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001 Caspar von Teutleben (Der Mehlreiche)
* 1576-03-27 Laucha | † 1629-02-11 Wenigensömmern
GND-Nummer: 121486001
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Sack voll Weitzenkorn/ zu mahlen sich einschüttend/ un(d) unter das Mehl außm Beutel fallend | Hierin find Sichs
Aufnahme: 1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend, deren Gründung er angeregt haben soll.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Geh. Rat; Mitinitiator der FG.
Bildungsweg: Erhielt Privatunterricht; 1593-97 U. Jena; 1598–1601 Italien: U. Padua, Florenz, 1599 U. Siena, 1600/01 Rom, Neapel, Florenz; 1603 als Hofmr. Rückkehr nach Italien.
Werdegang: 1608 Hofmr. der sachs.-weimar. Prinzen Friedrich (FG 4) und Wilhelm (FG 5), daneben seit 1611 Hofgerichtsassessor in Jena; 1613/14 Reisebegleiter Prinz Johann Ernsts d. J. von Sachsen-Weimar; ab 1616 Hofmarschall in Weimar; seit 1620 Geh. Rat in Coburg; seit 1621 auch weimar. Geh. Rat von Haus aus.
Stand/Stellung: Adel; Hofmarschall.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 21793

002 Ludwig von Anhalt-Köthen (Der Nährende)
* 1579-06-17 Dessau | † 1650-01-07 Köthen
GND-Nummer: 118574868
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein wol ausgebacken Weitzen-Brodt in einer Schüssel | Nichts Bessers
Aufnahme: 1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend. F. Ludwig nahm auch an der Académie des Parfaits Amants teil und unterstützte seine Schwester Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg-Rudolstadt (TG 1) u. a. in der Abfassung eines GB der TG.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Köthen, Anhalt-Köthen
Wirkung: Regent des Teilft. Anhalt-Köthen; Leiter der FG u. der (ratichianischen) Bildungs- und Schulreform in Köthen, Übersetzer, bes. aus dem Ital. u. Frz. Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) zu sehen. S. DA Köthen I.1, 86.
Bildungsweg: 1596/97 Reise in die Niederlande, England und Frankreich; 1598-1602 Reise in die Schweiz und Italien (1599 u. 1600 U. Siena; 1599-1601 Florenz, 1600 Aufnahme in die Accademia della Crusca; Rückweg über Österreich, Ungarn, Prag und die Oberpfalz); bis 1606 weitere Reisen durch die Niederlande, Frankreich u. England.
Werdegang: 1606 Antritt der Regentschaft im Teilft. Anhalt-Köthen. Spiritus rector u. erstes Oberhaupt der FG. Ratichianische Bildungs- und Schulreform mit Lehrbuchprogramm in eigener Fürstlicher Druckerei (1618/ 19); schwedischer Statthalter der Stifte Magdeburg und Halberstadt (1631-35). F. Ludwig war mit der ref. Gfn. Amoena Amalia v. Bentheim, TG-Mitstifterin (AL. TG 2) u. in zweiter Ehe mit der ref. Gfn. Sophia zur Lippe (AL. TG 38), in der FG "Die Nährende", vermählt. Literar. Leistungen: Krit. Arbeit an sehr vielen Werken der FG-Mitglieder, u. a. Opitz' (FG 200) Psalmen Davids (1637) u. Wartenslebens (FG 108) Du Bec-Crespins-Übersetzung (Tamerlan. 1639). Gesellschaftswerke, wie die Poetik Kurtze Anleitung Zur Deutschen Poesi u. Gesellschaftsbücher, daneben Übersetzungen aus dem Italienischen des Francesco Petrarca u. Giovan Batista Gelli, auch biblische Dichtungen, wie Das Buch Hiob (1638) u. Der gekrönte David (1648). 1638 bis zu seinem Tod Moderator der fruchtbringerischen Sprachdebatte.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 419

003 Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar (Der Käumling)
* 1594-11-21 Altenburg | † 1626-07-06 Markt St. Martin (Burgenland/Ungarn)
GND-Nummer: 102239452
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Korn in der Erden käumend theils außgewachsen | Betrückt doch nit erstickt
Aufnahme: 1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Weimar, Sachsen-Weimar
Wirkung: Mitgründer der FG; Regent des Hzt. Sachsen-Weimar; Förderer der ratichianischen Schulreform in Köthen u. Weimar.
Bildungsweg: Ab 1608 U. Jena; 1613/14 Frankreich, England und die Niederlande.
Werdegang: Seit 1615 Regent des Hzt. Sachsen-Weimar, Mitfinanzierung der Ratichianischen Reformen in Köthen (vgl. FG 2) und gemeinsam mit seiner Mutter, Hzn. Dorothea Maria, Förderung der Köthener (s. F. Ludwig) u. Weimarer Schulreform des Hofpredigers Johannes Kromayer (Schulbücher, Schulordnungen, Druckereifiliale in Weimar bis Ende 1623 Johann Weidner, danach Hofbuchdruckerei Johann Weischner); seit Jan. 1620 kurpfälz. Obrist; danach niederländ. Rittmeister; dän. Generallt.
Stand/Stellung: Reichsfürst

004 Friedrich von Sachsen-Weimar (Der Hoffende)
* 1596-03-01 Altenburg | † 1622-08-19 Fleury (Belgien)
GND-Nummer: 104206497
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Eine halb reiffe Kirsche  | Es soll noch werden
Aufnahme: 1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Mitgründer der FG.
Bildungsweg: Reiste 1617 mit seinem Bruder Wilhelm (FG 5) nach Oberdeutschland u. in die Niederlande bzw. 1618/19 nach Frankreich. Präzeptor Tobias Adami (FG 181).
Werdegang: 1622 pfälz. Obrist unter Hz. Christian v. Braunschweig-Wolfenbüttel u. Peter Ernst II. v. Mansfeld.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 18379

005 Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (Der Schmackhafte)
* 1598-04-02 Altenburg | † 1662-05-17 Weimar
GND-Nummer: 102104387
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Eine Birn am Baum mit der Wespe und jhrem stich hangend | Erkandte Guete
Aufnahme: 1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend. Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) dargestellt. S. DA Köthen I.1, 86. W. gehörte ebenso wie seine ihm am 25. 3. 1625 vermählte Gattin Pzn. Eleonora Dorothea v. Anhalt-Dessau (TG 4) der Académie des Parfaits Amants an.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Mitgründer der FG; 1651-1662 zweites Oberhaupt der FG. Man erblickt ihn auf einer Darstellung eines FG-Treffens (1622) durch Peter Isselburg. S. DA Köthen I.1, 86.
Bildungsweg: U. Jena; reiste 1617 mit seinem Bruder Friedrich (FG 4) nach Oberdeutschland u. in die Niederlande bzw. 1618/19 nach Frankreich. Präzeptor Tobias Adami (FG 181).
Werdegang: Pfälz. Obrist unter Peter Ernst II. von Mansfeld und Mgf. Georg Friedrich von Baden-Durlach, General unter Hz. Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel; seit 1651 bis 1662 zweites Oberhaupt der FG. Seine literarischen Leistungen beschränken sich auf zwei Kirchenlieder und ein Gedicht auf den Tod Diederichs v. dem Werder (FG 31).
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 18535

006 Ludwig d. J. von Anhalt-Köthen (Der Saftige)
* 1607-10-19 a. St. Köthen (?) | † 1624-03-15 Köthen
GND-Nummer: 124281729
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Eine WasserMelone auffgeschnitte(n) und in stücklein abgetheilt | Unaußgesogen taugs nit
Aufnahme: 1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Mitstifter der FG; Übersetzer (aus dem Italienischen).
Werdegang: Kurz vor seinem Tod im Januar 1624 Teilnahme an Gesellschaftstreffen "auff Gottbotts scheideweg". Mitübersetzer des ital. "Novellino".
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

007 (Albrecht) Christof von Krosigk (Der Wohlbekommende)
* 1576-12-05  | † kurz vor 1638-08-18 Dessau?
GND-Nummer: 136535372
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Sechs Gerstenährn aus einem Korn gewachsen | Jm Gutten Lande
Aufnahme: 1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend. Man erblickt ihn auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622). S. DA Köthen I.1, 86.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau
Wirkung: Hof- und Regierungsamt; Mitgründer der FG.
Werdegang: Anhalt. Kammerrat, Hofmarschall u. Amtshauptm. zu Dessau, zeitweilig Capitain im anhalt. Defensionswerk (1623) und Unterdirektor des anhalt. Landtags (1628); Teilnahme an mehreren Gesellschaftstreffen (9. 1. u. 10.7. 1624, vgl. auch die auf dem Kupferstich Peter Isselburgs abgebildete Zusammenkunft). Ist er der Vf. eines mit CK gezeichneten Gedichts in der Tasso-Übersetzung (1626) Werders (FG 31), Bl. 259r?
Stand/Stellung: Adel; anhalt. Kammerrat, Hofmarschall u. Amtshauptm. zu Dessau.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

008 Bernhard von Krosigk (Der Reinliche)
* 1582-04-13  | † 1620-11-08 bei Prag
GND-Nummer: 136535380
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Eine außgeblüete weisse Lilge | Ungerührt bestehts
Aufnahme: 1617-08-24, Weimar | Bei Gründung der FG in Weimar anwesend.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Maxdorf, Badegast (b. Köthen), Köthen; Anhalt-Köthen
Wirkung: Mitgründer der FG, Reisebegleiter F. Ludwigs, Offizier.
Werdegang: Page und Reisebegleiter F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2); anhalt.[-köth.] Rittmeister; Obristlt. unter Gf. Georg Friedrich v. Hohenlohe-Neuenstein-Weikersheim (FG 44), fiel in diesem Regiment in der Schlacht am Weißen Berg auf protestantischer Seite.
Stand/Stellung: Adel, Rittmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

009 Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (Der Wohlriechende)
* 1567-05-09 Harzgerode | † 1618-05-24 Dessau
GND-Nummer: 104173327
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Eine außgeblüete Mayblume | Mit süß vermischt
Aufnahme: 1617Wurde vermutlich gemeinsam mit seinem Sohn Johann Casimir von Anhalt-Dessau (FG 10) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Dessau, Anhalt-Dessau
Wirkung: Mitgründer der FG; bis 1606 Regent (im Namen seiner Brüder) des Ft. Anhalt, danach Regent des Teilft. Anhalt-Dessau.
Werdegang: Bis 1606 regierte er im Namen der jüngeren Brüder ganz Anhalt, erhielt dann 1606 auf der Grundlage des Teilungsabkommens den Dessauer Anteil u. das Seniorat. Bruder FG 26, Halbbrüder FG 2, FG 12, FG 46. Seine zweite Gattin Dorothea, eine Pfalzgfn. v. Simmern, war TG-Mitglied (TG 24), 300320 (einschl. Impresenentwürfe, S. 184f.). Der Fürst galt als sehr belesen u. besaß eine große Bibliothek (3000 Werke) und war insbes. Liebhaber der Astrologie u. Alchemie.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 25171

010 Johann Casimir von Anhalt-Dessau (Der Durchdringende)
* 1596-12-07 Dessau | † 1660-07-15 Dessau
GND-Nummer: 100858457
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Dattelbaum/ darauff ein Gezimmer so jhn beschwert | Beschweret doch erwehret
Aufnahme: 1617Wurde vermutlich gemeinsam mit seinem Vater Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (FG 9) aufgenommen. Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) dargestellt. S. DA Köthen I.1, 86.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau
Wirkung: Regent des Teilft. Anhalt-Dessau. Teilnahme an Gesellschaftstreffen, beispielsweise am 18.5.1623, 9.1. u. 10.7.1624.
Bildungsweg: 1608/09 Studium Genf unter der Anleitung der Hofmeister Peter v. Sebottendorf (FG 57) u. Marcus F. Wendelin; Vf. lat. Schulreden in Genf u. Zerbst (1612).
Werdegang: Regierungsantritt in Dessau 1618; ein Jagdunfall im Herbst 1652 schwächte ihn körperlich dauerhaft; positive Aufnahme Zesens (FG 521) 1653 an seinem Hof.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

011 Wilhelm Heinrich von Bentheim-Steinfurt (Der Kräftige)
* 1584-02-04 Bentheim | † 1632-10-06 Burgsteinfurt (?)
GND-Nummer: 1020090618
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Eine außgeblüete volle Nelcke | Jm Geruch vnd Wesen
Aufnahme: 1617-11-02Bei Gelegenheit seiner Hochzeit mit Anna Elisabeth, der Tochter Johann Georgs I. (FG 9) u. Dorotheas v. Anhalt-Dessau (TG 24), geb. Pfalzgfn. v. Simmern, aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Steinfurt, Bentheim-Steinfurt
Wirkung: Regent der Teilgft. Steinfurt (ref. Gymn. illustre in Burgsteinfurt).
Bildungsweg: Er besuchte 4 Jahre das Gymn. Arnoldinum in Steinfurt, seit Dez. 1598 die Hofschule Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80). Dort hielt er 1601 Akademiereden u. wurde zum Kanoniker des Stifts gewählt; Studium Straßburg, wo er 1603 eine "methodica dispositio" über Verträge u. Bündnisse in Druck gab.
Werdegang: Domherr in Straßburg; seit 1606 gemeinsame Regierung mit seinen älteren Brüdern, ab 1610 Alleinregierung in Steinfurt (Sitz eines ref. Gymn. illustre); er konnte neben Lat. u. Frz. auch Griech., liebte das Dt. und las täglich im griech. NT. Schwager F. Ludwigs (FG 2; 1. Ehe) u. F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), s. Bruder (FG 106).
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

012 Rudolph von Anhalt-Zerbst (Der Süße)
* 1576-10-28 Harzgerode | † 1621-08-20 Zerbst
GND-Nummer: 115710264
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Fünff Stenglein von Zuckerröhr auff einem Teller | Jm Außsaugen
Aufnahme: 1618
Aufenthaltsort des Mitglieds: Zerbst, Anhalt-Zerbst
Wirkung: Regent des Teilft. Anhalt-Zerbst; er unterstützte das Gymnasium illustre in Zerbst durch die Stiftung einer Bibliothek.
Bildungsweg: 1596/97 Reise zur dän. Königskrönung nach Kopenhagen; 1600 über die Oberpfalz nach Italien (bis nach Sizilien; mit F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) ein Jahr Florenz; 1601 U. Siena; 1602 über die Schweiz nach Dessau zurück.
Werdegang: Seit 1603 residierte er in Zerbst, wo er das gesamtanhalt. Gymn. durch Stiftung einer Bibliothek unterstützte; 1610 Gesandter des Reichs in Kopenhagen. Brüder FG 2 u. FG 46, Halbbrüder FG 9 u. FG 26. Interesse für Bibel u. histor. Schriften.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 420

013 Heinrich (von) Krage (Der Gemäste(te))
† 1630-07-08 
GND-Nummer: 1038382351
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Scheffel voll Bonen | Hiermitt
Aufnahme: 1618Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) zu finden. S. DA Köthen I.1, 86.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halberstadt
Wirkung: Lehramt, Hofamt, Geistlicher.
Bildungsweg: 1588 u. 1590 U. Leipzig.
Werdegang: Hofmr. Fn. Dorothea Hedwigs v. Anhalt-Zerbst (bis 1609), Gattin F. Rudolphs (FG 12); Rat F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) u. Domherr zu Halberstadt.
Stand/Stellung: Adel; Domherr zu Halberstadt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

014 Hans Heinrich von Wuthenau (Der Gerade)
* 1583-08-24 Meinsdorf (b. Roßlau) | † 1630-06-07 Stauf (b. Thalmässing)
GND-Nummer: 1038499062
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein langer/ starcker/ gerader Fichtenbaum | Winter vnd Sommer grün
Aufnahme: 1618Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) zu sehen. S. DA Köthen I.1, 86.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Cösitz (b. Radegast, Anhalt), Anhalt-Dessau
Wirkung: Hofmarschall; Teilnahme an einem Gesellschaftstreffen; F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) ermächtigte ihn 1627, neue Mitglieder aufzunehmen.
Bildungsweg: 1598 U. Wittenberg.
Werdegang: um 1609 Hofdiener Mgf. Ernsts v. Brandenburg (1583-1613); um 1622/26 fl. brandenburg-ansbach. Geh. Rat und Oberhofmarschall sowie Amtmann zu Stauf und Landeck; Erbherr auf Cösitz und Weidenfeld.
Stand/Stellung: Adel; Hofamt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

015 Hans Ernst aus dem Winckel (Der Austeilende)
* 1585  | † 1667-12-21 
GND-Nummer: 1033764272
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Eichbaumn voller reiffen Eicheln/ deren etliche abfallen/ etliche unten beym Baum liegen | Mast ohne mühe
Aufnahme: 1618
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schierau (b. Dessau), Anhalt-Dessau
Werdegang: Zeitweilig Stallmeister von F. August von Anhalt-Plötzkau (FG 46). Am 19. 11. 1656 schritt er als im Leichkondukt für Pz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 432) an der Seite der Hzn. Eleonora Dorothea, geb. Fn. v. Anhalt-Dessau.
Stand/Stellung: Adel; Stallmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

016 Wilhelm von Proeck (Der Räuchernde)
* 1585-08-01  | † 1654 Zerbst
GND-Nummer: 1038499771
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein angezündter Wacholderstrauch mit seinen Beerlein | Jn böser Lufft
Aufnahme: 1618
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Plötzkau
Wirkung: 1648 Teilnahme an einem großen Gesellschaftstreffen unter Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5).
Bildungsweg: Nach zweijährger Tätigkeit als Hofjunker unter F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) Reise nach Frankreich.
Werdegang: Militärchargen unter Ks. Rudolph II., Mgf. Christian I. v. Brandenburg-Bayreuth (FG 145) und ab 1607 unter F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46); anschließend dessen Hof- und Kammerjunker, seit 1615 Rat u. Stallmeister. Seit 1623 zusätzlich anhalt. Rittmeister und Kriegskommissar. Im Juni 1648 Treffen der FG in Weimar unter Vorsitz Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5); er gab als anhalt. Hofmann F. Ludwig (FG 2) am 14.2.1650 das letzte Geleit.
Stand/Stellung: Adel; Rat u. Kriegskommissar.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

017 Albrecht von Sachsen-Eisenach (Der Unansehnliche)
* 1599-07-27 Altenburg | † 1644-12-20 Eisenach
GND-Nummer: 102109036
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein beschnittener Weinstock | Bringt den edelsten safft
Aufnahme: 1619Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) abgebildet. S. DA Köthen I.1, 86.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Weimar, Sachsen-Weimar
Wirkung: 1641-1644 Regent d. Teilft. Sachsen-Eisenach.
Bildungsweg: U. a. von Caspar v. Teutleben (FG 1) u. Friedrich Hortleder (FG 343) erzogen; 1619-21 Kavalierstour in die Schweiz u. nach Frankreich in Begleitung Hz. Johann Friedrichs (FG 18), Botzheims (FG 28) u. Adamis (FG 181).
Werdegang: Ab 1627 Administrator der thüring. Ordensballei. Nach dem Abkommen mit seinen Brüdern Wilhelm (FG 5) u. Ernst (FG 19) erhielt er 1641 den eisenach. Teilstaat, er hinterließ keine Erben.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 18299

018 Johann Friedrich von Sachsen-Weimar (Der Entzündete)
* 1600-09-19 Altenburg | † 1628-10-17 Weimar
GND-Nummer: 122252802
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die stoppeln auffm feldt angezündet/ halb abgebrant | Verderbet vnd erhelt
Aufnahme: 1619
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Bildungsweg: U.a. von Caspar v. Teutleben (FG 1) u. Friedrich Hortleder (FG 343) erzogen; 1619-21 Kavalierstour in die Schweiz u. nach Frankreich in Begleitung Hz. Albrechts (FG 17), Botzheims (FG 28) u. Adamis (FG 181).
Werdegang: Militärcharge unter Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30), dann Obrist Hz. Johann Ernsts d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3). 1625 geriet er mit beiden o. g. Brüdern in Streit und wurde 1625 u. 1627 von diesen arretiert. 1628 wurde er, nach einem schriftlichen Geständnis, mit dem Teufel paktiert zu haben, tot im Kerker aufgefunden.
Stand/Stellung: Reichsfürst

019 Ernst I. von Sachsen-Gotha (Der Bittersüße)
* 1601-12-25 Altenburg | † 1675-03-26 Gotha
GND-Nummer: 118530887
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Eine Jüden Kirsche mit jhrem Häußlein auffgethan | Auff Beide recht
Aufnahme: 1619
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Fortführung der ratichianischen Bildungsreform.
Bildungsweg: U.a. von Caspar v. Teutleben (FG 1) u. Friedrich Hortleder (FG 343) erzogen.
Werdegang: Schwed. Obrist (1631/32), Statthalter für Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30) im Hzt. Franken; Fortführung der Ratichianischen Bildungsreformbestrebungen mit Unterstützung Andreas Reyers ("Schulmethodus" 1642) im Sinne Gräfin Anna Sophias von Schwarzburg-Rudolstadt, Leiterin der "Tugendlichen Gesellschaft" (TG 1. Die Getreue) und Tante Hz. Ernsts.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 18361

020 Christoph von Dohna (Der Heilende)
* 1583-06-27 Mohrungen/ Preußen | † 1637-07-01 Orange (Vaucluse)
GND-Nummer: 118680161
Bekenntnis:Protestantisch (lutherisch erzogen, s.1600 reformiert)
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Dictam mit seiner Blumen | Von Natur vnd kräfften
Aufnahme: 1619-08Auf Durchreise in Anhalt aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Neuburg, Kurpfalz-Oberpfalz
Wirkung: Regierungsamt; biblische Dichtung Jonas, Übersetzungen aus dem Lat., dt. ital. u. lat. Gedichte.
Bildungsweg: 1597 U. Rostock; 1598 U. Altdorf; 1599 U. Heidelberg; 1601 U. Siena; 1602 U. Perugia; 1604 U. Genf; 1606 U. Heidelberg; 1613 U. Padua.
Werdegang: Im Dienst F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), kurpfälz. Diplomat, seit 1615 Rat Kf. Friedrichs V. von der Pfalz, 1619 Landvogt in Neuburg, 1620 böhm. Oberstkämmerer; seit 1630 Gouverneur des Ft. Orange. Seine Gattin Ursula, geb. Gfn. v. Solms-Braunfels, war TG-Mitglied (TG 43. AL).
Stand/Stellung: Burggraf; Gouverneur des Ft. Orange.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

021 Friedrich von Schilling (Der Langsame)
* 1586 oder 1584  | † 1637-10-09 
GND-Nummer: 104250380
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein außschlahender oder grünender Maulbeerbaum | Jn rechter Zeit
Aufnahme: 1619Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) abgebildet. S. DA Köthen I.1, 86.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Hofamt; assistierte der FG-Leitung bei fruchtbringerischen Angelegenheiten. F. Ludwig (FG 2) verfaßte anläßlich seines Todes ein Gesellschaftssonett (371027 II).
Bildungsweg: 1597/08 U. Altdorf; 1599/1600 U. Tübingen, 1602 U. Marburg; 1609 Studium Lyon; reiste 12 Jahre durch Deutschland, die Niederlande, England, Schottland, Irland, Ungarn, Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland, die Türkei, Palästina, Arabien, Ägypten, das heutige Rumänien, Polen, Schweden, Norwegen, Dänemark u. wiederum England, Schottland, Irland u. die Niederlande.
Werdegang: Seit 1617 Hofmr. F. Ludwigs d. J. v. Anhalt-Köthen (FG 6); seit 1624 Hofmarschall und Geh. Rat in Köthen. Berater F. Ludwigs (FG 2) in der ratichian. Bildungsreform; Übersetzer aus dem Ital. (Firenzuola).
Stand/Stellung: Adel; Hofmarschall u. Geh. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

022 Jost Andreas von Randow (Der Leimende)
GND-Nummer: 133089118
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein halb verdorter Apfelbaum/ so den Mispel oder Kenster trägt | Von Angehencktem schmeiß
Aufnahme: 1619
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt
Wirkung: Die geistreiche Auslegung seiner Imprese erschien 1623 in Köthen Der Fruchtbringenden Gesellschafft Abgegangenes Schreiben An den Leimenden Vnd dessen Antwort An die gantze Gesellschafft auch Des Grünen darauff erfolgter Send-brieff.
Werdegang: anhalt.[-plötzk.] Hofmann.
Stand/Stellung: Adel; Hofmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

023 Carl Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (Der Vermehrende)
* 1576-11-06  | † 1630-09-24 Kranichfeld
GND-Nummer: 123890438
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Türkisch korn mit unterschiedenen auffgethane(n) ähren erwachsen | Hundertfeltig
Aufnahme: 1619-09-05, Rudolstadt (?) | Der Gf. könnte anläßlich der von seiner Gattin Gfn. Anna Sophia, geb. Anhalt (TG 1) und acht anderen Fürstinnen und Gräfinnen am 5. September 1619 gegründeten Tugendlichen Gesellschaft (TG) im Schloß zu Rudolstadt aufgenommen worden sein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwarzburg-Rudolstadt
Wirkung: Bis 1624 alleiniger Regent, danach Teilregent mit den Brüdern Albrecht Günther u. Ludwig Günther (FG 29) der Gft. Schwarzburg-Rudolstadt; Förderer des Schulwesens in Rudolstadt. Gatte der jüngsten Schwester F. Ludwigs (Anna Sophia v. Anhalt, s. o.).
Bildungsweg: 1593-96 U. Jena; 1597 U. Leipzig; 1598-[1600] Ak. Straßburg; sein Lehrer Melchior Junius lobte seinen ungewöhnlichen Studiereifer in den "Orationes".
Werdegang: 1605 Regierungsnachfolge; 1610 vorläufiger und 1624 endgültiger Abtritt eines Teils der ererbten Gebiete an die Brüder Albrecht Günther (Frankenhausen) u. Ludwig Günther (Stadtilm); 1609-11 Schulbau in Rudolstadt; mit o. g. hochgebildeten fl. Pzn. u. Schwester F. Ludwigs (FG 2) Anna Sophia vermählt, welche die ratichianische Bildungsreform in Rudolstadt (u. später in Kranichfeld) vorantrieb.
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

024 Georg Aribert von Anhalt-Dessau (Der Anmutige)
* 1606-06-03  | † 1643-11-14 
GND-Nummer: 104173270
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein PomerantzenBaum mit reiffen Pomerantzen | Jm geruch vnd schmack
Aufnahme: 1619Teilnahme an FG-Treffen wie denen vom 9.1. u. 10. 7.1624. Um diese Zeit auch Mitglied der Académie des Parfaits Amants (PA).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau
Wirkung: Mitregent
Werdegang: 1625-29 ksl. Kriegsdienste. Seit 1625 gleichberechtigte Regentschaft mit seinem Bruder F. Johann Casimir (FG 10) im Teilft. Anhalt-Dessau; 1632 erhielt er u. a. Wörlitz (Residenz). Wegen einer unstandesgemäßen Ehe mit Johanna Elisabeth v. Krosigk, der Tochter des Dessauer Hofmarschalls Christof v. K. (FG 7) genossen diese und der Nachkomme Christian Aribert (Gf. v. Bähringen) nicht den fl. Stand.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

025 Tobias Hübner (Der Nutzbare)
* 1578-04-05 Halle/Saale | † 1636-05-05 Dessau
GND-Nummer: 120079291
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Rübensaat-Stengel mit reiffer frucht | Jn vielfältigkeit
Aufnahme: 1619
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau
Wirkung: Übersetzer des maßgeblichen Schöpfungsepos Les Sepmaines des Saluste sieur Du Bartas, so z. B. Die Andere Woche (1622) und Die Erste Woche (1631), die schließlich postum v. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) u. Diederich v. dem Werder (FG 31) hg. wurden.
Bildungsweg: Studium Gymn. Zerbst; 1587 U. Leipzig; 1596 U. Frankfurt/O. Jura; 1600 U. Heidelberg; Reise nach Frankreich; 1603 U. Jena; 1608-10 U. Genf und Saumur; mit F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) Paris u. Jülich.
Werdegang: Hofmr. F. Joachim Ernsts von Anhalt-Dessau (1608-10); Hofmann Mgf. Joachim Ernsts v. Brandenburg-Ansbach (1610-13); noch 1614 poln. u. schwed. Hauptmann u. Rat F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26); nach 1614 Geh. Rat und Hofmr. in Dessau; nach 1618 Kammer- und Justizienrat F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10), seit 1620 Mitglied des engeren Ausschusses der Landschaft. Saluste du Bartas-Übersetzer, anhalt. Dichter.
Stand/Stellung: Adel; Justizamt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

026 Christian I. von Anhalt-Bernburg (Der Sehnliche)
* 1568-05-11 Bernburg | † 1630-04-17 Bernburg
GND-Nummer: 119118416
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein langer stengel voll sonnenblume(n) sich nach d(er) sonne(n) wende(n)de | Nach dir
Aufnahme: 1619
Aufenthaltsort des Mitglieds: Amberg, Kurpfalz-Oberpfalz
Wirkung: Regent d. Teilft. Bernburg.
Bildungsweg: vielseitig gebildet, 1582 Reise nach Konstantinopel.
Werdegang: 1591 Führer eines Expeditionskorps für Heinrich von Navarra; 1592 Straßburger Fehde; 1610 Unionsgeneral im klevisch-jülischen Krieg; 1595-1620 oberpfälzischer Statthalter in Amberg. Nach der Schlacht am Weißen Berge (1620) Flucht u. dän. Exil in Flensburg. Nach der Aussöhnung mit dem Kaiser (1624) Regent im Teilft. Anhalt-Bernburg. Brüder FG 2, FG 9, FG 12, FG 46. Seine Gattin Anna, geb. Gfn. v. Bentheim (TG 16. AL) führte zs. mit seiner Tochter Hzn. Eleonora Maria v. Mecklenburg-Güstrow (TG 17. AL) seit 1617 eine Gesellschaft hochadeliger ref. Damen, La Noble Acaémie des Loyales oder Getreue Gesellschaft (AL).
Stand/Stellung: Reichsfürst; Statthalter in Amberg.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 390

027 Levin von der Schulenburg (Der Liebliche)
* 1581-11-09  | † 1640-12-23 
GND-Nummer: 101933665X
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Rosenstock mit einer leibfarben schönen Rosen außgeblüet | Durchauß
Aufnahme: 1619
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mansfeld
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: Gymn. Halle; 1598-1605 U. Leipzig und U. Wittenberg; 1607 Kavalierstour nach Frankreich, kehrte krank zurück.
Werdegang: Sein theolog. Interesse veranlaßte ihn, 1604 sein Haus Schochwitz für eine Disputation zwischen dem Eislebener Rektor Dr. Albertus Grauerus, einem Lutheraner, u. dem Zerbster Superintendenten Dr. Wolfgang Amling zu öffnen, der dem Reformiertentum in Anhalt den Weg geebnet hatte. Das Religionsgespräch gab Anlaß zur Abfassung von Streitschriften. Landrat und Mitglied des Engeren Ständeausschusses im Ft. Anhalt. Vgl. FG 452 (sein Mündel).
Stand/Stellung: Adel; Landrat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

028 Hans Bernd von Botzheim (Der Kühlende)
† 1631-08-18 
GND-Nummer: 1028434138
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Erdbeer mit jhrem Kräudicht | Jn der Hitze
Aufnahme: 1619
Aufenthaltsort des Mitglieds: Weimar, Sachsen-Weimar
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1619-21 als Hofmr. der weimar. Herzöge Albrecht v. Sachsen-Eisenach (FG 17) u. Johann Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 18) Kavalierstour in die Schweiz u. nach Frankreich.
Werdegang: Sächs.-weimar. Kammerjunker (1617); 1619-21 Hofmr. der weimar. Herzöge Albrecht v. Sachsen-Eisenach (FG 17) und Johann Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 18); später weimar. Hofmarschall Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5).
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

029 Ludwig Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (Der Stärkende)
* 1581-06-27 Rudolstadt | † 1646-11-04 Rudolstadt
GND-Nummer: 12105800X
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Eine Citron an einem Baum | Vor Andern
Aufnahme: 1619
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwarzburg-Rudolstadt
Wirkung: Seit 1634 alleiniger Regent der Gft. Rudolstadt.
Bildungsweg: Erziehung zusammen mit dem jüngeren Bruder Albrecht Günther durch den Lehrer Thomas Brömel; 1598-[1600] U. Jena; 1601/02 Akademie Straßburg; 1602-1604 Kavalierstour in Frankreich; 1606 Frankreich; 1607/08 Spanien und Portugal; 1609/10 England, Schottland. Von der Englandreise ist ein Tagebuch erhalten.
Werdegang: 1610 erhält er Frankenhausen, 1624 Erhalt von Stadtilm; nach 1634 Alleinregierung zu Rudolstadt; vermählt mit Gfn. Aemilia Antonia v. Oldenburg-Delmenhorst (TG 5b), Tante u. Schwiegermutter der Kirchenlieddichterin Gfn. Aemilia Juliana v. Schwarzburg-Rudolstadt (1637-1706). Er überließ seine Büchersammlung testamentarisch der von ihm gestifteten Rudolstädter Kirchenbibliothek.
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

030 Bernhard von Sachsen-Weimar (Der Austrucknende)
* 1604-08-06 Weimar | † 1639-07-08 Neuenburg/ Rhein
GND-Nummer: 118656368
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Eine reiffe Quitte | Jn seiner Wirckung
Aufnahme: 1620Bis spätestens Mitte des Jahres 1620 aufgenommen. Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) abgebildet. S. DA Köthen I.1, 86. Vgl. auch sein Porträt im Kontext der anläßlich seines Todes verfaßten Trauergedichte DA Köthen I.5, 196 (390800).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Offizier; es ist kein Gesellschaftsbrief überliefert. Die Verbindung mit der FG besteht in dem stark protestantisch getragenen u. seit 1635 sich überkonfessionell-säkular verstehenden Reichs- und Kulturpatriotismus.
Werdegang: 1632 schwed. General; 1633 kurzlebiges schwed. Hzt. in Franken. Hz. Bernhard gehörte als "Aristander" der Académie des Parfaits Amants (PA) an.
Stand/Stellung: Reichsfürst; General.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 18322

031 Diederich von dem Werder (Der Vielgekörnte)
* 1584-01-17 Werdershausen (Anhalt) | † 1657-12-18 Reinsdorf (Anhalt)
GND-Nummer: 118767038
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein reiffer Granatapffel aufgeborste(n) darinne(n) man die körner siht | Abkülend stercket
Aufnahme: 1620Er ist auf der Darstellung einer FG-Versammlung durch Peter Isselburg (1622) abgebildet. S. DA Köthen I.1, 86. Vgl. auch sein Porträt (?) in DA Köthen I. 5, 129 (390115).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kassel, Hessen-Kassel
Wirkung: Ritterschaftl. Vertretungsamt; Vertrauter F. Ludwigs (FG 2) u. Beförderer der Ziele der FG durch Übersetzungen aus dem Ital., Lat. u. Franz. Sein Ansehen in der FG war bis zuletzt ungebrochen, vgl. etwa die Widmung der 3. Abt. in Georg Neumarks (FG 605) Fortgepflantztem Musikalisch-Poetischen Lustwald (Jena 1657).
Bildungsweg: Stud. Collegium Mauritianum Kassel; 1596 U. Leipzig; 1598 U. Jena; 1605 U. Marburg Theologie u. Jurisprudenz; Kavalierstour nach Frankreich u. Italien (1609/ 1610 U. Siena resp. U. Padua)
Werdegang: Page Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80), dann Stallmeister, Kammerjunker und Rittmeister (1610), später Geh. Rat u. Oberhofmarschall (bis 1622), 1623 anhalt. Kapitän, 1631-35 schwed. Obrist, ab 1639 Unterdirektor der anhalt. Landschaft, seit 1645 kurbrandenburg. Obrist, Geh. Rat von Haus aus u. Amtshauptmann zu Alt-Gatersleben. Literarische Leistungen: Mitarbeit an Gesellschaftswerken, z. B. Du Bartas' Die erste und andere Woche (1640) u. Malvezzis Der Verfolgete David (1643), Tasso- und Ariost-Übersetzungen (Gottfried von Bulljon, Oder Das Erlösete Jerusalem 1626, Die Historia vom Rasenden Roland 1632-36), geistliche Dichtungen, Gelegenheits- und Scherzgedichte. Hervorzuheben ist schließlich die Übersetzung (Teilparaphrase) der Querela pacis des Erasmus von Rotterdam (Friedensrede 1639 u. ö.), die von seinem Sohn Paris (FG 339. Der Friedfertige. 1639) vorgetragen wurde. W. gehörte als "Sylvander" der Académie des Parfaits Amants (PA) an. Seine zweite Gattin, Juliana Ursula v. Peblis, verw. Krosigk, wurde in der FG die "Vielgekörnte" genannt; auch sie war ein Mitglied der PA.
Stand/Stellung: Uradel; Geh. Rat u. Oberhofmarschall Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

032 Christoph von Lehndorf (Der Reinigende)
† 1625-06 
GND-Nummer: 1038499933
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Holunderbaum mit seiner Blüt und Beerlein | Durch alle wege
Aufnahme: 1620
Aufenthaltsort des Mitglieds: Wundlaken, Preussen
Wirkung: Hofamt; Hofmr. Pz. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2), u. a. in Italien (1598–1602).
Bildungsweg: 1584 U. Königsberg; 1589 U. Altdorf; 1590 U. Siena; 1598 Begleitung . Ludwigs I. v. Anhalt-Köthen (FG 2) nach Italien: 1599 U. Siena.
Werdegang: 1605-13 Geh. Rat und Hofmr. in Köthen, seit 1613 anhalt. Rat von Haus aus.
Stand/Stellung: Adel; Rat von Haus aus.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

033 Caspar Ernst (von) Knoch (Der Ausbreitende)
* 1582-03-07 Bleckendorf (b. Wanzleben) | † 1641-12-30 
GND-Nummer: 13609239X
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Lindenbaum | Jn wirckender Blüet
Aufnahme: 1620
Aufenthaltsort des Mitglieds: Harzgerode, Anhalt-Bernburg
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt.
Bildungsweg: Ab ca. 1591 von der Familie Curt v. Börstels erzogen; 1601 U. Helmstedt
Werdegang: Hofmann F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), 1606-32 bernburg. Amtshauptm. zu Harzgerode u. Gütersberge; 1632-36 schwed. Beamter in Magdeburg u. Halberstadt; 1639-41 dessauischer Geh. Rat, Hofmarschall u. Amtshauptmann zu Sandersleben und Freckleben. Seine Söhne Hans Ludwig und Christian Ernst (v.) Knoch wurden ebenfalls Mitglieder der FG (FG 252 bzw. 268).
Stand/Stellung: Adel; dessauischer Geh. Rat, Hofmarschall u. Amtshauptmann zu Sandersleben und Freckleben.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

034 Heinrich von Sandersleben (Der Erfreuende)
† 1650 
GND-Nummer: 1038745640
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Eine Weinpresse daraus roter Wein in ein Glaß läufft | Jn rechtem Gebrauch
Aufnahme: 1620
Aufenthaltsort des Mitglieds: Weimar, Sachsen-Weimar
Wirkung: Hofamt u. militär. Amt.
Bildungsweg: 1596 U. Jena.
Werdegang: Er lebte schon 1609 in Weimar. Bei der Bestattung v. Hz. Friedrich Wilhelm v. Sachsen-Weimar (30. 8. 1619) war er - wohl als Schloßhauptmann oder Gardekapitän - mit der Verwahrung der Residenz beauftragt.
Stand/Stellung: Adel; wohl Schloßhauptmann oder Gardekapitän.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

035 Curt Dietrich aus dem Winckel (Der Grüne)
* nach 1585  | † nach 1630 
GND-Nummer: 133089126
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Stechpalm oder Walddisteln samt ihren Beerlein | Nicht ohne Leim
Aufnahme: 1621
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Zerbst
Wirkung: Regierungs- u. Hofamt; am 30. 4. 1623 sandte der Grüne der FG ein Dankschreiben für die Behandlung seines Gesellschaftsnamens u. Gesellschaftsworts in einer Schrift Jost Andreas v. Randows, des Leimenden (FG 22), u. interpretierte darin seine eigene Imprese.
Werdegang: Küchenmeister F. Rudolphs v. Anhalt-Zerbst (FG 12); Ausschußmitglied des anhalt. Landtags (1628).
Stand/Stellung: Adel; Küchenmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

036 Benno Friedrich Brand von Lindau (Der Steife)
* 1571-02-01 Wiesenburg | † 1625-12-25 
GND-Nummer: 1038746000
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Buchbaum | Jm feüchten
Aufnahme: 1621Wahrscheinlich zusammen mit Johann v. Rohr (FG 37) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Wittenberg, Kursachsen
Wirkung: Justizamt
Werdegang: Assessor am sächs. Hofgericht in Wittenberg. Wegen seines großen Güterbesitzes "der Reiche" genannt. 1591 sträubte sich B. gegen die kryptokalvinistische Abschaffung des Exorzismus. B. trat wohl zugleich mit einem Schwiegersohn (FG 37) in die FG ein. Andere Schwiegersöhne: FG 35, FG 154 u. FG 250. Neumark nennt B. in seinen Listen Bernd-Friedrich.
Stand/Stellung: Adel; Assessor am sächs. Hofgericht.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

037 Johann von Rohr (Der Friedsame)
* 1579-11-19  | † 1624-09-11 Magdeburg
GND-Nummer: 135848725
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Oelbaum | Jn gelindigkeit
Aufnahme: 1621Wahrscheinlich zusammen mit Benno Friedrich Brand v. Lindau (FG 36) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Ziesar, Kurbrandenburg
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: Ab dem 9. Lebensjahr zusammen mit den Söhnen v. Kf. Johann Georg v. Brandenburg erzogen; 1598 U. Leipzig; 1601-03 Kavalierstour in Frankreich, England und den Niederlanden.
Werdegang: 1603-05 Kammerjunker Mgf. Christians v. Brandenburg-Bayreuth (FG 145); 1605-08 Kammerjunker Kurpz. Johann Sigismunds v. Brandenburg, seit 1608 dessen Amtshauptmann zu Ziesar (bis 1623).
Stand/Stellung: Adel; Amtshauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

038 Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (Der Dauerhafte)
* 1591-04-05 Wolfenbüttel | † 1634-08-11 Braunschweig
GND-Nummer: 102017433
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Cedernbaum | Jn allem wetter
Aufnahme: 1621
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Wolfenbüttel
Wirkung: Regent
Bildungsweg: 1603 U. Helmstedt; später Tübinger Collegium; dann Kavalierstour durch Frankreich, England und die Niederlande.
Werdegang: 1613 Antritt einer insgesamt wenig erfolgreichen Regierung. Mit F. U. starb das mittlere Haus der Welfen aus. Mißlungene Eroberung Braunschweigs 1615. Das Landdrostenregiment brachte Münzverschlechterung, ungerechte Steuern u. Korruption über das Land. Die Abhängigkeit von seinem Oheim Kg. Christian IV. v. Dänemark, die Rücksichtlosikeit seines Bruders, des Tollen Christian, u. a. führten zu militär. Niederlagen, der Besetzung des Lands, Gebietsverlust (Großes Stift Hildesheim). Die Entdeckung einer Liebschaft seiner Gattin Anna Sophia v. Brandenburg (TG 2b) mit Hz. Julius Heinrich v. Sachsen-Lauenburg (FG 311) demütigte F. U. u. führte zur Trennung des Ehepaars.
Stand/Stellung: Adel; Reichsfürst.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, Gemäldesammlung B 51

039 Siegmund von der Marwitz (Der Anlockende)
* nach 1586  | † 1660 
GND-Nummer: 1038747422
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Ebereschbaum mit seinen Beerlein | Zum Vogeln
Aufnahme: 1621
Aufenthaltsort des Mitglieds: Neumark, Pommern, Stift Magdeburg
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1602 U. Frankfurt/O.
Werdegang: 1614 Jägermeister Mgf. Christian Wilhelms v. Brandenburg zu Halle.
Stand/Stellung: Adel; Jägermeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

040 Philipp Wilhelm (von) Rieder (Der Sträubliche)
† 1622 
GND-Nummer: 1038748011
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Eine Wassernuß wie sie wächst | Jm Wasser
Aufnahme: 1621
Aufenthaltsort des Mitglieds: Zerbst, Anhalt-Zerbst
Wirkung: Hofamt
Werdegang: 1610 Rat und Stallmeister F. Rudolphs v. Anhalt-Zerbst (FG 12), 1618 auch dessen Hofmarschall; er blieb unverheiratet; mit ihm starb sein Geschlecht aus.
Stand/Stellung: Adel; Hofmarschall.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

041 Hans Ernst von Börstel (Der Bittere)
* ca. 1585/90  | † kurz vor 1654-10-14 Hoym
GND-Nummer: 128609966
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Wermuth | Treibet die gifft
Aufnahme: 1621
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel, Anhalt
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt, Übersetzer.
Bildungsweg: 1601 U. Helmstedt; 1611 U. Heidelberg; 1623/24 Italien.
Werdegang: Hess.-kassel. Rat; 1623/24 Hofmr. F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51), dann Hofmr. von F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47); ab 1632 anhalt.-bernburg. Rat u. Amtshauptmann zu Harzgerode. Verdeutschte Le Cabinet des saines affections von Marie Le Gendre Dame de Rivery (Schatzkämmerlein Heilsamer Zuneigungen. Köthen 1621; Ndr. ebd. 1641).
Stand/Stellung: Adel; Amtshauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

042 Werner (von) Hahn (Der Forttreibende)
* 1583-01-20 Seeburg | † 1634-03-30 Seeburg
GND-Nummer: 124934943
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Artischock | Zur Zucht
Aufnahme: 1621Als Teilnehmer einer FG-Versammmlung am 10. 7. 1624 bezeugt.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg, Braunschweig-Wolfenbüttel, Erzstift Magdeburg
Wirkung: Hofamt, Offizier.
Bildungsweg: Mit seinem Bruder Levin Ludwig v. H. (FG 131) zusammen unterrichtet: Privatschulung; ca. 1593-96 Gymn. Halle; 1596 U. Leipzig; 1597-1600 U. Wittenberg; 1601-03 Niederlande u. Frankreich; 1604 Führung des Leibkornetts in Ungarn unter Hz. Ulrich v. Schleswig-Holstein; später drei Jahre in Frankreich u. Italien (1609 U. Siena), wo er die Landessprachen gut erlernte. In Gießen disputierte er unter dem Juristen Hunne De rerum divisione et acquirendo ipsarum dominio (1616).
Werdegang: Am 23. 9. 1613 fiel ihm in der Erbteilung Remplin allein zu, während die Güter zu Basedow u. Seeburg weiter gemeinschaftlich verwaltet wurden. In Seeburg, dessen Amtsbezirk die Hahns innehatten, residierte er mit seinem Bruder. Kammerjunker Hz. Friedrich Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38); 1615 folgte er Hz. Friedrich Ulrichs Schwester Dorothea bei ihrer Vermählung mit dem magdeburg. Administrator Christian Wilhelm v. Brandenburg als Stallmeister nach Halle a. d. S. Er wurde auch als Gesandter zum Kaiser (1625) geschickt u. ist als Hauptmann über ein Fähnlein Hochdeutscher (zu Fuß) bezeugt. 1630 verweigerte H. Wallenstein, dem neuen Hz. v. Mecklenburg, die Huldigung, u. er verlor zeitweilig seine Güter.
Stand/Stellung: Adel; Hauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

043 Hermann (von) Tietz gen. Schlüter (Der Schließende)
† frühestens 1646 Schöningen (?)
GND-Nummer: 1038748593
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein weisser Kohlkopff | Jn seiner süsse
Aufnahme: 1621
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Wolfenbüttel
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: 1589 U. Wittenberg; 1604 U. Siena; 1607 Kammerjunker Hz. Friedrich Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38) auf dessen Kavalierstour.
Werdegang: 1607 Kammerjunker Hz. Friedrich Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38), seit 1614 dessen Rat, später wohl Rat und Hofmr. der Hzn.-Wwe. Anna Sophia v. Braunschweig-Wolfenbüttel (TG 2b) in Schöningen.
Stand/Stellung: Adel; Rat, Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

044 Georg Friedrich von Hohenlohe-Neuenstein-Weikersheim (Der Getreue)
* 1569-09-05 Neuenstein | † 1645-07-07 Langenburg
GND-Nummer: 118706292
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kraut Mannstrew genannt | Stercket den man
Aufnahme: 1621-01-22Wurde zur Zeit seiner Ächtung durch den Kaiser aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Weikersheim u. Langenburg (Hohenlohe), Böhmen, Schwaben
Wirkung: General, Statthalter, geistl. Dichter.
Bildungsweg: 1586-90 Stud. in Genf, Frankreich und Italien (u.a. Siena und Padua). G. F. sprach gut Französisch und Italienisch und liebte theolog. Gespräche.
Werdegang: Erste Kriegserfahrungen im Krieg Heinrichs v. Navarra gegen die Ligue, seit 1595 ksl. Obrist gegen die Türken (1605 Generalwachtmeister in Ungarn). Als Generaloberstlt. der böhm. Stände zählte er unter die Verlierer der Schlacht am Weißen Berg. 1621 geächtet, 1623 vom Kaiser pardonniert, 1632 schwed. Generalstatthalter des Schwäbischen Kreises (1633 schwed. Statthalter Augsburgs). Erneut geächtet, verlor er 1637 das 1610 geerbte Weikersheim an den Deutschen Orden. G. F. verfaßte Gebete, auch Geistl. Psalmen und Kirchengesänge, welche u. a. Johann Jeep vertonte.
Stand/Stellung: Reichsgraf, Generalstatthalter.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 9915

045 Barthold von Rautenberg (Der Blühende)
† 1647-02-11 
GND-Nummer: 1035126508
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein blühender Roßmarinstock | Zur Stärckung
Aufnahme: 1621
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Wolfenbüttel
Wirkung: Beamter
Bildungsweg: 1594 U. Helmstedt.
Werdegang: Hofmann Hz. Heinrich Julius' v. Braunschweig-Wolfenbüttel; Statthalter, Geh. Rat, Berghauptmann u. Drost zu Lauenstein unter Hz. Friedrich Ulrich v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38). Gehörte seit 1616 der den Herzog entmachtenden Landdrostenregierung an, öffnete den Dänen 1626 die Festung Wolfenbüttel. Letzter seines Geschlechts.
Stand/Stellung: Adel; Statthalter, Geh. Rat, Berghauptmann u. Drost.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

046 August von Anhalt-Plötzkau (Der Sieghafte)
* 1575-07-14 Dessau | † 1653-08-22 Plötzkau
GND-Nummer: 12105876X
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kraut Allermann Harnisch | Zu seiner Zeit
Aufnahme: 1621
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt
Wirkung: Regent, theolog. Gelehrter, Alchemist u. Mäzen.
Bildungsweg: 1593/94 Berliner Hof; ab 1596 mehrere Jahre Italien.
Werdegang: In der brüderl. anhalt. Teilung von 1603/06 war A. mit Geld abgefunden worden, erhielt aber 1611 Schloß u. Amt Plötzkau und heiratete 1618 auch die ref. Gfn. Sibylla v. Solms-Laubach (TG 23. AL). Seit 1630 vertrat A. als Senior Anhalts das Fürstentum vor dem Reich. Brüder FG 2, FG 12, Halbbrüder FG 9, FG 26. Seine Söhne Lebrecht (FG 321) u. Emanuel (FG 486) traten nach dem Aussterben der Linie F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) 1665 die Nachfolge in diesem Teil des Landes an. Der theolog. gebildete Fürst trieb wie Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 65) Alchemie (Labor in Zerbst), sammelte viele mag., astrolog., rosenkreuzer. u. chiliast. Manuskripte, verkehrte u. a. mit Carl Widemann, Adam Haslmayr u. Tobias Hess u. ließ einschlägige Arbeiten Haslmayrs u. Daniel Sudermanns drucken. Die ihm von Hess angetragene Führerschaft der Rosenkreuzer schlug er aus.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

047 Ernst von Anhalt-Bernburg (Der Wohlbewahrte)
* 1608-05-19 Amberg | † 1632-12-03 Naumburg
GND-Nummer: 104173238
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Eine Welsche Nuß auffgeschnitten mit jhren Schalen | Zur Vollkommenheit
Aufnahme: 1621
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Offizier; er führte ein Tagebuch.
Bildungsweg: 1618–21 am Brieger Hof durch Peter v. Sebottendorf (FG 57) erzogen. 1622 Reise zum niederländ. Kriegsschauplatz, später an den dän. Hof; 1623-25 zu seinem Bruder F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) nach Italien (Padua, Florenz, Livorno).
Werdegang: 1626/27 Gesandtschaften nach Wien u. Dresden. In drei Reisen zu Wallenstein erreichte er 1627 den Abzug von Truppen aus Anhalt. 1628 zum Obristen eines ksl. Reiterregiments bestellt, kämpfte er 1629 bis Ostern 1631 in Italien. 1631 wechselte er als Obrist in kursächs. Dienste. Er starb an den in der Schlacht von Lützen empfangenen Verwundungen.
Stand/Stellung: Prinz
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

048 Hans Christoph Rabe von Pappenheim (Der Brennende)
* 1595-06-26  | † 1632-11-18 
GND-Nummer: 1038749026
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Welsche Nesseln | Erzeigt sich bald
Aufnahme: 1621
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Studium Collegium Mauritianum Kassel
Werdegang: 1612 Truchseß Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80) in Offenbach anläßlich der Krönung Ks. Matthias', später Hofmarschall in Kassel. P. half F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) bei der Verteilung des GB 1629 und der Organisation der Subskription (291200).
Stand/Stellung: Hofmarschall
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

049 Hans Christoph von Hardenberg (Der Erwärmende)
* 1581  | † 1645-05 
GND-Nummer: 122461576
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: KrauseMüntze | Hilfft der dauligkeit
Aufnahme: 1621
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Wolfenbüttel
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1590 Schule Witzenhausen; 1591/92 Göttingen; Kriegslehre bei einem Junker v. Bockelnhagen.
Werdegang: 1605 braunschweig.-wolfenb. Lt. und Kammerjunker; 1606 Rittm. Gf. Moritz' von Nassau; 1610 Rittm. Hz. Heinrich Julius' v. Braunschweig-Wolfenbüttel; 1615 Obristlt. unter dessen Sohn Hz. Friedrich Ulrich (FG 38) bei der Belagerung Braunschweigs; 1619 Kriegsrat; 1623 Obrist u. Generalkriegskommissar. Als H. 1625 gegen Wallenstein mit einem kleinen Korps nichts ausrichten konnte u. nur mit Mühe Schutz in Göttingen fand, stieß er allerseits auf Kritik. 1628 Reichsacht u. Konfiskation von Hardenberg. Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) konnte als schwed. Generallt. H. 1631 wieder den Besitz Hardenbergs verschaffen. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) sandte H. 1642 ein Exemplar des GB 1641, damit dieser seinen Gesellschaftsnamen nicht mehr vergesse (421029).
Stand/Stellung: Adel; Kriegsrat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

050 Hans Friedrich von Drachsdorf (Der Beständige)
* 1564-07-25  | † 1629-02-22 Weimar
GND-Nummer: 104202793
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein ElrenBaum | Jm Nassen
Aufnahme: 1621
Aufenthaltsort des Mitglieds: Weimar, Sachsen-Weimar
Wirkung: Hofmarschall, Offizier.
Bildungsweg: Seit 1574/75 Page Gf. Heinrichs zu Eisenberg; seit 1581 fast zwei Jahre in Frankreich; Dienst bei Hzn.-Witwe Dorothea Susanna v. Sachsen.
Werdegang: Seit 1584 Kriegsdienste auf Seiten Heinrichs v. Navarra unter dem Rheingf. Friedrich; 1587-90 Dienst unter Gf. Albrecht v. Nassau-Ottweiler; 1590-92 Reisebegleiter Gf. Philipps v. Eberstein in Italien; ab 1592 Kammerjunker Hz. Johanns v. Sachsen in Altenburg, 1596-1604 auch Stallmeister. 1604-11 Hofmarschall in Weimar (während der vormundschaftl. Regentschaft Kf. Christians II. v. Sachsen); 1622-24 Hofmarschall Hz. Johann Philipps v. Sachsen-Altenburg (FG 183), anschließend altenburg. Hauptmann über die Ämter Dornburg u. Camberg/ Saale.
Stand/Stellung: Adel; Hauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

051 Christian II. von Anhalt-Bernburg (Der Unveränderliche)
* 1599-08-10 Amberg | † 1656-09-22 Bernburg
GND-Nummer: 119130947
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Cypressenbaum | Dringet in die Höhe
Aufnahme: 1622-02-25, Köthen | Im Anschluss an eine Versammlung bei F. Ludwig in Köthen, bei der sich auch F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) sowie die Räte Heinrich v. Börstel (FG 78), Christof v. Krosigk (FG 7), Tobias Hübner (FG 25), Dr. Gottfried Müller (FG 353), Ernst v. Freyberg (FG 75) und Johannes Stalmann (FG 214) befunden hatten.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Bernburg, Anhalt
Wirkung: Regent, Offizier, Verfasser eines Tagebuchs, Übersetzer, Dichter.
Bildungsweg: Ab 1605 in Dessau erzogen; 1608-10 Studium in Genf u. Lyon unter der Leitung Peters v. Sebottendorf (FG 57) u. Marcus Friedrich Wendelins; 1613/14 und 1616/17 Italien (Volontär im savoyischen Heer); 1617 England.
Werdegang: Unter seinem Vater F. Christian I. (FG 26) Obrist gegen Ks. Ferdinand II. in der Schlacht am Weißen Berg; bis Ende 1622 Gefangenschaft. Mit Hans Ernst v. Börstel (FG 41) 1623/24 in Italien (u. a. U. Padua; Florenz); 1625–27 mit seiner Gattin Hzn. Eleonora Sophia v. Schleswig-Holstein-Sonderburg (TG 39) meist in Rouen und Harderwijk; 1627-30 Residenz in Ballenstedt. 1630 Regierungantritt; Residenz Bernburg. – Ch. hinterließ ein riesiges Tagebuchwerk; übersetzte aus dem Ital. einen Fürstenspiegel (Mambrino Roseo nach Antonio de Guevara; Die Unterweisung Eines Christlichen Fürsten. Cöthen 1639) und aus dem Frz. die zuerst griech. verfaßte Unterweisung Ks. Manuels II. Palaeologus für seinen Sohn Hundert Königliche Lehren. O. O. 1650. Aus dem Frz. übertrug Ch. ein Erbauungsbuch Charles Drelincourts (Von der Beharligkeit der Außerwehlten. Cöthen 1641; mit einem Bericht von "den letzten stunden des Herren von Plessis Mornay") u. aus dem Lat. vielleicht Adam Hartmanns Martyriologie Die Geschichte Der Böhmischen Kirchen Verfolgungen. O. O. 1649. Gelegenheitsdichtung.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 395

052 Burkhard von Erlach (Der Gesunde)
* 1566-10-28 Bern | † 1640-12-24 Bernburg (?)
GND-Nummer: 120182688
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Rauten | Scheüet keine gifft
Aufnahme: 1622Das GB 1622 enthält als letztes, 52. Mitglied B. v. E.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Burgund, Dessau, Amberg, Anhalt-Bernburg
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Kindheit in Burgund; ab dem 14. Lebensjahr am Dessauer Hof mit Pz. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) erzogen.
Werdegang: Begleiter F. Christians I. v. Anhalt(-Bernburg) nach Italien, Frankreich, England, Holland, auch in dessen Krieg auf der Seite Heinrichs v. Navarra. Als Christian als kurpfälz. Statthalter nach Amberg ging, bekleidete er in der Oberpfalz mehrere Ämter. Ab 1624 Hofmarschall F. Christians I. bzw. Christians II. (FG 51) in Bernburg.
Stand/Stellung: Hofmarschall
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

053 Ludwig von Börstel (Der Wirkende)
* ca.1585  | † Ende 1631 in der Oder ertrunken
GND-Nummer: 1038749220
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Wolaußgeblüheter braun und weisser Wiesenklee | Zu milch und honig
Aufnahme: 1622Er dürfte Hz. Georg Rudolph in Schlesien (FG 58) und Peter v. Sebottendorf (FG 57) 1622 in die FG aufgenommen und dabei Tobias Hübners (FG 25) Saluste Du Bartas-Übersetzung "Die andere Woche" überreicht haben (220824).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: 1594 U. Wittenberg; 1599 U. Leipzig; 1601 U. Genf; 1604 U. Siena.
Werdegang: kurbrandenburg. Rat und Amtshauptmann zu Lebus und Fürstenwalde.
Stand/Stellung: Uradel; Rat und Amtshauptmann
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

054 Wolf Friedrich von Trotha (Der Durchstärkende)
* 1583 (?)  | † 1637-09-19 Staßfurt
GND-Nummer: 1038749530
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kraut Bachbonen | Jn gliedern
Aufnahme: 1622
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Landadeliger; Offiziersanwärter.
Werdegang: Fähnrich zu Fuß. Mit seinem Bruder Melchior Andreas (FG 156) versuchte T. vergeblich, gegen das ref. Konsistorium einen lutherischen Geistlichen in der Patronatspfarre Hecklingen durchzusetzen.
Stand/Stellung: Adel; Fähnrich.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

055 Friedrich von Kospoth (Der Helfende)
* 1569-03-05 Schilbach (b. Schleiz) | † 1632-06-09 Jena
GND-Nummer: 121332772
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kraut Poley | Jn Nöthen
Aufnahme: 1622Ein Kupferstich Peter Isselburgs (DA Köthen I.1, 86) zeigt eine Versammlung der FG, bei der der Helfende 1622 in die Akademie aufgenommen worden sein kann.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Hof-, Finanz-, Justiz-, Regierungsamt, Stadtkommando. Er lernte bei Wolfgang Ratke Hebräisch.
Bildungsweg: Mgfl. brandenburg. Schule zu Hof; 1584-86 U. Jena; Ak. Straßburg; 1590 U. Tübingen; Basel; 1590-92 U. Padua Jura; 1592 U. Siena.
Werdegang: Prinzenhofmr. in Altenburg; 1603 Beisitzer am Hofgericht in Jena; auch Hofrat, ab 1618 Geh. Kammerrat u. 1619 Direktor der Regierung unter Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar; Hofrichter (ab 1621) und Stadthauptmann (ab 1627) in Jena u. fl. Vertreter bei der Universität unter Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5).
Stand/Stellung: Adel; Kammerrat, Direktor der hzl. Regierung, Hofrichter u. Stadthauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

056 Jakob Scherl (Scharle) (Der Sauerhafte)
GND-Nummer: 1038749743
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Rothe JohansBeer | Erfrischt und sterckt
Aufnahme: 1622
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Offizier u. Gesandter; 1624 u. 1625 Teilnehmer auf FG-Versammlungen und höf. Festen (s. 240109, 240710 u 250305).
Werdegang: Oberlt. unter Hz. Johann Ernst I. v. Sachsen-Weimar (FG 3); 1627 im Feldzug Wallensteins auf den dän. Inseln gefangen.
Stand/Stellung: Oberlt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

057 Peter von Sebottendorf (Der Wohlgemute)
† 1632 Saumur
GND-Nummer: 1038750008
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kraut Wolgemuth | Zertreibt das böse
Aufnahme: 1622-08, Frankfurt/O. | Wohl von F. Ludwigs I. v. Anhalt-Köthen (FG 2) Vertreter Ludwig v. Börstel (FG 53) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schlesien (Liegnitz)
Wirkung: Hofamt. Schrieb für seine Schüler Lehrbücher und verfaßte Pläne für Ritterakademien und Gymnasien, u. a. eine von der FG zu finanzierende Ritterschule. Seine Bibliothek ist erhalten (BU Wroclaw).
Bildungsweg: 1579 U. Leipzig; 1597 U. Siena; traf in Florenz als Hofmr. von Gf. Hans Wilhelm v. Wied Pz. Ludwig v. Anhalt (FG 2); 1608-10 Studienreise mit Pz. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) und Pz. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) nach Genf und Lyon. 1621-24 in Frankfurt/O. Hofmr. der Söhne Hz. Johann Christians in Schlesien zu Brieg, die er um 1631 auf die Akademie in Saumur begleitete.
Werdegang: Ab 1603 Prinzenhofmr. und Rat in Dessau; 1614 Hofmr. Fn. Sophia Elisabeth in Schlesien zu Liegnitz, geb. Fn. v. Anhalt; Hofmr. und Rat von Hz. Johann Christian in Schlesien zu Brieg.
Stand/Stellung: Adel; Hofmr. u. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

058 Georg Rudolph in Schlesien zu Liegnitz und Wohlau (Der Wunderbare)
* 1595-01-22 Ohlau | † 1653-01-14 Breslau
GND-Nummer: 120065703
Bekenntnis:Protestantisch (1616 ref., 1621 erneut luther.)
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kraut Christwurtz im schnee | Jn seiner blüeht
Aufnahme: 1622
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schlesien (Liegnitz)
Wirkung: Georg Rudolph muß seinem Hofdiener Martin Opitz (FG 200), der für seinen hzl. Mäzen u. a. "Die Episteln Der Sontage vnd ... Feste" (1624) schrieb, den Weg in die FG geebnet haben. Nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst des ksl. Kammerpräsidenten Dohna (1632) blieb Opitz bis um 1635 im Dienst der Piasten (u. ev. schles. Stände). Georg Rudolphs reiche Bibliothek befindet sich heute in der BU Wroclaw.
Bildungsweg: Am Oelser Hof erzogen; 1611/12 U. Frankfurt/O.; 1613/14 Reise durch Deutschland, die Schweiz, Italien, Frankreich und die Niederlande.
Werdegang: In der Teilung der piast. Lande erhielt Georg Rudolph 1611 Liegnitz u. Wohlau (1613 L. Residenz). Ab 1621–29 Oberhauptmann der beiden Schlesien. 1633 Parteinahme für Schweden und Sachsen, Nach dem Exil in Thorn und Ostpreußen machte der Herzog seinen Frieden mit dem Kaiser.
Stand/Stellung: Fürstenstand im kgl. Schlesien; aus dem Königsgeschlecht der Piasten: Oberhauptmann der beiden Schlesien.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

059 Georg von Uslar (Der Erfrischende)
* 1584-09-10  | † 1638-03-02 Wake (b. Göttingen)
GND-Nummer: 138806853
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Eine Melone | Zum Durst
Aufnahme: 1622Schon 1621 Mitglied im Orden der Beständigkeit Hz. Wilhelms V. v. Sachsen-Weimar (FG 5).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Schule im thüringischen Mühlhausen u. Langensalza
Werdegang: 1595-97 Page Gf. Ernst Casimirs v. Nassau-Dietz u. Hz. Johanns v. Schleswig-Holstein-Sonderburg; 1601 Aventurier; 1602 Fähnrich; 1603/4 Hof- und Kammerjunker des Mainzer Kf.; 1604 Fähnrich; 1615 Hauptmann; 1620 Obristlt. unter Hz. Johann Ernst d.J. v. Sachsen-Weimar (FG 3), dann Offizier Peter Ernsts II. v. Mansfeld unter Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5), dann Mgf. Georg Friedrichs v. Baden-Durlach; 1623 Obristlt. unter Hz. Christian v. Braunschweig-Wolfenbüttel; 1626 dän. Obrist; schwed. Reiterobrist; 1632 Generalmajor unter Hz. Bernhard (FG 30) u. Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar, nach dem Prager Frieden unter Lgf. Wilhelm V. v. Hessen-Kassel (FG 65) u. schließlich unter Hz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231).
Stand/Stellung: Adel; Generalmajor.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

060 Nicolaus von Buschhausen (Der Heilsamste)
† (vor 1632) 
GND-Nummer: 1038750288
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das H. Wundkraut Taback genant | Zu allen Schäden
Aufnahme: 16221625 Teilnahme an dem FG-Treffen zur Aufnahme Hz. Friedrichs v. Sachsen-Altenburg (FG 103). Johann v. Mario (FG 100) beschaffte Buschhausens Wappen (für GB) 1631 durch dessen Bruder.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Offizier, Landadeliger.
Werdegang: Als anhalt. Adliger noch 1626 im Gefolge F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) genannt; (ndl.?) Capitain.
Stand/Stellung: Adel; Capitain.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

061 Ernst von Börstel (Der Truckene)
* (nach 1585)  | † 1623 
GND-Nummer: 1038750679
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Mawer oder SteinRauten | Nicht zu durchnetzen
Aufnahme: 1623
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt, Schulaufseher. B. empfahl F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) den Basler Prof. Ludwig Lucius für die ratichian. Bildungsreform, beschaffte 1619 Bücher für den Fürsten und wurde von diesem mit einem Geschenk von (Köthener) Drucken bedacht.
Bildungsweg: 1594 U. Wittenberg; 1609 U. Siena; 1614-16 u.a. mit Lgf. Wilhelm V. v. Hessen-Kassel (FG 65) als Hofmr. nach Straßburg, U. Basel, Genf.
Werdegang: 1612 Hof- oder Kammerjunker Lgf. Moritz' von Hessen-Kassel (FG 80); Prinzenhofmr. Lgf. Wilhelms V. von Hessen-Kassel (FG 65); seit 1618 Präfekt des Collegium Mauritianum; Geh. Rat und Oberhofmarschall.
Stand/Stellung: Adel, Geh. Rat, Oberhofmarschall und Schulpräfekt
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

062 Friedrich von Anhalt-Harzgerode (Der Stetsgrünende)
* 1613-11-16 Ensdorf (Oberpfalz) | † 1670-06-30 
GND-Nummer: 102042632
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Wintergrün | Jn heilsamer kühlung
Aufnahme: 1623
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Regent; General; Naturbeobachter; Reisender; theol. Interessen. 1651 Gründung der Confraternitas Constantis Amicitiae in Venedig. Nach dem Tode Hz. Wilhelms V. v. Sachsen-Weimar (FG 5) wollte er sich nicht mit der Leitung der FG belasten. Vgl. Friedr. Hoffmann: Väterliche Ermahnungen des Durchl. F. Friedrich zu Anhalt an seinen Sohn, den F. Wilhelm zu Anhalt. O. O. u. J.
Bildungsweg: 1630/31 mit Hofmr. Hans Ludwig (v.) Knoch (FG 252) Frankreichreise (1631 U. Bourges); 1649–56 Harzfahrt und Europareise (theolog. Gespräche Genf u. Rom). Er vertrat, von John Durie beeinflußt, iren. Ideen.
Werdegang: 1634-35 Obrist unter Johan Banér (FG 222); 1635 Landesteilung mit seinem Bruder F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) u. Polenreise; 1637-42 hess.-kass. Generalmajor in Westfalen. 1660 anhalt. Senior.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Senior des anhalt. Hauses
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

063 Johann Albin Schlick, Graf von Passaun (Bassano), Herr von Weißkirchen (Der Ausgetruckte)
* 1579  | † 1640 
GND-Nummer: 1015336760
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: JohannisKraut | Heilet die wunden
Aufnahme: 1623Während seines Exils wohl zusammen mit Matyáš Jizbický z Jizbice (FG 64) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Böhmen (Herkunft)
Wirkung: Böhm. Direktor u. Exulant
Bildungsweg: 1591 Gymn. Altdorf (Schüler v. Konrad Rittershusen); 1594 U. Ingolstadt; 1595 U. Padua und U. Perugia; 1596 U. Siena; 1597 U. Jena; 1598 U. Tübingen
Werdegang: Einer der Prager Direktoren (böhm. Herrenstand), Gesandter des Winterkönigs an F. Gabriel Bethlen v. Siebenbürgen, Kommissar der böhm. Landesverteidigung u. Münzmeister. 1621 in Böhmen in Abwesenheit geächtet u. enteignet. Exulant in Sachsen.
Stand/Stellung: Graf u. böhm. Herr
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

064 Matyáš Jizbický z Jizbice (Der Holdselige)
* um 1585  | † um 1640 
GND-Nummer: 1038760119
Bekenntnis:Protestant (neuutraquistisch)
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kraut Vergiß mein nicht | Jn stetem gedächtnuß
Aufnahme: 1623Während seines Exils wohl zusammen mit Johann Albin Schlick, Graf von Passaun, Herr von Weisskirchen (FG 63) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Böhmen (Herkunft)
Wirkung: Offizier, Exulant
Bildungsweg: 1599 U. Altdorf (imm. zusammen mit dem neulat. Dichter Pavel J. z J.)
Werdegang: Sohn eines nobilitierten böhm. Kammerrats. 1627 wegen des Rekatholisierungsdekrets des böhm. Königs exiliert. Schwed. Kriegsdienste: 1633 Major im Regiment Diederichs v. dem Werder (FG 31), ebd. 1634-35 Obristlt.; 1635 Kommandant v. Dömitz, später Obrist und Kommandant Pirnas. 1636/37 in Anhalt u. Halle/S. eingesetzt. Am 20.10.1639 bei Bautzen schwer verletzt.
Stand/Stellung: Böhm. Adel; Obrist
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

065 Wilhelm V. von Hessen-Kassel (Der Kitzliche)
* 1602-02-13 Kassel | † 1637-09-21 Leer
GND-Nummer: 118807331
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Wol außgeblüeter Schwartzdorn ohne blätter | Zur Blüetzeit
Aufnahme: 1623-05-18Bei Gelegenheit der Vermählung seiner Schwester Agnes mit F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. und anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 66 - FG 74) in Dessau aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Regent, Heerführer, Dichter, Übersetzer, Musikliebhaber. 1623 Mitglied der Académie des Parfaits Amants. Verfaßte Gedichte u. Kartelle, übersetzte aus der frz. u. ital. Bibel, übertrug erbauliche Verhaltensliteratur (1635 J. Puget de La Serre, 1636 J. du Bosc) und eine "novela bizantina Lopes de Vega (El peregrino en su patria) nach der frz. Bearb. von Vital d'Audiguier.
Bildungsweg: Seit 1608 U. Marburg; 1614-16 Ak. Straßburg, U. Basel, Ak. Genf; dann Kasseler Collegium. Der Kasseler Hof seines Vaters Moritz des Gelehrten (FG 80) war ein kulturelles Zentrum, an dem u. a. Heinrich Schütz und Wilhelms dichtende u. komponierende Schwester Elisabeth (Gattin Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow, FG 158) und sein hochbegabter Bruder Herrmann IV. (FG 374) erzogen wurden.
Werdegang: Administrator von Hersfeld (seit 1617). Seit 1623 spannungsgeladene Verhandlungen Wilhelms mit den Ständen (Einmarsch Tillys), seinem Vater, seiner Stiefmutter u. deren Söhnen (Ansprüche auf Teile des Lands) u. den Darmstädter Verwandten. 1627 Resignation Lgf. Moritz', Regierungsantritt Wilhelms, Verlust Hessen-Marburgs und Hersfelds. 1631 Abschluß eines Bündnisses mit den Schweden und Führung eines eigenen kleinen Heers bis zum frühen Tod des Geächteten. Wilhelms kluge Gattin Amalia Elisabeth rettet die Eigenständigkeit Hessen-Kassels und ermöglicht später die Nachfolge Wilhelms VI. (FG 694).
Stand/Stellung: Reichsfürst (Regent)
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 9526

066 Ludwig Heidenreich von Callenberg (Der Gelinde)
† 1637-10-27 Stettin (?)
GND-Nummer: 1038761417
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das grosse Wullkraut oder KönigsKertz | Jn- und außwendig
Aufnahme: 1623-05-18Bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. und anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Offizier. C. erbot sich, "das anmuthige und wohlbekannte Hetzrecht" (240109) zu beschreiben. Diederich v. dem Werder (FG 31) nennt ihn 1626 im Vorwort seiner Tasso-Übertragung "Gottfried von Bulljon" einen Nachfahren des Kreuzritters "Galle von Caleberg" und einen "ehrlichen Mann vnd rechtschaffenen Soldaten".
Werdegang: 1612 bei der Krönung Ks. Matthias'im Gefolge Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80). Ab 1621 Offizier des Mgf. Georg Friedrich v. Baden-Durlach; Obrist Mgf. Christian Wilhelms v. Brandenburg (bis 1626), dann in dän. Dienst; 1631 Obrist Lgf. Wilhelms V. v. Hessen-Kassel (FG 65), dessen Generalkriegskommissar, Statthalter von Paderborn, Bundesrat im Heilbronner Bund. Gestorben als Kommandeur der Hessen im Heere Johann Banérs (FG 222).
Stand/Stellung: Adel, Obrist
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

067 Christoph Friedrich (von) Keudell (Der Säuberende)
* lange nach 1582  | 
GND-Nummer: 1038762480
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Spargeln | Mit Lust
Aufnahme: 1623-05-18Bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. u. anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Offizier, Hofamt (?). Verfasser einer Geschichte seines Geschlechts.
Bildungsweg: 1608 Paed. Herborn; 1609-11 Paed. Marburg
Werdegang: 1622 Rittmeister Hz. Christians v. Braunschweig-Wolfenbüttel; 1623 im Gefolge Lgf. Wilhelms V. v. Hessen-Kassel (FG 65); Febr. 1630 im Gefolge Hz. Wilhelms V. v. Sachsen-Weimar (FG 5) auf einer Dresdner Fürstenhochzeit; 1631 ksl. Obristwachtmeister des Altsächs. Regiments unter Feldmarschall Pappenheim.
Stand/Stellung: Adel, Obristwachtmeister. 1624 vielleicht Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

068 Esche von Wallwitz (Der Reizende)
* 1588  | † 1653-12-11 Dessau
GND-Nummer: 1033765457
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Eschbaum darauff Spanisch Fliegen | Mit und ohne sie
Aufnahme: 1623-05-18Vermutlich bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. und anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen. Auch Teilnehmer der FG-Versammlungen am 9. 1. u. 10. 7. 1624.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau
Wirkung: Militär- u. Hofamt. Teilnahme an weiteren FG-Treffen wie dem vom 9. 1., 10.7.1624 u. 5. 3. 1625 nachgewiesen.
Werdegang: Leutnant (1630/1641 genannt); Kammerjunker F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10), auch dessen Kriegskommissar und Hofmeister.
Stand/Stellung: Adel; Leutnant; Kammerjunker
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

069 Cuno Ordomar von Bodenhausen (Der Bequeme)
* 1598-08-07 Görzig (Anhalt) | † 1654-10-02 Görzig (Anhalt)
GND-Nummer: 120779048
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Rüster | Zur arbeit
Aufnahme: 1623-05-18Bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. u. anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau
Wirkung: Ritterschaftl. Landesamt, Gesandter. Er verfaßte einen scherzhaften Lobbrief über die Gicht (380000).
Bildungsweg: 1609 U. Wittenberg; 1614 U. Jena; 1618 U. Leipzig; Kavalierstour in die Niederlande, nach Frankreich, Italien (Rom, Padua, Venedig, 1622 U. Siena) und Spanien.
Werdegang: Anhalt. Landrat, Kriegskommissar u. Gesandter
Stand/Stellung: Adel; Landrat
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

070 Albrecht Friedrich von Barby u. Mühlingen (Der Dienliche)
* 1597-02-28  | † 1641-12-07 Rosenburg
GND-Nummer: 115388508
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Creutzbeer | Zur Öffnung
Aufnahme: 1623-05-18Vermutlich bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. u. anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Barby-Mühlingen
Wirkung: Regent. In Kartographie, Theologie und selbst in der Dichtkunst nach opitian. Manier versiert.
Bildungsweg: 1605 U. Wittenberg.
Werdegang: Regierte zusammen mit seinem Bruder Jost Günther (FG 213). Vermählt mit Gfn. Sophia Ursula (TG 46). Mit dem Sohn August Ludwig starb das Geschlecht 1659 im Mannesstamm aus; die Tochter Aemilia Juliana (v. Schwarzburg-Rudolstadt) hat sich als Kirchenlieddichterin verdient gemacht.
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

071 Hilmar Ernst von Münchhausen (Der Verträgliche)
* nach 1578  | † 1671 
GND-Nummer: 1038762758
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Melissen | Zur Stillung
Aufnahme: 1623-05-18Vermutlich bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. und anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Zerbst
Wirkung: Ordensritter; Landesamt
Bildungsweg: 1595 U. Jena; Bildungsreise 1602 nach Paris
Werdegang: Landkomtur der Johanniter in Wietersheim; 1613 Drost zu Grohnde; mehrfach anhalt. Kriegskommissar und Gesandter.
Stand/Stellung: Adel; Landkomtur
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

072 Wolf (von) Schlegel (Der Unentbehrliche)
* 1584-08-14  | † 1658-11-26 
GND-Nummer: 1038762995
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Flachs | Hatt viel mühe
Aufnahme: 1623-05-18Vielleicht bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. und anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Hof- u. Landesamt
Werdegang: Hofmr. Gf. Wolfgangs v. Barby (bis spätestens 1615); 1624 [anhalt.] Hofmr.; später gelegentlich auch anhalt. Kriegskommissar.
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

073 Kraft von Bodenhausen (Der Hochtreibende)
* 1568-10-20 Rhoda (b. Erfurt) | † 1626-12-29 
GND-Nummer: 115827366
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weisse Cartuffeln | Von unterster krafft
Aufnahme: 1623-05-18Vielleicht bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anh. und anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Dresden (Militäramt). Er traf Martin Opitz (FG 200) u. überbrachte dessen Brief 260831 Diederich v. dem Werder (FG 31).
Bildungsweg: Ca. 1571-75 von der Schwester seines Vaters, Barbara v. Ebeleben, dann von seiner Familie erzogen; 1578 Paed. Marburg; 1579/80 U. Jena
Werdegang: 1587-91 Page, dann Hofjunker in Marburg; 1591/92 Kornett F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26); ab 1594 Rittmeister in Ungarn; 1599 Rittmeister unter Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80); 1612 kfl. mainz. Rat und Assessor von Haus aus; Rittmeister und Obrist Kf. Johann Georgs I. von Sachsen (ab 1622); seit 1624 sächs. Amtshauptmann von Torgau und Liebenwerda und Gesandter in Braunschweig.
Stand/Stellung: Adel; Obrist
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

074 Wilhelm (von) Keudell (Der Umwicklende)
* 1582-09-22 Sontra | † 1637-11-09 Mühlhausen
GND-Nummer: 1038763142
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ephew am baum | Helt sie Feste
Aufnahme: 1623-05-18Vielleicht bei Gelegenheit der Hochzeit F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) mit Lgfn. Agnes v. Hessen-Kassel (TG 25) zusammen mit einer Gruppe hess., anhalt. und anderer Hochzeitsgäste (vgl. FG 65 - FG 74) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Kassel (Hofamt). 1629 war K. beauftragt, von den hess. u. waldeckschen FG-Mitgliedern die Kosten des GB 1629 einzutreiben (291200).
Bildungsweg: 1596 Paed. Herborn.
Werdegang: 1601 Silberaufseher Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80), seit 1627 dessen Hofmr. in Eschwege.
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

075 Ernst von Freyberg (Der Hochgefärbte)
* 1578-07-11 Köthen | † 1626-08-27 
GND-Nummer: 103876431X
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Hanbutten | Zertheilt und stilt
Aufnahme: 1623
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Regierungsamt; Ständevertretung; Schulaufsicht
Bildungsweg: 1591/99 U. Wittenberg.
Werdegang: 1607 Hofjunker, später Geh. Rat F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2); anhalt. Landrat; seit 1619 Deputierter und Inspektor der Köthener Schul- und Bildungsreform.
Stand/Stellung: Adel; Landrat u. Geh. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

076 Carl von Wülcknitz (Der Unschädliche)
* 1589-11-10 Crüchern (zu Köthen) | † 1624-01-28 Köthen
GND-Nummer: 128451769
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Feigenbaum | Fruchtet ohne blüet
Aufnahme: 1623Teilnehmer einer FG-Versammlung am 9. 1. 1624.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Hof- u. Ritterschaftsämter. Zeichnete sich in Ritterspielen aus. In der von Adam Streso verfaßten Leichenpredigt finden sich Verse, die auf seine FG-Mitgliedschaft anspielen, so z. B. ein Sonnet Vber den Vnschädlichen.
Werdegang: Page Benno Friedrich Brands v. Lindau (FG 36); Hofjunker (1614), seit 1617 Stallmeister und Aufseher über den Hof F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2); Kornett der Ritterschaft in Köthen.
Stand/Stellung: Stallmeister u. Aufseher über den Hof F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

077 Hans Georg von Mücheln (Der Erleichternde)
* 1579-01-21 Gröbzig (Anhalt) | † 1634-01-28 Rehsen (Anhalt)
GND-Nummer: 1038763576
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Majoran | Den Athem
Aufnahme: 1623
Aufenthaltsort des Mitglieds: Gräfenhainichen (b. Bitterfeld, Kursachsen)
Werdegang: Sohn eines anhalt. Hofmarschalls. Mit einer anhalt. Adeligen verheiratet.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

078 Heinrich von Börstel (Der Eilende)
* 1581-09-[14]  | † 1647-03-26 Plötzkau
GND-Nummer: 11564170X
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Pfirsigbaum | Zur Frucht
Aufnahme: 1623, Köthen | Vermutlich zur Zeit seiner 2. Eheschließung (mit der Köthener Hofjungfer Susanna v. Rhemen) am 13./14.12.1623 in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: 1594 U. Wittenberg; 1598 U. Heidelberg; 1600 U. Siena; 1601 U. Genf
Werdegang: Seit 1612 Helfer seines Vaters, des bernburg. Oberhauptmanns Curt v. B. († 1619); 1623 Regierungspräsident, Amtshauptmann und Kammerrat zu Bernburg, auch Kommissar des Landesdefensionswerks.
Stand/Stellung: Adel; Regierungspräsident, Amtshauptmann u. Kammerrat
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

079 Eberhard von Weyhe (Der Wehrende)
* 1553-05-28 Hannover | † 1643-11 
GND-Nummer: 117256145
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Myrten | Dem Scorpion gifft
Aufnahme: 1623Vielleicht auf einer Reise F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) im Herbst 1623 in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Wolfenbüttel
Wirkung: Regierungsamt. Fruchtbarer lat., jurist., politischer u. moral.-theolog. Autor. Im Okt. 1633 verlor er durch einen Truppenüberfall seine reiche Bibliothek.
Bildungsweg: 1570 U. Wittenberg; 1572 U. Rostock; 1576 U. Marburg; reiste im Gefolge von Hz. Otto Heinrich v. Braunschweig-Lüneburg u.a. Fürsten nach Italien; Studium in Frankreich und der Schweiz.
Werdegang: 1580 Professor in Wittenberg; 1583 kursächs. Hofgerichtsassessor; 1585/86 holstein-gott. Rat; 1587 Professor in Wittenberg, dort 1589 u. 1591 Rektor; 1594 Kanzler in Kassel; 1605 holstein-schaumb. Kanzler in Bückeburg, später Landdrost zu Pinneberg; 1614 ksl. Rat; 1615-26 Geh. Rat und Kanzler in Wolfenbüttel unter Hz. Friedrich Ulrich (FG 38), später (noch 1636) Rat von Haus aus unter Hz. August d.J. von Braunschwig-Wolfenbüttel (FG 227)
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat und Kanzler.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

080 Moritz von Hessen-Kassel (Der Wohlgenannte)
* 1572-05-25 Kassel | † 1632-03-15 Eschwege
GND-Nummer: 11858412X
Bekenntnis:Lutherisch, seit 1605 Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Spindelbaum | Jn fleissiger übung
Aufnahme: 1623M. wurde Ende 1623 in die FG aufgenommen. Er beteiligte sich an einem Treffen der FG "auff Gottbotts scheideweg" und unterzeichnete dabei einen Gesellschaftsbrief an seinen Sohn Wilhelm (FG 65), vgl. 240109. 1601 hatte er in Heidelberg einen Orden Temperantiae gestiftet. M. errichtete das erste stehende Theater in Kassel (1603–06), verfaßte Dramen u. lat. Dichtungen u. komponierte Madrigale, Tänze, Motetten u. Kirchenlieder. Er entwarf Bauten, las Dante u. verfaßte gelehrte Arbeiten zur Enzyklopädie, Philosophie, Mathematik, Poetik, Grammatik und dt.-frz. Lexikographie. 1598 erweiterte er seine Pagenschule zum bürgerl.-adligen Collegium Mauritianum (Schüler Heinrich Schütz), das er jedoch 1618 zu einer modernen adligen Ritterakademie umgestaltete. Wie F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46), trieb M. Alchemie, sammelte u. schrieb esoter. Texte und ließ rosenkreuzer. Schriften drucken (Fama Fraternitatis 1614; Confessio 1615). Die ihm von Tobias Hess angetragene Führerschaft der Rosenkreuzer schlug er aus.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen
Wirkung: Dichter, Gelehrter, Komponist.
Werdegang: Im philippist. Geist erzogen und um die Einheit der luth. u. ref. Protestanten besorgt, suchte er doch unter dem Einfluß seiner Gattinnen das Reformiertentum in Hessen-Kassel und im marburg. Landesteil durchzusetzen. Widerstand der luth. Stände und der Darmstädter Vettern, an die er den Marburg Anteil verlor. Auf der dt. u. europ. Bühne aktiv, pflegte M. seit 1602 den Kontakt zu Frankreich und Schweden, vermittelte 1609 im Dortmunder Vertrag den Ausgleich zw. Pfalz-Neuburg und Kurbrandenburg, förderte die protestant. Union, scheiterte aber im 30jähr. Krieg damit u. mit seinem Landesdefensionswerk (Besetzung Waldecks 1621). Seine eigenen Landstände, die die Festungen Tilly öffneten, und die Widerstände in der eigenen Familie, zwangen ihn 1627 zum Rücktritt von der Regierung (Refugium Plesse).
Stand/Stellung: Reichsfürst (Regent)
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 9512

081 Gebhard Friedrich von Krosigk (Der Wohlbedeckte)
* 1579-04-12 Beesen a. d. Saale | † 1630-01-18 Hohenerxleben (Anhalt)
GND-Nummer: 1014190541
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Castanienbaum | Umb und umb rauch
Aufnahme: 1623
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Güterverwaltung; ritterschatl. Vertretung
Bildungsweg: Schule in Halle/S.; 1595 U. Helmstedt; 1598 U. Wittenberg; 1602 Reise nach Polen, dann Kriegsdienst in Ungarn (bis 1603) und den Niederlanden (1604); Reise nach England und Frankreich; 1606/07 Italien (1607 U. Siena).
Werdegang: Mitglied des Ständeausschusses
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

082 Henning (von) Stammer (Der Hitzige)
* 1581-01-21 Querfurt | † 1660-07-03 
GND-Nummer: 122942884
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Mandelbaum | Mehret die Natur
Aufnahme: 1623
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Güterverwaltung; ritterschaftl. Vertretung.
Bildungsweg: 1596 U. Erfurt; 1598 U. Jena; 1602 U. Wittenberg; 1602-04 Frankreichreise; später mit Adrian Arnd (v.) Stammer (FG 153) nach Frankreich, England und die Niederlande.
Werdegang: 1604–1606 span. Kriegsdienste in den Niederlanden (Hauptmann); Reise mit Adrian Arnd v. Stammer durch Frankreich, England u. die Niederlande; ca. 1610-18 kursächs. Kammerjunker; seit 1619 in Anhalt, Mitglied des engeren Ständeausschusses, gelegentlich Kriegskommissar.
Stand/Stellung: Adel; Hauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

083 Siegmund von Hagen (Der Bewährte)
* 1564-06-18 Naulin (Pommern) | † 1631-09-14 Eisleben
GND-Nummer: 115866620
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ehrenpreiß | Jn allem Zufall
Aufnahme: 1624
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Regierungsamt; Erzieher
Bildungsweg: Partikularschulen zu Stettin und Landsberg; 1576-[80] U. Frankfurt/O.; 1584 U. Jena; als Hofmr. 6 Jahre in Diensten Frh. Ludwigs v. Putbus an den UU. Leipzig und Frankfurt/O., anschließend mit Frh. Erdmann v. P. in Italien (bis 1598). 1599-1608 Rat u. Prinzenhofmr. in Berlin, Frankfurt/ O. (1604–6) u. am Collegium illustre in Tübingen, anschließend mit Mgf. Christian Wilhelm v. Brandenburg Tour durch Frankreich, England u. die span. Niederlande.
Werdegang: 1598 Regierungsrat u. Amtshauptmann der Johanniter zu Sonnenburg; 1599-1608 Rat u. Hofmr. der kurbrandenburg. Prinzen Christian Wilhelm u. Friedrich; 1608-17 Geh. Rat, Oberkämmerer u. Hofmr. des postulierten Administrators Christian Wilhelm v. Brandenburg im Erzstift Magdeburg. 1617 im Streit mit dem Markgrafen über die Kammerrechnung ausgeschieden. Schon seit 1612 Besitzer eines Guts in Seeben (b. Halle), erwarb er 1623 Biendorf (b. Köthen). Seit 1626 kursächs. Oberaufseher der Gft. Mansfeld und Amtshauptmann v. Sangerhausen.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat, Oberkämmerer, Hofmeister
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

084 Georg Friedrich von Brandenstein (Der Vertreibende)
* 1596-03-21 Liebenwerda | † 1635 Erfurt
GND-Nummer: 103876372X
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wasserpfeffer oder Flöhkraut | Die Flöhe
Aufnahme: 1624
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Offizier
Werdegang: 1627 im sächs.-weimar. Dienst. 1631 Obristlt., 1632-35 Obrist unter dem schwed. Generallt. Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5).
Stand/Stellung: Adel; Obrist
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

085 Christoph von Hartlow (Der Nankletternde)
† vor 1637 
GND-Nummer: 1038763908
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Je lenger je lieber | Mit Hülffe
Aufnahme: 1624
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Hofamt. H.s Witwe Anna Dorothea, geb. v. Schenck, galt dem ehemaligen Kasseler Hofmann Diederich v. dem Werder (FG 31) als "geschickte vndt löbliche Geselschafterin", die "ehre vndt nutzen des Ertzschreins" mehren wollte und deshalb auch das Wappen ihres Gatten gezeichnet und gestickt nach Köthen senden würde (371110).
Bildungsweg: Collegium in Kassel; 1622 U. Straßburg (Jura)
Werdegang: Aus Kurland; am Hof Lgf. Moritz' des Gelehrten v. Hessen-Kassel (FG 80) erzogen, Hofjunker, später Stallmeister.
Stand/Stellung: Adel; Stallmeister
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

086 Heinrich von dem Werder (Der Fortkommende)
* 1578 Gröbzig (Anhalt) | † 1636-05 
GND-Nummer: 121561682
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Pappelbaum | Jn kurtzer Zeit
Aufnahme: 1624
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Regierungsamt; ritterschaftl. Amt. Für die FG scheint er gelegentlich Aufgaben wie das Beschaffen von Mitgliederwappen übernommen zu haben (271228).
Bildungsweg: (1590?) U. Helmstedt; 1596 U. Jena.
Werdegang: Bruder Diederichs (FG 31) u. Cuno Hartwigs (FG 164); Land- u. Kammerrat (bis 1635) F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2); war am 19.5.1636 als verstorben genannt, wird am 22.9. begraben
Stand/Stellung: Adel; Kammerrat F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2); Landrat/ Mitglied des anhalt. Ständeausschusses.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

087 Wolf Joachim Laminger von Albenreuth (Der Zeitige)
† nach 1630 
GND-Nummer: 1038764726
Bekenntnis:Protestant
Gesellschaftspflanze und -wort: Birckenbaum | Jm außschlagen
Aufnahme: 1624
Aufenthaltsort des Mitglieds: Böhmen (Herkunft)
Wirkung: Anhänger des Winterkönigs.
Bildungsweg: 1615 Padua; 1616 U. Siena.
Werdegang: Der aus dem böhm. Zweig eines oberpfälz. uradeligen Geschlechts stammende L. verließ nach der Niederlage des Winterkönigs Böhmen, doch konnte sein Bruder, der Reichshofrat Wolf Wilhelm, Wolf Joachims Herrschaft Weißensulz an sich bringen. Der Exulant taucht noch 1630 auf einer kursächs. Hochzeit im Ringrennen auf.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

088 Hempo von dem Knesebeck (Der Gute)
* 1595-04-14 Tylsen (Altmark) | † 1656-06-19 
GND-Nummer: 115635203
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Graß | So grün alß dröge
Aufnahme: 1624
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Regierungsamt; Gesandtschaften. Interessengebiet Theologie.
Bildungsweg: Häusl. Unterricht im Lat. u. Griech. Mit seinen Brüdern Levin (FG 107) u. Thomas (FG 524) 1607 U. Helmstedt; 1608 U. Frankfurt/O.; 1612 U. Wittenberg; 1612-15 U. Marburg; 1615/16 U. Heidelberg; 1616-18 Kavalierstour mit seinen Brüdern nach Genf, Italien, Frankreich, England und in die Niederlande.
Werdegang: seit 1618 Kammerjunker und Stallmeister F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) in Amberg, wenig später Geh. Rat; viele Gesandtschaften: nach Ungarn, Livland, Stockholm, Flensburg. Nach dem Tode seines Vaters Thomas (1625) 1626 Rückzug auf das Gut Tylsen; seit 1626 altmärk. Kriegskommissar; 1646 altmärk. Landeshauptmann u. Direktor der altmärk. Ritterschaft.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

089 Dietrich Wilhelm von Friesen (Der Erregende)
* 1593 (?)  | † 1650-10-16 
GND-Nummer: 1038765862
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weisse Niesewurtz | Das Niesen
Aufnahme: 1624-04-05, Köthen | Bei Gelegenheit der Bestattung Prinz Ludwigs d. J. v. Anhalt-Köthen (FG 6) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Hofamt. Noch am 30.8.1649 nahm er in Weimar an einer Zusammenkunft der FG teil.
Bildungsweg: 1608 U. Jena; 1613/14 Kavalierstour mit Hz. Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar (FG 3) durch Frankreich, England und die Niederlande.
Werdegang: Weimar., später eisenach. Stallmeister.
Stand/Stellung: Adel; Stallmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

090 Hans Heinrich (von) Merlau (Der Stillende)
GND-Nummer: 1038766923
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kraut Wegereich oder Wegebreit | Flüssige Gebresten
Aufnahme: 1624
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen
Wirkung: Offizier
Werdegang: Im dän.-niedersächs. Krieg Leutnant. Bei einer Gasterei im Hause Hoym (s. Julius v. H., FG 271) attackierte M. Pz. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51), wurde verletzt, konnte sich aber offenbar ohne ernste Konsequenzen der Verantwortung entziehen. Vgl. 280721.
Stand/Stellung: Adel; Leutnant.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

091 Heinrich Wilhelm von Solms-Laubach zu Sonnewalde und Pouch (Der Würzende)
* 1583-03-21 Laubach | † 1632-03-21 Schweinfurt
GND-Nummer: 11746158X
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Hopffen | Das Bier
Aufnahme: 1624
Aufenthaltsort des Mitglieds: Solms-Laubach
Wirkung: General
Bildungsweg: Kasseler Hofschule; Kriegslehre in der Kompanie seines Bruders Friedrich (1600, Schlacht v. Nieuwpoort).
Werdegang: 1603 im Türkenkrieg Rittmeister unter Gf. Georg Friedrich v. Hohenlohe-Neuenstein-Weikersheim (FG 44); 1608 Offizier unter Mgf. Joachim Ernst v. Brandenburg-Ansbach; Reiterobrist im jülich.-klev. Erbfolgestreit; bis 1624 in ansbach. Dienst als Obrist, Hofmarschall (1615), Oberamtmann u. Geh. Rat (1618); als Anhänger des Winterkönigs 1619 böhm. Feldmarschall u. Landvogt der Niederlausitz; 1624 vom Kaiser pardonniert; Rückkehr nach Sonnewalde; 1631 schwed. Kavalleriegeneral. Starb an den zu Bamberg von Truppen Tillys zugefügten Wunden. Erbte in Sonnewalde (Niederlausitz) die reiche Bibliothek Gf. Ottos († 1612).
Stand/Stellung: Reichsgraf; Feldmarschall.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

092 Heinrich (von) Keudell (Der Färbende)
* nach 1583  | † Nach 1656 
GND-Nummer: 121335739
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Blaw und Braune Korn blumen | Dem Leib ohne schaden
Aufnahme: 1624
Aufenthaltsort des Mitglieds: [Hessen-Kassel]
Wirkung: Landesverwaltung
Bildungsweg: Klosterschule zu Donndorf (b. Artern); 1606 U Jena; 1608 Paed. Herborn; 1609 Paed. Marburg.
Werdegang: 1656 braunschw.-lüneburg. Amtshauptmann u. Inhaber des Amtes Stiege (Unterharz).
Stand/Stellung: Adel; Amtshauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

093 Curt von Meysenbug (Der Abwehrende)
GND-Nummer: 1038768365
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Gemeine Weiden | Die Unkeüschheit
Aufnahme: 1624
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Hofamt. Sein Wappen mußte 1638 eigens von Cuno Ordomar v. Bodenhausen (FG 69) für das GB und den Wappenteppich in Köthen beschafft werden.
Werdegang: Stallmeister Lgf. Wilhelms V. v. Hessen-Kassel (FG 65).
Stand/Stellung: Adel; Stallmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

094 Siegmund von Peterswald (Der Scharfsprützende)
GND-Nummer: 1038768527
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Wilden Cummer | Wan er gerührt
Aufnahme: 1624
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Regierungsamt. Er veröffentlichte 1618 eine Rede auf Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80) Wahlspruch "Virtutis et Consilii Palaestram".
Bildungsweg: 1614 U. Leipzig; 1615 U. Marburg; Collegium Mauritianum in Kassel.
Werdegang: Aus schles. Adel; 1620 Geh. Rat Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80).
Stand/Stellung: Adel; 1620 Geh. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

095 Johann von Brandenburg (Der Abwendende)
* 1597-07-13 Cölln/Spree | † 1627-09-13 Steinburg (Holstein)
GND-Nummer: 136293018
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Tausentgüldenkraut | Hitzige Zufälle
Aufnahme: 1624
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Fürst; Offizier.
Bildungsweg: 1612/13 Kavalierstour in Frankreich und Italien.
Werdegang: Sohn von Kfs. Johann Georg v. Brandenburg (1525-1598) aus dessen Ehe mit Elisabeth v. Anhalt und dadurch Neffe von F. Ludwig (FG 2); lebte an an den Hohenzollernhöfen in Ansbach u. Bayreuth und diente als ksl. Obrist im niedersächs.-dän. Krieg.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Markgraf u. Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

096 Thilo von Vitzenhagen (Der Abtreibende)
GND-Nummer: 1038768780
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: WiesenKümmel | Die Winde
Aufnahme: 1624
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau (Sandersleben)
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Hofmr. von Fn. Dorothea v. Anhalt-Dessau (TG 24) in Sandersleben; diente seit 1628 F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) als Frauenhofmr. von Haus aus.
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

