Haus des pgfl. Rats Preterott in Heidelberg; bezog 1608 U. Jena; 1615 U. Heidelberg; Studium in Leiden; später eigene Frankreichreise. |
Werdegang: |
Hofmr. eines poln. Freiherrn in Frankreich; Geheimsekretär Hz. Johann Ernsts d. J. von Sachsen-Weimar (FG 3), ab 1626 Rat des Bruders, Hz. Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (FG 5); schwed. Generalkriegskommissar (1631-38); ab 1638 in ksl. Diensten (Rat u. Resident in Basel, Konstanz und Lindau), ab 1641 ksl. Generalkriegskommissar. Er übte dieses Amt bei der Hauptarmee u. in den beiden sächs. Kreisen (zeitweilig Resident in Magdeburg) aus. |
Stand/Stellung: |
Adel; schwed. Generalkriegskommissar und weimar. Rat. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
222 Johan Banér (Der Haltende)
* 1596-06-23 Djursholm (b. Stockholm) | † 1641-05-10 Halberstadt
|
GND-Nummer: |
116048611 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Jndianisch Rohr | Das Regiment |
Aufnahme: |
1633Vermutlich zusammen mit Joachim (v.) Mitzlaff (FG 223) im Frühjahr 1633 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Anhalt aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Magdeburg |
Wirkung: |
Offizier, Regierungsamt; F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) bedankte sich 1639 für die "gutthaten" des Feldherrn, indem er ihm durch Werder (FG 31) eine dt. Übersetzung von Du Bec-Crespins Timur-Geschichte überreichen ließ (s. FG 108). |
Werdegang: |
schwed. Kapitänlt. (1620), Kdt. von Riga (1625/26) u. Danzig (1626-29), Kommissar in Verhandlungen mit Polen (1627-29), Gouverneur von Memel (1629-30), Reichsrat (1630); als Infanteriegeneral 1632 in Schwaben, ab 1633 in Magdeburg, ab 1634 Feldmarschall für Hz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231); 1635-41 Feldzüge mit schwed. Mandat. |
Stand/Stellung: |
schwed. Adel; schwed. General. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 866 |
223 Joachim (von) Mitzlaff (Der Offene)
† nach 1654
|
GND-Nummer: |
1017270996 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Goldwurtz | Wie er ist |
Aufnahme: |
1633Vermutlich zusammen mit Johan Banér (FG 222) im Frühjahr 1633 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Anhalt aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Pommern-Stettin |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
Generalkriegskommissar Kg. Christians IV. v. Dänemark bis 1627; von einem dän. Kriegsgericht zum Tode verurteilt, aber nach Abfassung einer Verteidigungsschrift begnadigt; wohl noch 1630 schwed. Obrist und Kriegsrat; ab 1634 für Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) tätig; 1635/36 kfl.-sächs. Obrist; ab 1639 ksl. Obrist, 1642 ksl. Generalkriegskommissar in der schles. Armee. |
Stand/Stellung: |
Adel; Obrist und Generalkriegskommissar. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
224 James King (Der Verbleibende)
* 1589 Schottland (?) | † 1652-06-09 Stockholm
|
GND-Nummer: |
1046139231 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Spanische Ochsenzunge | Durchs gantze Jahr |
Aufnahme: |
1633FG-Aufnahme zusammen mit Johan Banér (FG 222) u. anderen schwed. Offizieren. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Magdeburg; Schottland. |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
Seit 1615 in schwed. Militärdienst (1622 Capitain, 1632 Oberst, 1634 Generalmajor), 1633 sandte der magdeburg.-halberstädt. Statthalter F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) Kings Regiment dem schwed. Generallt. Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5) zu. Dieser setzte es vergeblich bei der Belagerung von Kronach (Juni 1633) ein u. schickte King nach empfangenem Loyalitätsversprechen mit 2 Reiterregimentern im Dezember 1633 nach Brandenburg. Oxenstierna (FG 232) zog K. im Frühjahr 1634 wieder an sich, um ihn bei der Belagerung von Hildesheim zu verwenden, jedoch verstärkte das Korps aus Truppen Hz. Wilhelms die Kräfte Hz. Georgs v. Braunschweig-Calenberg (FG 231) und schlug eine große ksl. Einheit bei Bevern. King wurde im Juni 1634 von Wilhelm nach Thüringen zurückgerufen. Er blieb den schwed. Fahnen nach dem Prager Frieden treu, wurde Gouverneur von Vlotho u. Generallt. Seine dem pfälz. Kurprätendenten Karl Ludwig unterstellten Truppen wurden am 17. 10. 1638 bei Vlotho (s. FG 226) von Hatzfeld mit geschlagen. Im Januar 1640 von Kg. Karl I. nach England gerufen, führte er - nach seiner Rückkehr nach Hamburg (Juli 1640) - diesem jedoch zunächst nicht wie verlangt Truppen zu, begab sich nach Stockholm u. kehrte erst im Januar 1641 mit dem Nachschub auf die Insel zurück, wo er als Generallt. Stellvertreter des Marquis von Newcastle in der Nordarmee wurde. Nach der Niederlage des kgl. Heers bei Marston Moor (2. 7. 1644) floh King nach Schweden. Zwar wollte er sich auch noch 1650 an Montroses letzter Expedition beteiligen, kehrte jedoch nicht mehr in seine Heimat zurück. |
Stand/Stellung: |
Lord Eythin and Kerrey (d. d. 28. 3. 1642), 1644 schwed. Baron Sandshult; schwed. Oberst. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
225 Andreas (von) Ihlenfeld (der Braunliche)
* um 1590 | † vor 1656
|
GND-Nummer: |
1270198475 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Rosinen, Grosse | Erweichet |
Aufnahme: |
1633 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Magdeburg (?) |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1603 U. Greifswald; 1610 U. Gießen. |
Werdegang: |
Schwed. Offizier, der Ende 1633 - als Obristlt. unter Kalcheim gen. Lohausen (FG 172) - vom schwed. Statthalter der Stifte Magdeburg u. Halberstadt, F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2), zum Obristen eines für die Truppen Hz. Wilhelms v. Sachsen-Weimar (FG 5) vorgesehenen anh. Regiments ernannt wurde. Im Februar 1634 von Oxenstierna (FG 232) - auf Banérs (FG 222) Empfehlung - F. Ludwig entzogen u. zum Obristen eines unter Banér eingesetzten mecklenburg. Regiments bestellt. Herbst 1634/ Anfang 1635 war Ihlenfeld mit seinem Regiment in Anhalt einquartiert. |
Stand/Stellung: |
Adel; schwed. Obrist. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
226 Pierre de Brossard (Der Lösende)
† 1638-10-17 gefallen bei Vlotho
|
GND-Nummer: |
1046139479 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Güldne Rute | Den grieß |
Aufnahme: |
1633 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Weimar; Frankreich. |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
Er diente bereits 1627 als schwed. Dragonerkapitän, 1629/ 30 als Major in Altpreußen gegen die Polen. Am 6. 12. 1633 ernannte der schwed. Generallt. Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5) Obristlt. Brossard zum Obristen seines Leibregiments zu Roß u. sandte ihn u. King (FG 224) nach Brandenburg. Nachdem er zeitweilig von Oxenstierna (FG 232) für die Belagerung von Hildesheim abgezogen worden war, rief Wilhelm ihn, der dem Herzog ausschließlichen Gehorsam gelobt hatte, wieder nach Thüringen. Als Wilhelm 1635 aus dem Krieg ausschied, weigerte er sich wider Protestanten zu kämpfen u. blieb den schwed. Fahnen treu. Er fiel bei einer Niederlage schwed.-kurpfälz. Truppen gegen Hatzfeld (s. FG 224). |