097 Ludwig Philipp von Pfalz-Simmern (Der Gefährliche)
* 1602-11-23 Heidelberg | † 1655-01-08 Crossen
GND-Nummer: 115497773
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Schlangenmord | Den Schlangen
Aufnahme: 11. 6. 1624, Dessau | In Begleitung Cunos v. Alvensleben (FG 98) durch F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) gegen den anfänglichen Widerstand Christofs v. Krosigk (FG 7) und im Beisein verschiedener Gesellschafter (FG 7, 24, 25, 30, 31, 42, 56, 67, 68, 84) in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pfalz-Simmern
Wirkung: Regent. 1646 nahm L. P. in seiner Residenz Kaiserslautern 14 Personen in die FG auf (FG 460–63, 469–78).
Werdegang: Erbte lt. Testament Sponheim u. das Ft. Simmern, welches jedoch gemäß dem Abkommen von 1653 nach dem Tod L. P.s u. seiner Gattin an den Kurfürsten zurückfallen sollte. L. P. war seinem Bruder, dem Winterkönig, in den böhm. Krieg und in das ndl. Exil gefolgt. Nach dem Siegeszug der Schweden und dem Tod des Bruders (1632) wurde L. P. Vormund von dessen Kindern u. Administrator der Kurpfalz, mußte sich nach der Niederlage von Nördlingen (1634) jedoch in die Feste Frankenthal und nach Sedan zurückziehen, bevor er in seine pfälz. Residenz (Kaiserslautern) zurückkehren konnte.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Administrator der Kurpfalz
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

098 Cuno von Alvensleben (Der Reifende )
* 1588  | † 1638-03-13 Calbe/Saale
GND-Nummer: 122971264
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Mißpeln | Mit Zeit und stro
Aufnahme: 11. 6. 1624, Dessau | In Begleitung Pgf. Ludwig Philipps v. Simmern (FG 97) durch F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) gegen den anfänglichen Widerstand Christofs v. Krosigk (FG 7) und im Beisein verschiedener Gesellschafter (FG 7, 24, 25, 30, 31, 42, 56, 67, 68, 84) in die FG aufgenommen. (240717).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Kirchenamt
Bildungsweg: 1604 U. Wittenberg; 1609 U. Siena
Werdegang: Seit 1610 magdeburg. Domherr, später Senior des Erzstifts Magdeburg.
Stand/Stellung: Adel; Senior des Erzstifts Magdeburg.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

099 Magnus Laurwaldt (Der Schöne)
GND-Nummer: 103876890X
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Tulipan | Jn vielerlei farben
Aufnahme: 14. 6. 1624, Dessau | Durch F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) im Beisein Tobias Hübners (FG 25) aufgenommen (240717), weil das nach seiner Aussage der abwesende F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) versprochen und Laurwaldt bereits in dt. Versen Fortschritte gemacht hatte (240717).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle/ S.
Wirkung: Hofamt; Offizier.
Werdegang: Wohl Sohn oder Verwandter des hall. Kammerschreibers Christoph L. 1624 im Rang eines "Capitain" in Diensten Mgf. Christian Wilhelms v. Brandenburg (postulierter Administrator des Stifts Magdeburg); 1628 als Major Gesandter Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar an Hz. Johann Casimir v. Sachsen-Coburg; 1631 niederländ. Militär in Duisburg.
Stand/Stellung: Bürger; Major
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

100 Johann von Mario zu Gammerslewe (Gammanotorn) (Der Goldgelbe)
*  Italien | † nach 1650-01-14 
GND-Nummer: 120267209
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Saffran mit der blüht | Zur hertz sterckung
Aufnahme: 1624
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Hofamt; Offizier. Trug sich am 3. 9. 1632 in Gröningen (b. Halberstadt) in das GBKö. ein. Als Agent berichtete der dem Oranier dienende Mario Friedrich v. Schilling (FG 21) u. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) über polit., militär., konfessionelle u. höf. Ereignisse aus Den Haag und der westeurop. u. kolonialen Welt, auch über neue Bücher. 1649 bat er vergeblich für seinen Sohn Johann Heinrich, ndl. Capitainleutnant unter Gf. Heinrich v. Nassau, Obrist u. Gouverneur v. Hulst, um die Aufnahme in die FG.
Werdegang: Seit 1598 lebte der Italiener M. in den Niederlanden, 1619/20 Obristlt. Gf. Georg Friedrichs v. Hohenlohe-Neuenstein-Weikersheim (FG 44) bzw. F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) im böhm. Krieg, später (1625) Hofmr. u. Reisebegleiter Pz. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51), seit 1622 in Diensten F. Moritz' bzw. F. Friedrich Heinrichs v. Oranien, Diplomat u. militär. Kommissar.
Stand/Stellung: Adel; Obrist, Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

101 Joachim Ernst von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (Der Sichere)
* 1595-08-29 Sonderburg | † 1671-10-05 Plön
GND-Nummer: 128556315
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Lorberbaum | Fürm Donnerschlag
Aufnahme: 1625-02-28Wurde bei Gelegenheit der Hochzeit seiner Schwester Eleonora Sophia (TG 39) mit F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) auf seiner Residenz in Ahrensbök aufgenommen. Im Köthener Schloß befanden sich gerahmte Impresen der ersten 101 FG-Mitglieder. Der Herzog gehörte zu den in Aussicht genommenen Finanziers des (nicht erschienenen) illustrierten GB 1641 (401228A).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön
Bildungsweg: 1608 U. Gießen und Collegium illustre Tübingen; ab 1615 europäische Kavalierstour (1620 U. Siena).
Werdegang: Parteinahme für den Winterkönig. Nach dem Tode des Vaters fiel J. E. ein Duodez-Hzgt. zu, das u. a. aus den Ämtern Plön, Ahrensbök u. Reinsfeld bestand. Dem Anspruch, daß Plön "sein rechtmäßiges Antheil an der Gft. Holstein" sei, wurde von seiten des dän. Kg. widersprochen. J. E. u. sein Sohn mußten 1671 Dänemark ihre Gebiete gegen eine Entschädigung einräumen, obwohl der Ks. die Erbberechtigung der Plöner Linie anerkannt hatte. J. E. war ein sehr gebildeter u. in verschiedenen Sprachen versierter Mann, er besaß zudem mathemat. u. staatswissenschaftl. Kenntnisse.
Stand/Stellung: Fürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

102 Georg Hans von Peblis (Der Sanfte)
* 1577/78 Durlach? | † 1650-04-08 Zürich
GND-Nummer: 1038769086
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Wegewart oder Sonnenwirbel | Jn Kühlung
Aufnahme: 1625
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pfalz (Herkunft)
Wirkung: Offizier, viell. Übersetzer. P. sandte F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) ein aus dem Italienischen (von P?) übersetztes Buch, dessen Deutsch F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) trotz der Fremdwörter für gut befand (Okt. 1643). P. gilt auch als Vf. einer Consideratio speculi falso dicti veritatis, die ein Speculum (1634) Erasmus Brochmanns angriff, welches den Wechsel des magdeburg. Administrators Christian Wilhelm v. Brandenburg zum kath. Bekenntnis zu rechtfertigen suchte.
Bildungsweg: 1599 U. Heidelberg.
Werdegang: Aus einem nach Österreich ausgewanderten, dann in Baden-Durlach tätigen schott. Geschlecht. 1604 fsl.-badischer Kammerjunker, seit 1612 im Dienst der engl. Pzn. Elisabeth Stuart (spätere Kfn. von der Pfalz u. Kgn. v. Böhmen), wird 1613 im Gefolge F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) genannt; kurpfälz. Obristlt. u. Obrist (1621-22); anschließend Dienst unter Peter Ernst II. v. Mansfeld, seit 1626 zugl. dän. Kriegskommissar; 1626-29 im Dienst des Hz. v. Buckingham; 1629-31 im Dienst der Republik Zürich; schwed. Obrist unter Johan Banér (FG 222), um 1633/34 Mitglied des Consilium formatum, des Leitungsgremiums des Heilbronner Bundes, dann kurzzeitig in kurpfälz. Dienst (bis 1635) u. anschließend in Zürich.
Stand/Stellung: Adel; Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

103 Friedrich II. von Sachsen-Altenburg (Der Derbe)
* 1599-02-12 Torgau | † 1625-10-25 Seelze
GND-Nummer: 128569840
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Newstädter Rüblein | Hilfft Zumtrunck
Aufnahme: 1625-03-04, Dessau | Wurde zusammen mit seinem Stallmeister Schard(e) (FG 104) von einer Gruppe Gesellschafter unter der Leitung Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) aufgenommen.S. 250305 (Gedicht Tobias Hübners, FG 25).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Altenburg, Sachsen-Altenburg
Wirkung: Bruder von Johann Philipp, Johann Wilhelm II. u. Friedrich Wilhelm II. v. S.-A. (FG 183, 188 bzw. 577)
Bildungsweg: Unter Aufsicht des Hofmr. Caspar Facius erzogen; 1612 U. Leipzig.
Werdegang: Folgte zusammen mit seinen 3 Brüdern seinem Vater Friedrich Wilhelm unmündig schon 1602. Nach dem Ende der kursächs. Vormundschaft (1618) überließ er seinem Bruder Johann Philipp (FG 183) die Regierung und versuchte in abenteuerlichem Wechsel der Fahnen sein Glück im Kriege. In kursächs. und span. Kriegsdienst, dann unter Hz. Christian v. Braunschweig-Wolfenbüttel (bis 1623); 1624-25 dän. Obrist. Fiel in der Schlacht von Seelze.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Offizier.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 27833

104 Dietrich (von) Schard (Scharde) (Der Geschwinde)
† 25. 10. 1625? Seelze?
GND-Nummer: 1041288557
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Bornkresse | Jm Wachsthumb
Aufnahme: 1625-03-04, Dessau | Wurde in Dessau zusammen mit seinem jungen Herrn Hz. Friedrich II. v. Sachsen-Altenburg (FG 103) von einer Gruppe Gesellschafter unter der Leitung Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) aufgenommen.S. 250305 (Gedicht Tobias Hübners, FG 25).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Altenburg
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Stallmeister Hz. Friedrichs II. v. Sachsen-Altenburg (FG 103), kämpfte 1623 bei Stadtlohn u. wurde mit seinem Herzog gefangen. Im März 1625, nach seiner Freilassung, mit diesem in die FG aufgenommen.
Stand/Stellung: Adel; Stallmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

105 Hans Wilhelm (von) Marschall (Der Taugliche)
* 1585-01-10 Dannheim (b. Arnstadt) | † 1662-09-20 
GND-Nummer: 1017980500
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Blaw Violen | Zum Safft
Aufnahme: 1625
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwarzburg-Rudolstadt
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Page Gf. Wolfgangs v. Mansfeld (1603-05); ab 1606 Hofjunker Gf. Wolfgangs II. v. Castell; seit 1611 Stallmeister Gf. Carl Günthers v. Schwarzburg-Rudolstadt (FG 23); 1622 kursächs. Rittmeister; später im Dienst Gf. Ludwig Günthers (FG 29) v. Schwarzburg-Rudolstadt, ab 1647 Stallmeister von Haus aus.
Stand/Stellung: Adel; Stallmeister; Rittmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

106 Friedrich Ludolph von Bentheim-Alpen (Der Ergetzende)
* 1587-08-29 Bentheim | † 1629-01-08 
GND-Nummer: 1041288603
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Kappern | Miltz und Leber
Aufnahme: 1626-04-16, Bentheim? | Bei einem Besuch F. Ludwigs von Anhalt-Köthen (FG 2) wohl von diesem selbst aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Alpen, Bentheim-Alpen
Wirkung: Er vertrat die Ansicht, die Religion verbinde nur Gott und Mensch, so daß sie nicht in die Zuständigkeit der Obrigkeit falle.
Bildungsweg: Nach Privaterziehung Besuch des Gymnasium Arnoldinum in Steinfurt, 1599-1605 der Kasseler Hofschule. Imm. 1602 U. Marburg. Lgf. Moritz der Gelehrte v. Hessen-Kassel (FG 80) schrieb über den schwächlichen, aber intelligenten jungen Grafen "Corpore qui minimus maximus ingenio." Bildungsreise nach Frankreich u. Genf. Er konnte gut Latein u. Französisch.
Werdegang: Wurde in der Teilung des väterlichen u. mütterlichen Erbes mit der Hft. Alpen (Niederrhein) und der Gft. Limpurg abgefunden, blieb jedoch unverheiratet, so daß diese Linie nicht fortbestand. Bruder der ersten Gattin F. Ludwigs, Amoena Amalia (TG 2. AL) u. der Gattin F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), Anna (TG 16. AL). Mit F. Christian reiste F. L. zweimal nach Frankreich. 1609 reiste er durch Deutschland und England. Er litt 14 Jahre an einer verkrüppelnden Krankheit und starb nach der Einnahme eines chymischen Pulvers.
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

107 Levin von dem Knesebeck (Der Antreibende)
* 1597-05-18 Tylsen (Altmark) | † 1638-08-21 Drossen (Neumark)
GND-Nummer: 120598647
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Eisenkraut | Zur Fröligkeit
Aufnahme: 1626
Aufenthaltsort des Mitglieds: Cölln/ Spree, Kurbrandenburg
Wirkung: Regierungsamt. Der umfassend gebildete K. zeichnete in einem "Formularien-Buch" elf dt. u. lat. Reden auf, die er auf der Reise zu Gabriel Bethlen 1625/26 hielt. Anläßlich der Torgauer Verhandlungen der Kurfürsten v. Sachsen u. Brandenburg trat K. 1632 mit dem Grundsatz einer Duldung aller drei großen christl. Konfessionen hervor.
Bildungsweg: Breit angelegte Studien: 1607 U. Helmstedt; 1608 Frankfurt/O.; 1612 U. Wittenberg; 1612-15 U. Marburg; 1615/16 U. Heidelberg. Zu seinen Lehrern gehörten Henning Arnisaeus, Hermann Vultejus, Janus Gruterus u. Johannes Goeddaeus, unter dem K. disputierte. 1616-18 Kavalierstour nach Genf, Italien, Frankreich, England u. in die Niederlande.
Werdegang: Brandenburg. Rat an der neumärk. Kammer zu Küstrin (ab 1618), ab 1620 Geh. Rat in Cölln/Spree; K. soll vergiftet worden sein, weil er dem Kurfürsten von einer Verheiratung Pz. Friedrich Wilhelms (FG 401) mit einer Habsburgerin abriet.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

108 Johann Joachim von Wartensleben (Der Beschlossene)
* 1594 Exten (b. Rinteln) | † 1633-02-21 Dresden
GND-Nummer: 104128876X
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Rosenknopff | Breit sich doch auß
Aufnahme: 1626
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Hofamt; Übersetzung von Jean Du Bec-Crespins Histoire du grand Empéreur Tamerlanes, die F. Ludwig (FG 2) nach seinem Tod abschloß u. unter dem Titel Denckwürdige Geschichte Des grossen Tamerlanis drucken ließ.
Bildungsweg: 1622 U. Siena; 1623-25 Italien.
Werdegang: 1623-25 Hofmr. und Reisebegleiter F. Ernsts v. Anhalt-Bernburg (FG 47), dann anhalt.-bernburg. Rat u. Gesandter; seit 1627 Rat u. Gesandter Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158); seit 1630 dän. Hofrat und Gesandter, starb als Geh. Hof- u. Kanzleirat.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Hof- u. Kanzleirat
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

109 Joachim Christian von (der) Wahl (Der Anhenkende)
* um 1590 bei Allstedt (Thüringen) | † 1644-08-31 bestattet in Ingolstadt
GND-Nummer: 117114189
Bekenntnis:lutherisch erzogen, vor 1618 katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Kletten | Am Strauben
Aufnahme: 1626
Aufenthaltsort des Mitglieds: (Kur)bayern
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1618 U. Siena.
Werdegang: Ligist. Offizier. Verlor 1620 als Hauptmann in der Schlacht am Weißen Berg seinen linken Arm, sein linkes Bein war seit 1622 steif, 1626 Obristwachtmeister, seit 1627 Obrist, später bayer. Generalwachtmeister, Generalfeldzeugmeister (ab 1637) u. Feldmarschall (1639-44); 1643 Übergabe seines Oberbefehls an Franz v. Mercy (FG 364). Seit 1636(-11-11) Graf.
Stand/Stellung: Adel (Graf d.d. 1636-11-11); Feldmarschall; ksl. u. kurbayer. Geh. Rat; Statthalter v. Ingolstadt
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

110 Simon VII. zur Lippe-Detmold (Der Lange)
* 1587-12-30  | † 1627-03-26 Detmold
GND-Nummer: 130472700
Bekenntnis:reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Jndianischer Flachs oder Süsser Aloe | Jn sterckenden blättern
Aufnahme: 1626, Detmold | Wurde bei Gelegenheit der Hochzeit seiner Schwester Sophia (TG 38. AL) mit F. Ludwig (FG 2) von diesem bei dessen Besuch aufgenommen; ebenso eine Reihe anderer lipp. Adliger u. Amtsträger (FG 111-112 u. FG 117-123).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Detmold, Lippe-Detmold
Wirkung: Regent; Korrespondenz mit dem Schwager F. Ludwig (FG 2) über FG-Angelegenheiten, wobei S. vorschlug, silberne statt goldene Gesellschaftspfennige herzustellen.
Bildungsweg: Auf Schloß Brake u. an der Kasseler Hofschule erzogen; mit Hofmr. Hans Adam v. Hammerstein (FG 111) Frankreichreise.
Werdegang: Nach dem Primogeniturrecht folgte S. seinem Vater in der Regierung, wogegen die Brüder mit Paragiatsgebieten bedacht wurden. Ein Versuch, die Stadt Lemgo seiner Botmäßigkeit zu unterwerfen, scheiterte 1617. S. war in zweiter Ehe mit Maria Magdalena (TG 44. AL), Tochter v. Gf. Christian v. Waldeck-Wildungen (FG 113) vermählt. Sie führte Tagebuch (1627–).
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

111 Hans Adam von Hammerstein (Der Erhaltende)
* 1579-07-19 (n. St.) Zur Oyge | † 1653-02-10 Schloß Altburchhausen (Gft. Hoya)
GND-Nummer: 124844626
Bekenntnis:Lutherisch, dann reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Heide | Schaff und Bienen
Aufnahme: 1626, Detmold | Wurde bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs (FG 2) anläßlich dessen Hochzeit mit der Schwester Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110), Sophia (TG 38. AL), aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Detmold, Lippe-Detmold
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: 1595 U. Heidelberg.
Werdegang: Am kurpfälz. Hofgericht; Hofmr. der Grafen zur Lippe (seit 1605; 1606 Frankreichtour); 1614 lipp. Rat, 1621 auch lipp. Drost, 1628-33 Rat v. Haus aus u. Drost zu Varenholz. 1617 braunschweig-lüneburg. Landdrost der Ober- u. Niedergft. Hoya; seit 1629 cellischer Drost u. Pfandinhaber von Altbruchhausen.
Stand/Stellung: Adel; Landdrost der Ober- u. Niedergft. Hoya.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

112 Johann von der Borch (Der Gedeihende)
* 1567  | † 1643-4-12 
GND-Nummer: 116245662
Bekenntnis:kathol., dann reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Schwaden am schoßgraß | Vom Himmelthaw
Aufnahme: 1626Wurde bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs (FG 2) in Detmold anläßlich dessen Hochzeit mit Sophia (TG 38. AL), der Schwester Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110), aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Varenholz (bei Lemgo), Lippe
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: 1584 Paed. Marburg; mit seinem Bruder Franz Dietrich, der ihn zum ref. Glauben brachte, aber auf einer Reise mit seinem Bruder nach Italien in dessen Todesjahr 1600 wieder konvertierte. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) traf ihn im März 1599 in Neapel.
Werdegang: Oberamtmann in der Gft. Hanau; Hofmarschall und Oberlandvogt unter Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80); Rat und Hofmr. Kurprinz Georg Wilhelms v. Brandenburg (FG 307), 1619 brandenburg. Kammerdirektor, Hauptmann der Leibgarde u. Drost; nach 1621 7 Jahre lipp. Drost u. Landdrost zu Varenholz.
Stand/Stellung: Adel; Landdrost.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

113 Christian von Waldeck-Wildungen (Der Betauete)
* 1585-12-25  | † 1637-12-31 
GND-Nummer: 1041288840
Bekenntnis:Protestant, dem Reformiertentum nahestehend
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kräutlein Sonnenthaw | Tag und nacht
Aufnahme: 1626-08/09Während oder nach dem Wildunger Kuraufenthalt F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) aufgenommen (vgl. FG 113-116).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Wildungen, Waldeck-Wildungen
Wirkung: Regent, Hofamt; verhandelte 1616 mit Wolfgang Ratke über die Abfassung von Büchern für einen Schulversuch.
Bildungsweg: C. wurde zeitweilig am Kasseler Hof erzogen.
Werdegang: C. trat 1604 die Regierung an u. teilte 1607 die Erblande mit seinem Bruder Wolrad (FG 114). Mit Hilfe ihres Kanzlers Vietor versuchten die beiden Brüder die Forderungen nach Anerkennung der hess. Lehnsoberhoheit zurückzuweisen. Ein Streit der beiden mit ihrer Stadt Korbach lieferte Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80) 1621 den Anlaß zu einer Besetzung der Gft., welche jedoch rückgängig gemacht wurde. Seine Gattin Elisabeth (1584–1661), Tochter Gf. Johanns II. v. Nassau-Siegen, gehörte der AL an.
Stand/Stellung: Adel; Kammerherr Ks. Ferdinands II.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

114 Wolrad IV. von Waldeck-Eisenberg (Der Frühespate)
* 1588-07-07 Eisenberg (Burg Eisenberg) | † 1640-10-06 Arolsen
GND-Nummer: 104194650
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Corneelbaum mit blüth und beer | So blühend als reiffend
Aufnahme: 1626-08/09Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) bei einem Kuraufenthalt in Wildungen aufgenommen (vgl. FG 113-116).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Arolsen, Waldeck-Eisenberg
Wirkung: Regent; reger und am Bücheraustausch interessierter FG-Korrespondent. Bei einem Wildunger Kuraufenthalt F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) im Jahre 1639 übergab er diesem einen frz. Alexander, den F. Ludwig zu übersetzen beabsichtigte (391200).
Bildungsweg: 1603 U. Heidelberg; 1604-06 mit Hofmr. Siegmund v. Götzen (FG 490) in die Schweiz und Frankreich.
Werdegang: Regierung (seit 1607) des ihm durch das Abkommen mit seinem Bruder (FG 113) zugefallenen Eisenberger Anteils. Das Aussterben der Grafen v. Gleichen macht ihn 1625 zum Erben der kleinen Gft. Pyrmont. Übersetzer lat. Verse, die von F. Ludwig korrigiert wurden (390630, 390701).
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

115 Heinrich von Oeynhausen (Der Währende)
* [um 1565]  | † 1646-06-26 Arolsen
GND-Nummer: 1041290675
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Reiffe borstorffer am baum und hinterlegt | Bis zum Newen
Aufnahme: 1626-08/09F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) nahm O. beim oder kurz nach dem Kuraufenthalt in Wildungen auf. (vgl. FG 113-116).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Arolsen, Waldeck-Eisenberg
Wirkung: Hofamt; zu O.s Mitgliedschaft läßt sich noch ein Befehl des hess. Lgf. Wilhelm (FG 65) anführen, der am 20. 4. 1630 O. aufforderte, bis zum 9. Mai endlich die für ein Exemplar des Gesellschaftsbuches (GB 1629) verlangten vier Reichstaler zu zahlen.
Bildungsweg: 1591 Polenreise.
Werdegang: Ritter und Drapierer des Deutschen Ordens in Marburg (1582-89); Wegen Verletzung des Keuschheitsgelübdes mußte O. in den weltl. Stand zurücktreten. 1615-24 und 1628-44 Hofmr. Gf. Wolrads IV. v. Waldeck-Eisenberg (FG 114).
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

116 Georg Philipp von Meysenbug (Der Runde)
GND-Nummer: 104129087X
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Stabelerbsen | Jn Schoten
Aufnahme: 1626-08/09Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) bei einem oder kurz nach einem Kuraufenthalt in Wildungen aufgenommen (vgl. FG 113-116).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Eilhausen, Waldeck-Eisenberg
Wirkung: Regierungsamt; erhielt 1630 v. Lgf. Wilhelm v. Hessen (FG 65) den Befehl zur Zahlung der für das Gesellschaftsbuch v. 1629 veranschlagten vier Reichstaler.
Werdegang: Seit 1621 Drost und Amtmann zu Eilhausen für die Grafen v. Waldeck (FG 113, FG 114).
Stand/Stellung: Uradel; Drost und Amtmann zu Eilhausen.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

117 Philipp zur Lippe-Alverdissen (Der Annehmliche)
* 1601-07-18 Brake (b. Lemgo) | † 1681-04-10 Bückeburg
GND-Nummer: 1041290993
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Jaßmini weiß | Jn Liebligkeit
Aufnahme: 1626Wurde vielleicht bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Detmold anläßlich der Hochzeit des Fürsten mit seiner Schwester Sophia zur Lippe (TG 38. AL) aufgenommen. Philipp hielt sich allerdings auch bis Jan. 1627 in Köthen auf (270129).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Lippe-Alverdissen
Wirkung: Regent
Bildungsweg: P. verbrachte acht Jahre, tw. mit seinem Bruder Otto (FG 121), in der Schweiz (1617 U. Genf), Frankreich (1618 u. 1628); Italien (1623 U. Padua u. U. Siena) u. Spanien.
Werdegang: Rittmeister Christians v. Braunschweig-Wolfenbüttel (ca. 1620); 1630 in England u. im Haag, wo er sich 1642 beim Statthalter nochmals um eine Reiterkompanie bewarb u. häufig mit Johann v. Mario zu Gammerslewe (FG 100) verkehrte. Er erhielt die Ämter Alverdissen, Lipperode u. das Schloß Ulenburg als Paragium. Nach dem Aussterben des holstein.-schaumburg. Hauses vermachte Gfn. Elisabeth, die Mutter des verstorbenen Gfn. Otto (FG 198) u. Philipps Schwester, diesem den u. a. v. Bruder Otto beanspruchten Allodialbesitz. Im Interessenausgleich mit Hessen-Kassel, den der Westfälische Friedensschluß sanktionierte, konnte P. einen Teil der Gft. behaupten, wodurch er zum Gründer der Gft. u. Linie Schaumburg-Lippe wurde.
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

118 Caspar von Pretlack (Der Mildernde)
* um 1589   | † 1644 
GND-Nummer: 1041291159
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Lampertsche Haselnüsse | Den Husten
Aufnahme: 1626Wurde bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs von Anhalt-Köthen (FG 2) in Detmold anläßlich dessen Hochzeit mit der Schwester Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110), Sophia (TG 38. AL), aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Alverdissen , Lippe-Alverdissen
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Wohl ein lipp. Hofmann, der zusammen mit Gf. Philipp (FG 117) u. einigen lipp. Amtsträgern (FG 119 u. FG 120) in die FG eintrat.
Stand/Stellung: lipp. Hofmann (?)
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

119 Friedrich von Leliwa (Der Leschende)
* 1585-02-14  | † 1652-01-10 Kemme (b. Hildesheim)
GND-Nummer: 1041291248
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Waldmeister | Den Brand
Aufnahme: 1626Wurde bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs von Anhalt-Köthen (FG 2) in Detmold anläßlich dessen Hochzeit mit der Schwester Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110), Sophia (TG 38. AL), aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Detmold, Lippe-Detmold
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Als Knabe kam L., der einem preuß., aus Polen stammenden Geschlecht angehörte, zu Hans v. Mingerod nach Königsberg u. von dort nach Berlin, wo er 3 Jahre bei Johann v. Löben u. Albrecht v. Schlieffen zubrachte. Nach kurzem Aufenthalt zu Hause, war er Page bei Gf. Friedrich v. Öttingen (1656-1615). Dort erlernte er die Jagdkunst u. wurde wehrhaft gemacht.
Werdegang: Jägermeister Gf. Friedrichs von Öttingen (s. Bildungsweg); Fahnenjunker Mgf. Georg Friedrichs von Baden-Durlach; Forst- und Jägermeister Gf. Christians von Waldeck-Wildungen (FG 113); Hauptmann und Drost von Pyrmont; 1625-27 Schloßhauptmann Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110). Nach dessen Tod zog er sich 1627 auf das ihm v. Hans Adam v. Hammerstein (FG 111) auf sechs Jahre verpachtete Gut Equord zurück. Den Rest seines Lebens verbrachte er als Pächter u. Meier. Er schrieb religiöse Gedichte, von denen zwei in seiner Leichenpredigt abgedruckt sind.
Stand/Stellung: Adel; Schloßhauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

120 Hans Adam von Blettlau (Der Tröstende)
GND-Nummer: 1041291590
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Augentrost | Die Augen
Aufnahme: 1626Wurde bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Detmold anläßlich dessen Hochzeit mit der Schwester Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110), Sophia (TG 38. AL) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Lippe (?)
Wirkung: Hofamt (?)
Werdegang: Die Reihenfolge des Eintritts weist B. wohl als lipp. Hofmann aus.
Stand/Stellung: Adel; lipp. Hofmann (?).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

121 Otto zur Lippe-Brake (Der Braune)
* 1589-12-21  | † 1657-11-18 
GND-Nummer: 189408685
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Braunkohl | Zur Gesundheit
Aufnahme: 1626Wurde bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs von Anhalt-Köthen (FG 2) in Detmold anläßlich dessen Hochzeit mit der Schwester Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110), Sophia (TG 38. AL) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Lippe-Brake
Wirkung: Um eine Konfiskation seiner Erbgüter wegen seiner Teilnahme am Böhmischen Krieg und den Zügen des Mansfelders zu verhindern, bestach er den Präsidenten des ksl. Geheimen Rats, F. Johann Ulrich v. Eggenberg, mit einer mittelalterlichen Bibel und seltenen ausländischen Drucken.
Bildungsweg: Reisen nach Frankreich, Italien (1611 u. 1625 U. Siena), in die Niederlande u. Polen.
Werdegang: 1617 niederl. Rittmeister, führte dem Mansfelder 1618 zwei Kompanien zu, kehrte sich von ihm jedoch zwei Jahre später nach dem Verlust Böhmens ab u. begab sich - mit seinem Bruder Philipp - erneut auf eine Kavalierstour. Von seinem Vater erbte O. als dritter Sohn nur Paragiatsbesitz. Nach dem Aussterben der Grafen v. Holstein-Schaumburg bemühte sich O. vergeblich, gg. seinen Bruder Philipp (FG 117) seine Ansprüche durchzusetzen.
Stand/Stellung: Reichsgraf; Rittmeister
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

122 Anton Heidenreich von Exterde (Der Günstige)
† (spätestens) 1646 
GND-Nummer: 1041291949
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Gunster | Zur Leschung
Aufnahme: 1626Wurde bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Detmold anläßlich dessen Hochzeit mit der Schwester Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110), Sophia (TG 38. AL), aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sternberg (bei Lemgo), Lippe-Brake
Wirkung: Regierungsamt
Werdegang: 1622 lipp. Drost zu Sternberg (b. Lemgo), erneut bestallt am 15. 12. 1636. Seine Gattin Anna v. Saldern lebte 1646 verwitwet in Salzuflen.
Stand/Stellung: Adel; lipp. Drost.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

123 Heinrich Lutter von Haxthausen (Der Bebende)
GND-Nummer: 1041292147
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Espen | Jn seinem Laub
Aufnahme: 1626Wurde bei Gelegenheit einer der Besuche F. Ludwigs von Anhalt-Köthen (FG 2) in Detmold anläßlich dessen Hochzeit mit der Schwester Gf. Simons VII. zur Lippe-Detmold (FG 110), Sophia (TG 38. AL), aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwalenberg, Lippe
Wirkung: Regierungsamt
Werdegang: Lipp. Drost zu Schwalenberg.
Stand/Stellung: Adel; lipp. Drost.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

124 Simon Ludwig zur Lippe-Detmold (Der Durchsuchende)
* 1610-03-14  | † 1636-08-08 
GND-Nummer: 136729630
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die frucht anacordion oder Malakische hertz bonen | Hertz und Gehirn
Aufnahme: 1626Wegen der Vermählung F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) mit Gfn. Sophia zur Lippe wurde S. L. wohl bei einem der Besuche des Fürsten in Detmold in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Detmold, Lippe-Detmold
Wirkung: Regent (1631-1636).
Bildungsweg: Er verließ bereits 1627 Detmold, um zeitweise am Hof F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Köthen zu leben u. von März bis August 1628 auf einer Kavalierstour in Frankreich zu verbringen. 1630 hielt er sich in Paris, England, Flandern, Brabant und den nördl. Niederlanden (Den Haag) auf.
Werdegang: 1631 trat er nach dem Primogeniturrecht seine fünfjährige Regierungszeit an. Seine Witwe Catharina, Tochter Gf. Christians v. Waldeck-Wildungen (FG 113), konnte ihre Regentschaft u. die Vormundschaft über die unmündigen Kinder zunächst nicht u. später nur mit Unterstützung Gf. Wahls (FG 109) behaupten.
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

125 Johann Christoph von Baur (Der Wärmende)
* um 1598  | † 1676-01-11 
GND-Nummer: 1041292236
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Baumwolle wie sie wächst | Mit bequemligkeit
Aufnahme: 1626
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Rat und Stallmeister F. Ludwigs von Anhalt-Köthen (FG 2). Dabei nahm er zur Zeit der Statthalterschaft F. Ludwigs in den Stiften Magdeburg u. Halberstadt die Ämter eines schwed. Kriegskommissars u. Oberhauptmanns wahr. In dieser Stellung sollte er 1633 sogar auf dessen Rücktritt hinwirken; später Geh. Rat in kurpfälz. Dienst.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

126 Heinrich Julius von Zerssen (Der Erwartende)
* 1583-06  | † 1648-12-02 Rinteln
GND-Nummer: 121091317
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein pflaumen zweiglein auff einem schlehendorn | Ein Bessers
Aufnahme: 1626
Aufenthaltsort des Mitglieds: Celle, Schaumburg
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Privatunterricht; Klosterschule zu Möllenbeck; Schule zu Hannover; 1593 U. Helmstedt.
Werdegang: Nach dem Tod des Vaters Aufgabe des Studiums u. Page bei Gf. Ernst II. v. Braunschweig-Celle (bis 1611) u. - nachdem er wehrhaft gemacht worden war - Hofjunker des Nachfolgers Hz. Christians (bis 1633). Z. wohnte zumeist auf dem Hof vor dem Rintelner Ostertor. Ein Gemälde in der Stadtkirche Rinteln bewahrt sein u. seiner Gattin Bild.
Stand/Stellung: Adel; Hofjunker.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 24772

127 Philipp Eberhard von Wrede (Der Luftende)
GND-Nummer: 1041292309
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Rettig | Jm Auffsteigen
Aufnahme: 1626
Aufenthaltsort des Mitglieds: Minden
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt, Offizier.
Werdegang: Lipp. Hofmann u. Drost zu Varenholz (1609); mindenscher Obristleutnant (1622-1629).
Stand/Stellung: Adel; Obristleutnant.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

128 Rembert von Wrede (Der Widerstehende)
GND-Nummer: 1041292422
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Angelica | Der Seüche
Aufnahme: 1626
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schellenstein (zu Olsberg), Westfalen
Wirkung: Hofamt; zur Zeit der Eintragung in das GB fungierte er als Gesandter Gf. Simon Ludwigs zur Lippe-Detmold (FG 124) an F. Ludwig v. Anh.-Köthen (FG 2).
Werdegang: Bis 1624 stand er in lipp. Diensten und wurde kostenhalber entlassen. Später scheint er jedoch wieder angestellt worden zu sein, da er 1626 als Gesandter Gf. Simon Ludwigs nachweisbar ist.
Stand/Stellung: Adel; lipp. Hofmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

129 Johann Adolph (von) Werpup (Der Bessernde)
† 1646 
GND-Nummer: 1041301375
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Petersilgen | Die Speisen
Aufnahme: 1626
Aufenthaltsort des Mitglieds: Osnabrück
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: 1607 U. Helmstedt; 1609 U. Gießen.
Werdegang: Seit 1631 Drost des osnabrück. Amts Iburg, zeitweilig unter den Schweden auch Landkommissar.
Stand/Stellung: Adel; Drost.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

130 Levin von Donop (Der Steurende)
* 1567  | † 1641 Kassel (?)
GND-Nummer: 1041303564
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Löffelkraut | Der Schwermut
Aufnahme: 1626
Aufenthaltsort des Mitglieds: Lippe-Detmold
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt
Bildungsweg: Schule in Celle; U. Wittenberg u. Marburg; bereiste die Niederlande, Frankreich, England, die Schweiz u. Italien; 1599 Rat der dt. Nation in der jurist. Fakultät der U. Padua
Werdegang: Hess.-kassel. Hofjunker u. Kanzleiassessor; dann Kammerjunker u. Kanzleirat Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80); nach D.s Heirat mit Lucia Magdalena v. Haxthausen (Schwester v. Tönnies Wulf v. H., FG 277) am 10. 2. 1606 lipp. Geh. Rat u. Landdrost, seit 1629 auch hessen-kassel. Geh. Rat u. Drost v. Zierenberg
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat u. Landdrost.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

131 Levin Ludwig (von) Hahn (Der Zusammenziehende)
* 1579-12-03 Seeburg | † 1635-05-18 
GND-Nummer: 103112898
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Saurach | Jm Leibe
Aufnahme: 1626H. wurde wohl im Zusammenhang mit der Vermählung Pzn. Eleonora Marias v. Anhalt-Bernburg (TG 17. AL) mit Hz. Johann Albrecht II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158) [7. 5. 1626], an deren Vorbereitung H. beteiligt war, in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Seeburg, Mecklenburg-Güstrow, Quedlinburg u. Kursachsen
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt.
Bildungsweg: Gymnasial- u. Universitätsunterricht zusammen mit seinem Bruder Werner v. H. (FG 42); 1600 U. Straßburg; 3 Jahre Frankreich, wo er gut Frz. u. Ital. lernte.
Werdegang: 1604 zog er mit dem Bruder in den ungar.-türk. Krieg, wurde gefangen u. zu Istanbul eingekerkert. Er kam nach einigen Fluchtversuchen frei u. erreichte 1606 (Pfingstmontag) Seeburg. Nach dem Tod seiner Frau Anna v. Veltheim lebte H. über zwei Jahre in Prag (bis 1618). 1619 empfing er vom Kaiser für Hz. Johann Albrecht II. v. Mecklenburg-Güstrow die Lehen. 1623 begleitete er seinen Sohn Cuno nach Frankreich, England u. in die Niederlande. Der sächs. Kf. Johann Georg I. machte ihn zum Kammerjunker u. 1628 zum Hauptmann des Stifts Quedlinburg.
Stand/Stellung: Adel; Hauptmann des Stifts Quedlinburg.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

132 Otto Heinrich von Callenberg (Der Erweichende)
* 1601-10-20 Wettesingen (b. Volkmarsen, Hessen) | † 1644-11-23 Lucklum (b. Wolfenbüttel)
GND-Nummer: 120385058
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Zwirbelnüsse | Die Brust
Aufnahme: 1626
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: Nach dem Tod des Vaters besuchte C. die Schule zu Kassel. Er wurde 1613 v. Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80) in das Collegium Mauritianum aufgenommen, in dem er sich u. a. die frz. Sprache aneignete.
Werdegang: 1615-17 Silberpage in Kassel, 1617-19 Silberpage bei Hz. Johann Albrecht v. Mecklenburg (FG 158) in Güstrow. Aventurier unter Ludwig Heidenreich v. C. (FG 66) im Unionsheer (1619-21); 1621-25 Kriegsdienste unter Christian v. Halberstadt; hess.-kass. Landkommissar (ab 1625); Rittmeister Lgf. Wilhelms V. v. Hessen-Kassel (FG 65) seit 1631, ab 1633 Obristlt. Nachdem er nach zweiwöchiger Belagerung die ihm anvertraute Festung Hamm an die Kaiserlichen übergeben hatte, wurde er vor ein Kriegsgericht gestellt u. zog sich 1636 trotz Freispruchs vom Kriegsdienst zurück; im September 1638 trat er dem Deutschen Orden bei, in dem er als Administrator und Komtur wirkte.
Stand/Stellung: Adel; Administrator (Ballei) u. Komtur.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

133 Johann Stöcker (Der Vortreffliche)
* 1588/89 (?)  | † 1651 Brake b. Lemgo
GND-Nummer: 1041303939
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Teuffels abbiß | Zu vielen kranckheiten
Aufnahme: 1626Vermutl. zusammen mit Gf. Otto zur Lippe-Brake (FG 121) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Lemgo, Holstein-Schaumburg
Wirkung: Hofamt; am 12. 8. 1649 widmete er Gf. Anton Günther v. Oldenburg (FG 351) sein neunstrophiges Lied auf Psalm 86. Auch seine Verse im GBKö. zeugen von poet. Fähigkeiten im Deutschen.
Bildungsweg: 1616 U. Leiden.
Werdegang: Doktor der Medizin; fl. anh. u. gfl. holstein.-schaumburg. bzw. lippischer Leibarzt. Er war u.a. Leibarzt bei dem Gfn. von Oldenburg und Delmenhorst, dann bei Gfn. Elisabeth v. Holstein-Schaumburg, verehel. Gfn. zur Lippe, und deren Sohn, Gf. Otto zur Lippe-Brake (FG 121).
Stand/Stellung: Bürger; Leibarzt, Professor.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

134 Gottfried (von) Travelmann (Der Dicke)
† 1659 
GND-Nummer: 1041304153
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein starcker grosser Kürbiß | Gibt gutten Schatten
Aufnahme: 1626
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Stallmeister F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2).
Stand/Stellung: Adel; Stallmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

135 Hans von Ziegesar (Der Vermischte)
† Zwischen 1626 u. 1630 
GND-Nummer: 1041304269
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Dreyfaltigkeitkraut | Jn dreyerlei farben
Aufnahme: 1626
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau
Wirkung: Hofamt (?). An der Bestattung F. Ludwigs d. J. v. Anhalt (FG 6) nahm am 5. 4. 1624 ein Ziegesar unter den Hofleuten teil. Ob es H. v. Z. war, muß unbestimmt bleiben. Dieser scheint zwischen 1626 u. 1630 gestorben zu sein oder sein Gut verlassen zu haben, da er sich nicht mehr in das GB eintragen konnte. Sein Schwiegersohn war Siegmund Wiprecht v. Zerbst (FG 466).
Bildungsweg: 1593 U. Wittenberg.
Werdegang: Anh. Hofmann (?).
Stand/Stellung: Adel; anh. Hofmann (?).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

136 Johann von Brincken (Der Gerührte)
* Frühestens 1601  | † 1634 
GND-Nummer: 1269124110
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das kräutlein rühr mich nicht | Springt Dahin
Aufnahme: 1626
Aufenthaltsort des Mitglieds: Lippe-Brake
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Im Mai 1629 sandte Gf. Otto zur Lippe-Brake (FG 121) seinen Hofjunker B. an Mgf. Johann Georg v. Brandenburg.
Stand/Stellung: Adel; Hofjunker.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

137 Hermann Christian (von) Stammer (Der Erweckende)
* 1603-07-17  | † 1636-03-15 Bernburg
GND-Nummer: 121427927
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Borragen mit jhrer blüht | Freüde
Aufnahme: 1627
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1614 U. Wittenberg; 1619 U. Jena; 1625 U. Siena.
Werdegang: 1623 Kammerjunker F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51), 1623-25 für F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47), seit 1625 schloß er sich erneut Christian II. in Rouen an, diente nach der Rückkehr dessen Vater Christian I. (FG 26) u. begleitete F. Ernst auf seinen Gesandtschaftsreisen. F. Christian II. hatte vergeblich versucht, ihn an sich zu binden. Nach einigen Jahren, in denen er seinen Besitz bewirtschaftete, kehrte er 1635 als Hof- und Stallmeister in den Dienst F. Christians II. in Bernburg zurück. Bei der Plünderung des Bernburger Schlosses durch kursächs. Soldaten wurde S. durch einen Kinnschuß tödlich verletzt.
Stand/Stellung: Adel; Hofmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

138 Georg Haubold von Einsiedel (Der Übertreffende)
* 1587-03-22  | † 1642-02-13 Ertrunken in der Saale bei Plötzkau
GND-Nummer: 1043450157
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Der würtznäglein baum | Jm starcken geruch
Aufnahme: 1627
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1603 Akademie Altdorf (zs. mit dem Bruder Heinrich Friedrich [FG 265]).
Werdegang: Seit Anfang 1625 Hofmr. Pz. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51). Anschließend Hofmr. des "Frauenzimmers" in Bernburg. Christian entließ ihn am 7. 2. 1628 wegen Tätlichkeiten gegen C. v. Trautenburg gen. v. Beyern (FG 167), jedoch diente E. ihm noch bis zu seinem Tode. Seine Reisen führten ihn bis nach Indien.
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

139 Johann von Münster (Der Arzneiende)
† vor 1644 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Das kraut Post | Jm Biere
Aufnahme: 1627
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Hofamt. Im Auftrag F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) verbesserte er eine nicht näher bekannte Übersetzung (280304). Am 6. 4. 1628 beteiligte sich M. an der Aufnahme A. v. Stammers (FG 153). 1648 ließ sich ein Unbekannter bei einem Gesellschaftstreffen in Weimar den Namen des Arzneienden gefallen, so daß F. Ludwig gg. die Anmaßung der FG-Mitgliedschaft einschreiten mußte.
Bildungsweg: U. Heidelberg (1613) u. U. Groningen (1619) (?).
Werdegang: Seit 1626 Kammerjunker F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) bei dessen Aufenthalt in Harderwijk, ab 1628 Stall- u. Hofmeister in Ballenstedt. Ende 1628 zog M. nach Bentheim u. Paris.
Stand/Stellung: Adel; Stall- u. Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

140 Hans Ernst von Freyberg (Der Ausführende)
† 1669-11-27 Dessau
GND-Nummer: 121580830
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Engelsüß | Schwer Geblüt
Aufnahme: 1627
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Hof- oder Kammerjunker F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2); Mitte 1630 auch köth. Stallmeister und Kriegskommissar; 1646 Hofmr. in Harzgerode; später dess. Hofmr. und Wittumsrat und Direktor des anh. Stipendienwerks.
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

141 Wilhelm (von) Rath (Der Abkratzende)
† 1641-04-27 Wieskau (b. Köthen)
GND-Nummer: 1269159917
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Karten distel | Das Rauhe
Aufnahme: 1627
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: 1601 U. Leipzig.
Werdegang: Kriegskommissar F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2); von diesem am 10. 1. 1627 zum Befehlshaber (Kornett) der von der Ritterschaft gestellten berittenen Landespatrouille ernannt. R. wurde von Straßenräubern erschossen. Seine Enkelin Agnes (1669–1740), Tochter Balthasar Wilhelms R., wurde durch ihre eheliche Verbinding mit F. Emanuel Lebrecht v. Anhalt-Köthen 1699 zur Reichsfürstin. Sie verschaffte dem Luthertum in Anhalt-Köthen Gleichberechtigung.
Stand/Stellung: Adel; Kriegskommissar.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

142 Nicolaus (von) Troilo (Der Widerstrebende)
* 1582-01-25 Breslau | † 1640-12-03 n. St. Breslau
GND-Nummer: 1043450483
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Entzian | Dem Gifftigen
Aufnahme: Dez. 1627, Köthen (?) | Vermutlich auf Bitte u. im Beisein Hz. Georg Rudolphs in Schlesien zu Liegnitz (FG 58) von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) aufgenommen (271215).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Breslau
Wirkung: Prälat; ksl. Hofpfalzgraf. T. erlaubte im April 1629 Martin Opitz (FG 200), Caspar Cunrad zum ksl. gekrönten Poeten zu erheben (Opitz Bfw. 290427). Zu Troilos Tod verfaßte ein unbekannter G. H. R. ein Alexandrinergedicht, das auch F. Ludwig v. Anhalt-Köthen geschickt wurde.
Bildungsweg: Troilo entstammte einer 1572 in den schlesischen Landadel eingeheirateten Adelsfamilie italienisch-südtiroler Herkunft, die 1617 in den böhmischen Adel aufgenommen wurde. Begünstigt von ksl. u. katholischer Protektion gewann die Familie in Breslau und Schlesien einen bemerkenswerten Status. Nikolaus war geprägt von einem kulturell offenen Späthumanismus — so war er ein Kenner alter Handschriften und mäzenatisch aufgeschlossen — und einem kompromißfähigen Reformkatholizismus. Besuch des Jesuitengymnasiums in Prag, zusammen mit dem späteren schlesischen Kammerpräsidenten und Opitz‘ Dienstherren Karl Hannibal zu Dohna. Es folgte 1600 ein Studium des Kirchen- u. Zivilrechts in Rom.
Werdegang: 1598 Breslauischer Kanonikus, 1606 Dechant u. Domdekan bis zu seinem Tod 1640 (Kathedralkirche St. Johannes bzw. Dom zu Breslau). Weitere geistliche und weltliche Würden, wie der Titel eines ksl. Hofpfalzgrafen 1628 und die Funktion eines Rates Ehz. Maximilians v. Österreich gesellten sich hinzu. Unter dem Druck der Verhältnisse leistete Troilo am 22. 10. 1619 im Breslauer Rathaus den Eid auf die antihabsburgische böhmische Konföderation, im Februar 1620 huldigte er für das Domkapitel dem Winterkönig. Nach dessen Niederlage unterstützte er die Rekatholisierung Schlesiens, verstand sich aber gut mit dem führenden Kopf der schlesischen Politik, Hz. Georg Rudolf in Schlesien zu Liegnitz u. Wohlau (FG 58), und stand mit Opitz in regem Kontakt. Seine FG-Imprese (Der Widerstrebende — Dem Gifftigen) und das darauf verfaßte Reimgesetz lassen sich als Aufforderung lesen, mäßigend auf die gegenreformatorische Bedrückung Schlesiens einzuwirken.
Stand/Stellung: Adel; Dechant der Kathedralkirche St. Johannes und des Doms in Breslau; päpstl. Geh. Kämmerer; ksl. Rat; Scholastikus Glogau; Comes palatinus.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c,

143 Hans Georg von Wartenberg (Der Fortjagende)
* nach 1576  | † 1647-06-04 Bamberg
GND-Nummer: 1043451064
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Rittersporn | Das Wiedrige
Aufnahme: 1627-12Während seines Exils in Köthen von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) im Beisein Hz. Georg Rudolphs in Schlesien zu Liegnitz u. Wohlau (FG 58) und Gf. Joachim Christian v. (der) Wahl (FG 109) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Böhmen
Wirkung: Offizier. Am 1. 9. 1638 wandte sich W. mit der Bitte um ein GB 1629 an das Oberhaupt. Da dieses Werk vergriffen war, schickte ihm der Fürst ein Gedicht u. versprach ihm eine Sendung von anderen Büchern der FG. Noch ein etwa Ende 1646 geschriebener Brief Harsdörffers (FG 368) übermittelte F. Ludwig die Grüße des Fortjagenden aus Nürnberg.
Bildungsweg: 1599 U. Tübingen; Collegium illustre; 1603 Avignon; 1629 Wien; 1632 Hanau; 1632 Frankfurt/M.; 1641 Düsseldorf.
Werdegang: Erbherr auf Großrohosetz und Zbiroh; kgl.-böhm. Kommissar; 1617-1622 Mundschenk des böhm. "Winterkönigs" Friedrichs V. v.d. Pfalz. Trotz der Fürsprache des sächs. Kf. wurde nach der Niederlage am Weißen Berg gegen ihn ein Prozeß eröffnet. W. verlor seinen Besitz, den Wallenstein an sich gebracht hatte. Er konnte diesen auch nach dem kursächs. Einmarsch in Böhmen 1631 nicht wiedererlangen, weil der Feldmarschall des Kurfürsten, Hans Georg v. Arnim (FG 255), dem ksl. General aus pol. Gründen eine Salva Guardia erteilt hatte. Mit W. starb sein Geschlecht im Mannesstamm aus.
Stand/Stellung: Adel; Kommissar im böhm. Heer.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

144 Philipp Moritz von Hanau-Münzenberg (Der Faselnde)
* 1605-08-25  | † 1638-08-03 Hanau
GND-Nummer: 1043461345
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Rapuntzeln | Am Berge
Aufnahme: 1627-12-16, Dessau | Bei Gelegenheit seiner Hochzeit mit Sibylla Christina, der Tochter von F. Johann Georg I. v. Anhalt-Dessau (FG 9), in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hanau
Wirkung: Regent; Militär.
Bildungsweg: Schule im ehem. Kloster Schlüchtern; 1616 U. Basel; 1618 U. Genf; Akad. Sedan; 1624 U. Padua Jura; 1624 U. Siena; bis 1626 Kavalierstour durch Frankreich und Italien.
Werdegang: Folgte seinem Vater, Gf. Philipp Ludwig II. (1576-1612), in der Gft. Hanau-Münzenberg, lt. väterlichem Testament unter der Vormundschaft seiner Mutter Catharina Belgica v. Nassau-Oranien (1578-1648). Der Streit Philipp Moritz' mit seiner Mutter über Aufhebung ihrer Mitregierung, die sie auch nach Erreichen seiner Volljährigkeit weiter beanspruchte, konnte nie juristisch beigelegt werden, jedoch trat der Graf 1626 die Herrschaft an. Die schwierige Lage, in der sich die Grafschaft als Folge der Parteinahme für die Union und den Winterkönig befand, drückte sich in der erzwungenen Restitution des Klosters Schlüchtern (1624) und in der Werbung einer ksl. Besatzung für die Festung Hanau aus, die ihm nominell als Obristen unterstellt wurde (1629). Der siegreiche Schwedenkönig ernannte P. M. 1632 mit noch geringeren Befugnissen zu seinem Obristen. Nach der Niederlage von Nördlingen (1634) floh der Graf nach Metz und in die Niederlande, während die Hauptstadt einer langen Belagerung (1635/36) verfiel, aus welcher sie schließlich P. M.s Schwager Lgf. Wilhelm V. v. Hessen-Kassel (FG 65) befreite. P. M. kehrte erst am 15. 12. 1637 in seine Residenz zurück, nachdem Verhandlungen Hoffnung auf den Pardon des Kaisers erweckt hatten. Ein Überfall auf den schwed. Kommandanten Ramsay verschaffte P. M. am 13. 2. 1638 wieder die Macht in Hanau, jedoch starb er noch im selben Jahr.
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

145 Christian von Brandenburg-Bayreuth (Der Vollblühende)
* 1581-01-30 Cölln/Spree | † 1655-05-30 Bayreuth
GND-Nummer: 118676040
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Volle rothe Peonien | Vortrefflicher wirckung
Aufnahme: 1627-12Im Auftrag von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) durch Hans Heinrich von Wuthenau (FG 14) und Gf. Heinrich Wilhelm von Solms-Laubach zu Sonnewalde und Pouch (FG 91) zusammen mit Gf. Friedrich von Solms-Laubach zu Rödelheim und Assenheim (FG 146), Gf. Eberhard v. Rappoltstein (FG 147) u. Reichserbschenk Erasmus II. Herr v. Limpurg (FG 148).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Bayreuth
Wirkung: Regent
Bildungsweg: 1596 Reise zur Krönung Christians IV. nach Dänemark, anschließend Kavalierstour durch Italien.
Werdegang: 1598 Rektor U. Frankfurt/O. 1603 Regierungsantritt im Kulmbacher Ober- und Unterland (ab 1606 Residenz Bayreuth). 1606 Wahl zum fränk. Kreisobristen; 1608 Teilnahme an der Gründung der Union; 1611 Vermittler im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit; Zurückhaltung während des Böhmischen Krieges u. auch späterhin. C. verhandelte zwar mit Kg. Gustav Adolf, schloß aber zunächst keinen Pakt mit ihm ab u. unterstützte auch nach dem Beitritt zum Heilbronner Bund Bestrebungen zur Beilegung des Konflikts (Lgf. Georg v. Darmstadt, Kontakte mit Wallenstein). 1635 Beitritt zum Prager Frieden. C. liebte die Jagd u. die Künste, vor allem die Musik (Gründung einer Kapelle, Johann Staden Hoforganist 1603-16, Stiftung einer 1619 v. Schütz, Scheidt u. M. Praetorius geprüften Orgel in der Stadtkirche). Die starke Belastung des Landes durch die Einquartierung bes. ksl. u. ligist. Truppen ließ diese frühe Blüte einer Musikkultur in Bayreuth jedoch rasch verwelken.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Markgraf.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 2033

146 Friedrich von Solms-Laubach zu Rödelheim und Assenheim (Der Wertgeachte)
* 1574-11-30  | † 1635-09-05 
GND-Nummer: 13846894X
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Süßholtz | Den Jnnerlichen gliedern
Aufnahme: 1627-12, Dessau | Im Auftrag von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) durch Hans Heinrich v. Wuthenau (FG 14) u. Gf. Heinrich Wilhelm v. Solms-Laubach zu Sonnewalde u. Pouch (FG 91) zusammen mit Mgf. Christian v. Brandenburg-Bayreuth (FG 145), Gf. Eberhard v. Rappoltstein (FG 147) u. Reichserbschenk Erasmus II. Herr v. Limpurg (FG 148) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Solms-Laubach
Wirkung: Regent; Offizier
Bildungsweg: 1591 U. Tübingen; 1593 U. Jena. 2 Stammbücher (1588–96 u. 1604-7) des Grafen in der LB Karlsruhe.
Werdegang: 1607 erhielt er u. a. die Ämter Rödelheim (Frankfurt/ M.) u. Assenheim (Wetterau). Im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit amtierte F. als Gouverneur von Düren u. nahm verschiedene Orte ein. 1615 gelang es ihm, im Auftrag der Hanse die v. Hz. Friedrich Ulrich v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38) belagerte Stadt Braunschweig zu entsetzen. Während des Böhmischen Kriegs trat F. als Obrist in das Unionsheer ein u. führte 1621 eine Gesandtschaft des Bundes nach Wien. Der Kaiser, der dem Obristen schon 1614 die Anrede "Wohlgeboren" zugestanden hatte, ernannte ihn auch zu seinem Kämmerer u. Rat. Nach dem Tode v. Mgf. Joachim Ernst v. Brandenburg-Ansbach unterstützte F. als Mitvormund die Regierung der Witwe, seiner Schwester Sophia.
Stand/Stellung: Reichsgraf; Obrist; ksl. Rat u. Kämmerer.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 20497

147 Eberhard von Rappoltstein (Der Schärfende)
* 1570-03-12 Gemar (b. Colmar) | † 1637-08-27 Straßburg
GND-Nummer: 143935135
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der deutsche Jngber | Den Magen
Aufnahme: 1627-12, Dessau | Im Auftrag von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) durch Hans Heinrich von Wuthenau (FG 14) und Gf. Heinrich Wilhelm von Solms-Laubach zu Sonnewalde und Pouch (FG 91) zusammen mit Mgf. Christian v. Brandenburg-Bayreuth (FG 145), Gf. Friedrich v. Solms-Laubach zu Rödelheim u. Assenheim (FG 146) u. Reichserbschenk Erasmus II. Herr v. Limpurg (FG 148) aufgenommen. Zincgref u. Rompler (370900) priesen auch die poet. Fähigkeiten des Grafen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Elsaß
Wirkung: Regent; Offizier; ksl. Gesandter; Förderer der Künste.
Bildungsweg: Schule in Straßburg; 1587 U. Tübingen.
Werdegang: 1606 gab E. als Oberhaupt der Musikerbruderschaft derselben neue Statuten. Zincgref, der Hg. v. Opitz' (FG 200) Gedichtsammlung "Teutsche Poemata" (1624), widmete dem "Röm. Kay. May. Cämmerer vnd der U. Oe. [Unterelsäss.] Landstände Praesidenten" dieses Werk. Rappoltstein verbrachte seine letzten Jahre in Straßburg in der Gesellschaft des dorthin geflüchteten protestant. Adels.
Stand/Stellung: Graf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 27655

148 Erasmus II. von Limpurg (Der Verwelkte)
* 1576-08-11  | † 1653-05-29 
GND-Nummer: 124105522X
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Welcke Rüben | Zum Außwerffen
Aufnahme: 1627-12Im Auftrag von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) durch Hans Heinrich von Wuthenau (FG 14) und Gf. Heinrich Wilhelm von Solms-Laubach zu Sonnewalde und Pouch (FG 91) zusammen mit Mgf. Christian von Brandenburg-Bayreuth (FG 145), Gf. Friedrich von Solms-Laubach zu Rödelheim u. Assenheim (FG 146) u. Gf. Eberhard v. Rappoltstein (FG 147) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwäb. Hall
Wirkung: Regent
Werdegang: Aus der jüngeren, sog. Speckfelder Linie. Miterbe der Hft. Sontheim (b. Schwäb. Hall).
Stand/Stellung: Adel; Reichserbschenk.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

149 Gaspard Simon de Masan (Der Verhindernde)
GND-Nummer: 1118528158
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Morellenbaum | Hitzige dämpffe
Aufnahme: 1627/28Bei Gelegenheit der Hochzeit Gf. Philipp Moritz' v. Hanau-Münzenberg in Dessau (u. demnach bereits im Dezember 1627) aufgenommen. Die gedruckten GBB v. 1628, 1629 u. 1629/30 geben 1628 als Aufnahmejahr an, die späteren ab 1641 berichtigen das Jahr als 1627.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hanau-Münzenberg
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Agent d. frz. Königs; Rat Gf. Philipp Moritz' v. Hanau-Münzenberg; 1627 vertrat er in Paris eine alte Schuldforderung Lgf. Moritz' v. Hessen (FG 80) u. bemühte sich erfolglos um eine Übersiedlung des zurückgetretenen Fürsten nach Paris. Noch 1635/37 ist M. als gfl. Rat u. frz. Resident in Hanau belegt.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

150 Friedrich Wilhelm (von) Kraft (Der Genießliche)
† nach 1655 
GND-Nummer: 1269414240
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Sperberbaum oder Elsbeer | Jn seiner weiche
Aufnahme: [1627/8]Wurde wahrscheinlich bereits Ende 1627 in die FG aufgenommen, auch wenn die gedruckten GBB 1628 als Aufnahmejahr führen.
Werdegang: Aus einem ritterbürtigen Geschlecht, das in Passau, in der Steiermark u. in Oberösterreich ansässig war. K. lebte noch 1655 im Hzt. Sachsen-Gotha.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

151 Joachim Johann Georg von der Schulenburg (Der Erfüllende)
* 1561-11-29  | † 1633-12-25 
GND-Nummer: 104117206
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das edle Leberkraut | Die Adern
Aufnahme: 1628
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halberstadt
Wirkung: Geistlicher
Bildungsweg: Von Kf. August v. Sachsen nach Schulpforta geschickt (Imm. 19. 10. 1573).
Werdegang: 1587 Domkapitular des Stifts zu Halberstadt, dort wurde er 1593 Cellarius, 1598 Subsenior, 1600 Senior. Daneben fungierte er als bfl. Rat u. geistl. Commissarius. Unter dem kath. Bf. Erzhz. Leopold Wilhelm verlor er 1629 seine Ämter.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

152 Bodo von Bodenhausen (Der Hübsche)
* 1603-04-02  | † 1636-12-02 Hamburg
GND-Nummer: 1043461736
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Königes Krone | Jn Zierligkeit
Aufnahme: 1628
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Offizier; zu Gabriel Voigtländers Trauergedicht auf Bodenhausen s. 370305.
Bildungsweg: 1609 U. Wittenberg (Augustus Buchner, FG 362, stellte ca. 1613 ein Testimonium für B. aus); 1614 U. Jena; 1618 U. Leipzig. Zus. mit seinem Vetter Curt (FG 192) zog B. um Ostern 1623 nach Frankreich u. stud. dort vielleicht bis zum Frühjahr 1626.
Werdegang: 1632 weimar. Rittmeister unter Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30); kursächs. Obristlt. unter Taubadel; 1635 aus dem Kriegsdienst ausgeschieden; 1636 Gesandter F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2).
Stand/Stellung: Obristleutnant
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

153 Adrian Arnd (von) Stammer (Der Erquickende)
* 1563/64  | † 1636 
GND-Nummer: 1043461868
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Hinbeeren | Jn mattigkeit
Aufnahme: 1628-04-06Interimistisch aufgenommen auf dem Schloß zu Ballenstedt v. F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51), F. Friedrich v. Anhalt-Harzgerode (FG 62) u. Johann v. Münster (FG 139). F. Christian II. hatte die Aufnahme Stammers angeregt, vgl. 280208.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mansfeld
Bildungsweg: Ca. 1608/09 Kavalierstour durch England, Frankreich u. die Niederlande.
Werdegang: Er widmete sich der Bewirtschaftung seines Besitzes. S. gehörte zu den Mitunterzeichnern des anh. Landtagsabschieds vom 13. 6. 1628.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

154 Joachim Christian (von) Metzsch (Der Düchtige)
* 1587/88  | † 1640-09-06 Zerbst
GND-Nummer: 121937984
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Waid | Zur Farbe
Aufnahme: 1628
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Zerbst
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Er zeichnete sich in ritterlichen Übungen aus.
Werdegang: Anh. Kammerrat, Amtshauptmann von Roßlau, Zerbst u. Lindau, zeitweilig anh. Kriegskommissar.
Stand/Stellung: Anh. Rat u. Amtshauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

155 Rudolf von Dieskau (Der Niedrige)
* 1593-02-05  | † 1656-07-20 Dresden
GND-Nummer: 122371100
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Quendel | Bey der Erden
Aufnahme: 1628
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Hofamt; veröffentlichte unter dem Pseudonym Damian v. Rudelstadt einen Hofmannsspiegel in Form einer Prosaschäferei Frühlings-Gedichte u. unter dem Namen Randolphus van Duysburg eine satirische Erzählung über die Lage der Bauern und das Hofleben LEGATION oder Abschickung der Esell in Parnassum; Anerkennung durch F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2), s. z. B. 280220 u. 380221.
Bildungsweg: 1609 U. Jena.
Werdegang: Ab 1625 weimar. Hofmr.; 1628-31 Geh. Rat, Kammerrat und Oberkammerjunker Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5); 1631-33 Rat und Kammerjunker Kf. Johann Georgs I. v. Sachsen, 1633-40 Amtshauptmann von Weißenfels, 1636 kursächs. Kriegskommissar; 1639-56 Rat und Hofmr. Kurprinz Johann Georgs II. v. Sachsen (FG 682).Auch Oberhofmr. v. Hz. Moritz v. Sachsen-Zeitz (FG 1645).
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister f. Kurprz. Johann Georg (II.) v. Sachsen (FG 682) eingerichteten Hofstaats.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

156 Melchior Andreas von Trotha (Der Rote)
* ca. 1580  | † 1634-12-10 
GND-Nummer: 120014181
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Rohte Heinrich | Gegen roht
Aufnahme: 1628
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: ritterschaftliches Vertretungsamt. Sein Exemplar des GB 1629 ist erhalten.
Werdegang: Anh. Landrat. Zusammen mit Wolf Friedrich v. Trotha (FG 54) stritt er vergebens für eine freie Ausübung seiner Konfession in der Patronatspfarre Hecklingen. Sein gelehrter Sohn Friedrich Gebhard ließ 1672 zu Magdeburg ein Werk des Vaters drucken Kriegs-Tractat, oder Beschreibung, wo im Fall ein großer Herr Krieg führen müsse, wie derselbe wol anzufangen, recht zu führen, und glücklich zu enden.
Stand/Stellung: Adel; anh. Landrat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

157 Hartwig (von) Passow (Der Krause)
* 1599-09-08 Zehna (b. Güstrow) | † 1644-09-14 Rostock
GND-Nummer: 104346235X
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Krauser voller Lattich | Grün Zugeniessen
Aufnahme: 1628Aufgenommen nach der Vertreibung Hz. Adolph Friedrichs aus Schwerin im Exil in Anhalt.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Schwerin
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Zu Hause und in Güstrow erzogen; 1616-19 U. Rostock; dann Studium in Straßburg und am Tübinger Collegium, 1622 Reise nach Genf und Frankreich (1623 U. Bourges); 1624 über die Niederlande zurück.
Werdegang: 1625 Hofjunker Hz. Adolph Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175), dann Kanzleirat, später Geh. Rat (bis 1636 und 1638-44); 1636-1638 vormundschaftlicher Regimentsrat für Pz. Gustav Adolph v. Mecklenburg-Güstrow (FG 511).
Stand/Stellung: Geh. Rat Hz. Adolph Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

158 Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow (Der Vollkommene)
* 1590-05-05  | † 1636-04-23 
GND-Nummer: 10142552X
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Der achtzeilige Weitzen | Jn Ähren
Aufnahme: 1628Seit Ende Mai in der Heimat seiner dritten Gattin Fn. Eleonora Maria v. Anhalt-Bernburg (AL 2, TG 17) im Exil in Bernburg. J. A. wurde wohl zusammen mit seinem Rat (FG 159) und Leibarzt (FG 160) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Güstrow
Wirkung: Regent
Bildungsweg: 1607 U. Leipzig; Studienreise in Frankreich, der Schweiz und Italien. Chymische Interessen. Drechselarbeiten.
Werdegang: Koadjutor von Hz. August v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) im Stift Ratzeburg (1616). 1621 erhielt J. A. Mecklenburg-Güstrow. Die Unterstützung für den Dänenkönig trug beiden Brüdern 1628 den Verlust des Herzogtums ein, das der Kaiser Wallenstein auslieferte. Die beiden Herzöge versuchten zunächst, sich in einer gedr. "Apologia" zu rechtfertigen u. mit Unterstützung des Reichs ihre Wiedereinsetzung durch den Kaiser zu erlangen. Sie konnten ihr Land erst durch die militär. Unterstützung Kg. Gustav Adolfs v. Schweden zurückgewinnen, für den sie seit Mai 1631 offen Partei ergriffen. Im März 1632 mußten sie den Preis für die Hilfe zahlen: ein Bündnisvertrag, der u. a. die Anerkennung des schwed. Jus superioritatis einschloß. Im Juli 1635 unterwarfen sich die Herzöge dem Kaiser, traten dem Prager Frieden bei u. erlangten die ksl. Neubelehnung am 1. 9. 1635. Seine Witwe Eleonora Maria stritt lange, aber vergeblich mit ihrem Schwager Hz. Adolph Friedrich v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175) über die reformierte Erziehung ihres Sohns Gustav Adolph (FG 511).
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 27055

159 Otto (von) Preen (Der Verborgene)
* 1579-12-03  | † 1634-10-21 Güstrow
GND-Nummer: 134228359
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Eberwurtzel | Jm trüben wetter
Aufnahme: 1628Mit Hz. Johann Albrecht II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158) und dessen Leibarzt (FG 160) zusammen im Exil in Bernburg aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Güstrow
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Privatunterricht; 1595 U. Rostock; 1595 U. Wittenberg; 1596-99 Italien (Studium und Consiliarius der dt. Nation a.d. U. Padua; 1598 U. Siena; ein Jahr im Kg.reich Neapel)
Werdegang: Ab 1612 Rat und Amtshauptmann von Güstrow, Schwaan und Sternberg unter Hz. Johann Albrecht II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158), Geh. Rat und u. Direktor des "Staats". Er ließ seine Familie zurück u. nahm die Konfiskation seiner Güter auf sich, um seinem 1628 vom Kaiser geächteten Fürsten ins anh. u. lübische Exil folgen zu können. Die Allianz Johann Albrechts u. seines Bruders (FG 175) mit Kg. Gustav Adolf v. Schweden ermöglichte P. 1631 die Rückkehr nach Güstrow u. verschaffte ihm wieder den Besitz seiner Güter. Er starb überraschend an einem Schlaganfall.
Stand/Stellung: Adel; Rat und Amtshauptmann von Güstrow, Schwaan und Sternberg unter Hz. Johann Albrecht II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

160 Angelo Sala (Der Lindernde)
* 1576 Vicenza (?) | † 1637-10-02 Bützow
GND-Nummer: 119076101
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Camillenblüht | Die Schmertzen
Aufnahme: 1628Mit Hz. Johann Albrecht II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158) u. dessen Rat (FG 159) zusammen im Exil in Bernburg aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Güstrow
Wirkung: Hofamt. Vf. wissenschaftl. Schriften, s. bes. 371009 u. I–III (u. Abb. S. 216).
Bildungsweg: keine med. Ausbildung, Apotheker, Chemiater.
Werdegang: 1602 Arzt in Dresden, 1604 Sondrino, 1606 Nürnberg, 1607 Frauenfeld, 1609 Genf, 1610 Feldarzt Gf. Johanns v. Nassau, 1612/17 Den Haag; 1617-20 Leibarzt u. Aufseher über das Apothekenwesen Gf. Anthon Günthers v. Oldenburg (FG 351) u. 1620-25 als "Chymiater" in Hamburg. 1625-28 Prof. an der U. Rostock, wo ihn u. a. Rist (FG 467) hörte. Durch die Empfehlung Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80) wurde er 1625(-36) Leibarzt Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158); mit der fl. Familie im Exil (1628 Berburg, 1629(-32) Lübeck). F. Christian I. v. Anhalt (FG 26) kannte S. schon aus Genf 1609; 1636/37 Leibarzt u. Hofm. Pz. Gustav Adolphs v. Mecklenburg-Güstrow (FG 511), der vom Oheim Hz. Adolph Friedrich v. Mecklenburg (FG 178) im Streit über die religiöse Erziehung des Prinzen entführt wurde. Neunzehn, meist auf lat. dt. frz. u. it. verfaßten wissenschaftl. Schriften,darunter eine dt. "Tartarologia" (1636). Lat. Sammelausgabe 1647 (u. 1659, 1672, 1712) in Frankfurt/ M. Angeli Salae Opera medico-chymica...omnia. 1614 berichtete er in seiner kleinen Schrift 'Septem Planetarum Terrestrium Spagricia Recensio' (1614), daß pulverisiertes Silbernitrat bei Licht schwarz werde, ebenso das darum gewickelte Papier. Er entdeckte somit eine Voraussetzung für Photographie und Film.Auch analysierte er das Vitriol. Nach der Entführung Pz. Gustav Adolphs starb S., offenbar schwer erkrankt, an den Folgen eines Selbstmordversuchs.
Stand/Stellung: Handwerkersohn. Leibarzt Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

161 Christoph Albrecht (von) Zanthier (Der Fette)
* 1602  | † 1667 
GND-Nummer: 104346252X
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Portulack Salat | An ihm selbst
Aufnahme: 1628
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau
Wirkung: Hofamt, Offizier.
Werdegang: Kriegsdienst unter Mgf. Carl v. Baden-Durlach, ab 1621 unter Peter Ernst II. v. Mansfeld, 1623/24 in der niederländ. Marine; 1625-29 Hofmr. F. Georg Ariberts v. Anhalt-Dessau (FG 24); 1629-31 Hofmr. Fn. Dorotheas v. Anhalt-Dessau (TG 24) und anh.-dess. Gesandter.
Stand/Stellung: Hofmr. F. Georg Ariberts v. Anhalt-Dessau (FG 24).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

162 Ludwig von Kannacher (Der Behülfliche)
GND-Nummer: 1269419951
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Cardebenedicten | Wieder seiten weh
Aufnahme: 1628
Aufenthaltsort des Mitglieds: Ostpreußen (Herkunft)
Wirkung: Am 20. 10. 1628 fragte F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) seinen Onkel F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) in einem frz. Brief, wer "Louys de Kannacher L'accomodent' sei. Leider ist die Antwort nicht erhalten.
Werdegang: Aus einem ostpreuß. der Überlieferung nach aus Nassau stammenden Geschlecht.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

163 Julius von Bülow (Der Zerteilende)
* 1575-10-01 Wolfenbüttel | † 1639-01-07 Hannover (?)
GND-Nummer: 121975959
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Jsops kraut | Was Zähe ist
Aufnahme: 1628
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Lüneburg
Wirkung: Hofamt; in das GB scheint sich B. im Herbst des Jahres 1631 bei einem Besuch eingetragen zu haben, den F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) der Stadt Celle abstattete.
Bildungsweg: Privatunterricht; Imm. 1592 U. Helmstedt; Imm. 1595 U. Wittenberg; Imm. 1598 U. Marburg; 1600-02 Italien (Imm. 1601 U. Siena).
Werdegang: 1605-07 Geh. Rat u. Hofmr. Hz. Augusts d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227); 1608 Hofmr. Gf. Friedrich Casimirs v. Ortenburg (FG 316); ab 1610 Geh. Rat u. Hofmr. Hz. Julius Ernsts v. Braunschweig-Lüneburg zu Dannenberg; ab 1612 Geh. u. Kammerrat Hz. Christians d. Ä. v. Braunschweig-Lüneburg zu Celle, welcher in ebenfalls zum Hauptm. v. Campen (Kr. Braunschw.) bestellte u. im April 1615(-1637) zu seinem Statthalter erhob. Die Leichenpredigt weist ihn als erfahrene Juristen, Historiker u. Theologen aus.
Stand/Stellung: Adel; Geh. u. Kammerrat, Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

164 Cuno Hartwig von dem Werder (Der Gemeine)
* 1575  | † 1640-10 
GND-Nummer: 1043462686
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Hasenpappeln | Zur Erweichung
Aufnahme: 1628
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Offizier
Werdegang: Die Fürsten v. Anhalt griffen im Febr. 1623 auf W. als fähigen Militär zurück u. bestellten ihn im Rahmen des Landesdefensionswerks zum Rittmeister über 100 Arkebusiere zu Pferde. Auch in späteren Jahren wurde der älteste, unverheiratet gebliebene Bruder Diederichs (FG 31) u. Heinrichs (FG 86) zu Gesandtschaften u. anderen Aufgaben herangezogen.
Stand/Stellung: Adel; Rittmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

165 Christian Hübner (Der Benehmende)
* vor 1578  | † nach 1644 
GND-Nummer: 1043462961
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Alantwurtzel | Böse feüchtigkeit
Aufnahme: 1628Tobias Hübners (FG 25) Bruder traf am 6. Juni 1628 mit dem Regiment Verdugo in Anhalt ein u. dürfte bei dieser Gelegenheit aufgenommen worden sein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau
Wirkung: Offizier. Auf einer Gesandtschaftsreise nach Kursachsen u. Böhmen konnte er sich 1636 in das GB Kö. eintragen. Kaum der Verfasser des poetolog. Gedichts "Poetischer Friedens-Grusz" in Balthasar Kindermanns "Der Deutsche Poet" (1664).
Werdegang: Obristlt. und ksl. Kommissar in Wallensteins Armee unter Johann v. Aldringen (vor 1628-29); Ausscheiden wegen Räumung Gottorfs. Obristlt. Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388) (ab 1629). 1641 vom Herzog verdächtigt, flieht er, schreibt eine "Retorsion und Ehren-Rettung" u. bittet die anhalt. Fürsten um Interzession. Als ksl. Obrist u. Kdt. der Festung Spiegelberg zu Brünn erwähnt.
Stand/Stellung: Adel; Obrist
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

166 Adam Heinrich von Quingenberg (Der Aufrechte)
* um 1600  | † 1631 Werben (b. Havelberg)
GND-Nummer: 1046125710
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Herbstrosen oder Glocken blumen | Voller Blüett
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Zerbst
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1614 U. Wittenberg; 1616 U. Jena.
Werdegang: Anh. Hofmr. u. Amtshauptmann zu Coswig. Im Febr. 1630 geriet er mit dem in Coswig einquartierten wallensteinischen Hauptm. Kluge in einen solchen Streit, daß es der Androhung des Arrests durch F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) bedurfte, um Q. von einem Duell abzubringen, welches der bereits schwer geplagten Bevölkerung weitere Nachteile zu bringen drohte. Q.s Sterbeort könnte andeuten, daß er sich damals auf einer Gesandtschaft zu dem in Werben weilenden Kg. Gustav Adolf v. Schweden (Mitte Juli-Anfang Aug. 1631) befand oder sogar unter schwed. Fahnen fechtend starb.
Stand/Stellung: Adel; anh. Hofmr. u. Amtshauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

167 Curt von der Trautenburg gen. von Beyern (Der Aufhelfende)
† 1639-09 
GND-Nummer: 1043463224
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Zapffenkraut | Den Zapffen
Aufnahme: 1629-02-03, Ballenstedt | Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) u. F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halberstadt
Wirkung: Hofamt. F. Christian II. schrieb auf seine Vermählung ein zwölfstrophiges Hochzeitslied, welches F. Ludwig korrigierte.
Bildungsweg: 1609 U. Helmstedt; 1616 U. Wittenberg; Begleitung F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg auf dessen niederl., frz., ital. und dt. Reisen.
Werdegang: Bis 1628 Stallmeister und Kammerjunker F. Christians II.; er lebte später im holst. Herzogtum Hz. Joachim Ernsts v. Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (FG 101) auf einem Pachtgut; Erbherr auf Hornhausen, Derenburg und Ottleben
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

168 Johann Cothmann (Der Beharrliche)
* 1588 Lemgo | † 1661 Güstrow
GND-Nummer: 132701855
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wintergrün | Jn hitz und kälte
Aufnahme: 1629Im Gefolge Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158) im anh. Exil am 5./6. 2. 1629 aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Güstrow
Wirkung: Regierungsamt; ksl. Pfalzgraf (ernannt am 20. 2. 1626)
Bildungsweg: Studium in Gießen; 1604 U. Rostock; 1617 U. Orléans; 1628 U. Marburg jurist. Doktorgrad
Werdegang: 1624-36 Rat und Kanzler Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158). Nach der Vertreibung der mecklenburg. Herzöge im Jahre 1628 folgte er seinem Herrn ins Exil. Er vertrat die Sache der Herzöge auf Gesandtschaften nach Wien. Nach dem Tod von Johann Albrecht (1636) stellte sich C. in dem Streit zw. der Witwe Eleonora Maria (TG 17) u. Hz. Adolph Friedrich v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175) über die Administration des Landes u. die Vormundschaft über Pz. Gustav Adolph (FG 511) auf die Seite des Schweriner Herzogs. Er half am 17. 1. 1637 eigenhändig bei der gewaltsamen Trennung des Prinzen von seiner Mutter u. verfaßte auch ein "Consilium" wider die Ansprüche Eleonora Marias. C. blieb in seinem Amt u. diente auch noch Hz. Gustav Adolph nach dessen Regierungsantritt (1654).
Stand/Stellung: Bürger; Kanzler Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

169 Hans Georg Haubold von Schleinitz (Der Öffnende)
* 1599-01-30 Kospoda (b. Neustadt an der Orla) | † 1666-04-08 Zeitz
GND-Nummer: 115682147
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wilder Mohn oder Klaprosen | Den Schlund
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Werdegang: Kriegsdienst im kursächs. Regiment Schlieffen (1619-22); 1625 dän. Korporal unter Hz. Friedrich v. Sachsen-Altenburg (FG 103), Kornett im Regiment Schlawata, dann Lt. unter Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30); ksl. Lt. unter Gf. Mansfeld (1628-30); 1631/32 kursächs. Rittmeister unter F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47), dann kursächs. Obrist (1634-46); ab 1647 kursächs. Amtshauptmann in Weida, Arnshaugk u. Ziegenrück; für Kf. Johann Georg II. v. Sachsen auch Kriegsrat, Kammerherr u. Obrist und für Hz. Moritz v. Sachsen-Zeitz (FG 450) ab 1662 auch Hofmarschall.
Stand/Stellung: Adel; Hofmarschall.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

170 Johann Ludwig von Nassau-Hadamar (Der Erklärende)
* 1590-08-12  | † 1653-03-16 
GND-Nummer: 102837422
Bekenntnis:reformiert; 1629 katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weisser Andorn | Das Gesichte
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Nassau-Hadamar
Wirkung: Regent, Offizier, Diplomat
Bildungsweg: Hohe Schule zu Herborn; 1602-05 Studium Heidelberg, Sedan und Genf; später Kavalierstour durch Italien, Frankreich, England u. die Niederlande. J. L. galt als hochgebildet und in Sprachen versiert.
Werdegang: Niederländ. Hauptmann; J. L. lebte lange am Kasseler Hof Lgf. Moritz' v. Hessen (FG 80), nahm am jülich-klev. Erbfolgekrieg u. dem ndl. Krieg gegen Spanien (als Beobachter) teil. Er unterstützte seinen Jugendfreund, den pfälz. Kf. Friedrich V., den er zu dessen Eheschließung nach England begleitet hatte, im böhm. Krieg, konnte den daraus resultierenden Fiskalprozeß vor dem ksl. Hofgericht und den Verlust der Lehen aber nur durch seine Konversion abwehren. Er führte die Gegenreformation in seinen Landen durch. Ksl. Kammerherr, Hof- u. Geh. Rat. An den zum Westfäl. Frieden führenden Verhandlungen war er seit 1638 beteiligt u. wurde 1645 Leiter der ksl. Delegation.
Stand/Stellung: Reichsgraf; seit 1650 Reichsfürst. Span. Ritter des Goldenen Vlieses (1647).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 14823

171 Hans Andreas Kessler (von Kessel) (Der Befördernde)
*  Oberpfalz (?) | † nach 1641 
GND-Nummer: 1269625985
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Rose von Jericho | Das Zeitige
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Oberpfalz (Herkunft)
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1592 Studium Altdorf; 1604 U. Marburg; 1606 U. Heidelberg.
Werdegang: Um 1617 in Amberg (Sitz des kurpfälz. Statthalters F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg, FG 26); 1629 unter Pz. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47) Obristlt. in Schweinfurt; ebd. 1638 bfl. würzburg. Obrist; 1636-1641 Kommandant der Reichsstadt Schweinfurt. 1637/38 bemühte sich F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) durch seinen Neffen Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) u. den Franken Hans Philipp Geuder (FG 310) eine Wappen-Zeichnung zu erlangen. Christian hatte K. als Kdt. von Schweinfurt getroffen. Die Wappenzeichnung gab nicht die Farben an. Christian fand 1649 offenbar das Gerücht glaubhaft, K. "seye kein guter von Adel, sondern eines Kisters oder Meßners Sohn, vndt mag wol kein recht wapen haben."
Stand/Stellung: Adel (?); Oberst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

172 Wilhelm von Kalcheim gen. Lohausen (Der Feste)
* 1584-03-04 Lohausen (b. Düsseldorf) | † 1640-01-30 Rostock
GND-Nummer: 104348348
Bekenntnis:reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Brasilgen holtz | Jm Stande
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Bremen
Wirkung: Offizier; Förderung der dt. Sprache als Vf. einer Sallust-Übersetzung C. CRISP. SAL. Von Catilinischer rottierung vnd Jugurthinischem Krieg verteutscht: Sambt Etlichen Anmerckungen Vnd Angehengten Kriegs Discoursen u. der Übertragung einer aus der Bibel gezogenen 'politischen' Schrift: Der Verfolgte David/ Auß Italianischem/ Herrn Margrafen Virgilio Malvezzi (1638). Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) in sprachlich verbesserter Form erneut veröffentlicht (Köthen 1643).
Bildungsweg: Ab dem 7. Lebensjahr am Zweibrückener Hof erzogen; Kavalierstour in Frankreich.
Werdegang: Hofjunker in Pfalz-Zweibrücken; ab 1602 ksl. Kriegsdienst; 1610 kurbrand. Lt. im Regiment Kracht; 1614 Hauptmann v. Hz. Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38); 1615-20 Kapitän der kfl.-brandenburg. Leibgarde; Obristlt. der schles. Stände; Obrist Mgf. Johann Georgs von Brandenburg-Jägerndorf (1622); 1622-25 Oberst, Geh. Rat. u. Statthalter Gf. Anthon Günthers von Oldenburg (FG 351); 1625-26 dän. Kriegsrat, Oberst u. Generalkriegskommissar; 1628-29 Oberst der Stadt Bremen; 1630-32 Kriegsrat u. Oberst Hz. Adolph Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175); 1632-36 in schwed. Dienst als Kdt. von Wismar, Sergeant-Major-General der niedersächs. Armee, Kdt. von Magdeburg; ab 1636 in mecklenb. Dienst als Geh. u. Kriegsrat, Obristfeldwachtmeister, Kdt. von Rostock. Vf. zahlreicher Schriften, z. B. eine Pgf. Johann v. Zweibrücken gewidmete Zusamfassung Etlicher Geometrischer Angaben: So Durch die Rechenkunst allein aufzulösen, Benebenst kurtzen Bericht von zehendzahlen (1629), s. bes. 381028 u. I-IV.
Stand/Stellung: Adel; Generalmajor
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

173 Ludwig von Wietersheim (Der Blaue)
* um 1590  | † 1638-10-04 Ochsenfeld (b. Thann u. Sennheim, Elsaß)
GND-Nummer: 1059420708
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Blau schwartze Heidelbeere | Ferbet Baldt
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Hofamt, städtisches Amt, Offizier.
Bildungsweg: 1611 U. Rostock. Am 1. 4. 1622 als Rittmeister im Stift Halberstadt erwähnt. Am 6. 2. 1631 befand er sich auf dem Leipziger Konvent im Gefolge Hz. Bernhards v. Sachsen-Weimar (FG 30). Er fiel als Obrist des Blauen (!) Reiterregiments beim Treffen gegen die Kaiserlichen unter dem Hz. v. Lothringen.
Werdegang: 1622 halberst. Rittmeister; 1630 anh. Rittmeister; 1631 im Dienst Hz. Bernhards v. Sachsen-Weimar; 1638 lothring. Obrist
Stand/Stellung: Adel; Kanzler, Obrist.
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174 Hans Thomas (von) Wild (Der Rötliche)
† vor 1638 
GND-Nummer: 1269627678
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Rohte Heidel oder Cronsbeer | Hilfft Jnnerlich
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen (Herkunft)
Wirkung: Offizier
Werdegang: 1632 kursächs. Rittmeister im Regiment Hz. Johann Wilhelms II. v. Sachsen-Altenburg (FG 188). Erbte 1634 zusammen mit seinem Bruder Jobst Christoph Leibsdorf (b. Augustusburg). F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) schenkte seiner Witwe am 4.5.1638 Opitz' Werk Die Psalmen Davids (1637).
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Major.
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175 Adolph Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin (Der Herrliche)
* 1588-12-15 Schwerin | † 1658-02-27 Schwerin
GND-Nummer: 100014704
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Betonjenkraut | In Tugendt
Aufnahme: 1629Seit der Vertreibung durch Wallenstein im Exil aufgenommen, zusammen mit seinem Rat (FG 176).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Schwerin
Wirkung: Regent; schrieb ein Reformprogramm (Discours de présent l'estat de Meckelburg, 1618), in dem er das Deutsche als Sprache der Gesetze vorsah.
Bildungsweg: 1604 U. Leipzig; 1606/07 Kavalierstour durch Frankreich, Italien und die Schweiz.
Werdegang: 1618 entwickelte er ein Reformprogramm, das auch das Deutsche als Sprache der Gesetze vorsah, jedoch fielen viele Verbesserungen den Kriegszeiten zum Opfer. Im Mai 1628 von Wallenstein vertrieben, fand F. A. im kursächs. Reinharz u. von Juli 1629 an in Hamfelde (b. Lübeck) bzw. in Lübeck selbst Zuflucht. Von den Schweden restituiert, konnten die mecklenburg. Herzöge doch 1635 ihren Frieden mit dem Kaiser machen. Nach dem Tode des Bruders (1636) entfachte A. F. einen Vormundschaftsstreit mit Johann Albrechts Witwe Eleonora Maria (TG 17; s. FG 158 u. FG 511). Es gelang ihm, die lutherische Erziehung des Neffen Gustav Adolph zu erzwingen u. die Regierung des Güstrower Landesteils bis zur Großjährigkeit desselben zu behaupten. Im Westfälischen Frieden mußte A. F. Wismar, die Festung Walfisch u. die Ämter Neukloster u. Poel (z. Tl.) an Schweden abtreten; dafür wurden die Stifte Schwerin u. Ratzeburg u. die Komturei Mirow säkularisiert u. neben einem Elbzoll u. anderen Vergünstigungen dem Hzt. Mecklenburg-Schwerin überlassen.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

176 Moritz d.Ä. von der Marwitz (Der Wiederbringende)
* 1597  | † 1651 
GND-Nummer: 1050674383
Bekenntnis:lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Lavendel | Natürliche Wärme
Aufnahme: 1629Folgte seinem von Wallenstein vertriebenen Hz. Adolph Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175) ins Exil. M. wurde offenbar zusammen mit seinem Herrn aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Schwerin
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Die folgenden Immatrikulation können sich auch auf Moritz d. J. v. der Marwitz († 1636) beziehen: 1609 U. Gießen; 1611 U. Heidelberg; 1614 U. Siena.
Werdegang: Hofmeister von Dorothea v. Braunschweig-Wolfenbüttel, der Frau von Mgf. Christian Wilhelm v. Brandenburg, Administrator des Erzstifts Magdeburg, in Halle; 1621 Kämmerer, dann 1622-34 Rat, Hofmr. bzw. Hofmarschall bei Hz. Adolph Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin; von diesem 1637 zum Hofmeister von dessen Mündel, Hz. Gustaf Adolph v. Mecklenburg-Güstrow (FG 511), bestimmt. 1641 verließ er diese Stellung und kehrte in seine märkische Heimat zurück, wo er starb.
Stand/Stellung: Adel; Rat und Hofmarschall.
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177 Ferdinand (von) Oepp (Der Austreibende)
† 1637 
GND-Nummer: 1269639307
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Ageleyen | Die Flecken
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau
Wirkung: Offizier
Werdegang: Das Geschlecht stammte aus Ungarn; die anh. Linie nannte sich nach ihren Gütern Oepp v. Scheuder u. Hohsdorf. 1629 ksl. Obristwachtmeister unter Tilly. Aus dem Lager vor Magdeburg ließ der Offiier Tillys 1631 den anh. Fürsten wichtige Nachrichten zukommen u. verwandte sich auch bei dem Feldherren für eine schonende Behandlung Anhalts. Er gehörte dem Regiment Hz. Rudolph Maximilians v. Sachsen-Lauenburg (FG 383) an, als er am 19. 5. 1632 aus Regensburg F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) bat, auf den Kanzler Johann Stalmann (FG 214) einzuwirken, damit er ihm seine Güter wiedergebe. Im Juli 1634 war der Obristlt. O. Mitglied des Kriegsgerichts, das die Kollaboration Hz. Julius Heinrichs v. Sachsen-Lauenburg (FG 311) u. anderer mit Wallenstein untersuchte. Noch am 16. 7. 1637 berichtete er F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) über den Rückzug Johan Banèrs (FG 222).
Stand/Stellung: Adel; ksl. Obristwachtmeister.
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178 Peter von Gersdorff (Der Erjagende)
* 1581-04-20  | † 1634-10-21 Weimar
GND-Nummer: 1046126458
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Hirschzunge | Milde Güete
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt
Werdegang: Kammerpage Hz. Johanns v. Sachsen-Altenburg (1596), wurde mit 21 Jahren wehrhaft; 1614 sachsen-weimar. Stallmeister u. 1616 Jägermeister; nach dem Tode Bernd v. Botzheims (FG 28, gest. 1631) übernahm G. als Hofmarschall die Aufsicht über den Hof Hz Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5). Geh. Rat u. 1634 Hofmarschall.
Stand/Stellung: Adel; Hofmarschall, Geh. Rat.
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179 Heinrich III. Reuß zu Gera, Lobenstein, Saalburg u. Schleiz (Der Ermunternde)
* 1603-10-31 Gera (Schloss Osterstein) | † 1640-06-12 Karlsbad
GND-Nummer: 137703996
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Haselwurtz | Die Pferde
Aufnahme: 1629Wurde während seines langen Aufenthalts am Hof Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Reuß
Wirkung: Regent; Sohn von Heinrich II. Reuß Postumus (FG 201)
Bildungsweg: 1617 Gymn. Gera; 1620 U. Leipzig; Kavalierstour durch dt. Reichsstädte u. die Niederlande (monatelang in Amsterdam und Den Haag); 1626 Reise durch Italien u. halbjähriges Studium in Padua (bis 1627).
Werdegang: Nach dem Tod des Vaters (1635) regierte H. zusammen mit seinen Brüdern in Gera, Schleiz, Lobenstein u. Saalburg bis zum eigenen frühen Ende.
Stand/Stellung: Reichsstand
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180 Hans Ernst von Witzleben (Der Gekochte)
* 1598  | † 1660-06-19 Gerstungen (b. Eisenach)
GND-Nummer: 1046126628
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Salbey | Fürs Jücken
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Eisenach
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Weimar. Jägermeister zu Eisenach; Amtshauptmann von Volkenrode (1635-37) bzw. Gerstungen (ab 1641). Als einer der hzl. Deputierten war W. an dem am 2. 4. 1652 getroffenen gothaisch-eisenachschen Vergleich über den Grenzort Ruhla beteiligt. Er verwaltete die Grundherrschaft seines Vaters zu Liebenstein (b. Arnstadt) pachtweise, ließ sich jedoch am 1. 11. 1648 - nach Rückzug des Vaters - von seinem Bruder mit einer Geldsumme abfinden, die er offenbar zum Kauf eines Guts zu Gerstungen benutzte. Dort starb er im Rang eines weimar. Oberjägermeisters u. Amtshauptmanns zu G. u. Breitenbach (Ft. Eisenach). Als ältestes der anwesenden Mitglieder der FG fungierte W. am 18. 8. 1658 zu Weimar als Marschall bei der feierlichen Aufnahme Kf. Johann Georgs II. v. Sachsen (FG 682) u. sieben weiterer Personen des kursächs. Gefolges (FG 683-689) in die FG.
Stand/Stellung: Adel; Amtshauptmann u. Jägermeister.
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181 Tobias Adami (Der Gehärte)
* 1581-08-30 Werda (Vogtland) | † 1643-11-29 Weimar
GND-Nummer: 122420217
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Corallen | Wan Er Auskomt
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1597-99 U. Leipzig Cursus philosophicus, später Medizin und Jura.
Werdegang: 1607-16 Hofmr. Rudolphs von Bünau (FG 346); 1611-1616 Mittelmeerreisen, 1613 in Neapel (Freund des von der Inquisition eingekerkerten Tommaso Campanellas, der ihm die meisten seiner philosophisch-politischen Manuskripte anvertraut). 1616 in Tübingen im Kreise Johann Valentin Andreaes (Wilhelm v. der Wense, Christoph Besold), der Campanella-Gedichte übersetzt und durch Wense und Adami von der Civitas Solis genannten Idee eines christlichen Collegium (spätere Societas christiana)angesteckt wird. Besold verdeutscht und erweitert Campanellas "Von der spanischen Monarchie" (1620/22). F. Ludwig läßt Campanellas Gedichte in Adamis Ausgabe in Köthen drucken (1622). Seit 1617 in weimar. Dienst, 1619-21 auch hzl. Reisebegleiter, ab 1626 Hofrat.
Stand/Stellung: Bürger; weimar. Hofrat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

182 Heinrich Eberhard von Gersdorff (Der Breite)
GND-Nummer: 1059469464
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Rahbarbar | Nit Zuverbessern
Aufnahme: 1629Vermutlich durch die Vermittlung seines Onkels Peter v. Gersdorff (FG 178) in die FG gekommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar; Oberlausitz
Werdegang: Angehöriger eines weitverzweigten u. mitgliederstarken Adelsgeschlechts, vielleicht der in der Überlieferung nur Heinrich gen. Gersdorff, den der kinderlose Peter v. G. (FG 178) zu seinem Erben machte u. welcher so die von Peter begonnene thür. Linie fortsetzen konnte. Dieser Heinrich v. G. war der Sohn v. Peters Bruder Heinrich, auf Zschorna (b. Löbau, Oberlausitz).
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

183 Johann Philipp von Sachsen-Altenburg (Der Köstlichste)
* 1597-01-25 Torgau | † 1639-04-01 Altenburg
GND-Nummer: 102109176
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Balsamöpfelein | Zum Wunden
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Altenburg
Wirkung: Regent; Bruder von Friedrich II., Johann Wilhelm II. u. Friedrich Wilhelm II. v. S.-A. (FG 103, 188 bzw. 577)
Bildungsweg: Ab 1604 von Hofmr. Caspar Facius erzogen; 1612 U. Leipzig.
Werdegang: Bis 1618 standen J. P. u. seine Brüder unter kursächs. (u. zuächst auch weimar.) Vormundschaft. Die Pfleger vollzogen im Namen der unmündigen Brüder 1603 eine Teilung der von den Herzögen Friedrich Wilhelm u. Johann vorher gemeinsam regierten Lande. Die Gft. Henneberg, die U. Jena, das Hofgericht u. anderes blieben aber weiterhin in gemeinsamer Verantwortung. Der Präzedenzstreit zw. Altenburg u. Weimar, der gleich nach der Teilung ausbrach, belastete das Verhältnis beider Linien auf Dauer. 1618 Regierungsantritt, Alleinherrschaft. Da J. P. zu einem aktiven Vorgehen Macht u. Entschlußkraft fehlten, wurde er im Kriege zu einem Spielball der jeweils durchziehenden Truppen. Der Überfall der Schweden auf Altenburg (23. 3. 1639) versetzte dem kränkelnden J. P. einen solchen Stoß, daß er wenige Tage darauf starb. Durch die Verheiratung Hz. Ernsts v. Sachsen-Gotha (FG 19) mit Pzn. Elisabeth Sophia (TG 69b), dem einzigen Kind aus J. P.s Ehe mit Hzn. Elisabeth v. Braunschweig-Wolfenbüttel (TG 13), gelangten nach dem Aussterben der Altenburger Linie (1672) deren Territorien größtenteils an Sachsen-Gotha.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

184 Georg von Kirchberg (Der Erweiternde)
* 1569-01-10  | † 1641-11-03 Farnroda (b. Eisenach)
GND-Nummer: 129031305
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Odermennig | Die Artt
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Farnroda b. Eisenach
Wirkung: Regent. Er wurde als Mäzen und aufgrund seiner Gelehrsamkeit sehr geschätzt. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) schickte ihm über seine Schwester Gfb. Anna Sophia v. Schwarzburg-Rudolstadt (TG 1) das GB 1629 (300203).
Bildungsweg: 1585 Akad. Genf; 1586 U. Basel, dann Straßburg; Reise nach Frankreich; 1589 U. Heidelberg.
Werdegang: Großjährig geworden, folgte G. seinem Vater in der Regierung der kleinen Hft. Farnroda. Am 6. 11. 1620 brannte sein neuerbautes Schloß zu Farnroda bis auf einen Turm ab. 1632 wurde seine Residenz geplündert.
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

185 Heinrich Balthasar von Scheidingen (Der Liebende)
† nach 1629 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Liebstock | Seinen Stock
Aufnahme: 1629
Werdegang: Auch v. Scheiding. Angehöriger eines inzwischen ausgestorbenen sächs., thür. u. anh. Geschlechts, das auch seit 1582 dem schwed. Adel angehörte.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

186 Johann Riesse (Riese, Rieß) (Der Schwarze)
*  aus Eisenach | † 1632-08 
GND-Nummer: 12854046X
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Schwartzer Brambeerstock | Dem Halse dienlich
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel, Sachsen-Weimar
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1615 U. Jena, 27. 6. 1616 U. Wittenberg. R. wählte die militär. Laufbahn.
Werdegang: Im Juni 1626 erbat Hz. Johann Ernst v. Sachsen-Weimar (FG 3) vom dän. König den Obristen R. u. dessen Regiment für seinen Zug nach Ungarn. Auf halbem Weg zurückgelassen, besetzte R. Troppau (Opeva), Jägerndorf (Krnow) u. Leobschütz (Glubczyce). Er wechselte später in hess.-kasseler Dienste über. Im Febr. 1630 als Obristlt. im Gefolge Hz. Wilhelms v. Sachsen-Weimar (FG 5)auf der Hochzeit Pzn. Maria Elisabeths v. Sachsen mit Hz. Friedrich III. v. Schlesw.-Holst.-Gottorf(FG 388)in Dresden. Er trat im Febr. 1632 als Obrist mit seinem Regiment aufgrund eines Tauschabkommens unter das Kommando des schwed. Generallt.s Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar u. bereitete die Verteidigung Thüringens gegen Pappenheim vor.
Stand/Stellung: Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

187 Johannes Trost von Tieffenthal (Der Verwahrende)
† vor 1641 
GND-Nummer: 1055593225
Bekenntnis:protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Schafmüllen | Die Keüschheit
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Prag, Böhmen (Herkunft); Sachsen-Weimar
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1608 Akad. Prag; 1608 Gymn. Altdorf (1609 in d. 1. Klasse versetzt); 1610 U. Gießen; 1612 U. Heidelberg; 1614 U. Leiden (?); 1616 U. Siena.
Werdegang: Im Febr. 1630 im Gefolge Hz. Wilhelms V. v. Sachsen-Weimar (FG 5) als Capitain und Kammerjunker auf der Hochzeit Pzn. Maria Elisabeths v. Sachsen mit Hz. Friedrich III. v. Schlesw.-Holst.-Gottorf (FG 388) in Dresden genannt. Wohl identisch mit dem Verteidiger Magdeburgs (1631), dem Obristlt. u. Festungsbauingenieur T.
Stand/Stellung: Sohn eines geadelten kgl. böhm. Sekretärs; Obristlt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

188 Johann Wilhelm II. von Sachsen-Altenburg (Der Teuere)
* 1600-04-13 Torgau | † 1632-12-02 Brieg
GND-Nummer: 121908631
Bekenntnis:lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Scharlackbeeren | Helt die Farbe
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Altenburg
Wirkung: Bruder von Friedrich II., Johann Philipp u. Friedrich Wilhelm II. v. S.-A. (FG 103, 183 bzw. 577)
Bildungsweg: Von Hofmr. Caspar Facius erzogen, besuchte er mit seinen Brüdern 1612 U. Leipzig; 1614-16 mit seinem Bruder Hz. Friedrich Wilhelm II. v. Sachsen-Altenburg (FG 577) u. dem Hofmr. Wilhelm v. der Wense, einem Freund Johann Valentin Andreaes (FG 464), in Italien; 1616-20 zusammen mit Friedrich Wilhelm u. Wense Studium am Tübinger Collegium illustre; mit diesem Bruder 1620-21 Reise nach Italien (1621 U. Siena, Consiliarius der dt. Nation); 1624-26 Holland (Belagerung von Breda), England, Brüssel, Paris; 1627 Wien und Ungarn.
Werdegang: J. W. fogte 1602 zusammen mit seinen Brüdern, wurde jedoch nach Aufhebung der kursächs. Vormundschaft (1618) vom ältesten Bruder Johann Philipp (FG 183) vorläufig mit einer Apanage abgefunden. J. W. trat 1631 als Kürassieroberst in kursächs. Dienste, zeichnete sich in der Schlacht von Leipzig aus, nahm an der Eroberung von Prag teil, vertrieb den Feind aus dem Vogtland und der Lausitz, starb aber anschließend im Brieger Feldlager an einem "hitzigen Fieber".
Stand/Stellung: Reichsfürst; Offizier.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

189 Georg von Nismitz (Der Ausbündige)
* 1575-12-30 Nebra (an der Unstrut) | † 1654-10-23 Nebra
GND-Nummer: 121300781
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Tormentilwurtzel | Im Blutstillen
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen (Freyburg); Nebra a. d. Unstrut
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Privatunterricht; 1585 in das Haus des gelehrten Juristen Heinr. v. Bülow, Stiftshauptm. v. Merseburg; 1586/87 U. Leipzig; 1587-91 U. Helmstedt; 1591/92 U. Jena; 1593 von Leipzig nach Frankfurt/M.; studierte kurze Zeit in Marburg; 1594 über Straßburg u. Basel nach Genf, Italien (1595 U. Siena), Kroatien, Ungarn und Wien; 1596-99 zweite Kavalierstour, die ihn nach Prag, in die Generalstaaten, nach England, Frankreich, in die Span. Niederlande u. über Jülich, Köln u. Leipzig wieder nach Nebra (5.5.1599) brachte.
Werdegang: 1600-06 Hofmr. u. Reisebegleiter Kf. Johann Georgs I. v. Sachsen, Amtshauptmann der Bezirke Freyburg und Eckartsberga (1606-32), ab 1606 zugleich Assessor des Oberhofgerichts in Leipzig und Oberhofrichter (ab 1638); seit 1607 Inspektor von Schulpforta; seit 1644 kursächs. Obersteuereinnehmer und kursächs. Rat (seit 1638). Kriegsläufte wie die Einäscherung der Stadt Nebra u. die Besetzung des Schlosses zwangen N., bis 1648 in den umliegenden großen Städten Zuflucht zu suchen. Als Liebhaber der Musik förderte er durch Stipendien die Thomaskantorei. Wie N. die Italienreise Hz. Johann Georgs aufzeichnete, so hat er nach dem Zeugnis der Leichenpredigt "seine geistreiche Gedancken zusammen gefasset".
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister, kursächs. Rat, Amtshauptmann, Schulinspektor.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

190 Heinrich Wilhelm von Eschwege (Der Fröhliche)
† 1651/2 
GND-Nummer: 1055723390
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Basilien kraut | Begossen
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel (u. a. Sontra)
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1599 Paed. Marburg; 2. Sem. 1605 U. Jena.
Werdegang: 1612 im Dienst Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80) bei der Krönung Ks. Matthias' in Frankfurt/ M. Er nahm auf protestant. Seite am Krieg in Böhmen teil, unterstützte die Winterkönigin bei der Flucht nach Frankfurt/ O. u. diente Christian v. Halberstadt später als Obrist. 1645 veräußerte er Ulfen (b. Sontra) u. erwarb 1651 Aue (b. Eschwege).
Stand/Stellung: Adel; Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

191 Eberhard (von) Manteuffel gen. Szoege (Der Saurliche)
* 1590 Kurland (?) | † 1637-12-24 Königsberg (Niederschlesien)
GND-Nummer: 1046133934
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Sauerampfer | In sanfter wirckung
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurland; Schlesien
Wirkung: Offizier
Werdegang: Poln. Fähnrich unter Gf. Magnus Ernst von Dönhoff; sieben Jahre als ksl. Hauptmann im würzburg. Regiment. Er befand sich zur Zeit der Eroberung Magdeburgs unter Tillys Truppen; als Obristlt. unter Hz. Adolph v. Schleswig-Holstein wurde er in der Schlacht von Breitenfeld verwundet u. gefangen. Ausgelöst, konnte er in Mähren die Reste der Truppe wiederum zu einem Regiment zu Fuß aufstocken u. als Obrist dessen Kommando übernehmen. 1633 besetzte M. den Paß Frankfurt/O. Als in der Schlacht von Wittstock (1636) sein Regiment dezimiert wurde, entschloß er sich zum Rückzug aus dem Kriegsleben, nahm aber erneut eine ksl. Kommission als Obrist an. Wieder gefangen u. ranzioniert, reiste er 1637 zur Resignation nach Wien. Da er bereits auf der Rückreise tödlich erkrankte, konnte er die geplante Ehe mit Anna Catharina, Tochter v. Gf. Johann Georg v. Hohenzollern, nicht mehr schließen. Am 12. 4. 1636 hatte er sich zu Breslau mit der Gräfin, der späteren Gattin von Frh. Moritz August v. Rochow (FG 363), verlobt. M. wurde d. d. 22. 5. 1636 in den böhm. Freiherrenstand erhoben.
Stand/Stellung: Böhm. Adel (Standeserhebung am 22. 5. 1636); ksl. Hauptmann, Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

192 Curt von Bodenhausen (Der Erläuternde)
* 1604-02-09 Wülfingeroda | † 1632-06-10 Bautzen
GND-Nummer: 122972147
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Fenchel | Dunckele Augen
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen; Hohenstein
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1620-22 erlernte B. unter seinem Vater das Waffenhandwerk in der kursächs. Armee. Er verbrachte den Winter 1622/23 in Radis u. zog um Ostern 1623 mit seinem Vetter Bodo (FG 152) nach Frankreich, woher er erst im Juni 1626 nach Hause kam.
Werdegang: Nach dem Tod des Vaters Ende 1626 übernahm er mit seinem Bruder Hans die Wirtschaft. Am 18. 7. 1629 brachen Hans u. Curt auf u. dienten etwa zwei Jahre zusammen im Militär der Generalstaaten. Der nach dem Eingreifen des Schwedenkönigs Gustav Adolf neu aufgelebte Krieg trieb C. v. B. in die Heimat zurück. Er hatte gerade etwa 2 Monate im kursächs. Regiment des Prinzen Ulrich v. Dänemark verbracht, als ihn am 8. 6. 1632 ein Offizier zu einem Pistolenduell zu Pferde herausforderte u. in einem Moment der Wehrlosigkeit hinterrücks so schwer mit dem Degen verletzte, daß er starb.
Stand/Stellung: Adel; Kriegsdienst in der kursächs. Armee u. im Militär der Generalstaaten.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

193 Christoph von Wallwitz (Der Demütige)
* um 1590  | † 1668-12-13 Dessau
GND-Nummer: 1269647997
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Timian | Wehrt dem Auffsteigen
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau (Herkunft)
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Als W. am 14. 2. 1650 in Köthen an der Bestattung F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) teilnahm, wirkte er als dessauischer Hofmr.
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

194 Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg (Der Weiße)
* 1598-10-31  | † 1642-06-10 Schweidnitz
GND-Nummer: 122811364
Bekenntnis:lutherisch, später katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weisse Narcissen | Trotz den Rosen
Aufnahme: 1629-08-02Wahrscheinlich bei einem Besuch in Köthen in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Lauenburg
Wirkung: Offizier
Werdegang: F. A. trat während des böhm. Aufstands in die Leibkompanie Gf. Thurns ein, wechselte jedoch unter dem Einfluß seines Bruders Julius Heinrich (FG 311) in ligist. Dienste über. Er nahm ab 1621 im Regiment des Bruders die Stelle eines Obristlt. wahr. Am 26. 6. 1626 rieben Parteigänger des Tollen Christian, darunter Hz. Johann Ernst v. Sachsen-Weimar (FG 3), bei Göttingen das Regiment F. A. fast völlig auf. Dabei erbeuteten sie Briefe, die die Liebschaft zwischen F. A. und Hzn. Anna Sophia, der Gattin Hz. Friedrich Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38), enthüllten und zur Trennung des Ehepaars führten. Unter Wallenstein diente F. A. seit Juni 1625 als Obrist mehrerer Regimenter, stand zeitweilig in Halle u. Anh. (1626, 1628, 1640, 1641), zog 1629 mit Gallas nach Italien, wurde am 17. 8. 1631 zum ksl. Generalwachtm. ernannt, nahm jedoch am 23. 12. 1631 wohl infolge einer Zurücksetzung durch Wallenstein seinen Abschied. Er schwankte im Folgejahr dennoch zwischen diesem u. dem Schwedenkönig, welchem er sich schließlich im Oktober 1632 nur als Begleiter anschließen konnte, da Oxenstierna (FG 232) und andere ihm mißtrauten. Bald nach der Schlacht von Lützen, in der F. A. des Mords am König verdächtigt wurde, konnte F. A. am 4. 12. 1632 zum kursächs. Feldmarschall aufsteigen (unter Generallt. Arnim [FG 255]). Er führte u. a. im Auftrag der Dresdner u. Berliner Kurfürsten neben Arnim Verhandlungen mit Wallenstein. Auf dem Rückweg von einem konspirativen Treffen mit Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30) ließ ihn der Ks. am 28. 2. 1634 verhaften u. bis zum Dez. 1635 in der Wiener Neustadt gefangen setzen. Nach seiner Befreiung privatisierte F. A., ließ sich jedoch 1639 von Arnim in den Bannkreis der kursächs. Politik einer dritten Partei ziehen. Er knüpfte 1639 für den Ks. Separatverhandlungen mit den Schweden an; in Arnims Auftrag vermochte er aber auch im Febr. 1641 den Ks. zur Aufstellung einer Armee in Schlesien unter Arnims Führung zu bewegen. Der plötzliche Tod Arnims verschaffte F. A. das Kommando der Truppen als ksl. Feldmarschall (6. 7. 1641). Nachdem er die Lausitz u. Schlesien erobert u. seine Armee in die Winterquartiere geschickt hatte, zwang ihn das Vorrücken Torstensons, ohne den Nachschub Piccolominis (FG 356) Schweidnitz zu schützen. F. A. unterlag, wurde verwundet u. starb 10 Tage später in schwed. Gefangenschaft.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Feldmarschall.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

195 Hans Jacob von Gleissenthall (Der Ausfütternde)
* frühestens 1590  | † vor 1650 
GND-Nummer: 1059411415
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Haber | Die Rosse
Aufnahme: 1629-08-02Vermutlich im Gefolge Hz. Franz Albrechts v. Sachsen-Lauenburg (FG 194).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Oberpfalz (Herkunft)
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Zusammen mit seinem älteren Bruder Georg Christoph (1589-1650) besuchte G. Schulen in der Oberpfalz (Cham) u. der neuburg. Pfalz, stud. auch mit ihm in Jena (Imm. 2. Sem. 1608) u. Heidelberg (Imm. 16. 9. 1611). Eine Kavaliersreise führte sie u. a. nach Frankreich u. Holland.
Werdegang: Dem Reimgesetz nach war G. Reiteroffizier. Er diente vielleicht in der Armee Wallensteins, da er in der Reihenfolge des Eintritts hinter Hz. Franz Albrecht v. Sachsen-Lauenburg erscheint.
Stand/Stellung: Adel; Reiteroffizier.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

196 Georg Frost (Der Harte)
GND-Nummer: 1269649388
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Buxbaum | Fault nit balde
Aufnahme: 1629-08-02Vermutlich im Gefolge Hz. Franz Albrechts v. Sachsen-Lauenburg (FG 194).
Wirkung: Offizier (?)
Bildungsweg: Imm. 3. 10. 1603 U. Helmstedt, zusammen mit (seinem älteren Bruder?) Christian Frost (gest. 1631), einem späteren schwed. Major u. Feldzeugmeister.
Werdegang: Ob die beiden F. zum Gefolge des am selben Tage eingeschriebenen Hz. Friedrich Ulrich v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38) gehörten, muß offen bleiben.
Stand/Stellung: Bürger
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

197 Everwin von Droste zu Möllenbeck (Der Labende)
* 1592 oder wenig später  | † 1661 
GND-Nummer: 1269649787
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Fleckenkraut | Die Lunge
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Münster (Westf.) (Herkunft); Köthen
Wirkung: Hofamt. Wie andere Hofleute wurde D. zur Mitarbeit bei der ratichianischen Reform in Köthen verpflichtet. Ein Heft mit Paradigmen dt. u. lat. Wörter scheint seinen Namen zu tragen.
Bildungsweg: Imm. 13. 11. 1604 U. Freiburg i. Br.
Werdegang: 1618/19 Kammerjunker (vielleicht auch Hofmr.) F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) bezeugt. Er erscheint damals u. a. bei den Trauerfeiern von F. Johann Georg I. v. Anhalt-Dessau (FG 9) u. von Hz. Friedrich Wilhelm v. Sachsen-Weimar. D. erbte Mollenbeck (im Münsterschen) u. scheint dort sein späteres Leben verbracht zu haben.
Stand/Stellung: Adel; Kammerjunker.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

198 Otto V. von Holstein-Schaumburg (Der Werte)
* 1614-03-01  | † 1640-11-15 Bückeburg
GND-Nummer: 10211546X
Bekenntnis:protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Muscatennus | In vielen dingen
Aufnahme: 1629
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schaumburg
Wirkung: Regent
Bildungsweg: Er verlebte seine Kindheit wohl auf dem schaumburg. Hof in Minden. Imm. 1631 U. Bourges (Frankreich).
Werdegang: 1633 begab sich Otto an den Hof seines Vormunds F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG2). Erst am 31. 12. 1635 zog O., der am 3. 12. 1635 vom Ks. für mündig erklärt worden war, aus den Niederlanden kommend in Bückeburg ein, um die Nachfolge seines Vetters Jobst Hermann in der Regierung anzutreten. Der Streit über das O. entzogene braunschweig. Lehen Lauenau führte am 20. 9. 1636 zur Besetzung Bückeburgs durch Hz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231). F. Ludwig setzte sich persönlich für eine Beilegung des Streits u. eine Neuordnung des Schuldenwesens u. der Verwaltung ein. Als O. am 24. 3. 1637 aus seiner Hft. Gemen (b. Borken) nach Bückeburg zurückkehren wollte, fingen ihn Kaiserliche, die Rinteln u. andere Landesteile besetzt hielten, u. gaben ihn erst gegen 5000 Taler Lösegeld frei. O. starb - vielleicht vergiftet - bald nach seiner Teilnahme an dem berüchtigten Hildesheimer Gastmahl, einem Treffen dt., frz. u. schwed. Fürsten u. Offiziere, welches O. besucht hatte, um der Gft. bessere Behandlung im Kriege zu sichern. Mit O. erlosch das Geschlecht im Mannesstamm; das Land wurde im Westfälischen Frieden aufgeteilt (s. FG 117). Vgl. 401204 K 6 u. K 7.
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

199 Hanns (von) Ruess (Der Adeliche)
† nach 1630 
GND-Nummer: 1269650343
Bekenntnis:protestantisch?
Gesellschaftspflanze und -wort: Fahrenkraut | An der Würtzel
Aufnahme: 1629Obwohl die Zusage der Aufnahme Ruess' in die FG vor der von Opitz (FG 200) erfolgt sein muß (s. 290909), wird die Aufnahmefeier für R. erst kurz vor dem 28. 10. 1629 abgehalten worden sein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg; Krain (Herkunft)
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Imm. 1603 U. Leipzig (ohne Schwur); R. trug sich am 13. 2. 1609 - offenbar auf einer Kavaliersreise - in Venedig in ein Stammbuch ein.
Werdegang: Viell. österreich. Exulant. 30. 7. 1629 Bestallung zum Hofmeister Pz. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) in Ballenstedt (291028 K 2). Zusammen mit Caspar Pfau (FG 412) wurde R. im Sept. 1630 wegen der Einquartierung Holks in Bernburg zum ksl. Generalwachtm. Frh. Johann v. Virmont nach Halberstadt gesandt.
Stand/Stellung: Adel; Hofamt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c

200 Martin Opitz von Boberfeld (Der Gekrönte)
* 1597-12-23 Bunzlau | † 1639-08-20 Danzig
GND-Nummer: 118590111
Bekenntnis:luth., dann reform.
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Lorbeerbaum mit breiten blettern | Mitt Diesem
Aufnahme: Sommer 1629Opitz' Reise nach Anhalt u. die Widmung seiner ersten eigenen Gedichtsammlung führten 1625 wegen verschiedener Umstände noch nicht zur Aufnahme in die FG (Häufung von Trauerfällen in der Familie F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen, FG 2; zeitweiliger Verlust der Gunst von Opitz' Mäzen Hz. Georg Rudolph in Schlesien, FG 58). Auch sah Tobias Hübner (FG 25) Opitz' Anspruch auf zeitlichen Vorrang in der Dichtungsreform kritisch, während Diederich v. dem Werder (FG 31) Opitz schon 1625 anerkannt zu haben scheint. F. Ludwig nahm O. im Sommer 1629 in die FG auf, erteilte ihm einen ehrenvollen Gesellschaftsnamen und schenkte ihm das GB 1629/30.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Breslau/ Schlesien; Danzig
Wirkung: Wegbereiter der dt. Renaissancedichtung, bis ins 18. Jh. in vielen Gattungen vorbildlich; Übersetzer, lat. Dichter u. Antiquar (Inschriften der Dacia antiqua). O.s Korrespondenz erschließt ein europaweites Netz geistiger Beziehungen.
Bildungsweg: Seit 1605 städt. Lateinschule in Bunzlau; 1613 Imm. U. Frankfurt/ O.; 1614 Maria-Magdalenen-Gymn. Breslau; 1617 Akad. Gymn. zu Beuthen/O.; 1619 U. Heidelberg.
Werdegang: Hofmann Hz. Georg Rudolphs in Schlesien; 1622/23 Prof. am Akad. Gymn. Weißenburg (Siebenbürgen); 1626–32 Sekretär des kath. ksl. Kammerpräsidenten Karl Hannibal zu Dohna; seit 1633 nur im protestant. schles. Dienst, schwed. Agent; 1636 auch kgl.-poln. Historiograph u. Agent.
Stand/Stellung: Ksl. gekr. Poet 1625; Reichsadel 1628; schles. Hofmann; Sekretär des ksl. Kammerpräsidenten 1626–1632; danach in diplomat. Diensten der Piasten u. anderer protestant. schles. Stände; seit 1636 kgl. poln. Historiograph; poln. u. schwed. Agent.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677c | HAB, PS A 15471

201 Heinrich II. Reuß gen. Postumus zu Gera, Lobenstein, Saalburg u. Schleiz (Der Speisende)
* 1572-06-10 Gera (Schloss Osterstein) | † 1635-12-03 Gera (Schloss Osterstein)
GND-Nummer: 104254173
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Rocken und Brot darvon | Jns gemein
Aufnahme: 1630
Aufenthaltsort des Mitglieds: Gera
Wirkung: Regent. Erließ 1599 eine flacianische "Confeßionsschrift". Stiftete 1608 das Gymnasium illustre zu Gera. Wiederholt bekundete er Interesse für die ratichianische Pädagogik, ohne sie jedoch an seinem Gymnasium einzuführen. Besondere Förderung ließ der Musikliebhaber H. R., auf den Heinrich Schütz Musikalische Exequien komponierte, dem Chorgesang der Gymnasiasten angedeihen.
Bildungsweg: Geraer Stadt- und Ratsschule; 1587 U. Jena; 1588 Ak. Straßburg; 1591-1594 u. a. auf Reisen.
Werdegang: 6. 5. 1595 Antritt der Nachfolge. H. setzte die kluge Erwerbspolitik seiner Vormünder fort und vereinigte schließlich in seiner Hand die Hftt. Gera, Lobenstein, (Ober-)Kranichfeld mit Schauenforst u. z. T. Reichenfels u. die Hft. Schleiz mit den davon abhängenden Gebieten. Durch konsequente Schuldentilgung, Zusammenfassung der Verwaltungsaufgaben u. Anlehnung an den Kaiser im 30j. Krieg konnte H. seine Herrschaft festigen u. das Fundament für den Kleinstaat der jüngeren Linie Reuß legen. Die Ks. Rudolf II., Matthias u. Ferdinand II. verliehen ihm 1607, 1616 bzw. 1624 den Ratstitel und beauftragten ihn bei Gelegenheit mit Reichs- und Kriegsgeschäften. Über alle Vorgänge gab sich H. in einem umfänglichen Tagebuch Rechenschaft. Er war in zweiter Ehe verheiratet mit Gfn. Magdalena v. Schwarzburg-Rudolstadt (TG 11); Sohn: Heinrich III. Reuss Herr von Plauen zu Gera (FG 179).
Stand/Stellung: Reichsstand
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

202 Friedemann Ludwig von Witzleben (Der Naufwachsende)
† 1634 
GND-Nummer: 129321036
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: MaurPfeffer | Vertreibt die Kröpfe
Aufnahme: 1630
Bildungsweg: 1619 U. Jena; 1625 U. Straßburg jur. Fakultät.
Werdegang: Lt. Kopie von 21. 1. 1623 wurde W. zusammen mit seinen Brüdern Erich Friedrich, Christoph Wilhelm, Christian Adolph (recte: Rudolph) und Johann Melchior u. den Söhnen des Heinrich v. W. von Gf. Hans Ludwig v. Gleichen belehnt.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

203 Georg von der Wense (Der Erste)
* 1582-05-20  | † 1641-08-02 Celle (?)
GND-Nummer: 139341315
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Körbel | Zum Frühlings gemüse
Aufnahme: 1631
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Lüneburg
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: 1593 U. Jena; 1595-98 Schule in Hamburg; 1602 Studium Genf; 1603 Frankreich; 1604-06 England; 1606/07 Köln; 1607 Antwerpen, dann die nördl. und südl. Niederlande; 1608 U. Altdorf (mit seinem Bruder Wilhelm, dem Freund J. V. Andreaes [FG 464]); 1609-11 Italien; widmete sich der Güterverwaltung (bei seiner Mutter) "da er sehr fleissig in Sacris vnd Profanis gelesen" (Leichenpredigt Stolberg); 1616/17 Reisebegleiter Hz. Georgs v. Braunschweig-Calenberg (FG 231) in Grubenhagener Angelegenheiten beim Kaiser in Prag.
Werdegang: 1619 Hauptmann d. Amts Fallersleben, 1623 von der Landschaft zum Landrat gewählt, Gesandter Hz. Christians v. Braunschweig-Lüneburg nach Wien (1623) u. zum Dänenkönig (1625/26), Legat des Niedersächs. Kreises an Christian v. Halberstadt u. Tilly (1623), 1634-40 braunschw.-lüneburg. Geh. u. Kammerrat, auch - wie schon sein gleichnamiger Großvater - Großvogt. Im Jahre 1640 gab W. zu Ostern alle diese Ämter aus gesundheitl. Gründen auf.
Stand/Stellung: Adel; Amtshauptmann in Fallersleben.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

204 Friedrich von Boineburg gen. von Hohenstein (Der Anziehende)
GND-Nummer: 1270045806
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Spanischer Holder | Spanische Fliegen
Aufnahme: 1631
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig (?)
Wirkung: Offizier; in der FG auch v. Benneberg gen. v. Honstein geheißen.
Werdegang: Wohl der braunschw. Offizier gleichen Namens. 1622 braunschw. Rittmeister; am 8. 1. 1623 in Dresden.
Stand/Stellung: Adel; Rittmeister (?).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

205 Christian I. von Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler (Der Schnabelnde)
* 1598-08-24 Birkenfeld | † 1654-08-27 Neuenstein
GND-Nummer: 120188686
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Storchschnabel | Wie er Bezeichnet
Aufnahme: 1632
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pfalz
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1615 Kavalierstour durch die Schweiz, Frankreich (bis 1618), England u. die Niederlande.
Werdegang: Rittmeister (1619); 1622 unter Mgf. Georg Friedrich v. Baden-Durlach, begleitete 1623 als Reiterobrist Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3) nach Ungarn; wurde vom dän. König zum St. Georgsritter erhoben, trat nach Kg. Gustav Adolfs Eingreifen in den Krieg 1631 als Obrist, dann als Kavalleriegeneral in schwed. Kriegsdienste u. kommandierte ein schwed. Reiterkorps am Rhein u. im Elsaß. Er eroberte Heidelberg u. besiegte den Hz. v. Lothringen vor Pfaffenhofen. Nach der Schlacht von Nördlingen zog sich C. aus dem Kriegsdienst zurück, schloß Frieden mit dem Kaiser, nahm in Straßburg Wohnung u. siedelte 1640 auf das Schloß der kleinen, von den Kaiserlichen zerstörten Stadt Bischweiler (nördlich Straßburg) über. Die Hft. B. nahm C. von seinem Schwager Pfg. Friedrich v. Zweibrücken (FG 476) zu Pfand, baute das Residenzschloß aus u. siedelte auch Verwandte der Augsburg. Konfession in der reformierten Stadt an.
Stand/Stellung: Adel; schwed. Obrist, Kavalleriegeneral.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

206 Tobias von Ponickau (Der Aufschließende)
† 1637-06-18 Dijon
GND-Nummer: 120824787
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Schlüsselblumen | Zur Frülings Zeit
Aufnahme: 1632
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Hof- und Regierungsamt.
Bildungsweg: 1615 U. Leipzig; 1617 U. Heidelberg; 1622 U. Siena zusammen mit FG 69 u. FG 108.
Werdegang: Geh. Rat Hz. Bernhards v. Sachsen-Weimar (FG 30) und - nach dem Rücktritt Hz. Ernsts v. Sachsen-Weimar (FG 19) - 1634 dessen Statthalter in den Stiften Würzburg und Bamberg. Im Oktober 1635 handelte er mit Frankreich den Vertrag von St. Germain aus, der Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar neben den Mitteln, die er für den Unterhalt eines Heeres benötigte, auch die Landgft. Elsaß u. die Ballei Hagenau einbrachte.
Stand/Stellung: Adel; Geheimer Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

207 Friedrich V. von Baden-Durlach (Der Verwandte)
* 1594-07-06 Sulzburg (Kr. Breisgau-Hochschwarzwald) | † 1659-09-08 Durlach
GND-Nummer: 115857400
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Biesem Hiacint | Dem Biesem
Aufnahme: 1632
Aufenthaltsort des Mitglieds: Baden-Durlach
Wirkung: Regent. Seine Mußestunden pflegte F. mit mechanischen und mathematischen Studien zu verbringen. 1623 gründete F. zu Ehren des bei Wimpfen gefallenen Hz. Magnus v. Württemberg einen Orden. 1649 trat er dem Sonnenorden Pgf. Karl Gustavs v. Kleeburg (Kg. Karl X. Gustav v. Schweden, FG 513) bei.
Bildungsweg: Ausbildung in den Wissenschaften unter Superintendent J. Weininger in Sulzburg; 1613/14 Kavalierstour durch Frankreich, England und die Niederlande.
Werdegang: Der ungünstige Entscheid des Reichshofrats, der die Mgft. Baden-Baden endgültig den Erben Eduard Fortunats zuzuweisen drohte, veranlaßte F.s Vater Georg Friedrich, der am 22. 4. 1622 zugunsten F.s abdankte, sein Heil ohne weitere feudale Rücksichten in den Waffen zu suchen. Nach der Niederlage wurde die F. verbleibende untere Mgft. besetzt. Erst 1627 konnte F. unter schweren Auflagen die ksl. Belehnung erlangen. Vom Restitutionsedikt bedrängt u. von der Verpflichtung belastet, die ehemaligen Erträge der oberbadischen Mgft. zurückzuerstatten, schloß sich F. nach der Landung Kg. Gustav Adolfs den Schweden an und erneuerte auch nach dem Zusammenbruch der schwed. Stellung in der Schlacht von Nördlingen das Bündnis mit Schweden und Frankreich (1635). Exiliert lebte F. 1634-38 in Straßburg und darauf bis 1649 in Basel. Im Nebenrezeß des Prager Friedens und auf dem Reichstag von 1640 von der Amnestie ausgeschlossen, konnte der Geächtete erst im Westfälischen Frieden seine verwüsteten Stammlande (außer Oberbaden) zurückerlangen.
Stand/Stellung: Markgraf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

208 Dietlof von Tiesenhausen (Der Vorkommende)
* um 1597  | † nach 1684-10-06 
GND-Nummer: 1046134353
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Mariendisteln | Dem herzstechen
Aufnahme: 1632
Aufenthaltsort des Mitglieds: Aus Kurland; Schweden; Sachsen-Weimar; Kursachsen; Westpreußen.
Wirkung: Offizier; Briefwechsel mit Opitz (FG 200) u. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2), der ihm u. a. ein "Reimgedicht" übersandte und den Auftrag erteilte, Wappenzeichnungen für das Gesellschaftsbuch zu besorgen.
Werdegang: Schwed. Obristlt. (1630, Blockade von Kolberg). Er versuchte - inzwischen Oberst -, Anfang 1633 auf Befehl Hz. Georgs v. Braunschweig (FG 231) sein Regiment im Göttingischen zu ergänzen, wurde im Frühjahr 1633 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen der Armee Hz. Wilhelms v. Sachsen-Weimar (FG 5) zugeteilt, scheiterte am 16. 6. 1633 schwer verwundet bei der Belagerung der Festung Kronach u. kämpfte nach der Genesung im Heer Herzog Bernhards v. Sachsen-Weimar (FG 30). 1635 in die kursächs. Armee übergetreten, resignierte er im April 1636 nach einem Streit mit General Willdorf u. reiste nach Hamburg, offenbar um sich nach Danzig einzuschiffen. T. übernahm nun die Bewirtschaftung eines Guts in der Nähe der Stadt (Nassenhuben). Hier verkehrte er mit Opitz (FG 200).
Stand/Stellung: Adel; poln. Oberst u. Kammerherr.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

209 Hieronymus von Dieskau (Der Verneuerende)
* 1591  | † 1641-11-16 
GND-Nummer: 1270164643
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Schafgarbe | Den Haber
Aufnahme: 1632
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Bildungsweg: 1609 U. Leipzig.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

210 Matthias von der Schulenburg (Der Salzhafte)
* 1578-11-14  | † 1656-01-16 Altenhausen (b. Magdeburg)
GND-Nummer: 124717101
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Saltzkraut | Zeigt seinen Brunnen
Aufnahme: 1632
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Offizier, ritterschaftliches Vertretungsamt.
Bildungsweg: 1590 U. Helmstedt; 1597 U. Frankfurt/O.; Kavalierstour durch Frankreich und Italien (1603 U. Siena).
Werdegang: Seinen Sitz Altenhausen mußte S. während des Krieges oft vor den durchziehenden Truppen verlassen. Als er starb, mußten seine Erben für die ruinierten Güter Konkurs anmelden. Kg. Gustav Adolf v. Schweden hatte S. zum Rat u. Oberhauptm. des Holzkreises ernannt. Nach dem Krieg wirkte S. im Erzstift Magdeburg als Landrat.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

211 Caspar Colonna, Herr von Völs (Der Zertreibende)
* 1594  | † 1666-03-31 Oppeln
GND-Nummer: 1046134787
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Erdrauch oder Taubenkörbel | Die Galle
Aufnahme: 1632
Aufenthaltsort des Mitglieds: Böhmen
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1620 Ak. Altdorf.
Werdegang: Als schwed. Reiterobrist (bis 1635) kämpfte er unter Gf. Thurn vor dem Prager Frieden gegen den Kaiser, unterwarf sich später jedoch u. wurde d. d. 2. 8. 1656 sogar in den Reichsgrafenstand erhoben. Am 7. 10. 1664 in Brieg vertrat er den Kaiser u. König von Böhmen bei der Bestattung der Gattin Hz. Georgs in Schlesien (FG 520).
Stand/Stellung: Reichsgraf (böhm. Bestätigung 8. 10. 1657); schwed. Kämmerer u. Obrist, Comes Palatinus Caesareus Perpetuus (d. d. 2. 8. 1656).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

212 Hans von Dieskau (Der Tilgende)
* 1594-06-18 Queis (b. Delitzsch) | † 1680-11-10 
GND-Nummer: 130485861
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die weisse Seeblumen | Hitze und entzündung
Aufnahme: 1632
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle
Wirkung: Regierungsamt; wichtiger Unterstützer F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2). Er regte Samuel Scheidt zu Kompositionen über Gedichte von Martin Opitz (FG 200) u. a. an, überschickte dem Nährenden Bücher, wurde vom Oberhaupt nicht nur wie ein Agent bei der Vermittlung von Sendungen u. Kontakten eingesetzt, sondern auch selbst zur Begutachtung der grammatischen u. orthographischen Arbeiten von Gueintz (FG 361) herangezogen.
Bildungsweg: 1609-12 Hofschule Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80).
Werdegang: 1612-13 in Diensten Gf. Johann Ludwigs von Nassau-Hadamer (FG 170), begleitete mit ihm zusammen auf ein halbes Jahr (bis Febr. 1613) Kf. Friedrich V. v. d. Pfalz nach England, um dessen Braut heimzuführen. 1614 folgte D. dem kurbrandenburg. Gesandten Christian v. Bellin nach Paris, der ihn als Boten an den Kurprinzen in Kleve schickte. Kf. Georg Wilhelm v. Brandenburg (FG 307) machte ihn 1615 zum Hofjunker u. 1616 zum Kammerjunker. Von 1619 bis etwa 1631 bewirtschaftete D. seine Güter, versah dann bis zum Prager Frieden unter dem schwed. Statthalter F. Ludwig v. Anhalt-Köthen die Stelle eines Amtshauptmanns von Giebichenstein. 1634 wechselte D. aus dem Großen in den Kleinen Ausschuß der magdeburg. Landschaft u. übernahm "in Mangel eines Land-Raths im Saal-Kreiß das Directorium in Landschafft-Sachen". Erwies im Juli 1680 hochbetagt dem verstorbenen letzten Oberhaupt der FG, Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), noch die letzte Ehre.
Stand/Stellung: Adel; ritterschaftliches Vertretungsamt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

213 Jost Günther von Barby und Mühlingen (Der Güldene)
* 1598-10-15 Mühlingen/Großmühlingen (b. Bernburg) | † 1651-04-19 Walternienburg
GND-Nummer: 10414193X
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gold oder Ringelblumen | Jn Kraft und Farbe
Aufnahme: 1632
Aufenthaltsort des Mitglieds: Barby
Wirkung: Regent; gute Lateinkenntnisse.
Bildungsweg: 1605 U. Wittenberg.
Werdegang: Regierte zusammen mit dem Bruder, jedoch seit der Teilung von 1641 kurze Zeit allein. Der Tod Albrecht Friedrichs im selben Jahr machte J. G. zum Alleinregenten u. zum Vormund der Nichten u. des Neffen August Ludwig, mit dem das Geschlecht 1659 im Mannesstamm erlosch. J. G., der nie eine Bestallung annahm u. sich nicht vermählte, scheint getreu seinem Symbolum "Vt fert divina voluntas" gelebt zu haben.
Stand/Stellung: Graf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

214 Johannes Stalmann (Der Abgezogene)
* 1577-09-17  | † 1635 
GND-Nummer: 1046135155
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Schel- oder Schwalbenkraut | Sieht weiter
Aufnahme: 1632Wohl zusammen mit Burchard von Esebeck (FG 215), Niclas von Rossow (FG 216), Hans Ernst (von) Jagemann (FG 217) und Johann Schneidewind (FG 218) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Erzbistum Magdeburg, Bistum Halberstadt.
Wirkung: Regierungsamt. Der älteren Geschichtsschreibung "ein politischer Abenteurer der schlimmsten Art" (ADB IV, 166), enthüllt sich sein politisches Agieren als reichspatriotisch motiviert und als signifikant für die FG der Zeit vor dem Prager Frieden.
Bildungsweg: Schule in Lennep (Stadt Remscheid) und Köln; 1591 Reise nach Straßburg; 1591/92 Schule in Emmerich; 1592-94 Paed. Herborn; später Gymn. in Burgsteinfurt; 1601-03 Fortsetzung des 1596 in Steinfurt begonnenen Jurastudiums in Herborn.
Werdegang: 1603-09 Advokat u. Dozent in Herborn; 1609-12 gfl. isenburg. Oberschultheiß in Büdingen; 1612-28 Rat u. Kanzler F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2); dann dän. Generalkriegsauditeur; 1630 reiste er im Dienst Mgf. Christian Wilhelms v. Brandenburg (abgesetzter postulierter Administrator der Stifte Magdeburg u. Halberstadt) nach Schweden, landete mit Kg. Gustav II. Adolf in Deutschland und suchte die Stadt Magdeburg auf dessen Seite und die des Markgrafen zu ziehen; 1631-34 schwed. Kanzler der Stifte Magdeburg und Halberstadt unter dem schwed. Statthalter F. Ludwig v. Anhalt-Köthen. Übergriffe des schwed. Feldmarschalls Banér (FG 222), der S.s Gut an sich riß, und die Einführung der luther. Kirchen- und Schulordnung Bf. Botvidis in den Stiften drängten S. im Febr. 1634 aus seinem Amt. Er reiste nach Wien, verschwor sich nach seiner Rückkehr, mit weimar. Reitern Banér auszuheben, floh nach der Entdeckung, wurde gefangen, konnte jedoch nach einem Selbstmordversuch wieder auf ksl. Gebiet entkommen, wo er auf einer Reise von Wien nach Prag starb. S. 350800. Seine Söhne Johannes u. Philipp Emmerich, die in schwed. Kriegsdiensten gestanden hatten, konvertierten - nach eigenen persönlichen Schwierigkeiten in Köthen - zusammen mit ihrer Schwester Amoena Amalia zum kath. Glauben.
Stand/Stellung: 1631-34 Kanzler der Stifte Magdeburg und Halberstadt unter F. Ludwig.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

215 Burchard von Esebeck (Der Wegnemende)
† 1666-01-22 
GND-Nummer: 1270169122
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gelbe Violen | Die Lämung
Aufnahme: 1632Wohl zusammen mit Johannes Stalmann (FG 214), Niclas v. Rossow (FG 216), Hans Ernst (v.) Jagemann (FG 217) und Johann Schneidewind (FG 218) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Offizier
Werdegang: Zeitweilig Bürgermeister d. adl. Rats der Stadt Groß Selze (Tl. v. Schönebeck, Magdeburg), Oberinspektor der Kirche und Schule; 1631-35 schwed. Befehlshaber des ritterschaftlichen Kavallerieaufgebots der Stifte Magdeburg und Halberstadt unter F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2).
Stand/Stellung: Adel; schwed. Befehlshaber des ritterschaftlichen Kavallerieaufgebots des Stifts Magdeburg.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

216 Niclas von Rossow (Der Zermalmende)
* 1588/89  | 
GND-Nummer: 104353643
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Flachskraut | Den Stein
Aufnahme: 1632Wohl zusammen mit Johannes Stalmann (FG 214), Burchard v. Esebeck (FG 215), Hans Ernst (v.) Jagemann (FG 217) u. Johann Schneidewind (FG 218) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1603 U. Helmstedt; 1613 U. Leiden.
Werdegang: Schwed. Offizier im Erzstift Magdeburg unter Statthalter F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2); 1634 schwed. Obristlt. unter Hz. Bernhard von Sachsen-Weimar (FG 30) in Dinkelsbühl.
Stand/Stellung: Adel; Oberstlt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

217 Hans Ernst (von) Jagemann (Der Bunte)
* 1584-02-18 Helmstedt (?) | † 1647 Hainspitz (b. Eisenberg)
GND-Nummer: 121401707
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Papageyfedern | Lindert
Aufnahme: 1632Wohl zusammen mit Johannes Stalmann (FG 214), Burchard v. Esebeck (FG 215), Niclas v. Rossow (FG 216) u. Johann Schneidewind (FG 218) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg (?)
Wirkung: Offizier. 1632 gelangte bei der schwed.-protestant. Eroberung Münchens ein Band von Jacopo Stradas großer Sammlung gezeichneter Medaillenrückseiten in seinen Besitz (heute in HAAB Weimar).
Bildungsweg: 1592 U. Helmstedt.
Werdegang: Kammerjunker und Hauptmann; vermutlich schwed. Offizier im Erzstift Magdeburg unter F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2); Gutsbesitzer von Hainspitz.
Stand/Stellung: Adel; Hauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

218 Johann Schneidewind (Der Wegräumende)
† 1639-05 Leitmeritz (Böhmen)
GND-Nummer: 138181187
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Osterlucey | Die Engbrüstigkeit
Aufnahme: 1632Wohl zusammen mit Johannes Stalmann (FG 214), Burchard v. Esebeck (FG 215), Niclas v. Rossow (FG 216) und Hans Ernst (v.) Jagemann (FG 217) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Stifte Magdeburg u. Halberstadt
Wirkung: Offizier
Werdegang: auch genannt Schneidewein; er diente den Niederländern, befehligte als Oberstlt. nachweislich von 1625/26 die Truppen Magedeburgs, wurde - als Vertreter der prodänischen Politik - am 28. 8. 1626 entlassen u. am 10. 10. 1626 vom Rat verhaftet. Er saß bis zum Juni 1629 auf dem Rathaus in Gefangenschaft, wurde darauf unter Hausarrest gestellt, bewerkstelligte aber offenbar im Einklang mit der Aktionspartei die Rückkehr des vertriebenen Administrators Mgf. Christian Wilhelm v. Brandenburg, der ihn sofort (6. 8. 1630) zum Obristen ernannte u. ihm zur Entschädigung Lehnsgüter versprach. Die Übergabe der unhaltbaren Stadt Neuhaldensleben an Pappenheim (15. 12. 1630) trug S. eine Vorladung vor das Kriegsgericht ein. Obwohl er mit 900 Mann zu dem ksl. General übergewechselt war, bestellte ihn Kg. Gustav Adolf am 17. 9. 1631 zum Kommandanten von Halle. Im Heere Banérs (FG 222) stand S. im April 1632 vor Augsburg. Er starb als Generalmajor im westfäl. Kriegsstaat der Schweden.
Stand/Stellung: Generalmajor
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

219 Johann Georg aus dem Winckel (Der Rettende)
* 1596-08-01  | † 1639-02-18 Hildesheim
GND-Nummer: 115614540
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kraut/ Heil' alle Welt | Vom verderben
Aufnahme: 1633
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Er kam mit 13 Jahren zu F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) u. wurde von ihm an den Weimarer Hof empfohlen. Begleitete Hz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 4) 1617 u. 1618/19 auf Reisen durch die Niederlande, England u. Frankreich.
Werdegang: Kriegsdienst unter dem Prinzen von Oranien, später unter Gf. Heinrich Matthias v. Thurn und Peter Ernst II. von Mansfeld (1626), dann schwed. Major und Gardeobristlt., seit 1630 Obrist, 1633/34 Kommandant von Augsburg, dann Generalmajor (bis 1635), ab 1637 im Dienst Hz. Georgs von Braunschweig-Calenberg (FG 231).
Stand/Stellung: Adel; Geh. Kriegsrat, Generalwachtm., Kommandant der Festungen u. Obrist des Leibregiments v. Hz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

220 Wolf Heinrich von (der) Heyden (Der Fortstellende)
† nach 1635 
GND-Nummer: 1270195980
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Pimpernüsse | Die notturft
Aufnahme: 1633Im Jahr der Aufnahme in die FG sandten H. G. v. Arnim (FG 255) bzw. Kf. Georg Wilhelm v. Brandenburg (FG 307) den Offizier an Oxenstierna (FG 232) bzw. Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5). Nach dem Jahr 1635 verlieren sich seine Spuren.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Offizier
Werdegang: Kurbrand. Oberst, auch schwed. Resident in Berlin; 1626 Obristlt., 1629 Inhaber einer Kompanie der kfl. Leibgarde, 1632 Oberst Kg. Gustav Adolfs von Schweden in Nürnberg, 1633 kurbrandenburg. Gesandter.
Stand/Stellung: Adel; kurbrandenburg. Oberst.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

221 Sigismund Heusner von Wandersleben (Der Räumende)
* 1592-04-17 Coburg | † 1645-04-12 Wittenberg
GND-Nummer: 12971481X
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Semisblätter | Wie ers findet
Aufnahme: 1633
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: Schule in Coburg; ab 1600 im Haus des pgfl. Rats Preterott in Heidelberg; bezog 1608 U. Jena; 1615 U. Heidelberg; Studium in Leiden; später eigene Frankreichreise.
Werdegang: Hofmr. eines poln. Freiherrn in Frankreich; Geheimsekretär Hz. Johann Ernsts d. J. von Sachsen-Weimar (FG 3), ab 1626 Rat des Bruders, Hz. Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (FG 5); schwed. Generalkriegskommissar (1631-38); ab 1638 in ksl. Diensten (Rat u. Resident in Basel, Konstanz und Lindau), ab 1641 ksl. Generalkriegskommissar. Er übte dieses Amt bei der Hauptarmee u. in den beiden sächs. Kreisen (zeitweilig Resident in Magdeburg) aus.
Stand/Stellung: Adel; schwed. Generalkriegskommissar und weimar. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

222 Johan Banér (Der Haltende)
* 1596-06-23 Djursholm (b. Stockholm) | † 1641-05-10 Halberstadt
GND-Nummer: 116048611
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Jndianisch Rohr | Das Regiment
Aufnahme: 1633Vermutlich zusammen mit Joachim (v.) Mitzlaff (FG 223) im Frühjahr 1633 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Anhalt aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Offizier, Regierungsamt; F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) bedankte sich 1639 für die "gutthaten" des Feldherrn, indem er ihm durch Werder (FG 31) eine dt. Übersetzung von Du Bec-Crespins Timur-Geschichte überreichen ließ (s. FG 108).
Werdegang: schwed. Kapitänlt. (1620), Kdt. von Riga (1625/26) u. Danzig (1626-29), Kommissar in Verhandlungen mit Polen (1627-29), Gouverneur von Memel (1629-30), Reichsrat (1630); als Infanteriegeneral 1632 in Schwaben, ab 1633 in Magdeburg, ab 1634 Feldmarschall für Hz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231); 1635-41 Feldzüge mit schwed. Mandat.
Stand/Stellung: schwed. Adel; schwed. General.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 866

223 Joachim (von) Mitzlaff (Der Offene)
† nach 1654 
GND-Nummer: 1017270996
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Goldwurtz | Wie er ist
Aufnahme: 1633Vermutlich zusammen mit Johan Banér (FG 222) im Frühjahr 1633 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Anhalt aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pommern-Stettin
Wirkung: Offizier
Werdegang: Generalkriegskommissar Kg. Christians IV. v. Dänemark bis 1627; von einem dän. Kriegsgericht zum Tode verurteilt, aber nach Abfassung einer Verteidigungsschrift begnadigt; wohl noch 1630 schwed. Obrist und Kriegsrat; ab 1634 für Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) tätig; 1635/36 kfl.-sächs. Obrist; ab 1639 ksl. Obrist, 1642 ksl. Generalkriegskommissar in der schles. Armee.
Stand/Stellung: Adel; Obrist und Generalkriegskommissar.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

224 James King (Der Verbleibende)
* 1589 Schottland (?) | † 1652-06-09 Stockholm
GND-Nummer: 1046139231
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Spanische Ochsenzunge | Durchs gantze Jahr
Aufnahme: 1633FG-Aufnahme zusammen mit Johan Banér (FG 222) u. anderen schwed. Offizieren.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg; Schottland.
Wirkung: Offizier
Werdegang: Seit 1615 in schwed. Militärdienst (1622 Capitain, 1632 Oberst, 1634 Generalmajor), 1633 sandte der magdeburg.-halberstädt. Statthalter F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) Kings Regiment dem schwed. Generallt. Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5) zu. Dieser setzte es vergeblich bei der Belagerung von Kronach (Juni 1633) ein u. schickte King nach empfangenem Loyalitätsversprechen mit 2 Reiterregimentern im Dezember 1633 nach Brandenburg. Oxenstierna (FG 232) zog K. im Frühjahr 1634 wieder an sich, um ihn bei der Belagerung von Hildesheim zu verwenden, jedoch verstärkte das Korps aus Truppen Hz. Wilhelms die Kräfte Hz. Georgs v. Braunschweig-Calenberg (FG 231) und schlug eine große ksl. Einheit bei Bevern. King wurde im Juni 1634 von Wilhelm nach Thüringen zurückgerufen. Er blieb den schwed. Fahnen nach dem Prager Frieden treu, wurde Gouverneur von Vlotho u. Generallt. Seine dem pfälz. Kurprätendenten Karl Ludwig unterstellten Truppen wurden am 17. 10. 1638 bei Vlotho (s. FG 226) von Hatzfeld mit geschlagen. Im Januar 1640 von Kg. Karl I. nach England gerufen, führte er - nach seiner Rückkehr nach Hamburg (Juli 1640) - diesem jedoch zunächst nicht wie verlangt Truppen zu, begab sich nach Stockholm u. kehrte erst im Januar 1641 mit dem Nachschub auf die Insel zurück, wo er als Generallt. Stellvertreter des Marquis von Newcastle in der Nordarmee wurde. Nach der Niederlage des kgl. Heers bei Marston Moor (2. 7. 1644) floh King nach Schweden. Zwar wollte er sich auch noch 1650 an Montroses letzter Expedition beteiligen, kehrte jedoch nicht mehr in seine Heimat zurück.
Stand/Stellung: Lord Eythin and Kerrey (d. d. 28. 3. 1642), 1644 schwed. Baron Sandshult; schwed. Oberst.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

225 Andreas (von) Ihlenfeld (der Braunliche)
* um 1590  | † vor 1656 
GND-Nummer: 1270198475
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Rosinen, Grosse | Erweichet
Aufnahme: 1633
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg (?)
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1603 U. Greifswald; 1610 U. Gießen.
Werdegang: Schwed. Offizier, der Ende 1633 - als Obristlt. unter Kalcheim gen. Lohausen (FG 172) - vom schwed. Statthalter der Stifte Magdeburg u. Halberstadt, F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2), zum Obristen eines für die Truppen Hz. Wilhelms v. Sachsen-Weimar (FG 5) vorgesehenen anh. Regiments ernannt wurde. Im Februar 1634 von Oxenstierna (FG 232) - auf Banérs (FG 222) Empfehlung - F. Ludwig entzogen u. zum Obristen eines unter Banér eingesetzten mecklenburg. Regiments bestellt. Herbst 1634/ Anfang 1635 war Ihlenfeld mit seinem Regiment in Anhalt einquartiert.
Stand/Stellung: Adel; schwed. Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

226 Pierre de Brossard (Der Lösende)
† 1638-10-17 gefallen bei Vlotho
GND-Nummer: 1046139479
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Güldne Rute | Den grieß
Aufnahme: 1633
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar; Frankreich.
Wirkung: Offizier
Werdegang: Er diente bereits 1627 als schwed. Dragonerkapitän, 1629/ 30 als Major in Altpreußen gegen die Polen. Am 6. 12. 1633 ernannte der schwed. Generallt. Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5) Obristlt. Brossard zum Obristen seines Leibregiments zu Roß u. sandte ihn u. King (FG 224) nach Brandenburg. Nachdem er zeitweilig von Oxenstierna (FG 232) für die Belagerung von Hildesheim abgezogen worden war, rief Wilhelm ihn, der dem Herzog ausschließlichen Gehorsam gelobt hatte, wieder nach Thüringen. Als Wilhelm 1635 aus dem Krieg ausschied, weigerte er sich wider Protestanten zu kämpfen u. blieb den schwed. Fahnen treu. Er fiel bei einer Niederlage schwed.-kurpfälz. Truppen gegen Hatzfeld (s. FG 224).
Stand/Stellung: Adel; schwed. Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

227 August d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel (Der Befreiende)
* 1579-04-10 Dannenberg | † 1666-09-17 Wolfenbüttel
GND-Nummer: 118505076
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gamanderle | Vom schlage
Aufnahme: 1634-02, Halberstadt? | Bei Gelegenheit des Niedersächs. Kreistags Anfang Februar 1634 zusammen mit einigen anderen politischen und militärischen Würdenträgern (FG 228 - FG 233) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Lüneburg
Wirkung: Regent. Der augusteische Wolfenbütteler Hof war nach Köthen und Weimar das wichtigste Zentrum der FG mit so herausragenden Mitgliedern wie Hille (FG 302), Knesebeck (FG 396), Schottelius (FG 397), Glasenapp (FG 451) u. Birken (FG 681), innerhalb der Familie die Söhne Anton Ulrich (FG 716), Rudolf August (FG 754) u. Ferdinand Albrecht (FG 842); Mitfinanzierung des GB 1646, der Bibelpredigten Daniel Sachses u. a.
Bildungsweg: 1594 Studium Rostock; 1595-98 Studium Tübingen; 1598 Studium Straßburg; 1598-1600 Italienreise; 1602/03 Niederlande, England und Frankreich.
Werdegang: Büchersammler (Bestand der ursprünglichen Bibliotheca Selenica, später Bibliotheca Augusta zum Zeitpunkt seines Todes 40.000 Bände, viele Handschriften (heute in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel; Kunstkammerstücke meist im Herzog Anton Ulrich Museum, Braunschweig), seit 1604 Stadt u. Amt Hitzacker, wiss. Arbeit u. Korrespondenz mit Gelehrten, z. B. Andreae (FG 464), Kircher, Conring u. Calixt, Agenten wie Philipp Hainhofer; seit 1635 Nachfolge im Ft. Wolfenbüttel (Residenz bis 1643 Braunschweig), 1651 Gft. Blankenburg. - Verfasser: Das Schach- oder König-Spiel (1616) und sein Werk über Geheimschriften (Kryptographia, 1624 unter dem Pseudonym Gustavus Selenus), langjährige Arbeit an (unveröffentlichter) Bibelübersetzung, Verf. v. Bibelsummarien und Evangelienharmonien.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Sammler, Autor.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, Gemäldesammlung B 8

228 Hans Martin von Stolberg-Stolberg (Der Bestehende)
* 1594-11-04 Gedern (Kr. Büdingen) | † 1669-05-22 b. Nordhausen
GND-Nummer: 102556873
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Einbeer | Jn gift-zeit
Aufnahme: 1634-02Bei Gelegenheit des Niedersächs. Kreistags Anfang Februar 1634 in Halberstadt zusammen mit einigen Anderen (FG 228 - FG 233) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Stolberg
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Er lebte in seiner Jugend lange am Hof des magdeburg. u. halberstädt. (postulierten) Administrators Mgf. Christian Wilhelm v. Brandenburg in Halle.
Werdegang: Er führte beim Eingreifen des o.g. Markgrafen in den Krieg als Rittmeister eine Kompanie adliger Reiter, gab jedoch nach dem Fall Magdeburgs u. der Gefangennahme des Mgf. Christian Wilhelm (10. 5. 1631) die militärische Tätigkeit auf. Nach dem Tod des Vaters regierte er zuerst zusammen mit seinem Bruder Heinrich Ernst, seit der Teilung von 1645 alleine (Gft. Stolberg, Anteil Kelbra, Honstein, Hering, Ortenberg usw.).
Stand/Stellung: Reichsgraf; Rittmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

229 Friedrich Wilhelm (von) Gans (Der Verhaltende)
* 1585-01-06 Weimar | † 1648-02-11 Braunschweig
GND-Nummer: 1046139606
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Pimpinelle | Das bluten
Aufnahme: 1634-02Bei Gelegenheit des Niedersächs. Kreistags Anfang Februar 1634 in Halberstadt zusammen mit einigen anderen Mitgliedern (FG 228 - FG 233) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Wolfenbüttel
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1597 U. Helmstedt.
Werdegang: Page Oberst Frh. von Rheydt (1598/99), Kammerpage und Soldat Gf. Ernst Casimirs von Nassau-Dietz (1600-02), dann in niederländ. Militärdienst, Englandreise wohl 1603 mit der niederländ. Gesandtschaft, Hofjunker Prinz Moritz' von Oranien; 1613-16 Kammerjunker und Hauptmann Hz. Friedrich Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38); Hauptmann unter Marschall Henri de Schomberg (1616-19); ab 1620 Land- und Schatzrat, seit 1623 auch Obristlt. in der neuen niedersächs. Kreisarmee; erbgesessen zu Lutter am Barenberg, Inhaber des Amts Oebisfelde.
Stand/Stellung: Adel; Land- u. Schatzrat, Obristlt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

230 Philipp Reinhard von Solms-Lich zu Hohensolms (Der Verhütende)
* 1593-07-24  | † 1635-06-18 Frankfurt am Main
GND-Nummer: 1035147645
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Wasser oder Lachen Knobelauch | Die fäulung
Aufnahme: 1634-02Bei Gelegenheit des Niedersächs. Kreistags Anfang Februar 1634 in Halberstadt zusammen mit einigen anderen Mitgliedern (FG 228 - FG 233) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Solms-Lich
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: 1610 U. Heidelberg.
Werdegang: Reiterobrist unter Hz. Christian v. Braunschweig-Wolfenbüttel u. Kg. Christian IV. v. Dänemark (Kommandant v. Wolfenbüttel 1627), seit 1628 im Dienst Kg. Gustav Adolfs v. Schweden, der ihn zum Präsidenten des Geh. Rats beförderte. Er warb auf Gesandtschaften für die Unterstützung des Königs durch die dt. Protestanten, handelte mit den Herzögen Wilhelm (FG 5) u. Bernhard (FG 30) v. Sachsen-Weimar das Abkommen von Reichardsbrünn (8. 4. 1631) aus u. arbeitete seit seiner Dresdner Legation (1632) entschieden gegen die von Arnim (FG 255) betriebene Politik der dritten Partei. Er blieb den Schweden treu u. starb bald nach dem Zerfall des Heilbronner Bundes, in dessen Direktorium er Oxenstiernas (FG 232) Stelle vertreten hatte.
Stand/Stellung: Reichsgraf; Präsident des Geh. Rats im Dienst des schwed. Königs Gustav Adolf.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

231 Georg von Braunschweig-Calenberg (Der Fangende)
* 1582-02-17 Celle | † 1641-04-02 Hildesheim
GND-Nummer: 119137356
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Hanf und allerley Fisch- und Vogelnetze | Darzu bereitet
Aufnahme: 1634-02Bei Gelegenheit des Niedersächs. Kreistags Anfang Februar 1634 in Halberstadt zusammen mit einigen Anderen (FG 228 - FG 233) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Calenberg
Wirkung: Regent
Bildungsweg: 1591-96 U. Jena; 1606 Reise nach Brüssel; 1608 nach Frankreich; 1609-11 Italien.
Werdegang: Dän. Obrist bzw. Generalwachtmeister im dän.-schwed. Krieg (1611/12); 1619-24 General des Niedersächs. Kreises; in ksl. Militärdienst 1626-29; schwed. General (1630-35), seit 1634 auch wieder des Niedersächs. Kreises. Nach dem Aussterben des mittleren Hauses Braunschweig eröffnete sich G., welcher als einziger unter sieben Brüdern - aufgrund einer 1611 getroffenen Abmachung - zur Fortsetzung seiner Linie befugt war, die Aussicht auf eine weitere Konzentrierung welfischer Macht in seiner Hand. Abkommen mit seinen Verwandten (1635/36), besonders Hz. August d. J., verschafften ihm nun das Ft. Calenberg(-Göttingen). G. begann, Hannover zur Residenz auszubauen u. die Zentralverwaltung straff zu organisieren. Unter dem Druck seiner Brüder trat er dem Prager Frieden bei (31. 8. 1635) und übernahm 1636 zur Durchsetzung einer Politik der bewaffneten Neutralität den Befehl über eine kleine unabhängige Welfenarmee. Gegensätze zum Kaiser, vor allem in der Hildesheimer Angelegenheit, führten 1639 zu einem Bündnis mit Hessen-Kassel u. 1640 zur Vereinigung mit den schwed., kassel. u. frz.-weimar. Truppen. - Militärische Entscheidungen zeitigte dies allerdings nicht.
Stand/Stellung: Herzog; schwed. und niedersächs. General.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 2529

232 Axel Oxenstierna af Södermöre (Der Gewünschte)
* 1583-06-16 Fånö (auf Uppland) | † 1654-08-28 Stockholm
GND-Nummer: 118738925
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Zimmetrinde | Jn ängsten
Aufnahme: 1634-02, Halberstadt | Bei Gelegenheit des Niedersächs. Kreistags Anfang Februar 1634 zusammen mit einigen Anderen (FG 228 - FG 233) aufgenommen.
Wirkung: Staatsmann; Schulgründungen (fünf Gymnasien); Kenntnis der Wissenschaften u. mehrerer Sprachen (u. a. des Deutschen), Interesse an der Ratichianischen Schulreform (s. 300320), Briefwechsel mit dem Pariser schwed. Residenten Hugo Grotius u. mit seinem Agenten Martin Opitz (FG 200), der ihm seine Psalmlieder schickte.
Bildungsweg: 1599 U. Rostock; 1600 U. Wittenberg; 1601-03 U. Jena.
Werdegang: Kgl. schwed. Kammerjunker (1604), Reichsrat (1609), Reichskanzler (1612), Legat Kg. Gustav Adolfs in Deutschland (1631). 1632 übernahm O. die Koordinierung der schwed. Kriegspolitik, die er nach dem Tod des Königs defensiv führte. Die protestantische Union, zu deren Direktor ihn der Heilbronner Bund dt. Protestanten gamacht hatte, zerfiel nach der Niederlage von Nördlingen 1634. Seit dem Herbst 1633-35 versuchte O. - zunächst vergeblich -, F. Lduwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zum Rücktritt von seinem Amt als schwed. Statthalter der Stifte Halberstadt u. Magdeburg zu bewegen. O. führte jedoch, von Frankreich subdsidiert u. mit geringer dt. Unterstüztung, den Krieg bis zum Erwerb dt. Territorien u. einer Garantiefunktion im Westfälischen Frieden fort. Nach der Abdankung Kgn. Christines, der Tochter Gustav Adolfs, diente O. noch deren Nachfolger Karl X. Gustav.
Stand/Stellung: Adel (schwed. Freiherr zu Kimito u. Nynas [Söd.], Herr zu Fiholm u. Tidö [Vm.]; schwed. Gf. d. d. 1645-11-19); Reichskanzler u. Koordinator der schwed. Kriegspolitik.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 15615

233 Dietrich (von) Kracht (Der Beißende)
* 1603-04-27 Brahme (Weichbild von Cottbus) | † 1657-06-26 Schlabendorf (b. Cottbus)
GND-Nummer: 104207620
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Merrettich | Jm gaumen
Aufnahme: 1634-02Bei Gelegenheit des Niedersächs. Kreistags Anfang Februar 1634 in Halberstadt zusammen mit einigen Anderen (FG 228 - FG 233) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg (?)
Wirkung: Offizier; Verfasser von Gebeten.
Bildungsweg: Schule in Cottbus, Page in adligen Häusern u. Erziehung im Krieg (unter Johann Georg v. Jägerndorf bzw. Christian v. Halberstadt).
Werdegang: Niederländ. Fähnrich (1622); seit 1626 im kurbrandenburg. Dienst; Nach der Landung Kg. Gustav Adolfs trat K. 1630 als Capitain in das schwed. Regiment Melchior v. Dargitz' ein, kämpfte 1631 bei Breitenfeld im Regiment Gersdorff als Major mit, wurde im Dezember als Obristlt. unter Georg v. Uslar (FG 59) beim Sturm auf Heiligenstadt (Eichsfeld) verwundet, diente Hz. Wilhem v. Sachsen-Weimar (FG 5) kurz als Artillerieoffizier, erhielt unter Banér (FG 222) ein Infanterieregiment. Nach Abschluss des Prager Friedens schied er aus dem schwed. Dienst aus. Führte nun als Obristlt. das Leibregiment des kursächs. Generalwachtmeisters Hans Caspar v. Klitzing, eroberte im August 1637 Dömitz (a.d. Elbe, Mecklenb.), trat mit diesem 1637 in kurbrandenburg. Dienste, warb ein eigenes Regiment u. wurde Kommandant von Berlin. Da sein Befehl, die Vorstädte Berlins und Cöllns Anfang Februar 1641 abzubrennen, u. der Widerstand gegen die Auflösung seines Regiments seine Stellung unter dem neuen Kurfürsten (FG 401) erschütterten, wechselte K. als Obrist in die ksl. Armee unter Hz. Franz Albrecht v. Sachsen-Lauenburg (FG 194) über. Trotz der Niederlagen von Schweidnitz u. Leipzig zeichnete sich K. persönlich aus u. wurde im selben Jahr vom Kaiser zum Freiherrn erhoben. Von 1642 bis 1650 war er Kommandant von Breslau.
Stand/Stellung: Freiherr (d. d. 1642-11-06); Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

234 Franz Heinrich von Sachsen-Lauenburg (Der Scharfe)
* 1604-04-09  | † 1658-11-26 Franzhagen
GND-Nummer: 1046139797
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Senf | Jm gehirne
Aufnahme: 1634
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Lauenburg
Wirkung: schwed. Offizier
Bildungsweg: Studium Tübinger Collegium illustre, wie drei seiner Brüder (FG 269, 283, 311).
Werdegang: Er übernahm später ein schwed. Regiment. Obwohl er zur Zeit des Prager Friedensschlusses sein Kommando nicht niederlegte, war dies nicht Ausdruck seines religiösen oder politischen Engagements, sondern - wie wohl bei so manchem Nachgeborenen in den Familien des hohen Adels - nur eines von mehreren standesgemäßen Mitteln, den eigenen Rang und Anspruch aufrechtzuerhalten.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Offizier.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

235 Rudolph (von) Rabiel (Der Legende)
GND-Nummer: 1270209817
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Stabwurtz | Des Leibes wehthun
Aufnahme: 1634
Aufenthaltsort des Mitglieds: Erzstift Magdeburg
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1608 und 1611 U. Wittenberg; 1616 U. Jena.
Werdegang: aus einem Adelsgeschlecht slawischer Herkunnft. Zur Zeit der Statthalterschaft F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) in den Stiften Magdeburg u. Halberstadt diente er zeitweilig als Obristleutnant der dem Fürsten unterstellten Truppen. Im Oktober 1635 benutzte ihn der sächs. Kurfürst, in dessen Armee der Obristleutnant übergewechselt war, für eine Gesandtschaft an Hz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231). Er diente auch dem Kaiser als Obrist. Er war vermutl. verwandt mit dem Hauptmann (Cuno) Rabiel, der 1640 nach der Einnahme der Moritzburg (Halle. a. S.) deren kursächs. Kommandant wurde.
Stand/Stellung: Adel; Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

236 Bernd von Hagen gen. Geist (Der Sauersüße)
* um 1590  | † 1642-09 Braunschweig
GND-Nummer: 1046140124
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Sauersüsse äpfel | Jn Grün und Weis
Aufnahme: 1634
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halberstadt
Wirkung: Regierungs- u. Hofamt.
Werdegang: Dän. Hofmann, Hofjunker (1613-21), Küchenmeister (1613-15), Mundschenk (1615-21); seit 1625 dän. Obrist unter Hz. Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar (FG 3); H. wurde in der Schlacht von Lutter verwundet u. gefangen, konnte aber ausgelöst werden. Er zog sich als halberstädt. Amtshauptmann nach Gröningen (Kr. Oschersleben) zurück. Spätestens 1632 Kontaktaufnahme mit dem schwed. Statthalter des Stifts, F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2). H. behielt die dän. Obristenbestallung, diente seinem König aber hautpsächlich - wie schon früher - als Diplomat.
Stand/Stellung: Adel; Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

237 Friedrich von Baur (Der Strenge)
† 1667-01-18 
GND-Nummer: 1046140329
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Sinnau oder Löwentap | Trucknet
Aufnahme: 1634
Bildungsweg: Schule in Düsseldorf; 1622 Paed. Herborn, Immatrikulation an der Hochschule Herborn nach dem 12. 8. 1623.
Werdegang: Er zeichnete sich bei den Kämpfen der schwed. Armee aus, dankte - versehen mit einer Pension u. einem Geldgeschenk - 1641 als Obrist ab, trat jedoch sofort darauf als Generalmajor in dän. u. schleswig-holstein.-gottorf. Dienste. Als im schwed.-dän. Krieg von 1643-45 auch die Kaiserlichen aus Holstein vertrieben wurden, fiel ein Verdacht auf B. Er wurde in Rendsburg von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt, jedoch von Kg. Christian IV. begnadigt. Den Generalleutnant ernannte Kf. Friedrich Wilhelm v. Brandenburg (FG 401) 1656 zum Kriegsrat (1658 Wirkl. Kriegsrat). B. nahm am 29. 3. 1661 seinen Abschied.
Stand/Stellung: dän. Obrist
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

238 Enno Wilhelm von Innhausen und Knyphausen (Der Verfolgende)
* 1586-03-28 Norden (Schloss Lütetsburg, Ostfriesland) | † 1656-11-16 Norden (Schloss Lütetsburg, Ostfriesland)
GND-Nummer: 116262788
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Pestilentzwurtzel | Seinen Feind
Aufnahme: 1634
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hamburg
Wirkung: Offizier; Vermittler politischer Nachrichten an das FG-Zentrum Köthen und wichtiger Korrespondent F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2), s. 340628 K 0, 370715, 390814, 390909 u. I u. ö.
Bildungsweg: Unter dem Hofmr. u. Präzeptor Johann v. Knipfenberg, besuchte er zusammen mit seinen älteren Brüdern, dem gelehrten Tido u. dem späteren schwed. Feldmarschall Dodo, das Paed. Herborn (1593) u. 1594 U. Marburg; 1600 U. Heidelberg; lernte 1602-04 in der niederländ. Kompanie Dodos das Kriegshandwerk u. verbrachte die Folgejahre zu Hause, am ostfries. Hof u. auf Reisen in Frankreich, Italien (1607 U. Siena), der Schweiz und den Niederlanden.
Werdegang: Hofmr. und Geh. Rat Gf. Ennos von Ostfriesland (1612-15); 1615 Teilnahme am Entsatz Braunschweigs durch Gf. Friedrich v. Solms (FG 146). Ab 1617 Administrator des Kollegiums der ostfries. (ritterschaftl.) Gemeinen Landeskollekten, ab 1618 auch hamburg. Hauptmann (1618 von Haus aus, ab 1620 aktiv) bzw. Kommandant der ganzen hamburg. Garnison. Am 18. 2. 1625 zum dän. Generalquartiermeister ernannt, geriet I. in der Schlacht bei Lutter in Gefangenschaft, wurde aber ausgelöst u. quittierte den kgl. Dienst (28. 2. 1627). I. übernahm wieder die hamburg. Garnison (1632 Obristlt.), bewährte sich 1630 im Krieg mit Dänemark u. harrte auf diesem Posten bis zu seinem Rückzug nach Lütetsburg (8. 4. 1643) aus. Seine Übernahme dieser Hft., die der älteste Bruder Tido als Erblasser eigentlich Dodos Sohn Enno Adam zugedacht hatte, entfachte einen langen Familienzwist. In seinen späteren Lebensjahren diente I. als ostfries. Gesandter - u. a. auf dem Friedenskongreß in Münster (zus. mit Frydag [FG 239]) u. auf dem Reichstag von Regensburg (1653). Seit seiner Aufnahme in die FG versorgte I. fast wie ein Hamburger Agent F. Ludwig laufend mit politischen Nachrichten.
Stand/Stellung: Freiherr aus friesischem Häuptlingsgeschlecht; Kommandant der ganzen Hamburgischen Garnison u. dän. Generalquartiermeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

239 Franz Ico von Frydag (Der Läuternde)
* 1606-02-09 Gödens | † 1652-09-12 Gödens
GND-Nummer: 1046140396
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Frauenhaar | Unrein geblüt
Aufnahme: 1634-05Wurde von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) bei Gelegenheit einer Reise nach Hamburg aufgenommen, ebenso wie Sir Robert Anstruther (FG 240) und Frh. Philipp Wilhelm v. Innhausen u. Knyphausen (FG 241).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Oldenburg
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1621 U. Franeker; 21. 8. 1625 imm. U. Orléans.
Werdegang: Obrist auf schwed.-protestant. Seite (bis 1635); Herr zu Gödens und Drost zu Leer (Ostfriesl.) und ostfries. Gesandter, u. a. zusammen mit E. W. v. Innhausen u. Knyphausen (FG 238) auf dem Westfälischen Friedenskongreß.
Stand/Stellung: Reichsfrh. d. d. 18. 1. 1646; Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

240 Robert Anstruther (Der Fleißige)
* 1578-04-23 Anstruther Wester, Fife | † kurz vor 1645-01-09 (n. St.) 
GND-Nummer: 1014062136
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Peterskraut | Jederzeit
Aufnahme: 1634-05Wurde von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) bei Gelegenheit einer Reise nach Hamburg aufgenommen, ebenso wie Frh. Franz Ico v. Frydag (FG 239) und Frh. Philipp Wilhelm v. Innhausen und Knyphausen (FG 241).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hamburg
Wirkung: Diplomat
Bildungsweg: St Salvator's College, University of St Andrews
Werdegang: Teilweise am dän. Hof erzogen wurde er 1589 Page dort. 1603 brachte er Falken als Geschenk des Dänenkönigs Christian IV. an den schott. Kg. James VI. Seit 1606 war A. dän. Agent am Hof der schott. Könige aus dem Hause Stuart. Daneben übernahm er diplomat. Aufgaben (u.a. vermittelte er 1612/13 den dän.-schwed. Frieden von Knäred). Nach dem Ausbruch des 30-jährigen Krieges war A. in Dänemark und dem Hl. Röm. Reich Chefunterhändler von Kg. James(VI.) I. v. England, ab 1621 unter dem Titel eines "Gentleman of the Bedchamber". Später diente er dessen Nachfolger, Kg. Charles I. v. England, unter dem Titel eines "Privy Councillor", als Gesandter in Dänemark u. im Hl. Röm. Reich. Er wurde 1645-01-09 in der Westminster Abbey begraben.
Stand/Stellung: Adel; englischer Gesandter und Resident.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

241 Philipp Wilhelm von Innhausen und Knyphausen (Der Verliebte)
* 1591-03-20  | † 1652-05-05 
GND-Nummer: 1016529783
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Liebesäpfel | Nicht weiter
Aufnahme: 1634-05Wurde von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) bei Gelegenheit einer Reise nach Hamburg aufgenommen, ebenso wie Frh. Franz Ico v. Frydag (FG 239) und Sir Robert Anstruther (FG 240).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hamburg
Werdegang: Erbte 1609 Inhausen (Sengwarden, Kr. Friesland) u. das von Oldenburg beanspruchte Kniphausen (Wilhelmshaven). Gf. Anton Günther v. Oldenburg (FG 391) lließ, nachdem er I. fälschlich als einen gegen den Kaiser kämpfenden Obristen angeschwärzt hatte, beide Herrschaften mit ksl. Erlaubnis 1623 besetzen. Er zwang I. 1624 gegen eine Rente zum Verzicht, den dieser - gegen den Widerstand der Familie - um 1648 bestätigte. I. lebte ab 1623 abwechselnd in Bremen, Stade, Hamburg u. Altona, ohne sich militärischen oder politischen Aufgaben zu widmen.
Stand/Stellung: Frei- und Panierherr zu Eltern und Vogelsang, Erbmaier zu Bastenach (Bastogne, Belgien).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

242 Christoph Ludwig (von) Rasche (Der Guttuende)
* 1584-10-05 Magdeburg | † 1645-11-12 Walle (zu Bremen)
GND-Nummer: 104353635
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Paradisholtz | Dem schwachen Magen
Aufnahme: 1634
Aufenthaltsort des Mitglieds: Bremen
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt; Vf. von zwei (anonym erschienenen) Flugschriften im Zusammenhang der Werbungen gg. habsburg. Ostseepläne 1628.
Bildungsweg: Studium U. Helmstedt, Marburg, Heidelberg, Basel und - nach fünfjährigem venezian. Kriegsdienst - U. Frankfurt/O.
Werdegang: Kurbrandenburg. Rat und Kammersekretär Kf. Johann Sigismunds von Brandenburg (1616-19); seit 1620 als Hofrat und Diplomat im Dienst Kg. Gustav Adolfs von Schweden, dessen Verlobung mit einer brandenburg. Prinzessin er gg. die Opposition der Kurfürstin 1620 in Berlin durchzusetzen verstand. R. wurde mit vielen diplomatischen Missionen betraut, die ihn u. a. nach Danzig (1623), Kopenhagen (1621-32 große diplomat. Reise in die Hansestädte u. die Niederlande, nach Frankreich, Venedig u. der Schweiz). Seit 1632 Assessor des Evangelischen Bundes durch Oxenstierna (FG 232) und schwed. Legat bei der Armee des Niedersächs. Kreises. Der Verdacht, sich durch Verkauf schwed. Munition bereichern zu wollen, u. die konspirativen, gg. Banér (FG 222) gerichteten Kontakte zu Stalmann (FG 214) erschütterten 1634 seine Stellung. Er entzog sich der Verhaftung durch die Flucht u. ließ sich Ende 1635 auf seinem Gut Walle nieder. 1637 begab sich R. aber nach Schweden; er konnte das Land erst nach zeitweiliger Gefangenschaft und langwieriger Untersuchung im Winter 1640/41 verlassen. Im Mai 1641 fing ihn eine ksl. Streife, so daß R. wiederum bis zu seiner Auslösung im Jahr 1644 in Gefangenschaft leben mußte.
Stand/Stellung: Reichsadel u. schwed. Adel (d. d. 1622-05-05); Assessor des Evangelischen Bundes.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

243 Johann Georg (II.) von Mansfeld(-Vorderort-Eisleben) (Der Auserlesene)
* 1593-05-15  | † 1647-02-19 Schraplau
GND-Nummer: 121715183
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Geisraute | Jn fäul' und fiebern
Aufnahme: 1634
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mansfeld
Wirkung: Offizier; schrieb Prosa und Gedichte, Hang zu masoretischen Studien.
Bildungsweg: 1605 U. Helmstedt; U. Tübingen; U. Straßburg; U. Poitiers.
Werdegang: Er kämpfte auf ksl. Seite gegen die mansfeld.-weimar. Truppen in Ungarn u. gegen die Dänen, in deren Gefangenschaft der Obristlt. 1627 geriet. Er schloß sich 1631 den Protestanten an, stritt b. Leipzig, engagierte sich jedoch später nicht mehr im Kampf.
Stand/Stellung: Graf; Obristleutnant.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

244 Heinrich von Wuthenau (Der Schwimmende)
* 1598  | † 1652-04-29 Großpaschleben (Anhalt)
GND-Nummer: 1046140515
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Wasserlinsen auf einem Teiche | Oben
Aufnahme: 1634
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Offizier; am 14. 2. 1650 nahm er an der Bestattung F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) teil.
Werdegang: Am 1. 9. 1616 übernahm der Märker Wuthenau, nachdem er am 24. 10. 1614 zusammen mit zwei anderen Erben die gen. Güter seines verstorbenen Onkels Heinrich den anh. Fürsten zum Kauf angeboten hatte, doch deren Bewirtschaftung. 1634 bestellte ihn F. Ludwig zum Kriegskommissar. Wohl aus Kriegsgründen wohnte er später nicht mehr auf Großpaschleben, sondern im schallaunischen Viertel von Köthen (1648 erwähnt).
Stand/Stellung: Adel; Kriegskommissar F. Ludwigs.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

245 Ernst Gottlieb von Anhalt-Plötzkau (Der Starke)
* 1620-09-04 Plötzkau | † 1654-03-07 Plötzkau
GND-Nummer: 120525755
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Lerchenbaum | Jn seinem safte
Aufnahme: 1634
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Plötzkau
Wirkung: Regent; laut Briefwechsel arbeitet er an einer Übersetzung der Beschreibung des Königreichs China aus dem Lateinischen ins Deutsche, s. 380427; er unterzeichnete außerdem die Berufung des Schmackhaften (FG 5) zum Oberhaupt der FG.
Bildungsweg: 1641/42 Italienreise; 1652/53 mit F. Emanuel v. Anhalt-Köthen (FG 486) Reise nach Frankreich.
Werdegang: Mit F. Lebrecht v. Anhalt-Köthen (FG 321) nahm er 1640 als Gesandter am Regensburger Reichstag teil; 1653 folgte er mit seinen Brüdern dem Vater (FG 46) in der Regierung.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

246 Franz von Trotha (Der Gebende)
* 1595  | † 1638-11-28 Gotha
GND-Nummer: 132657791
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Balsambaum mit einem angehenckem glase | Nach Vermögen
Aufnahme: 1634
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: 1604 U. Leipzig.
Werdegang: 1634 Kammerpräsident der Stifte Magdeburg und Halberstadt durch Oxenstierna (FG 232), Regierungsdirektor der Magdeburg. Regierung in Halle (1635); kursächs. Kriegskommissar (1635); später sächs.-eisenach. Rat und Oberhauptmann von Gotha.
Stand/Stellung: Adel; fl. Rat u. Oberhauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

247 Georg von Kötschau (Der Prangende)
† 1659 
GND-Nummer: 1270229125
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Calcedonische Lilie | Jn seiner Schöne
Aufnahme: 1634
Aufenthaltsort des Mitglieds: Friemar b. Gotha
Wirkung: Hofamt
Werdegang: 1636-52 Haushofmr. Hz. Ernsts I. von Sachsen-Gotha (FG 19). 1655 beteiligte er sich noch an der ständischen Umlage für die hzl. Stiftung eines Ritterschulprogramms.
Stand/Stellung: Adel; Haushofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

248 Adolph Wilhelm von Krosigk (Der Zerstöbernde)
* frühestens 1608  | † 1665 
GND-Nummer: 116556161
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Anis | Was unruhe macht
Aufnahme: 1634
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: 1624 U. Wittenberg; 1630 U. Bourges (Praeses der Natio German. et Belg.).
Werdegang: 1632 Capitain Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5); 1636 in Diensten Lgf. Wilhelms V. v. Hessen-Kassel (FG 65), später Geh. Rat in Kassel; 1644-49 hess.-kassel. Gesandter beim Westf. Friedenskongreß; 1650-52 Resident in Wien; 1653-54 hess.-kassel. Gesandter beim Reichstag in Regensburg; Präsident des hess.-kassel. Geh. Rats.
Stand/Stellung: Frei- und Panierherr (d. d. 1656-03-11); Geh. Ratspräsident.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 11666

249 Curt Reinicke von Callenberg (Der Durchwachsende)
* 1607-09-07 Wettesingen (b. Volkmarsen, Hessen) | † 1672-04-27 Muskau (Bad M. a. d. Neiße)
GND-Nummer: 128520698
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Durchwachs | Ergentzt was brüchig
Aufnahme: 1635
Aufenthaltsort des Mitglieds: Wettesingen b. Volkmarsen, Hessen-Kassel.
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Witzlebische Frei- und Landesschule zu Roßleben (a. d. Unstrut), die er mit guten Lateinkenntnissen verließ.
Werdegang: Militärdienst unter Wallenstein (1629 Fähnrich, 1630/31 Lt., 1631 Capitainlt., 1632-34 Hauptmann); kursächs. Obristwachtm. unter Dietrich von Taube (1635), Obristlt. (1638), Obrist (1642), Generalwachtm. (1645); seit 1645 oberlausitz. Landvogt (bis etwa 1667), 1652 kursächs. Geh. Rat und Kammerherr, 1664 kfl. Oberhofmarschall.
Stand/Stellung: Reichsfreiher (1651), Reichsgraf (1654, ausgefertigt am 18. 6. 1671); kfl. Oberhofmarschall.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 3303

250 Augustus von Hanow (Der Glänzende)
* 1591-08-10 Greifenberg (Gryfice, Pommern) | † 1661-08-24 Gamig (Kr. Pirna)
GND-Nummer: 116454741
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Orientalischer Hiacint | Jn Himmels Farbe
Aufnahme: 1635Er wurde zusammen mit Friedrich Seifert v. Ponickau (FG 251), Georg Nitzschky (FG 261), Achatius v. Quitzow (FG 262) u. Seifried v. Kayn (FG 263) während der Stationierung in Anhalt (Dez. 1634 bis Aug. 1635) in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Werdegang: 1603-16 Page an thüring., pommer., dän. und holstein. Höfen; 1616 Aventurier unter Joachim v. Rehden; 1618-31 abwechselnd Kammerjunker der Kfn.-Witwe Hedwig v. Sachsen und Soldat; 1631-35 kursächs. Dienst unter Rudolph v. Bindauf, Prinz Ulrich v. Dänemark u. Hz. Franz Albrecht v. Sachsen-Lauenburg (FG 194) u. Hans Georg v. Arnim (FG 255), dabei Aufstieg vom Rittmeister zum Obristen; 1634/35 in Anhalt stationiert; 1641 kursächs. Generalwachtmeister, geriet 1642 in Schlesien in schwed. Gefangenschaft (bis Ende 1644), wurde 1645 reaktiviert u. bis 1647 in Schlesien, Böhmen und der Oberpfalz als Befehlshaber der kursächs. Reiter in der ksl. Armee eingesetzt. 1647-51 diente er in Kursachsen u. wurde 1651 Generalwachtm. u. Obrist von Haus aus; 1655-60 Oberhauptm. in Thüringen und Amtshauptmann von Langensalza, Thamsbrück und Weißensee.
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Obristlt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

251 Friedrich Seifert von Ponickau (Der Sättigende)
† 1651 
GND-Nummer: 1271410907
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Reis | Mit Anmut
Aufnahme: 1635Gemeinsam mit Augustus v. Hanow (FG 250), Georg Nitzschky (FG 261), Achatius v. Quitzow (FG 262) u. Seifried v. Kayn (FG 263) während der Stationierung in Anhalt (Dez. 1634 bis Aug. 1635) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Werdegang: Kurbrandenburg. Hauptmann (1624); als kursächs. Obristwachtmeister (s. o.) in Anhalt einquartiert (1634 und unter Hanow auch 1635).
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Obristwachtm.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

252 Hans Ludwig (von) Knoch (Der Platte)
* 1607  | † nach 1641/vor 1656 
GND-Nummer: 1046140655
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Linsen | Schmecket wol
Aufnahme: 1635
Wirkung: Hofamt; Anfang 1639 Übersetzung des 1. Kap. u. weiterer Teile von Cervantes' Don Quijote (390119, 390121). Auftrag F. Ludwigs ein büchlein von der erkäntnus Gottes aus dem lat. Original zu übersetzen.
Bildungsweg: 1624 U. Jena; 1627 U. Straßburg Jura; 1628 U. Genf.
Werdegang: Sohn von Caspar Ernst (v.) Knoch (FG 33); 1638 Hofmr. F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51); seit 1641 Hofmr. u. Geh. Rat Gf. Friedrich Casimirs v. Hanau-Lichtenberg (FG 695); Übersetzer.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

253 Ernst Dietrich von Starschedel (Der Stete)
† 1646 Oberpfalz
GND-Nummer: 142169110
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Tannenbaum | Jm grünen
Aufnahme: 1635
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1623 U. Leipzig.
Werdegang: Ritter und kursächs. Obristlt.
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Obristleutnant.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

254 Torsten Stålhandske (Der Verjüngernde)
* 1594 Hummelsund (Borga, Finnland) | † 1644-04-21 Hadersleben (Nord-Schleswig, Dänemark)
GND-Nummer: 119479850
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die spitzen von den Fichten | Was alt im leibe
Aufnahme: 1635
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schweden; Finnland.
Wirkung: Offizier. Wie Pappenheim, Thomas Stakenbroek, Jan van Werth oder Königsmarck (FG 515) einer der großen Reiter-Kommandanten des 30j. Krieges.
Werdegang: Von Jugend auf (Page d. Obristen Patrick Ruthwen, den er zu Werbungen nach Schottland begleitete) nahm S. an den dän., russ., poln. u. dt. Kriegen Schwedens teil: Unteroffizier in der Leibgarde, 1622 schwed. Fähnrich in Livland; 1627 Major im Regiment Arvid Horns; 1629 Obristlt. (zuletzt in Preußen); Nach Kg. Gustav Adolfs Landung zeichnete er sich bei der Erstürmung Frankfurts/ O. und als Führer einer finnischen Schwadron bei Breitenfeld aus, auch bewies er ab 1632 als Obrist über die finnische Reiterei (die Hakkapeliten) Tapferkeit in vielen Treffen; 1632 Obrist; 1634 Generalmajor; 1636 Kommandeur des linken Flügels in der Schlacht von Wittstock; 1637 Eroberer Torgaus, 1639-42 Befehlshaber in Schlesien; 1643 Generallt. der Kavallerie, Teilnehmer an Torstenssons Einfall in Jütland. Sein Grabmal hat sich im Dom zu Turku erhalten.
Stand/Stellung: Schwed. Adel; schwed. Generalmajor.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

255 Hans Georg von Arnim (Der Gepriesene)
* 1583 Boitzenburg (Kr. Templin) | † 1641-04-28 
GND-Nummer: 115793615
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die wurtzel Contrayerva | Gegen gift
Aufnahme: 1635
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier; Kenntnis des Frz., Ital., Griech. u. Span. Lektüre der Schriften Xenophons, Josephus' u. Machiavellis, rhetor. begabt. Vf. polit. u. philos. Aufsätze u. meist geistl. Gedichte (ungedruckt), z. B. Bibelbüchlein oder Ein Biblisches Summarium vndt Handbüchlein (1641). Diederich v. dem Werder (FG 31) ehrte ihn als "frommen Und weisen tapfern Man".
Bildungsweg: 1599 U. Frankfurt/O.; 1600 U. Leipzig; 1606 U. Rostock.
Werdegang: Den 1612 in Königsberg angetretenen Hofdienst verließ A. 1613 wegen eines Duells, bot 1614 Kg. Gustav Adolf v. Schweden die Werbung eines Regiments gegen Rußland an, geriet in Verdacht, konnte dennoch als Gesandter in Berlin die Heirat des Königs vorbereiten (s. FG 242), trat 1621 in poln. Kriegsdienste u. von 1626-29 in ksl. unter Wallenstein (1628 Feldmarschall). Als einzigem dt. General gelang A. - zusammen mit Kosaken u. Polen - 1629 ein großer Sieg über den Schwedenkönig (b. Honigfelde), jedoch gab er sofort danach - als Brandenburger u. Lutheraner - die Partei des Kaisers u. Polens auf u. befürwortete, am 21.6.1631 zum kursächs. Feldmarschall ernannt, ein Bündnis mit Gustav Adolf. Als Schwedens eigene Interessen stärker in den Vordergrund rückten, betrieb der reichspatriotisch gesinnte A. eine auf einen umfassenden Frieden abzielende Politik. Er verstand es auch, in Verhandlungen Wallensteins Bestrebungen u. die Schwächen der großen Mächte auszunutzen, mußte aber schließlich im Prager Teilfrieden die Unzulänglichkeit der eigenen Voraussetzungen feststellen. Enttäuscht lebte A., der dennoch als eine der großen politischen Naturen seines Jahrhunderts einzuschätzen ist, fortan als Privatmann in Wittstock bzw. Boitzenburg, wo Oxenstierna (FG 232) A. am 17. 3. 1637 überfallen u. nach Schweden entführen ließ. In abenteuerlicher Flucht (vgl. FG 223) gelangte A. im Dez. 1638 nach Hamburg zurück u. vereinbarte nun mit dem Kaiser u. Kursachsen die Aufstellung einer großen Armee zur Vertreibung der Schweden u. Franzosen. A. starb jedoch, bevor er das Kommando in Schlesien antreten konnte.
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Feldmarschall.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 580

256 Christoph aus dem Winckel (Der Verzehrende)
* 1581  | † 1636-05-20 Halle
GND-Nummer: 1271474255
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Kreutzkraut | Die gelbe galle
Aufnahme: 1635
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Ritterschaftliches Vertretungsamt.
Bildungsweg: 1607 U. Siena.
Werdegang: Landrat im Erzstift Magdeburg unter F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2).
Stand/Stellung: Adel; Landrat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

257 Joachim Ernst von Krockow (Der Wichtige)
* 1601  | † 1645 Danzig
GND-Nummer: 1016618638
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Langer Kürbis | Jn seiner Länge
Aufnahme: 1635
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg, Halle.
Wirkung: Offizier
Werdegang: Als pommer. Obristlt. mußte K. 1630 die Schanze Greifenhagen an die Kaiserlichen übergeben. Er übernahm bald darauf ein Kommando unter Kg. Gustav Adolf v. Schweden, wurde nach der Eroberung v. Windsheim (1.11.1631) Obrist u. operierte z. Tl. in Schlesien (beteiligt an Thurns Niederlage b. Steinau 1.10.1633; 22.12.1633 Sieg über Gf. Puchheim, FG 516). Im Jahr seiner Aufnahme in die FG (1635) befand sich K. als Kommandant v. Magdeburg u. Halle in der Nähe Anhalts. Dort hielt er sich sogar im Juni u. - auf einer Gesandtschaftsreise an den sächs. Kurfürsten - Anfang September auf. K. scheint zur Zeit des Prager Friedens zunächst Oxenstierna (FG 232) seiner Treue versichert zu haben, verließ jedoch, mit Banér (FG 222) zerfallen, bald nach der Schlacht von Wittstock (25.9.1636) die schwed. Armee. 1641 unterstützte er die Aufstellung einer ksl.-kursächs. Armee unter Arnim (FG 255) bzw. Hz. Franz Albrecht v. Sachsen-Lauenburg (FG 194). 1643 als ksl. Generalwachtm. reaktiviert, versuchte K., durch seinen Zug von Böhmen über Schlesien nach Pommern Torstensson aus dem Königreich zu locken, wurde jedoch von dem nachfolgenden Königsmarck (FG 515) zurückgetrieben. K. geriet in Mißkredit u. nahm seinen Abschied.
Stand/Stellung: Adel; schwed., dann ksl. Offizier; Kommandant.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

258 Hans von der Pforte (Der Bemeisternde)
† 1651-01 Puschwitz (b. Torgau)
GND-Nummer: 1138658162
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Meisterwurtzel | So gift als Seuchen
Aufnahme: 1635
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Werdegang: Kursächs. Offizier: 1621 in Schlesien unter Oberst Goldstein; 1631 Obtistlt. u. Kommandant v. Leipzig, welches er am 6.9. Tilly bedingungsweise übergab; am 3.5.1634 als Obrist unter Arnim (FG 255) in der siegreichen Schlacht vor Liegnitz; Teilnahme an der Gesandtschaft zum Abschluß eines Waffenstillstands mit dem Kaiser (Laun, d. d. 28.2.1635 n. St.); 1637 Kommandant v. Wittenberg.
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

259 Wolf Siegmund von Lüchau (Der Gewisse)
* 1604-01-28  | † 1646-09-28 
GND-Nummer: 1046140701
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Bingelkraut | Seiner art
Aufnahme: 1635
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen (?)
Wirkung: Offizier
Werdegang: Ein kursächs. Rittmeister dieses Geschlechtsnamens, der sich Anfang 1634, mit anderen Truppen Hz. Franz Albrechts v. Sachsen-Lauenburg (FG 194) in Anhalt befand, wurde von seinen Kameraden nach Dresden gesandt, um über die vorzugsweise Einquartierung schwed. Truppen in diesem Fürstentum beim Kurfürsten Klage zu führen. - W. S. v. L. scheint, da er bereits 1635 im Rang eines Obristlt. stand, sich bald nach dem Prager Friedensschluß aus dem Kriegsleben zurückgezogen zu haben. Er starb im Rang eines mgfl. bayreuth. Kriegsrats, Obristleutnants u. Oberamtmanns zu Streitberg, Baiersdorf u. Erlangen.
Stand/Stellung: Adel; Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

260 Dietrich (von) Schieck (Der Dienstliche)
* 1601-07 Reinsdorf (zu Landsberg b. Halle) (?) | † 1654-06-22 Krosigk (b. Halle)
GND-Nummer: 1046140868
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Brunellen | Wieder die Bräune
Aufnahme: 1635
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Seit 1615 3 Jahre auf der witzlebischen Frei- u. Landesschule Roßleben (a. d. Unstrut); seit 1619 fast 4 Jahre an der U. Wittenberg, wo er bei Augustus Buchner (FG 362) zu Tisch ging u. dessen Privatunterricht empfing. Auch respondierte er öffentlich.
Werdegang: 1622 dän. Fähnrich unter Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3); 1628 Leutnant in Stralsund; 1630 magdeburg. Hauptmann Mgf. Christian Wilhelms v. Brandenburg; 1631 kurbrandenburg. Hauptmann; 1632 Obristwachtmeister.
Stand/Stellung: Adel; Obristwachtmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

261 Georg Nitzschky (Nitzschke) (Der Wohltuende)
† nach 1643 
GND-Nummer: 1271476444
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Rosmüntze | Den Adern
Aufnahme: 1635Während der Stationierung in Anhalt (Dez. 1634 bis Aug. 1635) zusammen mit Augustus v. Hanow (FG 250), Friedrich Seifert v. Ponickau (FG 251), Achatius v. Quitzow (FG 262) u. Seifried v. Kayn (FG 263) in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Werdegang: 1634/35 als kursächs. Rittmeister unter Hanow (s. o.) in Anhalt stationiert; 1642 als Obristwachtmeister unter dem kursächs. Obergeneralkriegskommissar Joachim v. Schleinitz in Leipzig.
Stand/Stellung: Kursächs. Rittmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

262 Achatius von Quitzow (Der Beistehende)
* 1606-08-08 Wiedelah (Kr. Goslar) | † 1653-10-03 Braunschweig
GND-Nummer: 131668811
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Beyfus | Jn speis´ und artzeney
Aufnahme: 1635Wahrscheinlich während der Stationierung in Anhalt (Dez. 1634 bis Aug. 1635) zusammen mit Augustus v. Hanow (FG 250), Friedrich Seifert v. Ponickau (FG 251), Georg Nitzschky (FG 261) u. Seifried v. Kayn (FG 263) in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1617 U. Helmstedt; 1617 U. Leipzig; 1623 U. Leiden; 1625-28 Kavalierstour durch Italien (1627 U. Siena), Frankreich u. England.
Werdegang: 1628-31 Verwaltung der Güter. Im Dez. 1631 schloß sich Q. der kursächs. Armee unter Arnim (FG 255) an, übernahm bald eine Reiterkompanie im holstein. (Prinz Ulrich v. Dänemark), sachsen-lauenburg. (FG 194) bzw. hanowschen (FG 250) Regiment u. diente bis zu seinem Abschied (1640) als Rittmeister, Obristwachtmeister (Herbst 1636) bzw. Obristlt. Nach dem Rückzug aus dem Kriegsleben bewirtschaftete er seinen Landbesitz.
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Rittmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

263 Seifried von Kayn (Der Aufgelegte)
† nach 1635 
GND-Nummer: 127147736X
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Rottich | Den Adern
Aufnahme: 1635Wahrscheinlich während der Stationierung in Anhalt (Dez. 1634 bis Aug. 1635) zusammen mit Augustus v. Hanow (FG 250), Friedrich Seifert v. Ponickau (FG 251), Georg Nitzschky (FG 261) u. Achatius v. Quitzow (FG 262) in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Werdegang: Kursächs. Rittmeister unter Hanow (s. o.) 1634/35 in Anhalt stationiert. (Ein Obrist Kayn diente 1620 unter den Truppen F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) in Niederösterreich.)
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Rittmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

264 Carl (von) Bose (Der Bewahrende)
* 1596-08-10 Langenhessen (b. Werdau) | † 1657-01-12 Schweinsburg (b. Crimmitschau)
GND-Nummer: 120872811
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Traubelkraut | Für allerhand gewürme
Aufnahme: 1635-08-27Im Sommer 1635 in Anhalt einquartiert, schrieb er sich wahrscheinlich bei seiner Aufnahme in die FG (27.8.1635) auch in deren GB ein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Werdegang: Militärdienst als Page (etwa 1608 beim Bf. v. Bamberg, später bei Wolf Dietrich v. Crailsheim auf Thon) u. als Pikenier in 2 Leibregimentern des frz. Königs (zu Metz, ab 1614 18 Monate; zu Paris, ab 1616 16 Monate, gefreiter Korporal). 1618-20 stieg er bei den Zügen des Mansfelders schnell vom Fähnrich zum Capitainlt. auf, leistete 1620 dem sächs. Kurfürsten Lehnsfolge (Capitain) u. diente 1621-25 als Obristwachtmeister dem Kaiser. 1631 trat er als Obristlt. in die kursächs. Armee ein, beteiligte sich am Zug des schwed. Königs nach Süddtl. u. übernahm 1632 das Regiment zu Fuß Budlitz, das u. a. am 13.5.1634 zu Arnims (FG 255) Sieg b. Liegnitz beitrug. Im Sommer 1635 war er in Anhalt einquartiert (s. o.). Am 31.1.1636 machte B., nun Obrist zu Roß u. Fuß, trotz der Anwesenheit F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) auf das von Schweden besetzte Bernburger Schloß einen (vergeblichen) Überfall. 1638 nahm er seinen Abschied, diente jedoch seinem Kurfürsten noch als Gesandter, Amtshauptm. (ab 1649 für Zwickau u. Werdau, ab 1653 auch für Stolberg) u. Oberster des thüring., erzgebirg. u. vogtländ. Defensionswerks.
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Obristlt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