Stand/Stellung: |
Adel; schwed. Obrist. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
227 August d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel (Der Befreiende)
* 1579-04-10 Dannenberg | † 1666-09-17 Wolfenbüttel
|
GND-Nummer: |
118505076 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Gamanderle | Vom schlage |
Aufnahme: |
1634-02, Halberstadt? | Bei Gelegenheit des Niedersächs. Kreistags Anfang Februar 1634 zusammen mit einigen anderen politischen und militärischen Würdenträgern (FG 228 - FG 233) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Braunschweig-Lüneburg |
Wirkung: |
Regent. Der augusteische Wolfenbütteler Hof war nach Köthen und Weimar das wichtigste Zentrum der FG mit so herausragenden Mitgliedern wie Hille (FG 302), Knesebeck (FG 396), Schottelius (FG 397), Glasenapp (FG 451) u. Birken (FG 681), innerhalb der Familie die Söhne Anton Ulrich (FG 716), Rudolf August (FG 754) u. Ferdinand Albrecht (FG 842); Mitfinanzierung des GB 1646, der Bibelpredigten Daniel Sachses u. a. |
Bildungsweg: |
1594 Studium Rostock; 1595-98 Studium Tübingen; 1598 Studium Straßburg; 1598-1600 Italienreise; 1602/03 Niederlande, England und Frankreich. |
Werdegang: |
Büchersammler (Bestand der ursprünglichen Bibliotheca Selenica, später Bibliotheca Augusta zum Zeitpunkt seines Todes 40.000 Bände, viele Handschriften (heute in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel; Kunstkammerstücke meist im Herzog Anton Ulrich Museum, Braunschweig), seit 1604 Stadt u. Amt Hitzacker, wiss. Arbeit u. Korrespondenz mit Gelehrten, z. B. Andreae (FG 464), Kircher, Conring u. Calixt, Agenten wie Philipp Hainhofer; seit 1635 Nachfolge im Ft. Wolfenbüttel (Residenz bis 1643 Braunschweig), 1651 Gft. Blankenburg. - Verfasser:
Das Schach- oder König-Spiel (1616) und sein Werk über Geheimschriften (Kryptographia, 1624 unter dem Pseudonym Gustavus Selenus), langjährige Arbeit an (unveröffentlichter) Bibelübersetzung, Verf. v. Bibelsummarien und Evangelienharmonien. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst; Sammler, Autor. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, Gemäldesammlung B 8 |
228 Hans Martin von Stolberg-Stolberg (Der Bestehende)
* 1594-11-04 Gedern (Kr. Büdingen) | † 1669-05-22 b. Nordhausen
|
GND-Nummer: |
102556873 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Einbeer | Jn gift-zeit |
Aufnahme: |
1634-02Bei Gelegenheit des Niedersächs. Kreistags Anfang Februar 1634 in Halberstadt zusammen mit einigen Anderen (FG 228 - FG 233) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Stolberg |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
Er lebte in seiner Jugend lange am Hof des magdeburg. u. halberstädt. (postulierten) Administrators Mgf. Christian Wilhelm v. Brandenburg in Halle. |
Werdegang: |
Er führte beim Eingreifen des o.g. Markgrafen in den Krieg als Rittmeister eine Kompanie adliger Reiter, gab jedoch nach dem Fall Magdeburgs u. der Gefangennahme des Mgf. Christian Wilhelm (10. 5. 1631) die militärische Tätigkeit auf. Nach dem Tod des Vaters regierte er zuerst zusammen mit seinem Bruder Heinrich Ernst, seit der Teilung von 1645 alleine (Gft. Stolberg, Anteil Kelbra, Honstein, Hering, Ortenberg usw.). |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf; Rittmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
229 Friedrich Wilhelm (von) Gans (Der Verhaltende)
* 1585-01-06 Weimar | † 1648-02-11 Braunschweig
|
GND-Nummer: |
1046139606 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Pimpinelle | Das bluten |
Aufnahme: |
1634-02Bei Gelegenheit des Niedersächs. Kreistags Anfang Februar 1634 in Halberstadt zusammen mit einigen anderen Mitgliedern (FG 228 - FG 233) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Braunschweig-Wolfenbüttel |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1597 U. Helmstedt. |
Werdegang: |
Page Oberst Frh. von Rheydt (1598/99), Kammerpage und Soldat Gf. Ernst Casimirs von Nassau-Dietz (1600-02), dann in niederländ. Militärdienst, Englandreise wohl 1603 mit der niederländ. Gesandtschaft, Hofjunker Prinz Moritz' von Oranien; 1613-16 Kammerjunker und Hauptmann Hz. Friedrich Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38); Hauptmann unter Marschall Henri de Schomberg (1616-19); ab 1620 Land- und Schatzrat, seit 1623 auch Obristlt. in der neuen niedersächs. Kreisarmee; erbgesessen zu Lutter am Barenberg, Inhaber des Amts Oebisfelde. |
Stand/Stellung: |
Adel; Land- u. Schatzrat, Obristlt. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
230 Philipp Reinhard von Solms-Lich zu Hohensolms (Der Verhütende)
* 1593-07-24 | † 1635-06-18 Frankfurt am Main
|
GND-Nummer: |
1035147645 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Wasser oder Lachen Knobelauch | Die fäulung |
Aufnahme: |
1634-02Bei Gelegenheit des Niedersächs. Kreistags Anfang Februar 1634 in Halberstadt zusammen mit einigen anderen Mitgliedern (FG 228 - FG 233) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Solms-Lich |
Wirkung: |
Regierungsamt |
Bildungsweg: |
1610 U. Heidelberg. |
Werdegang: |
Reiterobrist unter Hz. Christian v. Braunschweig-Wolfenbüttel u. Kg. Christian IV. v. Dänemark (Kommandant v. Wolfenbüttel 1627), seit 1628 im Dienst Kg. Gustav Adolfs v. Schweden, der ihn zum Präsidenten des Geh. Rats beförderte. Er warb auf Gesandtschaften für die Unterstützung des Königs durch die dt. Protestanten, handelte mit den Herzögen Wilhelm (FG 5) u. Bernhard (FG 30) v. Sachsen-Weimar das Abkommen von Reichardsbrünn (8. 4. 1631) aus u. arbeitete seit seiner Dresdner Legation (1632) entschieden gegen die von Arnim (FG 255) betriebene Politik der dritten Partei. Er blieb den Schweden treu u. starb bald nach dem Zerfall des Heilbronner Bundes, in dessen Direktorium er Oxenstiernas (FG 232) Stelle vertreten hatte. |
Stand/Stellung: |
Reichsgraf; Präsident des Geh. Rats im Dienst des schwed. Königs Gustav Adolf. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
231 Georg von Braunschweig-Calenberg (Der Fangende)
* 1582-02-17 Celle | † 1641-04-02 Hildesheim
|
GND-Nummer: |
119137356 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Hanf und allerley Fisch- und Vogelnetze | Darzu bereitet |
Aufnahme: |
1634-02Bei Gelegenheit des Niedersächs. Kreistags Anfang Februar 1634 in Halberstadt zusammen mit einigen Anderen (FG 228 - FG 233) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Braunschweig-Calenberg |
Wirkung: |
Regent |
Bildungsweg: |
1591-96 U. Jena; 1606 Reise nach Brüssel; 1608 nach Frankreich; 1609-11 Italien. |
Werdegang: |
Dän. Obrist bzw. Generalwachtmeister im dän.-schwed. Krieg (1611/12); 1619-24 General des Niedersächs. Kreises; in ksl. Militärdienst 1626-29; schwed. General (1630-35), seit 1634 auch wieder des Niedersächs. Kreises.
Nach dem Aussterben des mittleren Hauses Braunschweig eröffnete sich G., welcher als einziger unter sieben Brüdern - aufgrund einer 1611 getroffenen Abmachung - zur Fortsetzung seiner Linie befugt war, die Aussicht auf eine weitere Konzentrierung welfischer Macht in seiner Hand. Abkommen mit seinen Verwandten (1635/36), besonders Hz. August d. J., verschafften ihm nun das Ft. Calenberg(-Göttingen). G. begann, Hannover zur Residenz auszubauen u. die Zentralverwaltung straff zu organisieren. Unter dem Druck seiner Brüder trat er dem Prager Frieden bei (31. 8. 1635) und übernahm 1636 zur Durchsetzung einer Politik der bewaffneten Neutralität den Befehl über eine kleine unabhängige Welfenarmee. Gegensätze zum Kaiser, vor allem in der Hildesheimer Angelegenheit, führten 1639 zu einem Bündnis mit Hessen-Kassel u. 1640 zur Vereinigung mit den schwed., kassel. u. frz.-weimar. Truppen. - Militärische Entscheidungen zeitigte dies allerdings nicht. |
Stand/Stellung: |
Herzog; schwed. und niedersächs. General. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 2529 |
232 Axel Oxenstierna af Södermöre (Der Gewünschte)
* 1583-06-16 Fånö (auf Uppland) | † 1654-08-28 Stockholm
|
GND-Nummer: |
118738925 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Zimmetrinde | Jn ängsten |
Aufnahme: |
1634-02, Halberstadt | Bei Gelegenheit des Niedersächs. Kreistags Anfang Februar 1634 zusammen mit einigen Anderen (FG 228 - FG 233) aufgenommen. |
Wirkung: |
Staatsmann; Schulgründungen (fünf Gymnasien); Kenntnis der Wissenschaften u. mehrerer Sprachen (u. a. des Deutschen), Interesse an der Ratichianischen Schulreform (s. 300320), Briefwechsel mit dem Pariser schwed. Residenten Hugo Grotius u. mit seinem Agenten Martin Opitz (FG 200), der ihm seine Psalmlieder schickte. |
Bildungsweg: |
1599 U. Rostock; 1600 U. Wittenberg; 1601-03 U. Jena. |
Werdegang: |
Kgl. schwed. Kammerjunker (1604), Reichsrat (1609), Reichskanzler (1612), Legat Kg. Gustav Adolfs in Deutschland (1631). 1632 übernahm O. die Koordinierung der schwed. Kriegspolitik, die er nach dem Tod des Königs defensiv führte. Die protestantische Union, zu deren Direktor ihn der Heilbronner Bund dt. Protestanten gamacht hatte, zerfiel nach der Niederlage von Nördlingen 1634. Seit dem Herbst 1633-35 versuchte O. - zunächst vergeblich -, F. Lduwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zum Rücktritt von seinem Amt als schwed. Statthalter der Stifte Halberstadt u. Magdeburg zu bewegen. O. führte jedoch, von Frankreich subdsidiert u. mit geringer dt. Unterstüztung, den Krieg bis zum Erwerb dt. Territorien u. einer Garantiefunktion im Westfälischen Frieden fort. Nach der Abdankung Kgn. Christines, der Tochter Gustav Adolfs, diente O. noch deren Nachfolger Karl X. Gustav. |
Stand/Stellung: |
Adel (schwed. Freiherr zu Kimito u. Nynas [Söd.], Herr zu Fiholm u. Tidö [Vm.]; schwed. Gf. d. d. 1645-11-19); Reichskanzler u. Koordinator der schwed. Kriegspolitik. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 15615 |
233 Dietrich (von) Kracht (Der Beißende)
* 1603-04-27 Brahme (Weichbild von Cottbus) | † 1657-06-26 Schlabendorf (b. Cottbus)
|
GND-Nummer: |
104207620 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Merrettich | Jm gaumen |
Aufnahme: |
1634-02Bei Gelegenheit des Niedersächs. Kreistags Anfang Februar 1634 in Halberstadt zusammen mit einigen Anderen (FG 228 - FG 233) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kurbrandenburg (?) |
Wirkung: |
Offizier; Verfasser von Gebeten. |
Bildungsweg: |
Schule in Cottbus, Page in adligen Häusern u. Erziehung im Krieg (unter Johann Georg v. Jägerndorf bzw. Christian v. Halberstadt). |
Werdegang: |
Niederländ. Fähnrich (1622); seit 1626 im kurbrandenburg. Dienst; Nach der Landung Kg. Gustav Adolfs trat K. 1630 als Capitain in das schwed. Regiment Melchior v. Dargitz' ein, kämpfte 1631 bei Breitenfeld im Regiment Gersdorff als Major mit, wurde im Dezember als Obristlt. unter Georg v. Uslar (FG 59) beim Sturm auf Heiligenstadt (Eichsfeld) verwundet, diente Hz. Wilhem v. Sachsen-Weimar (FG 5) kurz als Artillerieoffizier, erhielt unter Banér (FG 222) ein Infanterieregiment. Nach Abschluss des Prager Friedens schied er aus dem schwed. Dienst aus. Führte nun als Obristlt. das Leibregiment des kursächs. Generalwachtmeisters Hans Caspar v. Klitzing, eroberte im August 1637 Dömitz (a.d. Elbe, Mecklenb.), trat mit diesem 1637 in kurbrandenburg. Dienste, warb ein eigenes Regiment u. wurde Kommandant von Berlin. Da sein Befehl, die Vorstädte Berlins und Cöllns Anfang Februar 1641 abzubrennen, u. der Widerstand gegen die Auflösung seines Regiments seine Stellung unter dem neuen Kurfürsten (FG 401) erschütterten, wechselte K. als Obrist in die ksl. Armee unter Hz. Franz Albrecht v. Sachsen-Lauenburg (FG 194) über. Trotz der Niederlagen von Schweidnitz u. Leipzig zeichnete sich K. persönlich aus u. wurde im selben Jahr vom Kaiser zum Freiherrn erhoben. Von 1642 bis 1650 war er Kommandant von Breslau. |
Stand/Stellung: |
Freiherr (d. d. 1642-11-06); Obrist. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
234 Franz Heinrich von Sachsen-Lauenburg (Der Scharfe)
* 1604-04-09 | † 1658-11-26 Franzhagen
|
GND-Nummer: |
1046139797 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Senf | Jm gehirne |
Aufnahme: |
1634 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Sachsen-Lauenburg |
Wirkung: |
schwed. Offizier |
Bildungsweg: |
Studium Tübinger Collegium illustre, wie drei seiner Brüder (FG 269, 283, 311). |
Werdegang: |
Er übernahm später ein schwed. Regiment. Obwohl er zur Zeit des Prager Friedensschlusses sein Kommando nicht niederlegte, war dies nicht Ausdruck seines religiösen oder politischen Engagements, sondern - wie wohl bei so manchem Nachgeborenen in den Familien des hohen Adels - nur eines von mehreren standesgemäßen Mitteln, den eigenen Rang und Anspruch aufrechtzuerhalten. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst; Offizier. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