265 Heinrich Friedrich von Einsiedel (Der Gleiche)
* 1582-06-26  | † 1653-07-10 Bernburg
GND-Nummer: 1046140973
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Gelbe Seeblumen mit ihren blettern | Macht gelbe haar
Aufnahme: 1635
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Hofamt; als bernburg. Hofmr. nahm er an der Bestattungsfeier für F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) teil.
Bildungsweg: 1603 U. Altdorf.
Werdegang: 1623 Hofmann F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26); langjähriger Rat u. Hofmr. (mind. bis 1650) des Sohnes, F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51).
Stand/Stellung: Adel; bernburg. Hofmr.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

266 Heinrich Julius (Wolf) von Wietersheim (Der Ausziehende)
* 1584-12-05 Stadthagen | † 1645-10-10 Opperode (b. Ballenstedt, Anhalt)
GND-Nummer: 120049988
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Naterwurtzel | Die zahnflüsse
Aufnahme: 1635
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Altenburg
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1600 U. Marburg; 1604 U. Leiden; später U. Padua.
Werdegang: 1611 Rat H. Heinrich Julius' v. Braunschweig-Wolfenbüttel; ab 1616 im Dienst Hz. Christians v. Braunschweig-Wolfenbüttel; ab 1618 dessen Hofmr. u. Kammerrat; um 1622 Rittmeister u. ab 1623 halberstädt. Stiftshauptmann u. Amtshauptmann zu Gatersleben (b. Quedlinburg) u. Niendorf (b. Oebisfelde); 1630-37 Geh. Rat u. Stiftshofmr. der Quedlinburger Äbtissin Hzn. Dorothea Sophia v. Sachsen-Altenburg (TG 28).
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat u. Stiftshofmr. der Quedlinburger Äbtissin Hzn. Dorothea Sophia v. Sachsen-Altenburg (TG 28).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

267 Ernst von Zanthier (Der Notfeste)
* nach 1602  | † nach 1636 
GND-Nummer: 1271479648
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wilde Möhren | Ret sein geschlechte
Aufnahme: 1636Der Notfeste scheint zum Dank für seine vielfache Hilfe während der Stationierung in Anhalt in die FG aufgenommen worden zu sein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt
Wirkung: Offizier
Werdegang: Dieser anh. Adlige kam als Obristwachtm. im Regiment Ramsdorf 1636 mit den kursächs. Truppen in seine Heimat. Er gewährte dem in seinem Schloß Bernburg von anderen sächs. Einheiten überfallenen F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) militärischen Begleitschutz auf dem Wege nach Dessau u. sorgte für die Sicherheit Anh.-Köthener Güter. Er war Erbherr auf Brösigk sowie jüngerer Bruder von Christoph Albrecht v. Z. (FG 161).
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Obristwachtm.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

268 Christian Ernst (von) Knoch (Der Weichende)
* 1608-07-10 Harzgerode | † 1655-12-03 Plötzkau
GND-Nummer: 120325535
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Wurtzel Alraun | Helffenbein
Aufnahme: 1636Auf einer seiner häufigen Gesandtschaftsreisen nahm K. im Juli 1648 Hz. Ludwig in Schlesien u. 2 Begleiter (FG 508-510) in die FG auf. Knoch war an der Verbesserung von Reimgesetzen u. anderen Geschäften der FG beteiligt. Er bereitete 1651 die Übertragung der Leitung auf den Schmackhaften (FG 5) vor.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1624 U. Helmstedt; 1624 U. Jena; 1627 U. Straßburg Jura; 1628 U. Genf.
Werdegang: Sohn von Caspar Ernst (v.) Knoch (FG 33); in Kriegsdiensten (1631-39), Aufstieg bis zum Obristlt. zu Roß; Er nahm im April 1639 seinen Abschied, wurde 1641 Landeshauptmann von Anhalt-Zerbst, 1643 anh. Gesamtrat, 1645 Geh. Rat F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) bis zu dessen Tod im Jan. 1650, danach bis 1655 Direktor der Köthener Vormundschaftsregierung für F. Wilhelm Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 358). Zu Knoch s. 380320A u. ö.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

269 Franz Carl von Sachsen-Lauenburg (Der Schönste)
* 1594-05-02  | † 1660-11-30 
GND-Nummer: 136198368
Bekenntnis:Katholisch (bis 1630 Lutherisch)
Gesellschaftspflanze und -wort: Die doppelte Granatenblüht | Jn hoher voller blüht'
Aufnahme: 1636Wahrscheinlich bei einem Besuch in Köthen; weitere Aufenhalte dort 1637 und neun Jahre später, als der Neffe Franz Erdmann (FG 459) in die FG aufgenommen wurde.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Lauenburg; Kursachsen.
Wirkung: kursächs. Generalmajor
Bildungsweg: Studium am Tübinger Collegium illustre wie drei andere Brüder (s. FG 234). Dort wurde er angeleitet, Akademiereden zu halten.
Werdegang: Er diente in den Heeren der Union u. des Mansfelders, dem er mit seinem Regiment nach der Schlacht an der Dessauer Brücke (1626) - wo er u. a. seinem Bruder Julius Heinrich (FG 311) gegenüberstand - nach Schlesien u. Ungarn (vgl. FG 3) folgte. Von Bethlen Gabor (dem Gatten seiner späteren 2. Gemahlin) überfallen, entrann er nur mit wenigen Begleitern, vermochte auch nicht im Folgejahr sein Glück zu verbessern, sondern mußte den verlustreichen Rückzug der dän. Truppen bis nach Jütland mitmachen u. bei Aalborg im Oktober 1627 kapitulieren. Nach der Landung Kg. Gustav Adolfs schloß er sich demselben an, wurde jedoch schon am 9.10.1630 in Ratzeburg von Pappenheim wiederum zur Übergabe gezwungen. Er wechselte als kurbrandenburg. u. kursächs. Obrist bzw. ab 1634 als Generalmajor in die Armee Arnims (FG 255) über, betätigte sich jedoch nicht so sehr militärisch als vielmehr diplomatisch im Zusammenwirken mit seinen Brüdern.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Offizier.
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270 Wilhelm von Brincken (Der Beregnete)
* 1586 (?)  | † 1642-04-12 (bestattet) 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Wolriechende wilde rosenstrauch | Leßt sich weit riechen
Aufnahme: 1636
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt
Wirkung: Offizier
Werdegang: 1630 kämpfte B. als schwed. Major in Preußen gegen Polen. Am 12.9.1633 bat Bernhard v. Weimar (FG 30) Oxenstierna (FG 232), den Obristlt. B. bei der schwed. Fahne zu halten. Nach der Niederlage von Nördlingen übertrug Bernhard ihm kurz das Kommando in Würzburg. Offenbar im Jahr des Prager Friedensschlusses (1635) wechselte er jedoch als Obristlt. in die kursächs. Armee über. Von etwa Ende März bis Ende Juli 1636 in Anhalt einquartiert, wurde dem damals zum Obristen beförderten B. u. a. der Schutz des Fürstentums aufgetragen. Er kam den anh. Fürsten bei der Erfüllung dieser Aufgaben sehr entgegen u. mag daher wohl auch zum Dank in die FG aufgenommen worden sein. B. scheint, von den Anhaltinern bestärkt, nur widerwillig den Befehl zum Abzug seiner Dragoner befolgt zu haben; er nahm unmittelbar danach seinen Abschied. Nach der Belagerung der bfl. würzburgischen Festung Königshofen trat er in ksl. Dienste. Über sein Ende berichtet das Theatrum Europäum für 1637-10-13: "ist er endlich in Schwachheit deß Leibs und Gemüths gerathen/ und solcher gestalt rasend und unsinnig worden/ daß man ihn anlegen/ und mit 4. Ketten binden müssen/ darüber er also in rasender Dollheit und Unsinnigkeit verstorben/ unnd von dieser Welt abgeschieden" (TE III (1670), S.861).
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Obrist.
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271 Julius von Hoym (Der Verbessernde)
* ca. 1581  | † 1651-07-23 (bestattet) Esbeck
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Scharley | Des Weins geschmack
Aufnahme: 1636
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Wolfenbüttel
Bildungsweg: 1591 U. Helmstedt.
Stand/Stellung: Adel
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272 Anthon von Ditfurth (Der Ungefehrte)
* 1588-11-26 Stadthagen | † 1650-05-07 Stadthagen
GND-Nummer: 1046141163
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das schöne Frauenhaar | Fürs Wasser
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) im Herbst 1636 auf seiner norddt. Reise bei einem Besuch Gf. Ottos V. v. Holstein-Schaumburg (FG 198) in der Gft. Schaumburg aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schaumburg
Wirkung: Städtisches Amt; Hofamt.
Bildungsweg: 1597-1600 Page u. Mitschüler Gf. Julius' v. Holstein-Schaumburg in Stadthagen, nach dessen Fortgang er privat unterrichtet wurde. Imm. 24.10.1604 U. Marburg (bis 1606); 1606-08 Kavaliersreise durch Frankreich, England u. die Niederlande.
Werdegang: 1608-14 Hofjunker Gf. Ernsts v. Holstein-Schaumburg in Stadthagen bzw. Bückeburg, 1614-18 Drost zu Stadthagen, wo er im akadem. Gymnasium "fast täglich" (LP Stolberg) Kollegs u. Disputationen besuchte. Etwa 1622-44 auch Geh. Rat v. F. Ernsts Witwe Hedwig.
Stand/Stellung: Adel; Drost, Geh. Rat.
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273 Anthon von Wietersheim (Der Umfahende)
* 1587-07-14 Stadthagen | † 1647-01-21 Barmstedt (Gft. Pinneberg)
GND-Nummer: 12111709X
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gürtelkraut | Hält inne
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) im Herbst 1636 auf seiner norddt. Reise anläßlich der Huldigung für Gf. Otto V. v. Holstein-Schaumburg (FG 198) in der Gft. Schaumburg aufgenommen. Johann Rist (FG 467), der die Huldigung verfolgte und F. Ludwig traf, verfaßte auf W. drei Gedichte.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schaumburg
Wirkung: Regierungsamt; F. Ludwig konnte 1642 eine großzügige Spende des Umfahenden für den Druck des GB 1646 verzeichnen. Auf W.s Tod schrieb Rist eine Ode oder Loblied/ über den ... Ümfahenden, in der es u. a. heißt: "weil man seinen witz gekennet/ Jst ümfahend Er genennet."
Bildungsweg: Imm. 7.7.1603 U. Marburg.
Werdegang: 1618-24 Geh. Rat u. Kanzler Hz. Christians v. Braunschweig-Wolfenbüttel, Bischof v. Halberstadt; 1622 mußte er dem Domkapitel seinen Eid aufkündigen, konnte aber noch einige Zeit unter dem Tollen Christian amtieren. 1621 hatte er von seinem späteren Schwager Albrecht v. Belzig drei verschuldete Güter in Anhalt gekauft, zögerte die Bezahlung aber hinaus, so daß sich seine Schwiegermutter an den Kaiser wandte. Um 1633 wurde er v. Gf. Jobst Hermann zum holstein-schaumburg. Kanzler ernannt, machte jedoch bereits 1637 Anstalten, dessen jungen Nachfolger Gf. Otto V. (FG 198) in politisch schwieriger Lage im Stich zu lassen, zumal dieser auch sein Gehalt u. andere Schulden nur langsam zu bezahlen vermochte. Er nahm daher eine Stelle als Kanzler, Geh. Rat u. Drost (zu Barmstedt) Hz. Friedrichs III. v. Holstein-Gottorf (FG 388) an. Ks. Ferdinand III. verlieh ihm das Palatinat ad personam (d. d. 29.3.1642).
Stand/Stellung: Adel; Kanzler, Geh. Rat u. Drost.
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274 Henrich von Redinghoven (Der Erhitzende)
* ca. 1596/97  | † 1666 Maarssen (b. Utrecht) (bestattet)
GND-Nummer: 1046145169
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die frucht Ananas | Was erkältet
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) im Herbst 1636 auf seiner norddt. Reise bei einem Besuch bei Gf. Otto V. v. Holstein-Schaumburg (FG 198) in der Gft. Schaumburg aufgenommen.
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Schule in Köln; 1611/12 Paed. Herborn; später U. Herborn; 1627 U. Leiden.
Werdegang: 1631/32 Major der Westind. Kompanie in Brasilien; 1641 Gouverneur derselben in Angola.
Stand/Stellung: Adel; Gouverneur der Westind. Kompanie.
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275 Franz von Ditfurth (Der Rotbraune)
* 1590-10-12 Stadthagen | † 1654-02-20 Hagenburg (b. Stadthagen)
GND-Nummer: 121561909
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Raden mit der blühte | Verzeret die kröpfe
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) im Herbst 1636 auf seiner norddt. Reise bei einem Besuch bei Gf. Otto V. v. Holstein-Schaumburg (FG 198) in der Gft. Schaumburg aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schaumburg
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt.
Bildungsweg: Bis zum Jahr 1606 teilte er die Erziehung seines älteren Bruders Anthon (FG 272).
Werdegang: Nach 1606 widmete er sich der Bewirtschaftung von Gut Dankersen (b. Rinteln), diente 1607-12 - abgesehen von einer militärischen Ausbildung in den Niederlanden (1609) - als Hofjunker Gf. Hermanns v. Holstein-Schaumburg; 1612-16 Hofmr. des Bruders, Gf. Georg Hermann v. Holstein-Schaumburg; 1616 Rittmeister Gf. Ottos zur Lippe-Brake (FG 121), dann dessen Hofmr. (1616-18) und Arkebusierlt. (1618-21); Drost der Ämter Sachsenhagen, Hagenburg, Lauenau, Bokeloh und Mesmerode Gf. Hermanns v. Holstein-Schaumburg (1622-30, von Haus aus 1630-34). Nach dessen Tod 1634 Verwalter der beiden ersten Ämter für die Witwe Gf. Hermanns u. der übrigen für Gf. Otto V. v. Holstein-Schaumburg; seit 1636 auch Landdrost für Gf. Otto. Nach dem Aussterben des Grafenhauses im Jahre 1640 ließen ihm die Welfen das Drostenamt zu Bokeloh u. Mesmerode.
Stand/Stellung: Adel; Drost.
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276 Gerhard Romilian von Kalcheim gen. Leuchtmar (Der Ausheilende)
* 1589-12-05 Spich (b. Siegenburg) | † 1644-10-18 Berlin
GND-Nummer: 117668710
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Schwartz oder Walwurtz | Zu grunde
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise im Herbst 1636 in Hamburg aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kalkum b. Düsseldorf
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt.
Bildungsweg: Schule in Duisburg; 1607-13 U. Köln; 1613-17 Reise nach Frankreich, Italien, England u. die Niederlande.
Werdegang: 1620-21 Fähnrich Kalcheims gen. Lohausen (FG 172) im Böhm. Krieg, wo er zu diplomatischen Zwecken eingesetzt wurde; 1622-24 Rat und Kämmerer Mgf. Johann Georgs v. Brandenburg; 1626-28 Rat und Hofmr. Prinzessin Catharinas in Siebenbürgen bei der Eheschließung mit Bethlen Gabor; Hof- und Kammergerichtsrat, Direktor der Kriegssachen, Geh. Rat u. Amthauptmann der Gft. Ruppin (bis 1636) für Kf. Georg Wilhelm v. Brandenburg (FG 307); nach dem Prager Frieden drängte Gf. Schwarzenberg K. - ähnlich wie Götzen (FG 490) - wegen proschwed. Einstellung aus dem Amt. 1638 Gesandter Pgf. Ludwig Philipps v. Simmern (FG 97); ab 1641 Geh. Rat. Im Sommer 1641 schloß er zu Stockholm in Verhandlungen u. a. mit Erskein (FG 421) einen Waffenstillstand mit der schwed. Macht ab.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat.
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277 Tönnies Wulf von Haxthausen (Der Prächtige)
† 1665 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Persianische Lilge | Jn schöner ausblüht
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise im Herbst 1636 in Hamburg aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Hofamt
Werdegang: 1633 verwandte sich Lgf. Wilhelm V. v. Hessen-Kassel (FG 65) bei Oxenstierna (FG 232) für seinen Kammerjunker H., da dessen Güter im Stift Paderborn großen Schaden erlitten hatten. Er bat für ihn um eine Entschädigung aus konfisziertem katholischen Kirchengut u. sandte ihn mit der Botschaft vom Sieg zu Hessisch Oldendorf an den Reichskanzler. Der Prächtige stieg mit der Zeit zum Kassler Hofmarschall u. zum Oberamtmann von Homburg auf.
Stand/Stellung: Adel; Hofmarschall u. Oberamtmann.
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278 Christian (von) Rantzau (Der Gezierte)
* 1614-05-02 Schloß Hadersleben | † 1663-11-08 Kopenhagen
GND-Nummer: 119532239
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Jndische Jasimin | Jn auserlesenen farben
Aufnahme: 1636In die FG wurde er Ende 1636 bei Gelegenheit der Reise aufgenommen, welche F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zur Ordnung der holstein-schaumburg. Herrschaft (s. FG 198) von Bückeburg (vgl. FG 272) u. a. nach Hamburg, Holstein u. vielleicht nach Mecklenburg führte.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Breitenburg b. Itzehoe (Holstein)
Wirkung: Hofamt; Rist (FG 467), Pastor im nahen Wedel (Kr. Pinneberg), feierte ihn in einer Lobrede (1646) u. einer Willkommrede (1658). Der Briefwechsel dieses wohl reichsten Adligen des dän. Königreichs erwähnt neben polit. Gefälligkeiten u. praktischen Verehrungen an Dynasten u. a. immer wieder von ihm gesammelte, getauschte oder verschenkte Miniaturporträts, selten jedoch auch einmal etwas Literarisches (s. FG 286). Johann Rist (FG 467) verbrachte bei ihm auf Breitenburg 1642 4 Tage, erhielt Geld u. einen Silberbecher. Er widmete R. Dichtungen (Friedens-Posaune). Georg Neumark (FG 605) setzte ihm aus Anlass einer Reise durch Weimar ein Willkommensgedicht auf (in G. N.: Fortgepflantzter Musikalisch-Poetischer Lustwald, Jena 1657, 2. Abt., S. 194-196).
Bildungsweg: 1627-29 Ritterakademie Sorø (Mathematiklehrer Joh. Lauremberg).
Werdegang: 1627 ließ Wallenstein Rantzaus vom Vater ererbtes Schloß Breitenburg (b. Itzehoe) stürmen u. die berühmte Bibliothek plündern. 1629/30 zu Gessingholm auf Jütland, wo seine Blatternerkrankung den Tod der Mutter verursachte. 1630 Reise mit der dän. Delegation zum Kurfürstentag nach Regensburg u. weiter nach den Niederlanden u. Frankreich. 21.6.1634 dän. Hofjunker, bald darauf Kammerjunker (bis 22.6.1636). Nach seiner Heirat zog sich R. zunächst auf Breitenburg zurück, nahm jedoch 1639 bzw. 1640 Bestallung als kgl. Amtmann (zu Rendsburg) u. Landrat an. Von 1643-45 diente er auch als dän. Generalkriegskommissar, mußte sich aber vor dem Kriegsgericht verantworten. Nach dem Tode Kg. Christians IV. ernannte ihn desen Nachfolger im August 1648 zum Geh. Rat u. Statthalter der Hztt. kgl. Anteils, schlug ihn am 26.11.1648 zum Ritter des Elefantenordens u. ernannte ihn zum Inspektor (1648) u. Amtmann (1648) zu Steinburg wie auch zum Landvogt (1649) in Süderdithmarschen. 1649/50 erstand er durch Tausch u. Kauf vom Gottorfer Hz. Friedrich (FG 388) das ehedem holstein-schaumburg. Amt Barmstedt u. den Flecken Elmshorn (Kr. Pinneberg), worauf der Kaiser - bei Gelegenheit einer Gesandtschaftsreise Rantzaus nach Wien - dessen Erhebung in den Reichsgrafenstand gründete. Die Karriere des 1651 an den Hof in Kopenhagen Berufenen erreichte 1661 dank Kg. Friedrichs Bedürfnis, sein absolutistisches Herrschaftsstreben auf einen ergebenen, nicht zum dän. Adel gehörigen Vornehmen zu stützen, ihren Höhepunkt: Assessor in allen neueingerichteten Kollegien, Reichsrat, Oberstatthalter mit Funktion eines Premierministers, Präsident des Staatskollegiums. - Als kgl. Vertreter beim Dresdner Begräbnis der dän. Prinzessin u. sächs. Kfn.witwe Hedwig kam er im Sommer 1642 auch nach Anhalt (1. 7. 1642 nach Köthen). Auf der Rückreise vom Regensburger Reichstag gelangte er Anfang Nov. 1653 auch nach Weimar, wo er mit Hz. Wilhelm (FG 5) u. a. Verhandlungen über die Pachtung des weimar. Amts Oldisleben anknüpfte.
Stand/Stellung: Domprobst zu Hamburg; Reichsgrafenstand d. d. 16.11.1650 n. St.; Präsident des Staatskollegiums (Kopenhagen).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | 

279 Ernst von Wietersheim (Der Einfache)
* wohl vor 1600  | † 1638 ertrunken vor Glückstadt
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Stendelwurtzel | Jn Doppleter Kraft
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Holstein-Schaumburg
Wirkung: Offizier; Hof- u. Regierungsamt. 1637 versprach Innhausen (FG 238) F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2), Wietersheim eine Kopie des Gedichtes Kurtze Beschreibung Des Erdichteten Cupidinis zukommen zu lassen. F. Ludwig, der nichts von W.s Tod erfahren hatte, erinnerte Innhausen 1640 daran, daß der Einfache noch nicht die neue Ausgabe des Du Bartas (s. FG 25) subskribiert habe. Rist (FG 467) schrieb auf W. ein Trauergedicht.
Bildungsweg: 1611 U. Rostock.
Werdegang: Am 6.2.1631 im Gefolge Hz. Bernhards v. Sachsen-Weimar (FG 30) auf dem Leipziger Konvent; dän. Rittmeister; holstein-schaumburg. Drost v. Pinneberg.
Stand/Stellung: Adel; Drost.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

280 Detlev (von) Rantzau (Der Ausgesuchte)
* 1577-08-10 Putlos (Kr. Oldenburg, Holstein) | † 1639-03-19 Drage (D.-Friedrichsruhe, Kr. Steinburg)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Muscaten Röselein | Unter den meisten
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Glückstadt
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: 1595 U. Heidelberg; 1596 U. Rostock; später Akademie Straßburg (Oratio pro armis, 1597 unter Melchior Junius gehalten u. danach dreimal gedruckt); dann vielleicht wieder in Rostock; später Kavalierstour durch die Niederlande, England, Frankreich, Italien u. Spanien.
Werdegang: 1604-10 dän. Hofjunker und Hofmarschall (1610-13); Im Kalmar-Krieg führte er 1611/12 die Hoffahne; Ende 1616 ernannte ihn Kg. Christian IV. zum Ritter der Elefanten- u. Danebrog-Orden. Dem Rückzug aus dem Hofdienst folgten bald nach der Eheschließung neue Verpflichtungen als kgl. Amtmann (ab 1614 Steinburg, ab 1615 Süderdithmarschen, vgl. FG 278 u. 281); 1619 Mitglied des Kriegsrates; ab 1624 Landrat; 1626-[29] Kriegskommissar und Landdrost (ab 1627); von 1627 an besaß er auch die Pfründe eines Propstes der Hamburger Domkirche, in welcher ihm später sein Schwiegersohn Christian (FG 278) folgte. Kg. Christian delegierte ihn auch zu Kommissionen u. Gesandtschaften (1629 bei den Lübecker Friedensverhandlungen).
Stand/Stellung: Adel; Landdrost.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

281 Graf Christian (von) Pentz (Der Ansehnliche)
* 1600  | † 1651-09 Flensburg
GND-Nummer: 121778029
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Nadelblume | Jn hoher vieler blüht
Aufnahme: 1636F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) nahm den sprachbegabten u. juristisch gebildeten Hofmann Ende 1636 auf seiner norddt. Reise auf.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein; Glückstadt.
Wirkung: Regierungsamt. Johann Rist (FG 467) schrieb Gedichte in P.’ Auftrag, widmete ihm als Retter Holsteins seinen Kriegs- und Friedens Spiegel (1640) u. erhielt von ihm einen goldenen Becher. Als Harsdörffer (FG 368) auf Betreiben Rists F. Ludwig am 14.5.1648 vorschlug, sich u. a. der Dienste des Ansehnlichen zu bedienen, um Kg. Friedrich III. für den Eintritt in die Akademie zu gewinnen, scheiterte der Versuch.
Bildungsweg: 1619 U. Rostock; 1620 U. Leipzig; 1623 Akademie Orléans; 1624-26 U. Padua; später Reise nach Frankreich, Italien u. Spanien.
Werdegang: 1626-29 dän. Hofjunker; 1628 Kdt. von Fehmarn; 1630-48 Gouverneur von Glückstadt, wo er sich 1630 im Krieg mit Hamburg u. 1643-46 bei der Verteidigung Holsteins gegen die Schweden auszeichnete. 1644 konnte er aber nicht die Eroberung Glückstadts durch die Schweden verhindern. Kg. Christian ernannte ihn auch zum Amtmann von Rendsburg (bis 1639) u. Steinburg (ab 1639, vgl. FG 278 u. 280). 1631/32 verhandelte er heimlich mit kurbayer. Beauftragten über eine teilweise dän. Besetzung des Ebt. Bremen. Von 1636-38 verfolgte der prokaiserlich gesinnte Pentz, den Diplomaten seiner Zeit für einen verkappten Papisten hielten, auf häufigen Gesandtschaften (1636 Dresden u. Wien, 1637 Bonn, Dresden u. Wien, 1638 München u. Wien) nicht nur die Anerkennung seines Köngis als Friedensvermittler, sondern darüber hinaus auch recht eigenmächtig Pläne für eine ksl.-dän. Allianz gegen Schweden. Er wurde von Kg. Christian IV. bei seiner Verheiratung einer unehelichen Tochter des Königs bereits mit dem Elefantenorden geehrt u. erlangte vom Kaiser wegen der Hoffnung auf ein Bündnis sogar den Grafenstand (Reich u. Erblande, s. u.). 1639 nahm er als dän. Vertreter an den Friedensgesprächen zu Hamburg teil. Anfälle von Tobsucht, die durch den Wechsel der kgl. Favoritinnen u. dem dadurch verursachten Parteienstreit am Hof geschürt wurden, führten 1645 kurzfristig zu seiner Amtsenthebung. 1648 mußte er seine Posten zu Steinburg u. Glückstadt abgeben, wurde pro forma Amtmann zu Flensburg, lebte jedoch tatsächlich verarmt u. zeitweilig unter Arrest bis zum baldigen Tod.
Stand/Stellung: Graf (6.6.1636 n. St.); Gouverneur, Amtmann, dän. Gesandter; Domherr in Lübeck.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

282 Carl Milchling von Schönstadt (Der Fertige)
* um 1605  | † 1642/43 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weidewinde | Jn seinem Laufe
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schönstadt b. Marburg
Bildungsweg: 14.5.1620 Imm. Paed. Herborn; 1626 U. Marburg; zwischen 9.10.1629 u. 9.1.1630 U. Bourges; 1634 U. Kassel.
Werdegang: Bei der Aufnahme in die FG 1636 könnte er in dänischen Diensten gestanden haben.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

283 Rudolph Maximilian von Sachsen-Lauenburg (Der Rotgelbe)
* 1596-06-18/19(?)  | † 1647-10-01 
GND-Nummer: 133619656
Bekenntnis:Lutherisch, später Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Türckische Röselein | Jn Höchster Farbe
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Lauenburg
Wirkung: Obrist
Bildungsweg: Studium am Collegium illustre Tübingen (wie drei andere Brüder, s. FG 234), wo er u. a. auch unter Th. Lansius 1613 eine Oratio contra Galliam hielt.
Werdegang: Der ältere Bruder Hz. Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg (FG 311) machte ihn 1622 zum Kommandeur eines seiner beiden ksl. Regimenter. 1626 wurde er in Lüttich bei der Werbung von ksl. Volk im Handgemenge mit Bürgern der Stadt verwundet. 1631 nahm er im Range eines Obristen an Tillys Belagerung u. Einnahme Magdeburgs teil. Am 27.3.1632 mußte er an der Spitze der kleinen Garnison von Donauwörth vor dem anrückenden Schwedenkönig fliehen.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Offizier.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

284 Claus (von) Sehested (Der Sonderbare)
* 1612  | † 1649-01-27 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wolriechende Kornblumen | Jn Anmütigem geruche
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Dänemark
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt. Johann Rist widmete S. seine Alamodesatire „Rettung der Edlen Teütschen Hauptsprache“ (1642) u. schrieb auf S.s Hochzeit mit Christenza v. Lindenow 1643 eine poet. "Hochzeit-Rede".
Bildungsweg: 1629-31 Akademie Sorø; 1634 U. Straßburg.
Werdegang: 1635/36 dän. Hofjunker, darauf Hofmarschall des brem. Ebf. Friedrich v. Dänemark (1648 Kg. Friedrich III. v. Dänemark). 1643 wurde er Amtmann zu Hindsgavl.
Stand/Stellung: Adel; Hofmarschall, dän. Amtmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

285 Gabriel von Wietersheim (Der Feiste)
* nach 1587 Stadthagen | † 1652-02-18 Lübeck
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Fethenne | Zum Verwundeten Därmen
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Lübeck
Wirkung: Stiftsherr. Ende 1637 widmete Johann Rist (FG 467. 1647) u. a. W. seine Gedichtsammlung „Poetischer Lust-Garten.“
Werdegang: 1607 Lübecker Domherr; 1627 übernahm er die Aufsicht über die Domschule (Scholasticus) u. das dazugehörige Finanzwesen (Structuarius); 1639 Großvogt des Bf.s Hans von Lübeck (Hz. v. Schleswig-Holstein, FG 286).
Stand/Stellung: Adel; Domherr, Scholasticus und Structuarius in Lübeck.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

286 Hans von Lübeck, Herzog von Schleswig-Holstein  (Der Nützliche)
* 1606-03-18  | † 1655-02-18 Eutin
GND-Nummer: 118712292
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Muscaten Müntze | Vors Magenwehe
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Eutin
Wirkung: Geistlicher u. Regent. Er besaß eine Bibliothek (heute in UB Kiel) u. unterhielt eine Hofschule, verbesserte noch als Bischof sein Latein u. Griechisch u. konstruierte Uhren u. Himmelskugeln. Korrespondenz mit dem Astronomen Hevelius; er hinterließ Manuskripte mathemat. u. histor. Inhalts. Dank an Gf. Rantzau (FG 278) für eine ihm gesandte, aber nicht näher gekennzeichnete "comedi". Adam Olearius (FG 543) veröffentlichte ein lat. Trauergedicht auf Bf. Hans u. setzte ihm ein Denkmal in seinem Werk Kurtzer Begriff Einer Holsteinischen CHRONIC (1663).
Bildungsweg: Vom Herbst 1625 bis zum Herbst 1629 unternahm H. mit seinem Hofmr. Curt v. Einsiedel (FG 417) eine große Kavaliersreise: Niederlande, Winter 1625/26 Paris, Frühjahr 1626 England, Sommer 1626 bis Frühjahr 1627 Blois (im Herbst Frankreichtour), darauf nach Padua, Herbst 1627 bis Frühjahr 1629 U. Siena (Herbst 1628 nach Rom u. Neapel), bis Sommer 1629 U. Padua. Reise nach Den Haag, Frankreich u. Spanien.
Werdegang: Nach der o. g. Reise wurde er als Nachfolger seines gefallenen Bruders Adolph 1631 Koadjutor u. am 7.11.1634 als Nachfolger seines Oheims Johann Friedrich Bf. v. Lübeck (Residenz Eutin).
Stand/Stellung: Herzog; Bischof v. Lübeck.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

287 Franz von Hennin (Der Saure)
* 1600/1601 Bistum Metz | † ca. 1645 b. Olmütz
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der grosse Sauerampfer | Jn Bestendigkeit
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Böhmen?
Wirkung: Offizier
Werdegang: Er stand von Jugend auf in militär. Diensten, zunächst im 2. frz. kgl. Leibregiment (1617/18), darauf kurzfristig in Böhmen, in der Armee von Erzhz. Leopold v. Österreich u. unter span. Fahne in den Niederlanden. Er trat nach zweijähriger Pause als Aventurier um 1624 in Ungarn in den Dienst Hz. Franz Albrechts v. Sachsen-Lauenburg (FG 294), mit dessen Schicksal sich fortan das seinige verknüpfte. In einem Regiment des Hz.s wurde er in Pommern zum Rittmeister befördert. Er kämpfte unter Arnim (FG 255) in Preußen, konnte wegen einer Infektion 1629 nicht mit Franz Albrecht in den Mantuan. Erbfolgekrieg (1629/30) ziehen, begab sich aber anschließend wieder zum Herzog, welcher ihn unter dem Vorwand eines Paßbegehrens im Frühjahr 1632 nach Donauwörth zu Kg. Gustav Adolf v. Schweden sandte, um diesem das Ausscheiden Franz Albrechts aus dem ksl. Dienst anzuzeigen. Wegen der Verhandlungen des Herzogs mit Wallenstein wurde auch H. 1634 verhaftet u. in Wien in ksl. Gewahrsam gehalten. Nach der Entlassung Franz Albrechts aus ksl. Haft (Dez. 1635) müßte auch er befreit worden sein. Er trat nach seiner Aufnahme in die FG (s. o.) wieder in ksl. Dienste, kämpfte u. a. 1643 als Obrist in Böhmen u. stieg bis zum ksl. Generallt. auf. Er fiel auf einem Zug in Mähren bei Olmütz.
Stand/Stellung: Adel; ksl. Generalleutnant.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

288 Christoph Deichmann (Der Lautere)
* 1576 Burgsteinfurt | † 1648 Hamburg
GND-Nummer: 104357541
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Kalmus | Jn seiner grüne
Aufnahme: 1636
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Güstrow
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Studium am Gymn. Burgsteinfurt, an der U. Köln sowie 1595 U. Herborn, 1598 U. Wittenberg u. schließlich 1599 U. Marburg; Gelehrtenreise durch Frankreich, die Niederlande u. Italien; 1605 U. Marburg Disputation u. Promotion.
Werdegang: Sohn von Rütger D., Bürgermeister von Steinfurt (Gft. Bentheim); er trat am 23.10.1605 in Marburg (s. Bildungsweg) mit einer Oratio de docendi ac discendi Juris necessitate eine Professur der Rechtswissenschaft an (bis 1.5.1621), nachdem er am 15.4.1605 Christina, die Tochter seines Lehrers Hermann Vultejus, geheiratet hatte. Lgf. Moritz v. Hessen (FG 80) zog ihn in seine Dienste, entließ ihn jedoch 1621 wegen eigenmächtigen Aushandelns der Binger Übereinkunft mit dem span. General Spinola, welche das gefährdete Hessen-Kassel von der Union trennte. Er fand im August 1621 eine neue Stellung als gfl. lipp. Kanzler u. Vizepräsident des Hofgerichts zu Detmold, wo er während der Unmündigkeit Gf. Simon Ludwigs (FG 124) von 1627-31 u. a. auch mit F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) als einem der Vormünder geschäftlich zu verkehren hatte. Nach dem Eintritt Schwedens in den Krieg wurde er Gesandter der nord. Macht im Westfäl. Kreis sowie Resident in Osnabrück. Noch von Hz. Johann Albrecht II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158) zum Kanzler ernannt, mußte ihn dessen Witwe in ihrer Bedrängnis (FG 175 u. 511) schon 1639 wieder entlassen. Lgfn. Amalia Elisabeth v. Hessen-Kassel (FG 65) bestellte ihn zum Geheimen Rat und Residenten in Hamburg, wo er ab 1644 auch Kurbrandenburg vertrat.
Stand/Stellung: Bürger; Kanzler.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 4403

289 Georg von der Goltz (Der Verdauende)
* 1588-03-12 Mellen (b. Regenwalde, Hzt. Pommern) | † 1662-10-10 Reinfeld (Hzt. Schleswig-Holstein-Plön)
GND-Nummer: 1055704221
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Knobloch | Was hart ist
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön
Wirkung: Regierungsamt; er trieb mathemat. Studien, erregte mit seinen Erfindungen in höfischen Kreisen Aufmerksamkeit u. stellte auch die Universalhistorie in praktischen Tabellen zusammen. Unter den Manuskripten fanden sich nach seinem Tod auch geistliche Gedichte. Er las das Neue Testament auf griechisch u. liebte Gespräche über nichtkontroverse theolog. Themen.
Bildungsweg: Er wuchs 1590-96 bei seinem Oheim Christoph v. Manteuffel zu Kerstin auf, besuchte 1596-98 die Schule im pommer. Dramburg, wurde nach weiterem Stud. 1602 auf das Gymn. Merseburg geschickt u. studierte ab 1603 an den UU. Leipzig u. Frankfurt/O. (Imm. März 1605). 1607-10 Student am Tübinger Collegium.
Werdegang: Seit 1610 auch Hofmr. u. Reisebegleiter Hz. Joachim Ernsts v. Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (FG 101); seit 1622 dessen Geh. Rat und Amtmann zu Reinfeld.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat u. Amtmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

290 Jürgen (von) Biswang (Der Häusliche)
† ca.1649 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Zwiebeln | Zum meisten speisen
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen. Das Reimgesetz scheint anzudeuten, daß der Häusliche vor nicht zu langer Zeit geheiratet u. die Bewirtschaftung seines Besitzes übernommen hatte.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg
Werdegang: stammte aus der ursp. aus Schwaben kommenden in Mecklenburg ansässigen adl. Familie Bieswang/Bischwang
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

291 Paul (von) Rantzau (Der Eingemachte)
* 1598 Kiel | † 1670 
GND-Nummer: 129178128
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gurcken | Wird so genossen
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Gottorf
Wirkung: Städtisches Amt.
Bildungsweg: 1610 U. Gießen; 1610 U. Heidelberg; 1617 U. Jena; 1620 U. Wittenberg; 1621 U. Leipzig; U. Padua; 1624 U. Siena.
Werdegang: Er diente dem Halberstädter (Hz. Christian v. Braunschweig-Wolfenbüttel) als Aventurier u. dem dän. König als Hofjunker. Er wurde später gottorf. Kammerjunker (bestallt 24.7.1625), Landrat u. Amtmann zu Kiel.
Stand/Stellung: Adel; Kammerjunker, Landrat u. Amtmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

292 Adam (von) Lowtzow (Der Schwarzbraune)
† 1641(?) 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Schwartzbraune Zwieselbeer | Dient für den schlag
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen. Die gedruckten Mitgliederlisten der Akademie entstellen den Geschlechstnamen des Schwarzbraunen wohl infolge eines Lesefehlers so sehr, daß schon zu Lebzeiten F. Lduwigs seine Zugehörigkeit zur FG verborgen bleiben mußte.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Gottorf
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Kammerpage Hz. Adolphs von Schleswig-Holstein-Gottorf. 1627 als mecklenburg. Jägermeister in Güstrow belegt. Später gottorf. Kammerjunker u. in Diensten hzl. Witwe Augusta (gest. 5.2.1639) in Husum.
Stand/Stellung: Adel; Jägermeister u. Kammerjunker.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

293 Franz von Cramm (Der Bedeckte)
* 1610-01-04 Volkersheim (b. Wolfenbüttel) | † 1661-10-19 Plön (?)
GND-Nummer: 1013240472
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Silgen | Erweißt sich wol
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Stallmeister Hz. Joachim Ernsts v. Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (FG 101).
Stand/Stellung: Adel; Stallmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

294 August von Sachsen-Lauenburg (Der Hundertfältige)
* 1577-02-17  | † 1656-01-18 Lauenburg
GND-Nummer: 121733955
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Hundertbletterige Rose | Ausblühet nützlich
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Lauenburg
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: Er lernte Latein u. erhielt eine Chance zur militär. Ausbildung, als er 1604 in den Türkenkrieg zog.
Werdegang: Als ältester von 10 heranwachsenden Söhnen Hz. Franz' II. folgte er seinem Vater 1619 in der Regierung, während die übrigen Brüder meist ihr Glück im Feld u. in der Diplomatie versuchten. Da das Schloß zu Lauenburg abgebrannt war, wurde unter Hz. August Ratezeburg zur Residenzstadt des im 30jährigen Krieg ohnmächtigen Kleinstaats, welcher - zus. mit Anhalt - den Rest des askanischen Erbes darstellte.
Stand/Stellung: Herzog; Reichsfürst.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

295 Thomas von Görne (Der Wachsende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Hausloch | Auf dem dache
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Wirkung: Hofamt?
Werdegang: Görne muß in fremden (sachsen-lauenburg., mecklenburg. oder schlesw.-holstein.?) Diensten gestanden haben, da er nach der Aussage des Reimgesetzes die Heimat verlassen hatte.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

296 Ernst von Berg (Der Bedeutende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Aufgeschnittene frische Galäpfel | Der Dreyen Eines
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Uckermark
Wirkung: In der FG war er unter dem Namen v. Berchen bekannt.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

297 Daniel von Plessen (Der Reine)
* 1606-01-03 Hoikendorf (b. Wismar) | † 1672-03-08 
GND-Nummer: 121431827
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Jrländische Holtz in gezimmertem Gewölbe | Von spinn- und würmen
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Schwerin
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt; rednerisch begabt.
Bildungsweg: 1616 U. Rostock; U. Leiden; 1624 U. Groningen; U. Oxford; er verbrachte ein Jahr in London u. bereiste Frankreich (1629).
Werdegang: 1633-35 mecklenburg. Hauptmann unter Fritz von Ihlenfeld (FG 304); dann wohl zur Zeit des Prager Friedensschlusses (1635) mecklenburg. Rat u. Amtmann von Schwerin (s. FG 175); 1641-44 Hofmr. Hz. Christians (Louis); seit 1650 mecklenburg. Landrat.
Stand/Stellung: Adel; Hofmr. u. mecklenburg. Landrat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

298 Christoph (von) Zülow (Der Faslich(t)e)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Wunderbaum/ wie er in samen scheust | Treibet wol aus
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Schwerin; Braunschweig-Calenberg (?).
Werdegang: Bei o. g. handelt es sich wahrscheinlich um den 1599 bezeugten, auf Zülow (b. Schwerin) gesessenen u. mit Anna v. Lützow vermählten Christoph (v.) Zülow oder einen Verwandten. Unter den Truppen Hz. Georgs v. Braunschweig-Calenberg (FG 231) befand sich im Lager vor Hildesheim im Frühjahr 1632 auch ein mecklenburg. Oberstlt. Zülow mit seinen fünf Reiterkompanien.
Stand/Stellung: Adel; Offizier (?).

299 Joachim von Vintzelberg (Der Vierblätterige)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein vierfaches Kleeblat | Felt glücklich
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg (?)
Bildungsweg: Studium am Collegium illustre in Tübingen.
Werdegang: Es erscheint zweifelhaft, daß er mit dem protestant. Pfarrer (zu Münstedt b. Peine, Stift Hildesheim) u. Liederdichter J. V. identisch ist.
Stand/Stellung: Adel

300 David (von) Raben (Der Wohlgefällige)
* kurz vor 1600  | 
GND-Nummer: 1044327499
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Rohtes Tausendschön | Jn augen
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg (?)
Bildungsweg: 1611 U. Greifswald; 1615 U. Rostock; 1617 U. Leipzig; 1622 Tübinger Collegium illustre.
Werdegang: Sohn des Jürgen v. Raben auf Stuck (b. Grabow), meckl. Landrat
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

301 Olof von der Lancken (Der Scheuchende)
† 1668 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch, später reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Gauchheil oder Rohte Mirrhe | Der wunden zufälle
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise zusammen mit Carl Gustav v. Hille (FG 302), Hans Zacharias v. Rochow (FG 303), Fritz (v.) Ihlenfeld (FG 304), Georg (v.) Peccatel (FG 305) u. Rickwan v. der Lancken (FG 306) in Mecklenburg (Güstrow?) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Güstrow
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt in Güstrow; wurde zusammen mit Georg v. Peccatel (FG 305) von F. Ludwig am 3.8.1648 durch dessen Geh. Rat Christian Ernst v. Knoch (FG 268) zur Aufnahme neuer Mitglieder (FG 508-510) in Strelitz eingeladen.
Bildungsweg: Reisen nach Frankreich, Italien u. durch Deutschland.
Werdegang: Militärdienst in der ksl. u. frz. Armee; mecklenburg. Stallmeister; mecklenburg.-güstrower Amtshauptmann v. Ivenack, Strelitz u. Wanzka; 1631-36 Hofmr. Hz. Johann Albrechts II. (FG 158) u. Gustav Adolphs v. Mecklenburg-Güstrow (FG 511). Nach dem Tod Johann Albrechts entließ dessen Bruder Adolph Friedrich (FG 175) im Zusammenhang mit dem Vormundschaftsstreit auch den zum reformierten Bekenntnis übergetretenen Lancken. Dieser scheint der Witwe Eleonora Maria jedoch bis zu deren Tod weiter als Rat u. Hofmr. bzw. Hofmarschall gedient zu haben.
Stand/Stellung: Rat, Hofmr. u. Hofmarschall der Hzn.-Witwe Eleonora Maria v. Mecklenburg-Güstrow (TG 17. AL).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

302 Carl Gustav von Hille (Der Unverdrossene)
* vor 1590 Zachan (b. Stargard/ Pommern) | † 1647-09 Allersheim (b. Holzminden)
GND-Nummer: 129300454
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Beerenklau | Jn heilsamen wirckungen
Aufnahme: 1636, Güstrow (?) | Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise zusammen mit Olof v. der Lancken (FG 301), Hans Zacharias v. Rochow (FG 303), Fritz (v.) Ihlenfeld (FG 304), Georg (v.) Peccatel (FG 305) u. Rickwan v. der Lancken (FG 306) in Mecklenburg (Güstrow?) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Güstrow
Wirkung: Hofämter. H. verfaßte unter Beteiligung von Harsdörffer (FG 368) u. Schottelius (FG 397) das erste Buch über die FG, Der teutsche Palmbaum (1647). Mit F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) wechselte er häufig Briefe. Etliche Bücher aus Hilles nachgelassener Sammlung kaufte Hz. August d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) 1648 für seine Bibliothek an.
Bildungsweg: Page am kurbrandenburg. Hof (Berlin); 1609 Studienreise durch Deutschland, U. Wittenberg; 1612 U. Rostock.
Werdegang: Engl. Herkunft. Vater James Hill als Söldner in schwed. Dienst bis 1608, danach verschiedene zivile u. militär. Funktionen vielleicht in mecklenburg., gewiss in kurbrandenburg. (Berlin) u. lgfl.-hess. Diensten (Kassel), 1627 begleitete C. G. seinen Vater nach England (London). C. G. war Edelknabe am kurbrandenburg. Hof in Berlin, um 1626 Hofjunker in Kassel (bis 1627), in diesem Jahr Reise nach Güstrow; 1627-28 in Paris, 1628 u. 1629 in Güstrow u. in den Niederlanden, 1628/29 in England, ebenso 1630 u. 1633. Hofjunker in Güstrow, das er im Zuge des Vormund- u. Regentschaftsstreits nach dem Tode Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenb.-Güstrow (FG 158) 1636 verlassen mußte. 1639 Hofmr. Hzn. Sophia Elisabeths v. Braunschweig-Wolfenbüttel, geb. Hzn. v. Mecklenb.-Güstrow (TG 42b. AL). Er blieb in dieser Stellung bis kurz vor seinem Tod. 1646 Erwerb von Grundbesitz: Lalendorf (b. Güstrow).
Stand/Stellung: Adel; hzl.-braunschweig-wolfenbüttelscher Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

303 Hans Zacharias von Rochow (Der Trucknende)
* 1603-10-23 Grüneiche (b. Brandenburg) | † 1654-[09 oder 11]-07 Heidelberg
GND-Nummer: 121597601
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ackerwurtzel oder die gelbe Lilge | Ohne hitze
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise zusammen mit Olof v. der Lancken (FG 301), Carl Gustav v. Hille (FG 302), Fritz (v.) Ihlenfeld (FG 304), Georg (v.) Peccatel (FG 305) u. Rickwan v. der Lancken (FG 306) in Mecklenburg (Güstrow?) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Güstrow
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: Besuch der Gelehrtenschule zu Joachimsthal (Kr. Angermünde/Eberswalde).
Werdegang: Niederländ. u. schwed. Militärdienst; 1631-36 Geh. Rat Hz. Johann Albrechts II. v. Mecklenburg-Güstrow (FG 158); 1638-40 Geh. Rat Gf. Ottos V. v. Holstein-Schaumburg (FG 198) u. dessen Statthalter zu Pinneberg; anschließend im Dienst der Hzn.-Witwe Christina Margarethe v. Sachsen-Lauenburg (bis 1650); seit 1651 Geh. Rat u. Kanzler des pfälz. Kf. Karl Ludwigs I.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat u. Kanzler.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

304 Fritz (von) Ihlenfeld (Der Verkriechende)
* 1588-09-22  | † 1655-03-22 Gülzow (Kr. Güstrow)
GND-Nummer: 1037996437
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Holwurtz | Nach der Meyzeit
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise zusammen mit Olof v. der Lancken (FG 301), Carl Gustav v. Hille (FG 302), Hans Zacharias v. Rochow (FG 303), Georg (v.) Peccatel (FG 305) u. Rickwan v. der Lancken (FG 306) in Mecklenburg (Güstrow?) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Güstrow
Wirkung: Hofamt
Werdegang: 1602 Page bei Christoph v. Lindsteden; 1609 kurbrandenburg. Pikenier; 1610 Dienst unter Friedr. Heinr. v. Oranien; 1612-14 dän. Gefreiter Korporal; 1614-18 Dienst unter Jürgen v. Lübbersdorff; 1618 bayer. Kornett u. 1622 Lt.; mecklenburg.-güstrower Capitainlt.; 1625-28 Kommissar u. Amtshauptmann zu Stargard; 1628-31 Gesandter in Stockholm; 1631-34 Kommandeur eines Reiterregiments u. 1634/35 niedersächs. Kreisrat; 1636-43 Hofmr. Hz. Gustav Adolphs v. Mecklenburg-Güstrow (FG 511), währenddessen auch Rat der Prinzenmutter Hzn.-Witwe. Eleonora Maria (TG 17. AL) u. Kommandant von Güstrow.
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

305 Georg (von) Peccatel (Der Behaltende)
† nach dem 23.8.1657 (s. u.) 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert?
Gesellschaftspflanze und -wort: Coriander Samen | Das fleisch von maden
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise zusammen mit Olof v. der Lancken (FG 301), Carl Gustav v. Hille (FG 302), Hans Zacharias v. Rochow (FG 303), Fritz (v.) Ihlenfeld (FG 304) u. Rickwan v. der Lancken (FG 306) in Mecklenburg (Güstrow?) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: [Mecklenburg-Güstrow]
Wirkung: Hofamt; P. wurde zusammen mit Olof v. der Lancken (FG 301) von F. Ludwig am 3.8.1648 durch dessen Geh. Rat Christian Ernst (v.) Knoch (FG 268) zur Aufnahme neuer Mitglieder (FG 508-510) in Strelitz eingeladen.
Bildungsweg: 1614 U. Rostock; 1620 U. Greifswald.
Werdegang: In dem Dokument der Leichprozession der Güstrower Herzoginwitwe Eleonora Maria (TG 17. AL) ist er am 23.8.1657 als einer ihrer Beamten bezeugt.
Stand/Stellung: Adel; Hofbeamter.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

306 Rickwan von der Lancken (Der Zugeeignete)
* vor 1584  | † zw. 1644-06 und 1647-01 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Hertzgesper oder Hertzgespan | Dem hertzen
Aufnahme: 1636Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf seiner norddt. Reise zusammen mit Olof v. der Lancken (FG 301), Carl Gustav v. Hille (FG 302), Hans Zacharias v. Rochow (FG 303), Fritz (v.) Ihlenfeld (FG 304) und Georg (v.) Peccatel (FG 305) in Mecklenburg (Güstrow?) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Güstrow
Wirkung: Hofamt in Güstrow; am 3.7.1648 wußte F. Ludwig noch nichts von seinem Tod, da er ihn noch an der Aufnahme neuer Mitglieder in Strelitz teilnehmen lassen wollte.
Werdegang: 1589/91 diente er am pommer. Hof (als Page?).
Stand/Stellung: Adel; Hofbeamter.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

307 Georg Wilhelm von Brandenburg (Der Aufrichtende)
* 1595-11-03 Cölln/Spree | † 1640-12-01 Königsberg
GND-Nummer: 102116156
Bekenntnis:Reformiert (bis 1613 Lutherisch)
Gesellschaftspflanze und -wort: Grüne Zirbelnüß oder Pistacchi | Was fast zergangen
Aufnahme: 1637
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Regent
Bildungsweg: Imm. WS 1611 U. Frankfurt/ O. (Wahl zum Rektor 16.10.1611).
Werdegang: Ab 1614 jülich-klev. Statthalter. Im 30jährigen Krieg vermochte der willensschwache Fürst mit seiner Neutralitätspolitik nicht die weit auseinander liegenden Landesteile gegen fremde Okkupation, Durchzüge u. Kontributionen zu schützen. Nachdem Jägerndorf, die Stifte Magdeburg u. Halberstadt u. die preuß. Häfen schon seinem Hause verlorengegangen waren, schloß sich G. W. 1627 unter dem Einfluß seines leitenden Ministers, des kath. Grafen Adam v. Schwarzenberg, dem Kaiser an, kehrte jedoch unter dem Eindruck des Restitutionsedikts 1630 zur Neutralität zurück u. ließ sich nach Gustav Adolfs Einfall in der Mark sogar auf die schwed. Seite ziehen. 1635 trat G. W. dem Prager Frieden bei, scheiterte aber mit der von Schwarzenberg ab 1636 betriebenen aktiven Verteidigungspolitik gegen Schweden, so daß er sich 1638 in das relativ sichere Königsberg zurückziehen mußte.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Kurfürst u. souveräner Hz. v. Preußen.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 2163

308 Siegmund von Brandenburg (Der Treffliche)
* 1592-11-20 Cölln/Spree (?) | † 1640-04-30 Schloss Kleve
GND-Nummer: 117386669
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wilder Galgan | Dem Munde dienlich
Aufnahme: 1637
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Regent; Kalcheim gen. Lohausen (s. FG 172) widmete ihm bereits 1629 seine Salluste-Übersetzung.
Werdegang: Sohn von Kfs. Johann Georg v. Brandenburg (1525-1598) aus dessen Ehe mit Elisabeth v. Anhalt und dadurch Neffe von F. Ludwig (FG 2); er erhielt kein eigenes Territorium, sondern wurde aus den Einkünften der Mark Brandenburg unterhalten. Er fungierte zeitweilig als klevischer Statthalter (1639) u. übernahm dieses Amt auch mehrmals (1637, 1632, 1636) auf einige Jahre in der Mark, wenn Kf. Georg Wilhelm (FG 307) vor fremden Heeren ausweichen mußte. Er vollzog den Wechsel Kf. Johann Sigismunds zum reformierten Bekenntnis nicht mit u. bewahrte auch politisch - darin Georg Wilhelms Minister Schwarzenberg (s. FG 307) verwandt - eine traditionell reichspatriotische, kaiserfreundliche Einstellung. Dennoch erreichte er 1628/ 29 von Wallenstein ebensowenig eine Schonung der Mark wie später von den Schweden, gegen die Schwarzenberg ab 1636 mit unzureichenden Mitteln Krieg führte.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Markgraf.
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309 Zacharias (von) Quetz (Der Gebräuchliche)
† nach 1641 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gunderman | Jm essen
Aufnahme: 1637
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Güstrow
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt.
Bildungsweg: 1612 U. Leipzig; 1629 U. Siena.
Werdegang: Er wurde niedersächs. Kreisrat, auch Rat u. Hofmr. der Hzn.-Witwe Maria Eleonora v. Mecklenburg-Güstrow (TG 17. AL), welche ihn u. Milagius (FG 315) am 17.8.1640 mit der Vertretung ihres Vormundschaftsanspruchs (FG 175 u. FG 511) auf dem Regensburger Reichstag von 1640/41 beauftragte. Hier feierte Milagius Quetz' Vermählung mit Felicitas Stettner (21.2.1641) durch ein dt. Gedicht. In Regensburg verkehrte er auch mit dem Bruder der Hzn., F. Christian II. Anhalt-Bernburg (FG 51), u. mit Georg Hans v. Peblis (FG 102). Anschließend reiste er in derselben Angelegenheit zum Kaiser nach Wien.
Stand/Stellung: Adel; Kreisrat, Rat u. Hofmeister.
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310 Hans Philipp (von) Geuder (Der Ergänzende)
* 1597  | † 1650 
GND-Nummer: 1015426611
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Sanickel | Was verwundet
Aufnahme: 1637-05-25Die Aufnahme erfolgte auf Vorschlag F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) (Brief vom 17.5.1637) durch F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Köthen in absentia, vermutlich in Anwesenheit von Caspar Ernst v. Knoch (FG 33), Cuno Hartwig v. dem Werder (FG 164), Wolf (v.) Schlegel (FG 72) u. Hans Ernst v. Freyberg (FG 140). F. Ludwig schickte F. Christian am 12.11.1637 viele Köthener Drucke der FG.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Nürnberg; Franken.
Wirkung: Ständisches Amt. Schon am 16.8.1637 konnte F. Ludwig seinem Neffen F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg, der fortan einen großen Teil des Brief-, Bücher- u. Nachrichtenaustauschs mit Geuder in Nürnberg abwickelte, befriedigt eine Probeübersetzung des neuen Gesellschafters zurücksenden. Die von G. in Angriff genommene Übers von Quevedos Suenos (in der frz. Übertragung Scarrons) wurde anscheinend nicht abgeschlossen oder gedruckt, so daß ein anderer, nämlich der erst 1645 in die Akademie aufgenommene Moscherosch (FG 436), 1640 mit einer solchen Arbeit an die Öffentlichkeit treten konnte.
Bildungsweg: Studienaufenthalte u. Reisen in den Niederlanden, Frankreich, Italien (1614 U. Siena) u. Spanien.
Werdegang: stammte aus der Nürnberger Patrizierfamilie "Geuder v. Heroldsberg"; nach einer Militärzeit als ksl. Leutnant (im Regiment der fränk. Reichsritterschaft) u. Rittmeister wurde G. Rat des Kantons Gebürg, sodann Hofmr. u. Kanzleidirektor v. Gf. Wolf Ernst v. Löwenstein-Wertheim. Im dt. Krieg Kg. Gustav Adolfs v. Schweden trat er eine Rittmeisterstelle an, fungierte jedoch bald als schwed. Kriegsrat im fränk. Kreis u. Gesandter der fränk. Ritterschaft (ab Mai 1634 auch Vertreter der Grafen im fränk. Kreisrat des Heilbronner Bunds). Nach dem Prager Friedensschluß (1635) bestellte ihn F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg zum Rat u. Hofmr. u. schickte ihn 1636 zur Wahl Kg. Ferdinands nach Regensburg, wo er den Ritterschlag empfing u. auch zum Rat (v. Haus aus) Mgf. Christians v. Brandenburg-Bayreuth (FG 145) ernannt wurde. Später stieg er zum Hauptmann des reichsritterschaftl. Orts Gebürg auf, erlangte dadurch den Titel eines ksl. Rats, übernahm auf Lebenszeit das Direktorium der fränk. Reichsritterschaft u. führte sodann auch das Generaldirektorium der reichsunmittelbaren Ritterschaftskreise Franken, Schwaben u. Rheinstrom.
Stand/Stellung: Adel; Ritterschaftsdirektor, Rat u. Hofmeister.
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311 Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg (Der Glückhafte)
* 1586-04-09 Wolfenbüttel | † 1665-11-10 Prag
GND-Nummer: 121400719
Bekenntnis:Lutherisch, ab 1640 katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Güldener Widerthon | Den Miltzsüchtigen
Aufnahme: 1637, Köthen | Eintragung in das GBKö. 1637. Um den 22.11.1646 besuchte J. H. anläßlich der FG-Aufnahme seines Sohns Franz Erdmann (FG 439) F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) nochmals einen Besuch ab.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Lauenburg.
Wirkung: Regent; Diplomat.
Bildungsweg: 1600 U. Helmstedt; Collegium illustre Tübingen.
Werdegang: Ksl. Regimentsführer u. Diplomat, 1634–35 lag er mit seinem Bruder Hz. Franz Albrecht (FG 194) in der Wiener Neustadt gefangen. Teilnahme am Friedenskongreß in Osnabrück. In 2. Ehe vermählt mit Elisabeth Sophia, Tochter v. Kf. Johann Georg v. Brandenburg, verw. Radziwill (TG 32); seit 1656 Regent Sachsen-Lauenburgs.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Militär.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | Digitaler Portraitindex

312 Dam Vitzthum von Eckstädt (Der Abhelfende)
* 1595-09-10  | † 1638-03-10 Warnemünder Schanze
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wasserdosten oder Künigundkraut | Den Schäden
Aufnahme: 1637-07-27Im Zusammenhang mit verschiedenen kursächs. Einquartierungen u. Durchzügen in Anhalt während eines Besuchs in Köthen von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) aufgenommen, zusammen mit Georg Hermann v. Schweinitz (FG 313), Johann Friedrich v. Veltheim (FG 314) u. dem anh. Rat Milagius (FG 315).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Offizier, Regierungsamt.
Bildungsweg: 1602 U. Leipzig; 1608 U. Jena honoris causa.
Werdegang: 1628 ksl. Obristwachtmeister u. Kommissar; 1631 kursächs. Obristlt.; 1633 Obrist u. Generalkriegskommissar; 1635 Generalfeldwachtmeister; am 14.6.1634 war er an Arnims (FG 255) Sieg über Colloredo bei Lindenbusch vor Liegnitz mitbeteiligt (vgl. FG 258 u. FG 264). Nach dem Pirnaer Vorfrieden musterte er am 24.8.1634 die ihm von Mitzlaff (FG 223) übergebenen Truppen Hz. Wilhelms v. Sachsen-Weimar (FG 5). Da er nach der kursächs. Eroberung Magdeburgs 1636 zum Statthalter des Erzstifts ernannt wurde u. im Folgejahr Truppendurchzüge u. Einquartierungen Anhalt in Mitleidenschaft zogen, versuchten die benachbarten anh. Fürsten ihn durch die Aussicht auf ein Geldgeschenk günstig zu stimmen. Als im nahen Wettin ein Truppenrendezvous bevorstand, kam er am 27.7.1637 zu einem eiligen Besuch nach Köthen (s.o. Aufnahme). In den folgenden Monaten war er maßgeblich an den Erfolgen des ksl.-kursächs. Heeres im Magdeburg., Brandenburg., Braunschweig-Lüneburg. u. Pommerschen (Demmin u. Wolgast im Dez. 1637) beteiligt, wurde jedoch am 9.3.1638 bei der Belagerung der Warnemünder Schanze so schwer verletzt, daß er am folgenden Tag starb.
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Obrist, Generalfeldwachtmeister, Kommandant u. Statthalter des Erzstifts Magdeburg.
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313 Georg Hermann von Schweinitz (Der Bringende)
* 1602-02-24 Krain (b. Strzelin, Schlesien) | † 1667-04-30 Breslau
GND-Nummer: 104313471
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Rohte Rüben | Lust zum essen
Aufnahme: 1637-07-27Als Hauptmann im Regiment Dam Vitzhums v. Eckstädt (FG 312) wurde er zusammen mit ihm, mit Johann Friedrich v. Veltheim (FG 314) u. Martinus Milagius (FG 315) von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Köthen aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Ab 1617 Schule in Jauer (Schlesien); Begleitung Hz. Franz Carls v. Sachsen-Lauenburg (FG 269) durch das Reich, Frankreich u. die Niederlande.
Werdegang: 1622/23 Militärdienst im Heer Hz. Christians v. Braunschweig-Wolfenbüttel; 1634 kursächs. Hauptmann, nahm 1622 am Durchbruch von Fleury (vgl. FG 4) u. am Entsatz von Bergen-op-Zoom teil u. geriet am 27.7.1623 in der Schlacht von Stadtlohn in Gefangenschaft. Nach seiner Auslösung kehrte er zur Mutter in die Heimat zurück, heiratete u. ergriff erst wieder 1634 als Hauptmann zu Fuß in der kursächs. Armee die Waffen (1638 Oberstwachtm.; 1641 Oberstlt.). Als tapferer u. umsichtiger Verteidiger Freibergs gegen die große schwed. Armee (27.12.1642-17.2.1643) bis zum Entsatz durch Piccolomini (FG 356) erlangte er großen Ruhm. Zum Obristen befördert, blieb er bis nach dem Friedensschluß Kommandant von Freiberg. Darauf wurde er zum kursächs. Kammerherrn, Kriegsrat u. Amtshauptmann (Stolpen, Radeberg u. Hohnstein, Bez. Dresden) befördert. Angesichts der Türkengefahr ernannte ihn die Stadt Breslau 1663 zu ihrem Befehlshaber.
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Hauptmann.
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314 Johann Friedrich von Veltheim (Der Genesende)
* 1616-03-30 Harbke (Kr. Haldensleben/Oschersleben) | † 1641-08-19 Halle/Saale
GND-Nummer: 131692771
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die wurtzel Olsenig | Durch Schweis
Aufnahme: 1637-07-27, Köthen | Zusammen mit Dam Vitzhums v. Eckstädt (FG 312), Georg Hermann v. Schweinitz (FG 313) u. Martinus Milagius (FG 315) von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Harbke (b. Haldensleben)
Wirkung: Nach dem Lebensbericht seiner Funeralschrift übte sich der Landedelmann V. gern durch anregende Gespräche mit Gelehrten, Offizieren u. anderen Leuten von Welt.
Bildungsweg: 1631 U. Wittenberg.
Stand/Stellung: Adel
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315 Martinus Milagius (Der Mindernde)
* 1598-03-11 Triestewitz (b. Torgau) | † 1657-06-28 Dessau
GND-Nummer: 115795685
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Seiffenkraut | Die Miltz
Aufnahme: 1637-07-27, Köthen  | Zusammen mit Dam Vitzhums v. Eckstädt (FG 312), Georg Hermann v. Schweinitz (FG 313) u. Johann Friedrich v. Veltheim (FG 314) von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt
Wirkung: Regierungsamt; geistl. Liederdichter Der Singende Jesaia (Bremen 1646). Ein Anhang zu diesem Werk enthält 33 fremde, teils revidierte alte, teils neue Lieder (u. a. von Opitz [FG 200] u. Werder [FG 31] u. F. Ludwig). Trotz seiner diplomatischen u. administrativen Tätigkeit fand er noch Zeit, sich an der orthographisch-grammatischen Diskussion der FG, an der Durchsicht fremder Werke wie F. Ludwigs Beschreibung der ital. Reise, an den Reimgesetzen (FG 479, 512 u. 524) u. an anderen Geschäften der Akademie wie den Verhandlungen mit Zesen (FG 521) zu beteiligen. Er verteidigte im Zusammenhang mit den Verhandlungen zum Westfäl. Frieden die Ansprüche Anhalts auf askan. Lande im Stift Halberstadt: Manifestum Ascaniense, in: Vindiciae Anhaltinae.
Bildungsweg: Schule in Torgau, ab 1608 in Colditz, 1610-12 in Freiberg, 1612/13 in Zerbst, 1613-15 in Stettin, 1615-19 Bremen; 1619 U. Frankfurt/O. Jura, disputierte unter Cyriacus Herdesianus "de Expensis" u. erlangte im selben Jahr (1622) das Lizentiat. Schrieb Utilissima Expensarum tam Extra-Judicialium, quam Judicialium materia quatuor Disputationibus exhibita (1623).
Werdegang: 1623-26 Advokat in Zerbst; ab 1626 Amtmann F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26); 1632-34 Halberstädter Rat unter Statthalter F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2), dann Rat F. Ludwigs u. F. Augusts von Anhalt-Plötzkau (FG 46) u. schließlich anh. Gesamtrat (1635-57); daneben zeitweilig auch Rat der Hzn.-Witwe Eleonora Maria v. Mecklenburg-Güstrow (TG 17. AL), 1637 Kanzler v. Anhalt-Zerbst, 1650 Vormundschaftsrat Hz. Wilhelm Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 358) und 1654-57 anh.-dess. Kanzler F. Johann Casimirs (FG 10). In zahlreichen Gesandtschaften vertrat er Anhalt (u. a. 1634 Frankfurter Konvent, Reichstag zu Regensburg 1640/41, ab 1645 bei den Friedensverhandlungen in Osnabrück, 1652/53 Reichstag in Regensburg), Mecklenburg-Güstrow u. außerdem mit bestimmten Aufträgen Kurbrandenburg, Hessen-Kassel u. - bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden - die pfälz. Linien Simmern (FG 97) u. Zweibrücken (FG 476).
Stand/Stellung: Bürger; Lic. jur, Rat u. Kanzler.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

316 Friedrich Casimir von Ortenburg (Der Verharrende)
* 1591-01-23 Burg Waldeck (b. Kemnath, Oberpfalz) | † 1658-03-02 Dorfbach (b. Passau) (?)
GND-Nummer: 136532438
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die wurtzel China | Jm besten wesen
Aufnahme: 1637Sein alter Bekannter aus der Amberger Jugendzeit, F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51), verwandte sich am 19.12.1637 bei F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) für die Aufnahme des Grafen in die FG. Vergeblich jedoch versuchte F. Christian F. Ludwig dazu zu bewegen, dem Reichsgrafen nachträglich die Stelle vor dem fränk. Reichsritter Geuder (FG 310) einzuräumen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Ortenburg/Bayern
Wirkung: Regent; begabter Aquarellist und Entworfszeichner (Garten; Decke).
Bildungsweg: Bildung in Amberg; U. Heidelberg; Kavalierstour durch das Reich, die span. Niederlande, Frankreich u. England. Hierbei war Juluis v. Bülow (FG 163) zeitweilig sein Hofmr. (1608/09 Reichstag zu Regensburg, Akademie von Sedan).
Werdegang: Die am 13.3.1616 getroffene ksl. Entscheidung des ortenburg. Erbschaftsstreits bestimmte ihn zum Erben der Grafschaft (1628). Er versuchte die seit 1601 verpfändete Grafschaft vergeblich von dem ksl. Hofkanzler Gf. Hans Joachim v. Sinzendorf einzulösen. Den Rest seiner Tage verlebte der Graf auf Alt-Ortenburg bzw. auf dem von ihm nach 1652 verschönerten Schloß Dorfbach. F. Christian v. Anhalt-Bernburg besuchte ihn im Juli 1636, Dez. 1637 u. im März u. Okt. 1638.
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

317 Hans von Rochow (Der Beliebte)
* 1596-08-18 Zinna (b. Jüterbog) | † 1660-09-16 Stülpe (b. Luckenwalde)
GND-Nummer: 130617385
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die vollblüende Anemone Röselein | Unter den Schönsten
Aufnahme: 1638-01, Köthen?
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1613-16 U. Padua; 1614 U. Siena. Er besuchte anschließend Paris u. wartete kurz einem La Rochefoucauld, Gouverneur v. Poitiers, u. in Bristol einem Gf. v. Emden" (Ostfriesl.?) auf.
Werdegang: Im Regiment des kursächs. Generalleutnants Wolf v. Mansfeld stieg er von 1620 bis etwa 1623 zum Rittm. auf, begab sich danach auf sein vom Vater ererbtes Gut Plessow, begleitete 1626 die kurbrandenburg. Prinzessin Catharina zur Hochzeit mit Bethlen Gabor nach Siebenbürgen (vgl. FG 276) u. diente darauf kurz in einer von Kf. Georg Wilhelm (FG 307) geworbenen Truppe als Rittmeister. 1631 in der kursächs. Armee als Rittm. reaktiviert, wurde R. schnell zum Major u. 1632 zum Obristlt. u. Führer des Regiments Arnim (FG 255) befördert. Ende 1634 u. im Sommer 1635 waren Kompanien des Obristen R. in Anhalt einquartiert. 1641 beteiligte sich R., dessen Regiment der sächs. Kurfürst inzwischen Kurbrandenburg überlassen hatte, an der Finanzierung einer neuen ksl. Armee (FG 194 u. 255). Nach seinem Ausscheiden aus diesem Heer übernahm er als Obrist ein kurbrandenburg. Regiment (genannt 23.5.1644). Später wurde er als Obrist von Haus aus, als Amtshauptmann zu Lehnin u. als Kammerherr Kf. Friedrich Wlhelms v. Brandenburg (FG 401) geführt.
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Obrist.
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318 Moritz Adolph von Dehn-Rotfelser (Der Geschickte)
* um 1580  | † 1639 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Buchampfer | Wider hitz´ und gift
Aufnahme: 1638
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Militär; Landessamt.
Bildungsweg: D-R. diente von der Pike auf.
Werdegang: Kursächs. Offizier. Wurde am 1.10.1633 unter Gf. Thurn als Obrist eines Reiterregiments aus Arnims (FG 255) Armee an der Steinauer Brücke durch Wallenstein mitgeschlagen, konnte sich aber auf Breslau zurückziehen. Anfang 1634 kam es wegen der Einquartierung zu Reibereien zwischen Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5) als schwed. Generalleutnant u. dem Kursachsen D. Auch sein Einmarsch in Anhalt im Sept. 1635 bereitete F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) Quartierprobleme, jedoch scheint sich D. schließlich als anpassungswillig erwiesen zu haben. Nach dem Prager Friedensschluß diente er als Generalwachtmeister weiter in der kfl. Armee. Ende 1637 resignierte er offenbar aus gesundheitlichen Gründen u. unterstellte sein Regiment Rochows (FG 317) Befehl. Knoch (FG 268), der etwa am 6.2.1638 - u. a. mit einem Auftrag u. Grußbrief F. Ludwigs an D. versehen - als Gesandter nach Dresden u. in die Lausitz reiste, könnte den alten Offizier bei dieser Gelegenheit in die FG aufgenommen haben. Er starb schon im Folgejahr unverheiratet als kursächs. Hauptmann der Ämter Stolpen u. Radeberg (östl. Dresden).
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Amtshauptmann.

319 Georg Ludwig von Nassau-Dillenburg (Der Wackere)
* 1618-03-04  | † 1656-02-19 
GND-Nummer: 136849474
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Schwartze Tartufeln oder Erdäpfel | Genossen
Aufnahme: 16381649 Mitglied des Sonnenordens des schwed. Thronfolgers, Pgf. Karl Gustavs v. Kleeburg (FG 513).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Nassau-Dillenburg
Werdegang: Gelangte nicht mehr zur Regierung, pflanzte jedoch die Dillenburger Linie fort.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

320 Wolfgang Edler Herr von Plotho, Freiherr von Engelmünster auf Parey und Weissand (Der Aufhebende)
* 1590-06-01  | † 1657-11-06 Parey
GND-Nummer: 1053181698
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Specklilgen | Die Müdigkeit
Aufnahme: 1638, Köthen | Am 22.4.1638 Aufnahme in die FG durch F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2). P. brachte danach Frh. Enno Wilhelm v. Innhausen u. Knyphausen (FG 238) eine frz. Liste der Gesellschaftsnamen der FG-Mitglieder. Am 22.5.1638 mußte sich F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) an Plothos Schwager Bodenhausen (FG 69) mit der Bitte wenden, ihm Plothos Wappen für das GB zu besorgen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1603 U. Wittenberg.
Werdegang: 1611 erbte er die belg. Herrschaft Ingelmunster, die er ab 1618 gegen die verwandte Fam. v. Wulfen in einem Erbschaftsstreit für sein Geschlecht behaupten konnte. 1641 wurde er vom Administrator des Erzstifts Magdeburg, Hz. August v. Sachsen (FG 402), zum Landrat des Kreises Jerichow ernannt, jedoch trat er bald von diesem Amt zurück, um in größerer Sicherheit vor dem Krieg mit seiner Familie in Zerbst zu leben.
Stand/Stellung: Herrenstand; 1643 Reichsfreiherr, ksl. Bestätigung des Herrenstands u. Verleihung des Reichsfreiherrenstands 13.9.1643 n. St.; Landrat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

321 Lebrecht von Anhalt-Köthen (Der Angenehme)
* 1622-04-08 Plötzkau | † 1669-11-07 Köthen
GND-Nummer: 118144693
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Stern Hiacint | Jm anblick' und geruche
Aufnahme: 1638
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Plötzkau
Wirkung: Regent
Bildungsweg: Reisen nach Regensburg u. Italien; 1645 lebte er am Hof des Großen Kurfürsten (FG 402; vgl. FG 386). Vom 19.5.1650-2.4.1651 studierte er - abgesehen von einem kurzen Ausflug nach Savoyen, Grenoble und Lyon - in Genf, reiste sodann in Frankreich, machte monatelang in Paris Station u. kehrte 1653 über die Niederlande in die Heimat zurück.
Werdegang: Im August 1653 folgte er mit seinen Brüdern in Plötzkau seinem Vater in der Regierung. Nach dem Tod von F. Ludwigs Sohn (FG 358) übernahmen er u. sein Bruder Emanuel (FG 486) 1665 den Köthener Teilstaat in gemeinschaftlicher Regierung, während Plötzkau an Bernburg zurückfiel. Er hinterließ aus seiner Ehe keinen Erben.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

322 Johann Georg II. von Anhalt-Dessau (Der Gefüllte)
* 1627-11-07 Dessau | † 1693-08-17 Berlin
GND-Nummer: 102367604
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Gefülte gelbe Rosen | Jm guten ansehen
Aufnahme: 1638
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau
Wirkung: Regent
Bildungsweg: 1645-47 bereiste er mit Hofmr. Freyberg (FG 439) die Niederlande, Frankreich u. Italien.
Werdegang: Er nahm 1655-58 Dienste unter dem Schwedenkönig (FG 513) u. focht in dessen Polenfeldzug. 1658 wechselte er als Kavalleriegeneral in die Armee des Großen Kurfürsten (FG 401) über, der ihn auch zum Statthalter der Mark bestellte u. mit der Schwester seiner Gattin vermählte. Er folgte 1660 seinem Vater in der Regierung v. Anhalt-Dessau, jedoch war er meist als Statthalter (z. B. Behauptung der Mark gg. Schweden 1674/75), wirkl. Geh. Staats- u. Kriegsrat, Gesandter (z. B. 1672 Abschluß einer Allianz zwischen Kf. u. Ks.) u. Feldmarschall (seit 1670) in Berlin u. andernorts (z. B. 1683 Beobachter der Verteidigung Wiens) beschäftigt. Zu seinen kulturellen u. politischen Leistungen in Anhalt gehören kaum die bloße Führung des fstl. Seniorats (ab 1670) u. das (vergebliche) Bemühen um die Nachfolge im askanischen Sachsen-Lauenburg nach dem Aussterben des hzl. Hauses (1689), eher schon unterschiedliche wirtschaftliche Reformen, die Herbeiführung des kurbrandenburg. Verzichts auf die Lehnsoberhoheit über Teile Anhalts, Bildungsmaßnahmen u. Akte religiöser Toleranz (Zerbster Konfessionsvergleich 1679; Abkommen über das anh. Gymn. 1681; Erlaubnis, in Dessau eine Synagoge u. eine luther. Kirche zu errichten, 1686 bzw. 1691) u. schließlich ab 1683 der Bau eines Barockschlosses, das seiner Gattin zu Ehren Oranienbaum genannt wurde.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

323 Hans Albrecht von Halck (Der Wohlschmeckende)
† 1658-04-04 Crossen (Neumark)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Frauen Müntze | Grün und gebacken
Aufnahme: 1638
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt
Wirkung: Hofamt
Werdegang: F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) u. F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) empfahlen am 6.6. bzw. 8.6.1646 H., der bis dahin Christian in Bernburg als Kammerjunker u. Major gedient hatte, der Lgfn. Amalia Elisabeth v. Hessen-Kassel (vgl. FG 65) vergeblich zur Anstellung. Er befand sich schon im folgenden Jahr in Berlin. Er wurde zum Stallmeister der Witwe Kf. Georg Wilhelms (FG 307), Pfgn. Elisabeth Charlotte, ernannt u. starb in deren Dienst zu Crossen. Belegt ist ein (Stellen-)Vermittlungsversuch des o. g. F. Christians II. an Kf. Friedrich Wilhelm v. Brandenburg (Der Untadeliche) bereits aus dem Jahre 1644 „[Halck] hatt auch seine Exercitia vndt die Frantzösische Sprach zimblich gelernet, kämpfte 1620 bei Prag, unter dem Mansfelder und Kg. Gustav II. Adolf, dient seit 4 Jahren F. Christian ohne Tadel. Der Kf. möge ihn zu Hofe oder sonstwie anstellen".
Stand/Stellung: Adel; anh. Hofmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

324 Curt von Börstel (Der Bestreitende)
* 1611-03-22  | † 1645-06-05 
GND-Nummer: 115390022
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Hauhechel | Sein gegen theil
Aufnahme: 1638
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Plötzkau
Wirkung: Hof- und Regierungsamt.
Bildungsweg: 1627 U. Wittenberg; 1627 U. Leipzig; seit 1627 U. Marburg; ca. 1629-31 Reise nach Frankreich. In Marburg hielt B.1628 eine Oratio, qua studium peregrinationum futuropolitico utile essere demonstratur.
Werdegang: Bis zu seiner Ernennung zum Rat u. Hofm. v. F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) im Jahre 1635 lebte er bei seinem Vater. Während dieser Zeit wurde er wiederholt bei wichtigen Gesandtschaften eingesetzt. So reiste er im Sept. 1634 mit Milagius (FG 315) zum Frankfurter Konvent, u. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) schickte ihn im Febr. 1635 zu Gesprächen über seine Statthalterschaft zu Lgf. Wilhelm v. Hessen (FG 65) u. Oxenstierna (FG 232).
Stand/Stellung: Adel; Rat u. Hofmr. F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

325 Friedrich Schenk von Winterstedt (Der Treibende)
* 1603-06-26 Schloß Sulzburg (Kr. Breisgau-Hochschwarzwald) | † 1659-07-16 Aachen
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Zitwer wurtzel | Den Schweis
Aufnahme: 1639
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Celle
Wirkung: Regierungs- u. Militäramt.
Bildungsweg: Auf dem Durlacher Gymn. besuchte er 15jährig Lectiones publicae, stud. Mathemathik, Zivil- u. Militärarchitektur u. erlernte daneben Französisch u. Italienisch.
Werdegang: 1620-26 Kriegsdienst (Musketier unter Oberst Gaudecker im Unionsheer, nach der Abdankung des Regiments Eintritt in die niederländ. Miliz, Wechsel in das Heer des Mansfelders, von etwa 1624 bis zum Frieden von Morzon unter venezian. Fahne). Nach seiner Heimkehr wartete er kurz Mgf. Friedrich v. Baden-Durlach (FG 207) auf, entschloß sich jedoch, als Capitainlt. unter Oberst Horneck wieder in den Krieg zurückzukehren. Noch während der Werbungen nahm sein Lebensweg eine unerwartete Wende: 1629 Berufung zum Hofm. der Söhne Hz. Georgs v. Braunschw.-Calenberg (FG 231), 1633-39 braunschw.-cellescher Amtshauptm. u. Kdt. zu Gifhorn, ab 1639 zu Hannover Geh. Kammerrat Hz. Georgs bzw. Hz. Christian Ludwigs (FG 372), seit 1641 Kammerpräsident u. ab 1645 außerdem Statthalter. Als Christian Ludwig sein Fürstentum gegen das cellesche eintauschte (1648), verlieh er ihm hierin die entspechenden Ämter. Nach Georgs Tod setzte er desen politisches Werk fort u. trug maßgeblich zur Einrichtung eines stehenden Heeres u. zur Festigung der lüneburg. Vorrangstellung in Niedersachsen bei. Er starb auf der Rückreise von einer Kur in Spa.
Stand/Stellung: Adel; Kammerpräsident u. Statthalter.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

326 Johann von Hessen-Braubach (Der Stattliche)
* 1609-06-17 Darmstadt | † 1651-04-01 (Bad) Ems
GND-Nummer: 121930882
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die grosse Citronat | Gibt stärck' und kraft
Aufnahme: 1639Wurde an der Spitze einer Gruppe hessischer Adliger, Hofleute u. Offiziere in die FG aufgenommen (FG 326 - FG 338).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Braubach
Wirkung: Der gelehrte Büchersammler Johann Christian v. Boineburg diente dem Landgrafen 1647–1651 in Braubach. Johann Balthasar Schupp war 1646–1649 braubach. Hofprediger u. Konsistorialrat. Sch., der Prediger der schwed. Gesandtschaft, vertrat auf dem Westfäl. Friedenskongreß die Interessen des Landgrafen in der Marburger Erbschaftssache u. gegen die Primogenituransprüche von Johanns älterem Bruder, Lgf. Georgs II. v. Hessen-Darmstadt.
Bildungsweg: Kavalierstour nach Frankreich u. Italien (1627/28 Consiliar der dt. Nation, U. Siena).
Werdegang: Er stellte für Kg. Gustav Adolf v. Schweden nach dessen Landung ein Reiterregiment auf u. kämpfte bis 1636 auf schwed. Seite (s. FG 329). Er wechselte in die Welfenarmee Hz. Georgs (FG 231) über, nach dessen Tod der - im Verein mit seiner Schwester Anna Eleonora, der Witwe Georgs - zwar den Kampf im Bündnis mit Schweden, Frankreich u. Hessen-Kassel fortsetzte, auch Wolfenbüttel weiter belagerte, jedoch zugleich erfolgreich auf einen Verständigungsfrieden mit dem Kaiser hinwirkte (s. auch FG 227). Im Teilungsabkommen mit seinen Brüdern erhietl er 1643 Eppstein, Katzenelnborgen u. Braubach, wo er während seiner Regentschaft die Festungsanlagen der Marksburg verstärkte. Sein früher Tod machte die Hoffnung gegenstandslos, durch seine Gemahlin Erbe des Saynschen Besitzes zu werden.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Offizier
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 9495

327 Ludwig Geyso (Der Zernichtende)
* um 1600 Borken (Hess.) | † 1644-01-05 Kassel
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Schwartzer Andorn | Den tollen Hundsbis
Aufnahme: 1639In die FG wurde er im Gefolge Lgf. Johanns v. Hessen (FG 326) aufgenommen u. Johann Ludwig Geise genannt.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Werdegang: Eigentlich: Johann Ludwig Geyso. Er stammte aus dem hess. Borken, wo sein Vater Rentmeister war, und war der jüngere Bruder von Johann v. G. (1593-1661), des Generalquartiermeisters von Lgf. Wilhelm V. v. Hess.-Kassel (FG 65) u. späteren Generalleutnants. Um 1632 als Major (Oberstwachtmeister) u. um 1634 als Obristleutnant genannt starb Ludwig v. G. als hess.-kassel. Obrist zu Roß. Erbherr auf Grebenau a.d. Fulda
Stand/Stellung: Obrist
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

328 Otto Hartmann von Schlitz gen. von Görtz (Der Erhellende)
* 1604-04-08  | † 1657-10-08 Schlitz (Kr. Lauterbach, Hessen)
GND-Nummer: 116730145
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Siegmars wurtzel | Trübe augen
Aufnahme: 1639Wurde zusammen mit Lgf. Johann v. Hessen-Braubach (FG 326) u. einer Gruppe hess. Adliger, Hofleute u. Offiziere aufgenommen (FG 327–338).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Butzbach u. -Darmstadt
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: Bezog zwölfjährig das Paed. Gießen, stud. ab 1622 am Tübinger Collegium illustre (Politik, Geschichte, Recht u. bes. Theologie) u. kehrte nach einem kurzen Studium an der U. Marburg 1625 heim, unternahm 1627-29 seine Kavalierstour in die Schweiz (Imm. 19. 3. 1628 U. Genf) u. Frankreich.
Werdegang: 1638-43 Hofmr. u. Rat Lgf. Philipps v. Hessen-Butzbach. 1645 Geh. Wittumsrat u. Marschall der Hzn.-Witwe Anna Eleonore v. Braunschweig-Calenberg, der Witwe Hz. Georgs (FG 231); zugleich Rat Lgf. Georgs II. v. Hessen-Darmstadt. In den Verhandlungen über die Nachfolge Hz. Friedrichs v. Braunschweig-Lüneburg vertrat er dessen Neffen Georg Wilhelm. Lgf. Georg, der ihn in vielen Gesandtschaften einsetzte, ernannte ihn 1648 zum Vizestatthalter u. 1650 zum Statthalter.
Stand/Stellung: Adel; Rat, Marschall u. Statthalter.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

329 Augustin von Bülow (Der Niederdrückende)
* 1601  | † 1650-04-03 Bensheim (Kr. Bergstraße)
GND-Nummer: 1012854825
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wilde wicken | Den Soht
Aufnahme: 1639Wurde zusammen mit einer Gruppe hessischer Adliger, Hofleute u. Offiziere aufgenommen (FG 326 - FG 338).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Braubach
Wirkung: Hofamt u. städtisches Amt.
Bildungsweg: 1621 U. Jena.
Werdegang: Er begab sich an den pommer. Hof, nahm darauf niederländ. u. schließlich dän. Kriegsdienste. Etwa 1631 trat er in das für Kg. Gustav Adolf v. Schweden geworbene Reiterregiment Lgf. Johanns v. Hessen (FG 326) ein. Dieser ernannte ihn 1633 zu seinem Stallm. B. nahm mit dem Fürsten an den Zügen Hz. Bernhards v. Sachsen-Weimar (FG 30) teil, u. a. an der Schlacht von Nördlingen (1634). Nach dem Ausscheiden Johanns (1636) blieb er bei ihm u. begleitete ihn 1638 auf eine Reise in die Niederlande u. nach England. 1639/40-44 Stallm. Lgf. Georgs II. v. Hessen-Darmstadt (häufige Gesandtschaften zur schwed. Armee), 1644-48/49 Amtmann v. Lichtenberg (Kr. Dieburg). Er starb infolge eines Sturzes von seinem Pferd.
Stand/Stellung: Adel; Amtmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

330 Hans Ernst von Wied-Runkel (Der Rauche)
* 1623-05-01  | † 1664-07-07 Stettin
GND-Nummer: 102025615X
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Schlafkuntze an einem wilden Rosenstocke | Befördert den schlaf
Aufnahme: 1639Wurde zusammen mit einer Gruppe hessischer Adliger, Hofleute u. Offiziere aufgenommen (FG 326 - FG 338).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Regent; Offizier.
Werdegang: Er wurde offenbar im Gefolge Lgf. Johanns v. Hessen (s. FG 326) in die FG aufgenommen (s.o.). Er führte später ein Reiterregiment für Hessen-Kassel. 1653 folgte er in der Regierung der verschuldeten Obergft. Wied-Runkel, lebte aber meist auf den pommer. Gütern seiner Gattin.
Stand/Stellung: Graf; Kavallerist.