235 Rudolph (von) Rabiel (Der Legende)
|
GND-Nummer: |
1270209817 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Stabwurtz | Des Leibes wehthun |
Aufnahme: |
1634 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Erzstift Magdeburg |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1608 und 1611 U. Wittenberg; 1616 U. Jena. |
Werdegang: |
aus einem Adelsgeschlecht slawischer Herkunnft. Zur Zeit der Statthalterschaft F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) in den Stiften Magdeburg u. Halberstadt diente er zeitweilig als Obristleutnant der dem Fürsten unterstellten Truppen. Im Oktober 1635 benutzte ihn der sächs. Kurfürst, in dessen Armee der Obristleutnant übergewechselt war, für eine Gesandtschaft an Hz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231). Er diente auch dem Kaiser als Obrist. Er war vermutl. verwandt mit dem Hauptmann (Cuno) Rabiel, der 1640 nach der Einnahme der Moritzburg (Halle. a. S.) deren kursächs. Kommandant wurde. |
Stand/Stellung: |
Adel; Obrist. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
236 Bernd von Hagen gen. Geist (Der Sauersüße)
* um 1590 | † 1642-09 Braunschweig
|
GND-Nummer: |
1046140124 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Sauersüsse äpfel | Jn Grün und Weis |
Aufnahme: |
1634 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Halberstadt |
Wirkung: |
Regierungs- u. Hofamt. |
Werdegang: |
Dän. Hofmann, Hofjunker (1613-21), Küchenmeister (1613-15), Mundschenk (1615-21); seit 1625 dän. Obrist unter Hz. Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar (FG 3); H. wurde in der Schlacht von Lutter verwundet u. gefangen, konnte aber ausgelöst werden. Er zog sich als halberstädt. Amtshauptmann nach Gröningen (Kr. Oschersleben) zurück. Spätestens 1632 Kontaktaufnahme mit dem schwed. Statthalter des Stifts, F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2). H. behielt die dän. Obristenbestallung, diente seinem König aber hautpsächlich - wie schon früher - als Diplomat. |
Stand/Stellung: |
Adel; Obrist. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
237 Friedrich von Baur (Der Strenge)
† 1667-01-18
|
GND-Nummer: |
1046140329 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Sinnau oder Löwentap | Trucknet |
Aufnahme: |
1634 |
Bildungsweg: |
Schule in Düsseldorf; 1622 Paed. Herborn, Immatrikulation an der Hochschule Herborn nach dem 12. 8. 1623. |
Werdegang: |
Er zeichnete sich bei den Kämpfen der schwed. Armee aus, dankte - versehen mit einer Pension u. einem Geldgeschenk - 1641 als Obrist ab, trat jedoch sofort darauf als Generalmajor in dän. u. schleswig-holstein.-gottorf. Dienste. Als im schwed.-dän. Krieg von 1643-45 auch die Kaiserlichen aus Holstein vertrieben wurden, fiel ein Verdacht auf B. Er wurde in Rendsburg von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt, jedoch von Kg. Christian IV. begnadigt. Den Generalleutnant ernannte Kf. Friedrich Wilhelm v. Brandenburg (FG 401) 1656 zum Kriegsrat (1658 Wirkl. Kriegsrat). B. nahm am 29. 3. 1661 seinen Abschied. |
Stand/Stellung: |
dän. Obrist |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
238 Enno Wilhelm von Innhausen und Knyphausen (Der Verfolgende)
* 1586-03-28 Norden (Schloss Lütetsburg, Ostfriesland) | † 1656-11-16 Norden (Schloss Lütetsburg, Ostfriesland)
|
GND-Nummer: |
116262788 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Pestilentzwurtzel | Seinen Feind |
Aufnahme: |
1634 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hamburg |
Wirkung: |
Offizier; Vermittler politischer Nachrichten an das FG-Zentrum Köthen und wichtiger Korrespondent F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2), s. 340628 K 0, 370715, 390814, 390909 u. I u. ö. |
Bildungsweg: |
Unter dem Hofmr. u. Präzeptor Johann v. Knipfenberg, besuchte er zusammen mit seinen älteren Brüdern, dem gelehrten Tido u. dem späteren schwed. Feldmarschall Dodo, das Paed. Herborn (1593) u. 1594 U. Marburg; 1600 U. Heidelberg; lernte 1602-04 in der niederländ. Kompanie Dodos das Kriegshandwerk u. verbrachte die Folgejahre zu Hause, am ostfries. Hof u. auf Reisen in Frankreich, Italien (1607 U. Siena), der Schweiz und den Niederlanden. |
Werdegang: |
Hofmr. und Geh. Rat Gf. Ennos von Ostfriesland (1612-15); 1615 Teilnahme am Entsatz Braunschweigs durch Gf. Friedrich v. Solms (FG 146). Ab 1617 Administrator des Kollegiums der ostfries. (ritterschaftl.) Gemeinen Landeskollekten, ab 1618 auch hamburg. Hauptmann (1618 von Haus aus, ab 1620 aktiv) bzw. Kommandant der ganzen hamburg. Garnison. Am 18. 2. 1625 zum dän. Generalquartiermeister ernannt, geriet I. in der Schlacht bei Lutter in Gefangenschaft, wurde aber ausgelöst u. quittierte den kgl. Dienst (28. 2. 1627). I. übernahm wieder die hamburg. Garnison (1632 Obristlt.), bewährte sich 1630 im Krieg mit Dänemark u. harrte auf diesem Posten bis zu seinem Rückzug nach Lütetsburg (8. 4. 1643) aus. Seine Übernahme dieser Hft., die der älteste Bruder Tido als Erblasser eigentlich Dodos Sohn Enno Adam zugedacht hatte, entfachte einen langen Familienzwist. In seinen späteren Lebensjahren diente I. als ostfries. Gesandter - u. a. auf dem Friedenskongreß in Münster (zus. mit Frydag [FG 239]) u. auf dem Reichstag von Regensburg (1653). Seit seiner Aufnahme in die FG versorgte I. fast wie ein Hamburger Agent F. Ludwig laufend mit politischen Nachrichten. |
Stand/Stellung: |
Freiherr aus friesischem Häuptlingsgeschlecht; Kommandant der ganzen Hamburgischen Garnison u. dän. Generalquartiermeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
239 Franz Ico von Frydag (Der Läuternde)
* 1606-02-09 Gödens | † 1652-09-12 Gödens
|
GND-Nummer: |
1046140396 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Frauenhaar | Unrein geblüt |
Aufnahme: |
1634-05Wurde von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) bei Gelegenheit einer Reise nach Hamburg aufgenommen, ebenso wie Sir Robert Anstruther (FG 240) und Frh. Philipp Wilhelm v. Innhausen u. Knyphausen (FG 241). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Oldenburg |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1621 U. Franeker; 21. 8. 1625 imm. U. Orléans. |
Werdegang: |
Obrist auf schwed.-protestant. Seite (bis 1635); Herr zu Gödens und Drost zu Leer (Ostfriesl.) und ostfries. Gesandter, u. a. zusammen mit E. W. v. Innhausen u. Knyphausen (FG 238) auf dem Westfälischen Friedenskongreß. |
Stand/Stellung: |
Reichsfrh. d. d. 18. 1. 1646; Obrist. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
240 Robert Anstruther (Der Fleißige)
* 1578-04-23 Anstruther Wester, Fife | † kurz vor 1645-01-09 (n. St.)
|
GND-Nummer: |
1014062136 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Peterskraut | Jederzeit |
Aufnahme: |
1634-05Wurde von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) bei Gelegenheit einer Reise nach Hamburg aufgenommen, ebenso wie Frh. Franz Ico v. Frydag (FG 239) und Frh. Philipp Wilhelm v. Innhausen und Knyphausen (FG 241). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hamburg |
Wirkung: |
Diplomat |
Bildungsweg: |
St Salvator's College, University of St Andrews |
Werdegang: |
Teilweise am dän. Hof erzogen wurde er 1589 Page dort. 1603 brachte er Falken als Geschenk des Dänenkönigs Christian IV. an den schott. Kg. James VI. Seit 1606 war A. dän. Agent am Hof der schott. Könige aus dem Hause Stuart. Daneben übernahm er diplomat. Aufgaben (u.a. vermittelte er 1612/13 den dän.-schwed. Frieden von Knäred). Nach dem Ausbruch des 30-jährigen Krieges war A. in Dänemark und dem Hl. Röm. Reich Chefunterhändler von Kg. James(VI.) I. v. England, ab 1621 unter dem Titel eines "Gentleman of the Bedchamber". Später diente er dessen Nachfolger, Kg. Charles I. v. England, unter dem Titel eines "Privy Councillor", als Gesandter in Dänemark u. im Hl. Röm. Reich. Er wurde 1645-01-09 in der Westminster Abbey begraben. |
Stand/Stellung: |
Adel; englischer Gesandter und Resident. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
241 Philipp Wilhelm von Innhausen und Knyphausen (Der Verliebte)
* 1591-03-20 | † 1652-05-05
|
GND-Nummer: |
1016529783 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Liebesäpfel | Nicht weiter |
Aufnahme: |
1634-05Wurde von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) bei Gelegenheit einer Reise nach Hamburg aufgenommen, ebenso wie Frh. Franz Ico v. Frydag (FG 239) und Sir Robert Anstruther (FG 240). |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Hamburg |
Werdegang: |
Erbte 1609 Inhausen (Sengwarden, Kr. Friesland) u. das von Oldenburg beanspruchte Kniphausen (Wilhelmshaven). Gf. Anton Günther v. Oldenburg (FG 391) lließ, nachdem er I. fälschlich als einen gegen den Kaiser kämpfenden Obristen angeschwärzt hatte, beide Herrschaften mit ksl. Erlaubnis 1623 besetzen. Er zwang I. 1624 gegen eine Rente zum Verzicht, den dieser - gegen den Widerstand der Familie - um 1648 bestätigte. I. lebte ab 1623 abwechselnd in Bremen, Stade, Hamburg u. Altona, ohne sich militärischen oder politischen Aufgaben zu widmen. |
Stand/Stellung: |
Frei- und Panierherr zu Eltern und Vogelsang, Erbmaier zu Bastenach (Bastogne, Belgien). |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
242 Christoph Ludwig (von) Rasche (Der Guttuende)
* 1584-10-05 Magdeburg | † 1645-11-12 Walle (zu Bremen)
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GND-Nummer: |
104353635 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Paradisholtz | Dem schwachen Magen |
Aufnahme: |
1634 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Bremen |
Wirkung: |
Hof- u. Regierungsamt; Vf. von zwei (anonym erschienenen) Flugschriften im Zusammenhang der Werbungen gg. habsburg. Ostseepläne 1628. |
Bildungsweg: |
Studium U. Helmstedt, Marburg, Heidelberg, Basel und - nach fünfjährigem venezian. Kriegsdienst - U. Frankfurt/O. |
Werdegang: |
Kurbrandenburg. Rat und Kammersekretär Kf. Johann Sigismunds von Brandenburg (1616-19); seit 1620 als Hofrat und Diplomat im Dienst Kg. Gustav Adolfs von Schweden, dessen Verlobung mit einer brandenburg. Prinzessin er gg. die Opposition der Kurfürstin 1620 in Berlin durchzusetzen verstand. R. wurde mit vielen diplomatischen Missionen betraut, die ihn u. a. nach Danzig (1623), Kopenhagen (1621-32 große diplomat. Reise in die Hansestädte u. die Niederlande, nach Frankreich, Venedig u. der Schweiz). Seit 1632 Assessor des Evangelischen Bundes durch Oxenstierna (FG 232) und schwed. Legat bei der Armee des Niedersächs. Kreises. Der Verdacht, sich durch Verkauf schwed. Munition bereichern zu wollen, u. die konspirativen, gg. Banér (FG 222) gerichteten Kontakte zu Stalmann (FG 214) erschütterten 1634 seine Stellung. Er entzog sich der Verhaftung durch die Flucht u. ließ sich Ende 1635 auf seinem Gut Walle nieder. 1637 begab sich R. aber nach Schweden; er konnte das Land erst nach zeitweiliger Gefangenschaft und langwieriger Untersuchung im Winter 1640/41 verlassen. Im Mai 1641 fing ihn eine ksl. Streife, so daß R. wiederum bis zu seiner Auslösung im Jahr 1644 in Gefangenschaft leben mußte. |
Stand/Stellung: |
Reichsadel u. schwed. Adel (d. d. 1622-05-05); Assessor des Evangelischen Bundes. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
243 Johann Georg (II.) von Mansfeld(-Vorderort-Eisleben) (Der Auserlesene)
* 1593-05-15 | † 1647-02-19 Schraplau
|
GND-Nummer: |
121715183 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Geisraute | Jn fäul' und fiebern |