331 Hans Jacob Geringer (Der Eintreibende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Bruchkraut | Was ausgegangen
Aufnahme: 1639Er scheint im Gefolge Lgf. Johanns v. Hessen-Braubachs (FG 426) oder Gf. Hans Ernsts v. Wied-Runkel (FG 330) in die FG aufgenommen worden zu sein.
Wirkung: Pz. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) korrespondierte 1624 mit „Hans Geringen“.
Stand/Stellung: Adel. Dass. Wappen wie der 1610 geadelte Jacob Geramb (Gering, Gerung) in Freistadt/ Oberösterreich. Ein Lindauer Patrizier namens Hans Jacob Gering wird 1623 erwähnt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

332 Moritz von Hertingshausen (Der Abkühlende)
* 1613  | † 1678-11-17 Darmstadt
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Hünerdarm | Allerhand hitze
Aufnahme: 1639Er scheint im Gefolge Lgf. Johanns v. Hessen, zusammen mit anderen hess. Adeligen, Hofleuten u. Offizieren (FG 326 - FG 338), in die FG aufgenommen worden zu sein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Darmstadt
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: 1625 Imm. Paed. Marburg.
Werdegang: Er wurde hess.-darmstädt. Geh. Rat, Obermarschall u. Oberhauptmann zu Darmstadt. Am 16.8.1675 als darmstädt. Gesandter an Kurmainz belegt, muß er bald darauf gestorben sein, da das hess. Erbküchenmeisteramt bereits 1680 auf seinen Sohn Ludwig Wilhelm übertragen wurde. Mit diesem erlosch das Geschlecht schon 1689 im Mannesstamm.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat, Obermarschall u. Oberhauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

333 Philipp VI. von Waldeck-Wildungen (Der Zarte)
* 1613-11-25  | † 1645-02-24 Jankau (b. Tábor/Böhmen)
GND-Nummer: 130494836
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Prunellen | Jn sich
Aufnahme: 1639Er scheint im Gefolge Lgf. Johanns v. Hessen, zusammen mit anderen hess. Adeligen, Hofleuten u. Offizieren (FG 326 - FG 338), in die FG aufgenommen worden zu sein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Waldeck-Wildungen
Wirkung: Offizier
Werdegang: Er folgte seinem Vater 1638 in die Regierung, auch erhielt er die aus dem Erbe der Grafen von Gleichen stammende thüring. Herrschaft Tonna. Er nahm für den Kaiser gegen die Schweden Partei, die Tonna völlig verwüstet hatten. Er wurde als Obrist von den siegreichen Schweden in der Schlacht von Jankau gefangen u. anschließend erschossen.
Stand/Stellung: Graf; Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

334 Johann Gottfried von Linsingen (Der Unempfindliche)
* 1608-11-16 Marburg | † 1655-02-22 Dresden
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wilder FeldSafferan | Beym Scorpionstiche
Aufnahme: 1639Er scheint im Gefolge Lgf. Johanns v. Hessen, zusammen mit anderen hess. Adeligen, Hofleuten u. Offizieren (FG 326 - FG 338), in die FG aufgenommen worden zu sein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Darmstadt
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1626 U. Marburg; 1628-30 Peregrination nach Frankreich (Paris, Lyon, Orléans, Blois, Bourges, Saumur) u. Genf.
Werdegang: Bis 1637 hessen-darmst. Hof- bzw. Kammerjunker; seit 1643 lgfl. Frauenzimmmer-Hofmr.; seit 1653 auch Amtmann zu Lichtenberg (Kr. Dieburg).
Stand/Stellung: Adel; lgfl. Frauenzimmer-Hofmr. u. Amtmann zu Lichtenberg.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

335 Michael Engelhardt (Der Sänftigende)
* nach 1601  | † nach 1684 
GND-Nummer: 1042780358
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Der volle Mohn  | Was schmertzt im leibe
Aufnahme: 1639Er scheint im Gefolge Lgf. Johanns v. Hessen, zusammen mit anderen hess. Adeligen, Hofleuten u. Offizieren (FG 326 - FG 338), in die FG aufgenommen worden zu sein.
Wirkung: Arzt. Vielleicht schenkte der hier identifizierte E. Martin Opitz eine hochmittelalterliche Juvencus-Handschrift.
Bildungsweg: Mediziner
Werdegang: Wohl jüngerer Sohn des aus Straßburg stammenden Köthener Stadtarztes und Leibmedikus F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) und F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46), Matthias Engelhardt. Er könnte jedoch auch ein Sohn des aus Korbach stammenden Köthener Superintendenten Daniel Angelocrator gewesen sein. Michael E. wurde hess.-kassel. Hof- u. Leibarzt, Bibliothekar u. Bergrat.
Stand/Stellung: Bürger; Leibarzt, Bibliothekar u. Bergrat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

336 Jost Wilhelm von Geismar (Der Eröffnende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Goldwurtz mit rohter blüht | Das verstopfte
Aufnahme: 1639Er scheint im Gefolge Lgf. Johanns v. Hessen (FG 326) in die FG aufgenommen worden zu sein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen
Wirkung: Hofmann
Bildungsweg: Er wurde hessen-homburg. Hofrat.
Werdegang: Aus einem reichsritterl., im Kanton Rhön u. Werra immatrikulierten Geschlecht.
Stand/Stellung: Adel; Hofrat
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

337 Burkhardt von Berlepsch (Der Kurzweilige)
* 1619  | † 1691-09-06 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weisse Kiechern | Geöfnet
Aufnahme: 1639Er scheint im Gefolge Lgf. Johanns v. Hessen, zusammen mit anderen hess. Adeligen, Hofleuten u. Offizieren (FG 326 - FG 338), in die FG aufgenommen worden zu sein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Braubach
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1634 Imm. Paed. Marburg; 1636 U. Kassel.
Werdegang: 22. hess. Erbkämmerer.
Stand/Stellung: Adel; Erbkämmerer.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

338 Hans Caspar von Rüxleben (Der Zermahlende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Wildes Gras | Den gesamleten steine
Aufnahme: 1639Er scheint im Gefolge Lgf. Johanns v. Hessen, zusammen mit anderen hess. Adeligen, Hofleuten u. Offizieren (FG 326 - FG 338), in die FG aufgenommen worden zu sein.
Stand/Stellung: Adel, das Geschlecht gehört zum thür. Uradel.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

339 Paris von dem Werder (Der Friedfertige)
* 1623-06-12 Dessau | † 1674-01-12 Reupzig (Anhalt)
GND-Nummer: 121547906
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Der grosse zame Olivenbaum | Geräht wol
Aufnahme: 1639
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt
Wirkung: Hofamt; an verschiedenen Höfen Vortrag der von seinem Vater Diederich (FG 31) übersetzten u. bearbeiteten Querela pacis des Erasmus von Rotterdam (Friedensrede. 1639 u. ö.), s. 390904. — Übersetzung des ersten Teils der insgesamt 40 "Femmes illustres" der Madeleine de Scudéry (Zwantzig Heroische Hochdeutsche Frauen-Reden 1659).
Bildungsweg: Entgegen dem Standeskomment hielt der Vater den zu Ritterspielen begabten einzigen Sohn vom Kriegsdienst fern, vermittelte ihm eine Pagencharge am Dessauer Hof u. sandte ihn 1646 für zwei Jahre auf eine Bildungsreise (Friedensverhandlungen in Osnabrück; Frankreich). Schon am 25.5.1631 hatte er sich zusammen mit Veltheim (FG 314) u. anderen an der U. Wittenberg immatrikuliert. Wichtiger dürfte die Schulzeit gewesen sein, die er unter Rektor Gueintz (FG 361) am Hallenser Gymn. verbrachte.
Werdegang: Anh.-dessauischer Page u. Rat.
Stand/Stellung: Adel; Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

340 Johann David Wies (Der Zunehmende)
* 1594 Worms | † 1643-11-08 Köthen
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Welsche Hirse oder Sorgsamen | Für Menschen vnd Vieh
Aufnahme: 1639
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt.
Bildungsweg: Stud. an der adligen kurpfälz. Schule zu Neuhausen (Worms) u. an der U. Heidelberg, schloß sich darauf in Speyer Sebastian Naevius an.
Werdegang: Er folgte diesem nach Erfurt u. wurde 1614 Botenmeister in der Kanzlei F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2), 1622 fl. Sekretär, 1633 Hof- u. Amtsrat, 1635 Nachfolger H. v. d. Werders (FG 86) als Kammerrat. Ein unglücklicher Sturz beeinträchtigte von 1636 an seine Arbeitskraft.
Stand/Stellung: Kammerrat
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341 Heinrich Philibert von Krosigk (Der Mäßigende)
† 1642-11 
GND-Nummer: 120016990
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ammey | Spanischer fliegen hitz
Aufnahme: 1639
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1635 U. Leipzig; im 1. Sem. 1636 U. Jena, wo er 1638 unter Erasmus Ungepaur De regalibus respondierte.
Werdegang: Ab 1639 wird K. als Kammerjunker u. Rat Hz. Wilhelms v. Sachsen-Weimar (FG 5) genannt. Auf einer Dienstreise verletzte er am 7.11.1642 seinen Daumen u. starb am Wundfieber. Hz. Wilhelm ließ auf ihn eine Münze mit dem Spruch prägen "Ein treuer Herr, u. treuer Knecht, seind hier gelobt u. dort gerecht." Vgl. FG 28.
Stand/Stellung: Adel; Kammerjunker u. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

342 Johann Ernst von Sachsen-Weimar (Der Richtigste)
* 1627-09-11 Weimar | † 1683-05-15 Weimar
GND-Nummer: 102109028
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Chinesischer Jngwer | Dem blöden magen
Aufnahme: 1639-[08]Diederich v. dem Werder (FG 31) nahm den Prinzen Mitte August 1639 bei einer Gesandtschaftsreise nach Sachsen-Weimar zusammen mit Friedrich Hortleder (FG 343), Rudolph v. Drachenfels (FG 344), Carl v. Brietzke (FG 345) u. Rudolph v. Bünau (FG 346) auf.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Regent; 1655 hielt er in Gotha über dem von den Franzosen schließlich freigegebenen Leichnam Hz. Bernhards (FG 30) eine oratio funebris. 1667 führte er im Einvernehmen mit seinen Brüdern die Verhandlungen zur Bestellung des 3. Oberhauptes der FG (FG 402). Georg Neumark (FG 605), den sein Vater, Wilhelm, das 2. Oberhaupt der Akademie, zu seinem Erzschreinhalter gemacht hatte u. den er als Geh. Sekretär weiterhin beschäftigte, spielte am Weimarer Hof die Rolle eines Hofdichters u. verfaßte hier u. d. T. Der Neu-Sprossende Teusche Palmbaum die bis heute umfassendste Darstellung der FG.
Bildungsweg: 1635 U. Jena; 1646-48 Kavalierstour durch Frankreich u. Italien.
Werdegang: Nach dem Tode seines Vaters führte er ab 1662 das Seniorat in dem mit seinen drei überlebenden Brüdern (FG 433, 424, 427) geteilten Hzt. Sachsen-Weimar. Seinen eigenen Anteil konnte der in Weimar residierende J. E. durch den mainzisch-kursächs. Vergleich über Erfurt (1665), durch das Aussterben der Eisenacher Linie (s. FG 423) u. schließlich durch das erst nach heftiger Auseinandersetzung (vgl. FG 427) erreichte Altenburger Abkommen (1672) mit seinem Oheim Ernst (FG 19) vergrößern, welches eine erneute Teilung mit seinen Brüdern Johann Georg (FG 424) u. Bernhard (FG 427) nach sich zog.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 18452

343 Friedrich Hortleder (Der Einrichtende)
* 1579-03-02 Ampfurth (b. Wanzleben) | † 1640-06-05 
GND-Nummer: 117011312
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Linen | Verruckte glieder
Aufnahme: 1639-[08], Weimar | Diederich v. dem Werder (FG 31) nahm H. vor der Mitte August 1639 bei einer Gesandtschaftsreise nach Sachsen-Weimar zusammen mit Hz. Johann Ernst v. Sachsen-Weimar (FG 342), Rudolph v. Drachenfels (FG 344), Carl v. Brietzke (FG 345) u. Rudolph v. Bünau (FG 346) in die FG auf.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Geschichtsschreiber, Archivar, Jurist, Prinzenerzieher; Verfasser der Aktensammlung zur ernestin. Geschichte von 1546–1558 (1618), die sein Schwiegersohn Prüschenk v. Lindenhofen (FG 418) fortsetze (1645); Textrevision u. Drucklegung der Friedensrede Diederichs v. dem Werder (FG 31) mit dem Druckort Friedland (d. i. Weimar) 1640, s. 390904 I.
Bildungsweg: 1585 U. Wittenberg, 1599 U. Jena, U. Helmstedt (?) Jura.
Werdegang: Seit 1608 sachs.-weimar. Präzeptor der älteren (FG 3, FG 4) u. jüngeren (FG 5, FG 17, FG 18, FG 19, FG 30) Prinzen; seit 1617 Hofrat u. Leiter des fl. Archivs; Vf. rechtsgeschichtl. u. staatsrechtl.
Stand/Stellung: Bürger; Hofrat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 10166

344 Rudolph von Drachenfels (Der Stoßende)
* 1582-06-04  | † 1656-02-01 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Erdnüsse | Die Gall' oben aus
Aufnahme: 1639-[08]Diederich v. dem Werder (FG 31) nahm D. vor Mitte August 1639 bei einer Gesandtschaftsreise nach Sachsen-Weimar zusammen mit Hz. Johann Ernst v. Sachsen-Weimar (FG 342), Friedrich Hortleder (FG 343), Carl v. Brietzke (FG 345) u. Rudolph v. Bünau (FG 346) in die FG auf.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1608 U. Jena; 1613 Kavalierstour als Begleiter Hz. Johann Ernsts d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3) nach Frankreich, England u. in die Niederlande.
Werdegang: 1608-15 Hof- u. Kammerjunker u. Reisebegleiter der Hz.e Johann Ernst (FG 3) u. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 4); anschließend weimar. Kammerjunker u. dort 1647-55 Hofmarschall u. Rat; Erbherr auf Markvippach u. Dielsdorf; Vater von Wilhelm Ernst v. Dr. (FG 711)
Stand/Stellung: Adel; sachs.-weimar. Kammerjunker.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

345 Carl von Brietzke (Der Setzende)
* 1603-06-25 Halberstadt | † 1647-11-12 Weimar
GND-Nummer: 1012347249
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Sternkraut | Die geschwulst
Aufnahme: 1639-[08]Diederich v. dem Werder (FG 31) nahm B. vor Mitte August 1639 bei einer Gesandtschaftsreise nach Sachsen-Weimar zusammen mit Hz. Johann Ernst v. Sachsen-Weimar (FG 342), Friedrich Hortleder (FG 343) u. Rudolph v. Drachenfels (FG 344) auf.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1615/16 Studium an der U. Leipzig; Imm. 1617[!].
Werdegang: 1616-18 Page Gf. Johann Georgs v. Mansfeld (FG 243), 1618 zum Reitlehrer Jacob Liebe nach Dresden; 1620 als Leibpage Hz. Johann Ernsts d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3); 1620-27 Kriegsdienst unter Johann Ernst d. J.; Kammerjunker Hz. Ernsts I. v. Sachsen-Gotha (FG 19), 1632 dessen Leutnant u. 1634 Stallmeister; seit 1636 Stallmeister Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5).
Stand/Stellung: Adel; Stallmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

346 Rudolph von Bünau (Der Versorgende)
* 1593-10-07 Treben (Sachsen-Altenburg) | † 1647-12-12 Altenburg
GND-Nummer: 122942965
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Spelt | Mit guter nahrung
Aufnahme: 1639-[08]Diederich v. dem Werder (FG 31) nahm B. vor Mitte August 1639 bei einer Gesandtschaftsreise nach Sachsen-Weimar zusammen mit Hz. Johann Ernst v. Sachsen-Weimar (FG 342), Friedrich Hortleder (FG 343), Rudolph v. Drachenfels (FG 344) u. Carl v. Brietzke in die FG auf.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Altenburg
Wirkung: Regierungsamt; Reisender (Bekannter Campanellas und Galileis).
Bildungsweg: 1607 U. Leipzig; 1608 U. Altdorf; 1611-16 Reise mit Hofmr. Tobias Adami (FG 181) nach Südeuropa u. den Nahen Osten.
Werdegang: Bis 1631 fl.-sächs. Hofrat, vielleicht auch weimar. Kammerrat; später Rat der Wwe. Hz. Johann Philipps v. Sachsen-Altenburg (FG 183) u. deren Amtshauptmann zu Dornburg (b. Jena).
Stand/Stellung: Rat der Witwe Hz. Johann Philipps v. Sachsen-Altenburg (FG 183) u. deren Amtshauptmann zu Dornburg (b. Jena).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

347 Bernhard Meyer  (Der Gültige)
* 1599-04-22 (Taufe)  | † nach 1640 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Pfennigkraut | Jn heilung der Wunden
Aufnahme: Etwa 1639-09 , Köthen | Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) bei einem Besuch aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Güstrow
Wirkung: Hofamt; Offizier.
Bildungsweg: Imm. Sept. 1613 U. Basel.
Werdegang: Angehöriger des Basler Achtbürger- u. Ratsgeschlechts Meyer zum Pfeil. Ende Sept. 1639 reiste der Obristleutnant zusammen mit D. v. d. Werder (FG 31) zum Kaiser, um im mecklenburg. Vormundschaftsstreit (s. FG 168, 175, 511) die Sache Hzn. Eleonora Marias (TG 17. AL; s. FG 158), einer geb. Anhaltinerin, zu vertreten. Etwa im Januar 1640 begab er sich als mecklenburg.-güstrow. Gesandter zum schwed. Reichskanzler Oxenstierna (FG 232).
Stand/Stellung: Patrizier; Gesandter.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

348 Hans Jacob von Koseritz (Der Bindende)
* 1610-03-10  | † 1648-04-10 Wittenberg
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Binsen | Junge Weinrancken
Aufnahme: 1639, Köthen | F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) nahm ihn im Oktober 1639 auf Bitten F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) in die FG auf, s. 391000. In das Köthener GB trug er sich am 18.11.1639 ein. K. gehörte im Oktober zur Reisegesellschaft zweier Söhne F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46): Gottlieb (FG 245) u. Lebrecht (FG 321).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: In der FG wurde er v. Köseritz genannt.
Bildungsweg: 1618 U. Wittenberg; 1634 U. Leiden.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

349 Erich von Walthausen (Der Feurige)
* 1583  | † 1661-06-13 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der wilde Hanenfus | Jm streite
Aufnahme: 1639In das Köthener GB zeichnete Walthausen sich am 18.12.1642 ein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Calenberg
Bildungsweg: 1594 U. Helmstedt; 1598 U. Leipzig; 1602 U. Basel; dann Italien (1604 U. Siena, 1605 U. Padua, stud. Jura, 1607 Venedig).
Werdegang: aus einem alten Geschlecht aus Hameln stammend, 1556 in den Reichsadel erhoben; Sohn Jobst v. W. (1507/08-1592), des braunschweig.-calenbergischen Kanzlers, aus dessen zweiter Ehe mit Lucia Pawel (1555-1616). Auf das ihm 1614 in der Erbteilung mit seinen Brüdern Jobst Andreas (1579-1636) u. Julius v. W. (1586-1653) zugefallene Lockumer Lehen (Hof Großmunzel/ Hannover) ließ er sich von denselben 10291 Reichstaler zahlen u. lebte vielleicht in der Folgezeit auf Reisen. Im Alter scheint er zu Großmunzel gewohnt zu haben. Er starb unverheiratet, hinterließ aber zwei außereheliche Kinder: neben einer Tochter einen Sohn namens Hans Christoph v. W., den späteren Brigadier u. Kommandanten von Nienburg.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

350 Albrecht Georg von Wulfferodt (Der Graue)
† nicht vor 1652 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Genserich | Allezeit
Aufnahme: 1640-11-03Bei einem Besuch Hzn. Christine Margarethes v. Sachsen-Lauenburg (Gattin v. Hz. Franz Albrecht, FG 194) in Köthen aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Lauenburg
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Hofjunker der Hzn. Christine Margarethe v. Sachsen-Lauenburg (s. FG 194).
Stand/Stellung: Adel, er stammte aus einem wenig bekannten, bereits 1672 ausgestorbenen Adelsgeschlecht; Hofjunker.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

351 Anthon Günther von Oldenburg und Delmenhorst (Der Unbetriegliche)
* 1583-11-01 Oldenburg | † 1667-06-19 Rastede (b. Oldenburg)
GND-Nummer: 118736183
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Kleine Cypresse | Wan gift verhanden
Aufnahme: 1640, Gft. Oldenburg | Am 7.11.1640 erteilte eine Gesellschafterversammlung (s. 401107) unter Vorsitz F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) Christian Ernst (v.) Knoch (FG 268) den Auftrag zur Aufnahme Gf. Anthon Günthers in die FG.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Oldenburg
Wirkung: Regent; er unterhielt eine Kapelle, förderte Malerei (u. a. Wolfgang Heimbach) u. Bildschnitzerei (Ludwig Münstermann), besaß eine Bibliothek, einen Hofgeschichtsschreiber (Hans Just Winkelmann, Vf. sowohl einer oldenburg. Chronik wie auch einer Beschreibung der americanischen Neuen Welt), Leibärzte (darunter 1617-20 Sala, s. FG 160), Apotheken u. eine Druckerei (Heinrich Conrad u. Johann Erich Zimmer).
Bildungsweg: Er lernte durch den Rektor der Oldenburger Lateinschule, Mag. Hermann Velstein, gut Latein; Lgf. Moritz v. Hessen (FG 80) nahm ihn 1601 auf zwei Jahre mit an sein Kasseler Collegium. Der Regierungsantritt im Jahr 1603 ließ ihm zunächst keine Zeit für die übliche Kavalierstour, jedoch konnte er bereits 1606 viele dt. Städte (u. a. das belagerte Braunschweig u. Dresden), den Kaiser (Prag) u. Norditalien besuchen. 1609, nach einer weiteren Reise durch das Reich (1608), unternahm er eine Tour nach Frankreich, England u. in die beiden Niederlande.
Werdegang: Als Regent mehrte er nicht nur politisch den Besitz u. die Einkünfte der Grafschaft (1623 ksl. Anerkennung eines Weserzolls u. durch reichskammergerichtl. Entscheid Verleihung der Herrlichkeit Kniphausen; vgl. FG 241), sondern verstand es auch vor allem als einer der wenigen dt. Dynasten, durch strikte Neutralitätspolitik gegenüber dem Kaiser (Ausquartierung der 1626 u. erneut von Dez. 1627 bis April 1631 eingelagerten Truppen Tillys; Anerkennung der Neutralität durch den Kaiser auf Fürsprache der Kurfürsten im Nov. 1630), der protestant. Union, dem Grafen v. Mansfeld (1622), dem Tollen Christian (1622), dem eigenen Haus Oldenburg (Kg. Christian IV. im dän.-niedersächs. Kriegsabschnitt), den Schweden (1630/31), Niederländern u. Hessen (ab 1637 im benachbarten Ostfriesland) die wirtschafltiche u. kulturelle Blüte seines Landes durch den verheerenden 30jährigen Krieg hindurch zu wahren u. zu fördern. Dies wäre sicher ein noch schwierigeres Unternehmen gewesen, hätte er sich, der ein besonderes Interesse an der Reitkunst besaß (Bau des Rasteder Marstalls 1612, Einrichtung einer Hofreitschule), nicht durch den Aufbau einer groß angelegten Pferdezucht ein sicheres politisches Mittel verschafft, um durch Verschenkung von fast 4500 Rössern über 40 Jahre hin das Wohlwollen der Mächtigen zu erhalten.
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: HAB, PS A 15403

352 Abraham von Rindtorf (Der Kurze)
* zw. 1598 u. 1616  | † nach 1672 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weisse wilde Tausendschön/ oder Maslieblein | Zeigt gute weide
Aufnahme: 1640-12-31, Köthen | Aufnahme in die FG durch F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) anläßlich eines Besuchs seines Herrn, F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51). Noch im Juli 1641 schrieb Ludwig an Christian: „Die Einnemung des Kurtzen Kammergesellen betreffende, wiewol er sich durch keine verdeutschung, als er gleichwol dessen fehig, darzu geschickt und verdient gemacht, so stehet es doch zue El.[Euer Liebden] freundlichem gefallen, und kan Er der grobe, ich habe mich verschrieben, grosse oder hohe gar wol heissen, wan El. nur ein bequemes frucht gemälde [Impresenbild] darzu ihme auslesen, und er sein wapen und gemählde sticken zu lassen sich erkleret ...“
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Hofjunker F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg, später auch dessen Stallmeister. 1634 war er mit F. Christian nach Den Haag, Paris, Orange, Turin und Wien gereist. Noch im März 1650 ist er als Hofjunker nachgewiesen.
Stand/Stellung: Adel; Hofjunker; Stallmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

353 Gottfried Müller (Der Aufweckende)
* 1577 Aschersleben | † 1654-09-18 Dessau
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wacholderbeer | Das Alter
Aufnahme: 1641
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt; Der allzu gemeine bürgerliche Name des Aufweckenden mag am Hof zu Wolfenbüttel zu den von Hille (FG 302) erwähnten "Streittigkeiten" über die Identität Müllers geführt haben, so daß F. Ludwig (FG 2) die Auskunft gab: "Der Aufweckenden ist ietziger Cantzler Zu Deßau, ein alter gelehrter mann, und Doctor oder gelehrter in den Rechten."
Bildungsweg: 1593 U. Helmstedt; 1596 U. Jena; 1599 U. Wittenberg.
Werdegang: Diente bis 1618 F. Johann Georg I. v. Anhalt-Dessau (FG 9) u. ab 1616 Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10) (Rat u. Kanzler).
Stand/Stellung: Bürger; Dr. utr. jur; Rat u. Kanzler.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

354 Maximilian von Sigershoven (Der Abstechende)
† 1669-05 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Cardinalblume | Die Farben
Aufnahme: 1641
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbayern
Wirkung: Offizier
Werdegang: 1639/40 Truchseß, Leutnant der kurbayer. Leibgarde zu Fuß, ligist. Hauptmann im Regiment Gf. Götz'. Er stieg zum Obristlt. auf, erhielt bei Kriegsende die Pflege Cham (1649 oder 9.5.1650 n. St.) u. wurde auch zum Kämmerer u. Kriegsrat seines Kurfürsten ernannt.
Stand/Stellung: Adel; Obristlt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

355 Franz von Rouyer (Der Herbe)
* 1602/03 Luxemburg | † 1671-03-24 (n. St.) 
GND-Nummer: 1013739779
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Pfefferkraut | Nicht ohne anmut
Aufnahme: 1641
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbayern
Werdegang: In der Jugend Page am pfalz-neuburg. Hof. 1624/25 im Gefolge Pgf. Wolfgang Wilhelms Reise nach Madrid, Paris u. Breda. Seit 1629 im kurbayer. Heer Kriegsdienst von der Pike auf. Als kurbayer. Obrist u. Kriegskommissar kam er mit den vereinigten ksl. u. bayer. Armeen (s. FG 356 u. 108) im Mai 1641 wohl auch nach Anhalt. am 26.9.1646 n. St. führte er Truppen ins belagerte Augsburg u. verteidigte es bis zur Befreiung am 13.10.1646. 1647 ernannte Kf. Maximilian v. Bayern den damaligen Pfleger von Mindelheim (1645-49) zum Obristlandzeugmeister, später auch zum Pfleger zu Ried, Kämmerer u. Hauptm. seiner Leibgarde.
Stand/Stellung: Adel, der Kaiser verlieh ihm den Titel eines Obristen zu Fuß u. d. d. 25.7.1650 n. St. den Freiherrnstand für das Reich u. die Erblande.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

356 Octavio Piccolomini d'Aragona, Duca d'Amalfi  (Der Zwingende)
* 1599-05-[16] (n. St.) Florenz | † 1656-08-10 (n. St.) Wien
GND-Nummer: 118594214
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die kleine Monraute | Zu entwafnen
Aufnahme: 1641-06-21F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) nahm ihn wohl noch im Sommer 1641 in die FG auf.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Italien (b. Neapel), Nachod (b. Königgrätz).
Wirkung: Offizier; von Klaj in Gedichten und von Birken (FG 681) durch ein Friedensspiel u. eine Festbechreibung gefeiert, durfte P. als Prinzipalkommissar die Exekutionsbestimmungen des Westfälischen Friedens aushandeln.
Werdegang: Noch nicht 17jährig, begann P. im Kleinen Lombardischen Krieg seine militär. Karriere, die ihn abwechselnd für die Sache der span. u. österreich. Habsburger fechten ließ: in Böhmen (meist in einem toskan. Regiment, 1618-24), in Norditalien (unter Pappenheim bzw. Feria), im Heer Wallensteins (ab 1627 ksl. Obrist, Capitain der Leibgarden W.s) u. (meist als Gesandter) im Mantuan. Erbfolgekrieg, ab Ende 1631 wieder im 2. Heer W.s (Beförderung zum Generalwachtm. am 31.12.1632, Kavalleriegeneral 1633), in der siegreichen Schlacht von Nördlingen (1634), mit wechselndem Glück auf dem niederländ.-lothring. (Sieg v. Diedenhofen 1639) u. dt. Kriegsschauplatz (unter Erzhz. Leopold Wilhelm, Niederlage v. Breitenfeld 1642) u. danach wieder in den Niederlanden. Piccolomini, schon lange Vertauensmann der Kurie u. Spaniens in der Armee des Friedländers, organisierte die durch Schillers Drama Wallensteins allgemein bekanntgewordene Verschwörung gegen den Generalissimus u. wurde vom Kaiser wegen dieses Beweises seiner Treue zum Haus Österreich mit Nachod, 100 000 Gulden u. dem Stab des Feldmarschalls belohnt. Das Ziel seines soldatischen Ehrgeizes, das Amt des ksl. Generallt.s, erreichte P. nach vielen Zurücksetzungen jedoch erst am 28.6.1648.
Stand/Stellung: Reichsfürst (1650); Kavalleriegeneral.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, PS A 16472

357 Christian Friedrich von Einsiedel (Der Berötete)
* um 1621  | † bald nach 1649-02-19 Guarapes (Brasilien)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Das kraut Tschurlen oder die Schminckwurtzel | Bricht geronnen blut
Aufnahme: 1641
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg (Herkunft)
Wirkung: Hofamt; Offizier.
Werdegang: 1641 in anh. Dienst; 1645 Hofmr. eines Prinzen von Oranien; 1647 niederländ. Rittmeister im Regiment van Eltze. Er starb an der im Gefecht von Guarapes gegen die Portugiesen erlittenen Verwundung.
Stand/Stellung: Adel; Rittmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

358 Wilhelm Ludwig von Anhalt-Köthen (Der Erlangende)
* 1638-08-03 Köthen | † 1665-04-13 Köthen
GND-Nummer: 104173572
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Der kleine Dattelbaum | Den wohlverwahrten kern
Aufnahme: 1641
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Regent; Übersetzung lat. Erbauungsbücher v. Johann Gerhard, Thomas a Kempis u. Otto Casmannus; Übertragung dreier frz. geistlicher Traktate.
Bildungsweg: Unterricht durch Gottfried Sturmius im Heidelberger Katechismus, in Geschichte, Ars politica, Latein u. Griech. Im Mai 1651 reiste er mit Freyberg (FG 439) zur Übertragung der FG-Leitung (s. FG 5) nach Weimar. Am 16.3.1653 hielt er auf dem Zerbster Gymn. zur Einführung des neuen Rektors eine Rede De Cura & Custodia Scholarum, die auch im Druck erschien. Da er noch unter der Vormundschaft F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) u. F. Johann Caimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) stand u. die Vormundschaftsräte Knoch (FG 268), Milagius (FG 315) u. Schumacher (FG 359) die Regierungsarbeit leisteten, konnte er von Sept. 1656 bis Ende August 1658 mit seinem Rat u. Hofmr. Thomas v. d. Knesebeck (FG 778) eine Reise durch das Elsaß, die Schweiz u. Burgund nach Paris u. von da zum Stud. nach Saumur u. Blois unternehmen. Über Paris, Rouen u. Holland kehrte er nach Dessau zurück. Von Sept. bis Dez. 1659 bereitete er sich durch einen Aufenthalt bei der brandenburg. Armee in Pommern auf den Militärdienst vor u. richtete schließlich im Herbst 1660 seinen Hofstaat in Köthen ein.
Werdegang: In den Folgejahren (1660ff.) unternahm er nochmals weite Reisen nach Kleve (1661 zum Großen Kurfürsten, FG 401) u. nach England (1662), Krankheit zwang ihn jedoch im Dez. 1662 zur Rückkehr. W. L. heiratete, setzte aber die von seinem Vater begonnene Linie nicht fort, so daß das Land nach seinem frühen Tod an die Plötzkauer Vettern (FG 321 u. FG 486) überging.
Stand/Stellung: Reichsfürst

359 Heinrich Schumacher (Der Arbeitsame)
* 1606-09-05 Bremen | † 1675-07-28 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Cassia mit ihren röhrlein | Zum guten zwecke
Aufnahme: 1641
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1626 U. Greifswald Lizentiat; 1633 U. Groningen; 1635 U. Bourges.
Werdegang: Sekretär des Bremer Ebf.s Pz. Friedrich v. Dänemark, Hofrat F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2), Vormundschaftsrat (1650-60) u. Kanzleidirektor (1660-65) F. Wilhelm Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 358), ab 1665 Vizekanzler F. Emanuels von Anhalt-Köthen (FG 486).
Stand/Stellung: Bürger; Hofrat (1637-1650), später Vormundschaftsrat (1650-1660) u. Kanzleidirektor (1660-1665), schließlich Vizekanzler.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

360 Carl Heinrich von Nostitz (Der Glatte)
* 1613-07-18 Kleindehsa (b. Löbau, Oberlausitz) | † 1684-03-23 Kleinbautzen (?)
GND-Nummer: 138263027
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Ahorner Tisch | Zu recht gehobelt
Aufnahme: 14. 8. 1641, Köthen | Während eines Besuchs F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51), seiner Gemahlin Eleonora Sophia (TG 39) und seiner Schwestern bei F. Ludwig und seiner Familie in Köthen. N. hatte an diesem Tage die beiden Söhne F. Christians, Erdmann Gideon und Victor Amadeus (FG 589) aus Dessau abgeholt und nach Köthen geführt, wo man "den gantzen Tag mit frewden zugebracht". (Christian: Tageb. XVI, 128r f.; 410727).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Oberlausitz
Wirkung: Hofamt u. städt. Amt; er war 1677 unter seinem Gesellschaftsnamen Beiträger zur LP auf Elisabeth v. A.-Bernburg, geb. Pgfn. bei Rhein, der Ehefrau von F. Viktor Amadeus v. A.-Bernburg (FG 589) [VD17 1:033382P].
Bildungsweg: Gymn. Bautzen; Page (um 1631).
Werdegang: Hofjunker, Kammerjunker 1637 bzw. 1639 Stallmeister u. Reisebegleiter F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51). Er begleitete den Fürsten auf Reisen in Polen, den Niederlanden, dem Reich u. Frankreich, wo er anschließend unter Dohnas (FG 20) Aufsicht im Ft. Orange als Musketier, Student der Ritterakademie u. Kammerjunker weilte (1634-36). 1638/ 39 u. endgültig ab Herbst 1641 in die Oberlausitz zurückgekehrt, übernahm er 1644 das Amt eines Landeskommissars im Kr. Bautzen, wurde 1650 auch Hofgerichtsassessor u. 1672 kursächs. Kammerherr. Er führte zeitlebens Tagebuch.
Stand/Stellung: Adel; Landeskomnmissar u. kursächs. Kammerherr.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

361 Christian Gueintz (Der Ordnende)
* 1592-10-13 Kohlo (Gubener Distrikt) | † 1650-04-03 Halle
GND-Nummer: 120777193
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Mechoacana | Jedes an seinen ort
Aufnahme: 1641
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle
Wirkung: Lehramt; seit 1638 kursierte das Manuskript seiner Grammatik zur Durchsicht u. Verbesserung unter der FG (FG 2, 31, 200, 212, 227).
Bildungsweg: 1608/09 Schule in Cottbus, Guben, Crossen/O., 1609-12 Sorau, 1612 Bautzen u. Paed. Stettin; 1615 U. Wittenberg, 1616 Magister.
Werdegang: Ab 1617 hielt G. Collegia über Rhetorik, Logik, Physik, Ethik u. Politik (1618 Adjunkt der Phil. Fakultät) u. disputierte über theolog. Themen. Sein Lehrer Jacob Martini dürfte ihn F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) für die ratichianischen Schul- u. Bildungsreformen empfohlen haben. 1619/22 unterrichtete G. in Köthen. Dort übertrug G. Ratkes Grammatica Universalis ins Griechische (1619) u. gab ein griech. Lesebuch heraus, das er auch ins Deutsche übersetzte. Anschließend Rückkehr nach Wittenberg, Jurastudium u. 1623 Anstellung als Advokat des dortigen Konsistoriums. Am 4.4.1627 Berufung zum Rektor des Gymnasiums zu Halle u. Lehrer einer ganzen Schülergeneration (FG 339, 386, 479, 487, 514, 521, 522, 607). Das 1641 in Köthen publizierte u. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen u. Hz. August v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) gewidmete Werk Christian Gueintzen/ Deutscher Sprachlehre Entwurf stellt einen ersten, terminologisch an Ratke anknüpfenden grammatischen Versuch der FG dar. In Halle erschien 1645 Die Deutsche Rechtschreibung, die ein Vorhaben der FG darstellte u. besonders mit Blick auf die konkurrierenden Bestrebungenen Justus Georg Schottelius' (FG 397) u. Georg Philipp Harsdörffers (FG 362), die die Sprachnatur der Sprachgewohnheit vorzogen, zu regen Diskussionen innerhalb der FG führte. Neben einem Kirchenlied u. Gelegenheitsgedichten sind ein kriegskritisches Schäfergedicht ECLOGA oder Gespräch zweyer Hirten (1639) u. das Gedicht Lob Der Edlen vnd nützlichen Druckerey-Kunst (1640) erwähnenswert.
Stand/Stellung: Bürger; Rektor des Gymnasiums zu Halle.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 8353

362 Augustus Buchner (Der Genossene)
* 1591-11-02 Dresden | † 1661-02-12 Pollensdorf (b. Wittenberg)
GND-Nummer: 118913859
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das kraut Musa | Je mehr ie lieber
Aufnahme: 1641
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Dichter, Poetiker; seine eigentliche Bedeutung entfaltete sich im Briefverkehr (Epistolae, 1679 u. ö.) u. Gespräch mit literar. Freunden, Konkurrenten oder "Schülern" wie Opitz (FG 200), Hübner (FG 25), Gueintz (FG361), Schottelius (FG 397), S. Dach, P. Fleming, P. Gerhardt, Ch. Keimann, J. Klaj, Z. Lund, J. S. Mitternacht, D. Schirmer, J. Schwieger, J. Siber, J. P. Titz, A. Tscherning u. Zesen (FG 521). Großen Einfluß auf die Weiterentwicklung u. Verbreitung der opitianischen Kunstdichtung gewann er auch durch die bei seinen Schülern u. den Mitgliedern der FG kursierenden Handschriften seiner Poetik (1638). Er stand seit 1625 durch seinen Briefwechsel in Kontakt mit Hübner u. bald auch mit Diederich v. d. Werder (FG 31), hatte zunächst vergeblich versucht, die metrische Reform u. die Dichtung seines Freundes Opitz den Anhaltinern schmackhaft zu machen. Diese verlangten von ihm andere Proben seiner Nützlichkeit, bevor sie ihn - darin einem anderen Gelehrten, nämlich Gueintz, vergleichbar - in die FG aufnahmen. Während Gueintz erst eine dt. Sprachlehre verfassen u. sie sodann allen möglichen Gutachtern - darunter Buchner - unterbreiten mußte, ließ sich F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) etwa zur selben Zeit (1638-41) erst seine Poetik vorlegen, diskutierte mit ihm über den darin propagierten Gebrauch des dt. Daktylus (u. Anapästs) u. verlangte außer der Kritik der erwähnten Grammatik auch noch ein Gutachten über die Kurtze Anleitung Zur Deutschen Poesi (s. FG 2), ehe er ihn gleich nach Gueintz in die Akademie aufnahm. Seitdem bekundete er trotz seiner besonders für den preziösen Stil der Nürnberger wichtigen Auffassung vom Daktylus eher einen auch von F. Ludwig geteilten klassizist. Geschmack, so daß z. B. Harsdörffers (FG 368) orthograph. u. lexikal. Ideen u. Schottelius' Schriften auf wenig Verständnis bei ihm stießen. Allerdings trug er durch die Fürsprache für seinen Schüler u. Bewunderer Zesen dazu bei, daß dieses experimentierfreudiges Enfant terrible den Dissens in der Akademie verschärfte. Als Freund des Komponisten Heinrich Schütz war er auch Autor des Librettos zu dessen Ballettoper Von dem Orpheo und der Eurydice (1638).
Bildungsweg: Er empfing seinen ersten Unterricht in der Schule zu Dresden, besuchte 1604-10 Schulpforta (Imm. 17.11.1604) u. stud. 1610-16 an der U. Wittenberg (Imm. 19.11.1610), wo er als Schüler Taubmanns 1616 die Magisterwürde empfing.
Werdegang: Er wurde am 19.3.1616 zum Poeseos Professor Publicus berufen u. ab 1632 als ordentl. Prof. der Rhetorik (1618, 1632 u. 1654 Rektor). Schwerpunkt seines Schaffens war die lat. Sprache und Literatur.
Stand/Stellung: Universitätsprofessor
Wappen/Portrait: HAB, PS A 3007

363 Moritz August von Rochow (Der Behende)
* 1609-06-28  | † 1653-08-25 Kynsburg (Zamek Grodno, Schlesien)
GND-Nummer: 1031181199
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Zeiland | Gegen viel unraht
Aufnahme: 1641-08Aufgenommen von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) im Anhaltischen, nach Verhaftung durch seinen Landesherrn Kf. Friedrich Wilhelm v. Brandenburg (FG 401) u. anschließender Flucht.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Offizier
Werdegang: 1631 kurbrandenburg. Major. Er focht auf schwed. Seite, übernahm aber im Sommer 1637 im ksl. u. kurbrandenburg. Auftrag Werbungen für ein Infanterieregiment, wurde Kommandant v. Peitz in schwed. Gefangenschaft, konnte im Mai 1639 Landsberg entsetzen, scheiterte aber am 28.7.1640 beim Sturm auf Frankfurt/ O. R., der angesichts seiner bevorstehenden Heirat auf Bitte Kf. Georg Wilhelms (FG 307) vom Kaiser d. d. 17.1.1640 in den Reichsfreiherrnstand erhoben worden war, verschwor sich im Folgejahr als Kommandant von Spandau mit anderen Obristen (vgl. FG 223, 404, 411 u. 495) u. dem jungen Grafen Schwarzenberg gg. den neuen Kurfürsten (FG 401), der etliche Regimenter, auch das R.s, auflösen wollte. Kritik an seinen Finanzgebaren, der Vorsorgungsmangel, eine Meuterei der Soldaten u. die Schwäche der Festung trugen dazu bei, daß R. die Spandauer Bevölkerung u. Kf. Friedrich Wilhelm unter Druck setzen konnte, indem er im Falle eines schwed. Angriffs Spandau zu sprengen drohte u. unter Hinweis auf seine doppelte Verpflichtung auf Kaiser u. Landesherrn die Vereidigung auf letzteren verweigerte. R. wurde Ende Mai 1641 verhaftet, vermochte jedoch Anfang August zu entfliehen. Er konnte noch im selben Monat damit beginnen, im Anhaltischen sein Regiment wieder zu sammeln. Ein Brief des anh. Rats Milagius (FG 315) rät etwa zur selben Zeit F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10), R. "bey guthem willen Zuerhalten" u. ihm die zu Köthen unverzüglich verlangten 150 Taler diskret auszahlen zu lassen. Eine ähnliche Absicht scheint auch F. Ludwig dazu bewogen zu haben, R. damals in die FG aufzunehmen. - 1642 zum ksl. Generalfeldwachtm. befördert, scheiterte R. aber bereits am 4.5. bei der vergeblichen Verteidigung Glogaus gegen Torstensson u. geriet wieder in schwed. Gefangenschaft. - Er starb als Landesältester der Fürstentümer Schweidnitz u. Jauer.
Stand/Stellung: Reichsfreiherr (d. d. 1640-01-17), ksl. Generalfeldwachtm.

364 Franz von Mercy (Der Anzeigende)
* 1597 (?) Longwy | † 1645-08-03 (n. St.) Alerheim (b. Nördlingen)
GND-Nummer: 124365639
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Paßion-blume | Das Leiden
Aufnahme: 1642
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbayern
Wirkung: Offizier
Werdegang: Er nahm lothring. Kriegsdienste an, aus denen er in die ksl. Armee Wallensteins gelangte. Im Mai 1628 reiste der Hauptm. von Württemberg zu seinem gefangenen Generalwachtm. (Gf.) Hannibal v. Schauenburg nach Holstein, in dessen Regiment er kurz darauf die Stelle eines Obristwachtm.s u. später eines Obristlt.s übernommen zu haben scheint. Er focht unter Piccolomini (FG 356) bei Breitenfeld (1631), verteidigte als Obrist 1634 Rheinfelden mit Zähigkeit, kämpfte - 1635 zum Generalwachtm. befördert - bis 1637 im Elsaß (Belagerung v. Kolmar), wechselte im Sept. 1638 als Generalzeugmeister in kurbayer. Dienste, zwang 1641 Banér (FG 222) bei Regensburg zum Rückzug u. kam bei dessen Verfolgung im Mai mit der ksl.-bayer. Armee unter Erzhz. Leopold Wilhelm bzw. Piccolomini u. Wahl (FG 108) durch Anhalt. 1642 zum Kommandeur in Schwaben ernannt, verlegte der am 31.5.1643 n. St. als Nachfolger Wahls zum ksl. u. bayer. Generalfeldmarschall Beförderte der Armee Guébriants den Weg nach Bayern, überfiel Rantzau bei Tuttlingen (25.11.1643 n. St., vgl. FG 365), eroberte Freiburg (27.7.1644 n. St.) u. behauptete dort seine Armee in furchtbarer Abwehrschlacht gg. Turenne u. Enghien. Der Lothringer M. wurde damit unversehens zum allesentscheidenenden Verteidiger des Kaisers, der Liga u. sogar in gewisser Hinsicht des Reichs. Er schlug die Franzosen bei Mergentheim (5.5.1645 n. St.), fiel aber in der Schlacht von Alerheim.
Stand/Stellung: Adel; ksl. u. bayer. Generalfeldmarschall.

365 Caspar von Mercy (Der Hehre)
† 1644-08-05 (n. St.) b. Freiburg im Breisgau
GND-Nummer: 137090447
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Hornungs blume/ oder weisse Mertzensblume | Mit dem ersten
Aufnahme: 1642Die Zusage zur Aufnahme M.s u. seines Bruders (FG 364) mag F. Ludwig schon um den 10.12.1641 gegeben haben, s. Werdegang.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbayern
Werdegang: Die Aufnahmezusage F. Ludwigs an die beiden Brüder Mercy steht im Zusammenhang mit dessen eiliger Reise zu Erzhz. Leopold Wilhelm ins Hauptquartier der vereinigten ksl.-bayer. Armee (Querfurt). Leopolds Neffe Johann Casimir (FG 10) befand sich zwar Anfang Januar noch ebenfalls dort, doch geriet M. bereits am 6.1.1642 auf der Kempener Heide (im Kölner Erzstift) bei der Niederlage Lamboys in frz.-weimar. Gefangenschaft, aus der er offenbar erst im Sommer entlassen wurde, um sein Lösegeld selbst zu beschafften. M. kehrte in die 1643 seinem Bruder unterstellte bayer. Armee zurück, trug am 25.11.1643 n. St. bei Tuttlingen zum erfolgreichen Überfall auf Rantzau bei, fiel aber in der blutigen Schlacht von Freiburg gegen die Franzosen.
Stand/Stellung: Adel; kurbayer. Generalwachtmeister.

366 Johann Bartholomäus Schäffer (Der Dringende)
† 1655 
GND-Nummer: 101826499X
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der wilde GartenSafran | Zum Weichen
Aufnahme: 1642
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbayern
Wirkung: Offizier
Werdegang: Seit 1624 in den bayer. Kanzleien zu München u. Amberg tätig, stieg S. zum Kriegsrat im Generalkriegskommissariat auf. Durch die bayer. Armee unter Gf. Wahl (FG 108), die sich mit dem ksl. Heer (s. FG 356) vereinigt hatte, kam S. nach Anhalt. Er wurde offenbar bei einer der vielen Verhandlungen über die Erleichterung der drückenden Einquartierungen u. Durchzüge in die FG aufgenommen. Ende 1646 kam er nach Ulm, um dort neben zwei anderen bayer. Räten mit frz. u. schwed. Gesandten (u. a. Mortaigne [FG 419] u. Douglas [FG 420]) einen folgenreichen Waffenstilllstand (Abschluß 15.3.1647 n. St.) auszuhandeln. Nach dem Krieg diente S. als Regimentsrat in Amberg.
Stand/Stellung: Bürger; bayer. Kriegsrat im Generalkommissariat.

367 Lips Curt (Philipp Konrad) Spiegel zum Desenberg (Der Silbergraue)
† 1642 
GND-Nummer: 1031167498
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der wilde Oelbaum | Jn blüt und blettern
Aufnahme: 1642
Aufenthaltsort des Mitglieds: Paderborn
Wirkung: Offizier
Werdegang: Stammte aus einem westfäl. Adelsgeschlecht. Mit der ksl. Armee unter Piccolomini (FG 356) hielt sich der Obrist S. bereits vom 8.-13.5.1641 in Anhalt auf, wobei er in der Funktion eines Generalmajors mehrere Regimenter kommandierte. Sein eigenes Regiment wurde vom 3.3.-16.5.1642 im Dessauischen einquartiert. Damals würdigte F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) S. als einzigen ksl. Offizier der Mitgliedschaft in der FG. Als S. bald darauf bei Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch Douglas (FG 420) angriff u. verwundete, wurde er von dessen schwed. Kameraden niedergehauen.
Stand/Stellung: Adel; ksl. Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

368 Georg Philipp Harsdörffer (Der Spielende)
* 1607-11-01 Fischbach (b. Nürnberg) | † 1658-09-17 Nürnberg
GND-Nummer: 118546139
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die kleinen bunten Englischen oder Welschen Böhnlein | Auf manche art
Aufnahme: 1641-11Von Hans Philipp (v.) Geuder (FG 310) bereits im November 1641 aufgenommen, erhielt F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) davon erst im März 1642 Nachricht, woraufhin Harsdörffer erst an 368. Stelle in das Gesellschaftsbuch eingetragen wurde.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Nürnberg (Reichsstadt)
Wirkung: Wirtschaftlich unabhängig, hinterließ H. ein imposantes u. vielseitiges literar. u. kulturpolit. Lebenswerk vor dem Hintergrund eines weitgespannten Kontaktnetzes mit Schriftstellern, Künstlern u. Gelehrten im In- u. Ausland.
Bildungsweg: Besuch Nürnberger Stadtschulen u. Privatunterricht; 1623 U. Altdorf; 1626 U. Straßburg Jura; 1627-32 Reise nach Genf, Frankreich, in die Niederlande, nach England u. Italien (1630 U. Siena).
Werdegang: Bescheidene Karriere im Nürnberger Stadtregiment: Seit 1634 Assessor am nürnberg. Untergericht; ab 1637 am Stadtgericht; ab 1655 Mitglied des Kleinen oder Inneren Rats. Dichter, Übersetzer u. Gelehrter, Popularisator enzyklopädischen Wissens; Mitgründer des PBO u. seit 1644 Mitglied der DG; aktive Beteiligung an der Sprachdiskussion innerhalb der FG: SPECIMEN PHIlOLOGIAE GERMANICAE (1646), Frauenzimmer Gesprächspiele (1641-49, 8 Tle.), sammelte Akten des Wahlvorgangs Hz. Wilhelms v. Sachsen-Weimar (FG 5) zum zweiten Vorsitzenden der FG u. d. T. Fortpflantzung der Hochlöblichen Fruchtbringenden Geselschaft (1651), Poetischer Trichter (3 Tle. 1647/48/53), Kunstverständiger Discurs, von der edlen Mahlerey (1652), Teutscher Secretarius (2 Tle. 1655/59).
Stand/Stellung: Nürnberger Patrizier, Ratsherr.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 8894

369 Georg Ehrenreich von Rogendorff und Mollenburg (Der Gedüldige)
* 1596-01-13  | † 1652-08-28 (n. St.) Wien
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Tartarische Lam gewächse | Helt seine stelle
Aufnahme: 1642
Aufenthaltsort des Mitglieds: Österreich
Wirkung: Hofamt; er plante eine lat. Übersetzung von Hilles (FG 302) Lobschrift Der Teutsche Palmbaum. Ob er es ins Werk setzte, ist unbekannt.
Bildungsweg: 1612 U. Padua; 1613 U. Siena. Dort lernte er den Prinzen Christian v. Anhalt-Bernburg (FG 51) kennen.
Werdegang: F. Christian II. wurde späterhin sein Gönner u. zog ihn in die FG. Er traf R. am 3.6.1620 als Führer einer mährischen Gesandtschaft in Niederösterreich wieder. R.s Parteinahme für die aufständischen Böhmen kostete ihn seine mähr. Güter u. das in seiner Familie erbliche Landhofmeisteramt in Österreich unter der Enns. Ins Exil gezwungen, kehrte er nicht vor den ersten Erfolgen des schwed. Kg.s Gustav Adolf nach Österreich zurück u. lebte seitdem in Wien. Nach dem Westfälischen Frieden wurde R. zum kursächs. Geh. Rat, Kammerherrn u. Gesandten am Kaiserhof ernannt. Christian traf ihn im Dez. 1641 auf dem Reichstag zu Regensburg wieder und erwog, R. u. Starhemberg (FG 489) in Wien die Vertretung seiner Schwester Eleonora Maria (TG 17) im mecklenburg. Vormundschaftsstreit (s. FG 168, 175 u. 511) zu übertragen. Hz. August v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) versorgte der ältere R. mit pol. höf., religiösen u. literar. Nachrichten.
Stand/Stellung: Adel; kursächs. Geh. Rat am Kaiserhof.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

370 Bernd Henrich von Warnstedt (Der Schuppichte)
† nach 1650 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das kräutlein und seine blüt Venus Nabel genannt | Stärckt das gehirn
Aufnahme: 1642
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Offizier; am 14.2.1650 nahm er in Köthen am Leichenzug F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) teil.
Werdegang: Hofjunker F. Ludwigs, den dieser 1642 zum Legaten an die schwed. Generale L. Torstensson u. Hans Christoph v. Königsmarck (FG 515) bestimmte.
Stand/Stellung: Adel; Legat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

371 Johann August von Solms-Rödelheim und Assenheim (Der Liebreiche)
* 1623-06-07  | † 1680-11-23 
GND-Nummer: 1049174186
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gefülte freundlich sonst Lichnis Chalcedonica | Jm süssen anblicke
Aufnahme: 1642
Aufenthaltsort des Mitglieds: Solms-Rödelheim
Wirkung: Regent
Bildungsweg: 1635 Studium Wittenberg.
Werdegang: Er stiftete die Linie zu Rödelheim (Frankfurt/ M.) u. Assenheim (Wetterau; Kr. Friedberg) u. residierte auf dem Schloß zu Rödelheim. Durch Vertrag mit Gf. Heinrich Wilhelms (FG 91) Sohn Georg Friedrich hatte J. A. d. d. 25.8.1653 die restlichen 5/6 der Hft. R. erlangt. Gegen seinen Bruder Johann Friedrich, der 1676 zu Laubach in der Regierung gefolgt war, strengte er einen lange über seinen Tod hinaus andauernden Prozeß wegen Vorenthaltung seines Anteils an dieser Erbschaft an.
Stand/Stellung: Adel

372 Christian Ludwig von Braunschweig-Celle (Der Reinherzige)
* 1622-02-25 Herzberg (Harz) | † 1665-03-15 b. Celle
GND-Nummer: 102117977
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Citronen blüt | Labt und stärcket
Aufnahme: 1642-07-20Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Hannover auf einer Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642), die ihn nach Hannover, Bückeburg, wiederum Hannover, Celle, Hamburg, Plön, Gottorf u. Braunschweig führte, aufgenommen, zusammen mit Bodo v. Hodenberg (FG 373) im Beisein von Hans Christoph v. Hardenberg (FG 49), Heinrich von Börstel (FG 78), Schenks v. Winterstedt (FG 325), F. Wilhelm Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 358) u. Heinrich Schumachers (FG 359).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Calenberg
Wirkung: Regent; er eröffnete in Lüneburg eine Ritterschule (1656) u. ein Gymnasium (1660) u. beteiligte sich an der Umlage für den Druck des GB 1646, erhielt auch in Köthen gedruckte Schriften der FG u. deren Mitgliederliste, jedoch scheint sein Interesse wenig beständig oder intensiv gewesen zu sein. Das von Rist (FG 467) verfaßte u. von Stephan Körner vertonte anon. Ballett Die Triumphirende Liebe/ umgeben Mit den Sieghafften Tugenden, das zu C. L.s Hochzeit in Celle am 12.10.1653 aufgeführt u. mit Radierungen Conrad Bunos prachtvoll gedruckt wurde, stellt immerhin einen vereinzelten Höhepunkt des Celler Hoflebens unter diesem Herzog dar.
Bildungsweg: Von 1629-33 leitete Schenk v. Winterstedt (FG 325) C. L.s Erziehung. 1640/41 unternahm der Prinz mit dem Hofmr. Hodenberg (FG 373) eine Reise in die Niederlande, deren Fortsetzung (nach England) der Tod des Vaters vereitelte.
Werdegang: C. L. folgte am 5.5.1641 in der Regierung Calenbergs (Residenz Hannover), schloß sich unter dem Einfluß seiner Mutter u. seines hess. Oheims (FG 326) den Bestrebungen Hz. Augusts v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) an u. unterzeichnete am 9.4.1642 den in Goslar ausgehandelten Separatfrieden mit dem Kaiser. Dieser verschaffte den welfischen Landen zwar de facto Neutralität, mußte aber entgegen der Absicht v. C. L.s Vater mit territorialen Zugeständnissen u. einer Schwächung der Position bei den allgem. Friedensverhandlungen in Münster u. Osnabrück erkauft werden. Der Tod seines Oheims Friedrich machte C. L. 1648 vertragsgemäß - gegen Übergabe Calenbergs an seinen Bruder Georg Wilhelm - zum Erben Lüneburgs (Residenz Celle), Grubenhagens, Diepholz' u. der Untergft. Hoya. Ein Vergleich mit Hz. August über das Harburger Erbe vergrößerte C. L.s Territorium 1651 nochmals. Mit der Übersiedlung nach Celle begann er, eine disziplinierte Politik zu verfolgen, welche - offenbar unter dem Einfluß des befreundeten Großen Kurfürsten (FG 401) - die eigene Macht gegenüber den Ständen u. fremden Staaten verstärkte.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | HAB, Gemäldesammlung B 32

373 Bodo von Hodenberg (Der Enthärtende)
* 1604-04-03 Hudemühlen (Kr. Fallingbostel) | † 1650-[09]-20 Osterode
GND-Nummer: 121433986
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Tamarisken | Die ausgetrucknete Miltz
Aufnahme: 1642-07-20Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf einer Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) in Hannover aufgenommen, zusammen mit Hz. Christian Ludwig v. Braunschweig-Celle (FG 372, s. dort) u. anderen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Calenberg
Wirkung: Hofamt; er gilt als der Dichter des erbaulichen Liedes Fvr deinen Thron trett ich hiemit. Der Wortakzent ist hierin noch nicht nach der Vorschrift von Opitz (FG 200) befolgt.
Bildungsweg: Er lernte vom 6. Lebensjahr an in den Schulen von (Kloster) Möllenbeck (Kr. Gft. Schaumburg), Verden und Hannover (Partikularschule) Latein u. Griech., studierte 1617-20 an der U. Gießen, wo er neben den Wissenschaften auch Musik trieb, kehrte zu seinem Vater zurück, schrieb sich am 2.6.1622 an der U. Helmstedt u. 1626 an der U. Marburg ein.
Werdegang: 1630 Kornett im ksl. Regiment Holk; 1631 Resident Hz. Christian Ludwigs v. Braunschweig-Lüneburg (FG 372) bei der schwed. Armee; 1634-36 Gesandter u. Rat von Haus aus des Bruders, Hz. August d. Ä., 1636 dessen Regierungsrat in Grubenhagen; 1638 von Hz. Friedrich v. Braunschweig-Lüneburg zum Mitglied des Consilium formatum bestallt; Hofmr. u. Reisebegleiter der Hz.e Christian Ludwig (FG 372) u. Georg Wilhelm v. Braunschweig-Calenberg; ab 1641 Hofmarschall u. Geh. Rat Hz. Christian Ludwigs in Hannover, ab 1646 Landdrost u. Berghauptmann in Grubenhagen.
Stand/Stellung: Adel; Hofmarschall u. Geh. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

374 Hermann IV. von Hessen-Rotenburg (Der Fütternde)
* 1607-08-15 Kassel | † 1658-03-25 Rotenburg a.d. Fulda
GND-Nummer: 100098355
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Zahme Wicken | Mit Rahte
Aufnahme: 1642-08-08Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) vermutlich in Bückeburg aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Regent; Besitzer einer auserlesenen Privatbibliothek; Vf. astronomischer u. astrolog. Exzerpte u. Aufsätze u. fünf gedruckter Werke, z. B. eine Übersetzung aus dem Frz. Hexameron ... Sechs-Tägiges Gespräch vber etzliche schwere Puncten in verschiedenen Wissenschaften, die unter seinem Gesellschaftsnamen 1652 in Kassel mit einer Widmung an F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) erschien. Er versuchte die Kluft zwischen lat. Gelehrsamkeit u. dem Wissensstand des Volkes zu überbrücken.
Bildungsweg: Der mit einem verkümmerten linken Bein geb. Sohn Moritz' des Gelehrten u. seiner geistreichen Gemahlin Juliana sprach schon als Fünfjähriger fließend Französisch, erwies später auch unter seinem Präzeptor Joh. Georg Grob auf der Hofschule u. von 1618 bis um 1623 am Collegium Mauritianum ungewöhnliche Fähigkeiten im Erlernen von Sprachen (Lat. Ital.), Wissenschaften u. Künsten - bes. der Mathematik, Astronomie, Geographie, Historie u. Musik.
Werdegang: Nach dem Abkommen vom 12.2.1627 war die Rotenburger Quart für die (3) jüngeren Söhne v. Lgf. Moritz bestimmt. Als Ältester der nachgeborenen Söhne verwaltete H. das Gebiet von 1627-48 allein oder mit seiner Mutter zusammen. 1640 verlegte er seine Residenz aus Kassel nach Rotenburg u. teilte die Quart 1648 mit seinen Brüdern Ernst u. Friedrich. Er widmete sich der Wiederherstellung des vom Krieg ruinierten Landes u. übernahm auch in den letzten Jahren seines Lebens die Aufsicht über die gesamthess. Hospitäler.
Stand/Stellung: Reichsfürst (Paragiat)

375 Christian IX. von Oldenburg-Delmenhorst (Der Vergüldete)
* 1612-09-26  | † 1647-05-23 
GND-Nummer: 1034678272
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die vergüldete Rosmarin | Natürlicher tugend
Aufnahme: 1642-08Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Oldenburg-Delmenhorst
Wirkung: Regent
Werdegang: Seine Mutter führte nach dem Tode des Gatten bis zu ihrem eigenen Ableben 1630 die vormundschaftliche Regierung in der Gft. Delmenhorst-Varel. Der Abschluß eines seit Jahrzehnten überfälligen Erbvertrags (4.4.1633) mit seinem Vetter Anthon Günther (FG 351) verschaffte C. - neben verschiedenen Vorwerken u. einer Entschädigung für verlorene Einkünfte - zusätzlich das Land Würden u. die Hälfte der Steuer u. Gefälle aus dem Stad- u. Butjadinger Land. Im 30jährigen Krieg vermochte C. im Anschluß an seinen Vetter die Neutralität seines Landes zu bewahren. Allerdings mußte die Festung Delmenhorst 1639 dem Kaiser geöffnet werden. C. starb unvermählt infolge eines Sturzes vom Pferd.
Stand/Stellung: Reichsgraf

376 Moritz Heinrich von Nassau-Hadamar (Der Hegende)
* 1626-04-[23/24] Hadamar | † 1679-01-24 (n. St.) Hadamar
GND-Nummer: 173286216
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Jndianische Feigenbaum mit den grossen blettern | Die hochrohtfärbende würmelein
Aufnahme: 1642-08Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) wohl zusammen mit Johann Wilhelm v. Knippenburg (FG 377) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Nassau-Hadamar
Wirkung: Regent
Bildungsweg: Er absolvierte die militär. Lehre im hess.-darmstädt. Heer, geriet aber im Nov. 1646 bei Frankenberg in hess.-kassel. Gefangenschaft.
Werdegang: Am 10.3.1654 wurde er als Nachfolger seines Vaters in das Reichsfürstenkollegium aufgenommen. Von den Erwerbungen seines Vaters mußte er 1667 das Kirchspiel Willmenrod an Leiningen-Westerburg zurückgeben, erhielt dafür aber Wilsenroth u. Pottum.
Stand/Stellung: Reichsfürst

377 Johann Wilhelm von Knippenburg (Der Ausholende)
† nach 1643 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Holder schwam/ oder Judas ohr | Die hitze
Aufnahme: 1642-08Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) zusammen mit F. Moritz Heinrich v. Nassau-Hadamar (FG 376) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Nassau-Hadamar
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Aus rhein. Adelsgeschlecht stammend; vermutl. Sohn v. Dr. jur. Johann v. der Knippenburg (+ 1633), Bürgermeister von Wesel. Er ist ab 1643 als Hofmr. Gf. Johann Ludwigs v. Nassau (FG 170), des Leiters der ksl. Delegaton bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden, in Münster bezeugt. Zur Zeit seiner Aufnahme (1642) könnte er der Hofmr. von F. Moritz Heinrich v. Nassau-Hadamar (FG 376) gewesen sein.
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

378 Ernst Ludwig von Ditfurth (Der Auflösende)
* 1597-07-29 Stadthagen | † 1647-05-12 Dankersen (b. Rinteln)
GND-Nummer: 121804607
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Waldkümmel | Was gefangen
Aufnahme: 1642-08Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) wahrscheinlich im Schaumburgischen aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schaumburg
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Am 14.3.1612 wurde er von Gf. Ernst v. Holstein-Schaumburg an seinem Hof aufgenommen, dieser machte ihn 1614 zum Kammerpagen u. erlaubte ihm 1616, ihn nach Italien zu begleiten. Imm. 15.7.1617 U. Padua.
Werdegang: Als Kammerjunker setzte er anschließend unter den Gf.en Ernst u. Otto V. v. Holstein-Schaumburg (FG 198) seine Dienste fort.
Stand/Stellung: Adel; Kammerjunker.

379 Hermann Simon von Wartensleben (Der Gewöhnliche)
* vor 1594   | † 1654-01-19 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Dragon | Jm Sallate und trincken
Aufnahme: 1642-08Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) wahrscheinlich im Schaumburgischen aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schaumburg
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt.
Bildungsweg: Imm. 28.6.1609 U. Siena; Stammbuch-Eintragung v. 28.9.1610 aus Padua.
Werdegang: Hofmr. Gf. Ernsts v. Holstein-Schaumburg, 1622-1644 Hofmr. (zu Stadthagen bzw. Rinteln) der Witwe, Gfn. Hedwig, geb. Lgfn. v. Hessen-Kassel; ab 1650 Schatzrat der Ämter Bückeburg u. Arensberg; war Erbherr auf Exten.
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister u. Schatzrat.

380 Andreas von Schönberg (Der Schmäuchende)
* 1600-02-22 Wolkenstein (a. d. Zschopau, Erzgebirge) | † 1688-08-03 Dresden
GND-Nummer: 12839529X
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gerolter Taback | Das Gehirn durch
Aufnahme: 1642-08-17Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) wohl in Celle aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Calenberg
Wirkung: Offizier; F. Ludwig gab dem Kammerpräsidenten Schenk v. Winterstedt (FG 325) am 29.11.1642 den Auftrag, dem Schmäuchenden ein GB 1641 zuzustellen.
Bildungsweg: Bis 1618 Schulbesuch (1610-13 Freiberg) u. Pagendienst (1615-18 Leipzig).
Werdegang: 1618-20 Soldat in Frankreich (1619/20 im kgl. Leibregiment in Paris). 1620-23 kursächs. Hofjunker, Truchseß u. Kürassier in der kfl. Leibkompanie (Teilnahme an der Eroberung der Lausitzen u. Schlesiens), 1623/24 Kornett in der Niedersächs. Kreisarmee; 1624 Hofdienst bei Mgf. Friedrich V. v. Baden-Durlach (FG 207); ab 1626-29 im dän. Heer erst ab 1628 Charge als Wachtm.lt. zu Glückstadt; 1629-32 niederländ. Offizier (1631 Capitain); 1634-39 Obristwachtm. im Reiterregiment Georg Ernst Wurms bzw. (ab 1638) Joh. Georg aus dem Winckels (FG 219) in der Armee Hz. Georgs v. Braunschweig-Calenberg (FG 231); 1640 ebd. Obristlt.; Einsatz bei militär. Gesandtschaften u. Verhandlungen; infolge des Goslarer Friedens (s. FG 227 u. 372) Bestellung zum Kdt. von Hz. Christian Ludwigs v. Braunschweig-Celle(FG 372) Residenzstadt Hannover (2. 4. 1643); 1646 als Nachfolger von Tietz (FG 381) Obrist, Kdt. v. Hameln u. Inspektor der Infanterie; 1649 infolge des Ländertausches der Söhne Hz. Georgs Kdt v. Celle (wieder im Dienst Hz. Christian Ludwigs); ab 1650 auch von Nienburg, später Kriegsrat u. Amtshauptmann von Gifhorn (1652); 1661 Kriegsrat, Obrist und Kdt. von Wolfenbüttel für Hz. August d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227), in dieser Stellung ab 1666 für Hz. Rudolph August v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 754) tätig; 1666 auch Inspektor der Miliz; 1671 u. 1673 zeitweiliger, ab 1674 wirkl. Gouverneur von Braunschweig und Kdt. von Braunschweig u. Wolfenbüttel; 1675 Reise zu seinem Landesherrn, Kf. Johann Geog II. v. Sachsen (FG 682); am 9.3.1676 Vereidigung als dessen Generalwachtm. u. Kriegsrat; zugleich Kdt. von Königstein, Alt- und Neudresden, Hauptmann der Dt. Leibgarde zu Fuß, Geh. Rat u. Kammerherr (1677). Rücktritt am 5.12.1685 aus Altersgründen.
Stand/Stellung: Adel; Obristlt. u. Kdt. von Hannover.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

381 Wilhelm (von) Tietz gen. Schlüter (Der Leuchtende)
* 1601 Burgwedel (Ft. Lüneburg) | † 1646-01-20 Hameln
GND-Nummer: 121946304
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Faul Holtz | Bey der Nacht
Aufnahme: 1642-08-17Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) wohl in Celle im Beisein Erich v. Walthausens (FG 349) u. anderer aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Calenberg
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Ab 1618 zweijährige Kriegsschule beim niederländ. Feldmarschall Gf. Ernst Casimir v. Nassau.
Werdegang: 1620 trat er als Fähnrich in die Kompanie des niedersächs. Kreisobristlt. Rohde ein, diente wiederum über 2 Jahre in den Niederlanden (unter Hauptm. Frisello) u. nahm bald darauf eine span. Leutnantsstelle u. später eine Hautpmannsbestallung (im Regiment Hz. Georgs v. Braunschweig-Calenberg [FG 231]) an. Nach 5 Jahren wechselte er als Hauptm. in das kurbrandenburg. Regiment Kötteritz über, wurde bald nach seiner Hochzeit zum Obristwachtm. befördert, trat jedoch schon 1 Jahr später als Obristlt. in das Regiment Strahlendorf ein. Er quittierte nach dreijährigem Dienst (etwa 1635) diese Stelle u. zog sich nach Burgwedel zurück. Hz. Georg ernannte ihn aber bald darauf zum Obristen. Nach 8 Jahren bestellte ihn dessen Nachfolger Hz. Christian Ludwig (FG 372) zum Kdt. von Hameln.
Stand/Stellung: Adel; Obrist.

382 Wilhelm von Lüdinghausen gen. Wolf (Der Enthebende)
* 1596-12-28 Buschhof (Kurland) | † 1647-07-26 Eger
GND-Nummer: 121442187
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Pfaffenröhrlein | Vom Fieber
Aufnahme: 1642-08-26Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) in Hamburg zusammen mit Rembert Wilhelm v. Wrede (FG 383) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurland (Herkunft)
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1610 (Page) am Heidelberger Hof, 1613 im Dienst des Duc de Bouillon (Sedan).
Werdegang: Auch Kammerjunker des o. g. Duc de Bouillon u. später Fähnrich in den Niederlanden; 1625 schwed. Obristlt. im Regiment Hz. Franz Carls v. Sachsen-Lauenburg (FG 269); dann Obrist unter Hz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231) u. 1634-36 Kdt. von Minden; darauf als Nachfolger deines gefallenen Schwiegervaters (Jan. 1636) schwed. Generalmajor, 1643 Kdt. v. Nienburg u. Vizegouverneur im 'Westfälischen Estat'. Sein letzter Zug war die Teilnahme an der blutigen Eroberung Egers durch Wrangel (FG 523).
Stand/Stellung: Adel; schwed. Generalmajor.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

383 Rembert Wilhelm von Wrede (Der Fegende)
† 1645-05-17 Lemgo
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Kantelkraut | Bis aufs glentzen
Aufnahme: 1642-08-26Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) in Hamburg zusammen mit Wilhelm v. Lüdinghausen (FG 382) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Westfalen
Wirkung: Offizier; in der FG: de Vrede.
Werdegang: Der Sohn von Rembert v. Wrede (FG 128) war 1627-1636 unter Gf. Simon Ludwig zur Lippe (FG 124) Hauptmann der Schloßwache in Detmold. Nach dessen Tod (1636) stellte er sich gegen die Vormundschaft durch dessen Witwe, Gfn. Katharina v. Waldeck (+ 1649) und trat daraufhin als Capitain (Hauptmann) in schwed. Dienste, in welcher Funktion er u.a. 1638 unter Hz. August d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) sowie 1641 im braunschw.-lüneburg. Regiment Oberst Wilhelm (v.) Tietz' (FG 381) erwähnt wurde. Im Mai 1640 wurde er von ksl. Truppen gefangengenommen und in Lemgo inhaftiert. Er starb als Obristwachtmeister (Major) des "Burnovillschen" Regiments.
Stand/Stellung: Adel; schwed. Capitain, dann Major.

384 Jobst Heimart von Lenthe (Der Schönblühende)
* nach 1590  | † Anfang 1649 Wolfenbüttel (?)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Zwiebelgewächse Giuoca  | Jede drey jahr
Aufnahme: 1642-08, Plön | Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) zusammen mit Johann Rauch (FG 385) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Württemberg
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1607 U. Helmstedt.
Werdegang: 1622-28 württemberg. Kammerjunker; 1625-28 Vizestallm. u. Stallm. (bis 1643) in württemb. Diensten; ab 1643 Stallmeister für Hz. August d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227).
Stand/Stellung: Adel; Stallmeister.

385 Johann Rauch (Der Nachkommende)
* 1610 Berlin | † 1679 Berlin
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Kielrocken | Mit einerley arbeit
Aufnahme: 1642-08Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) zusammen mit Jobst Heimart v. Lenthe (FG 384) in Plön aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sorö
Wirkung: Philologe, Bibliothekar. Er teilte die pädagog. Ansichten von Comenius und vertrat in Danzig die grammatische Lehrweise von Johannes Buno (Kurtzer Bericht. 1649). Er schrieb lat. u. griech. Epigramme (1632), Gelegenheitsgedichte, gab den Cornelius Nepos heraus und publizierte über Logik.
Bildungsweg: U. Wittenberg (Schüler v. Augustus Buchner, FG 362)
Werdegang: Der Sohn des gleichnamigen Berliner Diakons (1578–1631) und Bruder des Orientalisten Christian R. Er wurde Prof. der Eloquenz in Erfurt(U. Erfurt1633, Akad.), Sorö ((Ritter-Akad, Prof. der Geographie, Chronologie, Eloquenz u. Logik; 1646 abgesetzt), Danzig (Akad. Gymn.) und Berlin (Joachimsthaler Gymn.), 1659 auch Bibliothekar Kf. Friedrich Wilhelms v. Brandenburg (FG 401).
Stand/Stellung: Prof., kurbrandenburg. Hofbibliothekar u. Generalschulinspektor
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

386 Gebhard Paris von dem Werder (Der Zeitigende)
* 1621-04-19 Gröbzig (Anhalt) | † 1679-02-19 Gröbzig (Anhalt)
GND-Nummer: 131738356
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Eibisch | Unreiffe geschwer
Aufnahme: 1642-09Begleitete F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) u. wurde von diesem in Holstein aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Ritterschaftliches Vertretungsamt
Bildungsweg: Imm. 21.4.1631 U. Wittenberg. Anfang 1632 begab sich W. auf das von Gueintz (FG 361) geleitete Gymn. zu Halle, jedoch mußte er schon im November vor den Kaiserlichen aus der Stadt fliehen. Er bezog nun die U. Jena u. bald darauf für mehrere Jahre die U. Helmstedt.
Werdegang: 1645 hielt er sich mit F. Lebrecht v. Anhalt-Köthen (FG 321) am Hof des Großen Kurfürsten (FG 401) auf. Er wurde zum Rat in Plötzkau ernannt u. zog als Geh. Rat nach Köthen, als F. Lebrecht u. F. Emanuel (FG 486) 1665 Anh.-Köthen erbten. Für den postum geb. Sohn F. Emanuels übernahm er als Vormundschaftsrat, Kammerpräsident u. Landeshauptmann die wichtigsten Regierungsaufgaben. Daneben wurde er in Gesandtschaften eingesetzt, so 1673 beim Empfang der anh. Lehen aus der Hand Ks. Leopolds I. u. 1675 in einer Legation nach Berlin. W., auf den 1658 nach dem Tode seines Vetters Diederich (FG 31) das Amt eines Unterdirektors der anh. Landschaft fiel, vereinigte auch den ges. W.schen Güterbesitz in Anhalt in seiner Hand (Werdershausen, Reinsdorf, Neuwerder u. Gröbzig), dazu das braunschw. Gut Bisperode (Kr. Holzminden).
Stand/Stellung: Adel; Unterdirektor der anhalt. Landschaft.

387 Hermann (von) Kardorf (Der Schönweiße)
† 1677 Krempe
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die volle weisse Tausendschön | Gehet andern gleich
Aufnahme: 1642-09Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) in Holstein aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Güstrow
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1622 stand der noch unmündige K. im Dienst des Hz.s Philipp Julius v. Pommern.
Werdegang: Im Krieg stieg er schnell zum Obristlt. (1630?) auf. Vom 12.6.1643-7.1.1644 ist er als kgl. dän. Hofjunker belegt. Er starb als dän. Obristlt. u. Kdt. von Krempe (Kr. Steinburg).
Stand/Stellung: Adel; dän. Obristlt. u. Kommandant.

388 Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf (Der Hochgeachte)
* 1597-12-22 Schloß Gottorf (Schleswig) | † 1659-08-10 Tönning
GND-Nummer: 11870320X
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Persianische Tulipan | Uber die andern
Aufnahme: 1642-09-nach 03, Wohl in Gottorf | Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) zusammen mit einigen Hofleuten (FG 389-395) in Gottorf aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Gottorf
Wirkung: Regent; er zahlte einen Druckkostenbeitrag von 200 Talern für das Meriansche GB 1646 an F. Ludwig. Am 2.12.1642 überschickte der Nährende ihm Das Buch Hiob u. mehrere in Köthen gedruckte Werke, um den in Gottorf begonnenen Gesprächsfaden mit dem gelehrten Herzog fortzuspinnen.
Bildungsweg: Er wurde von Joh. Pincier am Hof erzogen. Der Tod des Vaters zwang ihn, seine Kavalierstour (165/16) durch Deutschland (Nürnberg, Regensburg, Augsburg, Straßburg) u. Frankreich (Paris, Orléans, Studium Angers) abzubrechen.
Werdegang: Er trat daher gemäß der väterlichen Primogeniturordnung (1608) die Herrschaft 1616 unter Ausschaltung des ständischen Wahlrechts u. Umgehung des dän. Lehnsvorbehalts (für die gottorfische Herrschaft in Schlesw.) an. F.s spätere Politik ist von Versuchen gekennzeichnet, Zerstörung u. Ausbeutung im hzl. Anteil v. Schlesw.-Holstein durch Verständigung mit dem Gegner zu begrenzen (1627-29 Tilly bzw. Wallenstein; 1644/45 Einfall Torstenssons) oder gar durch Verbindung mit den Feinden des dän. Vetters (1654 schwed.-gottorf. Heirat, 1657 geheimes Abkommen mit Schweden, Erlangung der Souveränität gegenüber Dänemark im Frieden von Roeskilde 1658) die Bedeutung u. den Spielraum Gottorfs zu vergrößern. Damit verknüpfen sich die Maßnahmen zur Förderung der Wirtschaft u. konfessionellen Toleranz (1621 Gründung v. Friedrichstadt u. Ansiedlung niederländ. Remonstranten, später auch anderer Glaubensgemeinschaften; ab 1633 bzw. 1635 Gesandtschaften nach Rußland u. Persien, um den osteurop. Warenverkehr u. bes. den Seidenhandel über das Hzt. zu leiten) u. die Entwicklung des Bildungswesens u. der Hofkultur (Reform der Domschule in Schlesw. u. des Bordesholmer Gymn.s; Plan einer U.; Ausbau der hzl. Bibliothek, vgl. FG 286; Einrichtung einer Kunstkammer; Riesenglobus in einem Gartenhaus von pers. Stil; Anlage des Schloßparks Neuwerk; Pflege der bildenden Kunst u. Musik), um das Bild eines modernen, trotz aller Rückschläge durch ksl. u. schwed. Einquartierungen oder dän. Strafexpeditionen zäh u. ehrgeizig entwickelten Fürstenstaats zu entwerfen. Dessen mathematisch begabter u. polyglotter Herzog, der wie F. Ludwig das Alte Testament in der Ursprache las u. mit Athanasius Kircher korrespondierte, hinterließ Proben seiner Gelehrsamkeit sogar auf dem Feld der Sibyllinischen Sprüche u. bei der Widerlegung des Platonischen Akademikers Proklos Diadochos. Zu den bedeutenden Persönlickeiten, die an F.s Hof wirkten, gehörte Adam Olearius (FG 543), Astronom, Hofmathematiker, Bibliothekar, Chronist, Polyhistor, Paul-Fleming-Hg., Dichter, Sa'adi-Übersetzer u. Vf. eines der berühmtesten Werke seines Jahrhunderts: Offt begehrte Beschreibung der Newen ORIENTALischen REJSE/ So durch Gelegenheit einer Holsteinischen Legation an den König in Persien geschehen (1647).
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

389 Ernst Christoph von Günderode (Der Besteckende)
* 1595  | † 1664-03-21 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weisse Nelcken | Die Kräntze mit
Aufnahme: 1642-09-[nach 03]Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) im Gefolge Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388) zus. mit einigen weiteren Hofleuten (FG 390-395) in Gottorf aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Gottorf
Wirkung: Offizier u. Hofamt.
Werdegang: Seit 1630 Stallmeister u. ab 1632 Oberstallm. Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388) (bis 1659), zugleich dessen Hofmarschall (seit 1631). G., der auch als Obrist betitelt wird, kommandierte 1632/33 die hzl. Leibkompanie u. eine Freikompanie (1630-36).
Stand/Stellung: Adel; Hofmarschall u. Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

390 Paul von Buchwald (Der Ähnliche)
† nach 1649 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Weisser Spanischer Hoder | Der Pommerantzen blüt
Aufnahme: 1642-09-[nach 03]Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) im Gefolge Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388) zus. mit einigen weiteren Hofleuten (FG 389-395) in Gottorf aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Gottorf
Wirkung: Hofamt; er war als holstein. Rat Widmungsempfänger eines von Adam Olearius (FG 543) 1649 hrsg. Gedichts von Paul Flemming [VD17 1:078251R].
Bildungsweg: 1635 U. Siena.
Werdegang: Erbherr auf Sierhagen. Hz. Friedrich III. v. Schlesw.-Holstein-Gottorf (FG 388) ernannte ihn am 19.5.1642 zum Rat. In dieser Stellung ist er noch 1647 bezeugt. 1648 könnte sich B. vom Hof auf das Land zurückgezogen haben, da er damals Hasselburg v. Detlev v. Rantzaus (FG 280) Witwe kaufte.
Stand/Stellung: Adel; Rat.

391 Georg (von) Meding (Der Bedüngete)
* 1601  | † 1666 
GND-Nummer: 1049186761
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Buchweitzen | Mit Heide
Aufnahme: 1642-09-[nach 03]Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) im Gefolge Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388) zus. mit einigen weiteren Hofleuten (FG 389-395) in Gottorf aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Gottorf
Wirkung: Offizier; Hofamt.
Werdegang: Nach dem Tode seines letzten Bruders (1655) trug er den vom Vater ererbten Titel eines braunschw.-lüneburg. Landmarschalls. 1631-35 Hofjunker Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388); 1636 Hauptm. einer gottorf. Kompanie; 1643, 1653/54 u. 1661 wird er als Major Hz. Friedrichs erwähnt. Von 1638-55 nennen ihn die Hofakten Kammerjunker. Am 31.1.1661 schritt M. noch als einer von drei Marschällen im Trauerzug bei der Bestattung seines Fürsten.
Stand/Stellung: Adel; Major u. Kammerjunker.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

392 Hans Christoph von Uechtritz (Der Giftige)
† 1671 
GND-Nummer: 101975933X
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Nerion blühend | Hat seine Gegengift
Aufnahme: 1642-09-[nach 03]Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) im Gefolge Hz. Friedrichs III. von Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388) zus. mit einigen weiteren Hofleuten (FG 389-395) in Gottorf aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Gottorf
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Als Page am Hof Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388) erzogen (belegt 1631 u. 1634), beteiligte sich U. 1635-37 an der 2. Gesandtschaftsreise Adam Olearius' (FG 543), die über den Zarenhof nach Isfahan führte. Seit seiner Rückkehr lebte U. mind. bis 1661 als hzl. Kammerjunker am Gottofer Hof, übernahm gelegentlich die Aufgaben eines Kriegskommissars oder Diplomaten u. leitete 1654 den Zug der Przn. Hedwig Eleonora (s. FG 388) zu ihrem schwed. Gemahl (FG 513).
Werdegang: Page bei Hz. Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388); 1635-37 Teilnehmer der Gesandtschaftsreise Adam Olearius`(FG 543) nach Russland u. Persien; bis 1661 hzl. Kammerjunker u. gelegentlich Kriegskommissar u. Diplomat
Stand/Stellung: Adel; Kammerjunker.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 22448

393 Heinrich von Brockdorff (Der Deckende)
* 1600-01-01  | † 1671-04-04 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die volle Climatis | Mit voller blüt
Aufnahme: 1642-09-[nach 03]Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) im Gefolge Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388) zusammen mit einigen weiteren Hofleuten (FG 389-395) in Gottorf aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Gottorf
Wirkung: Offizier
Werdegang: 1640-57 Obristlt., Rittm. u. Obrist Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388); bis 1658 auch Kdt. von Gottorf u. Amtmann von Apenrade (1655, 1658).
Stand/Stellung: Obristlt., Rittm. u. Obrist Hz. Friedrichs III. von Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388).

394 Hans (von) Blome (Der Auslassende)
* 1618-02-24 (n. St.)  | † 1689-08-28 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die volle Monat Rose | Jedes Monats
Aufnahme: 1642-09-[nach 03]Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) im Gefolge Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388) zusammen mit einigen weiteren Hofleuten (FG 389-395) in Gottorf aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Gottorf
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: 1633 U. Groningen.
Werdegang: 1643/51 Kammerjunker u. ab 1651 Jägermeister Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388); dessen Nachfolger Hz. Christian Albrecht bestallte ihn 1662 zum Amtmann von Schwabstedt u. Lügumkloster; seit 1671 Apenrade u. seit 1679 Cismar; ab 1671 auch Inspektor auf Fehmarn.
Stand/Stellung: Adel; Amtmann.

395 Hans Georg von Osterhausen (Der Hochverliebte)
* 1603  | † nach 1660 
GND-Nummer: 120583224
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der gelbe wolriechende Narcis | Anmutigsten geruchs
Aufnahme: 1642-09-nach 03Herr auf Gatterstädt (b. Querfurt). Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) im Gefolge Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388) zusammen mit einigen weiteren Hofleuten (FG 389-394) in Gottorf aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Gottorf
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Seit 1640 Hofjunker Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388), ab 1651 Vorschneider, zwischen 1655 u. etwa 1660 Küchenmeister.
Stand/Stellung: Adel; Hofjunker.

396 Franz Julius von dem Knesebeck (Der Geheime)
† ca. 1663 
GND-Nummer: 102524653
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Modelgeer die kleine kreutzwurtz | Wieder streich/ stich und schos
Aufnahme: 1642-09-25Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) zusammen mit Justus Georg Schottelius (FG 397) in Braunschweig aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Wolfenbüttel
Wirkung: Hofamt, Offizier; er verfaßte u. d. T. Dreiständige Sinnbilder Zu Fruchtbringendem Nutze, und beliebender ergetzlichkeit (1643) nach dem Theatrum Emblematicum des Gregor Kleppis ein (von Conrad Buno gestochenes?) Emblembuch mit dt. Devisen u. Versen. Um es dem Nährenden widmen zu können, bat er F. Ludwig wiederholt durch Hille (FG 302), ihm sein Porträt zu schicken, beauftragte schließlich sogar am 8.2.1643 einen Trompeter mit der Abholung.
Werdegang: 1636-53/54 Hofmarschall Hz. Augusts d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) (Anwartschaft 1635), zudem dessen Geh. Kammerrat u. Kriegsrat, Kdt. von Wolfenbüttel u. 1636-47 Hauptmann der hzl. Leibgarde zu Ross und Fuß; 1653/54 Hofmarschall (bis 1658) u. hzl. Rat von Haus aus (noch bis 1663 besoldet); seit 1643 Pfandinhaber des Amtes Neuhaus.
Stand/Stellung: Adel; Hofmarschall, Geheimer Kammerrat, Kriegsrat, Gardehauptmann
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a | Herzog Anton Ulrich Museum, KBuno AB 3.36

397 Justus Georg Schottelius (Der Suchende)
* 1612-06-23 Einbeck | † 1676-10-25 Wolfenbüttel
GND-Nummer: 118610554
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gemsenwurtzel / oder Schwindelkraut | Reine dünste
Aufnahme: 1642-09-25, Braunschweig | Von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) auf dessen Reise durch Norddeutschland (Juli-September 1642) zusammen mit Franz Julius v. dem Knesenbeck (FG 396) in Braunschweig aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Wolfenbüttel
Wirkung: Als Inhaber eines Hof- u. Justizamts zu Braunschweig bzw. Wolfenbüttel konnte er ganz seinen literarischen u. gelehrten Interessen u. Neigungen nachgehen; bedeutendster dt. Sprachgelehrter des 17. Jahrhunderts; Mitbegründer einer deutschen Rechtsgeschichte; Hofdichtungen, Schriften zur dt. Sprache, insbes. zur dt. Grammatik, Ethik u. zur Theologie; Sch. hatte wesentlichen Anteil, daß Wolfenbüttel ein Zentrum der FG wurde.
Bildungsweg: Schule in Einbeck; Gymn. Andreanum Hildesheim; 1628 U. Helmstedt; 1630-33 Ak. Gymn. Hamburg; [bis 1635 U. Groningen]; 1635 U. Leiden Jura; 1636-38 U. Wittenberg.
Werdegang: Weferlingen (b. Wolfenbüttel) (Besitz, ab 1638), Esbeck (Kr. Helmstedt) (Besitz, ab 1651); 1638-46 Präzeptor Prinz Anthon Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 716), seit 1642 Hofgerichtsassessor, ab 1646 Hof-, Kammer- u. Konsistorialrat Hz. August d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227); 1646 Aufnahme in den Pegnesischen Blumenorden; seit 1645 Kanonikus des Stifts St. Blasius in Braunschweig. Teutsche Sprachkunst (1641 u. 1651), Ausführliche Arbeit von der Teutschen Haupt-Sprache (1663); Teutsche Vers- oder Reime-Kunst (1645), Gedichtsammlung Fruchtbringender Lustgarten (1647) u. a. m.; Spätwerke einer recht düsteren lutherischen Eschatologie.
Stand/Stellung: Promovierter Jurist; Präzeptor u. Hofgerichtsassessor.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 19576

398 Johann von Anhalt-Zerbst (Der Wohlgestalte)
* 1621-03-24 Zerbst | † 1667-07-04 Zerbst
GND-Nummer: 102309833
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Jndianische Kresse mit ihrer schönen blüt | Anmutiger schärffe
Aufnahme: 1642-11-04Aufgenommen in Köthen in Begleitung Conrad Balthasar Pichtels (FG 399) u. Joachim v. Boeselagers (FG 400).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Zerbst
Wirkung: Regent
Bildungsweg: Unter dem Einfluß seiner luther. Mutter zunächst in Zerbst, Coswig, Wittenberg u. seit 1633 in Oldenburg (s. G 351) erzogen.
Werdegang: Er reformierte nach Antritt der Regierung sein Teift. zum Leidwesen der anderen Askanier im luther. Sinne. Die Durchsetzng dieser Reformation ist übrigens in mancher Hinsicht mit seinem Streben nach Durchsetzung seines fl. Herrschaftsanspruchs auch gegenüber seinen Ständen, bes. der Stadt Zerbst, verbunden. Auseinandersetzungen über F. Augusts (FG 46) Patrimonialforderung u. Vormunschaftsführung, auch über gesamtanh. Belange einschließlich des Steuer- u. Kontributionssystems, konnten erst nach langen Verhandlungen durch Vermittlung des Kaisers u. der beiden benachbarten Kurfürsten beigelegt werden. Durch die Übernahme der Hft. Jever - aus oldenburg. Allodialbesitz (S. FG 351) -, den Heimfall der Lehen Mühlingen (s. FG 70) u. Dornburg u. die vertragliche Angliederung des sächs. Lehens Walternienburg vermochte J. sein Territorium merklich zu vergrößern.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: HAB, PS A 408

399 Conrad Balthasar Pichtel (Der Überwindende)
* 1605-05-27 Amberg | † 1656-12-13 
GND-Nummer: 122800664
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Zahnkraut | Die Not
Aufnahme: 1642-11-04Aufgenommen in Köthen, zusammen mit F. Johann v. Anhalt-Zerbst (FG 398) u. Joachim v. Boeselager (FG 400), kurz vor dem Einzug des o. g. Fürsten in Anhalt-Zerbst.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Oldenburg
Wirkung: Hofamt; Abfassung von Epigrammen u. anderen Gelegenheitsgedichten.
Bildungsweg: 1617 wurde er zum Stud. des Griech. u. Lat. zum Bruder der Mutter nach Nürnberg geschickt (Imm. 12.7.1617 U. Altdorf). Er kehrte nochmals für zwei Jahre auf die Schule in Amberg zurück, um dann 1620 das philos. Stud. in Altdorf aufzunehmen. Anschließend studierte er die Rechte in Wittenberg (Imm. 13.5.1623), Leipzig u. Frankfurt/ Oder, unternahm eine Reise durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, Frankreich u. die Niederlande.
Werdegang: Er ließ sich kurz am Reichskammergericht nieder, zog jedoch noch 1628 nch Wittenberg zurück. 1629/30 praktizierte er in Dresden, wo er sich dem von seiner Vermählung (21.2.1630) nach Gottorf heimkehrenden Hz. Friedrich III. v. Schlesw.-Holstein (FG 388) anschloß, um dann in Holstein eine Praxis einzurichten. Am 24.5.1632 erwarb er in Marburg den jurist. Doktorgrad u. vermählte sich ebd. mit der Enklein des Hermann Vultejus. 1635 wurde er von Gf. Anthon Günther v. Oldenburg (FG 351) zum Geh. Rat u. Praetor Pupillaris ernannt. Der Graf entsandte ihn am 13.5.1645 neben Hermann Mylius zum Westfälischen Friedenskongreß.
Stand/Stellung: Bürger; Geh. Rat.

400 Joachim von Boeselager (Der Aufhaltende)
* 1608-10-16 (getauft) Jever | † 1668-04-21 Jever
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der schwartzen Nessel wurtzel | Was blutet
Aufnahme: 1642-11-04; KöthenAufgenommen beim Einzug u. Regentschaftsantritt des in Oldenburg erzogenen F.en Johann v. Anhalt-Zerbst (FG 398) in Anhalt, den B. zusammen mit dem oldenburg. Rat Conrad Balthasar Pichtel (FG 399) begleitete.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Oldenburg/ Gft. Oldenburg
Wirkung: Hofamt
Werdegang: 1624 Page am gfl. Hof in Oldenburg; Fähnrich, zuletzt Capitainlt. im Regiment Josias v. Rantzau; 1638-49 Hofjunker und Gesandter Gf. Anthon Günthers v. Oldenburg (FG 351). Missionen führten ihn nach England (1639), Schweden (1645), Gravenhage (1647), Wien u. Regensburg. 1649 scheint er den Hofdienst quittiert zu haben, um sich der Bewirtschaftung seines Besitzes zu widmen, u. a. der ihm 1649 von Gf. Anthon Günther geschenkten Sparenburg. 1655 Jeverscher Deichgraf.
Stand/Stellung: Adel; Hofjunker u. Gesandter.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677a

401 Friedrich Wilhelm von Brandenburg (Der Untadeliche)
* 1620-02-06 Cölln/Spree | † 1688-04-29 Potsdam
GND-Nummer: 11853596X
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Mirabolanen frucht und baum  | Kräftiger tugend
Aufnahme: 1643
Aufenthaltsort des Mitglieds: Berlin/ Brandenburg
Wirkung: Regent, Beiname "der Große Kurfürst"; tolerant in Religionsfragen, den Künsten u. Wissenschaften aufgeschlossen, ohne engere Bindung an die Ziele u. Aufgaben der FG.
Bildungsweg: Privaterziehung u. Schulung des Prinzen vorwiegend in Küstrin; 1634 Bildungsreise durch die Niederlande, u. a. mit Aufenthalten an der U. Leiden und am Oranierhof in Den Haag.
Werdegang: Sohn Kf. Georg Wilhelms v. Brandenburg (FG 307); in der Krise des brandenburg. Staatswesen Übersiedlung des Prinzen 1627 in die Festung Küstrin; Dez. 1640 Regentschaftsantritt; Juli 1641 eigenmächtiger Waffenstillstand mit Schweden; März 1643 Übersiedlung des Hofes von Königsberg/ Preußen nach Berlin; im Westfälischen Frieden 1648 Verlust Vorpommerns an Schweden, entschädigt durch die Bistümer Halberstadt, Minden, Kammin u. (in Anwartschaft) Magdeburg (Anfall 1680); 1657 Erhalt der Souveränität des Hzt.s Preußen; Ausbau u. absolutistische Verdichtung der Landesherrschaft; allmähl. Aufstieg Brandenburg-Preußens zu einer europ. Macht; häufig wechselnde Bündnisse ohne den erhofften Rückgewinn Vorpommerns; 1685 Edikt von Potsdam (Ansiedlung verfolgter Hugenotten).
Stand/Stellung: Reichsfürst; Kurfürst u. souveräner Hz. v. Preußen.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b | HAB, PS A 2115

402 August von Sachsen-Weißenfels (Der Wohlgeratene)
* 1614-08-13 Dresden | † 1680-06-04 Halle
GND-Nummer: 119025299
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die wurtzel Bibenel | Jn güte tugendhaft
Aufnahme: 1643
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle/ Ebt. Magdeburg
Wirkung: 3. Oberhaupt der FG (1667-1680), ein Liebhaber der Baukunst u. des frühen dt. Musiktheaters; hinterließ umfangreiche Hoftagebücher.
Werdegang: Zweitältester Sohn Kf. Johann Georgs I. v. Sachsen, gründete A. die albertin. Sekundogenitur Sachsen-Weißenfels; Erzbischof; seit 1647 Administrator von Magdeburg (1628 gewählt, 1638 gehuldigt, 1642 dauerhaft in Halle niedergelassen, das er zu einer kulturell florienden Residenz ausbaute); mit seinem Tod fiel das Ebt. Magdeburg dem Westfäl. Frieden zufolge an Kurbrandenburg. 1660 Baubeginn der Augustusburg, 1664 Gründung des Gymn. illustre in Weißenfels, das ebenfalls zu einem Zentrum barocker Hofkultur wird. 1667 zum Oberhaupt der FG gewählt, verblasst diese vollends zu einem passiven, wenig ambitionierten höfischen "Palm-Orden".
Stand/Stellung: Reichsfürst (Herzog), Erzbischof von Magdeburg.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b | HAB, PS A 18320

403 Johann Dietrich von Brincken (Der Tötende)
* 1606  | † 1661 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Mutterkraut | Was sticket
Aufnahme: 1643
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schaumburg
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Hess. und holstein-schaumburg. Rat, Drost zu Schaumburg und Rodenberg.
Stand/Stellung: Adel; Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

404 Conrad von Burgsdorff (Der Einfältige)
* 1595-12-01 Hohenzieten (b. Potsdam) | † 1652-02-01 Berlin
GND-Nummer: 121697703
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Blat | Hat viel in sich
Aufnahme: 1643Im Gefolge Kf. Friedrich Wilhelms v. Brandenburg (FG 401) aufgenommen. Mit diesem trug er sich auch ein Jahr später (1644) in das GB Kö. ein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Von 1609 an wurde er zusammen mit dem Kurprinzen Georg Wilhelm (FG 307) am brandenburg. Hof erzogen. Er begab sich mit diesem 1612 auf die U. Frankfurt/ O. u. folgte ihm auch 1613 nach Kleve.
Werdegang: Nach mehrjährigem Kriegsdienst (1614-17), u. a. für den frz. König gegen die Hugenotten) u. einer Kavalierstour durch Frankreich u. England wurde B. vom neuen Kf. Georg Wilhelm 1620 zum Capitain der Leibgarde (vgl. FG 172) ernannt. Das Vertrauen u. die Gunst des Fürsten blieben ihm, der in seiner Jugend den Wechsel zum reformierten Bekenntnis mitvollzogen hatte, auch in der Folgezeit erhalten, so daß er zum Obristlt. des brandenburg. Reiterkontingents im Obersächs. Kreisheer (1623) bzw. zum Kommandeur des Leibregiments zu Fuß (1626) aufrücken, Verhandlungen über Einquartierungen mit Wallenstein u. Tilly führen u. schließlich sogar unbescholten die schmähliche Kapitulation seiner Soldaten gegenüber Kg. Gustav Adolf (b. Mohrungen 1627) überstehen konnte. Der Kriegseintritt Brandenburgs auf Seiten Schwedens verschaffte ihm 1631 einen Sitz im neuen Kriegsrat, den Rang eines Obristen u. eine Kommission zur Aufstellung zweier Regimenter. Nachdem B.s Einfall in Schlesien (1632) u. die schles. Operationen der Verbündeten (Niederlage v. Steinau 1633) gescheitert waren, riet B. seinem Fürsten zu einer unabhängigen, an Arnim (FG 255) bzw. Wallenstein angelehnten Politik. Nach einem weiteren Feldzug in Schlesien kam es jedoch nur zum Bruch mit Schweden u. zum Abschluß des Prager Friedens (1635), während B.s Intimfeind Gf. Adam v. Schwarzenberg das Kurhaus enger an den Kaiser band. B., von Schwarzenberg verleumdet, wurde sogar als Kommandant nach Küstrin verbannt (Oktober 1638). Seine Feindschaft gegen den Grafen empfahl ihn nach Georg Wilhelms Tod (Dez. 1640) jedoch dessen Nachfolger Friedrich Wilhelm (FG 401), der B. zum Geh. Rat (1641), Befehlshaber der märk. Festungen u. höchsten Hofbeamten (Oberkammerherr, März 1642) ernannte. Durch sein entschiedenes Auftreten in der Festung Spandau verhinderte er eine Rebellion (vgl. FG 233, 363, 411), führte in Abkehr von Schwarzenbergs Politik die Verminderung der Truppen durch, warb 1646 für seinen Herrn um die Hand der Oranierin Louise Henriette, handelte 1647 mit Pgf. Wolfgang Wilhelm einen Vergleich über die jülich-klevische Erbschaft aus u. setzte sich 1647 auf einer Gesandtschaft an die Welfen u. nach Dresden für ein Bündnis auf der Grundlage einer bewaffneten Neutralität ein. Im Oktober 1651 kam B.s steile Karriere durch die Feindschaft der oranischen Hofpartei anläßlich eines Streits mit Gf. Georg Friedrich v. Waldeck zu einem plötzlichen Ende. Friedrich Wilhelm erlaubte dem Todkranken nur noch, am 31.1.1652 ein Entlassungsgesuch an ihn zu richten.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat u. Oberkammerherr Kf. Friedrich Wilhelms v. Brandenburg (FG 401); Ritter des Johanniterordens u. Kommendator zu Lagaw, Domprobst des Hochstifts zu Brandenburg, Geheimer Regierungs- u. Amtskammerrat der Neumark, Oberkammerherr, Oberst u. Oberkommandant über die Festungen der Kur u. Mark Brandenburg, Oberhauptmann zu Küstrin.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

405 Winand von Polhelm (Der Entnehmende)
* ca. 1612 Düsseldorf | † 1657-07-28 Rotenburg a. d. Fulda
GND-Nummer: 1017717680
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Ochsenzunge | Jnnerliche unsauberkeit
Aufnahme: 1643Scheint zusammen mit Conrad Rötger v. Diepenbroick (FG 406) aufgenommen worden zu sein. Er bedankte sich am 9.8.1644 von Kassel aus bei F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) für sein Reimgesetz.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Hofamt; aus dem Briefwechsel ist zu erkennen, daß er ein frz. Werk ins Deutsche übertragen wollte, das "nicht nach der Papisterey oder abergläubischem Münchswesen, sondern nur nach wollrichenden Lehren vnd gesetzen der Weisen schmecke". Er versuchte vergeblich, durch Hans Schütz in der Residenzstadt zwei ihm vom Fürsten gesandte Manuskripte verlegen zu lassen, darunter eine dt. Übersetzung des Traité de la puissance du Pape des Calvinisten Marc de Vulson Sieur de La Colombière.
Bildungsweg: Der aus dem Bergischen stammende P. schrieb sich im Nov. 1630 an der U. Basel ein u. erwarb hier am 8.1.1631 den Grad eines Licentiatus Utriusque Iuris; 1636 U. Oxford (Mag. Artium); Mitte 1638 resp. Sept. 1639 U.smatrikeln Bourges u. Basel.
Werdegang: Vermutl. Verwandter (evtl. der Enkel) von Winand v. P., der 1594 Bürgermeister von Düsseldorf wurde u. 1599 starb. Er trat in die Dienste Lgf. Wilhelms V. v. Hessen-Kassel (FG 65) u. repräsentierte diesen, wie auch später (ab 1637 bis nach 1656) die Regentin Amalia Elisabeth, auf zahlreichen Gesandtschaften. 1635 versuchte er, in langen vergeblichen Verhandlungen, Hz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231) vom Beitritt zu dem sich damals abzeichnenden Prager Friedensschluß mit dem Kaiser abzuhalten. Als hess. Rat u. Hofmr. schrieb sich P. am 14.10.1636 an der U. Oxford ein. Die Matrikeln der Universitäten Bourges u. Basel verzeichneten seinen Namen (s. o.), letztere in seiner Eigenschaft als Hofmr. des Kasseler Prinzen Friedrich (FG 566), Christian u. Ernst. Am 25.6.1643 sprach P. als Gesandter Lgfn. Amalia Elisabeths im schwed. Skenäs bei Pgf. Johann Casimir vor. Im Rang eines Geh. Rats hielt er sich 1643/44 als Vertreter der Stadt Straßburg u. seiner Fürstin in Paris auf, kehrte jedoch spätestens im Sommer 1644 nach Kassel zurück. Spätestens im Sommer 1645 befand sich P. jedoch wieder in Paris, wo er mit Johann Michael Moscherosch (FG 436) zusammentraf. Winand v. P. hatte enge Beziehungen zum frz. Hof, wo sein Bruder Tilemann v. P. seit 1637 hess.-kasselscher Resident war. Von dessen Tod berichtete Mazarin im März 1646 den frz. Gesandten auf dem Westfäl. Friedenskongress. Wohl ein weiterer Bruder war Bertram v. P. (+ 1655), hessen-kassel. Major und Amtmann
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

406 Conrad Rötger von Diepenbroick (Der Süßliche)
* nach 1610  | † 1678 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Zuckerwurtzel | Jst Niedlich
Aufnahme: 1643Zusammen mit Winand v. Polhelm (FG 405) aufgenommen, der dem Fürsten auch am 9.8.1644 den Dank des Süßlichen für sein überschicktes Reimgesetz melden konnte.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Imm. 21.1.1636 U. Groningen.
Werdegang: 1640 Hofmr. Lgf. Hermanns IV. v. Hessen-Rotenburg (FG 374).
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

407 Christian Heinrich von Börstel (Der Erlängernde)
* 1617-03-04 Plötzkau | † 1661-01-03 Köthen
GND-Nummer: 120709767
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Haarstrang | Die Haare
Aufnahme: 1644
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau
Wirkung: Hofamt; bei der Bestattung F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) führte er in Köthen am 14.2.1650 zusammen mit Diederich v. dem Werder (FG 31) die verw. Fürstin. Er unterzeichnete die vom 8.1.1651 datierte Berufung Hz. Wilhelms v. Sachsen (FG 5) zum Nachfolger des Nährenden.
Bildungsweg: Imm. Febr. 1627 U. Wittenberg (zus. mit FG 324), WS 1634 U. Leipzig (imm. 17.11.1634). Am 24.5.1630 hielt B. im Zerbster Gymn. eine Oratio funebris auf F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26). 1638/40 Peregrinatio durch die Niederlande und Frankreich.
Werdegang: Ab Jan 1641 dessauischer Rat u. Hofmr. für F. Johann Georg II. (FG 322) (Febr. 1642 u. Okt. 1643 bestätigt). 1648 bezeichnete sich B. im Stammbuch des Job v. Bomstorff als anh. Geh. Rat u. Hofmr. Nach Tod des Vaters, Heinrich v. B. (FG 78), im Febr. 1648 außer Dienst getreten u. Rückzug auf die ererbten Güter. Ab Juli 1657 wurde er anh. Gesamtrat u. Hofmr. von Haus aus für F. Viktor I. Amadeus von Anhalt-Bernburg. Er war Direktor des Testamentwerks für F. Wilhelm Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 358).
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat u. Hofmr.

408 Albrecht von Zerbst (Der Ballernde)
† nach 1650 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Der kleine blaue Baldrian | Blühend genoßen
Aufnahme: 1644
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Plötzkau
Wirkung: Hofamt; bei der Bestattung F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) führte er noch am 14.2.1650 in Köthen die plötzkau. Prinzessin Johanna.
Werdegang: F. August v. Anhalt-Plötzkau setzte ihn u. a. gelegentlich als Gesandten an Offiziere ein, die in Anhalt einquartiert waren.
Stand/Stellung: sehr altes anh. Adelsgeschlecht; im Dienst F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46).
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

409 Otto Wilhelm von Berlepsch (Der Nangehende)
* 1613 oder 1618  | † 1683-10-29 St. Pölten
GND-Nummer: 142403636
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Gichtwurzel | Fast unvermerckt
Aufnahme: 1644
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Thüringen
Wirkung: Offizier
Werdegang: B. wurde kurbrandenburg. Obrist, Schloßhauptm. zu Cölln/ Spree (belegt 1665-72), Kriegsrat, Oberster Kriegskommissar (1673) u. Generalquartiermeister (1675). Häufig wurde er zu diplomat. Sendungen (1662/63 Hessen-Kassel/-Darmstdt, Kurpfalz; 1667, 1672, 1674 Kursachsen; 1668 Sachsen-Gotha) verwandt. B. trat nach 1675 in sachsen-weimar. (1676 Gesandter nach Wien) bzw. -gothaische (Kdt. v. Gotha, 1678/80 Gesandter an Kurbrandenburg) Dienste. 1683 kämpfte er vor Wien als ksl. u. sächs. Generalwachtmeister gegen die Türken, starb aber auf der Rückreise nach Thüringen.
Stand/Stellung: Adel; ksl. u. sächs. Generalwachtmeister.

410 Niclas Henrich (von) Lüninck (Der Befestende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Weisse Weidewinde | Versehrte Adern
Aufnahme: 1644Vermutlich zusammen mit Marcus v. der Lütke (FG 411) aufgenommen.
Wirkung: Offizier
Werdegang: Wohl ksl. oder kurbrandenburg. Offizier.
Stand/Stellung: westfäl. Uradel; Offizier.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

411 Markus von der Lütke (Der Steigende)
* 1603-07-25  | † [1679 oder 1686] 
GND-Nummer: 121783103
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das blau Glockenblümelein | Jn die Höhe
Aufnahme: 1644Vermutlich zusammen mit Niclas Henrich (v.) Lüninck (FG 410) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Offizier
Werdegang: 1632 kurbrandenburg. Major; 1639 Obristlt. im Kürassierregiment Jung-Burgsdorff (s. FG 491), aus dem er nach der Niederlage von Bernau (29.5.1639) seine eigene Eskadron formte. Als der neue Kf. Friedrich Wilhelm (FG 401) 1641 seine Armee verringerte, gehörte L. anfangs zur meuternden Partei (vgl. FG 233 u. 363), beugte sich dann aber dem Befehl u. reihte seine Eskadron dem Regiment Bursgdorff (FG 491) ein. Im selben Jahr scheint er mit einem Regiment wohl der neuen ksl. Armee unter Hz. Franz Albrecht v. Sachsen-Lauenburg (FG 194) zugezogen zu sein. L. kehrte später in das Heer des Großen Kurfürsten zurück. Am 1.7.1672 zum kurbrandenburg. Generalmajor ernannt, hatte er ab 1674 ein Reiterregiment inne, mit dem er u. a. in der Schlacht von Fehrbellin (18.6.1675) u. 1679 im Feldzug gegen Frankreich kämpfte.
Stand/Stellung: Adel; Generalmajor.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

412 Caspar Pfau (Der Anhaltende)
* 1596-11-08 Warmsdorf (Amesdorf, Anhalt) | † 1658-12-02 Harzgerode
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Fenichsamen und kraut | Den starcken ausfluß
Aufnahme: 1644
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt
Wirkung: Regierungsamt; er gehörte zu den 24 Mitgliedern der FG, welche die vom 8.1.1651 datierte Berufung Hz. Wilhelms v. Sachsen-Weimar (FG 5) zum Nachfolger F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) als Oberhaupt der Akademie unterzeichneten.
Bildungsweg: Über seine Erziehung ist nur bekannt, daß ihn seine Vormünder nach dem frühen Tod der Eltern zum "Studieren" anhielten.
Werdegang: 1622 in Stellung bei Caspar Ernst (v.) Knoch (FG 33) in Harzgerode, dieser verwandte ihn in militär. Gesandtschaften, so daß F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) auf sein Geschick aufmerksam wurde, ihn 1625 mehrmals zu Wallenstein nach Halberstadt schickte u. 1626 zum Amtmann von Großalsleben ernannte. Nach Christians Tod (1630) machten ihn die anh. Fürsten zu ihrem Gesamtrat, verliehen ihm auch die Amtmannsstelle zu Gernrode u. benutzten ihn zu zahlreichen Gesandtschaften. "Er war sehr laborios, u. in steter bewegung", heißt es in seiner Leichenpredigt. Von 1645 bis zu seinem Tode trat die diplomat. Tätigkeit jedoch hinter das neue Amt eines Hofrats F. Friedrichs zurück.
Stand/Stellung: Bürger; Hofrat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

413 Jodok Hilmar (von) Knigge (Der Berühmete)
* 1605  | † 1683 
GND-Nummer: 1068296593
Bekenntnis:Katholisch (?)
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Krebsblume | Heilt freßende schäden
Aufnahme: verm. 1644-06-23, verm. Köthen | Vermutlich zusammen mit Frh. Detloff v. Kappell (FG 414) u. Fhr. Conrad Gumprecht v. Aldenbrück gen. Velbrück (FG 415) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Calenberg
Wirkung: Offizier
Werdegang: Erbherr zu Leveste u. Dahlen - Der ksl. Reiterobrist Knigge brachte es bis zum ksl. Generalfeldmarschallt. u. langjährigen Kdt.en der Festung (Groß-)Glogau. Der Kaiser verlieh d. d. 19.6.1665 n. St. dem damaligen Oberstfeldwachtmeister u. seinem jüngeren Bruder Friedrich Ulrich den Freiherrnstand für das Reich u. die Erblande.
Stand/Stellung: Adel; ksl. Generalfeldmarschallt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

414 Detloff von Kappell (Der Eingezogene)
† nach 1662 
GND-Nummer: 1018530797
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Roshuf | Fürs Keuchen
Aufnahme: verm. 1644-06-23, verm. Köthen | Vermutlich zusammen mit Frh. Jodok Hilmar (v.) Knigge (FG 413) u. Fhr. Conrad Gumprecht v. Aldenbrück gen. Velbrück (FG 415) aufgenommen.
Wirkung: Offizier
Werdegang: Ksl. Reiterobrist. Der Kaiser verlieh ihm u. seinem jüngeren Bruder Caspar Victor d. d. 5.7.1662 n. St. den Freiherrnstand.
Stand/Stellung: Adel; ksl. Reiterobrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

415 Conrad Gumprecht von Aldenbrück gen. Velbrück (Der Dienende)
* 1624-05-22 Düsseldorf (Taufe in St. Lambertus) | † 1672-01-22 Düsseldorf
GND-Nummer: 107586092X
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Heiderichsamen | Jn brustkranckheiten
Aufnahme: 1644-06-23, verm. Köthen | Vermutlich zusammen mit Frh. Jodok Hilmar (v.) Knigge (FG 413) u. Frh. Detloff v. Kappell (FG 414) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hzt. Berg
Wirkung: Offizier, Regierungsämter
Werdegang: Herr zu Richrath, Erbherr zum Graven, Lanquit u. Mauel. - spätestens 1644 Offizier in ksl. Diensten, zuletzt als Obristwachtmeister (bis 1647), später Offizier in pfalz-neuburg. Diensten, anfangs als Rittmeister, zuletzt als Generalwachtm. der Kavallerie, zugleich auch pfalz-neuburg. Geheimer Rat u. Kämmerer, Amtmann zu Lülsdorf u. Löwenberg, später zu Windeck, zuletzt auch jülich-bergischer Landrentmeister sowie Obristhofmeister der Pfgfn. Elisabeth Amalia Magdalena (1635-1709). Als neuburg. Gesandter wird er später häufig erwähnt (Details zum Werdegang dank freundl. Informationen von Annelies Rejek bzw. Dirk Klotz).
Stand/Stellung: Freiherr; Offizier
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b;

416 Niclaus von Zastrow (Der Schwere)
* 1602-10-15 Kölpin (b. Neustettin) | † 1672-04-04 Weißenfels
GND-Nummer: 12194154X
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Ebenholtz | Gibt gute arbeit
Aufnahme: 1644
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Hof- u. Verwaltungsamt.
Bildungsweg: Er wuchs seit 1614 am pommer. Hof auf (1614 b. Hzn. Elisabeth, 1616-19 Kammerpage Hz. Bogislavs XIV.). 1619 schloß er sich Hz. Ernst v. Croy-Aerschot als Page an, der ihn mit Rheingf. Otto u. a. nach Paris ziehen ließ.
Werdegang: Nach dem frühen Tod Ernsts (7.10.1620) durchlief Z. eine in ihrer Wechselhaftigkeit für viele Adlige der Zeit typische Karriere: 1621 Einspänniger im mgfl. Ansbach-Regiment der Union, 1621/22 in venezian. Diensten (ohne Einsatz), 1622 im Heer Mgf. Georg Friedrichs v. Baden (Teilnahme an der Schlacht b. Wimpfen), 1622/23 Gefreiter Korporal in der nürnberg. Stadtgarnison, 1623/24 in Tillys Armee (Schlacht b. Stade), 1624/25 span. Korporal im Krieg gegen Savoyen, anderthalb Jahre lang weiter in Italien, bis 1628 Wachtmeister in verschiedenen ksl. Regmientern in Schwaben, Lothringen, im Elsaß, am Bodensee u. in Ungarn, anschließend zumeist im privaten Dienst böhm. Herren (Schwanberg u. Colonna, Fähnrich im frz. Regiment v. Gf. Cratz), 1631-37 kursächs. Kriegsdienste (Wachtm.; Schlacht v. Leipzig, 15.9.1631 Lt.; böhm. Feldzug; ab 1632 Rittm. in Schlesien unter Arnim [FG 255]; 1634 Schlacht v. Liegnitz, Obristwachtm.; 1636 Obristlt. im Regiment Rochow [FG 317]; Schlacht v. Wittstock; 1637 Resignation). 1638 trat Z. in die Dienste des magdeburg. Administrators Hz. August v. Sachsen (FG 402), wurde 1640 Kdt. der Moritzburg in Halle, 1648 Hofmarschall, 1657 daneben Amtshauptmann von Jerichow u. Sandau. Die Hofcharge gab Z. 1663 zugunsten der Oberhauptmannschaft in Thüringen u. der Amtshauptmannsstelle zu Weißenfels auf.
Stand/Stellung: Adel; Amtshauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

417 Curt von Einsiedel (Der Ersprießliche)
* 1597-05-09 Torgau | † 1668-02-08 Halle/Saale
GND-Nummer: 137650469
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Schwalbenwurtz | Den Waßersüchtigen
Aufnahme: 1644
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt; wahrscheinlich übersetzte er eines von Girolamo de Cavalcoabo ursprünglich ital. verfaßten, von ihm aber aus dem Frz. des Jacques de Villamont u. d. T. Neves kvnstliches Fecht-Buch (Leipzig 1612) übertragenes Werk. Es verwundert nicht, daß F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) den gelehrten u. sprachgewandten Ersprießlichen sowohl zur Durchsicht seiner Malvezzi-Übersetzungen, als auch der Deutschen Rechtschreibung, die der Hallenser Rektor Gueintz (FG 361) verfaßt hatte, heranziehen konnte.
Bildungsweg: Er zog, nachdem ihn Donat Hoffmann im Lat. unterrichtet hatte, schon 1605 nach Leipzig (Imm. SS 1605), wo er den Unterricht des Juristen Joh. Richter u. des Historikers Hieron. Megiserus genoß u. täglich Umgang mit Tob. Adami (FG 181) pflegte. Petrus Syrigus, Verfasser eines Werks De Pace Religionis...sub regimine D. Karuli V. Caesaris...anno 1555 (1607), war 1607/08 sein Hauslehrer. Schon bald erweiterte sich der Erfahrungskreis des Jungen auch räumlich: Imm. 7.10.1608 U. Heidelberg; 1609/10 Reise nach Frankreich u. im Gefolge einer kursächs. Gesandtschaft von Paris aus nach England, Brüssel u. Den Haag. Weitere Stud. in Jena (1. Sem. 1610-12, Jura) u. Wittenberg (Imm. 22.6.1613, über 2 Jahre) schloß er mit einem Traktat De regalibus, sive juribus ad imperatoris romanoteutonici majestatem pertinentibus ab.
Werdegang: 1620 wurde er Kammerjunker der sächs. Kfn.-Wwe. Hedwig auf Schloß Lichtenberg (Prettin, b. Torgau), die ihm auch von Michaelis 1623 an eine einjähr. Italienreise (Imm. U. Siena 24.12.1623) u. das Stud. der Landessprache ermöglichte. 1625-29 unternahm er als gottorf. Rat u. Hofmr. mit Hz. Hans v. Schlesw.-Holstein (s. FG 286) eine Kavalierstour, auf der er u. a. mit dem Stud. des Spanischen begann. Z. Zt. der Dresdner Hochzeit des Gottorfer Herzogs Friedrich III. (s. FG 388) wurden ihm die Ämter eines kursächs. Appellationsrats u. Hofmeisters des Kurprinzen u. seiner Brüder angeboten. Er übernahm seine neue Aufgabe im Jahr 1631 u. warb schon im Febr. 1632 in Mainz vor Kg. Gustav Adolf v. Schweden vergeblich für den Friedesnplan Kf. Joh. Georgs I. Ab 1638 diente er dem Bruder des Kurprinzen, dem magdeburg. Administrator August (FG 402), als Geh. Rat, daneben auch als Amtshauptm. des Giebichensteins u. Hofmarschall (bis 1648). 1668 trat er von seinen Ämtern zurück, verfaßte eine in seiner Leichenpredigt gedruckte Lebensbeschreibung u. starb.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat, Hofmarschall u. Amtshauptmann.

418 Zacharias Prüschenk von Lindenhofen (Der Fördernde)
* 1610-01-19 Sulzbach (b. Amberg) | † 1678-05-03 Jena
GND-Nummer: 100878962
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Jndianischer Pfeffer | Die Dauung
Aufnahme: 1644-10-10Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2 ) in Köthen aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Weimar/ Hzt. Sachsen-Weimar
Wirkung: Jurist u. Diplomat in hohen Regierungsämtern. Georg Neumark (FG 605) widmete ihm in seinem Fortgepflantzten Musikalisch-Poetischen Lustwald, Jena 1657, ein Gelegenheitsgedicht aus Anlaß seiner Reise zum Reichstag in Regensburg (2. Abt., S. 201-203). 1645 gab er Hortleders (FG 343) Reichsgeschichte stark erweitert heraus, fügte einen dann allerdings vom Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) unterdrückten 3. Teil hinzu, arbeitete - wie offenbar schon Hortleder - an einer Cassiodor-Ausgabe u. schuf für den Herzog schließlich ein Wappenbuch der sächs. Orte u. Gebiete. Unter den zahlreichen Schriften meist jurist. Inhalts ragen seine Beiträge zum theolog. Synkretismus-Streit hervor, mit denen er auf der Seite Calixts u. der Verständigung der Konfessionen auf den altchristl. Kern des Glaubens trat. U. d. T. Gottes zweyfache Bundes-Lade Deus cum hominibus iniit. Die Soliloquia Caspar v. Barths u. dessen kommentierte Ausgabe des Dialogs Theophrastos von Aineas v. Gaza übersetzte er ebenfalls unter dem Gesellschaftsnamen aus dem Lat.
Bildungsweg: 1627 Gymn. Neustadt (Oberpfalz); 1628 U. Altdorf; 1630 U. Jena; 1632-35 Promotion zum Dr. beider Rechte.
Werdegang: Auf Berka (am Hainich). 1635-41 Professor in Jena; 1635 Beisitzer des Jenenser Hofgerichts; seit 1639 auch Rat der Witwe Hz. Friedrich Wilhelms I. v. Sachsen-Altenburg (FG 577), seit 1641, nach dem Tod Hortleders, Hofrat Hz. Wilhelms IV., ab 1645 Landesdirektor des Fürstentums Eisenach und Geh. Rat; unter Hz. Johann Georg I. v. Sachsen-Eisenach (FG 424) Präsident der Regierung und des Konsistoriums (1672-75), dann Geh. Rat u. Regierungspräsident (ab 1675).
Stand/Stellung: Adel; Hofrat, Geheimer Rat u. Regierungspräsident.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

419 Gaspard Corneille Mortaigne dit de Pottelles (Der Gewidmete)
* 1608-10 Den Haag | † 1647-07-08 vor Rheinfels
GND-Nummer: 137571186
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Weirauch | Zur Andacht
Aufnahme: 1644Zusammen mit Greve Robert Douglas (FG 420) u. Frh. Alexander Erskein (FG 421) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Den Haag
Wirkung: Offizier in Diensten Schwedens und Hessen-Kassels; Schwager von Wolf Albrecht v. Weidenbach (FG 574).
Bildungsweg: Er besuchte die reformierte Akademie Sedan, jedoch verleideten ihm nach Aussage der Leichenpredigt Sehschwierigkeiten das weitere Stud. Lgf. Philipp v. Hessen-Kassel nahm ihn darauf als Pagen an.
Werdegang: Nach dem Tod Lgf. Philipps in der Schlacht bei Lutter (17.8.1626) trat er in die oran. Leibgarde ein u. brachte es schnell bis zum niederländ. Kapitänlt., wechselte aber schon nach der Einnahme von 's-Hertogenbosch 1629 als Kapitän über eine Kompanie zu Fuß unter die Fahnen Kg. Gustav Adolfs v. Schweden. Hier setzte er seine Karriere zügig fort: spätestens 1636 Obrist, 1641 Generalmajor, nach Banérs (FG 222) Tod 1641/42 einer der Anführer der unzufriedenen Offiziere, als Infanterieführer an den schwed. Siegen b. Leipzig (1642) u. Jankau (1645) beteiligt. Später kgl.-schwed. Generalleutnant, schließlich General der Infanterie übernahm M. 1646 das Kommando über die Infanterie Hessen-Kassels, schloß 1647 zus. mit Douglas (FG 420) im Namen Schwedens den Ulmer Waffenstillstand mit Kurbayern (s. FG 366) ab, übernahm darauf den Oberbefehl (Generallt.) über das ges. Heer der Lgfn. Amalia Elisabeth, starb aber schon bald nach einem erfolgreich eröffneten Feldzug gg. Hessen-Darmstadt an den Folgen einer Beinverletzung, die ihm eine Kanonenkugel vor der Feste Rheinfels am 29.6.1647 zufügte.
Stand/Stellung: fläm. Adel; hessen-kasselscher Generalleutnant und Obrist zu Ross und Fuß.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b | HAB, PS A 14443

420 Robert Douglas (Der Lebhafte)
* 1611-03-17 Standingstone (Schottland) | † 1662-05-28 Stockholm
GND-Nummer: 116190809
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die baum Gänse | Vom waßer berührt
Aufnahme: 1644Zusammen mit Gaspard Corneille de Mortaigne dit de Pottelles (FG 419) und Frh. Alexander Erskein (FG 421) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schweden (Herkunft)
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Wie seine Brüder William, Archibald u. Richard trat Robert - nach über 2jährigem Pagendienst bei Pgf. Johann Casimir in Schweden (1627-29) - in das schwed. Heer ein.
Werdegang: In schott. Regimentern stieg er schnell zum Capitain (1632) auf, schloß sich 1633 im selben Rang der Dragonergarde Hz. Wilhelms v. Sachsen (FG 5) an (1634 Oberstlt. u. Kommandeur), wurde im Okt. 1633 zur Auskundschaftung der kursächs. Politik (vgl. FG 194 u. 255) nach Dresden geschickt, blieb nach Wilhelms Beitritt zur Partei des Prager Friedens den Schweden treu, warb 1635/36 als Obrist für Banér (FG 222) ein Kavallerieregiment, nahm ab 1637 an dessen Zügen teil, focht nach Banérs Tod (1641) weiter unter Torstensson, wurde 1642 bei Verhandlungen über Gefangenenaustausch vom Obristen Spiegel (FG 367) schwer verletzt, konnte aber schon im selben Jahr b. Leipzig mitkämpfen, wurde wohl 1643 zum Generalmajor der Kavallerie u. 1646 zum Gouverneur in Schwaben ernannt, fungierte als einer der schwed. Unterhändler (FG 419) des Ulmer Waffenstillstands mit Kurbayern (1647) u. begab sich nach dem Abschluß der Nürnberger Friedensverhandlungen 1650 nach Schweden. Die weiteren Stationen seiner Karriere, zu der auch die anfangs gen. Standeserhöhungen zählen, sind: 1652-54 schwed. Reichsstallm., 1655-57 Teilnahme am schwed.-poln. Krieg, 1656 Feldmarschallt., 1657 Einsatz im Krieg gg. Dänemark u. Beförderung zum Feldmarschall, 1658-61 Oberbefehlshaber in Livland u. Estland.
Stand/Stellung: Adel (schwed. Friherre till Skälby [b. Kalmar] d. d. 29.3.1651, schwed. Greve till Skänninge [ebd.] d. d. 28.5.1654); schwed. Generalmajor.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 5134

421 Alexander Erskein (Der Fürsichtige)
* 1598-10-31 Greifswald | † 1656-07-[24/28] Zamość (Polen)
GND-Nummer: 11853095X
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Attichwurtzel | Für den Natterbiß
Aufnahme: 1644Zusammen mit Gaspard Corneille de Mortaigne dit de Pottelles (FG 419) u. Greve Robert Douglas (FG 420) zur Zeit der Einquartierung der schwed. Armee aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schottland (Herkunft)
Wirkung: Offizier; wie er auf dem Friedenskongress zu Münster Johann Balthasar Schupp anvertraute, nutzte er seine Tätigekit als Kriegskommissar dazu aus, um gleich nach der Besetzung eines Orts Archivalien zu beschlagnahmen, mit deren Lektüre er seine Mußestunden verbrachte. Auch eine ausgezeichnete Bibliothek gelangte bei der Eroberung der Prager Kleinseite (1648) auf diesem Wege in seinen Besitz. Ein poetisch-musikal. Glückwunsch auf seine zweite Vermählung geriet Werder (FG 31) zu einem Friedenslied: "Vaterland erkenne dies, | Dieser Friede, diese Freude, | Diese Hochzeit seindt gewis | Nicht allein nuhr für Sie beide: | Nein, Sie können nicht allein, | Und ohn deinen Frieden, sein."
Bildungsweg: Imm. 5.10.1611 U. Greifswald, 8.8.1617 U. Wittenberg, Stud. u. a. in Leipzig u. Jena.
Werdegang: Aus dem Dienst der dän. Kgn. Sophia wechselte er bald in den Kg. Gustav Adolfs v. Schweden, wurde Sekretär, 1628 Hofrat u. Agent in Stralsund, 1632 Resident in Erfurt, 1634 Kriegsrat der Hauptarmee, 1637 pommer. Assistenzrat, 1642 Kriegsrat (1648 Präsident) im Heer, 1643 Präsident des pommer. Appellationsgerichts, 1647/48 beim Westfäl. Friedenskongreß Vertreter der von der Armee erhobenen Entschädigungsansprüche, 1648 Reichsrat, 1649/50 Unterhändler auf dem Nürnberger Exekutionstag. Nach dem Krieg übernahm er Aufgaben in den schwed. Hztt. Bremen u. Verden (1653 Kriegs- und Etatspräsident; außerdem Erbkämmerer) u. errichtete bei Schwinge ein prächtiges Schloß. Von Kg. Karl X. Gustav ab 1655 wieder im Krieg gg. Polen eingesetzt, wurde er bei der Üergabe von Krakau entgegen der Kapitulationsvereinbarung von den Polen arretiert. Er starb als Gefangener auf der Festung von Zamość.
Stand/Stellung: Schott. Uradel (schwed. Adel 1643; Frh. 1655 [ohne Introduktion]); schwed. Kriegsrat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b | HAB, PS A 6101

422 Jean Delaporte (Der Artende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Die gelben Möhren | Nach der Luft und erdreich
Aufnahme: 1644Wahrscheinlich als Angehöriger der schwed. Armee Torstenssons oder als deren Gesandter zusammen mit einer Gruppe schwed. Offiziere u. Beamter (FG 419 - FG 421) im Spätherbst 1644 in die FG aufgenommen.
Wirkung: Offizier
Werdegang: Er kam höchstwahrscheinlich mit der schwed. Armee Torstenssons nach Anhalt.
Stand/Stellung: Adel; Angehöriger der schwed. Armee.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

423 Adolph Wilhelm von Sachsen-Eisenach (Der Edele)
* 1632-05-[14/15] Weimar | † 1668-11-22 Eisenach
GND-Nummer: 102322376
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das kraut Gottes genade oder die kleine Schelwurtz | Aus Oberer kraft
Aufnahme: 1645-02Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zusammen mit einigen anderen bei einem Besuch in Weimar aufgenommen (vgl. FG 424 - FG 428).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Eisenach
Wirkung: Regent
Bildungsweg: Imm. 1639 U. Jena. 1650-52 Kavalierstour (Genf, Lyon, Paris, Orléans, Tour).
Werdegang: Er warb 1656 für Kg. Karl X. Gustav v. Schweden (FG 513) ein Regiment u. kämpfte bei Bremervörde, Stade u. auf Fünen bis zu seiner Gefangennahme am 25.11.1659. Nach seiner Befreiung beförderte ihn der König zwar zum Generalmajor, jedoch vereitelte der Tod seines Vaters die Fortsetzung der Militärkarriere. Ab 1662 residierte er in Eisenach. Da sein postum geb. Sohn Wilhelm August bereits 1671 starb, fiel bei dem Teilungsabkommen seiner Brüder (FG 342, 424, 427) Eisenach 1672 an Hz. Johann Georg.
Stand/Stellung: Reichsfürst

424 Johann Georg I. von Sachsen-Eisenach (Der Trachtende)
* 1636-07-12 Weimar | † 1686-09-19 Eckardtshausener Wald b. Eisenach
GND-Nummer: 102816964
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Wurtzelbaum | Nach erweiterung
Aufnahme: 1645-02In die FG scheint er bei einem Besuch F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Weimar eingetreten zu sein (vgl. FG 423 - FG 428).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Regent; am 8.5.1651 nahm er in Weimar an der feierlichen Übertragung des Vorsitzes der FG auf seinen Vater teil.
Bildungsweg: Imm. 1. Sem. 1639 U. Jena. Er trat 1652 eine Kavalierstour in die Niederlande u. nach Frankreich an.
Werdegang: Als Obrist (1659 Generalwachtm.) des Großen Kurfürsten (FG 401) nahm er 1656-60 an den Kriegen gegen Polen u. Schweden teil, zeichnete sich auch 1659 in der Schlacht von Nyborg aus. Nach dem Frieden von Oliva resignierte er, vermählte sich u. schlug seine Residenz zunächst im erheirateten Friedewald, darauf 1662 in dem von seinem Vater ererbten Marksuhl auf. Das Aussterben der Eisenacher (s. FG 423) u. Altenburger Linien verschaffte ihm 1672 das stark vergrößerte Gebiet des neuen Hzt. Sachsen-Eisenach, wo die von ihm begründete Linie bis zu ihrem eigenen Aussterben im Jahre 1741 regierte. Im Reichskrieg gg. Frankreich kehrte er noch einmal 1674 an der Spitze eines Korps im Elsaß in den aktiven Dienst zurück, wofür ihn der Kaiser mit dem Feldmaschallsstab belohnte.
Stand/Stellung: Reichsfürst

425 Samuel (von) Goechhausen (Der Behägliche)
* 1577 (?) Stade | † 1658-02-04 Buttelstedt (b. Erfurt)
GND-Nummer: 121510913
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Mastixbaum und sein Hartz | Dem Magen und Gehirn
Aufnahme: 1645-02Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zusammen mit einigen anderen bei einem Besuch in Weimar aufgenommen (vgl. FG 423 - FG 428).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Regierungsamt; nach Neumark (FG 605) hat er "viel schöne Reden in teutscher Sprache aufgesetzet/ so zum theil in Drukk zusehen." Am 8.5.1651 nahm er in Weimar an der Übertragung des Gesellschaftsvorsitzes auf Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) teil.
Werdegang: Er war Professor extraordinarius an der U. Jena, ehe er 1618 zum sachsen-weimar. Regierungsrat u. Präsidenten des Konsistoriums berufen wurde. Von 1625 bis zu seinem Tode bekleidete er das Kanzleramt. Er bewohnte in Weimar das Freihaus am Markt 16, in dem J. S. Bach später seine Dienstwohnung haben sollte. Vgl. Eustachius v. Brincken (FG 529) u. Volkmar Happe (FG 814).
Stand/Stellung: Adel; Kanzler.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

426 Christian Legell (Der Bemühete)
† nach 1656 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Springkörner | Zum austreiben
Aufnahme: 1645-02Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zusammen mit einigen anderen bei einem Besuch in Weimar aufgenommen (vgl. FG 423 - FG 428).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Imm. 2. Sem. 1624 U. Jena.
Werdegang: Rittmeister. Am 19. 11. 1656 schritt er im Leichkondukt für Pz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 432).
Stand/Stellung: Bürger; Rittmeister.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

427 Bernhard von Sachsen-Jena (Der Nachfolgende)
* 1638-02-21 Weimar | † 1678-05-03 Jena
GND-Nummer: 10230887X
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein schön Junges birnenreis | Seinem Stamme
Aufnahme: 1645-02Von F. Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2) zusammen mit einigen anderen bei einem Besuch in Weimar aufgenommen (vgl. FG 423 - FG 428).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Regent; am 8.5.1651 nahm er in Weimar an der feierlichen Übertragung des Vorsitzes der FG auf seinen Vater teil. Der musikfreudige Herzog holte Adam Drese an seinen Hof.
Bildungsweg: Er studierte zus. mit seinem Bruder Friedrich (FG 432) unter Hofmeister Heinrich v. Schwechhausen (FG 532) an der U. Jena u. unternahm 1658/59 unter dem Gouverneur Hans aus dem Winckel eine Kavalierstour, die über Basel nach Frankreich (u. a. Paris u. Blois) führte.
Werdegang: Sein Vater wies ihm 1662 Jena als Residenz zu. 1672 verschaffte ihm das Teilungsabkommen mit den überlebenden Brüdern (FG 342, 424) das nur 552 qkm große Hzt. Sachsen-Jena.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: HAB, PS A 18332

428 Georg Frantzke (Der Gleichende)
* 1594-04-15 Leobschütz (Hzt. Jägerndorf/Schlesien) | † 1659-01-15 Gotha
GND-Nummer: 117536563
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Sevenbaum | Dem Weirauche
Aufnahme: 1645-02Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zus. mit einigen anderen bei einem Besuch in Weimar aufgenommen (vgl. FG 423 - FG 427).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Gotha
Wirkung: Regierungsamt; zahlreiche juristische Arbeiten.
Bildungsweg: Ab 1609 Gymn. Brieg; 1612/13 U. Frankfurt/O.; 1613 U. Königsberg; ab 1619 Hofmr. an der U. Jena; 1622 jurist. Doktorgrad, seine Bemühungen um einen Lehrstuhl (Jena, Königsberg) scheiterten jedoch.
Werdegang: Ab 1626 Hofgerichtsassessor in Jena; seit 1629 Rat Gf. Carl Günthers v. Schwarzburg-Rudolstadt (FG 23), ab 1630 im Dienst der Witwe Anna Sophia, Leiterin der Tugendlichen Gesellschaft (TG 1); ab 1633 sachs.-weimar. Rat. In dieser Position konnte er u. a. zur Beilegung des Präzedenzstreits mit Sachsen-Altenburg, zur Abwicklung der Coburger u. Eisenacher Erbfälle u. zur Errichtung eines Teilungsabkommens unter den weimar. Brüdern (FG 5, 17, 19) beitragen. 1640 vertrat er Weimar auf dem Frankfurter Konvent u. beim Empfang der Lehen auf dem Regensburger Reichstag. 1641 wechselte F. als Geh. Rat, Kanzler u. Konsistorialpräsident in den Dienst Hz. Ernsts v. Sachsen-Gotha (FG 19), wurde dazu auch 1659 zum einzigen ordentlichen Mitglied der neuen Geh. Ratskammer ernannt. Er trug in diesen Stellungen wesentlich zur Entwicklung des Gothaer Modells eines absolutistischen Kleinstaats luther. Prägung bei. Unter seinen zahlreichen jurist. Arbeiten, deren humanist. Methode noch der historischen Schule von Bourges verpflichtet ist, seien seine oft gedruckten Exercitationes iuridicae XIII in quibus CXV controversiae iuris eruuntur (1623) u. sein dem Kaiser gewidmeter Commentarius in XXI libros pandectarum iuris civilis (1644) erwähnt, welcher ihm am 20.6.1646 den Reichsadelsstand u. das Palatinat ad personam eintrug. Unter dem Pseud. Christianus Philometer veröffentlichte F. 1656 Libri duo sacrorum carminum.
Stand/Stellung: Bürger; Geh. Rat, Kanzler u. Konsistorialpräsident.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 7066

429 Georg Friedrich von Witzleben (Der Anklebende)
* 1601-01-08  | † 1651 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Klebekraut | Wiederstehet dem Natterbiße
Aufnahme: 1645
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Imm. 2. Sem. 1618 U. Jena.
Werdegang: Wohl der Rittmeister Georg Friedrich v. Witzleben. Letzter der alten Wolmirstedter Linie des Geschlechts.
Stand/Stellung: Adel; Rittmeister.

430 Dietrich von Werthern (Der Aufklärende)
* 1613-04-22 Frohndorf (b. Altenburg, Sachsen) | † 1658-10-17 Dresden
GND-Nummer: 120216744
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Hagenbuchen Späne | Trüben wein
Aufnahme: 1645
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt; am 18.8.1658, kurz vor seinem Tode, nahm er in Weimar noch an der Aufnahme seines Kurfürsten in die FG teil.
Bildungsweg: Zus. mit seinen Brüdern Christoph u. Wolfgang besuchte er die UU. Erfurt (Imm. nach dem 1.6.1627), Leipzig (1628-31) u. Straßburg (Imm. 19.8.1631, wenig Monate Jura-Stud.), bereiste Frankreich (1631-34, stud. an der U. Angers, Tod Christophs ebd.) u. kehrte 1635 über England u. Holland in die Heimat zurück.
Werdegang: Am 15.11.1636 als kursächs. Appellationsrat vereidigt, stieg er zum Kammerdirektor (1648), Bergrat, Geh. Rat u. Obersteuereinnehmer (1655) auf.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

431 Ernst Friedemann von Selmnitz (Der Frische)
* 1620-04-28 Steinburg (Kr. Eckartsberga/Naumburg) | † 1678-04-13 Straußfurt (Kr. Weißensee)
GND-Nummer: 124442455
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Lebensbaum | Jmmerzu
Aufnahme: 1645
Aufenthaltsort des Mitglieds: Reuß
Wirkung: Regierungsamt; am 18.8.1658 nahm der Frische bei einem Gesellschaftstreffen in Weimar an der feierlichen Aufnahme des jungen Kf. Johann Georg II. (FG 682) in die FG teil.
Bildungsweg: Er empfing Privatunterricht, auch während seines Aufenthalts an der U. Leipzig (Imm. SS 1628). 1634-36 Stud. an der U. Straßburg (Jura u. phil. Fächer), 1636 an der U. Genf. Eine etwa zweijährige Reise verschaffte ihm Gelegenheit, in Angers u. Paris Franz. u. kavaliersmäßige Exerzitien zu treiben, sechs Monate an der U. Orléans zu studieren, Hugo Grotius, Richelieu u. - bei der Rückkehr - Daniel Heinsius zu sprechen.
Werdegang: Vom Herbst 1638 an widmete er sich der Verwaltung seiner Güter. Er übernahm ihm vom sächs. Kurfürsten gegebene Aufträge wie 1649 die Abführung feindlicher Truppen, erhielt 1651 die Amtshauptmannschaft Sangerhausen, 1657 das Oberaufseheramt in der Gft. Mansfeld, 1658 den Kammerherrnschlüssel u. 1677 den Titel eines Geh. Rats.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

432 Friedrich von Sachsen-Weimar (Der Friedenreiche)
* 1640-03-19 Weimar | † 1656-08-19 Weimar
GND-Nummer: 104176202
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Junger sätzling Vom Öhlbaume | Bekomt leichtlich
Aufnahme: 1645
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Am 8.5.1651 nahm er in Weimar an der feierlichen Übertragung des Vorsitzes der FG auf seinen Vater teil. Zu seinem Ableben wurde eine aufwendige, mit vielen Beiträgen aus der FG versehene Funeralschrift zusammengestellt.
Bildungsweg: Er wurde 1654 zus. mit seinem Bruder Bernhard (FG 427) unter der Aufsicht des Hofmr. Heinrich v. Schwechhausen (FG 532) zur weiteren Ausbildung an die U. Jena gesandt. Auf seinem Leichkondukt wurde am 19. 11. 1656 ein vergoldetes Buch getragen, „worinnen des verstorbenen Printzen sonderbahre Meditationes und gesammelte Lateinische- Frantzösische- und Teutsche Moralia enthalten waren“ (J. S. Müller: Annales. Weimar 1700, S. 411).
Stand/Stellung: Reichsfürst

433 Matthaeus (von) Wesenbeck (Der Fähige)
* 1600-08-11 Bremen | † 1659-04-24 Bremen
GND-Nummer: 122687981
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Terpentinbaum mit seinem Hartz und öhl | Zur gliederstärckung
Aufnahme: 1645
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: Er studierte an den UU. Marburg (1622), Frankfurt/ O. (Imm. SS 1622), Wittenberg (Imm. 13.3.1624) u. Altdorf (Imm. 5.8.1624) u. erwarb 1627 wohl das Lizentiat beider Rechte.
Werdegang: Er wurde am 10.6.1630 zum Rat der neumärk. Regierung in Küstrin ernannt. 1634 erhielt er dazu die "Hoff Advocatura Fisci". 1639 zog er als Kriegs-, Hof- u. Kammergerichtsrat nach Cölln bzw. Berlin um, begann jedoch schon 1640 seine diplomat. Tätigkeit, welche zu seiner eigentl. Lebensaufgabe werden sollte: Sommer 1640 - Okt. 1641 Führung der pommer. Stimme auf dem Reichstag in Regensburg, Mai 1643 - Mai 1645 Gesandter auf dem Reichsdeputationstag zu Frankfurt/ M. Sept. 1645 - Febr. 1649 einer der brandenburg. Vertreter auf dem Westfälischen Friedenskongreß, April 1649 - Dez. 1650 Gesandter auf dem nürnberg. Exektuionstag.
Stand/Stellung: Adel; Wirkl. Geh. Rat.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 23832

434 Hans Georg von Koseritz (Der Entbindende)
* 1611  | † 1669-06-18 
GND-Nummer: 120163594
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weissen Steinbrech mit seiner blüet | Vom Steine
Aufnahme: 1645Möglicherweise wurde er zus. mit seinem Nachfolger Ebeleben (FG 435) in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Justizamt u. städtisches Amt.
Bildungsweg: Imm. 27.5.1629 U. Wittenberg.
Werdegang: Er wurde, selbst Sohn eines Wittenberger Hofrichters, kursächs. Kreissteuereinnehmer und Hofgerichtsassessor.
Stand/Stellung: Adel; Kreissteuereinnehmer u. Hofgerichtsassessor.

435 Hans Christoph von Ebeleben (Der Redliche)
* 1578-06-23 Wartenburg (Kr. Wittenberg) | † 1651-11-07 Dresden
GND-Nummer: 115431225
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Indianische Narden wurtzel | Zur köstlichsten salbung
Aufnahme: 1645Aufnahme während seines Wirkens als kursächs. Vermittler (s. Werdegang).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Justizamt
Bildungsweg: Er besuchte die U. Wittenberg (Imm. 31.12.1589, 1590-95 unter der Aufsicht des Juristen Valentin Wilhelm Förster, 1597-1602) u. Leipzig (1595-97).
Werdegang: Er bewirtschaftete darauf seine Güter u. ließ sich - nachdem er frühere Berufungen an das Hofgericht u. an den Dresdner Hof abgelehnt hatte - erst 1635 zum Assessor, 1638 zum Hofrichter in Wittenberg ernennen. Damals vertraute ihm Kf. Johann Georg I. v. Sachsen auch die Amtshauptmannschaften von Wittenberg, Gommern, Belzig u. Elbenau an. In den Auseinandersetzungen zwischen F. Johann v. Anhalt-Zerbst (FG 398) mit seinem Oheim August (FG 46) fungierte er 1644-47 als kursächs. Vermittler. Mit ihm starb das Geschlecht im Mannesstamm aus.
Stand/Stellung: Adel; Hofrichter u. Amtshauptmann.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

436 Johann Michael Moscherosch (Der Träumende)
* 1601-03-07 Willstätt (Ortenaukr.) | † 1669-04-04 Worms
GND-Nummer: 118641182
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Nachtschatten | Hohe sachen
Aufnahme: 1645Von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) auf Vorschlag Georg Philipp Harsdörffers (FG 368) u. Diederichs v. dem Werder (FG 31) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Straßburg
Wirkung: Dichter. Berühmtheit erlangte er schon zu seiner Zeit als Vf. der VISIONES DE DON QUEVEDO. Wunderliche vnd Warhafftige Gesichte Philanders von Sittewald (pseud.), einer Sammlung kulturpatriotischer Satiren, die aus seiner Übertragung von Suenos Quevedos (nach der frz. Übers. Paul Scarrons) hervorgegangen war (s. FG 310). Seine Stellung in der alten Reichsstadt Straßburg wie auch seine sich aus dem humanist. Lob der Patria nährende Vaterlandsbegeisterung machten ihn zum geeigneten (ersten) Hg. v. Jakob Wimphelings historisch-pädagogischer Schrift Tutschland (1648), der er 1649 u. d. T. CIS RHENUM GERMANIA das schon 1501 erschienene lat. Gegenstück folgen ließ (Germania. Ad Rempublicam Argentinesem). Es überrascht daher nicht, daß er noch neben zahlreichen anderen lat. Gedichten auch 600 lat. Epigramme schrieb. Es verdient dagegen hervorgehoben zu werden, daß er auch frz. dichtete, eine poetische Méditation sur La Vie de Jésus Christ vermehrt herausgab (1646), ein u. d. T. TECHNOlOGIE Allemande & Françoise/ Das ist/ Kunst-übliche Wort-Lehre. (1656) veröffentlichtes dt.-frz. Wörterbuch begann (das Hans Caspar Herrmann vollendete) u. eine Anleitung Zu einenm Adelichen Leben. (Staßburg 1645), die Johann Georg Schill nach Samuel Bernards TABLEAV DES ACTIONS DV IEVNE GENTILHOMME, Diuisé en forme de Dialogues (ebd. 1607) übersetzt hatte, zus. mit dem frz. Original u. einer ital. Übertragung zum Studium der Sprachen u. des adligen Verhaltens herausbrachte - übrigens ein Werk, dessen frz. Text schon F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) ohne Nennung des Autors 1620 der Köthener Presse übergeben hatte. Dieser nahm ihn 1645 auf Vorschlag Harsdörffers (FG 368) u. mit Unterstützung Werders (FG 31) in die FG auf. Zu einer eigentlichen Korrespondenz Moscheroschs mit F. Ludwig kam es wegen der Entfernung u. Kriegsumstände nicht. Da beide Seiten Harsdörffers Vermittlung in Anspruch nahmen, gelangten zwar einige eigene Stücke Moscheroschs wie sein Dankbrief für die Aufnahme in die FG u. sein Wappen selbst nach Anhalt, die meisten Nachrichten fanden dagegen nur in den Schreiben des Spielenden Erwähnung. Zu einer unmittelbaren Teilnahme an der sprachlichen oder literar. Diskussion der Akademie kam es so nicht. Zu diesem Umstand trug er allerdings auch dadurch bei, daß er angesichts der sich verzögernden Neuauflage seiner Gesichte - die der Fürst mehrmals verlangt hatte - anscheinend auch keinen älteren Druck oder ein anderes Werk nach Köthen sandte. Dennoch könnte sein langer, an Harsdörffer am 18.8.1645 aus Paris geschriebener Brief erweisen, daß auch dem fernen Träumenden zur Zeit seines Eintretens in die FG eine Idee vorschwebte, deren Erfüllung diese Akademie zu versprechen schien. "[...] eine staatstragenden, politisch relevante Rolle der gelehrten Intelligenz, ein Bündnis von Kunst u. Politik, getragen vom Sachverstand u. vom Engagement der Machthaber, Basis einer Mitsprache- u. Mitgestaltungsmöglichkeit."
Bildungsweg: Er besuchte 1612-21 das Gymn., darauf die U. Straßburg, wo u. a. Caspar Brülovius bzw. Matthias Bernegger zu seinen Lehrern gehörten. Unter Berneggers Vorsitz verteidigte er im Sept. 1623 u. d. T. IN C. SUETONII TRANQUILLI XII. CAESARES DIATRIBE XV. seine Diss. über die Erklärung, welche er den Kapiteln 85-89 der Caesar Biographie Suetons gegeben hatte. Nach seiner Promotion zum Magister (8.4.1624) begab er sich an die U. Genf (Imm. Okt. 1624), woher er im März 1625 nach Paris reiste.
Werdegang: Nach seiner Rückkehr (in Straßburg Juni 1626) begann er eine wechselvolle, durch Zeitumstände, Intrigen u. eigene Schwächen (Anklagen wegen Roheit, Diebstahl u. Ehebruch) oft unterbrochene Laufbahn, die ihn u. a. in ein Hofmeisteramt (Gf. Joh. Phil. II. v. Leiningen-Dagsburg, auf der Hardenburg, 1626-28), in die Stellung eines Amtsmanns bei Gf. Peter Ernst v. Kriechingen (b. Metz, 1631-35) bzw. Hz. Ernst Bogislav v. Croy-Aerschot in Vinstingen/ Saar (1636-41/42), in die Positionen eines schwed. Sekretärs in der Festung Benfeld (b. Straßburg, 1643-45), eines Frevelvogts (Fiskal) der Stadt Straßburg (1645-55), eines Rats u. Regierungsadvokaten (1656-60) Gf. Friedrich Casimirs v. Hanau-Lichtenberg u. Münzenberg (FG 695) u. - nach einer Unterbrechung (b. Gf. Cratz 1663/64) - schließlich eines Amtsmanns (um 1664-69) Wild- u. Rheingf. Johann Ludwigs v. Dhaun u. Kirburg (Kr. Kreuznach) führte.
Stand/Stellung: Bürger; städtisches Amt.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b | HAB, PS A 14460

437 Matthias von Biedersehe (Der Niederlegende)
† nach 1650 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Hünerbiss | Harte brunst
Aufnahme: 1645
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Regierungsamt; schon am 4.5.1624 einer der Träger der Leiche Pz. Ludwigs d. J. (FG 6), führte er noch am 14.2.1650 bei der Bestattung von dessen Vater (FG 2) eine Schar Lehnsleute.
Werdegang: Langjähriger Kriegskommissar F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2), dessen Verhalten Heinrich v. Börstel (FG 78) das Lob spendete: "Matthias v. Beudersee thut gewiß das seinige. Er ist vigilant, treu vnd fleißig [...]". Im Mai 1650 wurde er zum Aufseher über die Ämter v. Anhalt-Köthen ernannt.
Stand/Stellung: Adel; Kriegskommissar.

438 Curt Christoph von Börstel (Der Wiederfindende)
† 1655 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Tille | Versogene Milch
Aufnahme: 1645
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mansfeld
Wirkung: Offizier
Werdegang: Er diente dem Hause Anhalt gelegentlich als Gesandter. Im Dezember 1633 schickte ihn F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zu Verhandlungen über seine Statthalterschaft an Oxenstierna (FG 232). Er wird im Jan. 1636 als kursächs. Kornett erwähnt.
Stand/Stellung: Adel

439 Wilhelm Heinrich von Freyberg (Der Gleichgefärbete)
* 1617-10-22  | † 1696-01-14 
GND-Nummer: 109035178X
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Reinblume | Jmmerdar
Aufnahme: 1645
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Dessau
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt. In England hatte er bereits während seiner Genesung mit der Übersetzung einer Sammlung religiöser u. moralischer Reflexionen Joseph Henshaws begonnen. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) überprüfte diese Versuche u. beauftragte ihn sodann, das Werk zu vollenden. Vermehrt um eigene, in Henshaws Manier geschriebene Überlegungen u. einige Gedichte, in denen er z. Tl. seinen Gesellschaftsnamen auslegte, konnte die flüssige Übersetzung 1652 u. d. T. HORAE SVCCISIVAE, Oder Spar-stunden Etlicher Betrachtungen/ Gerichtet auf unsere schuldigkeit Gegen GOTT/ Unsern nähesten/ Uns selbsten in Köthen erscheinen. Er widmete seine Arbeit den anh. Fürsten u. Hz. Wilhelm v. Sachsen (FG 5). Dieser hatte am 8.5.1651 aus der Hand des Gleichgefärbeten in Weimar auch das Akademiesiegel, die Urkunden u. die Berufung zur Übernahme des Vorsitzes der FG empfangen.
Bildungsweg: Er besuchte Schulen in Bremen u. Altpreußen, bereiste Frankreich u. die Niederlande, trat in die Garde Pz. Friedrich Heinrichs v. Oranien ein.
Werdegang: Er nahm als Hofmr. des jungen Pfalzgf. Moritz mit diesem zus. im August 1642 im engl. Bürgerkrieg Dienste auf Seiten Kg. Karls I., kehrte aber nach einer schweren Verwundung in seine anh. Heimat zurück. Hier übernahm er - nach kurzem Dienst am Hof F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) - als Hofmr. die Aufsicht über den Dessauer Erbprinzen Johann Georg (II.) (FG 322), den er 1645-47 in die Niederlande, nach Frankreich u. Italien begleitete. Nach der Rückkehr ernannte ihn dessen Vater Johann Casimir (FG 10) zu seinem Rat u. Hofmr. Er vertrat Gesamtanhalt auf den Reichstagen zu Regensburg 1653/54 (zus. mit Milagius, [FG 315]) u. 1663. F. Johann Georg II. v. Anhalt, dessen Eheverbindung mit der Oranierin Henriette Catherine (1659) er vorbereitet hatte, erhob seinen ehemaligen Hofmr. nach seinem Regierungsantritt zum Geh. Rat u. dessauischen Landshauptmann. Im Laufe der Zeit wurde er außerdem anh. Geh. Gesamtrat, Landrat u. - nach Johann Georgs Tod (1693) - Geh. Vormundschaftsrat. Er förderte als dessauischer Landeshauptmann die Glasmacherei, besonders die Manufaktur von Kristallgläsern.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat.

440 Wolff Ernst von Wolfframsdorff (Der Einschläfernde)
† nach 1645 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Bilsen oder Schlaffkraut | Eußerlich aufgeleget
Aufnahme: 1645
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Unbekannter Angehöriger eines ursprünglich vogtländ. uradligen Geschlechts. Die Reihenfolge der Aufnahme erlaubt die Frage, ob er in anh. (vgl. FG 439) oder Schwarzburg-Sondershausener Diensten (vgl. FG 441, 442) stand.
Stand/Stellung: Adel; in anh. oder Schwarzburg-Sondershausener Diensten.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

441 Otto Wedige von Buch (Der Wohlstehende)
* um 1614  | † 1681-04-07 Tornow (Kr. Prenzlau)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Damasken Blümelein | Jn gärten
Aufnahme: 1645Wohl zus. mit Wolff Melchior v. Griesheim (FG 442), vielleicht auch mit anderen schwarzburg. Hofleuten in die FG aufgenommen
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwarzburg-Sondershausen
Wirkung: Regierungsamt
Werdegang: Bis 1647 Schwarzburg-Sondershausener Kriegskommissar. Dann zog er sich aus dem gefährlichen Geschäft des machtlosen Kriegskommissars zurück u. übernahm bald darauf das Amt eines Hofmarschalls Gf. Anthon Günthers v. Oldenburg (FG 351). 1661 wechselte er in die Stellung eines Kammerpräsidenten Hz. Gustav Adolphs v. Mecklenburg-Güstrow (FG 511) über, bei dem er später auch das Amt eines Hofmarschalls ausübte.
Stand/Stellung: Kriegskommissar für die Gf.en Schwarzburg-Sondershausen.

442 Wolff Melchior von Griesheim (Der Bereite)
* 1595-07-25 Griesheim (Kr. Arnstadt) | † 1668-05-21 Arnstadt
GND-Nummer: 1017378975
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Harthau | Heilt kräftiglich
Aufnahme: 1645Zusammen mit Otto Wedige von Buch (FG 441), Johann Theobald von Schönfeldt (FG 443) u. vielleicht auch anderen Mitgliedern (vgl. FG 440, 444) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwarzburg-Sondershausen
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: Er wurde zunächst zu Hause u. vom achten Lebensjahr an ein Jahr in der Schule zu Stadtilm unterreichtet. Er schrieb sich im 2. Sem. 1604 an der U. Jena ein, begab sich aber bald darauf für vier Jahre als Page an den Hof Gf. Josts v. Barby in Mühlingen u. Rosenburg. Nach dessen Tod (1609) verbrachte er ein Jahr als Page bei dem pfalzgf. neuburg. Rat u. Pfleger zu Feldburg, Hans Adam v. Elrichhausen, u. einige Monate bei seinem Verwandten Oberst Sebastian Schabilitzky.
Werdegang: Dann kehrte er nach Hause zurück u. pachtete nach sechs Jahren von seinem Vater das Gut Dörnfeld. Gf. Christian Günther v. Schwarzburg-Sondershausen ernannte ihn am 1.6.1634 zum Rat u. Oberamtmann in Arnstadt. Er nahm seine Aufgaben auch unter dessen Nachfolgern (FG 447, 448 bzw. Gf. Christian Günther II. [FG 546]) bis 1658 wahr. Am 19. 11. 1656 begleitete er im Leichkondukt für Pz. Friedrich v. Sachsen-Weimar Hzn. Elisabeth, die Gemahlin Pz. Johann Ernsts v. Sachsen-Weimar (FG 342).
Stand/Stellung: Adel; Rat u. Oberamtmann.

443 Johann Theobald von Schönfeldt (Der Beruhigende)
* 1617-12-17 Rudolstadt | † 1658-10-20 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Kunraht | Das Zipperle
Aufnahme: 1645F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) scheint ihn zugleich mit einer Gruppe anderer Schwarburg. Hofleute (s. FG 441 u. 442) in die FG aufgenommen zu haben.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwarzburg-Rudolstadt
Wirkung: Hofamt; er war ein Liebhaber geistlicher Musik, der seiner Patronatskirche zu Großkochberg auch eine Orgel stiftete. Er fand seine Erbauung bei der Niederschrift "andächtige[r] HertzensGedancken/ HerztenSeufftzer/ die ihm Gott der H. Geist vielmals eingegeben", namentlich bei der Abfassung geistlicher Lieder.
Bildungsweg: Er empfing Privatunterricht durch den Pfarrer Paul Röder (Großkochberg) u. nach dem Tode seines Vaters durch einen Präzeptor im Hause des verwandten Reinhard v. Eschwege auf Roßdorf (Rhön?). 1632 bezog er unter der Aufsicht seines Hofmeisters Ernst Ludwig Avemann, eines Jura-Studenten u. späteren Rats Hz. Ernst des Frommen (FG 19), die U. Erfurt. 1634/35 setzte er seine Studien an der U. Jena (Imm. 1. Sem. 1634, 2. Sem. 1635) fort.
Werdegang: Schließlich trat er - bevor die Bewirtschaftung seiner Güter seine Anwesenheit erforderte - für eine Reihe von Jahren in den Dienst der verwitw. Gfn. Anna Sophia v. Schwarzburg-Rudolstadt (s. FG 23), Leiterin der Tugendlichen Gesellschaft (TG 1). Am 19. 11. 1656 schritt er im Leichkondukt für Pz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 432).
Stand/Stellung: Adel; im Dienst o. g. Witwe Anna Sophia.

444 Georg Wolff (von) Tangel (Der Führende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Die blaue Florentinische Kleine Schwertel | Das waßer aus
Aufnahme: 1645
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwarzburg-Rudolstadt
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Aus uraltem thür. Adel. Vgl. FG 628 Georg Heinrich v. Tangel. Die Reihenfolge des Eintritts in die FG erlaubt die Vermutung, daß er in schwarzburg. Diensten stand.
Stand/Stellung: Adel; wahrscheinlich in schwarzburg. Diensten.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

445 Ludwig Friedrich von Mörsberg zu Blankenhain und Kranichfeld (Der Tätige)
* ca. 1620/22  | † 1664 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Große Baldrian mit seiner Wurtzel | Wieder böse luft
Aufnahme: 1645
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Werdegang: Sein Großvater Frh. Hieronymus v. Mörsperg u. Beffort hatte schuldenhalber Mörsberg (Mörsperg/Morimont im elsäss. Sundgau) u. andere Lehen verkaufen müssen, sein Vater Frh. Georg (gest. 1648), seit 1619 vermählt mit Gfn. Dorothea Susanna v. Gleichen (gest. 1638), der Erbin von Blankenhain und Kranichfeld, ließ sich in Thüringen nieder. Er selbst starb dort unvermählt u. beschloß die Linie des Geschlechts. Seine Schwester Sophia (1624-1685), die mit Gf. Christian Günter II. v. Schwarzburg-Arnstadt (FG 546) vermählt war, war Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft (TG 29b).
Stand/Stellung: Adel

446 Hans Georg von Eberstein (Der Abtuende)
* 1594  | † 1665 Oldisleben (Kr. Artern)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Melde und ihr Sahme, | Die gelbsucht
Aufnahme: 1645
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Offizier
Werdegang: Er starb im Rang eines Obristleutnants. Am 19. 11. 1656 fungierte er als ein Marschall im Leichkondukt für Pz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 432).
Stand/Stellung: Adel; Obristlt.

447 Anthon Günther von Schwarzburg-Sondershausen (Der Vielgültige)
* 1620-01-09 Ebeleben | † 1666-08-19 
GND-Nummer: 102764603
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Johannis brot | Mildert die hitze
Aufnahme: 1645Mit seinem Bruder Gf. Ludwig Günther v. Schwarzburg-Arnstadt (FG 448) zusammen aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwarzburg-Sondershausen
Wirkung: Regent
Bildungsweg: Mit seinem Hofmr. Joh. Heinr. v. Zerssen begab er sich am 15.2.1637 auf eine Kavaliersreise, die über Delmenhorst (s. FG 375), Oldenburg u. Emden in die Generalstaaten, nach England, Frankreich, Italien, Wien, Regensburg u. Nürnberg u. zurück nach Rudolstadt (4.7.1640) führte.
Werdegang: 1641 als schwarzburg. Vertreter zum Reichstag in Regensburg. Nach dem Tode des Vaters regierte er zunächst zusammen mit seinen Brüdern Christian Günther (FG 546) u. Ludwig Günther. Das Erbabkommen vom 13.5.1651 bestimmte für ihn den Anteil Sondershausen, wo er sich u. a. für den Ausbau der Kirchen u. bes. für die Einrichtung einer Schloßkirche einsetzte. Als ksl. Kommissar nahm er mit gr. Gefolge im Juni 1660 die Huldigung Goslars u. im August 1661 die Nordhausens ab. Am 18.8.1658 beteiligte er sich in Weimar an der feierlichen Aufnahme des sächs. Kf. Johann Georg II. (FG 682). Vgl. Brüder FG 448, 546 u. FG 23, FG 29, Brüder seiner Mutter Anna Sibylla (TG 5).
Stand/Stellung: Reichsgraf

448 Ludwig Günther von Schwarzburg-Arnstadt (Der Entlähmende)
* 1621-03-02 Ebeleben | † 1681-07-20 Arnstadt
GND-Nummer: 102816956
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Genseblumen | Die glieder
Aufnahme: 1645Mit seinem Bruder Gf. Anthon Günther von Schwarzburg-Sondershausen (FG 447) zusammen aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwarzburg-Sondershausen
Wirkung: Mitregent in Sondershausen, kleine eigene Herrschaft (Städte Greußen u. Großenehrich, Ämter Ebeleben u. Keula, etc.) u. Mitregent Arnstadt.
Bildungsweg: Er lernte Französisch u. Latein. 1642/43 mit Hofmr. Eustachius v. Brinken (FG 529) nach England, in die Generalstaaten u. nach Frankreich. Der Tod seines Vaters hielt ihn von einer Ausweitung der Kavalierstour nach Italien ab.
Werdegang: Er kehrte am 26.8.1643 nach Sondershausen zurück, regierte zunächst zusammen mit seinen Brüdern u. erhielt am 13.6.1651 eine kl. eigene Herrschaft mit der Residenz in Ebeleben. 1669 erbte er gmeinsam mit seinen Neffen Christian Wilhelm u. Anthon Günther II. Hft. u. Residenz Arnstadt. Am 18.8.1658 beteiligte er sich in Weimar an der feierlichen Aufnahme des sächs. Kf. Johann Georg II. (FG 682) in die FG. Vgl. die Brüder FG 447 u. FG 546; s. auch FG 23, FG 29, Brüder seiner Mutter Anna Sibylla (TG 5).
Stand/Stellung: Reichsgraf

449 Carl von Dieskau (Der Wendende)
* 1596 oder 1601-04-17 Knauthain | † 1667-10-02 
GND-Nummer: 102474575
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Wilde Galgan und seine Wurtzel | Den Mundgeruch
Aufnahme: 1645
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Seine wichtigsten Lehrer waren bis in sein 13. Lebensjahr in Leipzig (Imm. SS 1609 U. Leipzig) der spätere Superintendent Christian Lange u. darauf an der U. Jena, wo er fünf Jahre bei Theodor Moestel, I. U. D., zu Tische ging, der Jurist Valentin Riemer.
Werdegang: Im ritterschaftlichen Aufgebot leistete er dem sächs. Kurfürsten während des Böhmischen Krieges Lehnsfolge, begab sich darauf für mehrere Jahre nach Frankreich, wo er an der U. Bourges stud. (Imm. 1624), um 1625/26 zus. mit Moscherosch (FG 436) in Paris lebte u. in der kgl. Garde diente. Der Tod der Eltern im Jahre 1626 veranlaßte ihn zur Heimkehr u. zur Übernahme des ererbten Gutes Knauthain. - 1633 Ernennung zum kursächs. Kriegskommissar im Leipziger Kreis; 1636 vor den einfallenden Schweden Übersiedlung in die Stadt; 1640 Einzug in den Engeren Landesausschuß; 1642 vom Feind gefangen, offenbar bald ranzioniert.
Stand/Stellung: Adel; Kriegskommissar.

450 Moritz von Sachsen-Zeitz (Der Sittsame)
* 1619-03-28 Dresden | † 1681-12-04 Zeitz
GND-Nummer: 102305889
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Wurtzel Julapium | Jm wircken
Aufnahme: 1645
Aufenthaltsort des Mitglieds: Dresden/ Kft. Sachsen
Wirkung: Regent einer Nebenlinie des sächs. Kurhauses. An seinem kleinen Hof wirkte der Staatsrechtler Veit Ludwig v. Seckendorff (FG 615) u. der Schuldramatiker Johann Sebastian Mitternacht; auch wurde die kirchenmusikal. Tradition gepflegt. Georg Neumark (FG 605) widmete ihm die Ecloge Aretine aus Anlaß seiner Hochzeit mit Dorothea Maria, jüngster Tochter Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) am 3.7.1656. Kürzlich (Frühjahr 2011) wurde im Antiquariatshandel ein Exemplar von Georg Neumarks Palmbaum (1668) mit einer eigenhändigen Widmungszuschrift Neumarks (FG 605) an Hz. Moritz angeboten.
Bildungsweg: Als jüngster Sohn Kf. Johann Georgs I. v. Sachsen wuchs er am Hof in Dresden zus. mit seinen drei Brüdern Johann Georg II. (FG 682), August (FG 402) u. Christian (FG 643) auf u. wurde von Präzeptoren u. Hofmeistern (darunter ab Sept. 1632 C. v. Einsiedel [FG 417]) erzogen. Von August 1642 bis Sept. 1645 bereiste er mit seinem Bruder Christian zus. Schleswig-Holstein, Dänemark, die Generalstaaten, Flandern u. Brabant.
Werdegang: 1647 übernahm er die Ballei Thür. des Dt. Ordens. Hauptsächlich erhielt er jedoch kraft des väterlichen Testaments (1652) u. des Erbvergleichs mit seinen Brüdern (1657) das Stiftsgebiet v. Naumburg-Zeitz (Einführung schon 1653; Residenz Naumb. bis 1663), dazu den albertin. Teil der Gft. Henneberg (mit Reichsstandschaft; u. a. Schleusingen u. Suhl; 1660 erweitert), thür. Gebiet (Tautenburg, Niedertrebra, Frauenprießnitz), vogtländ. u. osterländ. Besitz (u. a. Plauen, Weida, Ziegenrück) u. nachträglich durch Kauf Stadt u. Amt Pegau (1662). Er erbaute Schloß Moritzburg u. residierte dort ab 1663. Seine fl. Rolle blieb auf den Aufgabenbereich eines Sekundogeniturfürstentums beschränkt. Obwohl er seinerzeit als reisender Kavalier "in domahliger hochberühmter Holländischer Krieges-Schule" Pz. Friedrich Heinrichs v. Oranien militär. Erfahrungen gesammelt hatte, sollte er später (1674/75) - im Reichskrieg gg. Frankreich - sein Korps nicht einmal über den Rhein ins elsässische Kampfgebiet führen.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: HAB, PS A 18529

451 Joachim von Glasenapp (Der Erwachsende)
* 1600 Gramenz | † 1667 Gramenz
GND-Nummer: 128735872
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gemeine Hirse | Jm feuchten erdreich
Aufnahme: 1646Auf Rat Hz. Augusts d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) u. Carl Gustav v. Hilles (FG 302) von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pommern
Wirkung: Hofamt; durch den Helmstedter Theologen Georg Calixt beraten, schrieb er im Herzogtum des Befreienden, Hz. Augusts d. J., vier Bücher geistl. Dichtung u. Exegese, daneben auch einzelne Gedichte auf den Geburtstag oder die Evangelienharmonien des Herzogs. Dessen Gattin Sophia Elisabeth (TG 42b) vertonte seine Lieder für die zweite Auflage des VINETUM EVANGELICUM (Wolfenbüttel 1651), zu dessen Publikation der Herzog - wie auch bei anderen Büchern Glasenapps - den Weg ebnete. Er stellte ebenfalls die Verbindung Glasenapps zu Harsdörffer (FG 368) u. Andreae (FG 464) her. Nach seiner Rückkehr nach Pommern veröffentlichte Glasenapp noch weitere Werke (z. B. NOVA & VETERA.... Alten Stettin 1653; 2. u. 3. Abt. Colberg [1659]; Vitis Christi oder Weinstock Christi Wolfenbüttel 1660 u. Wein-Trauben/ Durch Glauben/ Zu rauben, Für die Reisende: Die durch das Jammerthal gehen Colberg 1665).
Bildungsweg: Imm. SS 1618 U. Frankfurt/O.; 1621 Paed. Stettin.
Werdegang: Der juristisch gebildete Glasenapp wurde Hofmr. u. Rat der Witwe Hz. Ulrichs v. Pommern, geb. Hzn. Hedwig v. Braunschweig-Wolfenbüttel (1595-1650), in Neustettin, auch Schloßhauptmann zu Saatzig, Burgrichter u. kurbrandenburg. Rat. Als pommer. Gesandter gehörte er zum Kreis der Gelehrten u. Literaten um Hz. August.
Stand/Stellung: Adel; Rat.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

452 Vollrad Ludolph von Krosigk (Der Liebe)
* 1620-04-24 Beesen | † 1671-01-28 Beesen
GND-Nummer: 121333000
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der kleine Storchschnabel mit runden rot- und weis gestreiften Blümlein | Jm ersten anblicke
Aufnahme: 1646
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Ritterschaftliches Vertretungsamt; am 14.2.1650 nahm er an der Bestattung F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) teil.
Bildungsweg: Der Krieg beeinträchtigte seine Ausbildung. 1633 war er Page bei Christoph Vitzthum v. Eckstädt.
Werdegang: Nach mehrjährigem Kriegsdienst in den Niederlanden widmete er sich ab 1641 dem Wiederaufbau seiner Güter. Ab 1651 gehörte er dem Ausschuß der anh. Landschaft an.
Stand/Stellung: Adel; Mitglied der anh. Landschaft.

453 Hans Friedrich (von) Knoch (Der Beste)
* 1603-03-21 Sollnitz (Anhalt) | † 1660-05-12 Senftenberg (Lausitz)
GND-Nummer: 104220554
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Scham Morchel genannt | Zur Fortzucht
Aufnahme: 1646
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Werdegang: Er nahm früh Kriegsdienste u. wurde als Obristlt. am 16.4.1639 zum Kommandeur des 2. kursächs. Leibregiments ernannt. Um 1645 wird er als Obrist, Kommandant u. Amtshauptm. v. Senftenberg erwähnt. Der sächs. Kurfürst verlieh ihm auch den Kammerherrnschlüssel.
Stand/Stellung: Adel; Obrist.

454 Job Bernhard von Mücheln (Der Findende)
* 1611-12-05  | † 1678-04-09 
GND-Nummer: 121781127
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kölblins oder Blutkraut | Stillung
Aufnahme: 1646
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Calenberg
Bildungsweg: Imm. 19.9.1621 U. Wittenberg.
Werdegang: Er wurde braunschw.-lüneburg. Obrist zu Fuß, Kdt. zu Hannover u. später zu Hameln. Er nahm auch als Obrist am Türkenkrieg von 1663-65 teil u. zeichnete sich bei der Eroberung von Fünfkirchen aus. 1655 bat Mücheln, der damals als Major in der lüneburg. Festung Harburg (heute in Hamburg) stationiert war, F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) um Beistand bei der Eintreibung eines Darlehens von 1500 Talern, das sich Werder (FG 31) von Müchelns erster Gattin Margaretha Catharina (v. Bergen) geliehen hatte.
Stand/Stellung: Adel

455 Jost Hermann zur Lippe (Der Zuträgliche)
* 1625-02-09  | † 1678-07-06 
GND-Nummer: 136723845
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Das fremde Leberkraut | Der Leber
Aufnahme: 1646
Aufenthaltsort des Mitglieds: Lippe-Detmold
Wirkung: Geistlicher
Werdegang: Der Bremer Kanonikus erhielt als jüngster Sohn nur Paragialbesitz (Sternberg, Schwalenberg). 1671 erbte er von seiner Mutter Maria Magdalena, geb. Gfn. v. Waldeck, das Amt Biesterfeld u. erbaute dort ein Herrenhaus. Er ist der Ahnherr der nach ihm benannten Linie Lippe-Biesterfeld, die 1905 im Fürstentum zur Regierung gelangte.
Stand/Stellung: Adel; Kanonikus.

456 Johann von Haxthausen (Der Mildere)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Römische oder Pontische Wermut | Doch gleicher wirckung
Aufnahme: 1646Wohl im Gefolge Gf. Jost Hermanns zur Lippe (FG 455) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Lippe-Detmold
Werdegang: "Johann v. H., hat zu viel studirt u. wurde hernach verrückt im Kopf. Man nannte ihn verrückter Junker Johann."
Stand/Stellung: Adel

457 Hans von Wallwitz (Der Bewegende)
* 1611-01-17 Freiberg (Kursachsen) | † 1677-12-16 Dobritz (Anhalt-Zerbst)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die wurtzel Turbit | Der Feuchtigkeit überflus
Aufnahme: 1646Wurde zusammen mit seinem Bruder, Bastian v. Wallwitz (FG 458), aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Zerbst
Stand/Stellung: Adel

458 Bastian von Wallwitz (Der Gesetzte)
* zw. 1611 u. 1618  | † nach 1656 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Römischer Sallat der in Sahmen scheusst | Zum Sahmen
Aufnahme: 1646Wurde zusammen mit seinem Bruder, Hans v. Wallwitz (FG 457), aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Zerbst
Wirkung: Lehensträger
Werdegang: Als anh. Lehensträger ist er häufig in Landesangelegenheiten aufgeboten worden, u. a. beim feierlichen Einzug F. Johanns v. Anhalt-Zerbst (FG 398) in Zerbst (7.11.1642), bei der Eintreibung von Kontributionssteuern (1642) u. bei den Bestattungen F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) in Köthen (14.2.1650) u. Fn. Magdalenas v. Anhalt in Zerbst (22.5.1657).
Stand/Stellung: Adel; anh. Lehensträger.

459 Franz Erdmann von Sachsen-Lauenburg (Der Fortwuchernde)
* 1629-02-25  | † 1666-08-09 
GND-Nummer: 1014477336
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Orientalische wolrüchende wurtzel Hyacint | Reucht weit und Lieblich
Aufnahme: 1646-11-[22]Bei einem gemeinsamen Besuch mit Hz. Julius Heinrich v. Sachsen-Lauenburg (FG 311) u. Hz. Franz Carl v. Sachsen-Lauenburg (FG 269) bei F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) von diesem in Köthen aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Lauenburg
Wirkung: Regent; 1665 veröffentlichte er u. d. T. Lebensbeschreibung Castrucci Castracani seine Übersetzung von Machiavellis "politischer Biographie" Vita di Castruccio.
Werdegang: Noch als Prinz erbaute er ein Schloß zu Groß-Grönau (Kr. Hzt. Sachsen-Lauenburg) u. vergrößerte durch Ansiedlung vieler Gewebetreibender das Dorf zur Stadt (mit Rathaus, Buchdruckerei u. Münze). Er folgte seinem Vater 1665 in der Regierung, starb aber bereits knapp 10 Monate später, ohne Nachkommen zu hinterlassen.
Stand/Stellung: Reichsfürst

460 Johann Casimir Kolb von Wartenberg (Der Bessere)
* 1584-07-19 Kaiserslautern | † 1661-09-22 
GND-Nummer: 1019738634
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Hindleuft mit weisser blüht | Alles sonst gemein
Aufnahme: 1646-10-24, Kaiserslautern? | Zusammen mit Pawel (FG 461), Lopez de Villa Nova (FG 462) u. Sickingen (FG 463) von Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97) in die FG aufgenommen. Ludwig Philipp war am 23.4.1646 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zur Aufnahme von 13 Kandidaten (FG 460–463, 469–478) bevollmächtigt worden.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurpfalz, Metz
Wirkung: Diplomat, Landesverwalter. Verfasser einer an seine Söhne gerichteten Schrift: Getreu-Vätterliche Instruction oder Vnterweisung Gottselig u. Gewissenhafftig zu leben (1674), mit Liedern K.s.
Bildungsweg: 1602 U. Heidelberg; 1603 Reise nach Frankreich, Italien, in die Niederlande u. England.
Werdegang: Aus Kaiserslautern; 1608 kurpfälz. Kammerjunker u. Rat, später auch Amtmann u. Vogt von Stromberg u. Bretten, ab 1620 Generalkriegskommissar, Begleiter des Winterkönigs; danach Geh. Rat des Administrators der Kurpfalz Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97); 1634-46 im Exil in Metz; Gesandter der frz. Hugenotten; ab 1655 pfalz-simmerscher Geh. Rat u. Statthalter zu Kaiserslautern.
Stand/Stellung: Adel; Vogt; Generalkriegskommissar; Geh. Rat; Statthalter.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 11403

461 Carl Friedrich von Pawel (Der Diensame)
* 1621 Heidelberg (?) | † 1693 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die blühende Reinweiden | Zum Mundwasser
Aufnahme: 1646-10-24, Kaiserslautern? | Zusammen mit Kolb v. Wartenberg (FG 460), Lopez de Villa Nova (FG 462) u. Sickingen (FG 463) von Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97) in die FG aufgenommen. Ludwig Philipp war am 23.4.1646 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zur Aufnahme von 13 Kandidaten (FG 460–463, 469–478) bevollmächtigt worden.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pfalz-Simmern; Gft. Hanau.
Wirkung: Beamter
Werdegang: Braunschweig. Geschlecht; sein Vater (1568-1626) war kurpfälz. Geh. Rat u. Hofmr.; C. F. v. P. wurde kurmainz. Rat u. hanau. Oberamtmann von Bockenheim (Stadt Frankfurt am Main); in Diensten Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern.
Stand/Stellung: Adel; Rat, Oberamtmann.

462 Fridericus Justus Lopez de Villa Nova (Der Honighafte)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert (?)
Gesellschaftspflanze und -wort: Der gelbe Honigklee | Dient zum halßpflaster
Aufnahme: 1646-10-24, Kaiserslautern? | Zusammen mit Kolb v. Wartenberg (FG 460), Pawel (FG 461) u. Sickingen (FG 463) von Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97) in die FG aufgenommen. Ludwig Philipp war am 23.4.1646 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zur Aufnahme von 13 Kandidaten (FG 460–463, 469–478) bevollmächtigt worden.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pfalz-Simmern
Wirkung: Hofmann (?)
Werdegang: Span. Geschlecht (Marane[?]); in Diensten Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97).
Stand/Stellung: Adel (?)

463 Eberhard von Sickingen (Der Nachstellende)
† vor Ende 1651 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die grosse Stechende Winde | Allerley gift
Aufnahme: 1646-10-26, Kaiserslautern (?) | Zusammen mit Kolb v. Wartenberg (FG 460), Pawel (FG 461) u. Lopez de Villa Nova (FG 462) von Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97) in die FG aufgenommen. Ludwig Philipp war am 23.4.1646 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zur Aufnahme von 13 Kandidaten (FG 460–463, 469–478) bevollmächtigt worden.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pfalz-Simmern
Wirkung: Hofmann (?)
Werdegang: Begütert im Saarland u. bei Kaiserslautern; in Diensten Pgf. Ludwig Philipps v. Simmern (FG 97).
Stand/Stellung: Adel

464 Johann Valentin Andreae (Der Mürbe)
* 1586-08-17 Herrenberg (b. Tübingen) | † 1654-06-27 Stuttgart
GND-Nummer: 118502883
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Moos unter Bäumen | Bleibet doch frisch
Aufnahme: 1646-12-17Auf Empfehlung Hz. Augusts d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) im September 1646 in die FG aufgenommen. Wie im Falle Troilos (FG 142) u. Rists (FG 467) befürchtete F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) oder Hz. A. bzw. auch bei A. nicht die unter Theologen weitverbreitete Streitlust. A. korrespondierte regelmäßig mit dem Herzog u. dessen Kindern u. förderte im fruchtbringerischen Sinne auch die schriftstellerischen Versuche der jungen Freiin Margaretha Maria v. Buwinghausen, die ihrerseits Stubenberg (FG 500) bei A. einführte.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Württemberg
Wirkung: Reformschriftsteller, Dichter, Theologe. A.s Interessen erstreckten sich von Mechanik, Mathematik, Chemie, Pharmazie u. Städtebau über Philologie u. Literatur bis zur Politik u. Lebensreform. Er ist wohl der Hauptverfasser rosenkreuzerischer Manifeste, interessierte sich für Campanella (s. Adami, FG 181) u. versuchte die Gründung von christlichen Gesellschaften. Zu seinen zahlreichen, tolerante Aufklärung mit praktischer Frömmigkeit verbindenden Schriften zählen die Utopie Reipublica Christianopolitanae descriptio (1619), das faustische Spiel Turbo (1616), der allegorische Roman Chymische Hochzeit: Christiani Rosencreutz Anno 1459 (1616), die Dialoge Menippus sive Dialogorum Satyricorum Centuria Inanitatum Nostratium speculum (1617), Turris Babel (1619) u. Theophilus (1649), die Versallegorie Die Christenburger Schlacht (1619), die Barclay-Fortsetzung Veritatis lacrymae sive Euphormionis Lusinini continuatio (1621) und eine Teilübersetzung des auch von Hübner (FG 25) verdeutschten Epos’ Les Sepmaines von Du Bartas.
Bildungsweg: 1602-05, 1606-7 (Relegation wegen eines Skandals), 5 Reisen durch Süddtl. (u.a. Straßburg, Heidelberg, Frankfurt/M., Dillingen) nach Genf, Paris, Österreich und Italien (Stud. in Padua; Rom, Venedig); theol. Studienabschluß 1613/14 U. Tübingen (1641 Promotion).
Werdegang: Enkel des württemberg. Reformators Jakob Andreae (Konkordienformel). 1614–20 Diakon in Vaihingen; 1620–1638 Superintendent in Calw; 1634 Verlust des Hauses, der Bibliothek u. der übrigen Sammlungen A.; 1639 Hofprediger und Konsistorialrat in Stuttgart; 1641 D. theol. (U. Tübingen); 1650 Generalsuperintendent u. Abt von Bebenhausen. 1654 Abt zu Adelberg (nicht mehr angetreten).
Stand/Stellung: Ehrbar; D. theol., Hofprediger u. Konsistorialrat, Generalsuperintendent, Abt.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 372

465 Casimir Dietrich (von) Krage (Der Wohlbestehende)
* 1614-12-04 Reupzig (Anhalt) | † 1667-04-11 Zerbst
GND-Nummer: 121326764
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Schwartzkümmel mit voller blüht | Gegen Wind
Aufnahme: 1647
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Zerbst
Wirkung: Hofmann u. Beamter.
Werdegang: Kammerjunker F. Johanns v. Anhalt-Zerbst (FG 398), 1658 Hauptmann der Zerbster Ämter, 1665 Hofmarschall, Landeshauptmann u. Kammerrat.
Stand/Stellung: Adel; Kammerrat, Hofmarschall, Landeshauptmann.

466 Siegmund Wiprecht von Zerbst (Der Gemäße)
* 1606-01-01 Thießen (Amt Coswig, Anhalt) | † 1682-09-09 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Hindleuft mit rohter blüht | Der blutreinigung
Aufnahme: 1647
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Zerbst
Wirkung: Landbesitzer u. Ständevertreter. Sein Schwiegervater war Hans v. Ziegesar (FG 135).
Bildungsweg: Page bei Kf. Johann Georg I. v. Sachsen;1614 U. Wittenberg.
Werdegang: Verwaltung der Güter seines Geschlechtes; 1639 Größerer Ausschuß u. 1647 Engerer Ausschuß Anhalts; Landrat, ab 1680 Unterdirektor der anh. Landschaft.
Stand/Stellung: Adel; Landrat, Unterdirektor der Landschaft.

467 Johann Rist (Der Rüstige)
* 1607-03-08 Ottensen (Hamburg-Altona) | † 1667-08-31 (1667-09-01?) Wedel (Kr. Pinneberg, b. Hamburg)
GND-Nummer: 118745425
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das heilige holtz, der baum Guajacum genant | Worzu man sein bedarf
Aufnahme: Frühjahr 1647Auf Empfehlung Georg Philipp Harsdörffers (FG 368) gegen den Brauch, Theologen auszusparen, von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) in die FG aufgenommen. Rists Versuche, den dän. Thronfolger Friedrich (III.) u. zwei Angehörige des hamburg. Patriziergeschlechts Möller in die FG zu bringen, mißlangen. 1645 Mitglied von Harsdörffers, Klajs u. Birkens (FG 681) Pegnes. Blumenordens; R. gründete mit dem Elbschwanenorden 1658 selbst eine Vereinigung von meist gekrönten Poeten, die er als Pflanzschule der FG auffaßte. In die Deutschgesinnete Genossenschaft Zesens (FG 521) trat R., der Zesen auf der Bühne angriff, trat R. nicht ein. Außer zu den Pegnitzschäfern stand R. zu den adligen schlesw.-holstein. Mitgliedern der FG, zum Hofe Hz. Augusts d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227; s. Schottelius, FG 397), zu Moscherosch (FG 436) u. vielen anderen Fruchtbringern in engen Beziehungen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Holstein
Wirkung: Pastor; fruchtbarer weltl., geistl. u. Gelegenheitsdichter, dessen Kirchenlieder noch heute gesungen werden. Als Sprach- u. Sittensatiriker (Bapstistae Armati ... Rettung der Edlen Teutschen Hauptsprache, 1642), als Moralist (z. B. Holstejns Erbärmiches Klag- und Jammer-Lied, 1648; Holstein vergiß eß nicht, 1648) u. als Dramatiker (Irenaromachia, 1630; Das Friedewünschende Teutschland, 1647; Das Friedejauch[z]ende Teutschland, 1653) verwandte er sich für den Frieden. Die Bandbreite seiner Themen reicht von der Alchemie (Philosophischer Phœnix, 1638) u. der Hauswirtschaft (Der Adeliche Hausvatter, 1650) bis zur Konversation des Salons (Monatsgespräche wie "Das AllerEdeldelste Leben der gantzen Welt", 1663).
Bildungsweg: Spätestens ab 1619 Hamburger Johanneum; ab 1626 Gymn. illustre zu Bremen; seit 1626 U. Rostock; 1629 U. Rinteln; ca. 1630/31 U. Leiden und U. Utrecht. R. stud. neben Theologie Botanik, Pharmazie, auch Alchemie; geschickter Zeichner.
Werdegang: 1633/34 Hauslehrer in Heide, seit 1635 Pastorat in Wedel, 1646 Krönung, Wappenverleihung und Nobilitierung durch Ks. Ferdinand III.; 1653 Comes palatinus.
Stand/Stellung: Geadelt; Pastor, P. L. C., Hofpfalzgraf.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 17714

468 Johann Georg Reinhard (Der Vergnügte)
* 1606-03-05 Berlin | † 1672-07-06 Cölln/Spree
GND-Nummer: 136032893
Bekenntnis:Lutherisch (?)
Gesellschaftspflanze und -wort: Die deutsche Beerenklau | Jn Speise und tranck
Aufnahme: 1647-03-29, Anhalt | Als R. neben Hans Christoph v. Ebeleben (FG 435) u. Hempo v. dem Knesebeck (FG 88) als kurbrandenburg. Vermittler in einem konfessionspolit. Streit zwischen F. August v. Anh.-Plötzkau (FG 46) u. F. Johann v. Anh.-Zerbst (FG 398) nach Anhalt kam, wurde er von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg; Erzstift Magdeburg
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt; U. Orléans Aufseher der Bibl. d. dt. Nation.
Bildungsweg: Schule in Berlin (lernte privat Latein u. Griech.); 1622/23 U. Wittenberg (Philosophie, Politik, Ökonomie); 1623-25 U. Frankfurt/O., hörte die Institutionen privatim bei Milagius (FG 315); ab 1626 U. Leiden, seit 1631 U. Wittenberg, U. Leipzig, U. Leiden (1633–35), Tour durch die Niederlande, England, Frankreich (1635–1637) u. Italien (1637), Paris (1638).
Werdegang: 1625 Begleitung von Levin v. dem Knesebeck (FG 107) nach Dänemark und zur Hochzeit einer brandenburg. Prinzessin nach Siebenbürgen; ab 1628/29 Hofmeister in Frankreich (U. Orléans, Paris) u. Heinrichs d. J. v. Friesen (FG 683); 1638 Konsistorialrat in Berlin, 1639 Hof- u. Kammergerichtsrat (ab 1640 in der märk. Zentralverwaltung), ab 1653 Appellationsgerichtsrat für die kurbrandenburg. Gft. Ravensberg, ab 1658 in der Justizkommission des Geh. Rats. Nach seiner Entlassung (1668) 1670 Geh. Rat Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402).
Stand/Stellung: Adel; Konsistorial-, Hof- Kammergerichtsrat; Geh. Rat; Kanzler.

469 Philipp II. von Leiningen-Westerburg zu Rixingen (Der Inhaltende)
* 1591-01-05 Oberbronn (b. Hagenau, Unterelsaß) | † 1668-02-09 Grünstadt (Kr. Frankenthal)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Teschelkraut | Heftigeß bluten
Aufnahme: 1646-11-26, Kaiserslautern (?) | Von Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97) in die FG aufgenommen. Ludwig Philipp war am 23.4.1646 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zur Aufnahme von 13 Kandidaten (FG 460–463, 469–478) bevollmächtigt worden.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Gft. Leiningen
Wirkung: Regent
Bildungsweg: Ak. Straßburg; Reisen nach Italien, Frankreich, Niederlande, England; 1612 Besuch des Wahl- u. Krönungskonvent Ks. Matthias' in Frankfurt/M.
Werdegang: 1623–1667 Hft. Mörsberg und Gft. Rixingen; 1635 Miterbe der Gft. Leiningen; 1638 Antritt der Erbfolge; 1652 Teilung des Erbes (Residenz Altleiningen); 1660 Ernennung zum ksl. Geh. Rat u. zu einem der drei Präsidenten des Reichskammergerichts zu Speyer (1665 Rücktritt zugunsten seines Sohns Ludwig Eberhard).
Stand/Stellung: Reichsgraf; ksl. Geh. Rat; Reichskammergerichtspräsident.

470 Hartmut von Cronberg (Der Kleine)
* getauft 1618 Taufort Iben (Kr. Alzey) | † bestattet 21. 3. 1685 Iben
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der kleine Ungarische mandelbaum | Giebt solche frucht
Aufnahme: 1646-12-25, Kaiserslautern (?) | Zusammen mit seinem Bruder Johann Daniel (FG 471) wurde H. v. C. von Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97) in die FG aufgenommen. Ludwig Philipp war am 23.4.1646 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zur Aufnahme von 13 Kandidaten (FG 460–463, 469–478) bevollmächtigt worden.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kr. Alzey u. Unterlahnkreis im histor. Ritterkreis Rhein.
Wirkung: Dynast
Werdegang: Geschlecht benannt nach der Burg Kronberg im Taunus. Der Versuch des Oheims, des Kf. Joh. Schweikart v. Mainz, Kronberg zu rekatholisieren, führte zu endlosen Streitigkeiten zwischen den luth. Brüdern H. u. J. D. einerseits u. dem kath. Vetter Joh. Nicolaus andererseits. Die ev. Schutzmacht Kronbergs war Hessen-Darmstadt. 1649 ist H. v. C. als kurpfälz. Obristjägermeister erwähnt. Seit 1650 residierte er in Limburg/ L. Um 1668 soll ein Duell mit seinem Bruder Frh. Johann Daniel bei Iben (Kr. Alzey) stattgefunden haben, bei dem ein Knecht das Leben verlor.
Stand/Stellung: Reichsfreiherr (Freiherr seit 1623); Jägermeister.

471 Johann Daniel von Cronberg (Der Wegtreibende)
* um 1621  | † nach 1671 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die blaue Scabiose oder grindkraut | Den grind und Kretze
Aufnahme: 1646-12-25, Kaiserslautern? | Zusammen mit seinem Bruder Hartmut (FG 470) wurde J. D. v. C. von Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97) in die FG aufgenommen. Ludwig Philipp war am 23.4.1646 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zur Aufnahme von 13 Kandidaten (FG 460–463, 469–478) bevollmächtigt worden.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kreis Alzey u. Unterlahnkreis im histor. Ritterkreis Rhein.
Wirkung: Dynast
Werdegang: Das Geschlecht nannte sich nach der Burg Kronberg im Taunus. Der Versuch des Oheims, des Kf. Joh. Schweikart v. Mainz, Kronberg zu rekatholisieren, führte zu endlosen Streitigkeiten zwischen den luth. Brüdern H. u. J. D. einerseits u. dem kath. Vetter Joh. Nicolaus andererseits. Um 1688 soll ein Duell mit seinem Bruder Hartmut bei Iben (Kr. Alzey) stattgefunden haben, bei dem ein Knecht starb.
Stand/Stellung: Reichsfreiherr (seit 1623)

472 Christian von Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein (Der Niedliche)
* 1627-08-31  | † 1675-06-13 Neumarkt (Oberpfalz)
GND-Nummer: 136176216
Bekenntnis:Reformiert, ab 16.10.1667 Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Haber wurtzel oder Bocksbart | Wol Zugerichtet
Aufnahme: 1646-12-19, Kaiserslautern? | Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97), der 1646 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) eine Vollmacht zur Aufnahme der Mitglieder FG 460–463 u. 469–478 erhalten hatte, verleibte auch Ch. der Gesellschaft ein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein
Werdegang: In der Jugend Dienst in der frz. Armee unter Turenne; regierte zusammen mit seiner Mutter u. seinen überlebenden Brüdern. Der mit der Katholikin Gfn. Lucia v. Hatzfeld verheiratete Ch. wurde nach seiner Konversion vom Kaiser zum Reichsritter geschlagen u. zum Kammerherrn ernannt, erhielt 1672 vom bayr. Kurfürsten den Kammerherrnschlüssel u. die Pflege u. das Statthalteramt zu Neumarkt.
Stand/Stellung: Adel

473 Wolf Bernhard von Geispitzheim (Der Umbringende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert (?)
Gesellschaftspflanze und -wort: Wandleusekraut | Die Wandleuse
Aufnahme: 1647-01-17, Kaiserslautern? | Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97), der 1646 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) eine Vollmacht zur Aufnahme der Mitglieder FG 460–463 u. 469–478 erhalten hatte, verleibte auch G. der Gesellschaft ein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pfalz-Simmern
Werdegang: Schon 1638 pfalz-simmer. Rat u. Amtmann zu Bolanden, später Geh. Rat, 1660–69 Oberamtmann zu Simmern, 1667 war er auch Oberamtmann zu Kreuznach.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat u. Oberamtmann.

474 Georg Wilhelm von Pfalz-Birkenfeld (Der Andere)
* 1591-08-06 Ansbach | † 1669-12-25 Birkenfeld (Hunsrück)
GND-Nummer: 124938965
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Spanischer Körbel | Jn wirckung stärcker
Aufnahme: 1647-01-20, Kaiserslautern? | Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97), der 1646 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) eine Vollmacht zur Aufnahme der Mitglieder FG 460–463 u. 469–478 erhalten hatte, verleibte Pgf. Georg Wilhelm u. Gf. Johann Ludwig v. Nassau-Saarbrücken-Ottweiler (FG 475) im Beisein von 22 fürstl. Personen der Gesellschaft ein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Gft. Sponheim
Wirkung: Regent
Werdegang: 1600 Erbe der Ämter Birkenfeld, Frauenberg, Allenbach der hinteren Gft. Sponheim, 1609 aus der Vormundschaft entlassen, 1616 Übernahme der Regierung. G. W. baute das Schloß Birkenfeld weiter aus u. stiftete eine Kapelle.
Stand/Stellung: Reichsfürst

475 Johann Ludwig von Nassau-Saarbrücken-Ottweiler (Der Dünne)
* 1625-05-24 Saarbrücken | † 1690-02-09 (n. St.) Reichelsheim (Wetterau)
GND-Nummer: 101740089X
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Garten Kreße | Voller Saft und kraft
Aufnahme: 1647-01-20Zusammen mit Pgf. Georg Wilhelm v. Birkenfeld (FG 474) von Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97) aufgenommen. Pgf. Ludwig Philipp hatte 1646 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) eine Vollmacht zur Aufnahme der Mitglieder FG 460–463 u. 469–478 erhalten.
Aufenthaltsort des Mitglieds: [Nassau-Saarbrücken-Ottweiler]
Wirkung: Regent
Bildungsweg: Seit seinem 11. Jahr im Exil erzogen (Metz, 1642 Studium Ak. Saumur).
Werdegang: 1644/45 Gesandtschaft nach Paris; 1648 u. 1656 Errichtung v. Regimentern für die frz. Krone; nach gemeinsamer Regierung mit seinen Brüdern 1659 regierender Graf zu Ottweiler (mit Anteil Jungenheim und Wöllstein). Zur Vermeidung einer Huldigung an den frz. König 1680 Übergabe der Regierung an seinen Sohn Friedrich Ludwig; ab 1681 Generalwachtm. der Oberrheinischen Kreistruppen gegen Frankreich.
Stand/Stellung: Reichsgraf

476 Friedrich von Pfalz-Zweibrücken (Der Artige)
* 1616-04-05 Zweibrücken | † 1661-07-09 Nohfelden (Kr. St. Wendel)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Der astichte blaue Hyacint | Wan er blühet
Aufnahme: 1647-02-28, Kaiserslautern? | Zusammen mit Georg Friedrich v. Pawel (FG 477) u. Friedrich Casimir v. Günderode (FG 478) von Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97) in die FG aufgenommen. Ludwig Philipp war am 23.4.1646 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zur Aufnahme von 13 Kandidaten (FG 460–463, 469–478) bevollmächtigt worden.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pfalz-Zweibrücken
Wirkung: Regent
Bildungsweg: Reise in Begleitung seines Hofmeisters Balthasar Venator in die Schweiz (Stud. U. Genf 1632), Niederlande u. nach Frankreich. 1633 Rückkehr nach Zweibrücken.
Werdegang: 1635 Flucht nach Metz (ksl. Besatzung seines Herzogtums); nach zeitweiliger Residenz in Meisenheim 1645 Rückkehr nach Zweibrücken; vor lothring. Einquartierung 1652/53 Verlegung des Hofes nach Kirkel (Kr. Homburg). — Auf dem Westfäl. Friedenskongreß vertrat Milagius (FG 315) die Interessen des Herzogtums.
Stand/Stellung: Reichsfürst

477 Georg Friedrich von Pawel (Der Lustige)
* um 1610/15 Heidelberg (?) | † 1680 Bergzabern
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Fingerkraut mit brauner bluht | Anzusehen und in sich
Aufnahme: 1647-02-28, Kaiserslautern? | Zusammen mit Pgf. Friedrich v. Zweibrücken (FG 476) u. Friedrich Casimir v. Günderode (FG 478) von Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97) in die FG aufgenommen. Ludwig Philipp war am 23.4.1646 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zur Aufnahme von 13 Kandidaten (FG 460–463, 469–478) bevollmächtigt worden.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pfalz-Zweibrücken
Wirkung: Hofmann; Beamter.
Werdegang: Braunschweig. Geschlecht; sein Vater Carl v. P. (1568-1626) war kurpfälz. Geh. Rat u. Hofmr.; G. F. v. P. wurde Hofmr. Pgf. Johanns v. Zweibrücken, später Geh. Rat u. Oberamtmann in Bergzabern.
Stand/Stellung: Adel; Hofmr.; Geh. Rat; Oberamtmann.

478 Friedrich Casimir von Günderode (Der Leichte)
† 1662 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Korck oder Pantoffelholtz | Jst dichte und schwimmet
Aufnahme: 1647-02-28, Kaiserslautern? | Zusammen mit Pgf. Friedrich v. Zweibrücken (FG 476) u. Georg Friedrich v. Pawel (FG 477) von Pgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97) in die FG aufgenommen. Ludwig Philipp war am 23.4.1646 von F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zur Aufnahme von 13 Kandidaten (FG 460–463, 469–478) bevollmächtigt worden.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pfalz-Zweibrücken
Wirkung: Beamter
Werdegang: Ab 1645 pfalz-zweibrück. Amtsmann v. Lichtenberg.
Stand/Stellung: Adel; Amtmann.

479 Gebhard von Alvensleben (Der Ausjagende)
* 1618-12 Beeskow (b. Eisenhüttenstadt) | † 1681-10-01 Neuhaldensleben (Haldensleben)
GND-Nummer: 119436094
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Thamarinden | Verbrante feuchtigkeit
Aufnahme: 1647
Aufenthaltsort des Mitglieds: Erzstift Magdeburg
Wirkung: Hofamt; histor. Schriftsteller (geograph.-histor. Beschreibung des Erzstifts Magdeburg; Stemmatographia Alvenslebeniana; Autobiographie Curriculum vitae seel. H Gebhard v. Alvensleben) u. geistl. Dichter; Mäzen der (Bücher-)Sammlung Alvensleben, subventionierte dieselbe, ordnete sie neu u. erstellte einen Katalog.
Bildungsweg: Privaterziehung durch Georg Luther; 1632 Gymn. Halle (Lehrer Gueintz, FG 361); 1634-36 bei seiner Mutter (Begleiterin u. Hofmeisterin der 2. Gattin F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen [FG 2]) in Köthen; 1636–1639 in Halle bei seinem gelehrten Oheim Hans v. Dieskau (FG 212); 1639-42 Küstrin privates Studium der Rechte (Reisen in Brandenburg und Polen); zus. mit Matthias v. Krosigk (FG 522) 1644-46 Kavalierstour (Münster, Niederlande [Stud. U. Leiden], Frankreich [Sprachstud. Orléans]); 15 Monate U. Leiden. Er lernte neben Lat. u. Frz. auch Span. u. Ital.
Werdegang: 1647 Anstellung beim Administrator des Erzstifts Magdeburg Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in Halle a. d. S., 1649 Hof- u. Justizienrat, Teilnahme am Nürnberger Exekutionstag (vgl. Sandrarts [FG 863] "Friedensmahl") u. Verkehr mit Harsdörffer (FG 368) u. Wolfsberg (FG 525); 1656 Geh. Rat, 1659 Amtshauptmannschaften Giebichenstein u. Moritzburg. Resignierte 1668, lebte fortan auf Neugattersleben.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat u. Amtshauptmann.

480 Johannes Fischer (Der Reiche)
* 1590-01-03 Berlin | † 1659-09-10 Berlin
GND-Nummer: 120322293
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Rote feurlilge | Jn dreyerley sahmen
Aufnahme: 1647
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Hofbeamter
Bildungsweg: 1608-10 Gymn. Ansbach, 1610 Amberg; 1610 U. Altdorf; 1611-13 Präzeptor auf einer Studien- u. Kavalierstour (U. Tübingen, U. Heidelberg, Ak. Straßburg, Frankreich, U. Genf, Österreich); seit 1614 Hofmr. der Söhne Frh. Erasmus' d. Ä. v. Starhemberg; 1624-29 Bildungsreise (U. Straßburg, Basel, Genf, Frankreich u. Italien); 1631 Begleiter der Frf. Margarethe v. Ungnad von Linz in die Niederlande u. ins Exil nach Emden.
Werdegang: Sohn eines Kapellmeisters Mgf. Christians v. Brandenburg-Bayreuth (FG 145); ab 1632 Agent Kf. Georg Wilhelms v. Brandenburg (FG 307) bei Axel Oxenstierna (FG 232); 1636 Advokat beim kfl. Kammergericht, 1636/37 Sekretär bei Mgf. Siegmund v. Brandenburg (FG 308), 1641 Geh. Kammersekretär in Königsberg, 1651 kfl. Rat, ab 1655 Zeitungszensor.
Stand/Stellung: Bürger; Rat.

481 Rudolph von Dietrichstein (Der Ätzende)
* 1603-10-14 Hollenburg (Kärnten) | † 1649-05-15 
GND-Nummer: 1012812383
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der volle geele Hanenfuß | Schmertz aber heilet
Aufnahme: 1647Auf Empfehlung Frh. Georg Ehrenreichs v. Rogendorff u. Mollenburg (FG 369) u. F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) aufgenommen. D. entwarf selbst ein Reimgesetz.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hausruckviertel (Österreich), Württemberg, Regensburg.
Wirkung: Offizier; Dichter. Von seinen vielen Übersetzungen (aus dem Lat., Frz. u. Ital.), Gedichten u. anderen Werken (Artillerie) sind nur einige Gedichte u. der verdeutschte Cid Corneilles erhalten. Er wollte seine Werke vor ihrer Übersendung nach Köthen verbessern. — Er schlug F. Ludwig vor, die FG in einen Ritterorden u. eine Gesellschaft für nichtadelige Gelehrte zu spalten; auch sollten Impresen nicht länger nur auf Pflanzen, sondern auch auf Tiere verfaßt werden (471219, vgl. 480118).
Bildungsweg: 1620 U. Tübingen; Ak. Straßburg. Hier verteidigte D. 1620 unter Bernegger eine Diss. über polit. Themen in Tacitus' Agricola.
Werdegang: Exulant (Regensburg); 1631 württemb. Obervogt in Liebenzell, 1632 Obristwachtmeister eines schwed. Regiments, um 1635 Wechsel in den ksl. Kriegsdienst, bei seinem Tod ksl. Obrist.
Stand/Stellung: Österreich. Herrenstand; Oberst.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 4887

482 Johann Georg von Mecklenburg-Schwerin (Der Brechende)
* 1629-05-05 Schloss Lichtenburg (b. Prettin) | † 1675-07-09 Mirow
GND-Nummer: 122500776
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Pfefferkirschen | Was Steinicht ist
Aufnahme: 1647 (Herbst)
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weißenfels
Werdegang: Obwohl sein Vater, Hz. Adolph Friedrich I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175), 1654 testamentarisch für ihn das Fürstentum Schwerin bestimmt hatte, vermochte er gegen den Widerstand seines ältesten Bruders Christian Ludwig I. (1623-1693) nicht die Erbfolge anzutreten u. mußte, mangels einer eigenen Residenz, lange Jahre bei seiner Schwester Anna Maria, der Gattin des Administrators Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in Halle verbringen. Nach dem Tode seines Bruders Carl (20.8.1670) setzte er sich zusammen mit seiner Schwester Sophia Agnes - ohne daß es zu wirksamen Gegenmaßnahmen Christian Ludwigs gekommen wäre - in den Besitz der säkularisierten Johanniterkomturei Mirow zwischen Wittstock u. Neustrelitz.
Stand/Stellung: Reichsfürstl. Adel
Wappen/Portrait: HAB, PS A 13767

483 Joachim Mechovius (Der Gedeihliche)
* 1600-02-27 Ballenstedt (Anhalt) | † 1672-05-01 
GND-Nummer: 131545167
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Zungenblat oder Zapfen Kraut das weiblein | Der Zungen und halse
Aufnahme: 1647-12-17, Köthen | Eintragung in das GB Kö. am 17. 12. 1647. Schon am 16. 12. fand im Köthener Schloss das Aufnahmeritual der "Hänselung" im Beisein von F. Christian II. von Anhalt-Bernburg statt. Davon berichtet Christian in seinem Tagebuch.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Rat; lat. u. dt. Gelegenheitsdichter, s. 400809 u. I u. II u. KE, 67; er verfaßte ein krit. Bedenken über Harsdörffers (FG 368) Specimen Philologiae Germaniae u. dessen Poetischen Trichter, s. KE, 101-103.
Bildungsweg: Bis 1614 Unterricht durch den Vater; Schule in Ballenstedt, Aschersleben u. Salzwedel; 1615 U. Leipzig; 1618/19 kurbrandenburg. Gymn. Joachimsthal; 1619 anhalt. Gymn. Zerbst; Reise durch Brandenburg, Mecklenburg, Pommern, Dänemark, Norwegen, Niederlande nach Paris (Adolph v. Börstel PA). In Nürnberg unterrichtete M. u. a. Harsdörffer (FG 368); 1622 U. Altdorf. Er begleitete 2 Kaufmannssöhne nach Italien (U. Padua; Rom; U. Siena, U. Bologna, Venedig); 1627 U. Straßburg. 23.8.1631 I.U.D. U. Basel.
Werdegang: Advokat in Aschersleben und Bremen; Kammerrat unter F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51); seit 1656 Kammer- u. Regierungsrat F. Viktor Amadeus’ v. Anhalt-Bernburg (FG 589); 1662 Kanzler.
Stand/Stellung: I.U.D.; Kammerrat.