Aufnahme: |
1634 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Mansfeld |
Wirkung: |
Offizier; schrieb Prosa und Gedichte, Hang zu masoretischen Studien. |
Bildungsweg: |
1605 U. Helmstedt; U. Tübingen; U. Straßburg; U. Poitiers. |
Werdegang: |
Er kämpfte auf ksl. Seite gegen die mansfeld.-weimar. Truppen in Ungarn u. gegen die Dänen, in deren Gefangenschaft der Obristlt. 1627 geriet. Er schloß sich 1631 den Protestanten an, stritt b. Leipzig, engagierte sich jedoch später nicht mehr im Kampf. |
Stand/Stellung: |
Graf; Obristleutnant. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
244 Heinrich von Wuthenau (Der Schwimmende)
* 1598 | † 1652-04-29 Großpaschleben (Anhalt)
|
GND-Nummer: |
1046140515 |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Wasserlinsen auf einem Teiche | Oben |
Aufnahme: |
1634 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Köthen |
Wirkung: |
Offizier; am 14. 2. 1650 nahm er an der Bestattung F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) teil. |
Werdegang: |
Am 1. 9. 1616 übernahm der Märker Wuthenau, nachdem er am 24. 10. 1614 zusammen mit zwei anderen Erben die gen. Güter seines verstorbenen Onkels Heinrich den anh. Fürsten zum Kauf angeboten hatte, doch deren Bewirtschaftung. 1634 bestellte ihn F. Ludwig zum Kriegskommissar. Wohl aus Kriegsgründen wohnte er später nicht mehr auf Großpaschleben, sondern im schallaunischen Viertel von Köthen (1648 erwähnt). |
Stand/Stellung: |
Adel; Kriegskommissar F. Ludwigs. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
245 Ernst Gottlieb von Anhalt-Plötzkau (Der Starke)
* 1620-09-04 Plötzkau | † 1654-03-07 Plötzkau
|
GND-Nummer: |
120525755 |
Bekenntnis: | Reformiert |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Der Lerchenbaum | Jn seinem safte |
Aufnahme: |
1634 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Anhalt-Plötzkau |
Wirkung: |
Regent; laut Briefwechsel arbeitet er an einer Übersetzung der Beschreibung des Königreichs China aus dem Lateinischen ins Deutsche, s. 380427; er unterzeichnete außerdem die Berufung des Schmackhaften (FG 5) zum Oberhaupt der FG. |
Bildungsweg: |
1641/42 Italienreise; 1652/53 mit F. Emanuel v. Anhalt-Köthen (FG 486) Reise nach Frankreich. |
Werdegang: |
Mit F. Lebrecht v. Anhalt-Köthen (FG 321) nahm er 1640 als Gesandter am Regensburger Reichstag teil; 1653 folgte er mit seinen Brüdern dem Vater (FG 46) in der Regierung. |
Stand/Stellung: |
Reichsfürst |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
249 Curt Reinicke von Callenberg (Der Durchwachsende)
* 1607-09-07 Wettesingen (b. Volkmarsen, Hessen) | † 1672-04-27 Muskau (Bad M. a. d. Neiße)
|
GND-Nummer: |
128520698 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Durchwachs | Ergentzt was brüchig |
Aufnahme: |
1635 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Wettesingen b. Volkmarsen, Hessen-Kassel. |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
Witzlebische Frei- und Landesschule zu Roßleben (a. d. Unstrut), die er mit guten Lateinkenntnissen verließ. |
Werdegang: |
Militärdienst unter Wallenstein (1629 Fähnrich, 1630/31 Lt., 1631 Capitainlt., 1632-34 Hauptmann); kursächs. Obristwachtm. unter Dietrich von Taube (1635), Obristlt. (1638), Obrist (1642), Generalwachtm. (1645); seit 1645 oberlausitz. Landvogt (bis etwa 1667), 1652 kursächs. Geh. Rat und Kammerherr, 1664 kfl. Oberhofmarschall. |
Stand/Stellung: |
Reichsfreiher (1651), Reichsgraf (1654, ausgefertigt am 18. 6. 1671); kfl. Oberhofmarschall. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 3303 |
250 Augustus von Hanow (Der Glänzende)
* 1591-08-10 Greifenberg (Gryfice, Pommern) | † 1661-08-24 Gamig (Kr. Pirna)
|
GND-Nummer: |
116454741 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Orientalischer Hiacint | Jn Himmels Farbe |
Aufnahme: |
1635Er wurde zusammen mit Friedrich Seifert v. Ponickau (FG 251), Georg Nitzschky (FG 261), Achatius v. Quitzow (FG 262) u. Seifried v. Kayn (FG 263) während der Stationierung in Anhalt (Dez. 1634 bis Aug. 1635) in die FG aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kursachsen |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
1603-16 Page an thüring., pommer., dän. und holstein. Höfen; 1616 Aventurier unter Joachim v. Rehden; 1618-31 abwechselnd Kammerjunker der Kfn.-Witwe Hedwig v. Sachsen und Soldat; 1631-35 kursächs. Dienst unter Rudolph v. Bindauf, Prinz Ulrich v. Dänemark u. Hz. Franz Albrecht v. Sachsen-Lauenburg (FG 194) u. Hans Georg v. Arnim (FG 255), dabei Aufstieg vom Rittmeister zum Obristen; 1634/35 in Anhalt stationiert; 1641 kursächs. Generalwachtmeister, geriet 1642 in Schlesien in schwed. Gefangenschaft (bis Ende 1644), wurde 1645 reaktiviert u. bis 1647 in Schlesien, Böhmen und der Oberpfalz als Befehlshaber der kursächs. Reiter in der ksl. Armee eingesetzt. 1647-51 diente er in Kursachsen u. wurde 1651 Generalwachtm. u. Obrist von Haus aus; 1655-60 Oberhauptm. in Thüringen und Amtshauptmann von Langensalza, Thamsbrück und Weißensee. |
Stand/Stellung: |
Adel; kursächs. Obristlt. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
251 Friedrich Seifert von Ponickau (Der Sättigende)
† 1651
|
GND-Nummer: |
1271410907 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Reis | Mit Anmut |
Aufnahme: |
1635Gemeinsam mit Augustus v. Hanow (FG 250), Georg Nitzschky (FG 261), Achatius v. Quitzow (FG 262) u. Seifried v. Kayn (FG 263) während der Stationierung in Anhalt (Dez. 1634 bis Aug. 1635) aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kursachsen |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
Kurbrandenburg. Hauptmann (1624); als kursächs. Obristwachtmeister (s. o.) in Anhalt einquartiert (1634 und unter Hanow auch 1635). |
Stand/Stellung: |
Adel; kursächs. Obristwachtm. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