484 Caspar (von) Gängl (Der Entladende)
* 1607-01-20 Harhof | † 1659-02-22 Zerbst
GND-Nummer: 1060356848
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Münch Rahbarbar | Was gallicht ist
Aufnahme: 1647
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Zerbst
Bildungsweg: 1626 U. Padua; 1627 U. Siena; 1630 U. Altdorf.
Werdegang: Anhalt.-zerbst. Rat und Hofmr., später Geh. Rat und Hofmarschall. 1650 Teilnehmer an der Bestattung F. Ludwigs I. von Anhalt-Köthen (FG 2).
Stand/Stellung: Geh. Rat; Hofmarschall.

485 Johann Köppen (Der Dritte)
* [bald nach 1612]  | † 1682-10-4  Cölln [bestattet]
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Nappenkörbel | Heilt die Lunge
Aufnahme: 1647, Anhalt | K. wurde wohl in Anhalt aufgenommen, da er sich 1647 in das Köthener GB einschreiben konnte.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Zerbst; Kurbrandenburg.
Wirkung: Prof.; Rat; Geh. Rat. Zusammen mit Rudolf Wendelin übersetzte er um 1630 das kontroverse Glaubensbekenntnis des Patriarchen v. Konstantinopel, Kyrillos I. (Lukaris) aus dem Lat. ins Griech.
Bildungsweg: 1626 U. Wittenberg; 1630 Gymn. Zerbst; 1633-36 U. Marburg.
Werdegang: Syndikus von Zerbst, Prof. juris et politices am Gymn. Zerbst; 1643 Hof- u. Regierungsrat F. Johanns v. Anhalt-Zerbst (FG 398); 1657 nach dem Tod Martinus Milagius' (FG 315) anhalt. Gesamtrat; 1664 Geh. Etats- u. Justizienrat bzw. Wirkl. Geh. Rat Kf. Friedrich Wilhelms v. Brandenburg (FG 401).
Stand/Stellung: Bürger; Lic. jur.; Hof- u. Regierungsrat; Geh. Rat.

486 Emanuel von Anhalt-Köthen (Der Strebende)
* 1631-10-06  | † 1670-11-08 Köthen
GND-Nummer: 116491779
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kraut gülden Günsel | Nach gedeylicher heilung
Aufnahme: 1648
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Plötzkau
Wirkung: Regent
Bildungsweg: 1652 Reise nach Frankreich (Genf [Confraternitas Constantis Amicitiae von F. Friedrich v. Anhalt-Harzgerode (FG 62)], Saumur) mit seinem Bruder F. Ernst Gottlieb v. Anhalt-Plötzkau (FG 245).
Werdegang: 1653 Regierungsantritt der Brüder; 1657 unter König Karl X. Gustav von Schweden (FG 513) in den dänischen Krieg; 1659 Teilnahme an der Belagerung Kopenhagens; 1659/60 Gefangenschaft; 1662 mit der venezianischen Flotte gegen die Türken; 1665 Übernahme Köthens zs. mit seinem Bruder F. Lebrecht (FG 321); ab 1669 Alleinherrschaft.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: HAB, PS A 397

487 Michael Hermann von Hagen (Der Gewährende)
* 1620-10-04  | † 1666-06-23 Biendorf (b. Halle)
GND-Nummer: 121580598
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Griechische Baldrian mit voller blühtt | Geschwinde wider Gift
Aufnahme: 1648
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Privatunterricht; ab 1632 Schule in Halle; 1635 Bezug der U. Wittenberg; 1638/39 U. Leipzig u. U. Helmstedt.
Werdegang: 1645-51 Hof- bzw. Kammerjunker des halleschen Administrators Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), 1659-61 in Plötzkau Hofmeister u. Rat der Fürsten Lebrecht u. Emanuel v. Anhalt-Köthen (FG 321 u. FG 486).
Stand/Stellung: Hof- bzw. Kammerjunker des halleschen Administrators Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402).

488 Wilhelm (von) Micrander (Der Entledigende)
† 1677 
GND-Nummer: 1059835924
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Melde | Von beschwerung
Aufnahme: 1648
Aufenthaltsort des Mitglieds: [Anhalt-Dessau]
Wirkung: Er war einer der 24 ältesten Gesellschafter, die Himmelfahrt 1651 Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar als neues Oberhaupt der FG einführten. Er war 1653 neben anderen Fruchtbringern, u.a. F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51), F. Wilhelm Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 358), Diederich v.d. Werder (FG 31), Martin Milagius (FG 315), Joachim Mechovius (FG 483), Johann Köppen (FG 485) u. Georg Philipp Harsdörffer (FG 368), Beiträger zur gedruckten LP auf F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46).
Bildungsweg: 1628 U. Genf.
Werdegang: Sohn von NN. Micrander, Obristleutnant unter den Kaisern Rudolf II. und Mathias; um 1628 Hofmr. Gf. Philipp Reinhards v. Solms-Lich (FG 230); 1630 Genfer Bürgerrecht; trat in kursächs. Militärdienst, um 1634/37 als Hauptmann (Capitain), um 1639 als Obristleutnant; trat dann unter ksl. Fahnen, wo er 1643 als Obristleutnant Brünn gegen eine schwed. Belagerung verteidigte; um 1645/48 stand er als Obristleutnant in schwed. Diensten; 1649-1658 Geh. Rat F. Johann Casimirs v. Anhalt-Dessau (FG 10) u. Amtshauptmann für Sandersleben u. Freckleben, zugleich Obristleutnant in ksl. Dienste, kehrte 1657-1660 noch einmal in schwed. Dienste zurück, dann erneut in ksl. Dienste, spätestens 1671 Obrist. Am 24.7.1663 erhielt er eine ksl. Bestätigung seines Adelstandes u. eine Wappenbesserung. Sein Sohn Georg Adolf v. M. (1640-1723), anfangs in schwed. (1658/60), ab 1663 in kurbrandenburg. Militärdiensten, wurde 1682 vom Ks. in den Reichsfreiherrenstand erhoben u. wurde 1689 Generalmajor, 1704 Generalleutnant, auch Gouverneur von Colberg, schließlich Gouverneur von Frankfurt a.d. Oder.
Stand/Stellung: Obristleutnant der schwed. Armee
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

489 Erasmus d. J. von Starhemberg (Der Leidende)
* 1595-05-13 Schloß Riedeck (Oberösterr.) | † 1664-04-02 Regensburg
GND-Nummer: 115850945
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein welscher Nußbaum auf deme reiffe nüße, eine lange Stange dran geleget, und Knippel, die nauf gew | Fruchtet mehr
Aufnahme: 1648Auf Empfehlung Frh. Georg Ehrenreichs v. Rogendorff u. Mollenburg (FG 369), Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) u. Rudolfs v. Dietrichstein (FG 481) aufgenommen. Er versuchte selbst, sein Reimgesetz zu dichten.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Österreich
Bildungsweg: Collegium Lgf. Moritz' v. Hessen-Kassel (FG 80) zu Kassel; 1610 U. Marburg (1613 Rektor); 1611 U. Herborn; Collegium illustre Tübingen; 1614 U. Leiden; 1619 U. Siena; 1620 U. Padua.
Werdegang: Der wohlgebildete Neffe des Führers der österreich. Protestanten, Erasmus d. Ä. v. Starhemberg, starb als Exulant. Seine Devise auf einem Kupferporträt E. Widemanns lautet: „Sit patria ubicunque bene erit“ (1645). Erhoben in den Grafensstand d. d. 1643-02-27
Stand/Stellung: Herrenstand; Graf.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b | HAB, PS A 20893

490 Siegmund von Götzen (Der Würdigste)
* 1578-07-15 Cölln/Spree | † 1650-12-15 Berlin-Rosenthal
GND-Nummer: 116740698
Bekenntnis:Reformiert (ursprüngl. lutherisch)
Gesellschaftspflanze und -wort: Der schwarzbraune Maulbeerbaum mit sauerlicher frucht | Jn seinem geschlechte
Aufnahme: 1648-01-18D. v. dem Werder (FG 31) teilte im Sommer 1646 einer Gruppe kurbrandenburg. Hofleute (FG 490-497) das Angebot F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) mit, sie in die FG aufzunehmen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Ritter des Johanniterordens
Bildungsweg: Page bei der Herrin seines Vaters, der verwitweten Hzn. Elisabeth Magdalena v. Braunschweig-Wolfenbüttel; imm. 1589 U. Helmstedt; 1595-97 UU. Frankfurt/O., Leipzig, Jena; 1599-1601 Ak. Straßburg; 1601/02 Frankreichreise (U. Genf; 1602/03 Fähnrich bei der Verteidigung Genfs gegen Savoyen); 1604-07 Kavalierstour Schweiz u. Frankreich [1603-07 Hofmr. von Gf. Wolrad IV. von Waldeck-Eisenberg (FG 114)].
Werdegang: 1613 Hof- u. Kammergerichtsrat im Dienste Kf. Joachim Friedrichs v. Brandenburg; seit 1620 unter Kf. Georg Wilhelm v. Brandenburg (FG 307) Geh. Rat, auch ab 1630 Kanzler; 1637 Rücktritt v. den Ämtern; 1640 Rückkehr als Kanzler u. Geh. Rat unter Kf. Friedrich Wilhelm v. Brandenburg (FG 401). Kurbrandenburg. Amtshauptmann.
Stand/Stellung: Kanzler unter Kf. Friedrich Wilhelm von Brandenburg (FG 401); Amtshauptmann.

491 Georg Ehrenreich von Burgsdorff (Der Vielährichte)
* 1603-11-27 Hohenzieten (Zehden/ O.) | † 1656-03-02 Küstrin
GND-Nummer: 120176858
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Sommerweitzen mit viel ahren | Auf einem halme
Aufnahme: 1648-01-18D. v. dem Werder (FG 31) teilte im Sommer 1646 einer Gruppe kurbrandenburg. Hofleute (FG 490-497) das Angebot F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) mit, sie in die FG aufzunehmen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Hofmann; Militär.
Bildungsweg: 1616-18 bzw. 1618-21 Page am kursächs. und kurbrandenburg. Hof; 1622 Wehrhaftmachung durch Kf. Georg Wilhelm v. Brandenburg (FG 307); 1623-25 Kavalierstour (Niederlande, Frankreich, Spanien, Italien).
Werdegang: Bruder Konrads v. B. (FG 404). Kurbrandenburg. Kornett u. Kammerjunker in Berlin; 1627 Rittmeister (Einsatz in Ostpreußen); 1631/32 Obristlt. u. Obrist. Nach dem Prager Frieden 1636 Verwundung (1636) u. Gefangenschaft im Kampf gegen Banér (FG 222); Verlust seines Regiments u. der Leibkompanie. Nach dem Tod Gf. Schwarzenbergs u. dem Regierungsantritt Kf. Friedrich Wilhelms (FG 401) Fortsetzung seiner Karriere: Kammerherr; Amtshauptmann zu Zehden; 1645 Johanniterkomtur zu Supplinburg; 1644 erhält Garderegiment, abkommandiert an den Niederrhein; 1652 Gouverneur v. Küstrin u. Regierungsrat der Neumark; 1653 Befehlshaber anderer Festungen.
Stand/Stellung: Adel; Obrist; Oberstallmeister; Gouverneur; Amtshauptmann; Johanniterkomtur.

492 Bernhard von Arnim (Der Zusiegelnde)
* 1595-08-24  | † 1661-08-19 Berlin
GND-Nummer: 120172526
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Sigillum Salomonis Weiswurtz | Die wunden
Aufnahme: 1648-01-18Werder (FG 31) teilte im Sommer 1646 einer Gruppe kurbrandenburg. Hofleute (FG 490-497) das Angebot F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) mit, sie in die FG aufzunehmen. A.s Antwort erreichte W. jedoch nicht, so daß A. am 26.2.1648 seine Antwort wiederholen mußte.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Hofmann; Landesbeamter.
Bildungsweg: 1603 U. Frankfurt/O.; 1605 Schule St. Andreas-Kirche in Braunschweig; 1608 Ak. Straßburg; 1609 U. Leipzig; 1615 U. Marburg.
Werdegang: 1627 Kriegskommissar für die Truppen Hans Georg Arnims (FG 255); 1643 Präsident der märkischen Kammer; 1652 Verlust der Ämter; Bestallung als Landvogt der Uckermark und des Stolpirischen Kreises (um Stolpe, Kr. Angermünde).
Stand/Stellung: Adel; Amtskammerpräsident.

493 Freiherr Otto von Schwerin (Der Rechtschaffene)
* 1616-03-08 Wittstock (b. Greifenhagen, Hzt. Pommern) | † 1679-11-04 Berlin
GND-Nummer: 100334490
Bekenntnis:Reformiert (ursprünglich lutherisch)
Gesellschaftspflanze und -wort: Das glidkraut | Jn hitziger not
Aufnahme: 1648-01-18D. v. dem Werder (FG 31) teilte im Sommer 1646 einer Gruppe kurbrandenburg. Hofleute (FG 490-497) das Angebot F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) mit, sie in die FG aufzunehmen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Hofmann; Minister; irenisch; Redner; geistlicher Liederdichter.
Bildungsweg: 1630 Stettiner Paedagogium; 1634-37 U. Greifswald; 1637 U. Königsberg; U. Frankfurt a. d. O.; 1639-40 Kavalierstour (Niederlande, U. Leiden; England, Frankreich, U. Straßburg).
Werdegang: 1638 Kammerjunker der Kfn. Elisabeth Charlotte; 1641 Hof- u. Kammergerichtsrat, auch Kammerdirektor in Berlin; 1645 Geh. Rat; 1646 auch Lehnsrat u. Oberhofm. der neuen Kfn. Luise Henriette; 1651 Staatskammerrat; 1654 kurmärk. Erbkämmerer; 1658 Oberpräsident des Geh. Rats u. der zivilen Behörden; 1661 Dompropst v. Brandenburg; seit 1661/1665 bzw. 1673 Hofm. des Kurprinzen Carl Aemil u. der Brüder Friedrich u. Ludwig; 1657 Amthauptmann v. Lebus, Ruppin u. Bellin (1667).
Stand/Stellung: Adel, Reichsfreiherr (d. d. 1648-03-24 n. St.); Oberhofmeister; Oberpräsident des Geheimen Rats.

494 Jobst Gerhard von Hertefeld (Der Würgende)
* 1594  | † 1663-06-11 
GND-Nummer: 1074036301
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein wachsender Steinfels, den junge Beern Zu fressen pflegen | Den bären
Aufnahme: 1648-01-18Diederich v. dem Werder (FG 31) teilte im Sommer 1646 einer Gruppe kurbrandenburg. Hofleute (FG 490-497) das Angebot F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) mit, sie in die FG aufzunehmen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg; Hzt. Kleve.
Wirkung: Führte geregelte Forstwirtschaft ein; Kolonisator.
Werdegang: 1620 klevischer Jägermeister u. Waldgraf zu Nergena; 1623 kurbrandenburg. Hofjäger- u. Oberjägermeister, auch Hauptmann der Ämter Liebenwalde u. Zehdenick; 1650/51 Erhalt des Bruchgebiets nordöstlich von Oranienburg; dort ab 1659 Errichtung der Kolonie Neuholland.
Stand/Stellung: Adel; Jägermeister; Amtshauptmann.

495 Hans Georg von Ribbeck (Der Beschützende)
* 1601-12-24/26 (?) Glienicke | † 1666-08-03 Werben (Altmark)
GND-Nummer: 120913070
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Rosenwurtz oder Radix Rodia | Das haubt
Aufnahme: 1648-01-18Werder (FG 31) teilte im Sommer 1646 einer Gruppe kurbrandenburg. Hofleute (FG 490-497) das Angebot F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) mit, sie in die FG aufzunehmen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Offizier; Landesbeamter; Hofmann.
Bildungsweg: In Berlin bei seinem Onkel u. dem Bürgermeister erzogen; 1644 imm. U. Frankfurt/ O.; 1615 U. Leipzig; 1616 U. Köln; 1619 U. Leiden u. brandenburg. Fähnrich.
Werdegang: Militärdienst seit 1619; 1621 Feldzug in den Niederlanden, 1622 unter dem Mansfelder (Ostfriesland), 1623–25 in Polen; 1625 Capitain der kurbrandenburg. Leibgarde unter C. v. Burgsdorff (FG 404); 1630 Obristwachtmeister, kurz in kursächs. u. schwed. Diensten, dann wieder brandenburgischer Offizier (1633); 1634 Resignation als Obristlt.; 1641-47 oder 1649 Kdt. von Spandau und Obrist; 1647 Oberhauptmann von Spandau; 1649 Kammerherr; 1651 Amtshauptmann von Saarmund u. 1660 von Potsdam; 1661 Domherr in Brandenburg; 1662 Johanniterkomtur zu Werben.
Stand/Stellung: Adel; Obrist; Amtshauptmann; Domherr; Komtur.

496 Otto Christoph von Rochow (Der Ringende)
* 1607-02  | † 1659-01-17 Ribe (Jütland)
GND-Nummer: 120913054
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Schweinbrot oder Erdbrot Ciclamen | Mit tödlicher gift
Aufnahme: 1648-01-18D. v. dem Werder (FG 31) teilte im Sommer 1646 einer Gruppe kurbrandenburg. Hofleute (FG 490-497) das Angebot F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) mit, sie in die FG aufzunehmen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Offizier; Hofamt.
Bildungsweg: Joachimsthaler Gelehrtenschule (Berlin); 1617 Imm. U. Frankfurt/O.; Page Pgf. Ludwig Philipps v. Simmern (FG 97) u. Kf. Georg Wilhelms v. Brandenburg (FG 307).
Werdegang: Kämpfte im Heer des Mansfelders, unter Hz. Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30) u. Kg. Gustav II. Adolf v. Schweden, der ihn zum Kammerjunker und Obristen ernannte; um 1646 Rückzug aus dem schwed. Militärdienst; 1650 (1654?) Oberhofmarschall unter Kf. Friedrich Wilhelm v. Brandenburg (FG 401). 1652 Ritter, 1654 Komtur des Johanniterordens (Werben, Altmark).
Stand/Stellung: Adel; Obrist; Oberhofmarschall; Komtur.

497 Ewald von Kleist (Der Ergetzliche)
* [um 1615]  | † 1689-12-02 Siegenburg
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch, ab 1663 Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Biziantinische Beonie | Dem Auge haubt und leibe
Aufnahme: 1648-01-18D. v. dem Werder (FG 31) teilte im Sommer 1646 einer Gruppe kurbrandenburg. Hofleute (FG 490-497) das Angebot F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) mit, sie in die FG aufzunehmen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg; Bayern.
Wirkung: Hofmann; Diplomat; Minister.
Bildungsweg: Trivialschule im Kneiphof (Königsberg/ Pr.); 1632 U. Königsberg Jura; 1633 während einer Kavalierstour U. Bourges; 1641 U. Siena.
Werdegang: 1642 kurbrandenburg. Hof- und Kammergerichtsrat; 1646/47 Rittm. im Regiment G. E.s v. Burgsdorff (FG 491); 1646 Gesandtschaft an die Generalstaaten u. F. Friedrich Heinrich v. Oranien; viele weitere Gesandtschaften (1651 Geh. Rat in poln.-schwed. Legationssachen); 1648 Geh. Rat und Kammerherr; 1653/54 erster brandenburg. Regierungspräsident v. Hinterpommern; 1662 Defektion nach Bayern; 1667 Geh. Hofrat und Pfleger zu Rottenburg (Niederbayern) unter Kf. Ferdinand Maria; 1674 Hofratspräsident; nach 1682 Kämmerer u. Vizestatthalter der Oberpfalz; 1686 Kriegsratspräsident u. Kanzler der Oberpfalz.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat; Regierungspräsident; Kammerherr; Hof- u. Kriegsratspräsident; Kämmerer; Kanzler.

498 Johann Matthias Schneuber (Der Riechende)
* 1614-02-02 Mühlheim am Bach (Schwarzwaldkr.) | † 1665-12-26 Straßburg
GND-Nummer: 100268579
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Benzoin | Auf und ohne feuer
Aufnahme: 1648Georg Philipp Harsdörffer (FG 368) sandte F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) Ende 1646 „Johann Matthias Schneübers Gedichte“ (1644). Der Fürst sagte am 22. 1. 1647 die Aufnahme Sch.s in die FG zu, doch verlangsamte u. a. der weite Weg von Straßburg über Nürnberg nach Köthen die Verzeichnung im GB bis 1648. Sch.s Teilnahme an der Aufrichtigen Gesellschaft von der Tannen, die er 1633 mitgegründet hatte, beeinflußte die Aufnahme in die FG offenbar nicht. Außer Moscherosch (FG 436) gelang im Straßburger Poetenkreis nur Sch. der Eintritt in die FG.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Straßburg
Wirkung: Dt. u. lat. Dichter, Astrologe, Pädagoge. F. Ludwig kritisierte Sch.s Grammatik u. das Eindringen von Daktylen in den jambischen Vers. 1645 hatte Andreae (FG 464) Hz. August d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) das Interesse Sch.s an Schottelius' Sprachkunst mitgeteilt. Während sich der Purist Sch. 1644 in der Widmungsrede zu seinen Gedichten auf die Orthographie der Fruchtbringer berufen hatte, folgte er in der Fortsetzung der Gedichtausgabe 1656 dem Beispiel Jesaias Romplers v. Löwenhalt und kritisierte die FG.
Bildungsweg: 1626 Schule in Mömpelgard; 1630 Konvikt Durlach; 1634 U. Straßburg, 1637 Magister.
Werdegang: 1637 Professor poeseos am Straßburger Gymn.; 1638 Mathematicus; 1642 Prof. der Poesie U. Straßburg; 1649 Leitung des Straßburger Gymn.s.
Stand/Stellung: Bürger; Poeta laureatus (1635), Prof. u. Gymnasialrektor.

499 Ernst Christoph Homburg (Der Keusche)
* 1605-03-01 Mihla (b. Eisenach) | † 1681-06-27 (bestattet) Naumburg (a. d. Saale)
GND-Nummer: 100818684
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Kampfer | Recht angewendet
Aufnahme: 1648Harsdörffer (FG 368) schlug Ende 1646 H. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) zur Aufnahme in die FG vor, als er die bevorstehende Publikation der der FG gewidmeten Cats-Dichtung H.s (Selbststreit, 1647) erwähnte.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Naumburg
Wirkung: Lyriker u. Epigrammatiker (Schimpff- u. Ernsthaffte Clio, 1638, verm. 1642), Librettist, Cats-Übersetzer, Herausgeber von Vigelius' „Richterbüchlein“, im Alter vorwiegend geistl. Dichtung (Vorbild Angelus Silesius).
Bildungsweg: 1632ff. U. Wittenberg, 1635 U. Jena, Lic. juris; 1635 U. Groningen.
Werdegang: 1635 und ca. 1636-40 Hamburg, Dresden, Jena, seit 1642 Rechtsanwalt u. Gerichtsschreiber in Naumburg a. d. Saale.
Stand/Stellung: Bürger; Rechtsanwalt, Gerichtsschreiber.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 10069

500 Johann Wilhelm von Stubenberg (Der Unglückliche)
* 1619-04-22 Neustadt a. der Mettau (Nové Město nat Metují, Böhmen) | † 1663-03-15 (n. St.) Wien
GND-Nummer: 118756141
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gerskohl | Jn Zarter jugend
Aufnahme: 1648St. wandte sich 1647 in einem Briefgedicht an Frh. Georg Ehrenreich v. Rogendorff und Mollenburg (FG 369), in dem er auch Rudolf v. Dietrichsteins (FG 481) Hilfe erflehte. Rogendorff sandte die Verse mit einer Empfehlung Dietrichsteins an F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51), der sie an F. Ludwig I. v. Anhalt-Köthen (FG 2) weiterreichte. St. schickte auch einen Bittbrief an F. Ludwig und eine Dankode an F. Christian. Demselben widmete er 1650 den 2. Tl. der Romanübersetzung "Eromena" von Giovanni Francesco Biondi.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Österreich
Wirkung: Dichter und v. a. Übersetzer it. u. frz. Romane von Madeleine de Scudéry, Giovanni Francesco Biondi, Giovanni Ambrogio Marini, Ferrante Pallavicino und Luca Assarino. Er übertrug auch Psalmen, Andachten und Geschichtsreden Giovanni Francesco Loredanos, Traktate Francis Bacons, Giovanni Battista Manzinis u. Charles Sorels und die "Frauenzimmer Belustigung" nach F. de Grenaille sieur de Chatounières. Verf. einer Abhandlung über Pferdezucht; Als österreich. Protestant suchte St. Kontakte zu außerösterreich. protestant. Literaten wie Harsdörffer (FG 368), Birken (FG 681) u. Neumark (FG 605), auch zu den österreich. Exulantenzirkeln v. a. in Nürnberg u. zu Gf. Friedrich Casimir v. Ortenburg (FG 316). St. besuchte 1652 das Gesellschaftsoberhaupt Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) in Weimar. Der Erzschreinhalter Georg Neumark (FG 605), für dessen Aufnahme sich St. in Weimar verwandt hatte, widmete ihm in seinem Fortgepflantzten Musikalisch-Poetischen Lustwald, Jena 1657, 2 Ehrengedichte. St. setzte sich für die Aufnahme österreich. Herren in die FG ein: Schmid v. Schwarzenhorn (FG 666), Schallenberg (FG 581) u. Windischgrätz (FG 669). 1657 erhielt er von Hz. Wilhelm die Vollmacht zur feierlichen Aufnahme Windischgrätz', Schmids, Sprintzensteins (FG 668) u. Notthafts v. Werenberg (FG 672), 1661 auch die zur Einnahme Jörgers v. Tollet (FG 772) u. Rudolf Wilhelms v. Stubenberg (FG 773). In Wien Verkehr mit Literaten wie Hohberg (FG 580) und den Damen der Ister- oder Donaugesellschaft, u. a. mit (seiner Geliebten) Margaretha Maria v. Buwinghausen.
Bildungsweg: Vor 1627 protestantische Hofschule in Loosdorf (bei Schallaburg, Niederösterreich), bis 1632 Pirna, bis 1636 Dresden, ab 1636 mehrjährige Kavaliersreise durch Frankreich, Italien, Niederlande (1637 Imm. U. Leiden).
Werdegang: Verlor früh seinen Vater, einen Teilnehmer am Widerstand der böhm. Stände gegen Habsburg. Sein Erbe wurde konfisziert. St. lebte bei seinem Oheim Georg Stubenberg d. Ä. in der Steiermark, sodann mit seiner Mutter als Exulant in Sachsen. Er trat 1641 die Erbschaft seines Oheims an, lebte als gebildeter u. vielseitig interessierter Landedelmann auf Schloß Schallaburg bei Steyr. 1658/59 Übersiedlung nach Wien.
Stand/Stellung: Österreich. Herrenstand
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b | HAB, PS A 21421

501 Joachim von der Marwitz (Der Erweisende)
* 1603-12-07  | † 1662-05-11 
GND-Nummer: 130608858
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Drachenwurtz | Dem Keuchen hulfe
Aufnahme: 1648-03-27An der Spitze von kurbrandenburg. Offizieren und Hofleuten (FG 501-504) in das GB Köthen eingetragen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1611/12 U. Frankfurt/O.
Werdegang: Page beim Administrator der Stifte Magdeburg und Halberstadt Mgf. Christian Wilhelms v. Brandenburg; Eintritt in das kurbrandenburg. Heer; 1626 Kornett im Treffen v. Königslutter; von 1631-48 Militärdienst in unterschiedlichen Funktionen, u. a. 1631 Capitainlt. im Regiment Conrads v. Burgsdorff (FG 404) u. 1644 Obristlt. bei Georg Ehrenreichs v. Burgsdorff (FG 491); 1648 Kdt. von Driesen; später kurbrandenburg. Amtshauptmann.
Stand/Stellung: Adel; Obristleutnant.

502 Joachim Sigismund von Loeben (Der Erzeigende)
* 1604  | † 1654-05-22 Berlin
GND-Nummer: 120174707
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Affodilwurtzel mit gelber blüht | Kraft dem haar wachsen
Aufnahme: 1648-03-27Mit drei kurbrandenburg. Offizieren u. Hofleuten (FG 501 u. 503–504) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Berlin/ Kurbrandenburg
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: 1619 U. Wittenberg; 1625 Paris; 1629/30 U. Leipzig.
Werdegang: Kurbrandenb. Rittmeister; sonst Verwalter seiner Güter; 1651 Erwerb der Dörfer Uckro, Paserin, Pickel (Kr. Luckau).
Stand/Stellung: Adel; Rittmeister.

503 Otto (von) Grote (Der Hindernde)
* 1620-09-01 Breese (Kr. Lüchow-Dannenberg) | † 1687-05-24 Berlin
GND-Nummer: 137366949
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Meerzwibel ihr essig davon  | Den schweren Athem
Aufnahme: 1648-03-27Mit drei kurbrandenburg. Offizieren und Hofleuten (FG 501-404) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Berlin/ Kurbrandenburg
Wirkung: Beamter
Bildungsweg: 1642 U. Königsberg.
Werdegang: Wohl 1648 kurbrandenburg. Amtshauptmann von Tangermünde; später [1664] auch von Neuendorf (Potsdam-Babelsberg); 1651 Kammergerichtsrat in Berlin; 1656 Geh. Rat; seit 1655 Dompropst zu Havelberg.
Stand/Stellung: Adel; Amtshauptmann, Kammergerichtsrat; Geheimer Rat; Dompropst.

504 Georg de Hertoghe (Der Anständige)
† nach 1674 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert (?)
Gesellschaftspflanze und -wort: Saturey oder Sedeney | Den Weibsbildern
Aufnahme: 1648-03-27Mit drei kurbrandenburg. Offizieren u. Hofleuten (FG 501-504) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg; Niederlande.
Werdegang: Sohn von Jan de Hertoghe, Generalquartiermeister der Generalstaaten; wohl in Diensten der Kfn. Louise Henriette v. Brandenburg, geb. Pzn. v. Nassau-Oranien (1627–1667) an den Hof des Kf. Friedrich Wilhelm v. Brandenburg (FG 401) gelangt; später holländ. Gardekapitän; 1672 Eroberung des kurkölnischen Rheinbach; 1674 bei Seneffe in frz. Gefangenschaft.
Stand/Stellung: Adel; Hofmann; Offizier.

505 Christian in Schlesien zu Brieg, Wohlau und Liegnitz (Der Beliebige)
* 1618-04-09  | † 1672-02-28 Liegnitz
GND-Nummer: 115472010
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Adonis oder feuer Röselein | Von Schöne und Tugend
Aufnahme: 1648-07-07, Köthen | Zusammen mit zwei Hofleuten (FG 506 u. 507) aufgenommen, als er zur Vorbereitung seiner Vermählung mit Pzn. Louise v. Anhalt-Dessau in Anhalt weilte.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Brieg, Liegnitz und Wohlau.
Wirkung: Regent. An seinem Hof in Ohlau wirkte Daniel Czepko (v. Reigersfeld) 1656–1660 als Rat.
Bildungsweg: 1621-24 in Frankfurt/O. unter dem Hofmeister Sebottendorf (FG 57); aus polit. Gründen aus Brieg verschickt nach Thorn 1633–1635; bis 1638 Erziehung am Hof F. Janus Radziwills in Bierza (Litauen).
Werdegang: Seit Anfang 1638 lebte er wieder mit seinen Brüdern in Brieg, das mit einer ksl. Garnison belegt war u. im Sommer 1642 eine Belagerung durch Torstensson (bis zum Entsatz durch Piccolomini [FG 356]) durchstehen mußte. Am 30.12.1645 entkam er mit knapper Not schwed. Häschern (s. FG 519). Nach dem Tod ihres Vaters regierten die 3 Brüder das Fürstentum gemeinsam u. schritten erst 1654 - nach dem Hinscheiden ihres Liegnitzer Oheims Georg Rudolph - zur Teilung aller piastischen Lande. Dabei bestimmte das Los für Christian das Fürstentum Wohlau mit den Städten W. u. Ohlau, dem Amt Prieborn u. verschiedenen Forsten u. Gütern. Das Ohlauer Schloß ließ er zur Residenz ausbauen u. nahm dort Wohnung. Wie prekär die Lage der Piasten in ihren eigenen Landen war, hätte er 1662 erkennen können, als er unter dem Protest der Lutheraner u. dem Druck Habsburgs die Ernennung eines reformierten Superintendenten rückgängig machen mußte. Der Westfälische Friede hatte den Herzögen im Gegensatz zu den reichsunmittelbaren reformierten Ständen nur die Ausübung des unveränderten Augsburger Bekenntnisses erlaubt. Auch die Vereinigung der piastischen Lande in C.s Hand nach dem Tod seiner Brüder (1663/64) bot keine Chance für die Festigung der Machtstellung gegenüber dem ksl. Oberherrn, sondern leitete nur das Aussterben dieses alten kgl. Geschlechts ein, das sich 3 Jahre nach seinem Abscheiden mit dem Tod seines einzigen Sohns Georg Wilhelm erfüllte. Dennoch erwog er noch 1668 ernsthaft eine Bewerbung um die poln. Königskrone.
Stand/Stellung: Fürstenstand im ksl. Schlesien.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 19193

506 Johann (von) Spanner (Der Gleichmäßige)
* 1599-12-26 Mährisch Schönberg | † 1656-01-07 Brieg
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Braune Violen | Den Blauen
Aufnahme: 1648-07-07, Köthen | Im Gefolge Hz. Christians in Schlesien (FG 505) bei dessen Brautfahrt in Anhalt, zusammen mit ihm und Johann Georg Czigan (FG 507) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Brieg, Liegnitz u. Wohlau.
Wirkung: Beamter
Bildungsweg: 1616/17 U. Frankfurt/O., 1621 U. Jena.
Werdegang: Um 1648 hzl. briegischer Rat.
Stand/Stellung: Adel; Rat.

507 Johann Georg Czigan (Der Verderbende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Die DonnerNälcken | Den Nieren vnd Blasenstein
Aufnahme: 1648-07-07, Köthen | Im Gefolge Hz. Christians in Schlesien zu Brieg, Wohlau u. Liegnitz (FG 505) bei dessen Brautfahrt in Anhalt, zusammen mit ihm und Johann (von) Spanner (FG 506) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Brieg, Liegnitz und Wohlau.
Wirkung: Hofamt; lat. Gelegenheitsdichter (?) (3 Gedichte auf Nicolaus Henel 1639).
Bildungsweg: U. Leiden (C. Barlaeus: Propemticon Ad ... Ioan. Georgivm, Et Wenceslavm Czigan. 1631).
Werdegang: Stallmeister Hz. Christians in Schlesien zu Brieg (FG 505). Nicht zu verwechseln mit Joh. Georg Czigan Frh. v. Slupska (aus dem Jakob-Boehme-Kreis), dessen Tod Daniel Czepko 1640 betrauerte.
Stand/Stellung: Adel; Stallmeister.

508 Ludwig IV. in Schlesien zu Brieg und Liegnitz (Der Heilsame)
* 1616-04-19 Brieg | † 1663-11-24 Liegnitz
GND-Nummer: 121280047
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Röhte und ihre wurtzel | Jnnerlichen Wunden
Aufnahme: 1648-07, Strelitz | Von Christian Ernst (v.) Knoch (FG 268) in Strelitz zusammen mit Caspar v. Hohberg (FG 509) u. Friedrich v. Logau (FG 510) aufgenommen. Dabei waren Olof v. der Lancken (FG 301) und Georg (v.) Peccatel (FG 305). Am 14.1.1649 beteiligte sich L. im heimischen Brieg an den Aufnahmezeremonien für seinen Bruder Georg (FG 520).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Brieg, Liegnitz und Wohlau.
Wirkung: Fürst im Ft. Liegnitz. Hier gehörten der Komponist Esaias Reusner u. der Dichter Friedrich v. Logau zu seinem Hofstaat.
Bildungsweg: Erziehung durch den Hofmeister Sebottendorf (FG 57); 1621-24 in der U.-Stadt Frankfurt/O.; 1630 mit Sebottendorf u. dem Bruder Georg Reise über Dresden, Nürnberg, Straßburg u. Nancy nach Paris; ab 1631 Studium Ak. Saumur; Reisen der Brüder nach La Rochelle England u. 1633 U. Leiden.
Werdegang: Als sich ihr Vater 1635 ins poln. Exil zurückzog, begleitete L. seinen Bruder zur Übernahme der Statthalterschaft nach Brieg. Nach dem Tod des Vaters (1639) übernahmen L., Georg u. der jüngste Bruder Christian (FG 505) die Regierung gemeinsam u. einigten sich erst 1654 auf die Teilung ihres Erbes, das durch das Ableben Hz. Georg Rudolphs nun alle piastischen Lande umfaßte. Dabei fiel L. das Fürstentum Liegnitz zu.
Stand/Stellung: Fürstenstand im kgl. Schlesien.

509 Caspar von Hohberg (Der Abnehmende)
* 1605-05-14 Fuchsmühl (Lisiec b. Lubin, Schlesien) | † 1669-01-05 Liegnitz
GND-Nummer: 120604086
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Meus öhrlein geeler blüht | Daß augen wehe
Aufnahme: 1648-07, Strelitz | Der Geh. Rat F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) Christian Ernst v. Knoch (FG 268) nahm H., zusammen mit dem Piasten-Hz. Ludwig u. F. v. Logau (FG 510), etwa Mitte Juli 1648 in Strelitz in die FG auf. Anwesend waren Olof v. der Lancken (FG 301) u. Georg (v.) Peccatel (FG 305).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Liegnitz
Wirkung: Hof- u. Justizamt.
Bildungsweg: Schulen in Bunzlau und Lemberg; 1623 U. Leipzig; 1623 U. Straßburg Jura u. Geschichte; bis 1628 Kavalierstour durch Frankreich.
Werdegang: 1636 unter Hz. Georg Rudolph in Schlesien zu Liegnitz (FG 58) u. seinen Nachfolgern, Hz. Ludwig (FG 508) u. Hz. Christian (FG 505), Rat u. Verwalter der Landeshaupstadt des Herzogtums Liegnitz; 1655 wählten die Stände Jauers H. zum Landesältesten. Die Schweidnitzer Stände wählten ihn 1666 zum Oberrechtsitzer.
Stand/Stellung: Adel; Beamter.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

510 Friedrich von Logau (Der Verkleinernde)
* 1605-01-[17./23.] Brockut (Brochocin, Kr. Strzelin; b. Nimptsch) | † 1655-08-15 [a. St.] Liegnitz
GND-Nummer: 11872889X
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Miltzkraut Scolopendrium | Die geschwollene Miltz
Aufnahme: 1648-[07], Strelitz | Von Christian Ernst (v.) Knoch (FG 268) zusammen mit Hz. Ludwig IV. in Schlesien zu Brieg und Liegnitz (FG 508) u. Caspar v. Hohberg (FG 509) aufgenommen. Anwesend waren Olof v. der Lancken (FG 301) u. Georg (v.) Peccatel (FG 305).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Brieg, Liegnitz und Wohlau.
Wirkung: Hofbeamter; Epigrammatiker u. Dichter, dessen herausragende Begabung F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) erkannte. Werke: Erstes [-Andres] Hundert Teutscher Reimen-Sprüche Salomons von Golaw (1638), Salomons von Golaw Deutscher Sinn-Getichte Drey-Tausend (1654).
Bildungsweg: 1614-25 Gymn. Brieg; 1625 U. Altdorf Jura (mindestens bis Ende 1627).
Werdegang: Der verarmte u. früh verwaiste L. fand in dem Brieger Herzogspaar Johann Christian (s. FG 505) u. Dorothea Sibylla wegen seiner großen Lernbefähigung u. poetischen Begabung Gönner. 1633 übernahm er das verschuldete Familiengut, lebte aber wegen des Kriegs teilweise in Brieg. Am 29.9.1644 trat er als Rat in den Dienst Hz. Ludwigs (FG 508), dem er im Sommer 1654 als Regierungsrat u. Hofmarschall in das Fürstentum Liegnitz folgte.
Stand/Stellung: Adel; Rat, Hofmarschall.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

511 Gustav Adolph von Mecklenburg-Güstrow (Der Gefällige)
* 1633-02-25 Güstrow | † 1695-11-05 Güstrow
GND-Nummer: 101250797
Bekenntnis:Reformiert, lutherisch erzogen
Gesellschaftspflanze und -wort: Die volle weisse Römische Camille | Den Lebenßkräften
Aufnahme: 1648-08, (Mecklenburg) | Vom Gesandten Christian Ernst Knoch (FG 268) aufgenommen, nachdem F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) ihn dazu ermächtigt u. ihm am 31.7.1648 ein Exemplar des GB 1646 übersandt hatte. Der Prinz trug am 22.8.1648 in dem Exemplar seinen Namen ein, dem auch die Malvezzi-Übertragungen F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) v. 1643 u. 1647 beigebunden sind (Zisska u. Kistner, Auktion 24, 1994).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg-Güstrow
Wirkung: Regent; Dichter. 300 Geistliche Reim-Gedichte (1663); erweitert hg. v. Johann Fecht Geistliche Reimgedichte deren Hundert Heroische und Hundert Gesänge. Nebst einem Anhange von allerhand Teutsch: und Lateinischen Geistlichen Betrachtungen 1699.
Bildungsweg: Nach dem Tode des reformierten Vaters Hz. Johann Albrechts II. (FG 158) u. gegen den Widerstand der gleichfalls reformierten Mutter, Hzn. Eleonora Maria (geb. Pzn. v. Anhalt-Bernburg, Oberhaupt der AL; TG 17), u. der gleichfalls reformierten Mitvormünder (darunter F. Ludwig) von seinem Onkel Hz. Adolph Friedrich I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175) lutherisch erzogen: Dieser entriß ihn am 17.1.1637 der verwitw. Mutter (vgl. FG 168, 194, 301 u. 304), ließ ihn nach Bützow (1637-39) bringen u. sodann in Schwerin (1639-45) u. Güstrow (1645-49) zusammen mit seinen eigenen Söhnen unterweisen. Kavalierstour durch Deutschland, span. Niederlande, Frankreich und Italien (bis 1653).
Werdegang: 1654 Antritt der Regierung. Die folgenden Jahrzehnte waren von Auseinandersetzungen mit dem anmaßenden u. meist in Frankreich weilenden Schweriner Vetter Christian I. (Louis), vom Streit mit den steuerunwilligen Ständen, von immer neuen Durchzügen u. Einquartierungen der benachbarten Mächte u. vom vergeblichen Bemühen um die Vererbung der Güstrower Lande auf seinen Schwiegersohn Adolph Friedrich erfüllt.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Herzog; Administrator des Stifts Ratzeburg (1636–1648).
Wappen/Portrait: HAB, PS A 13766

512 Friedrich Asche von Hardenberg (Der Grünrote)
* 1621-03-14  | † 1675-03-10 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die GrünRohte volle Anemone Röselein | Von seltener schönheit
Aufnahme: 1648Bei einem Gesellschaftstreffen in Weimar mit Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5), F. August v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) u. 15 weiteren Mitgliedern im Juni 1648 aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Wolfenbüttel
Wirkung: Hofmann
Werdegang: Braunschweigisch-wolfenbütteler Edelmann, der u. a. im Leichkondukt des Befreienden (FG 227) bezeugt ist; Bruder von Hans-Kurt v. Hardenberg (FG 564).
Stand/Stellung: Adel

513 Karl X. Gustav von Schweden (Der Erhabene)
* 1622-11-08 Nyköping (Län Södermanland, Schweden) | † 1660-02-13 Göteborg
GND-Nummer: 118720945
Bekenntnis:Lutherisch erzogen
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Hochsteigende Sonnen Blume kleiner art | Durch Dich
Aufnahme: 1648Wohl Eintrittsangebot F. Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 2) am 27.8.1648 bei einem Frühstück in Weimar.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schweden
Wirkung: Zusammentreffen mit Mitgliedern der FG vor allem bei Verhandlungen u. Feste zur "Exekution" des Westfälischen Friedens in Nürnberg. 1649 stiftete Karl Gustav einen Sonnenorden.
Bildungsweg: Sorgfältige Erziehung auf dem väterl. Schloß Stegeborg (Dt., Schwed., Lat., Frz., Ital.), 1638 U. Uppsala; 1638-40 Kavalierstour durch Dänemark, Deutschland (Hamburg), die Niederlande, Frankreich (in Paris Anleitung durch Hugo Grotius), die Schweiz, England.
Werdegang: 1642-45 Reiteroffizier in Deutschland, Dänemark, Böhmen; Verlobung mit Kgn. Christine, die später seine Hand ausschlug; 1648 schwed. Generalissimus in Deutschland, 1649 Wahl zum Thronfolger, 1650 Herzog und Erbfürst, 1654 Krönung. Seine kurze Regierung, innenpolitisch eingespannt zwischen den Reichstagen von 1655 u. 1660, auf denen die Reduktion der Adelsgüter, nicht aber die als Akt eines patrimonialen Absolutismus wertbare Durchsetzung seines Testaments gelangen, ist außenpolitisch durch den letztlich nur für den verbündeten brandenburg. Kurfürsten (FG 401) erfolgreichen Krieg gegen Polen u. 2 Kriege gegen Dänemark ausgefüllt, welche Schweden die dän. Provinzen jenseits des Sunds (außer Bornholm) eintrugen.
Stand/Stellung: Pfalzgraf von Kleeburg, 1648 schwed. Generalissimus in Deutschland; 1654 König v. Schweden.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 28038

514 Vollrad von Krosigk (Der Nötige)
* 1612-03-20 Merbitz (b. Halle) | † 1660-01-12 Rathmannsdorf (b. Bernburg)
GND-Nummer: 121782875
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die große Gämsen oder Schwindel wurtzel | Zum Steigen
Aufnahme: 1648-10-09
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Wirkung: Offizier
Bildungsweg: Hausunterricht (Vater, s. FG 81); 1629/30 Gymn. Halle/S. (unter Gueintz, FG 361); 1630 U. Leipzig, 1630 Abbruch des Studiums nach dem Tod des Vaters.
Werdegang: 1631-40 Kriegsdienst von der Pike auf, kursächs. Leutnant, nach 1635 ksl. Obristwachtmeister, ab 1640 lebte K. nach Kriegsverwundung in Rathmannsdorf, wegen einer Kriegsverwundung oft bettlägerig; Mitglied im Größeren Ausschuß der Stände.
Stand/Stellung: Adel

515 Hans Christoph von Königsmarck (Der Streitende)
* 1605-12-12 Kötzlin (b. Kyritz, Ostprignitz) | † 1663-02-20 Stockholm
GND-Nummer: 116294396
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das große fünffingerkraut | Ein beßerß Zuerlangen
Aufnahme: 1648-06Durch die Vermittlung Wilhelm (v.) Micranders (FG 488) aufgenommen, Sendung der Impresenangaben an K. wohl am 9.6.1648.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Bremen; Verden.
Wirkung: Offizier, der Bauten u. Kunstschätze verschonte; Erbeutung des Codex argenteus (an Kgn. Christine v. Schweden gesandt); Mitgliedschaft in der schwed. Akademie, Vorliebe für Horaz. Georg Neumark (FG 605) bedichtete sein "Bildnüß" im Fortgepflantzten Musikalisch-Poetischen Lustwald, Jena 1657, 3. Abt., S. 28.
Bildungsweg: Als Page kam K. 1616 nach Wolfenbüttel; seit 1620 Militärdienst.
Werdegang: 1620-30 Reiter bzw. Fußsoldat (ab 1625 im ksl. Heer, zuletzt als Fähnrich). 1631 Werbung einer Kompanie für Kg. Gustav Adolf v. Schweden: Rittm.; 1633 Major; 1634 Obristlt.; 1635 Übernahme von Speerreuters Truppen auf eigene Kosten; 1636 (nach ksl. Gefangenschaft) Obrist; 1640 Generalmajor; 1645 Generallt., 1645 Eroberung der Stifte Bremen u. Verden; 1646 General; 1648 Feldmarschall-Lt.; 1651 schwed. Graf u. Reichsrat; 1655 Feldmarschall. Als Gouverneur der 1648 säkularisierten Hztt. Bremen u. Verden, wo er zu Lieth das prächtige Schloß Agathenburg errichtete, bereiteten ihm der Widerstand des eingesessenen Adels gegen die Entfremdung des Klosterguts u. die mangelnde Heranziehung der schwed. Donationen aus Stiftsbesitz für zivilstaatliche Aufgaben ebenso Schwierigkeiten wie die Reduktionspolitik u. der Geldbedarf Stockholms. Nur durch Waffengewalt gegenüber den Ständen u. durch Hinnahme der Reduktion u. die Opferung großer Summen vermochte K., dessen Vermögen sich bei seinem Tode dennoch auf mindestens 2 Millionen Reichstaler belief, die Gefahren für seine Stellung abzuwehren. Im poln. Krieg Kg. Karls X. Gustav geriet K. schon vor seiner Landung 1656 in die Hände der Danziger u. konnte erst 1660 wieder seine Freiheit erlangen.
Stand/Stellung: schwed. Graf; Feldmarschall-Lt.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 11355

516 Hans Christoph von Puchheim (Der Zerbrechende)
* 1605 (?)  | † 1657 
GND-Nummer: 116306505
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Meerhirse Milium Solis | Den Stein, ohne verzug
Aufnahme: 1648Wohl durch Vermittlung Wilhelm (v.) Micranders (FG 488) in die FG aufgenommen, der F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2) am 24.1.1649 Kupferstiche und Zeichnungen Puchheims von eroberten Orten sandte.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Österreich
Wirkung: Militär. P. veröffentlichte: Ex Sacris Bibliis Liber Psalmorvm, Proverbia Salomonis, Ecclesiastes, Ecclesiasticus Bono publico (Viennae Austriae 1648: M. Rictius). 1649 Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies.
Bildungsweg: 1614/15 U. Wien.
Werdegang: Im ksl. Dienst wurde der Obrist P. 1633 von Krockow (FG 257) geschlagen, 1639 von Banér (FG 222) gefangen (1642 ausgetauscht). Er kämpfte 1642 bei Leipzig, 1644 in Ungarn gegen Rákoczi u. vertrieb 1646 die Schweden aus Niederösterreich. 1647 führte er dort, in Böhmen, Mähren u. Schlesien das Kommando. 1648 Generalfeldmarschall, 1649 Vizepräsident des Hofkriegsrats, Geh. Rat.
Stand/Stellung: Generalfeldmarschall u. Vizehofkriegsratspräsident.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b | HAB, PS A 16986

517 Georg Job Marschall von Bieberstein (Der Mehrende)
* 1625-12-23 Dallwitz (b. Großenhain, Bez. Dresden) | † 1682-10-15 Hedersleben (Kr. Mansfelder Seekr./Eisleben)
GND-Nummer: 121840379
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Bockshorn sahmen | Das haarwachsen
Aufnahme: 1648
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Gottorf; Anhalt-Zerbst; Halle a. d. S.
Wirkung: Diplomat; Hofmann; Domherr.
Bildungsweg: 1640 Meißener Landschule; 1642 U. Wittenberg, unter Augustus Buchner (FG 362) als Redner geschult, Geschichte, seit 1643 Jura.
Werdegang: 1646 Aufnahme in die Suite der zum Friedenskongreß nach Osnabrück ziehenden kursächs. Delegation; 1647 Hofjunker Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388); als Kammerjunker der Gattin F. Johanns v. Anhalt-Zerbst (FG 398), Sophia Augusta, Tochter Friedrichs III., gelangte er im Sept. 1649 an den Zerbster Hof, wo er auch zum Hofmeister u. Rat ernannt wurde; 1663-70 Hofmarschall Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402); ab 1664 Domherr (1681 Senior des Kapitels).
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister u. Rat; Hofmarschall; Senior des Domkapitels.

518 Cyprian Jonas von Lilgenau (Der Reichende)
* ca.1590  | † nach 1653 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert (?)
Gesellschaftspflanze und -wort: Katzennepte oder Katzenmüntze | Hülffe Zur reinigung
Aufnahme: 1648-11-27Zusammen mit Hans v. Sebottendorf (FG 519) aufgenommen. War am 14.1.1649 in Brieg an der Aufnahme Hz. Georgs in Schlesien zu Brieg (FG 520) beteiligt.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Brieg
Wirkung: Hofmann u. Beamter.
Bildungsweg: Gymnasium illustre Zerbst (imm. 10.8.1596).
Werdegang: Der Sohn des nobilitierten fstl. liegnitz-brieg. Rats u. Kammerpräsidenten Johannes Jonas (v. Lilgenau) (+ 1607), Erbherr auf Haltauf u. Eulenau (Ft. Brieg), aus dessen 1584 geschlossener Ehe mit Catharina Freudenreich (1568-1625, später verehel. v. Poley u. Ossig) fungierte seit etwa 1635 als brieg. Vizemarschall unter Hz. Johann Christian (1591-1639) u. seit 1639 als Hofmarschall seines ältesten Sohnes, Hz. Georg III. in Schlesien zu Brieg (FG 520). Sein Sohn, Wilhelm Wenzel v. Lilgenau (1634-1693, seit 1666 Fhr), war Hofmarschall bei dem jüngsten überlebenden Sohn des Brieger Hz.s Johann Christian, Hz. Christian in Schlesien zu Brieg, Wohlau und Liegnitz (FG 505) sowie nach der Übernahme der Alleinregierung im Ht. durch diesen ab 1665 dessen Landeshauptmann in den Fürstentümern Wohlau u. Brieg.
Stand/Stellung: Adel; Hofmarschall.

519 Hans von Sebottendorf (Der Heftende)
* nach 1620  | † 1690 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Steingünsel | Frische wunden
Aufnahme: 1648-11-27Zusammen mit Cyprian Jonas v. Lilgenau (FG 518) aufgenommen. Am 14.1.1649 nahm er in Brieg an den Zeremonien zur Aufnahme Hz. Georgs in die Akademie teil.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Wohlau, Brieg und Liegnitz.
Wirkung: Hofmann
Werdegang: Er scheint im Dienst der Herzöge Christian (FG 505), Ludwig IV.(FG 508) u. Georg III. (FG 520) in Schlesien zu Brieg, Wohlau u. Liegnitz gestanden zu haben. Als Hz. Christian am 30.12.1645 von Schweden überfallen wurde, konnte er entfliehen u. seinem Herrn Hilfe bringen.
Stand/Stellung: Adel

520 Georg III. in Schlesien zu Brieg (Der Unfehlbare)
* 1611-09-04 Brieg | † 1664-07-04 Brieg
GND-Nummer: 118017985
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Rohte Ochsen Zunge | Tödtet die Schlangen
Aufnahme: 1648 bzw. 1649-01-14, Brieg | Nach seiner Aufnahme 1648 wurde diese am 14.1.1649 in Brieg durch einen zeremoniellen Akt unter F. Johann Georg II. v. Anhalt-Dessau (FG 322) im Beisein anhaltischer und schlesischer Mitglieder (FG 439, 505, 506, 507, 508, 510, 518 und 519) bestätigt.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Brieg, Wohlau und Liegnitz.
Wirkung: Regent
Bildungsweg: Erziehung durch Hofmeister Peter v. Sebottendorf (FG 57) 1621-24 U. Frankfurt/O. (1623 Rektor); 1630 Reise über Dresden, Nürnberg, Straßburg u. Nancy nach Paris; ab 1631 Stud. Ak. Saumur, über La Rochelle nach England (1632); 1633 U. Leiden.
Werdegang: 1635-39 Statthalterschaft im Fürstentum Brieg; ab 1639 gemeinsame Regierung der Fürstentümer Brieg, Wohlau u. Liegnitz mit seinen zwei Brüdern Christian (FG 505) und Ludwig IV. (FG 508) bis zum Jahre 1654, da erst durch den Tod des Onkels Georg Rudolph (FG 58) ein für die Teilung ausreichendes Territorium verfügbar wurde. Nun im alleinigen Besitz von Brieg, konnte er, der bis zu seinem Tode das weitgehend bedeutungslos geordene Oberamt in Schlesien wahrnahm, sich zwar im Verein mit anderen Ständen der Einführung der Akzise entziehen u. - zusammen mit seinen Brüdern - den Untertanen der Fürstenümer, Brieg, Liegnitz u. Wohlau die Ausübung des unveränderten Augsburger Bekenntnisses sichern, jedoch mehrten sich die Zeichen, daß mit dem Aussterben der Piasten das wichtige Bollwerk ständischer u. konfessioneller Selbstbehauptung gegen den habsburg. Absolutismus u. die Gegenreformation in Schlesien fallen würde. Der Kaiser umging die Ausweitung des Erbfolgerechts auf Piastenprinzessinnen u. lehnte die Gewährung des erbetenen Titels "Fürstliche Duchlaucht" ab.
Stand/Stellung: Fürstenstand im kgl. Schlesien.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 19194

521 Philipp (von) Zesen (Der Wohlsetzende)
* 1619-10-08 Priorau (b. Dessau) | † 1689-11-13 Hamburg
GND-Nummer: 118636596
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Ruhrkraut | Der Natur nach
Aufnahme: 1648-12Buchner (FG 362) u. Harsdörffer (FG 368) setzten sich vorsichtig für Zesens Mitgliedschaft in der FG ein, Gueintz (FG 361) äußerte Vorbehalte. Widmungen u. zwei persönliche Auftritte in Köthen bei F. Ludwig (FG 2) - im Januar 1647 u. Oktober 1648 - sollten Z.s Aufnahme in die FG befördern u. tatsächlich erreichte er trotz seiner umstrittenen Sprachneuerungen im Dezember 1648 seine Aufnahme. Der Fürst warnte Z. jedoch in dessen Reimgesetz vor Neuerungssucht u. ermahnte ihn, „die Natur der sach' u. sprach'“ zu achten.
Aufenthaltsort des Mitglieds: überwiegend Niederlande
Wirkung: Herausragender Dichter, Poetiker, Romancier, Philologe, theolog., polit. histor. u. astrolog.-mytholog. Schriftsteller, Erbauungsschriftsteller u. Übersetzer, außerdem 1642/43 Gründer eines eigenen Poetenzirkels, der "Deutschgesinneten Genossenschaft". Wegen seiner Überheblichkeit u. Eigenwilligkeit kam es im Mai 1649 zu einem Zerwürfnis mit F. Ludwig (FG 2), das bis zu dessen Tod am 7.1.1650 nicht mehr geheilt werden konnte. Danach spitzten sich die Vorbehalte gegenüber Z. zu offenen Anfeindungen zu, insbes. durch Rist (FG 467), Harsdörffer (FG 368) und Neumark (FG 605). Rist denunzierte Z. besonders in seinem Brief an Neumark vom 2.3.1655 u. karikierte ihn im Schauspiel Das Friedejauchzende Teutschland (1653) in der Figur des Junkers Sausewind. In Georg Wendes Breslauer Schul-Actus Von der Hochlöbl. Fruchtbringenden Gesellschaft (1670) fand der common sense seinen lapidarsten Ausdruck, indem es hieß, Z. habe "seine fünf Sinnen" nicht recht "beysammen" (DA Halle I, 303). Gleichwohl fanden seine Prosa-Stilistik u. seine große, auf Z.s Wittenberger Lehrer Augustus Buchner (FG 362) zurückgehende Poetik, der Hoch-deutsche Helikon (erstmals 1641) auch unter Fruchtbringern wie Diederich v. dem Werder (FG 31) hohe u. neidlose Anerkennung. Birken (FG 681) u. v. a. Kempe (FG 806) scheinen freundschaftlich mit ihm verkehrt zu sein.
Bildungsweg: Seit ca. 1631 Gymn. in Halle; ab 1639 U. Wittenberg; Besuch der U. Leipzig 1641/42 (M. A.?) zweifelhaft.
Werdegang: Pfarrerssohn aus Priorau bei Dessau. Ca. 1641/42 Hamburg, 1642-48 zumeist in den Niederlanden (Leiden, Amsterdam, Utrecht), 1643 Paris und London, 1649-84 teilw. in Amsterdam, Korrektor bei Elzevier (bei Amsterdam), 1653/54 Aufenthalt in Dessau, wo er fördernde Aufnahme fand, auch wenn er nicht, wie gewünscht, Amt u. Bestallung eines Hofrats erlangen konnte. 1654/55 wohl in Estland, 1656-1667 und seit 1670 erneut in den Niederlanden; seit 1667 teilw. in Hamburg, wo er auch starb. 1653 geadelt; spätestens 1667 Hofpfalzgraf; Korrektor u. Berufsschriftsteller.
Stand/Stellung: Adel; ohne feste Stellung.

522 Matthias von Krosigk (Der Verbesserte)
* 1616-02-15 Hohenerxleben (b. Bernburg) | † 1697-10-17 Merbitz (Saalkr.)
GND-Nummer: 1058341758
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein erwachsenes Morellen reiß auf einem Pflaumen stam geegelt | Jm Zu wachse
Aufnahme: 1649
Aufenthaltsort des Mitglieds: Eutin; Anhalt; Saalkreis.
Wirkung: Diplomat; Hofmann; Landbesitzer.
Bildungsweg: bis 1630 Gymn. in Halle/S. (Rektor Gueintz, FG 361); 1644 in Begleitung Gebhards v. Alvensleben (FG 479) nach Münster, Kavaliersreise über Köln in die Niederlande, Calais, Paris; U. Orléans.
Werdegang: 1638/39 ksl./ kursächs. Kriegsdienste; 1648/49 Hofmr. Bf. Hans' v. Lübeck (FG 286); ab 1649 Sitz in Merbitz; später Mitglied des Größeren Ausschusses der anh. Landschaft; 1665 Kriegskommissariat im Saalkreis; nahm im Juli 1680 an den Trauerfeierlichkeiten zum Tode Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) teil; 1683 kurbrandenburg. Landkammerrat im Hzt. Magdeburg.
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister.

523 Carl Gustav Wrangel af Salmis (Der Obsiegende)
* 1613-12-13 Skokloster (südl. v. Uppsala) | † 1676-06-24 oder 25 Spyker (Rügen)
GND-Nummer: 118807935
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Siegeswurtzel Mänlein. Victorialis mas. | Entstandenem Ungemach
Aufnahme: 1649, Nürnberg, Erfurt oder Kassel.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schweden; Pommern.
Wirkung: Feldherr; Mäzen; Kunstsammler u. Architekturzeichner. Beherrschte neben Dt. u. Schwed.auch Frz., Ndl. u. etwas Lat., Ital. u. Span.
Bildungsweg: 1623 Stockholmer Collegium; seit 1627 Kriegskarriere.
Werdegang: 1627 preußischer Krieg; 1629 kgl. Kammerjunker u. Kornett bei der finnl. Reiterei; 1630 Rittm.; 1636 Obrist; 1638 Generalmajor der Kavallerie; 1644 Admiral; 1645 Reichszeugm.; 1646 Reichsrat u. kommandierender General bei der schwed. Armee in Deutschland (bis 1648); 1648 Generalgouverneur von Pommern; 1651 Greve; 1660 kgl. Vormundschaftsregierung; 1664 Präsident des Kriegskollegiums, Reichsmarschall u. Generalfeldherr. Hinterließ Schlösser in Skokloster, Wrangelsburg, Gripenberg, Spyker u. Stadtpaläste in Stockholm u. Stralsund.
Stand/Stellung: Adel (Friherre, Greve [d. d. 1651-03-26]); General, Generalgouverneur; Präsident des Kriegskollegiums.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 24376

524 Thomas von dem Knesebeck d. Ä. (Der Emsige)
* 1594-03-27 Tylsen (Altmark) | † 1658-02-01 Cölln/ Spree (begr. Tylsen 16.6.1658)
GND-Nummer: 115627332
Bekenntnis:Reformiert seit 1613
Gesellschaftspflanze und -wort: Sandelholtz das gelbe | Jn seiner arbeit
Aufnahme: 1649
Aufenthaltsort des Mitglieds: Salzwedel; Kurbrandenburg.
Wirkung: Beamter; Vf. v. Epicedien; Briefwechsel mit wiss. Interessen (große Knesebecksche Bibliothek in Salzwedel).
Bildungsweg: 1607 U. Helmstedt; 1608 Frankfurt/O.; 1612 U. Wittenberg; 1612-15 U. Marburg; 1615/16 U. Heidelberg; 1616-18 Kavalierstour mit den Brüdern Hempo (FG 88) u. Levin (FG 107) nach Genf, Italien, Frankreich, England u. in die Niederlande; später auf diplom. Missionen nach Ungarn, Livland, Stockholm, Flensburg.
Werdegang: 1618 (-1651) Kammergerichtsrat; 1626 Landeshauptmann und Landeskommissar der Altmark; 1646 Direktor der kurmärk. Amtskammer in Cölln a. d. Spree; 1646-58 kurbrandenburg. Geh. Rat; seit 1651 als Stellvertreter des Vizekanzlers Direktor des Kammergerichts.
Stand/Stellung: Adel; Landeshauptmann u. Landeskommissar; Geh. Rat u. stellvertretender Kammergerichtsdirektor.

525 Bartholomäus (von) Wolfsberg (Der Beflissene)
† 1684-06-24 Hamburg
GND-Nummer: 1068246138
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Egyptische Rohrpappier | Zudienen
Aufnahme: 1649Auf Vorschlag Georg Philipp Harsdörffers (FG 368) beim Nürnberger Exekutionstag des Westfälischen Friedens aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pommern; Schweden.
Wirkung: Beamter; Diplomat.
Bildungsweg: Sprachenkundig u. in seinen Schriftsätzen gewandt.
Werdegang: geb. in Pommern unter dem Namen Bartholomäus Wulfrath; Feldkanzlist Johan Banérs (FG 222); Referendar bei den schwed. Friedensverhandlungen in Osnabrück; 1648 Feldsekretär der schwed. Hauptarmee u. Hofrat Pgf. Karl Gustavs; 1654-58 schwed. Resident am kurbrandenburg. Hof in Berlin; 1656 Gesandter in Kurland u. Deutschland (ab 1658 an verschiedenen Orten); ab 1661 Regierungsrat im schwed. Hzt. Bremen; 1674 Gesandter nach Braunschweig-Lüneburg (Hannover); ab 1681 Resident für den niedersächsischen Kreis u. Hamburg.
Stand/Stellung: schwed. Adel d. d. 1648-06-05 (introduziert unter Nr.428); Hofrat Pgf. Kg. Carl Gustav v. Pfalz-Zweibrücken (Kg. Karls X. Gustav v. Schweden, FG 513)
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

526 John Nairn of Mukkersy (Der Dämpfende)
* 1606-11-30 Schottland | † 1656-11-03 Graudenz
GND-Nummer: 1025494288
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Pastinacke mit ihrem sahmen | Aufsteigende unruhe
Aufnahme: 1649Wohl von Christian Ernst (v.) Knoch (FG 268) bei Verhandlungen in Leipzig endgültig aufgenommen. Bereits im Frühjahr 1648 hatten Wilhelm (v.) Micrander (FG 488) und Hans Christoph v. Königsmarck (FG 515) die Rezeption in Aussicht gestellt.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schottland; Schweden.
Wirkung: Offizier
Werdegang: Ab 1627 schwed. Kriegsdienst: 1629 Fähnrich und Lt., um 1631 Capitain, 1636 Major, 1642 Obristlt. des Skaraborgs Regiments, 1648 Obrist eines dt. Regiments, dann Obrist des Skaraborgs Regiments. Unter Johann Banér (FG 222) kämpfte er bei Wittstock (1636) u. in Böhmen (1639/40), unter Torstensson 1642 bei Leipzig; 1642 bis 1646 (Unter-)Kdt. in Leipzig; 1646 bis 1648 bei der schwed. Hauptarmee bzw. der Armee des Generals Wittenberg; 1648 Kdt. in Erfurt; 1648 bis 1650 (Ober-)Kdt. in Leipzig; starb im schwed.-poln. Krieg.
Stand/Stellung: schott. Adel; Obrist.
Wappen/Portrait: Digitaler Portraitindex

527 William Forbes (Der Sonderliche)
* 1614-02-02 Fiddes (Schottland) | † 1654-06-14 gefallen auf der Schanze Burg (b. Bremen)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Beersanickel oder Beeren ohrlein mit brauner Blüht | Wider winde und flüße
Aufnahme: 1649Auf Vermittlung Georg Philipp Harsdörffers (FG 368) oder bei der Teilnahme am Nürnberger Exekutionstag des Westfälischen Friedens aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schottland; Hzt. Bremen.
Wirkung: Offizier; Vf. eines Kriegstagebuchs von der Landung an der Unterelbe im Sommer 1634 bis zur Rückkehr nach Stade im Winter 1649/50 (d. i. Memoriale UB Lund, Sammlung De la Gardie, Släktarkiven, Forbus 1: 2).
Werdegang: Er kam im Juli 1634 aus Schottland mit dem ältesten Bruder Alexander nach Stade, Minden u. Osnabrück; 1635 Eintritt in das Regiment Leslie in Bremen; kämpfte in Johan Banérs (FG 222) Heer bei Lüneburg u. Wittstock (1636), Treffen mit den Kaiserlichen am 19. 6. 1641 bei Wolfenbüttel, "in welchem wir obsiegeten" (Memoriale, s. Wirkung). 1642 unter Torstensson bei Leipzig, 1645 bei Jankau gefangen; 1647 schwed. Obrist; fiel im schwed. Hzt. Bremen gegen Truppen der brem. Stände.
Stand/Stellung: Adel; Obrist.
Wappen/Portrait: Historisches Museum Köthen, V S 677b

528 Anton von Kirchberg (Der Immernüchterne)
* 1627-07-03  | † 1658-01-06 Würgau
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Bittere Mandeln | Auf seine weise
Aufnahme: 1651-05-08, Weimar | Am Abend der offiziellen Annahme des Gesellschaftsvorsitzes durch Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Eisenach
Wirkung: Offizier
Werdegang: Sächs.-eisenacher General im Dienst des schwedischen Feldm. Greve Carl Gustav Wrangel af Salmis (FG 523); 1653 in dänischen Diensten; 1656 Rittmeister in schwedischen Diensten; Sohn von Georg von Kirchberg (FG 184).
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

529 Eustachius von Brincken (Der Besondere)
* 1615  | † 1687-03-07 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Eichen Mispeln | Jn seinem dienste
Aufnahme: 1651-05-08, Weimar | Am Abend der offiziellen Annahme des Gesellschaftsvorsitzes durch Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Sachsen.-weim. Geh. u. Kammerrat. Sein Fürst, Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5), schenkte ihm in Weimar das Freihaus am Markt 16, in dem J. S. Bach seine Dienstwohnung haben sollte. Vgl. Samuel v. Goechhausen (FG 425) u. Volkmar Happe (FG 814). Am 19. 11. 1656 führte er als Hofmr. Hzn. Dorothea Maria, Gemahlin Hz. Moritz' v. Sachsen-Zeitz (FG 450) im Leichkondukt für Pz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 432).
Stand/Stellung: Adel; Geh. u. Kammerrat.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

530 Hans August von Leutsch (Der Jagende)
* 1611  | † 1678-01-11 Mark-Vippach
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Wurtzel Grübling | Nicht ohne Glükk
Aufnahme: 1651-05-08, Weimar | Am Abend der offiziellen Annahme des Gesellschaftsvorsitzes durch Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Weimar. Nahm an der Aufnahmezeremonie von FG 839, 840 und 841 am 28. 1. 1673 in Halle a. d. S. teil. S. 730405.
Werdegang: Page bei Hz. Albrecht von Sachsen-Eisenach (FG 17); 1632 Hof- und Kammerjunker Hz. Wilhelms IV. von Sachsen-Weimar (FG 5); 1652 Oberamtmann der Ämter Brembach und Schwansee; 1664 Obrist und Kommandant Hz. Augusts von Sachsen-Weißenfels (FG 402) in Heldrungen und Querfurth; als sächs.-weim. Hofmarschall am 19. 11. 1656 im Leichkondukt für Pz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 432); Obristlt.; nahm an der Aufnahmezeremonie dreier neuer Mitglieder (FG 839, 840 u. 841) am 28. 1. 1673 in Halle teil (s. 730405).
Stand/Stellung: Adel; Hofamt
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

531 Hans Christoph von Denstedt (Dennstädt) (Der Angreiffende)
* 1621-12  | † 1670-11-01 Pißdorf (b. Köthen)
GND-Nummer: 1289864551
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Wolfsmilch | äuserliche Gebrechen
Aufnahme: 1651-05-08, Weimar | Am Abend der offiziellen Annahme des Gesellschaftsvorsitzes durch Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar.
Wirkung: Erbherr auf Pißdorf (b. Köthen). Ob dieser Fruchtbringer u. Hofmann identisch oder verwandt mit dem folgenden gleichnamigen ,Schwärmer’ ist, bleibt zu ermitteln. Als Titel werden u. a.genannt: Stimme des Apocalyptischen Engels. 1706; Die aus dem Himmel erschallende Stimme des Apocalyptischen Engels von dem Fall Babels und der Auffrichtung des Reiches Christi in allen Ständen. 1706; Stimme vom Fall Babels und Aufrichtung des Reichs Christi in allen Ständen. 1706; Anmerkung und Meinung in Apocal. 17, 13-14, unter denen politischen Staaten in Europa. 1708; Abgenöthigte Schutzschrift. 1708; Prophetische Abbildung des falschen Propheten, Apoc. 19-20. 1708; Prophetische Abbildung Des Vierten Thier-Reichs Danielis: Worinnen das Römische (In Specie) Das Teutsche Käyserthum I. Genealogice nach dem Sinn der Propheten gegeben, II. Wie die Haupt-Stände nach der Genealogie mit dem Thierbild zu vergleichen, III. Wie solche nach den Kirchen-Staaten in der Communication Gestalt, und wie man die fürnehmsten Linien derer Käyser, Schrifftmäßig anzu mercken habe in sieben Haupt Linien. IV. In welcher Linie wir stehen, auch die besondern Merckwürdigkeiten ... beschrieben. V. Mit welcher Linie und durch welchen Monarchen der Periodus in dem Reich Fatal und die Revolution in demselbigen; Mit einigen Einschlüssen Von Dem Heyl der Völcker, und dem Gog und Magog / Einfältigst entworffen und verlegt Durch Hansen Christoph von Dennstädt.[Bißdorf]: Selbstverlag, 1709 Umfang: 24, 992 S., 8 u. 2] Bl., 4°; Danielis. 1709.
Werdegang: Während seiner Aufnahme in die FG wohl sachsen-weimar. Hofmann; Korrespondenzpartner Philipp Jakob Speners.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

532 Heinrich von Schwechhausen (Der Eigentliche)
† nach 1655 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Weyderich Rößlein | Vereiniget die Streitenden
Aufnahme: 1651-05-08, Weimar | Am Abend der offiziellen Annahme des Gesellschaftsvorsitzes durch Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hzt. Sachsen-Weimar
Wirkung: Nach der Übernahme der FG-Oberhauptmannschaft durch Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) 1651-1655 Erzschreinhalter (Sekretär) der Gesellschaft. Sein Nachfolger Georg Neumark (FG 605) bedichtete seine "Studirstube" als Sammelplatz aller Künste im Fortgepflantzten Musikalisch-Poetischen Lustwald, Jena 1657, 3. Abt., S. 32.
Werdegang: Obristlt.; 1651-1655 sächs.-weim. Obristlt.; Hof- u. Kammerjunker. Seit 24. 1. 1654 bezog er als Hofmeister der Prinzen Bernhard (v. Sachsen-Jena) (FG 427) u. Friedrich die U. Jena. Im August 1655 reiste er mit anderen (FG 530; FG 733 u. a.) zur Abholung des Leichnams des 1639 verstorbenen Hz.s Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30) nach Breisach. Im selben Jahr wurde er aus dem weimar. Hofdienst u. a. wegen Malträtierens von Pferden entlassen.
Stand/Stellung: 1653 Reichsadel; Offizier; Hofamt
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

533 Friedrich Albrecht von Rumrott (Der Wohlbewahrende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Schlehndorn-Busch | Was er beschleust
Aufnahme: 1651-05-08, Weimar | Am Abend der offiziellen Annahme des Gesellschaftsvorsitzes durch Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Sachsen-weimar. Stallmeister. Er erscheint auf dem Friedensdankfest Hz. Wilhelms v. Sachsen-Weimar am 19. 8. 1650. Er tritt auch am 12. 12. 1655 bei der Bestattung Hz. Bernhards v. Sachsen-Weimar (FG 30) in Weimar auf. Am 19. 11. 1656 fungierte er im Leichkondukt Pz. Friedrichs v. Sachsen-Weimar als ein Marschall.
Stand/Stellung: Adel; Stallmeister
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

534 Hans Ernst aus dem Winckel (Der Vielgebrauchte)
* 1626-03-03  | † 1695-11-06 
GND-Nummer: 1033763756
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Zukkerhuht | Zur Speise
Aufnahme: 1651-05-08, Weimar | Am Abend der offiziellen Annahme des Gesellschaftsvorsitzes durch Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt
Wirkung: Steuerte Georg Neumarks Fortgeplantztem Musikalisch-Poetischem Lustwald (Jena 1657) ein Widmungsgedicht bei.
Werdegang: Herr auf Schierau. 1657 begegnet er als fl.-sächsischer Kammerjunker (in Georg Neumarks Fortgeplantztem Musikalisch-Poetischem Lustwald, Jena 1657). Hzl.-sächs.-weim. Hofjunker; fl.-anhalt. Stallmeister zu Plötzkau.
Stand/Stellung: Adel; Hofamt
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

535 Georg von Backstro(h) auf Mechelroda (Der Niedergetretene)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Wilde Violen | Von iedermann
Aufnahme: 1651-05-08, Weimar | Am Abend der offiziellen Annahme des Gesellschaftsvorsitzes durch Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Hofmann
Werdegang: Verwandter des weimar. Amtsmanns und Kammerrat Aaron Backstro aus Dresden. 1652 sachsen-weimar. Hofjunker, 1658 Hofmr. Pz. Johann Georgs v. Sachsen-Weimar (FG 424).
Stand/Stellung: Adel (d. d. Wien 19. 7. 1658 „auf Mechelrode“); Hofamt
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

536 Eustachius von Harras (Der Einsame)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Gerberbaum | Vermehret sich
Aufnahme: 1651-05-08, Weimar | Am Abend der offiziellen Annahme des Gesellschaftsvorsitzes durch Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Darmstadt
Wirkung: Darmstadt
Werdegang: hessisch-darmstädtischer Rittmeister
Stand/Stellung: Adel; Offizier
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

537 Hermann Adolf von Harstall (Der Geneigte)
* 1595-12-11 Eschwege | † 1658-10-13 Mihla
GND-Nummer: 123678706
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Gelber Steinklee | Zur Wärme
Aufnahme: 1651
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

538 Carl von Friesen (Der Begehrte)
* 1619-05-13 Rötha (?) | † 1686-07-29 Rötha
GND-Nummer: 103125434
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kraut Bertram | Fürs Zahnweh
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Bildungsweg: Uni. Wittenberg; Peregrinatio nach Italien (Venedig, Rom, Neapel, Florenz, Lombardei); Uni Leiden
Werdegang: Sohn von Heinrich d.Ä. v. Fr. (1578-1659), auf Rötha, kursächs. Geh. Rat u. Kanzler sowie Präsident des Appelationsgerichts; Bruder von Heinrich d.J. v. Fr. (FG 683); anfangs (1643) in Diensten von Hz. Friedrich v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388) als Hofmeister von dessen Söhnen, trat er in den Dienst von Pgf. Christian August v. Sulzbach (1622-1708), als dessen Geh. Rat er u.a. am Friedenskongress zu Osnabrück teilnahm; 1649 kehrte er auf Wunsch des Vaters nach Kursachsen zurück u. trat in kursächs. Dienste, anfangs als Kammerrat (1651), ab 1652 als Statthalter des Gesamthauses Wettin für die Gft. Henneberg (bis 1656), seit 1656 als Geh. Rat, seit 1660 zugleich Obersteuereinnehmer, auch Kirchenrat u. Präsident des Oberkonsistoriums, 1680 wurde er schließlich Oberhofrichter; Herr auf Rötha und Cotta
Stand/Stellung: Adel (seit 15.8.1653 Reichsfreiherr)
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b | HAB, PS A 7181

539 Ernst Friedrich von Hanstein (Der Ertrukknende)
† 1670 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Stechas Kraut und Blumen | Kalte Flüße
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen (?)
Werdegang: Ksl. Obristlt.; kursächs. Obristlt.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

540 Georg Adam von Kuefstein (Der Kunstliebende)
* 1605 Greillenstein (Österreich) (?) | † 1656-09-21 
GND-Nummer: 128492066
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Der Ungarische Balsambaum | Von Jugend auf
Aufnahme: 1651Im Weimarer Wappenbuch erscheint Kuefsteins Name („Khuefstain“) mit dem Jahr und Wappen, aber ohne Spruch. Er wurde durch Vermittlung Harsdörffers (FG 368) und unter Beteiligung Stubenbergs (FG 500) in die FG aufgenommen. Ursprünglich hatte sich Harsdörffer noch 1649 an D. v. dem Werder (FG 31) bzw. F. Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 2; † 1650) gewandt. Als Stubenberg 1652 nach Weimar reiste, überreichte er auch Schriftstücke seiner österreich. Freunde, darunter einen Brief (520928) K.s an das Gesellschaftsoberhaupt Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5). 1654 wurde er Reichsgraf. — Zusammen mit Stubenberg u. anderen österreich. Mitgliedern der FG gehörte K. auch zur bukolischen Wiener Ister-Gesellschaft.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Österreich (Wien)
Wirkung: Beamter, Offizier, Übersetzer. Verloren ist K.s 1649 handschriftlich vorliegende Übertragung von Le Breviaire des Courtisans. Gedruckt erhalten ist seine Übertragung von Daniello Bartoli: Dell'Huomo di lettere difeso et emendato, d. i. Vertheidigung der Kunstliebenden und Gelehrten anständigere Sitten (1654). Birken (FG 681) hatte das Manuskript durchgesehen. 1655 zeigte er sich verärgert, daß Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) auf die Übersendung eines der FG gewidmeten Buchs (s. u.) nicht geantwortet hatte. Auf K.s Empfehlung hin erlangte der deutsch dichtende Italiener Gf. Bianchi del Piano (FG 579) Mitgliedschaft in der FG. 1656 wurde er anstatt Stubenbergs mit der Aufnahme von drei österreich. Herren (FG 666, 668, 669) beauftragt, starb jedoch zuvor.
Bildungsweg: Kavalierstour durch Italien, studierte in Padua u. Siena.
Werdegang: Ksl. Hof- u. Kriegsrat; 1639-50 Oberstleutnant der Wiener Stadtguardia; Obrist; Generalmajor.
Stand/Stellung: Adel (1654 Reichsgraf); Hof- u. Kriegsrat; Generalmajor; Erbsilberkämmerer.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

541 Adolf von May (Der Freundseelige)
† 1663-07-15 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Große vieltragende weiße Goldwurzel mit rohtgesprängten Tüpflein | Gegen iedermann
Aufnahme: 1651Auf Empfehlung Georg Philipp Harsdörffers (FG 368) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Regierungsamt; Offizier.
Werdegang: Gesandter der Hzn. Amalie Elisabeth v. Hessen-Kassel, der Wwe. Lgf. Wilhelms V. v. Hessen-Kassel (FG 65) u. der Mutter Wilhelms VI. v. Hessen-Kassel (FG 694); Obristlt.; fürstl. hessischer Regierungsrat und Landdrost zu Schaumburg; später Kanzleipräsident in Rinteln; Herr auf Göttendorf.

542 Jaspar von Oertzen (Der Verständige)
* 1616-08-16 Gorow | † 1657-12-25 Hamburg
GND-Nummer: 1042424276
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weißer Maulbeerbaum | Weis seine Zeit
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pinneberg/Holstein (1640 zu Dänemark)
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Um 1632 U. Rostock; Kavalierstour nach England (U. Oxford), Frankreich und Holland.
Werdegang: Gfl.-oldenburgischer Rat; 1641 erzbischöflich bremischer Rat des Prinzen Friedrich von Dänemark, später Hofmarschall; 1648 als königlicher Rat und Hofmarschall nach Dänemark; dann Drost zu Pinneberg.
Stand/Stellung: Adel; Drost zu Pinneberg.

543 Adam Olearius (Der Vielbemühete)
* 1599-8-15 Aschersleben | † 1671-02-22 Schloß Gottorf (Schleswig)
GND-Nummer: 118736256
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Moßcovische Pomeranzen | Jn der Fremde
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Gottorf
Wirkung: Hofamt; Verfasser von Reisebeschreibungen, einer Holsteinischen Chronik, einer Bibelausgabe.
Bildungsweg: Stephaneum in Aschersleben; ab 1620 Studium der Theologie in Leipzig, betrieb aber v. a. Philosophie u. Mathematik (Abschluß mit Magisterexamen).
Werdegang: 1630-32 Konrektor der Nikolaischule in Leipzig; 1632 Assessor der philos. Fak. der U. Leipzig; 1633-39 (zus. mit Paul Fleming) Sekretär einer Gesandtschaft Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388) nach Russland und Persien; ab 1639 hzl. Rat, Anstellung als Hofmathematiker und ab 1649 Bibliothekar in Gottorf; 1639-59 zahlreiche internat. Reisen; Verbindungen zu Gelehrten und Literaten, u.a. Harsdörffer (FG 368), Neumark (FG 605), Rist (FG 467) u. Johannes Hevelius. Literarische Tätigkeiten umfassen v. a. die in vielen Auflagen u. Übersetzungen erschienene imposanten Beschreibungen der Muskowitischen u. Persischen Reise, Übersetzungen u. Editionen orient. Reisen anderer, Schriften als Hofdichter u. Bibliothekar (Gottorfische KunstKammer 1670); beteiligt an den wiss. Bestrebungen Hz. Friedrichs III. u. seines Hofes; befreundet mit Paul Fleming, dessen Gedichte er auch nach dessen frühem Tod (1640) herausgab.
Stand/Stellung: Auch: Adam Öhlschlegel; hzl. Hofbibliothekar in Gottorf.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 15408

544 Hans Thilo von Osterhausen (Der Zerreibende)
* 1595-03-02 Altenburg | † 1651-09-16 Altenburg
GND-Nummer: 120216876
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Große Bachbohnen | Den harten Stein
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Eisenach
Werdegang: Sachs.-eisenach. Wittthumskammerherr.
Stand/Stellung: Adel; Hofamt
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

545 Hans Heinrich von Riedesel (Der Knöpfichte)
* 1624-07-14 Neumarck | † 1682-12-11 Weimar
GND-Nummer: 120709740
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Braun Wurtz | Läutert das Gesicht
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Jena/ Hzt. Sachsen-Weimar
Wirkung: Hof- und Justizamt. Steuerte Georg Neumarks Fortgeplantztem Musikalisch-Poetischem Lustwald (Jena 1657) ein Widmungsgedicht bei.
Werdegang: Sohn von Ludwig Sigmund v. Rietesel (+ 1661) u. Eva Sabina v. Worm a.d.H. Klettstedt (+ 1661); Erbherr auf Neumarck, Ottmansshausen u. Ballstedt; 1657 begegnet R. als des gesamternestin. Hofgerichts in Jena Beisitzer u. hzl. sachs.-weimar. Kammerjunker (in Georg Neumarks Fortgeplantztem Musikalisch-Poetischem Lustwald, Jena 1657); sächs.-weim. Hofrat; fürstl. sächs. Geh. Rat und Vizehofrichter zu Jena
Stand/Stellung: Adel; des gesamternestin. Hofgerichts in Jena Beisitzer; hzl. sachs.-weimar. Kammerjunker.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

546 Christian Günter II. von Schwarzburg-Arnstadt (Der Wohlbewährte)
* 1616-04-01 Ebeleben | † 1666-09-10 Arnstadt
GND-Nummer: 102620768
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Schwalbenwurtzel | Oblieget dem Gift
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwarzburg-Sondershausen
Werdegang: Verh. mit Sophia Dorothea v. Mörsberg (TG 29b), Hgn. v. Trostliedern (1662). Vgl. seine Brüder FG 447, FG 448; s. auch FG 23, FG 29, Brüder seiner Mutter Anna Sibylla (TG 5).
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

547 Johann Heinrich Oberheupt von Schwarzenfels (Der Versuchte)
* 1604 Frankenhausen | † 1655 
GND-Nummer: 139764054
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Küchen Schell oder Küchschell | Wieder die Pestilentz
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: [Schwarzburg-Sondershausen]
Wirkung: Bergen (Rügen), Elleben und Esleben
Werdegang: außerehel. Sohn von Gf. Anton Heinrich v. Schwarzburg-Sondershausen (1571-1638); Reichsadel 7.6.1641; Erbherr auf Bergen, Ellleben und Esleben (Bösleben); gräflich schwarzb. Stallmeister
Stand/Stellung: Adel; Hofamt
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

548 Andreas von Sommerfeld (Der Gewappnete)
* um 1608  | † 1681-09-[10/16] Groß Vargula
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Eisen Hütlein | Tödtet die Wölffe
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Erfurt
Werdegang: Er stammte aus dem kurbrandenburg. (Neu-)Ruppin. Seit Anfang der 1630er Jahre im Dienst der Krone Schweden diente er bei der Artillerie der kgl.-schwed. Hauptarmee in Deutschland. 1639 wurde er Major, 1642 Obristleutnant der Artillerie. Er trat nach 1650 in kurmainz. Dienste, wo er Obrist und Kommandant der Stadt Erfurt wurde. In dieser Funktion war er noch 1655 tätig. Später (um 1663/64) war er kurmainz. Kriegsrat, Generalwachtmeister und Obristzeugmeister. Um 1674 trat er in kurbrandenburg. Dienste, wo er Generalwachtmeister bei der Infantrie wurde. Am Ende seines Lebens zog er sich auf seinen Güter, insbes. sein Gut Vargula, zurück.
Stand/Stellung: kgl.-schwed., kurmainz. und kurbrandenburg. Offizier; Erbherr auf Ottmannshausen und Buttstädt bei Weimar; seit 1652 auch Pfandinhaber von (Groß) Vargula (bei Erfurt).
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

549 Hans Caspar von Miltitz (Der Hochwachsende)
* 1608-05-01 Glauchau | † 1670-06-15 
GND-Nummer: 138386757
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Heidnisch Wundkraut | Der Verwundeten Trost
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Gotha/ Hzt. Sachsen-Gotha
Wirkung: Jurist
Bildungsweg: Erziehung in Weimar; seit 1625 Studium in Jena, 1627 Wechsel auf die U. Wittenberg. Anschließend Bildungsreise durch die Niederlande und England.
Werdegang: 1634 Assessor am gemeinsamen ernestin. Hofgericht in Jena, 1637 am Hof in Gotha tätig. 1646 mit Georg Frantzke (FG 428) gothaischer Gesandter am Reichstag in Regensburg; viele Gesandtschaften für Hz. Ernst I. v. Sachsen-Gotha (FG 19), z. B. 1642 nach Wien. 1645 Amtmann zu Königsberg in Franken; 1649 Konsistorialrat und Kammerjunker in Gotha; zur Zeit der Aufnahme in die FG sachs.-gothaischer Konsistorialrat und Assessor des Hofgerichts zu Jena; 1654 Vizehofrichter daselbst.
Stand/Stellung: Adel; Vizehofrichter
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

550 Heinrich I. Reuß zu Schleiz (Der Zierliche)
* 1639-03-26 Schleiz | † 1692-03-18 Köstritz
GND-Nummer: 10425422X
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Sammet oder Thunisblumen | Nicht zu nahe
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Grafschaft Reuß
Wirkung: Sohn von Heinrich III. Reuß zu Gera (FG 179)
Werdegang: regiert (1640-1647) gemeinsam mit seinen Brüdern zu Gera, Schleiz, Lobenstein u. Saalburg, ab 1647 allein in Saalburg (bis 1666), ab 1666 in Schleiz; am 26.8.1673 mit dem Gesamthaus in den Reichsgrafenstand erhoben; 1676-1679 mgfl. brandenburg.-bayreuth. Geh. Rat und Landeshauptmann zu Hof; führt 1679 das Primogeniturrecht ein; residiert (nach dem großen Stadtbrand in Schleiz) seit 1689 in Köstritz
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

551 Adolf von Wulffen (Der Hintertreibende)
* 1618  | † 1700 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Ambrosien- oder klein Traubenkraut | Das heimliche Feuer
Aufnahme: 1651
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

552 Christian Joachim von Varell (Der Gesuchte)
* 1599-05-12 Crossen | † 1666-08-13 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Frosch-löffelkraut/ oder Wasser-wegerich | Zum Rohtlauf
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Kulmbach
Werdegang: ksl. Rittmeister, brandenburg.-kulmbach. Stallmeister u. Kammerjunker, auch Hofmeister; Erbherr auf Burghaig u. Hesselbach
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

553 Jobst Christoph von Römer (Der Erkühlende)
* um 1588  | † 1660-08-24 Dresden
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Akkerwurzel | Die erhitzte Nieren
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Werdegang: Kursächs. Oberforst- u. Wildmeister des Erzgebirges; Oberaufseher der Zölle u. Saaleflöße.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

554 Georg Peter von der Heydte (Der Stachlichte)
* 1628-02-22 Kemnitz (b. Dresden) | † 1671-04-09 Grünhain
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Mäusedorn | Beschützet
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Werdegang: Herr auf Kemnitz, Grobau u. Mißlareuth; 1650 kgl. schwed. Obrist; 1665 fl. brandenburg. kulmb. Hofmr.; 1668 kfl. sächs. Obrist.
Stand/Stellung: Adel; Offizier
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

555 Friedrich Ulrich von der Streithorst (Der Einziehende)
† nach 1666 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Argemon Röselein | Was aufgeblasen
Aufnahme: 1651
Werdegang: Aus einem braunschweig-wolfenbüttel. Geschlecht; nahm im Dezember 1666 als Oberstleutnant an der Leichnprozession für Hz. August d.J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) teil
Stand/Stellung: Adel; Offizier
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

556 Berndin Hofer von Lobenstein (Der Früblühende)
† vor 1676-12 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: FeigwartzenKraut | Bald verschwindet
Aufnahme: 1651
Werdegang: Rittmeister auf dem Hohen Schwarm zu Saalfeld; sein Witwe Anna Sophia geb. v. Vippach (* 1602), starb am 15. 12. 1676 und wurde am 23. 1. 1677 in der St. Johanniskirche zu Salfeld bestattet
Stand/Stellung: Adel; Offizier
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

557 Hartmann von Berlepsch (Der Gebrauchte)
* 1601-08-13 (Taufe)  | † 1671-06-29 
GND-Nummer: 123715512
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Unser lieben Frauen Bettstroh | Zu rohten Farben
Aufnahme: 1651
Wirkung: Rittmeister. Verfasste Schmuk-Kammer/ Aller Ehr-liebenden Jungen Ritters-Leute (Mühlhausen 1657). Steuerte Georg Neumarks Fortgeplantztem Musikalisch-Poetischem Lustwald (Jena 1657) ein Widmungsgedicht bei.
Bildungsweg: Disputatio Iuridico-Politica Sexta De Censoribus ... Praes. Johanne Reuter Bitterf. Sax, Praeceptore suo (Wittebergae 1618).HAB: 27.2.2 Bell; B. war 1616 an der U. Wittenberg Kommilitone v. Bodo v. Bodenhausen (FG 152. 1628). Andreas Richerus/ Heinricus Rhetelius: Vota Propemtica (Witebergae 1616).
Werdegang: Auf Sebach, Henningsleben, Großen Welsbach u. Bischofsroda (nach Georg Neumarks Fortgeplantztem Musikalisch-Poetischem Lustwald, Jena 1657); Rittmeister.
Stand/Stellung: Adel; Offizier.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

558 Hans Ludwig von Wangenheim (Der Verjagende)
* 1601-02-03  | † 1684-01-09 Fischbach
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Sophienkraut oder Wellsamenkraut | Die Würme
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Gotha
Wirkung: Hofamt
Werdegang: 1641 fürstlich gothaischer Jägermeister; Herr zu Sonneborn und Fischbach.
Stand/Stellung: Adel; Hofamt
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

559 Jost Sigismund Treusch von Buttlar (Der Nasse)
* vor 1615  | † 1655-10 Archfeld
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Wasser Fenchel | Von kräftiger Heilung
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Rhön/ Grabfeld
Wirkung: Offizier
Werdegang: Königl. schwed. Obrist; Herr auf Unterhof u. Merkershausen (bei Bad Königshofen, Thüringen).
Stand/Stellung: Adel; Offizier
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

560 Georg Ludwig von Kirchberg (Der Weisende)
* 1626-02-02 Farnroda | † 1686-07-05 Farnroda
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Die Wünschruhten von Haselstauden | Verborgene Schätze
Aufnahme: 1651
Wirkung: Regierungsamt
Werdegang: Lgf.-hessisch-darmstädtischer Regierungsbeamter u. Kammerpräsident, später fl. eisenach. Statthalter, Geh. Rat u. Kammerpräsident; Sohn von Reichsgf u. Burggf. Georg von Kirchberg (FG 184).
Stand/Stellung: Reichsgraf; Regierungsamt
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

561 Georg Melchior von Witzleben (Der Schnelle)
* um 1596  | † 1672 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Brunnen Peterlein oder Wasser Eppich | Zum Stein treiben
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Werdegang: königl. schwedischer Obrist; Herr auf Liebenstein und Gräfinau; kurfürstl. sächs. Kammerherr.
Stand/Stellung: Adel; Offizier
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

562 Johann von Vogel (Der Kitzlende)
* 1589-09-05 Nürnberg | † 1663-03-08 Nürnberg
GND-Nummer: 1014349664
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Wallstroh | Zur Liebes Begierde
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Nürnberg (?)
Wirkung: Rektor
Bildungsweg: 1608 UU. Altdorf und Wittenberg.
Werdegang: 1621 Rektor zu St. Aegidien; 1634 Rektor zu St. Sebald.
Stand/Stellung: Adel (?); Schulamt
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b | HAB, PS A 22882

563 Hans Andreas von Uetterodt (Der Bezwingende)
† 1678 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Endivien-Kraut | Jnnerlichen Brand
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Eisenach
Wirkung: Hofamt
Werdegang: 1646 als "adeliger Marschall" Teilnehmer an den Einweihungsfeierlichkeiten der Schlosskirche des Schlosses Friedenstein in Gotha; 1655 Teilnehmer an der Delegation, die die Leiche Hz. Bernhards v. Sachsen-Weimar (FG 30) von Breisach nach Weimar überführte; befand sich am 19. 11. 1656 mit Wolf Sigmund v. Uetterodt (FG 712) beim Begräbnis von Hz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 432).
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

564 Hans Curt von Hardenberg (Der Kalte)
* 1622-04-07  | † 1684-08-19 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Schirlingskraut | Dienet nicht zum Hertzen
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hzt. Braunschweig-Wolfenbüttel
Wirkung: Offizier
Werdegang: Ritterschafts-Deputierter u. Kriegskommissar; Bruder von Friedrich Asche von Hardenberg (FG 512).
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

565 Wolf Dietrich Marschall von (Herren-)Gosserstedt (Der Kriechende)
† 1675-10-11 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Gundelreb oder Grundreben | Durch Tugend erhoben
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Offizier
Werdegang: Am 19. 11. 1656 schritt er im Range eines Majors im Leichkondukt für Pz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 432).Er starb als kursächs. Obrist u. Hauptmann zu Langensalza.
Stand/Stellung: Adel; Offizier
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

566 Friedrich von Hessen-Eschwege (Der Fliegende)
* 1617-05-09 Kassel | † 1655-09-24 Kostin (b. Posen)
GND-Nummer: 123961572
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Wiedertodt oder Jungfrauen Haar | Künstlich
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Eschwege
Bildungsweg: 1651 U. Siena
Werdegang: Als jüngerer Sohn Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80) wurde er mit Amt und Stadt Eschwege abgefunden, welches er 1632 in Besitz nahm. 1631 trat er in den Militärdienst ein, anfangs bei seinem Halbbruder Lgf. Wilhelm V. (FG 65), später als Offizier in schwed. Dienste. 1646 vermählte er sich in Stockholm mit Eleonore Katharina v. Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg, der Schwester Pfgf. Karl Gustavs (später Kg. Karl X. Gustav; FG 513). Als Generalmajor fiel er im schwed.-poln. Krieg bei Kostin (poln. Koscian). Nach seinem kinderlosen Tod erhie
Stand/Stellung: Reichsfürst (Paragiat); Offizier

567 Hans Heinrich (von) Schlegel (Der Lokkende)
* 1624-09-04 Zehringen | 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Flußvogelkraut | Die Vögel
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Werdegang: Bruder von Christian Ludwig (v.) Schlegel (FG 780).
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

568 Wolrad V. von Waldeck-Eisenberg (Der Vorsichtige)
* 1625-11-25 Arolsen | † 1657-01-29 Bartenstein
GND-Nummer: 1018762159
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Heilwurtz oder Panaxwurtz | Vor Schlangen Biß
Aufnahme: 1652
Werdegang: kurbrandenburg. Generalmajor
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

569 Wolf-Dietrich von Brandenstein (Der Ausbrechende)
* 1605-08-31 Wernburg | † 1654-03-26 Wernburg
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Kletten Körffel | Oben aus
Aufnahme: 1652
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

570 Heinrich I. Reuß zu Obergreiz und Dölau (Der Zierende)
* 1627-05-03 Greiz | † 1681-03-08 Greiz
GND-Nummer: 104254076
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Großer gefülleter süßer Hahnenfuß | Nur zur Lust
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Zeitz
Wirkung: Vater von Heinrich VI. Reuß zu Obergreiz (FG 874)
Werdegang: regiert seit 1629 in Obergreiz (anfangs unter Vormundschaft, seit 1647 allein) u. seit 1643 auch in Dölau; 1671 Senior des Gesamthauses; 26.8.1673 in den Reichsgrafenstand erhoben (zus. mit dem gesamten Geschlecht); kfl. sächs. Rat; Ritter des H. R. Reichs und des Johanniter-Ordens; Generalwachtmeister u. Obrist
Stand/Stellung: Reichsgraf
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

571 Ludwig von Wülcknitz (Der Bekante)
* 1619  | † 1659-10-08 Plötzkau
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Spihnat | Nicht unangenehm
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Frankreich (?)
Werdegang: Bis 1655 königl. franz. Obristlt.; kurpfälzischer Rat und Oberamtmann zu Germersheim.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

572 Rudolf Wilhelm von Tümpling (Der einwurtzelnde)
* zwischen 1612 u. 1615  | † vor 1657-08-18 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Gänse Fuß | Erweitert sein Läger
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hzt. Sachsen-Altenburg
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Kammerjunker; spätestens 1654 Stallmeister des Hz. Friedrich Wilhelms II. v. Sachsen-Altenburg (FG 577).
Stand/Stellung: Adel; Kammerjunker
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