254 Torsten Stålhandske (Der Verjüngernde)
* 1594 Hummelsund (Borga, Finnland) | † 1644-04-21 Hadersleben (Nord-Schleswig, Dänemark)
|
GND-Nummer: |
119479850 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Die spitzen von den Fichten | Was alt im leibe |
Aufnahme: |
1635 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Schweden; Finnland. |
Wirkung: |
Offizier. Wie Pappenheim, Thomas Stakenbroek, Jan van Werth oder Königsmarck (FG 515) einer der großen Reiter-Kommandanten des 30j. Krieges. |
Werdegang: |
Von Jugend auf (Page d. Obristen Patrick Ruthwen, den er zu Werbungen nach Schottland begleitete) nahm S. an den dän., russ., poln. u. dt. Kriegen Schwedens teil: Unteroffizier in der Leibgarde, 1622 schwed. Fähnrich in Livland; 1627 Major im Regiment Arvid Horns; 1629 Obristlt. (zuletzt in Preußen); Nach Kg. Gustav Adolfs Landung zeichnete er sich bei der Erstürmung Frankfurts/ O. und als Führer einer finnischen Schwadron bei Breitenfeld aus, auch bewies er ab 1632 als Obrist über die finnische Reiterei (die Hakkapeliten) Tapferkeit in vielen Treffen; 1632 Obrist; 1634 Generalmajor; 1636 Kommandeur des linken Flügels in der Schlacht von Wittstock; 1637 Eroberer Torgaus, 1639-42 Befehlshaber in Schlesien; 1643 Generallt. der Kavallerie, Teilnehmer an Torstenssons Einfall in Jütland. Sein Grabmal hat sich im Dom zu Turku erhalten. |
Stand/Stellung: |
Schwed. Adel; schwed. Generalmajor. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
255 Hans Georg von Arnim (Der Gepriesene)
* 1583 Boitzenburg (Kr. Templin) | † 1641-04-28
|
GND-Nummer: |
115793615 |
Bekenntnis: | Lutherisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Die wurtzel Contrayerva | Gegen gift |
Aufnahme: |
1635 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kursachsen |
Wirkung: |
Offizier; Kenntnis des Frz., Ital., Griech. u. Span. Lektüre der Schriften Xenophons, Josephus' u. Machiavellis, rhetor. begabt. Vf. polit. u. philos. Aufsätze u. meist geistl. Gedichte (ungedruckt), z. B. Bibelbüchlein oder Ein Biblisches Summarium vndt Handbüchlein (1641). Diederich v. dem Werder (FG 31) ehrte ihn als "frommen Und weisen tapfern Man". |
Bildungsweg: |
1599 U. Frankfurt/O.; 1600 U. Leipzig; 1606 U. Rostock. |
Werdegang: |
Den 1612 in Königsberg angetretenen Hofdienst verließ A. 1613 wegen eines Duells, bot 1614 Kg. Gustav Adolf v. Schweden die Werbung eines Regiments gegen Rußland an, geriet in Verdacht, konnte dennoch als Gesandter in Berlin die Heirat des Königs vorbereiten (s. FG 242), trat 1621 in poln. Kriegsdienste u. von 1626-29 in ksl. unter Wallenstein (1628 Feldmarschall). Als einzigem dt. General gelang A. - zusammen mit Kosaken u. Polen - 1629 ein großer Sieg über den Schwedenkönig (b. Honigfelde), jedoch gab er sofort danach - als Brandenburger u. Lutheraner - die Partei des Kaisers u. Polens auf u. befürwortete, am 21.6.1631 zum kursächs. Feldmarschall ernannt, ein Bündnis mit Gustav Adolf. Als Schwedens eigene Interessen stärker in den Vordergrund rückten, betrieb der reichspatriotisch gesinnte A. eine auf einen umfassenden Frieden abzielende Politik. Er verstand es auch, in Verhandlungen Wallensteins Bestrebungen u. die Schwächen der großen Mächte auszunutzen, mußte aber schließlich im Prager Teilfrieden die Unzulänglichkeit der eigenen Voraussetzungen feststellen. Enttäuscht lebte A., der dennoch als eine der großen politischen Naturen seines Jahrhunderts einzuschätzen ist, fortan als Privatmann in Wittstock bzw. Boitzenburg, wo Oxenstierna (FG 232) A. am 17. 3. 1637 überfallen u. nach Schweden entführen ließ. In abenteuerlicher Flucht (vgl. FG 223) gelangte A. im Dez. 1638 nach Hamburg zurück u. vereinbarte nun mit dem Kaiser u. Kursachsen die Aufstellung einer großen Armee zur Vertreibung der Schweden u. Franzosen. A. starb jedoch, bevor er das Kommando in Schlesien antreten konnte. |
Stand/Stellung: |
Adel; kursächs. Feldmarschall. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 580 |
257 Joachim Ernst von Krockow (Der Wichtige)
* 1601 | † 1645 Danzig
|
GND-Nummer: |
1016618638 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Ein Langer Kürbis | Jn seiner Länge |
Aufnahme: |
1635 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Magdeburg, Halle. |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
Als pommer. Obristlt. mußte K. 1630 die Schanze Greifenhagen an die Kaiserlichen übergeben. Er übernahm bald darauf ein Kommando unter Kg. Gustav Adolf v. Schweden, wurde nach der Eroberung v. Windsheim (1.11.1631) Obrist u. operierte z. Tl. in Schlesien (beteiligt an Thurns Niederlage b. Steinau 1.10.1633; 22.12.1633 Sieg über Gf. Puchheim, FG 516). Im Jahr seiner Aufnahme in die FG (1635) befand sich K. als Kommandant v. Magdeburg u. Halle in der Nähe Anhalts. Dort hielt er sich sogar im Juni u. - auf einer Gesandtschaftsreise an den sächs. Kurfürsten - Anfang September auf. K. scheint zur Zeit des Prager Friedens zunächst Oxenstierna (FG 232) seiner Treue versichert zu haben, verließ jedoch, mit Banér (FG 222) zerfallen, bald nach der Schlacht von Wittstock (25.9.1636) die schwed. Armee. 1641 unterstützte er die Aufstellung einer ksl.-kursächs. Armee unter Arnim (FG 255) bzw. Hz. Franz Albrecht v. Sachsen-Lauenburg (FG 194). 1643 als ksl. Generalwachtm. reaktiviert, versuchte K., durch seinen Zug von Böhmen über Schlesien nach Pommern Torstensson aus dem Königreich zu locken, wurde jedoch von dem nachfolgenden Königsmarck (FG 515) zurückgetrieben. K. geriet in Mißkredit u. nahm seinen Abschied. |
Stand/Stellung: |
Adel; schwed., dann ksl. Offizier; Kommandant. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
259 Wolf Siegmund von Lüchau (Der Gewisse)
* 1604-01-28 | † 1646-09-28
|
GND-Nummer: |
1046140701 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Bingelkraut | Seiner art |
Aufnahme: |
1635 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kursachsen (?) |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
Ein kursächs. Rittmeister dieses Geschlechtsnamens, der sich Anfang 1634, mit anderen Truppen Hz. Franz Albrechts v. Sachsen-Lauenburg (FG 194) in Anhalt befand, wurde von seinen Kameraden nach Dresden gesandt, um über die vorzugsweise Einquartierung schwed. Truppen in diesem Fürstentum beim Kurfürsten Klage zu führen. - W. S. v. L. scheint, da er bereits 1635 im Rang eines Obristlt. stand, sich bald nach dem Prager Friedensschluß aus dem Kriegsleben zurückgezogen zu haben. Er starb im Rang eines mgfl. bayreuth. Kriegsrats, Obristleutnants u. Oberamtmanns zu Streitberg, Baiersdorf u. Erlangen. |
Stand/Stellung: |
Adel; Obrist. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
260 Dietrich (von) Schieck (Der Dienstliche)
* 1601-07 Reinsdorf (zu Landsberg b. Halle) (?) | † 1654-06-22 Krosigk (b. Halle)
|
GND-Nummer: |
1046140868 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Brunellen | Wieder die Bräune |
Aufnahme: |
1635 |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kursachsen |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
Seit 1615 3 Jahre auf der witzlebischen Frei- u. Landesschule Roßleben (a. d. Unstrut); seit 1619 fast 4 Jahre an der U. Wittenberg, wo er bei Augustus Buchner (FG 362) zu Tisch ging u. dessen Privatunterricht empfing. Auch respondierte er öffentlich. |
Werdegang: |
1622 dän. Fähnrich unter Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3); 1628 Leutnant in Stralsund; 1630 magdeburg. Hauptmann Mgf. Christian Wilhelms v. Brandenburg; 1631 kurbrandenburg. Hauptmann; 1632 Obristwachtmeister. |
Stand/Stellung: |
Adel; Obristwachtmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
262 Achatius von Quitzow (Der Beistehende)
* 1606-08-08 Wiedelah (Kr. Goslar) | † 1653-10-03 Braunschweig
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GND-Nummer: |
131668811 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Beyfus | Jn speis´ und artzeney |
Aufnahme: |
1635Wahrscheinlich während der Stationierung in Anhalt (Dez. 1634 bis Aug. 1635) zusammen mit Augustus v. Hanow (FG 250), Friedrich Seifert v. Ponickau (FG 251), Georg Nitzschky (FG 261) u. Seifried v. Kayn (FG 263) in die FG aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kursachsen |
Wirkung: |
Offizier |
Bildungsweg: |
1617 U. Helmstedt; 1617 U. Leipzig; 1623 U. Leiden; 1625-28 Kavalierstour durch Italien (1627 U. Siena), Frankreich u. England. |
Werdegang: |
1628-31 Verwaltung der Güter. Im Dez. 1631 schloß sich Q. der kursächs. Armee unter Arnim (FG 255) an, übernahm bald eine Reiterkompanie im holstein. (Prinz Ulrich v. Dänemark), sachsen-lauenburg. (FG 194) bzw. hanowschen (FG 250) Regiment u. diente bis zu seinem Abschied (1640) als Rittmeister, Obristwachtmeister (Herbst 1636) bzw. Obristlt. Nach dem Rückzug aus dem Kriegsleben bewirtschaftete er seinen Landbesitz. |
Stand/Stellung: |
Adel; kursächs. Rittmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
263 Seifried von Kayn (Der Aufgelegte)
† nach 1635
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GND-Nummer: |
127147736X |
Bekenntnis: | unbekannt |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Rottich | Den Adern |
Aufnahme: |
1635Wahrscheinlich während der Stationierung in Anhalt (Dez. 1634 bis Aug. 1635) zusammen mit Augustus v. Hanow (FG 250), Friedrich Seifert v. Ponickau (FG 251), Georg Nitzschky (FG 261) u. Achatius v. Quitzow (FG 262) in die FG aufgenommen. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kursachsen |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
Kursächs. Rittmeister unter Hanow (s. o.) 1634/35 in Anhalt stationiert. (Ein Obrist Kayn diente 1620 unter den Truppen F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) in Niederösterreich.) |
Stand/Stellung: |
Adel; kursächs. Rittmeister. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |
264 Carl (von) Bose (Der Bewahrende)
* 1596-08-10 Langenhessen (b. Werdau) | † 1657-01-12 Schweinsburg (b. Crimmitschau)
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GND-Nummer: |
120872811 |
Bekenntnis: | Protestantisch |
Gesellschaftspflanze und -wort: |
Traubelkraut | Für allerhand gewürme |
Aufnahme: |
1635-08-27Im Sommer 1635 in Anhalt einquartiert, schrieb er sich wahrscheinlich bei seiner Aufnahme in die FG (27.8.1635) auch in deren GB ein. |
Aufenthaltsort des Mitglieds: |
Kursachsen |
Wirkung: |
Offizier |
Werdegang: |
Militärdienst als Page (etwa 1608 beim Bf. v. Bamberg, später bei Wolf Dietrich v. Crailsheim auf Thon) u. als Pikenier in 2 Leibregimentern des frz. Königs (zu Metz, ab 1614 18 Monate; zu Paris, ab 1616 16 Monate, gefreiter Korporal). 1618-20 stieg er bei den Zügen des Mansfelders schnell vom Fähnrich zum Capitainlt. auf, leistete 1620 dem sächs. Kurfürsten Lehnsfolge (Capitain) u. diente 1621-25 als Obristwachtmeister dem Kaiser. 1631 trat er als Obristlt. in die kursächs. Armee ein, beteiligte sich am Zug des schwed. Königs nach Süddtl. u. übernahm 1632 das Regiment zu Fuß Budlitz, das u. a. am 13.5.1634 zu Arnims (FG 255) Sieg b. Liegnitz beitrug. Im Sommer 1635 war er in Anhalt einquartiert (s. o.). Am 31.1.1636 machte B., nun Obrist zu Roß u. Fuß, trotz der Anwesenheit F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) auf das von Schweden besetzte Bernburger Schloß einen (vergeblichen) Überfall. 1638 nahm er seinen Abschied, diente jedoch seinem Kurfürsten noch als Gesandter, Amtshauptm. (ab 1649 für Zwickau u. Werdau, ab 1653 auch für Stolberg) u. Oberster des thüring., erzgebirg. u. vogtländ. Defensionswerks. |
Stand/Stellung: |
Adel; kursächs. Obristlt. |
Wappen/Portrait: |
Historisches Museum Köthen, V S 677a |