573 Hans Rudolf Ziegler (Der Ehrnveste)
* 1619  | † 1685 
GND-Nummer: 128867876
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Knaben Kraut | Zur Erbarkeit
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Kammerjunker in Weimar.
Stand/Stellung: Bürger
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

574 Wolf Albrecht von Weidenbach (Der Verknüpfte)
* 1623-11-10 Altenburg | † 1664-11-16 Komotau (Böhmen)
GND-Nummer: 128799315
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Knauel | Bricht den Stein
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Offizier; Schwager von Gaspard Corneille Mortaigne dit de Pottelles (FG 419).
Werdegang: kgl.-schwed., dann fstl.-sächs. Obristlt; bis 1655 als Obristlt. u. Herr auf Großkromsdorf (b. Weimar) genannt. 1655 holte er zusammen mit Stalanus Friedrich v. Scharffenstein (FG 733) den Leichnam des 1639 gestorbenen Hz.s Bernhard v. Sachsen-Weimar (FG 30) in Breisach ab und überführte ihn zur Bestattung nach Weimar. Beide führten dort am 12. 12. 1655 den Leichkondukt an.
Stand/Stellung: Adel; Obristlt.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

575 Christoph von Loß (Der Verschaffende)
* 1606-03-14 Dresden | † 1664-12-16 Großmehlen
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Beerwurtzel | Viel Milch
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Regierungsamt
Werdegang: aus kursächs. Adelsfamilie (Loos/Loß), Sohn von Christoph v. Loß (1574-1620) auf Schleinitz (kursächs. Hofmarschall und Geh. Rat, ksl. Rat und Reichspfennigmeister); war kursächs. Geheimrat; starb kinderlos; Verwandter von Johann Caspar v. Loß (FG 824).
Stand/Stellung: Adel; Geheimrat.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

576 Philipp Melchior Diede zum Fürstenstein (Der Gekräuselde)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: SonnenGoldblum/ mit gekräuselten Blumen | Natürlich
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Werdegang: Sächs. Kammerjunker.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

577 Friedrich Wilhelm II. von Sachsen-Altenburg (Der Unschätzbare)
* 1603-02-12 Weimar | † 1669-04-22 Altenburg
GND-Nummer: 102109168
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Psillien Kraut | Erhält den Sieg
Aufnahme: 1652Von Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) persönlich aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Altenburg
Wirkung: Bruder von Friedrich II., Johann Philipp u. Johann Wilhelm II. v. S.-A. (FG 103, 183 bzw. 188)
Bildungsweg: Ab 1612 Studium in Leipzig, ab 1615 Fürstencollegium zu Tübingen; Reise nach Italien (1620/21), in die Niederlande, England u. Frankreich.
Werdegang: 1631 kursächs. Kriegsdienst: 1633 Oberst, Reitergeneral; 1639 Übernahme der Regierung seines Landes; er zeichnete sich durch verschiedene Reformen bes. im Schul- u. Kirchenwesen aus.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Offizier
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

578 Hans Haubold von Maltitz (Der Zähmende)
* 1599-09-06 Kutzschke | † 1661-09-12 Altenburg
GND-Nummer: 104244194
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Eisenkraut Weiblein | Wilde Begierde
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen oder Sachsen-Altenburg
Wirkung: Hofamt
Werdegang: Kursächsischer Rat u. Oberhofmarschall; bei seinem Tode hzl.-sachs.-altenburg. Stallmeister.
Stand/Stellung: Adel; Oberhofmarschall.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

579 Cambises Bianchi del Piano (Der Seltene)
*  (Bologna) | 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Welsch Silberkraut | Hoch zu halten
Aufnahme: 1652Von Gf. Georg Adam v. Kuefstein (FG 540) im Nov. 1651 an Georg Philipp Harsdörffer (FG 368) empfohlen, der ihn ebenso wie Herr Johann Wilhelm v. Stubenberg (FG 500) am 8. 3. 1652 an das Oberhaupt der FG, Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5) rekommandierte.
Wirkung: Kuefstein schrieb an Harsdörffer (s. o.): „H. Graf Bianchi ist zwar ein Jtaliänischer herr, hat aber unsre Sprache so wolbegriffen, daß er feine Teutsche Verse schreibt.“ Stubenberg (s. o.) empfahl B. mit ähnlichen Worten und schickte eines von B.s Gedichten nach Weimar.
Stand/Stellung: Graf

580 Wolf Helmhard von Hohberg (Der Sinnreiche)
* 1612-10-20 Lengenfeld (im niederösterreich. Mühlviertel) | † 1688-06-28 Regensburg
GND-Nummer: 118774735
Bekenntnis:Evang.
Gesellschaftspflanze und -wort: Himmel- oder S. Petersschlüßel | Nicht auszugründen
Aufnahme: 1652Auf Empfehlung Herrn Johann Wilhelms v. Stubenberg (FG 500) an das Gesellschaftsoberhaupt, Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5) vom 8. 3. 1652 in die FG aufgenommen. Gf. Georg Adam v. Kuefstein (FG 540) hatte H. schon im Nov. 1651 an Georg Philipp Harsdörffer (FG 368) als dt. Poeten rekommandiert. Im Weimarer Wappenbuch steht H.s Name, Aufnahmejahr und Wappen ohne Spruch, da er nie zum Gesellschaftsoberhaupt nach Weimar gelangte.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Niederösterreich; Regensburg.
Wirkung: Offizier; Gutsbesitzer; Dichter. Verfasser eines mythologischen Versepos (Unvergnügte Proserpina 1651), des langen Kreuzzugepos vom Habsburgischen Ottobert (1664), einer Psalterdichtung mit Emblemen und Musik (Der Lust- und Artzeney-Garten des königlichen Propheten Davids 1675) und einer umfassenden Darstellung der Haus- und Landwirtschaft (Georgica Curiosa 1682). Schriftsteller (v. a. ritterliche Epik, Erbauungs- u. Hausväterliteratur), befreundet mit den nürnberg-regensburg. Exulantenkreisen um Stubenberg (FG 500), Kuefstein (FG 540) u. Catharina Regina v. Greiffenberg. Literarisch debütierte H. 1660 mit einer anonym erschienenen lat. Dichtung Kosmolytrosis Hoc est Mundi per Christi Passionem Rededempti.
Bildungsweg: Wirtschaftl. u. pol. Gründe verhinderten eine gründlichere Schulbildung; H. eignete sich während seiner Kriegsdienstzeit aber umfangreiche Sprachkenntnisse an (Latein, Französisch, Italienisch, Spanisch, Griechisch, Hebräisch).
Werdegang: 1632-1643 ksl. Hauptmann; danach Verwaltung seines Grundbesitzes in Niederösterreich (Süßenbach und Oberthumritz; 1659–1664 Herrschaften Rohrbach u. Klingenbrunn; Gut St. Pantaleon); 1664 Emigration aus Glaubensgründen nach Regensburg.
Stand/Stellung: Adel; Hauptmann.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b | HAB, PS A 9908

581 Christoph Dietrich von Schallenberg (Der Schallende)
* 1617-01-13  | † 1664-11-11 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Kathol. (vordem evang.)
Gesellschaftspflanze und -wort: Weiße MertzenVeilchen | Durch Tugend weit und breit
Aufnahme: 1652Im Weimarer Wappenbuch steht neben dem Aufnahmejahr Schallenbergs Spruch und Name „Teütsch vnd Redlich von der Wiegen biß ins Grab. Christoph Dietrich von Schalleberg, Freyherr.“ — Stubenberg (FG 500), der Sch. und andere (FG 579-581, 582-584) am 8. 3. 1652 dem Gesellschaftsoberhaupt Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5) empfohlen hatte, nannte Sch. 1656 "sehr dürftig", weil er die für den Eintritt verlangte Gebühr nicht beglichen und überhaupt nicht bis dahin nach Weimar geschrieben hatte. Als Stubenberg 1652 nach Weimar gereist war, hatte er auch Schriftstücke seiner österreich. Freunde, darunter einen Brief (5211o1) Sch.s an Hz. Wilhelm überreicht.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Oberösterreich
Wirkung: Dt. Gelegenheitsdichter für seine Freunde Stubenberg u. Kuefstein (FG 540).
Werdegang: Herr zu Rosenau (Hälfte), jedoch wegen seiner Konversion von Herrn v. Greib enterbt.
Stand/Stellung: Adel (Reichsfrh. 1656; Niederösterreich. Herrenstand 1663); Kornett.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

582 Georg Sigmund von Prösing zum Stein (Der Freywillige)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Heilgift oder Giftheil | Hilft umsonst
Aufnahme: 1652Stubenberg (FG 500) empfahl P. am 8. 3. 1652 zusammen mit Bianchi (FG 579) und einer Gruppe von Österreichern (FG 580-581, 583–584) dem Gesellschaftsoberhaupt Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5) für die Aufnahme in die FG. Als Stubenberg 1652 nach Weimar reiste, überreichte er auch Schriftstücke seiner österreich. Freunde, darunter einen Brief (521003) P.s an Hz. Wilhelm.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Niederösterreich
Werdegang: Auf Hasendorf
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

583 Christoph Maximilian von Mamming (Mämming) (Der Gutthätige)
† nach 1669 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Edelgarb | Den Verwundeten
Aufnahme: 1652Herr Johann Wilhelm v. Stubenberg (FG 500) empfahl M. am 8. 3. 1652 dem Oberhaupt der FG, Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5), zusammen mit dem Italiener Bianchi (FG 579) und einer Gruppe von Österreichern (FG 580-582, 584)für die Aufnahme in die FG. Als Stubenberg 1652 sogar nach Weimar reiste, überreichte er auch Schriftstücke seiner österreich. Freunde, darunter einen Brief (520926) M.s an Hz. Wilhelm.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Oberösterreich
Wirkung: Ständevertreter
Werdegang: Erbte 1656 Mitterau u. Rässing in Oberösterreich. 1661–1665 Raitherr (Steuerherr); 1665–69 Ritterstandsvertreter.
Stand/Stellung: Reichsadel seit 1654, ursprünglich Meraner Ratsgeschlecht.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

584 Hans Friedrich von Brassikan (Der Treffende)
* 1613-06-13 Wien | † 1684-06-16 auf Emmerberg (Österreich)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Groß Pfeilkraut | Wohin er ziehlet
Aufnahme: 1652Stubenberg (FG 500) empfahl B. am 8. 3. 1652 zusammen mit Bianchi (FG 579) und einer Gruppe von Österreichern (FG 580-583) dem Gesellschaftsoberhaupt Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5) für die Aufnahme in die FG.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Österreich
Werdegang: Ritterstandsverordn.; ständischer Reitmarschall; 1658 in den niederösterreichischen alten Ritterstand aufgenommen.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

585 Matthias Abele von und zu Lilienberg (Der Entscheidende)
* 1616-02-17 Steyr (Österreich) | † 1677-11-14 Steyr (Österreich)
GND-Nummer: 118500147
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Stech Dörner | Was streitig ist
Aufnahme: 1652Von G. Ph. Harsdörffer (FG 368) Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) als "lüstigen alten Teutschen" empfohlen, wurde er von diesem durch den Herren J. W. v. Stubenberg (FG 500) zwischen adligen Österreichern aufgenommen. Stubenberg war von dem Auftrag gar nicht erbaut, da er ihn nur vom Hörensagen kannte als "ein schlechter Potentat und mehrteilhs ein Hochzeitschalknarr und Verächtling [...], der keinen deutschen gerechten Reymen, will geschweigen, was mehrers schreiben" konnte. Im Weimarer Wappenbuch erscheint sein Name ohne ein Wappen unter dem Jahre 1652.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Österreich
Wirkung: Kriminalschriftsteller, Übersetzer, Bergbauadministrator, Jurist, Comes palatinus, ksl. Hofhistoriograph. A. berichtete u. a. über Gerichtsfälle (Metamorphosis ... Gerichts-Händel, 1651–1654), sammelte seine Gedichte, Gerichtsreportagen u. a. in Vivat! oder künstliche Unordnung (1669–1675), übersetzte Adam Contzens Staatsroman Methodus doctrine civilis (Wunderseltzame Geschicht deß grossen Abissini, 1672)
Bildungsweg: Jesuitische Erziehung; Studium in Graz u. Wien; jurist. Promotion.
Werdegang: aus einer aus dem Breisgau stammenden Familie stammend, die 1495 in den Reichsadel aufgenommen wurde (1547 bestätigt); Sohn des ksl. Hofkammersekretärs Christoph Aubele (Abele); wurde 1643 (30.05.) mit dem Prädikat "v. u. zu Lilienberg" in den österr. Ritterstand aufgenommen gemeinsam mit seinem Bruder Christoph (letzterer wurde als ksl. Rat u. Hofkammerpräsident 1673 Reichsfhr. u. 1684 Reichsgraf); 1648–1671 Sekretär der Innerberger Eisengewerkschaft in Steyr; 1653 Obersekretär; 1650 Palatinat; 1653 mit seinen Brüdern nobilitiert "von und zu Lilienberg"; 1671 ksl. Hofhistoriograph u. Rat.
Stand/Stellung: Adel; J. U. D.; Obersekretär einer Eisengewerkschaft u. ksl. Rat.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

586 Johannes von Hohenfeld (Der Grünende)
* 1614  | † 1684 Mühlhausen a. d. Enz
GND-Nummer: 128866799
Bekenntnis:Evang.
Gesellschaftspflanze und -wort: Cretischer Seesell | Uf fremden Boden
Aufnahme: 1652Stubenberg (FG 500) mag Harsdörffer (FG 368) wie in anderen Fällen auch auf diesen oesterreich. Freund hingewiesen haben, der damals schon als Exulant in Süddeutschland (Mühlhausen a. d. Enz) lebte.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurpfalz
Wirkung: Beamter; geistl. Schriftsteller. Schrieb: Funfftzig Andachten/ über Die verborgene Wolthaten Gottes/ Zusammen getragen von dem Grünenden Mit-Glied der hochlöblichen Frucht-bringenden Gesellschafft (Cassel: Schütz 1659: Schadewitz); L. Sonderbare Geschichten mit Lehrreicher betrachtung/ für gestellet, von dem Grüenenden mitglid der Früchtbringenden Gesellschafft(Ulm : Kühn, [Ulm, ca. 1660])
Werdegang: Kurpfälz. Staatsrat u. Hofratspräsident; 1. 7. 1648 Erwerb des Schlosses Mühlhausen a. d. Enz; 1679 Aufstieg zum Direktor der Reichsritterschaft Schwaben; Bestattung u. einfaches Epitaph in der Kirche zu Mühlhausen.
Stand/Stellung: Adel; Beamter.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

587 Heinrich Christoph von Griesheim (Der Eingebende)
* 1598-01-04 Griesheim a.d. Ilm | 
GND-Nummer: 100487831
Bekenntnis:Katholisch (konvertierter Lutheraner)
Gesellschaftspflanze und -wort: Christus Dorn | Gute Gedanken
Aufnahme: 1652Wohl während der Exekutionsverhandlungen in Nürnberg aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurmainz
Wirkung: Mainz
Bildungsweg: Um 1615 U. Jena; U. Helmstedt; 1619 U. Rostock.
Werdegang: 1621 Rechtsprofessor an der Hohen Schule Rinteln; 1625 nach Marburg; pfalz-neuburg. Geh. Rat Pgf. Wolfgang Wilhelms in Düsseldorf; dann kurmainzischer Oberamtmann der Ämter Amöneburg, Fritzlar, Neustadt und Naumburg (Hessen) in Fritzlar; 1631-38 nach der Einnahme Fritzlars durch Lgf. Wilhelm V. v. Hessen-Kassel (FG 65) in Haft; seit 1643 mit Aufträgen des mainzischen Kft. und polnischen Königs Wladislaus IV. bei den Friedensverhandlungen zu Osnabrück; 1649 subdelegierter Minister des Kf.n Johann Philipps von Mainz bei den Friedensexekutionsverhandlungen in Nürnberg; später wohl Amtmann in lgf.-hessen-darmstädtischen Diensten.
Stand/Stellung: Subdelegierter Minister des Kft.n Johann Philipps von Mainz bei den Exekutionsverhandlungen in Nürnberg.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

588 Johann Beyer von Wallichen (Der Begegnende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Schwartze Flokblumen oder Bruchsanikkel | Vielem Unheil
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Offizier
Werdegang: Ksl. Obristlt. Besitzer des sachsen-weimar. Ritterguts Wallichen (Erfurt), das er nach dem Krieg wieder aufbaute. Wird auch in der Widmung der 3. Abt. in Georg Neumarks (FG 605) Fortgepflantztem Musikalisch-Poetischen Lustwald, Jena 1657) genannt.
Stand/Stellung: Geadelt „auf Wallingen“ d. d. Regensburg 17. 2. 1653; Obristleutnant.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

589 Viktor Amadeus von Anhalt-Bernburg (Der Gerühmte)
* 1634-10-06 Harzgerode | † 1718-02-14 
GND-Nummer: 118144677
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Natterzünglein | Tugendwegen
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Bildungsweg: Bis 1647 U. Leiden; 1650 Reise nach Schlesien, Polen; 1653-55 Reise nach Italien (u.a. Venetien, Padua, Bologna, Rom) und Frankreich (Marseille, Arles, Nîmes, Rouen, Paris); 1658-60 Reise nach Italien (Padua, Perugia, Florenz, Pisa, Modena, Parma).
Werdegang: 1656 Regierungsantritt.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

590 Georg Achaz Heher (Der Mittheilende)
* 1601-12-30 Nürnberg | † 1667-03-23  Rudolstadt
GND-Nummer: 115691928
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Hermelsrauthen | Guten Raht
Aufnahme: 1652Aufnahme durch Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Heldburg/ Hzt. Sachsen-Gotha
Wirkung: Hohe Regierungsämter u. Gesandtschaften, auch literarisch tätig mit Beiträgen in Leichenpredigten, so auf Hans Hermann v. Biesenrodt (FG 667) (STB Berlin - PK: Ee 700-270) und Maria Speckner (FB Gotha: LP F 8° V, 0031 [33]), v. a. aber durch die unter seinem Gesellschaftsnamen (s. Widmung) veröffentlichten Leben- und Todes/ auch der Welt-Eytelkeit Erinnerungs-Täfelein/ Reimen-weiß/ von Herrn Petro Matthaeo, Königl. Frantzösischen Rathe/ und Geschichtschreibern/ vorgestellet/ Vnd Auf gleiche weise/ in die Teutsche Sprach gebracht [...] Durch Ein der hochlöblichen Fruchtbringenden Gesellschafft zugethanes Mitglied (Rudolstadt 1666).
Bildungsweg: Nach häuslicher Erziehung 1616-20 Studium der Rechte an der U. Altdorf (Johannes Limnaeus), wo er De privilegis studiosorum und De successionibus ab intestato (Altdorf 1620) disputierte. 1621 reiste er mit dem Vater (s. Werdegang) nach Wien (im Auftrag der evangel. Städte des schwäb. Kreises); dann U. Jena, Disputation De fructibus in jure (Jena 1622); wiederum in Altdorf Promotion zum Dr. der Rechte mit der Disputatio inauguralis De Defensione necessaria (Altdorf 1623).
Werdegang: Sein Vater Georg (1608-1657) war ebenfalls Jurist in Nürnberg und ksl. Hofpfalzgraf, ferner hessen-darmstädt. und Nürnberger Rat. Nach dem Studium 1624 ließ sich H. als Advokat in Nürnberg nieder; 1625 Gesandtschaftsreise nach Wien mit Audienz bei Ks. Ferdinand II. 1628 Konsulent am Untergericht in Nürnberg und Konsulent in Altmühl (Franken); 1629 Reise nach Speyer ans Reichskammergericht, anschließend Bildungsreise durch die Schweiz, Italien und Frankreich. 1630 Stadtgerichtskonsulent in Nürnberg, Assessor am dortigen Untergericht; 1632 kgl.-schwed. Regierungsrat in Würzburg; verschiedene Gesandtschaften; 1633 Vize-Kanzler u. Direktor der Kriegskanzlei Hz. Bernhards v. Sachsen-Weimar (FG 30) in Regensburg; nach der verlorenen Schlacht bei Nördlingen im September 1634 versetzte ihn Hz. Bernhard nach Königshofen. 1636 Rückkehr nach Nürnberg, Rechtsberater der Stadt, des Deutschen Ordens und der Reichsritterschaft. 1640 Ernennung zum Regierungsrat in Gotha durch Hz. Ernst den Frommen (FG 19), H. bieb aber in Nürnberg ansessig. 1644 Ernennung zum ksl. Hofpfalzgrafen durch Ks. Ferdinand III. wegen seiner geschickten Verhandlungen mit der fränk. Reichsritterschaft im Auftrag des Kaisers; 1645 Rat und Gesandter der Hz.e Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) und Ernst I. v. Sachsen-Gotha (FG 19) bei den westfäl. Friedensverhandlungen in Osnabrück, wo er auch Anhalt und die Stadt Nürnberg vertrat; 1648 gothaischer Oberamtmann in den vier fränk. Städten Königsberg, Heldburg, wo er sich niederließ, Eisfeld und Veilsdorf; 1649/50 Teilnehmer an den Nürnberger Friedensexekutionsverhandlungen; 1653 Gesandter zum Reichstag in Regensburg f. Sachsen-Gotha und Anhalt; 1654 Rückkehr nach Heldburg. 1659 gfl. schwarzburgischer Kanzler zu Rudolstadt.
Stand/Stellung: Hofpfalzgraf; Jurist und Kanzler.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b | HAB, PS A 9107

591 Ernst Gottlieb von Börstel (Der Anreitzende)
* 1630-04-30 Lebus | † 1687-04-30 Berlin
GND-Nummer: 104333480
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Erd-Castanien | Zur liebes Lust
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Ft. Anhalt-Bernburg
Wirkung: Hofamt
Bildungsweg: Page und Reisebegleiter F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51).
Werdegang: Page bei F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51); danach Kammerjunker am kurbrandenb. Hof unter Kf. Friedrich Wilhelm von Brandenburg (FG 401); 1662-75 kurbrandenburg. Oberschenk; 1675-78 Schloßhauptmann in Cölln a. d. Spree; 1680-83 (?) kurbrandenburg. Kriegsrat; Mitglied des Johanniter-Ritterordens; weitere hohe zivile und militärische Ehrenämter in brandenburgischen Diensten; seit 1668 Herr zu Hohenfinow und Turnow.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

592 Georg Ehrenreich IV. von Rogendorff und Mollenburg (Der Schamhafte)
* 1627 Stettin | † 1668 (?) Oedenburg (Ungarn)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weiße Kornblumen/ in der mitte purpurfarb | Nichts zuverachten
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Ft. Anhalt-Bernburg
Bildungsweg: Er kam jung zu F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) u. wurde mit dessen Prinzen erzogen.
Werdegang: Nach dem Tode seines gleichnamigen Vaters (FG 369) ging er zu seiner Mutter nach Oedenburg, wo er bald darauf starb.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

593 Bostrup von Schört (Der Geflissene)
† 1702 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Reinfarnkraut | Zu guten diensten
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Offizier
Werdegang: Kommandant zu Kassel; 1664 'Oberst über die Artillerie'; 1674 Kommandant der Feste Peitz.
Stand/Stellung: Adel; Kommandant.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

594 Wilhelm Christoph von Hessen-Homburg in Bingenheim (Der Geschmükkte)
* 1625-11-13 Ober-Rosbach | † 1681-08-27 Hamburg
GND-Nummer: 13620306X
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Blaue Nelken | Mit Himmelsfarben
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Homburg
Wirkung: Bingenheim
Werdegang: lebte vorzugsweise auf Schloss Bingenheim; verkaufte 1669 die Amt und Stadt Homburg an seinen Bruder Lgf. Georg Christian (FG 755) für 200.000 fl.; wurde daraufhin auch als Lgf. von Bingenheim bezeichnet
Stand/Stellung: Reichsfürst (Paragiat)
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

595 Melchior von Breitenbauch (Der Bekräftigende)
* 1599-12-09  | † 1681-12-01 Burg Ranis
GND-Nummer: 139072098
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Marsilischer Sesell | Die Hinfallende
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Werdegang: Obersteuerdirektor des neustädtischen Kreises; Herr auf Burg Ranis, Gröst, Brandenstein, Petzkendorf, Baumersroda.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

596 Rudolph Levin Marschall von (Herren-)Gosserstedt (Der Abschaffende)
† 1673-06-06 
GND-Nummer: 13972852X
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Weißer Wieder stoß | Die Hüft Schmertzen
Aufnahme: 1652
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Werdegang: Kursächs. Kammerrat. War in 1. Ehe (1632) mit Anna Gertrud v. Hagen vermählt, die ihm den Rittersitz Altengottern zubrachte und Mutter von 5 Söhnen, darunter Johann Adolph (FG 841), wurde; in 2. Ehe (?) vermählt mit Eleonora, geb. v. Werthern (1628-1677); Johann Adolph M. v. H. (FG 841) und seine Brüder trauerten um sie als Stiefkinder (Weißenfels 1680; FB Gotha: LP N 4° II, 00002 [06a] u. ö.). Ihre Tochte Anna Eleonora verehelichte sich mit Haubold Heinrich v. Starschedel (FG 848).
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

597 Carl von Friesen (Der Erwehlte)
* 1622  | † 1685 
GND-Nummer: 124861148
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Filipendelwurtz oder Steinbrech | Vielen Hilft
Aufnahme: 1653
Aufenthaltsort des Mitglieds: Henneberg
Wirkung: Hof- und Kirchenamt.
Werdegang: 1647 Domherr in Naumburg (Saale); Statthalter der Grafschaft Henneberg; kursächsischer Kammerrat.
Stand/Stellung: Adel; Statthalter der Grafschaft Henneberg.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

598 Christian II. von Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler (Der Geschenkte)
* 1637-06-22  | † 1717-04-26 
GND-Nummer: 120188651
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Himmelsthau oder Mannagras | Nähret wohl
Aufnahme: 1653, Weimar | Zusammen mit seinem Bruder Pgf. Johann Karl v. Bischweiler bzw. Gelnhausen (FG 599) von Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) aufgenommen. Vgl. FG 600–602. Er trug sich mit Wappen und Spruch ("Alles mitt Gott vndt der Zeit.") im Weimarer Wappenbuch ein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pfalz
Wirkung: Regent
Bildungsweg: Ausbildung durch Philipp Jakob Spener. Studium in Straßburg. Kavalierstour durch Frankreich, die Niederlande, England, Schweden u. die Schweiz.
Werdegang: Aus der Linie Zweibrücken-Birkenfeld. Folgte 1654 seinem Vater Pgf. Christian I. v. Bischweiler (Unter-Elsaß). Fungierte als Obrist des Schwäb. Reichskreises in der Schlacht von Mogersdorf 1664, trat aber später in frz. Dienste (1688 Generallt.). 1671 folgte er Pgf. Karl Otto in Birkenfeld (Nahe). Durch Heirat erwarb Ch. 1673 die Herrschaft Rappoltstein; nach dem Erlöschen der pfälz. Linie Zweibrücken gewann er Lützelstein (z. Tl.) u. Guttenberg.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b | HAB, PS A 16243

599 Johann Carl von Pfalz-Gelnhausen (Der Geachtete)
* 1638-10-17 Hagenau | † 1704-02-21 Gelnhausen
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Groß Biesenkraut | Wegen guten Geruchs
Aufnahme: 1653, Weimar | Zusammen mit seinem Bruder Pgf. Christian (II.) v. Bischweiler (FG 598) von Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) aufgenommen. Vgl. FG 600–602. Er trug sich im Weimarer Wappenbuch mit Wappen und Spruch ("Gottes verfügen mein genugen.") ein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pfalz
Wirkung: Regent
Bildungsweg: Von Philipp Jakob Spener unterrichtet. Studium in Straßburg. Fünfjährige Kavalierstour durch Frankreich, die Niederlande, England, Schweden u. die Schweiz.
Werdegang: Aus der Linie Zweibrücken-Bischweiler, Stifter der Linie der Herzöge in Bayern. Folgte 1654 mit seinem Bruder Pgf. Christian II. (FG 598) seinem Vater Pgf. Christian I. v. Bischweiler (FG 205), der ihm Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis, Hanau) 1681 u. 1683 als Deputat einräumte. Er kämpfte gegen Dänemark im Dienste seines Verwandten Kg. Karl X. Gustav v. Schweden, stritt gegen die Türken und auf ndl. Seite bei Seneffe (1674).
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

600 Georg Dietrich Zorn von Plobsheim (Der Leichternde)
† 1682 
GND-Nummer: 124724612
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Baum Samenkraut | Hitziges Hauptwehe
Aufnahme: 1653, Weimar | In Begleitung zweier junger Pfalzgrafen v. Bischweiler (FG 598 u. 599) u. a. (FG 601 u. 602) wurde Z. in die FG aufgenommen, wobei er sich mit seinem Wappen u. Spruch ("Waß einem gefällt, darnach er stellt.") in das Weimarer Wappenbuch eintrug.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Elsaß (Straßburg)
Wirkung: Hofmann
Werdegang: Stettmeister in Straßburg. Guter Bekannter und Kollege Moscheroschs (FG 436) in Straßburg.
Stand/Stellung: Adel aus dem Elsaß; Stettmeister.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

601 Carl Melchior Grodnitz von Grodno (Der Behütende)
GND-Nummer: 115732667
Bekenntnis:Protestant
Gesellschaftspflanze und -wort: Leber Balsam | Vor Wassersucht
Aufnahme: 1653, Weimar | Als Reisebegleiter der Bischweiler Pgf.en Christian (FG 598) u. Johann Carl (v. Gelnhausen) (FG 599) wurde G. zusammen mit diesen und mit Gottfried Dietrich (FG 600) bzw. Franz Ludwig Zorn v. Plopsheim (FG 602) in die FG aufgenommen, konnte sich auch in das Weimarer Wappenbuch mit seinem Wappen (In Rot ein rechter, eine silberne wehende Fahne haltender natürl., goldbekleideter Arm, d. i. v. Grodno; "Carl Melchior Grottnitz vn Grodno") und Spruch "Wen[n] Gott wil!" eintragen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pfalz
Wirkung: Hofmann u. Beamter. Staatspolitischer Schriftsteller u. Übersetzer: Er schrieb in Nachahmung von Barclays Argenis New-auffgeführter Geschicht-Seulen Erste [Andere] Ecke (1646/47), Teutsch gekleideter Regiments-Rath (1647), Observationes Politicae, Super nuperis Galliae motibus (1649; betr. Fronde; auch Schering Rosenhane zugeschrieben) u. veröffentlichte auf Wunsch des pfälz. Kf. Carl Ludwig 1657 seine schon zuvor geschaffene Übersetzung der Werke des "so viel gerühmte(n) Politische(n) Tacitus".
Bildungsweg: Wohl Jurist.
Werdegang: Wenn ihn Neumark auch als kurbayr. Geh. Rat bezeichnet, wird dies wohl als Ungenauigkeit aufzufassen sein, die den engen Kontakten der wittelsbachischen Höfen und der gemeinsamen fürstlichen Titulatur zuzuschreiben ist. G. stand der schwed. Partei nahe (Widmung an Kgn. Christina 1646 u. Pgf. Carl Gustav v. Kleeburg 1647 (FG 513, d. i. Kg. Karl X. Gustav), diente den protestantischen Wittelsbachern, 1657/ zumindest als kurpfälz. Reichsvikariatsrat.
Stand/Stellung: Neuadel (böhm. Adel für Tobias Grottnitzer „von Grodno“ d. d. Prag 7. 2. 1606); Reichsvikariatsrat.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

602 Franz Ludwig Zorn von Plobsheim (Der Weiche)
† nach 1653 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Groß Sternweyerkraut | Reiniget
Aufnahme: 1653, Weimar | In Begleitung zweier junger Pfalzgrafen v. Bischweiler (FG 598 u. 599) u. a. (FG 600 u. 601) wurde Z. in die FG aufgenommen, wobei er sich mit seinem Wappen u. Spruch ("Auff Gott meine Zuversicht.") in das Weimarer Wappenbuch eintrug.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Elsaß
Wirkung: Hofmann
Stand/Stellung: Adel aus dem Elsaß.
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

603 Caspar Heinrich Marschall von (Herren-)Gosserstedt (Der Geordnete)
† nach 1653 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Weiße Marienglöklein | Zum Frauenzimmer
Aufnahme: 1653
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

604 Otto Heinrich von Knorr (Der Weidende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Zinober Röselein | Die Augen mit Lust
Aufnahme: 1653
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Werdegang: 1655 hzl. sächs.-weim. Obristlt.
Stand/Stellung: Adel; Offizier
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

605 Georg Neumark (Der Sprossende)
* 1621-03-16 Langensalza (Thüringen) | † 1681-07-08 Weimar
GND-Nummer: 118587404
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Schwartzbraune gefüllte Nelken | Nützlich und ergetzlich
Aufnahme: 1653-09-22, Weimar | Aufnahme per "Einnehmungs-Brief" (Aufnahmeurkunde) vom 22. 9. 1653 und wohl auch durch das gewöhnliche Aufnahmeritual der "Hänselung" durch das 2. Oberhaupt der FG, Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5), wenig später.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Weimar/ Hzt. Sachsen-Weimar
Wirkung: Sekretär, Bibliothekar, Rats-Sekretär am Weimarer Hof. Seit 1655 Erzschreinhalter der FG unter deren 2. Oberhaupt, Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5); rettete die FG über die Zeit des "Interregnums" 1662-1667 in die Ägide des 3. und letzten Oberhaupts, Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), hinüber und verfasste die gedruckte Hauptquelle zu Geschichte, Zielen und Absichten der FG, den Neusprossenden Teutschen Palmbaum (1668). Musikalisch und dichterisch begabt mit literar. Versuchen in den verschiedensten Gattungen (mit eig. Vertonungen), spielte er unter Hz. Wilhelm die Rolle eines diesem eng verbundenen Weimarer Hofpoeten. N. trug damit zur Ausbildung einer virtuosen deutschen Kunstdichtung bei.
Bildungsweg: Anfangs Unterricht im Gymnasium zu Mühlhausen, spätestens seit 1632 im Henneberger Gymnasium in Schleusingen; 1636 Bezug der Lateinschule in Osterode, wohl 1641 des Gymnasiums Illustre in Gotha. Noch im September desselben Jahres Aufbruch in die Reise- und Studienjahre (1641-1652), mit den Stationen Hamburg, Kiel, Königsberg (1644-1649), wo er das Studium der Rechte aber ohne förmlichen Abschluss beendete; Thorn, Danzig (1651), erneut Hamburg (1651/52).
Werdegang: Nach der Kindheit und Jugend in Langensalza und Mühlhausen (1621-1641) und den Reise- u. Studienjahren (1641-1652) mit verschiedenen Anstellungen als Hauslehrer endlich 1652 Eintritt in den Weimarer Hofdienst, zunächst als Bibliothekar Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) in Weimar, später Aufstieg in der hzl. Kanzlei vom Registrator bis zum Sekretär des gesamternestin. Geheimen Ratskollegiums. N. erfuhr starke Förderung als Hofpoet; 1653 Erhebung zum kaiserl gekrönten Poeten; ab 1655 Erzschreinhalter der FG; ab 1673/74 Mitglied des Pegnesischen Blumenordens ("Thyrsis"); N.s literarische Tätigkeiten umfassen, beginnend mit dem Hamburger Erstlingswerk, dem Schäferroman Filamon (1642, erneut 1648), Gelegenheitsdichtungen, geistl. Lieder, Bukolik (tw. eigene Vertonung), Bühnenwerke, Verserzählungen, Fürstenspiegel und höfische Panegyrik, moraldidaktische Werke und geistl. Erbauungsdichtung, tw. zusammengefasst und neu verlegt in den Sammelwerken der Poetisch-Musikalischen Lustwäldchen (1652, fortgesetzt 1657) und dem Poetisch-Historischen Lustgarten (1666). Als Opitzianer legte N. mit seinen Poetischen Tafeln von 1667 auch eine Poetik (in 15 schematischen Lehrtafeln, gründlich kommentiert von Martin Kempe, FG 806) vor. Sein Neu-Sprossender Teutscher Palmbaum (1668) blieb das wirkungsmächtigste Selbstzeugnis der FG.
Stand/Stellung: Adel; Rats-Sekretär am Weimarer Hof
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b | HAB, PS A 15003

606 Heinrich Mortaigne dit de Pottelles (Der Willkommende)
† nach 1653 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Kanarienkraut mit dem Sahmen | Wegen seiner Anmuht
Aufnahme: 1653
Werdegang: Verwandter des schwed. bzw. hessen-kassel. Generals Gaspar Corneile de Mortaigne dit de Pottelles (FG 419), eines Flamen.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

607 Ludolf Lorenz von Krosigk (Der Erlabende)
* 1627-02-04 Hohenerxleben | † 1673-09-13 Treuenbrietzen
GND-Nummer: 103124098
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Hertzröselein Gras oder weiße Negelein | Ein schwaches Hertz
Aufnahme: 1653
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Bildungsweg: Ausbildung durch "praeceptores"; 1642 Ausbildung am Gymnasium zu Halle (durch Christian Gueintz, FG 361); 1645 U. Jena, Studium des Lateins, der Philosophie u. anderer Wissenschaften; 1652 Reisen, u.a. nach Straßburg; 1668 Reise nach England.
Werdegang: 1646 schwedische Kriegsdienste; 1653 Rittmeister i. d. frz. Armee; 1656 Quittierung des Dienstes, Rückkehr nach Straßburg; 1657 Obrist, später Generaladjudant in kurbrandenburg. Diensten; 1661 Hofmr. am baunschweig-wolfenbüttelschen Hof Herzogs Rudolph August (FG 754); 1665 Obristleutnant in braunschweig-calenbergischen Diensten, dann Obrist Hz. Georg Wilhelms in Celle; 1667 Führer braunschweigischer Hilfstruppen; 1671 Kammerherr Kfs. Friedrich Wilhelm v. Brandenburg (FG 401), 1672 Kriegsrat; Diplomatischer Gesandter (u.a. Niederlande, Kurpfalz, Hessen-Darmstadt, 1673 Stockholm u. Kopenhagen).
Stand/Stellung: Adel; Offizier; Hofamt
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b | HAB, PS A 11668

608 Friedrich von Boineburg gen. von Hohenstein (Der Putzende)
* 1631  | † 1686 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kraut Polium | Die rohte fließende Augen
Aufnahme: 1653
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen
Werdegang: Ksl. Obristlt.
Stand/Stellung: Adel

609 Ulrich von Dewitz (Der Liebäuglende)
† 1680-02-28 Odense auf Fünen (?)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Liebesäpfel der kleinen Ahrt | Genossen schadet
Aufnahme: 1653
Aufenthaltsort des Mitglieds: Dänemark
Wirkung: kgl.-dän. Hofjunker
Werdegang: Dänischer Obrist; 1657 Kapitän, seit Juli 1658 Major beim kgl.-dän. Leibregiment; 1668 Oberstlt., Kommandant der Festung Korsör; 1675 Kommandant von Kronborg, 1676 von Fredericia, 1678 von Frederiksfort, zuletzt in Odense auf Fünen.
Stand/Stellung: Adel; Hofamt
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

610 Joachim Dietrich von Levetzow (Der Glükliche)
* 1628  | † 1706 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Wundreinfarn | Heilet schnell
Aufnahme: 1653
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mecklenburg
Werdegang: Mecklenburg. Kammerrat und Hauptmann.
Stand/Stellung: Adel; Hofamt
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

611 Adolf Hans von Holstein (Der Geliebte)
* 1630-07-16  | † 1694-01-02 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Schwartz Coriander Samen | Von junge Weibern
Aufnahme: 1653
Aufenthaltsort des Mitglieds: Dänemark
Werdegang: In dänischen Diensten: 'Amtmand over Tondern og Apenrade, samt Justits- og Hofraad'.
Stand/Stellung: Adel; Hofamt
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

612 Nicolaus Nissen (Der Erstrekkende)
* 1627-05-29 Waldemarstoft | † 1684-04-19 Lehrbek
GND-Nummer: 120277395
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Kronen Kraut | Weit um sich
Aufnahme: 1653Wohl auf einer Reise mit Gf. Christian (v.) Rantzau (FG 278) in Halle aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Dänemark
Bildungsweg: Privatschule in Haistrup im Kirchspiel Bülderup; 1642 Schule in Lübeck; 1643 U. Helmstedt; 1647-49 Kavalierstour in die Niederlande, über Bremen und Groningen nach Amsterdam und Frankreich (Paris, Caen); dann bis 1651 Reise nach Kopenhagen, Leipzig, Dresden.
Werdegang: In Diensten Gf. Christians (v.) Rantzau (FG 278); 1657 königl. dänischer Kriegszahlmeister; 1658 Kriegskommissar in Flensburg und Jütland.
Stand/Stellung: In Diensten Gf. Christians (v.) Rantzau (FG 278).
Wappen/Portrait: Hzn. Anna Amalia Bibl. Weimar, Fol. 219b

613 Friedrich II. von Hessen-Homburg (Der Kleberichte)
* 1633-03-30 Homburg v.d. Höhe | † 1708-01-24 Homburg v.d. Höhe
GND-Nummer: 118535676
Bekenntnis:Lutherisch, ab 1670 Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Leinkraut | Helt an sich
Aufnahme: 1653
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Homburg
Bildungsweg: 1645 Marburger Hochschule, danach Genfer Akademie, bis 1653 Kavalierstour nach Frankreich u. Italien.
Werdegang: Schwed. Militärdienst: 1654 Ernennung zum schwed. Obristen, später Beförderung zum Generalmajor, Verabschiedung 1661; ab 1670 General der Kavallerie des brandenburg. Heeres; ab 1681 Regierung seiner Landgrafschaft.
Stand/Stellung: Reichsfürst (Paragiat)
Wappen/Portrait: HAB, PS A 9489

614 Wolfgang von Werthern (Der Heilbare)
* 1614-04-25 Frohndorf | † 1666-11-07 Weißenfels
GND-Nummer: 120823497
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Hundszung | Zu allen Wunden
Aufnahme: 1653
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen, Kurbrandenburg
Bildungsweg: 1628 U. Leipzig; 1631 Kavalierstour nach Frankreich (Straßburg, bis 1634), England u. Holland.
Werdegang: Erbherr auf Beichlingen, Frohndorff u. Neuheilingen; kursächs. Geh. Rat, Kammerherr, Obersteuer- u. des Bergrats Collegii Direktor, Oberhauptmann des erzgebirg. Kreises u. Hauptmann der Ämter Chemnitz, Augustusburg, Lichtewalde, Franckenberg, Sachsenburg, Neuensorga; ksl. Erbkammer-Türhüter; heiratete 1653 Anna Sophia v. Nostitz verw. v. Maxen

615 Veit Ludwig von Seckendorff (Der Hülfreiche)
* 1626-12-20 Herzogenaurach (bei Erlangen) | † 1692-12-18 Halle/Saale
GND-Nummer: 118760343
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Steinspargen | Vor waklende Zähne
Aufnahme: 1654Wohl während einer Gesandtschaftsreise aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Gotha
Wirkung: Staatsmann; Staatstheoretiker, Kirchenhistoriker, Redner, Gelegenheitsdichter. S. verfaßte zum 63. Geburtstag Hz. Wilhelms v. Sachsen-Weimar (FG 5) unter seinem Gesellschaftsnamen: Kurtzer und deutlicher Beweiß/ Daß weder die Verkündigung zukünfftiger Dinge/ aus der Bewegung des Gestirns/ ins gemein/ Noch insonderheit Die Anmerckung gewisser Jahre menschlichen Lebens ... Climacterici genennet werden/ Beständigen Grund habe (1660; nach C. Salmasius).— Teutscher Fürsten-Stat (1656 u. ö.); Schola latinitatis (1662); Justitia protectionis saxonicae in civitate Erffurtensis (1663); Compendium historiae ecclesiasticae ... in usum Gymnasii Gothani (1666 u. 1675; nur Geschichte des Alten Testaments v. S.); Teutsche Reden ... 1660. biß 1685 (1686, erw. 1691); Christen-Stat (1685, erw. 1692); Commentarius historicus et apologeticus de Lutheranismo Sive de reformatione religionis (1686), mit Supplementum (1689), vervollst. 1692; Politische und Moralische Discurse über M. Annaei Lucani dreyhundert ... Sprüche, und dessen ... Pharsalia ... ins deutsche gebracht (1695); Bericht und Erinnerung, Auff eine Schrifft ... Imago Pietismi (1713, Verteidigung Speners). Vertreter eines christlichen absolutist. Staats mit umfassender Wohlfahrtfürsorge, im Einklang mit der Politik Ernsts d. Frommen v. Sachsen-Gotha (FG 19), des Protektors S.s. Später von einem milden Pietismus unter dem Einfluß Speners geprägt.
Bildungsweg: Unterricht in Mühlhausen, Coburg u. Erfurt; 1640 Page Hz. Ernsts v. Sachsen-Gotha (FG 19), Gymnasium illustre Gotha; 1642-45 Philosophie, Geschichte, Theologie, Jura U. Straßburg; 1645 Fähnrich in der Leibgarde Lgf. Georgs II. v. Hessen-Darmstadt; Reise in die Niederlande 1645.
Werdegang: Hinrichtung seines Vaters als schwed. Obrist wegen Konspiration; dennoch schwed. Pension für die Mutter; Förderung des Studiums und Beratung S.s durch den schwed. Offizier Gaspard Corneille Mortaigne dit de Pottelles (FG419). 1645 Bibliothekar u. Hofjunker Hz. Ernsts v. Sachsen-Gotha; 1648 Kammerjunker; 1652 Hof- u. Justizienrat; 1656 Geh. Hof- u. Kammerrat; 1657 Richter am Hofgericht in Jena; 1664 Kanzler in Sachsen-Gotha; 1665 in Diensten Hz. Moritz' v. Sachsen-Zeitz (FG 450), Kanzler u. Konsistorialpräsident; 1669 kurfürstl.-sächsischer Geh. Rat; 1676 Landschaftsdirektor in Sachsen-Gotha, 1680 Landschafts- u. Steuerdirektor von Sachsen-Altenburg; 1677 kauft Gut Meuselwitz b. Altenburg; 1681 resigniert in Zeitz; Geh. Rat von Haus aus bei Hz. Johann Georg I. v. Sachsen-Eisenach (FG 424), 1692 kurbrandenburg. Geh. Rat u. Kanzler der U. Halle.
Stand/Stellung: Adel; Hof- und Justizienrat Hz. Ernsts I. v. Sachsen-Gotha (FG 19).
Wappen/Portrait: HAB, PS A 20107

616 Hans Hartmann von Erffa (Der Verhelffende)
* 1605-04-05 Helmershausen | † 1660-09-24 Coburg
GND-Nummer: 120470594
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Twalch | Zu gesunden Augen
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Altenburg
Werdegang: Obersteuereinnehmer, Landeshauptmann Hz. Friedrich Wilhelms v. Sachsen-Altenburg (FG 577); Kommandant zu Coburg; altenburgischer Rat.

617 Hans Heinrich von Lest (Der Glükkseelige)
* 1620-02-28 Ober-Rengersdorf | † 1664-01-06 Dresden
GND-Nummer: 115844708
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Knoten Graß | Jn der siebenden Zahl
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Oberlausitz
Werdegang: Hzl. sachs.-weimar. Rat; 1659 Teilnehmer an der Bestattungsfeier für Kfn. Magdalena Sibylla v. Sachsen als Gesandter Hz. Wilhelms v. Sachsen-Weimar (FG 5); später kfl.-sächs. Rat, Kammerherr, Hofmr. Prinz Johann Georgs (III.) v. Sachsen; Herr auf Ober-Rengersdorf (b. Rothenburg/ Ober-lausitz); um 1660 Kammerjunker Hz. Moritz' v. Sachsen-Zeitz (FG 450).

618 Caspar Kuhno Rudolf von Körbitz (Der Erlösende)
* 1621-06-21 Wendgraeben | † 1688-08-29 Moritzburg (a.d. Elster)
GND-Nummer: 115685774
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Streich oder Steinblume oder Rindsauge | Von der gelben Sucht
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Zeitz
Werdegang: Stiftshauptmann zu Zeitz u. Obersteuereinnehmer.

619 Georg Heinrich von Ende (Der Entleibende)
* 1624-11-07  | † 1665-02-05  
GND-Nummer: 124657273
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wolfswurtzel | Füchs und Hunde
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Naumburg
Werdegang: Herr auf Königsfeld. Oberhofgerichtsassessor zu Leipzig; am 19. 11. 1656 führt er als Hofmr. Hzn. Dorothea Maria, Gemahlin Hz. Moritz' v. Sachsen-Zeitz (FG 450); 1657 begegnet er als sächsisch-naumburg. Kammerjunker (in Georg Neumarks Fortgeplantztem Musikalisch-Poetischem Lustwald, Jena 1657).
Stand/Stellung: Adel; Hofamt. Steuerte Georg Neumarks Fortgeplantztem Musikalisch-Poetischem Lustwald (Jena 1657) ein Widmungsgedicht bei.

620 Dietrich von Pflug (Der Stechende)
* 1621-07-17 Oldenburg | † 1678-07-14 Burglemnitz/ Gft. mSchwarzburg
GND-Nummer: 130605999
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Jgels Knospen | Schmertzet/ aber lindert
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Gotha/ Hzt. Sachsen-Gotha
Wirkung: Regierungsämter
Bildungsweg: Von Jesuiten in Köln erzogen, später in Braunschweig. Studium der Philosophie u. Rechte an der U. Rostock.
Werdegang: Nach dem Studium in Altenburg, wo ihn Hz. Ernst I. v. Sachsen-Gotha (FG 19) kennenlernte und an seinen Hof in Gotha zog: Hofjunker, Kammerjunker, 1660 Haushofmr., 1673 Rat, Hofmarschall u. Obervormundschaftskommissar in Gotha. Seine überwiegend historische Bibliothek kaufte Hz. Ernst (FB Gotha: Chart. A Nr. 975).

621 Otto von Zastrow (Der Schaumende)
* 1632  | † 1693 
GND-Nummer: 121941639
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gauchblumen | Von verborgenen Wirkungen
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Zeitz
Werdegang: Kammerjunker in Zeitz; später Hofrat u. Amtshauptmann der hennebergischen Ämter.

622 Hans Hieronymus von Gersdorff (Der Stopfende)
* vor 1625  | † 1691-03-05 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Schmirnen Kraut | Ohne Mühe
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Lausitz/Kursachsen
Werdegang: Er erwarb im Herbst 1667 das Gut Schwarzbach u. starb als kursächsischer Oberstwachtmeister u. Kammerjunker.

623 Ludwig Heinrich Moritz von Pfalz-Simmern (Der Tugendhafte)
* 1640-10-01 Sedan | † 1674-01-03 (Bad) Kreuznach
GND-Nummer: 136238890
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Gefüllt gülden Leberkraut | Jnnerlich und äuserlich
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Pfalz-Simmern
Wirkung: Regent
Werdegang: Sohn und Nachfolger von Pfgf. Ludwig Philipp v. Simmern (FG 97), anfangs unter Vormundschaft u.a. von Kfst. Karl Ludwig v. d. Pfalz. Mit seinem kinderlosen Tod starb diese (jüngere) Nebenlinie Pfalz-Simmern bereits wieder aus.
Stand/Stellung: Reichsfürst

624 Sigmund Adam von Closen, Freiherr zu Haydenburg (Der Wohlbehagende)
GND-Nummer: 121952436
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Flachs Graß | Hat seine Wirkung
Aufnahme: 1654Closen trat hinter Pgf. Ludwig Heinrich Moritz v. Simmern (FG 623) in die FG ein u. stand vielleicht in dessen Diensten.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwäbische Linie des Geschlechts

625 Andreas von Pawel-Rammingen (Der Wohlversuchte)
* um 1600/10  | † nach 1654 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Berg Peterlein | Hilft in Noht
Aufnahme: 1654
Werdegang: Vermutlich aus Braunschweigischem bzw. Hamburger Patriziat stammend; evtl. ein Sohn von Andreas P. (ca.1575-1630), kurpfälz. Hofgerichtsrat, oder von dessen Vetter u. Schwager Carl P. (1568-1626), kurpfälz. Geh. Rat u. Hofmr.

626 Christoph Albrecht von Adelsheim (Der Vielwehrte)
* 1608  | † 1684 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Camelen Heu | Bösem Mund und Magen
Aufnahme: 1654

627 Ernst von der Groeben (Der Unvermeinte)
† 1699-08-19 Kolberg
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ließkolben Graß | Vor den kalten Brand
Aufnahme: 1654
Werdegang: Sohn von Isaak Ludwig v. d. Gr. (+ 1656), auf Kotzeband, Schloßhauptmann zu Berlin; Bruder von Levin Ludwig v. d. Gr. (FG 701); starb als Major.
Stand/Stellung: Adel, Offizier

628 Georg Heinrich (von) Tangel (Der Leibhaftige)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Citrullen oder Angarien | Leschet
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Werdegang: Am 19. 11. 1656 fungierte er als ein Marschall im Leichkondukt für Pz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 432).

629 Friedrich Apell von Lüttichau (Der Wohltätige)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Blaue Mäusöhrlein | Schärft das Gesicht
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weißenfels
Werdegang: Weißenfelser Kriegsmarschall u. Amtshauptmann zu Sangerhausen; Vater Christian v. Lüttichaus (FG 875).

630 Heinrich von Hake (Der Jüngere)
*  Bremen ? | 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Liebgraß | Belustiget die Augen
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Wirkung: Fürstl. Beamter. Außer seiner jurist. Disputation sind keine Schriften bekannt: Disputatio Inauguralis Continens Decades aliquot positionum Ex Iure Civili, Canonico, Publico & Feudali Depromptarum / Quarum defensionem ... In ... Rauracorum Academia, Pro Summis in Utroque Iure honoribus consequendis. Publice in se recipit, Henricus Hake. ... Octobr. An. MDCXLVII. ... Ort/Jahr: Basileae : Deckerus, 1647
Bildungsweg: 1647 U. Basel J. U. D.
Werdegang: 1665 fürstl. anhalt.-köthen. Kanzler u. Kammerdirektor.
Stand/Stellung: Geadelt 1686

631 Hans Heinrich Treusch von Buttlar (Der Achtbare)
* 1618  | † 1670-10-19 Will
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Waldhirschen | Von sondern Kräften
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Werdegang: kursächs. Major

632 Hans Eitel Diede zum Fürstenstein, Burggf. zu Friedberg (Der Lebende)
* 1624-10-16 Wellingerode (?) | † 1685-02-12 Friedberg (?)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Flußgraß | Jn steter Nässe
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Darmstadt
Werdegang: Ksl. und hess.-darmstädt. Geh. Rat, auch Burggf. zu Friedberg; Hauptmann der rheinischen Ritterschaft; Hofrichter zu Marburg; Oberamtmann zu Nidda.

633 Otto Wilhelm von Königsmarck (Der Hochgeneigte)
* 1639-01-05 Minden (Westfalen) | † 1688-09-15 Modon (Griechenland)
GND-Nummer: 104333316
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weißer Mangolt | Zur Höflichkeit
Aufnahme: 1654
Wirkung: General, Diplomat, Regierungsämter. Georg Neumark widmete ihm die 2. Abt. seines Fortgepflantzten Musikalisch-Poetischen Lustwalds (Jena 1657), darin er auch ein Glückwunschgedicht zu K.s Antritt des Rektorats der U. Jena am 25. 4. 1655 veröffentlichte. K. selbst steuerte der 1. Abt. ein Widmungsgedicht bei.
Bildungsweg: 1651 Universität Leipzig; Studium in Jena, 1654 Rector magnifico daselbst; Kavalierstour nach Tübingen, Straßburg, Basel, Genf, Blois und Angers; später nach Italien; später mehrfach Reisen nach Frankreich, Spanien, Portugal, sowie Italien und Niederlande.
Werdegang: Herr in Rotenburg und Neuhaus; 1661 außerordentlicher kgl.-schwed. Gesandter in England, 1666 in Frankreich; 1667 kurpfälz. Generalmajor; 1668 in frz. Diensten; nach 1672 königl.-schwed. Generalmajor der Reiterei und Vize-Gouverneur von Bremen und Verden, erneut schwed. Gesandter in Frankreich; 1676 königl.-schwed. Generalfeldmarschall-Leutnant, 1676 Generalgouverneur von Pommern, Wismar u. Rügen; nach 1682 Oberkommando über alle venezianischen Landtruppen.
Stand/Stellung: Schwed. Graf (zu Westerwick); General, schwed. General, Diplomat u. Gouverneur in den im Westfäl. Frieden Schweden zugesprochenen dt. Territorien.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 11358

634 Eberhard Grave von Graventhal (Der Taurende)
*  Hamburg ? | † 1688 
GND-Nummer: 115465820
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Braune WinterVeilchen  | Auch ungewartet
Aufnahme: 1654Aufnahme im Gefolge Gf. Otto Wilhelms v. Königsmarck (FG 633).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwed. Bremen-Verden
Wirkung: Verfaßte akademische lat. Schriften. Steuerte Georg Neumarks (FG 605) Fortgeplantztem Musikalisch-Poetischem Lustwald (Jena 1657) ein Widmungsgedicht bei. Justizbeamter
Bildungsweg: Stud. 1647–54 U. Jena, jurist. Lizentiat; 1657 J. U. D. (U. Basel)
Werdegang: Hofmr.; schwed. Richter zu Lehe (Bremerhaven), Justizrat in Stade, Kanzler der kgl. Gerichte ebd.
Stand/Stellung: Nobilitiert; Hofmr.; Richter

635 Wilhelm Schröter (Der Geeignete)
* 1609 Salzungen | † 1663 
GND-Nummer: 104077867
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Meyer | Den Gelbsüchtigen
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Gotha
Wirkung: Jurist; Regierungsamt.— Sachs.-goth. Gesandter am Reichstag 1. 5. 1654 zwecks Reform des an den Universitäten eingerissenen Pennalisierens. — 1660 Palatinat ad personam. Jurist. Veröffentlichungen, u. a. Informatorium Iuris ... Informatio Necessaria Ad Studium Iuridicum .. de universo Iure, singulisque eius partibus exactißime dispositis & declaratis perfectiori modo, & faciliori methodo discendis, tractandis (Schleusingae 1640 u. ö.); Vgl. auch Testimonium Oder Zeugnüs/ So ... Hr. Wilhelm Schröter/ Weitberühmter ICtus, Comes Palat. Caesar. und der Zeit Fürstl. Durchl. zu Sachsen-Gotha ... Raht und Cantzlar Aus Kayserl. ... Macht und Gewalt einer darinnen gemelten Person zu einen Kayserl. gekrönten teutschen Poeten creirt ... so geschehen zu Weimar den neunten[...] Iulii/ Anno 1662 ([Weimar]: Eylcker, 1662), betr. den weimar. Drechsler, Feuerwerker u. Dichter Marcus Heyden.
Bildungsweg: 1627 U. Jena; seit 1630 U. Altdorf. I. U. D. Diss. unter Erasmus Ungepaur: Exercitium Academicum, Continens Decuriam Stoicorum Principiorum, ex quibus quaedam Iuris Nostri Civilis loca difficilia enucleantur ... Academia Altdorffina (Altdorffi[i]1633). I. U. D. 1634
Werdegang: Amtmann in Königsberg, Franken, 1645 in Salzungen, 1647 sachsen-goth. Hof- u. Justitienrat; Gesandter auf dem Friedenskongress in Osnabrück; 1653 sachs.-eisnach. Gesandter am Reichstag in Regensburg; 1656 Gesandter in Frankfurt a. M., nachdem er von Hz. Ernst I. v. Sachsen-Gotha (FG 19) 1655 zum Konsistorialrat in Gotha befördert worden war; 1660 Geheimrat u. Kanzler in Gotha.
Stand/Stellung: Nobilitas litteraria; Geheimrat und Kanzler.

636 Ernst von Zaradeck (Zahradecky) (Der Vollführende)
† nach 1654 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Winterkresse oder Storbelskraut | gute Werke
Aufnahme: 1654
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schlesien
Werdegang: Aus Böhmen exulierter schles. Adel
Stand/Stellung: Adel

637 Günther Georg von Bünau (Der Unergründete)
* 1612  | † 1696 
GND-Nummer: 120538741
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Sirisch Ferulkraut | Trifft ungemerkt
Aufnahme: 1654
Werdegang: B. auf Meineweh stammte aus dem alten sächs. Adelsgeschlecht der von Bünau, das sich u. a. auch über Böhmen, Franken, Hessen und die Lausitz ausgebreitet hatte. Da in dieser Adelsfamilie die Söhne stets nur die Namen Günter, Heinrich oder Rudolf erhielten, bleibt in der biographischen Recherche stets ein Rest des Zweifels. 1669 und 1674 nahm B. als kfl.-sächsischer Kammerherr und Kammerrat an den Exequien der Herzogin Anne Marie und des Herzogs August d. J. v. Sachsen-Weißenfels teil (s. LP Stolberg 16225 u. 19507). In dieser Funktion wird B. auch in einer kursächs. Hofstaat-Ordnung von 1676 geführt (SLUB Dresden: MS. K. 5b, Bl. 127-141). Als er 1696 stirbt, erinnern Weissenfelsische Cypressen an seine Verdienste: eine Gedichtsammlung u. a. mit Beiträgen von Tobias Heidenreich, Johann August Olearius, Johann Schieferdecker und dem Weißenfelsischen Konzertmeister Johann Beer (LP Stolberg 6763).

638 Hans Julius von Burkersroda (Der Gewaltige)
* 1600-12-15 Kölzen | † 1665-03-27 Altenburg
GND-Nummer: 130595527
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Hirschpastenak | Zum Gift treiben
Aufnahme: 1655

639 Sueno Martialis von Württemberg-Oels-Juliusburg (Der Erleuchtende)
* 1629-01-01  | † 1656-05-09 Thoren
GND-Nummer: 123432960
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Habicht Kraut | Das dunkele Gesicht
Aufnahme: 1655
Aufenthaltsort des Mitglieds: Württemberg-Oels
Werdegang: Schwed. Kriegsdienst.

640 Carl Ursinus von Anhalt-Bernburg (Der Kommende)
* 1642-04-18 Bernburg | † 1660-01-04 Parma
GND-Nummer: 104173394
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Halskraut | Dem Halse zu Hülfe
Aufnahme: 1655Vermutlich während einer Reise mit seinem Vater F. Christian II. (FG 51) an deutsche Höfe in Weimar aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg
Bildungsweg: 1654 begleitet er seinen Vater F. Christian II. (FG 51) auf einer Reise durch die Niederlande u. zu einigen fl. Höfen in Deutschland, vermutlich auch Weimar, wo es zu seiner Aufnahme gekommen sein dürfte; 1658-60 Reisen nach Italien (Padua).

641 Ernst Dietrich von Röder (Der Diensthafte)
* ca.1610  | † 1686 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Thymseiden | Allen Schwermühtigen
Aufnahme: 1655Vermutlich mit F. Carl Ursinus v. Anhalt-Bernburg (FG 640) bei einer Reise F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) durch die Niederlande u. Deutschland in Weimar aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Ft. Anhalt-Bernburg
Werdegang: aus einer in Harzgerode begüterten adligen Familie; Sohn von Wolf Dietrich v. Roeder (gest. 1627) u. Maria v. Rothschütz (Roschitz); erbgesessen in Harzgerode; um 1628/36 Hof- und Kammerjunker bei F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51)
Stand/Stellung: Adel; fl. anhalt-bernburg. Hofmann.

642 Jost Rudolf von Berckefeld (Der Geehrte)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Kräntzlein von groß Sammetblumen | Wünschet nichts mehr
Aufnahme: 1655Von Neumark Birkefeld genannt
Werdegang: Aus einem im Ft. Grubenhagen ansässigen Geschlecht.
Stand/Stellung: Adel

643 Christian I. von Sachsen-Merseburg (Der Kröhnende)
* 1615-10-27 Dresden | † 1691-10-18 Merseburg
GND-Nummer: 104174420
Bekenntnis:protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Epheu um eine Pyramide gewunden | Das Ehrenlob
Aufnahme: 1655
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Merseburg
Werdegang: dritter Sohn von Kft. Johann Georg I. v. Sachsen (1585-1656); 1657 erbte aus der Teilung des väterlichen Herrschaftsbereichs das Hzt. Sachsen-Merseburg (hauptsächl. bestehend aus dem säkularisierten Bistum Merseburg).
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: HAB, PS A 18350

644 Hans Albrecht Stierling von Achyll (Der Gewehnte)
* 1625-05-24 Güstrow | † 1663-03-18 Merseburg
GND-Nummer: 128874414
Bekenntnis:protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weiße Winter Veilchen | Zu kalter Wintersluft
Aufnahme: 1655vermutl. gemeinsam mit seinem Dienstherrn, Hz. Christian v. Sachsen-Merseburg (FG 643).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Merseburg
Wirkung: Die Abdankung bei seinem Begräbniss hielt "Der Schneeweiße" Carl v. Dieskau (FG 646) [VD17 39:110489E].
Bildungsweg: Schulen zu Lauban u. Görlitz, dann 1643 Univ. Gröningen (bis 1646)
Werdegang: aus der urspr. schott. Familie Stirling of Achill (Auchyl) stammend; Sohn von Baron Walter Stirling, der nach Mecklenburg kam, hzl. Rat in Güstrow bei Hz. Johann Albrecht (FG 158) wurde, dann in dän. Dienste trat und 1626 als Obristltnt. in der Schlacht bei Lutter am Barenberge fiel, aus dessen Ehe mit Anna v. Saltza a.d.H. Ebersbach (in der Oberlausitz); nach dem frühen Tod der Eltern bei seinem mütterl. Onkel, Hiob v. Saltza auf Ebersbach, Amtshauptmann des Görlitzer Kreises im Mgt. Oberlausitz, erzogen; wurde 1648 hzl. sachsen-merseburg. Kammerjunker, dann 1650 Hof- u. Stallmeister, schließlich 1657 Geh. Rat u. Hofmarschall, Geheimrat sowie zugleich Obereinnehmer der Land- u. Tranksteuer im Kft. Sachsen; Erbherr auf (Alt-)Scherbitz; wurde am 14.04.1663 mit einer LP durch den Superintendenten Georg Berlich in der Domkirche zu Merseburg beigesetzt. Die 1653 geschlossene Ehe mit Margarethe Hedwig v. Buchwald blieb kinderlos. - Die Adelslexika führen ihn unter dem Namen "Achill von Stierling", selbst schrieb er sich hingegen "Stierling von Achyl(l)", wie er auch in seiner LP bezeichnet wurde
Stand/Stellung: Adel; hzl. sachsen-merseburg. Rat u. Hofmarschall; kursächs. Obersteuereinnehmer

645 Wolf Rudolf von Ende (Der Überhäufte)
† 1678 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Carthauser Neglein | Mit guten Werken
Aufnahme: 1655
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Werdegang: Kursächsischer Kammerrat u. Bergrat, Amtshauptmann zu Nossen (Kr. Meißen) und Obersteuereinnehmer.

646 Carl von Dieskau (Der Schneeweiße)
* vor 1597  | † 1680 
GND-Nummer: 103100474
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weiße gefüllte Monblühte | Vor Sonnenbrand
Aufnahme: 1655
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Merseburg
Wirkung: Trug 1663 als "Der Schneeweiße" zur Leichenpredigt für Hans Albrecht Stierling v. Achyll (FG 644) bei [VD17 39:110489E]; trug ein Madrigal zur LP auf Pzn. Magdalena Sophie v. Sachs.-Merseburg (1651-1675) bei, der ältesten Tochter von Hz. Christian (FG 643) [VD17 547:631629Y].
Werdegang: Herr auf Creypau; fl. sächs. Hofmarschall zu Merseburg.
Stand/Stellung: Adel

647 Balthasar von Schrattenbach (Der Versichernde)
GND-Nummer: 1058892762
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: – | Vor viertägige Fieber
Aufnahme: 1655
Werdegang: Wahrscheinlich aus Altersgründen nicht identisch mit dem in 390702 u. 481010 bezeugten Exulanten Balthasar v. Schrattenbach, der zurückgezogen in Bremen lebte und ein alter Bekannter F. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) war.
Stand/Stellung: Österreich. Adel.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 19597

648 Johann Friedrich d. Ä. von Hohenlohe-Neuenstein (Der Streitbare)
* 1617-07-31  | † 1702-10-17 Öhringen
GND-Nummer: 104194871
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Löwenfuß | Ohne Furcht
Aufnahme: 1655
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hohenlohe-Neuenstein
Werdegang: Gf. v. Hohenlohe u. Gleichen; 1641 bzw. 1684 u. 1698 in Öhringen, Wickersheim, Neuenstein u. Künzelsau.

649 Moritz von Bentheim-Tecklenburg (Der Vielgeliebte)
* 1615-05-31 Rheda | † 1674-02-25 Tecklenburg
GND-Nummer: 1020091118
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Großer Erdbind | Wieder den Schlag
Aufnahme: 1655
Aufenthaltsort des Mitglieds: Tecklenburg-Rheda
Bildungsweg: Hohe Schule (Gymnasium) zu Burgsteinfurt; Kavallierstour durch die Niederlande, Frankreich und England
Werdegang: Folgte seinem Vater, Gf. Adolf (1577-1623), in der Gft. Bentheim-Tecklenburg und der Ht. Rheda, anfangs unter Regentschaft seiner Mutter; 1629/54 erbte er zudem die Gft. Limburg; er wuchs bei seinem Onkel, Gf. Wilhelm Heinrich von bentheim-Steinfurt (FG 11) auf; 1634 übernahme er selbst dei Regentschaft; 1636 vermählt mit Fn. Johanna Dorothea v. Anhalt-Dessau (1621-1695). Von ihren drei Söhnen und acht Töchtern folgte ihm Johann Adolf (FG 882) in der Regierung nach.
Stand/Stellung: Reichsgraf (Regent)

650 Ernst Wilhelm von Bentheim-Bentheim (Der Vielmögende)
* 1623-12-06 Bentheim | † 1693-08-26 Bentheim
GND-Nummer: 104235217
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Wirbeldost | Bey den Traurigen
Aufnahme: 1655
Aufenthaltsort des Mitglieds: Bentheim
Werdegang: folgte seinem Vater, Gf. Arnold Jobst (1580-1643), in den Gft.en Bentheim und Steinfurt nach. Nach seinem Tod wurde sein Besitz geteilt unter seinem Sohn Gf. Ernst (in Steinfurt) und seinem Neffen Gf. Arnold Moritz Wilhelm (in Bentheim).
Stand/Stellung: Reichsgraf

651 Johann Georg von Rechenberg (Der Vorbehaltene)
* 1610-10-01 Cunnersdorf (Oberlausitz) | † 1664-03-28 Dresden
GND-Nummer: 120159481
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wallwurtzel | Vor tapfere Leute
Aufnahme: 1655
Aufenthaltsort des Mitglieds: Dresden
Wirkung: Regierungs- und Hofamt.
Werdegang: Zur Zeit der Aufnahme kfl.-sächs. Geh. Rat und Oberhofmarschall. Zu seiner Leichprozession am 2. 6. 1664 steuerte der kursächs. Geh. Rat u. Kanzler Gebhard Heinrich v. Miltitz eine Abdankungsrede bei. Gedruckt in Johann Riemers Standes-Rhetorica Oder Vollkommener Hoff- und Regenten-Redner (Leipzig 1685, S. 341-346).
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat u. Oberhofmarschall.
Wappen/Portrait: StaBI Berlin - PK: 2 in: 4" Ee 705-1109

652 Matthias von Wolzogen auf Missingdorf (Der Andeutende)
* 1588  | † 1665-01-01 Oldenburg
GND-Nummer: 1033723975
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Mutterwurtz | Den verletzten Ohrt
Aufnahme: 1656
Aufenthaltsort des Mitglieds: Oldenburg
Bildungsweg: 1613 U. Siena.
Werdegang: Gfl. oldenburg. Geh. Ratspräsident.

653 Anton von Aldenburg (Der Geschätzte)
* 1633-02-01 Varel | † 1680-10-27  Varel
GND-Nummer: 115466975
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Welsche Veilchen | Vieler Tugend wegen
Aufnahme: 1656
Aufenthaltsort des Mitglieds: Oldenburg
Werdegang: außerehel. Sohn von Gf. Anton Günther v. Oldenburg (FG 351); von Ks. Ferdinand III. legitimiert und in den Reichsfreiherrenstand erhoben, später Reichsgraf 1653 (15.7.); dän. Grafenstand 1674; aus der Erbmasse des Vaters, des letzten Grafen v., Oldenburg, erhielt er die Herrschaften Kniphausen u. Varel; er war kgl. dän. Geh. Rat, Ritter des Elephantenordens, kgl. dän. Statthalter der Gft. Oldenburg u. Delmenhorst.
Stand/Stellung: Reichsgraf

654 Johann Enno von Grotthuß (Der Verrichtende)
† 1666 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Jven Kraut | Ein gutes Werk
Aufnahme: 1656

655 Wolf Christoph von Breitenbauch, Herr auf Burg Ranis, Brandenstein, Gröst u. Petzke (Der Verursachende)
* 1631-04-05 Burg Ranis | † 1672-04-01 bei Schlettwein
GND-Nummer: 121091465
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gelbe Rüben | Essenslust
Aufnahme: 1656
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Werdegang: Kursächsischer Kammerjunker.

656 Christoph von Kropff  (Der Zuschliessende)
* 1629-11-20 Voigtstal | † 1692-05-17 Jesuborn
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wilde Röhte | Frische Wunden
Aufnahme: 1656
Werdegang: Gfl.-schwarzburg. Berghauptmann, Gesandtschaftsrat und Jägermeister; 1667Anwartschaft einiger Lehnsgüter in Wispenstein bei Gandersheim; fl.-reuß. Rat in Gera; Herr auf Zeutsch (Saale), Nieder-Krossen u. Töpfer.

657 Ernst Albrecht von Eberstein (Der Wohlverdiente)
* 1605-06-06 Gehofen | † 1676-06-09 Neuhaus (Kr. Sangershausen)
GND-Nummer: 119523507
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Feldpoley | Heilet wunderlich
Aufnahme: 1656
Aufenthaltsort des Mitglieds: Dänemark
Werdegang: Dänischer u. kursächs. Generalfeldmarschall; Erb- u. Gerichtsherr auf Gehofen, Neuhaus, Paßbruch, Breitungen, Friedrichshof; Inhaber der gfl. Mansfelder Ämter Leinungen u. Mohrungen; Ritter des dänischen Elephantenordens; geh. Kriegsrat, Kammerherr u. Oberst zu Ross und Fuß.

658 Sebastian Beer (Der Vielgeübte)
* 1609-07-19 Lauffen | † 1659-10-30 Altenburg
GND-Nummer: 124974716
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Rohte Margenrößlein | Jn heilsamer Wirkung
Aufnahme: 1656
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hzt. Sachsen-Altenburg
Bildungsweg: Studium der Rechte in Altdorf, dort Erwerb des Doktorgrades.
Werdegang: Hofgerichtsadvokat in Jena; Syndikus in Magdeburg; Hofrat u. Konsistorialpräsident in Altenburg; zur Zeit der Aufnahme hzl. Kammerpräsident in Diensten von Hz. Friedrich Wilhelm v. Sachsen-Altenburg (FG 577).
Stand/Stellung: Kammerpräsident
Wappen/Portrait: HAB, PS A 1199

659 Antoine de Charreard (Der Unbekandte)
* 1618 (Dauphiné) | † 1669-10-10 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:kathol., dann evang.
Gesellschaftspflanze und -wort: Massilisch Laserkraut | Wird sich erweisen
Aufnahme: 1656
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Hofmann
Bildungsweg: Page Gaspards de Coligny, Marschall v. Frankreich, im Hzt. Mantua
Werdegang: aus hugenott. Familie, die aus Frankreich geflohen war; diente in der poln. Leibgarde u. unter den vom poln. König dem Kaiser geschickten Truppen, sodann unter Johann Werth in der kurbayer. Armee. Im hohenloh.-neuenstein. Hofdienst, sodann Begleiter Gf. Krafts v. Hohenlohe-Langenburg in Italien. Konversion. Ch. wurde Hofmeister eines jungen Herren v. Limpurg, der an der Akademie in Saumur starb. Auf Empfehlung seines Patenonkels, Hz. Henri de la Tremoille, schickte Hz. Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5) ihn mit seinem Sohn Bernhard v. Sachsen-Jena (FG 427) auf eine Tour durch Deutschland u. Frankreich. Ch. wurde dessen Haushofmr. Am 19. 11. 1656 trug er im Leichkondukt Pz. Friedrichs v. Sachsen-Weimar (FG 432) einen diamantenen Kranz.
Stand/Stellung: Adel; Offizier; Hofmr.

660 Johann Dietrich von Kunowitz (Der Vollziehende)
* 1624-02-23 Stade | † 1700 Kassel
GND-Nummer: 104133309
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Heidrettich | Was er beschleust
Aufnahme: 1656
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Wirkung: Staatsmann; Übersetzer; Büchersammler. S. CORNELJUS NEPOS Oder Aemilius Probus ... gedolmetschet Durch den Vollziehenden/ Der Hochlöblichen Fruchtbringenden G u. ö.esellschafft Mitglied (Cassel 1685, 1665).
Werdegang: Lgfl. hessen-kassel. Geh. Rat u. Regierungspräsident.
Stand/Stellung: Adel (Frh.; Grafenstand d. d. Wien 20. 5. 1680); Geh. Rat; Regierungspräsident
Wappen/Portrait: HAB, PS A 11753

661 Paul Klein von Gleen (Der Vermögende)
* 1596 "Vorst Prunn" (Österreich) (evtl. Fürstenbrunn a.d. Glan) | † 1686-04-15 Magdala (b. Jena)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Feig Bohnen | Schaden zu wehren
Aufnahme: 1656
Wirkung: Georg Neumark (FG 605) widmete ihm die 3. Abt. seines Fortgepflantzten Musikalisch-Poetischen Lustwaldes, Jena 1657.
Werdegang: Besitzer des Rittergutes Magdala (sö. von Weimar); Obristlt. Am 19. 11. 1656 schritt er im Leichkondukt für Pz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 432).
Stand/Stellung: Geadelt d. d. Regensburg 7. 7. 1653; kgl.-schwed. Obristlt. zu Ross.

662 Nicolaus von Gersdorff (Der Vorbauende)
* 1629-06-09 Doberschütz | † 1702-08-23 Dresden
GND-Nummer: 102532966
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Große Wasserrauken | Schädlichen Zufällen
Aufnahme: 1656
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen und Polen
Werdegang: polnischer und kursächsischer Geh. Ratsdirektor; 1672 Freiherrenstand
Wappen/Portrait: HAB, PS A 7665

663 Christian Adolph von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Franzhagen (Der Vielgerühmte)
* 1641-06-03  | † 1702-01-11 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Schlangen Kürbiß | Die Hitze zu dämpfen
Aufnahme: 1656
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Sonderburg (?)

664 Stoislaff von der Osten (Der Unscheltbare)
† 1665 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Coloquinten | Nur recht gebrauchet
Aufnahme: 1656
Aufenthaltsort des Mitglieds: Rügen
Bildungsweg: Studium
Werdegang: Hofmr. des Hz.s v. Schleswig-Holstein-Sonderburg; Deputierter aus Rügen in verschiedenen Landtagen; 1664 Abgesandter der Landschaft an den königl.-schwed. Hof.

665 Gottschalk Wonsfleht (Der Wolbekandte)
* 1653 mündig  | † 1683-02 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Erbsen | Reichen und Armen
Aufnahme: 1656
Aufenthaltsort des Mitglieds: Dänemark
Werdegang: 1657 dän. Kornett in Hans Ahlefeldts Regiment, kaufte 1665 Kriseby.

666 Johann Rudolf Schmid, Freiherr von Schwarzenhorn (Der Verdiente)
* 1590-04-21 (Taufe) Stein am Rhein (Kanton Schaffhausen) | † 1667-04-02 Wien
GND-Nummer: 108194221
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Blau gülden Leberkraut | Kein geringes Lob
Aufnahme: 1656Auf Vorschlag Herrn Johann Wilhelms v. Stubenberg (FG 500), der auch Sch.s Reimgesetz dichtete, in die FG aufgenommen. St. nannte ihn 1655 "aartlicher Greiß welcher von Geburt ein Schweitzer, von Handtierung ein Mahler", er sei "vieler Sprachen der Türkischen, Wälsch-, französisch- und Latinischen fein erfahren, und in Geschichten wohl belesen". Im Weimarer Wappenbuch steht sein Name u. das Aufnahmejahr mit seinem vollen Titel, dem Wappen und statt der eigenen Eintragung der vom Kaiser verliehene Wappenspruch "Junctum Aquisae mirare Draconem".
Aufenthaltsort des Mitglieds: Aus der Schweiz; Österreich; Istambul.
Wirkung: Diplomat; Beamter der Zentralverwaltung.
Bildungsweg: Aus einem Geschlecht der Stadt Stein am Rhein stammend, soll Sch. die Schule zu Stein besucht, aus einer Goldschmiede- oder Kaufmannslehre entlaufen und folglich im Dienste eines Offiziers in Italien gelebt, auch 1602-06 in Verona Malerei und schöne Wissenschaften gelernt haben. 1606 oder 1608 geriet er in türk. Sklaverei, lernte Türkisch, diente ksl. Botschaftern um 1612/24 als Dolmetscher und wurde endlich befreit und nach Wien geschickt.
Werdegang: 1627 unter Gefahren zum Sultan geschickt, bewährte sich Schmid so, daß er 1629–1644 als ksl. Rat und Resident an der ottomanischen Pforte wirken durfte (in Diensten Georg Adams v. Kuefstein [FG 540]). 1647 Erhebung zum Frh. v. Schwarzenhorn, wirkl. Hofkriegsrat u. Waldmeister in Oberösterreich; 1649 übernahm er wieder das diplomat. Amt in Istambul; 1650 Großbotschafter; 1656 Hofkriegsratdirektor; Herr zu Nikolsort u. St. Margarethen a. d. Wien.
Stand/Stellung: Freiherr; Hofkriegsratsdirektor.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 19337

667 Hans Hermann von Biesenrodt (Der Verbietende)
* 1622-09-07 Wengelsdorf | † 1665-11-12 Frankenhausen
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Erven | Das Jukken
Aufnahme: 1656
Aufenthaltsort des Mitglieds: Jüterbog
Wirkung: Regierungs- und Hofamt.
Werdegang: Hzl. sachs.-weißenfels. Oberschenk, Hofmr., Hauptmann u. Direktor im Amt Jüterbog; 1657 begegnet er als gfl. schwarzburg. Rat u. Hofmr. in Rudolstadt (s. die Widmung der 3. Abt. in Georg Neumarks [FG 605] Fortgepflantztem Musikalisch-Poetischen Lustwald, Jena 1657).
Stand/Stellung: Adel; Rat u. Hofmeister.

668 Ferdinand Maximilian von und zu Sprinzenstein (Der Stiftende)
* 1625  | † 1678-05-17 Wien
GND-Nummer: 139320121
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Scorpionkraut | Was gutes
Aufnahme: 1656Zusammen mit Frh. Johann Rudolf Schmid v. Schwarzenhorn (FG 666) u. Frh. Gottlieb v. Windischgrätz (FG 669) von Herrn Johann Wilhelm v. Stubenberg (FG 500) zur Aufnahme vorgeschlagen und auch rezipiert. Der stellte 1655 den jungen Grafen als "des keyserl. Prinzen Leopold-Ignatzens Kämmerer" vor, "ein gelehrter Herr und trefflicher Latinischer Dichter."
Aufenthaltsort des Mitglieds: Niederösterreich (Wien)
Wirkung: Beamter der ksl. Verwaltung; lat. Dichter; 1671 erbl. Hofpfalzgrafenamt.
Werdegang: Nachfahre des 1530 zum Frh. v. u. zu Sprinzenstein von Ks. Karl V. erhobenen konvertierten jüd. Leibarztes Paolo Riccio (Ricius). 1656 niederösterreich. Regierungsrat; 1658 Landschafts-Herrnstandsverordneter; 1665 österreich. Hofkanzler, ksl. Geh. Rat u. Obersthofmarschall; 1668 Landesmarschall in Niederösterreich, Generallandobrister in Nieder- u. Oberösterreich und Präsident des Staatsrats. Auf Neuhaus, Rosenburg, Horn, Drosendorf usw.
Stand/Stellung: Adel (Reichsgrafenstand d. d. 2. 7. 1646); Regierungsrat u. a. aus einem jüdischen Geschlecht (Ritz v. Grub aus Südtirol), das am Hof Ks. Maximilians I. wirkte. Schloß Sprinzenstein liegt im westlichen Mühlviertel. Sprinzenstein, Reichenstein, Neuhaus. Die Familie starb 1679 im Mannesstamm aus.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 20833

669 Gottlieb Amadeus von Windischgrätz (Der Kühne)
* 1630-03-13 Regensburg | † 1695-12-25 Wien
GND-Nummer: 119220318
Bekenntnis:Lutherisch, seit 1682 katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Spanische Alißen | Mit Ursachen
Aufnahme: 1656 (1657)Zusammen mit Johann Rudolf Schmid v. Schwarzenhorn (FG 666) u. Gf. Ferdinand Maximilian v. Sprinzenstein (FG 668) von Herrn Johann Wilhelm v. Stubenberg (FG 500) in einem Brief an Harsdörffer (FG 368) am 15. 3. 1655 zur Aufnahme vorgeschlagen. Der Vorgang konnte erst 1657 abgeschlossen werden. Im Weimarer Wappenbuch ist W. aber am 8. 10. 1656 mit Wappen, Unterschrift und Datum eingetragen: "Tugend, Weißheit und Verstand | die regiren Leut’ und Land. Gottlieb von Windischgrätz Freyherr, und Erblandstallmeister in Steur." — Mitglied des Ordens vom Goldenen Vlies.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Österreich (Wien)
Wirkung: Förderer Birkens (FG 681), der vor allem durch ihn die lang ersehnte Mitgliedschaft in der FG erlangte. Zwei handschriftliche Gedichtbücher, aus denen Werke in die Aramena und Octavia Hz. Anton Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 516) eingingen, bezeugen W.s poet. Aktivitäten. Birken verbesserte anfangs W.s Poeme. Er verdankte W. auch die Erteilung des Hofpfalzgrafenamtes, den Auftrag zur Abfassung des Ehrenspiegels u. a. Birken verfaßte zu W.s Hochzeit eine große Prosaekloge, Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft (1665).
Bildungsweg: Standesgemäße Ausbildung durch Hauslehrer; Kavalierstour (1648-51) über die Schweiz nach Frankreich u. Italien.
Werdegang: 1656 Mitglied des Reichshofrats; 36 Sondergesandtschaften im Auftrag des Kaisers, u.a. nach England, Dänemark, Schweden u. 1670 an den Hof Ludwigs XIV.; 1665 ksl. Kämmerer; 1683-88 ksl. Prinzipalkommissar am Reichstag zu Regensburg; 1691-93 ksl. Gesandter beim Kongreß der Alliierten im Haag; 1692 Obersthofmarschall, 1693 Reichsvizekanzler; literarische Tätigkeiten im Bereich der Lyrik (u.a. geistl., poetolog., aktuellen, v. a. erot. Inhalts, teilw. anonym gedruckt); poet. Lehrmeister Sigmund v. Birken.
Stand/Stellung: Adel, Reichsgraf (seit 1684 mit Sitz u. Stimme auf der Grafenbank); ksl. Obersthofmarschall u. Reichsvizekanzler.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 24140

670 Johann Esche von Wallwitz (Der Verbannende)
*  Dessau | † 1660-01-01 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Leberkraut | Allerley Fieber
Aufnahme: 1656
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Bernburg (?)
Bildungsweg: 1640/45 Univ. Leipzig
Werdegang: Fl.-anh.-bernburg. Wittumsrat u. Hofmr., hzl. sachs.-gothaischer Rat.
Stand/Stellung: Fl.-anh.-bernburg. Wittumsrat u. Hofmr.

671 Sten Nilsson Bielke (Der Hochwehrte)
* 1624-08-08 Åbo | † 1684-09-08 Stockholm
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Kleine Birn Cucumern | Treibet das Böse
Aufnahme: 1656
Bildungsweg: 1621 U. Siena.
Werdegang: aus der Familie der Freiherren v. Bielke (Nr.6); jüngster Sohn von Nils Turesson B. (1569-1639), Reichsrat u. Assessor des Svea Hofgerichts sowie Präsident des Åbo Hofgerichts; Sten B. diente für die kgl.-schwed. Admiralität als Kapitän (1649) bzw. Major (1652), wurde 1654 Vizeadmiral u. Admiralitätsrat u. 1657 Admiral sowie Reichsrat; während der Vormundschaftsregierung für Kg. Karl XI. (1660-1672) war er Präsident der Reduktionskommission (1655/63), 1667 wurde er Reichsschatzmeister, 1675 Präsident des Bergkollegiums u. 1680 des Staatskontors; er war mehrfach mit diplomatischen Aufgaben betraut, u.a. als Gesandter an den Ks. (1655) u. Kursachsen (1656); war kgl.-schwed. Gesandter bei den Friedesnverhandlungen von Roskilde 1658 u. Kopenhagen 1660 sowie bei den Verhandlungen um die Verlängerung des schwed.-französ. Bündnisses 1672
Stand/Stellung: Kgl.-schwed. Vizeadmiral.

672 Johann Heinrich  Nothafft Graf von Wernberg (Der Nachsuchende)
* Blaibach b. Kötztin 1604-0  | † Wien 1665-07-02 
GND-Nummer: 128722266
Bekenntnis:Lutherisch, seit 1620/23 katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Kleine Erdkastanien | Was mich nehrt
Aufnahme: 1656-06Nachdem Herzog Wilhelm v. Sachsen-Weimar (FG 5) zunächst Gf. Georg Adam v. Kuefstein (FG 540) und danach den Herrn Johann Wilhelm v. Stubenberg (FG 500) zur Aufnahme N.s Vollmacht erteilt hatte, wollte der soeben erst reziperten Frh. Gottlieb v. Windischgrätz (FG 669) die Aufgabe übernehmen, jedoch erteilte der Herzog Stubenberg den Auftrag. N. verfaßte einen Dankesbrief und sandte sein gemaltes Wappen mit Spruch und Unterschrift über Windischgrätz an den Erzschrein. Obwohl er eine Imprese nicht malen lassen konnte, findet sich ein Reimgesetz auf seine Pflanze (Erdkastanien). Im Weimarer Wappenbuch ist N. erst am 26. 8. 1657 mit Wappen, Unterschrift und den Versen eingetragen:„___ was mich nehrt | Und doch die Tugend ehrt | das acht ich billiech Ehrenwehrt.“
Aufenthaltsort des Mitglieds: Wien; Kurbayern
Wirkung: Hofbeamter. N. verfaßte einen kleinen Tractatuum aliquot Architectonico-militarium accurata Dispositio: Das ist: Ungefährliche doch fleissige Ab- und Außtheilung etlicher Baw: und Kriegstractat, So künfftig/ vilen Cavalliren zugefallen/ an das Liecht gelangen möchten (1628), veröffentlichte außerdem viele juristische Schriften in "Aholmingischen Strittsachen" und über ein von ihm errichtetes Fideikommiß. Erhalten sind Memorialbücher mit seinen Eintragungen.
Bildungsweg: Da der Vater, Wolf Albrecht, bereits 1621 verstarb, unterstand er der Vormundschaft Sigmund Portners u. Hans Poyßels. 1623 Universität Ingolstadt.
Werdegang: 5. 11. 1630 Wirklicher Reichshofrat; 23. 9. 1632 Reichsfreiherrenstand, 1637 Reichsgrafenstand; 20. 10. 1656 Rat u. Kämmerer u. Rat Kf. Ferdinand Marias v. Bayern; 1659 Erbmarschallamt des Bistums Passau durch Ehz. Leopold Wilhelm; 1660 Erbtruchseß des Stifts Regensburg; ksl. Kommissar, häufige Gesandtschaften im Auftrag Ks. Ferdinands III.; 14. 9. 1663 Reichshofsratsvizepräsident.
Stand/Stellung: Reichsgraf; Reichshofratsvizepräsident; ksl. u. kurbayer. Kämmerer; 1663 Großes Palatinat (erblich).

673 Jacob von Schleepusch (Schlebusch) (Der Tröstliche)
* 1613-07-24  | † 1675-09-22 Liegnitz
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Hartzklee | Denn Fiebersüchtigen
Aufnahme: 1657
Werdegang: aus adliger Familie aus dem Hzm. Berg stammend; Kgl.-span. Kriegsrat u. Obrist; später ksl. Generalwachtmeister und Obrist sowie Erbrichter der Börde Lesum (Hzm. Bremen); als solcher 1659 (11.01) ksl. Erhebung in den Reichsfreiherrenstand; Kommandant zu Namslau; Herr auf Lanckau, Schönberg, Groß-Polwitz und Heidenberg (Schlesien).
Stand/Stellung: Adel; Kgl.-span. Kriegsrat u. Obrist zu Roß u. Fuß.

674 Johann von Koppy (Copy/Koppey) (Der Austilgende)
* 1603-03-09 in Kursachsen | † 1676-01-16 Hamburg
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wasser Linsen | Jnnerliche Brunst
Aufnahme: 1657
Werdegang: aus sächs. Adelsfamilie, deren Urspung angeblich in Ungarn lag; im 30-jährigen Krieg kgl.-schwed. Obrist über ein Regiment zu Fuß, schwed. Kommandant in Korneuburg (1646) und Eger (1647-1648); um 1650 in Hof; kaufte 1650 die Güter Groß- u. Kleinsaara im Fst. Reuß; später (ab 1658) Obrist und Kommandant der Stadt Hamburg (für nahezu 18 Jahre); Erbherr auf Groß- und Klein-Saara, Dittersdorf und Schinditz.
Stand/Stellung: Adel; Obrist.

675 Christian Wilhelm Salvart von Falkenberg (Der Singende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Lauch | Sein Lob vermehrt
Aufnahme: 1657
Stand/Stellung: Schles.Adel, verliehen d. d. Prag 17. 7. 1607 an den lsl. Hofdiener Samuel u. seinen Bruder Hans Salwarter

676 Michael Albrecht von Schwan (Der Niederliegende)
* 1629 (?)  | † 1677 Regensburg
GND-Nummer: 130853534
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Wegtrit | Stehet durch Tugend
Aufnahme: 1657
Werdegang: aus mecklenb. Adal, dessen Stammsitz die Stadt Schwan a. d. Warnow (b. Rostock) war; hzl. sachsen-lauenburg. Kammerjunker und Hofmr., später Geh. Rat; danach Geh. Rat Hz. Christian Ludwigs v. Mecklenburg-Schwerin, auch Amtshauptmann u. Gesandter zum Regensburger Reichstag u. in anderen Missionen.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: Digitaler Portraitindex

677 Barthold von Berckentin (Der Fremde)
† um 1692 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Schnekken Klee | Nicht auszuforschen
Aufnahme: 1657
Aufenthaltsort des Mitglieds: Lauenburg
Werdegang: In dänischen Diensten.

678 Johann Heinrich von Menius (Der Lobreiche)
* 1616-11-06 Weimar | † 1665-10-13 Naumburg
GND-Nummer: 129098671
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: – | In seinen Taten
Aufnahme: 1657
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Zeitz
Werdegang: Hzl.-sächs. Geh. Rat u. Kanzler zu Zeitz unter Hz. Moritz v. Sachsen-Zeitz (FG 450).

679 Johann Adolf von Ziegesar (Der Stehende)
* 1633  | † 1693 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Peltschen | Jn guter Gesellschaft
Aufnahme: 1657
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Werdegang: Sohn von Siegmund Adolf v. Z. (+ 1665), kursächs. Oberhofjägermeister u. Amtshauptmann zu Nossen; er war königl. poln. u. kursächs. Oberlandesjägermeister im Meißnischen u. Leipziger Kreis, Oberforstmeister zu Sitzeroda.

680 Heinrich Friedrich von Hohenlohe-Langenburg (Der Ablenkende)
* 1625-09-05  | † 1699-08-05 Langenburg
GND-Nummer: 115865497
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Große Mäußzwiebel | Die Zauberey
Aufnahme: 1657Anläßlich einer Reise zu seinen thüringischen Besitztümern von Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) in Weimar aufgenommen.
Wirkung: Büchersammler, literar. produktives FG-Mitglied, publiziert auch unter seinem Gesellschaftsnamen, beruft sich in seinen poet. Schriften explizit auf die FG; Verbesserung des Schulwesens in Langenburg.
Bildungsweg: 1641-44 Kavalierstour über Augsburg, Zürich, Genf, Lyon, Vaucluse nach Paris.
Werdegang: 1645 Regierungsübernahme mit seinem älteren Bruder Joachim Albrecht; Herr zu Langenburg und Kranichfeld; Vf. der ungedruckt gebliebenen Übersetzung aus dem Frz. Der Erfröhte. Ein Schauspiel aus dem frantzösischen Übersetzt. Durch ein Mitglied der fruchtbringenden Gesellschaft, Und dem Ablenckenden, Roman (Übertragung aus dem Frz.) Der Fürstin von Fez Geschicht/ Aus dem Frantzösischen ins Teutsche übergesetzt Durch ein Mitglied der Frucht=bringenden Gesellschafft...Rotenburg 1683.
Stand/Stellung: Adel; Mitregent.

681 Sigmund von Birken (Betulius) (Der Erwachsene)
* 1626-04-05 Wildstein (b. Eger) | † 1681-06-12 Nürnberg
GND-Nummer: 118511270
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weiße duppelte Veilchen | Zu größern Ehren
Aufnahme: 1658–03-18Erst die Fürsprache durch Gf. Gottlieb v. Windischgrätz (FG 669) und Herrn Johann Wilhelm v. Stubenberg (FG 500) verschaffte B. Aufnahme in die FG. Harsdörffer (FG 368) hatte den mittellosen Betulius nicht empfohlen, und Stubenberg hatte das Anliegen zunächst verschleppt. Der Erzschreinhalter Neumark (FG 605) hatte B.s Beitrittswunsch nicht gefördert u. ließ ihm erst 1662 eine Aufnahmeurkunde zukommen. Im Weimarer Wappenbuch trug Neumark Birkens Namen mit dem Spruch "Wer Gott vertraut hat wol gebauet!" ein und fügte das Wappen hinzu. — 1645 Beitritt zu Harsdörffers (FG 368) u. Johann Klajs Pegnesischem Blumenorden (ab 1662 Oberhaupt) und in die Deutschgesinnete Genossenschaft Zesens (FG 521), nicht jedoch zu Rists (FG 467) Elbschwanenorden. 1679 Mitglied der Accademia Recuperatorum in Padua.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Nürnberg
Wirkung: 1646 Poeta laureatus; 1654 Comes palatinus. Dichter v. a. zahlloser Gelegenheitsdichtungen mit Neigung zur geistlichen und Schäferdichtung (Prosimetrum), Autor von Festzügen, Singspielen u. Schaustücken; Übersetzer, Mitarbeit an Romanen Hz. Anton Ulrichs; Verfasser einer allgemeinen Poetik u. der ersten dt. Romanpoetik, als Historiograph Verfasser etlicher panegyr. Großwerke für den Kaiser, die Welfen u. a.; seit 1662 Oberhaupt des Pegnesischen Blumenordens mit regen und engen Kontakten in der späten FG; Diarien; umfangreichster erhaltener Briefwechsel unter den Autoren der Barockliteratur (GNM Nürnberg).
Bildungsweg: Spitalschule u. Auditorium Egidianum in Nürnberg; 1643 U. Altdorf, noch 1643 Studium der Rechtswissenschaft, Philosophie und Theologie in Jena (1644 Abbruch ohne Abschluss)
Werdegang: Geb. Sigismund Betulius. 1646 Anstellung als Prinzenerzieher am Hof Hz. Augusts d. J. (FG 227) in Wolfenbüttel. Reise durch Norddeutschland, dabei persönl. Bekanntschaft mit Johann Rist; 1648 Rückkehr nach Nürnberg, versch. Stellungen als Hauslehrer, 1649-51 Beginn seines literar. Ruhmes mit versch. Friedens-Dichtungen; zw. 1658 u. 1660 in Bayreuth, danach wieder in Nürnberg; am Kaiserhof in Wien gefördert durch Gf. Gottlieb v. Windischgrätz (FG 669); Geschichtsschreiber für die großen Höfe (Wien, Wolfenbüttel, Brandenburg-Bayreuth u. Dresden); er hinterließ ein vielschichtiges, umfangreiches schriftstellerisches Werk und setzte der FG mit dem (mit Martin Limburger verfaßten) Ehren-Preiß Des Durchleuchtigst-Fruchtbringenden Teutschen Palmen-Hains (1680, zuerst 1670) ein Denkmal.
Stand/Stellung: Geadelt (1654); Hofpfalzgraf, sonst ohne öffentliches Amt oder berufliche Stellung: freier Schriftsteller.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 1609

682 Johann Georg II. von Sachsen (Der Preißwürdige)
* 1613-06-10 Dresden | † 1680-09-01 Freiberg
GND-Nummer: 119100320
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Cedernbaum | Besteht unwandelbahr
Aufnahme: 1658-08-18Zusammen mit Frh. Heinrich d. J. v. Friesen (FG 683), Rudolf von Neidschütz (FG 684), Gf. Ulrich von Kinsky und Tettau (FG 685), Gf. Wolf Lorenz von Hofkirch (FG 686), Christoph Vitzthum von Eckstädt (FG 687)u. Friedrich v. Werthern (FG 688) u. Frh. Ludwig Gebhard v. Hoym (FG 689)aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen
Werdegang: Seit 1656 Nachfolger seines Vaters, Kf. Johann Georg I. (1585-1656), als Kf. von Sachsen.
Stand/Stellung: Reichsfürst; Kurfürst.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 18475

683 Heinrich d.J. von Friesen (Der Belohnende)
* 1610-09-25 Rötha | † 1680-05-14 Dresden
GND-Nummer: 122598792
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Eingemachte Berbisbeerlein | Die Mühe
Aufnahme: 1658-08-18Zusammen mit Kf. Johann Georg II. v. Sachsen (FG 682), Rudolf v. Neidschütz (FG 684), Gf. Ulrich v. Kinsky u. Tettau (FG 685), Gf. Wolf Lorenz v. Hofkirch FG 686), Christoph Vitzthum v. Eckstädt (FG 687), Friedrich v. Werthern (FG 688) u. Frh. Ludwig Gebhard v. Hoym (FG 689) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Regierungsamt
Bildungsweg: U. Wittenberg (bei Augustus Buchner (FG 362), in Leiden und Paris.
Werdegang: Sohn von Heinrich d.Ä. v. Fr. (1578-1659), auf Rötha, kursächs. Geh. Rat u. Kanzler sowie Präsident des Appelationsgerichts; Bruder von Carl v. Fr. (FG 538). Auf Schönfeld, Putzkau, Jessen und Kraupa; Kursächs. Dienste (Geh. Rat, 1664 Geheimratsdirektor, Kanzler); 1653 vom Ks. zum Freiherren ernannt; Kammerherr; Herr auf Rötha.
Stand/Stellung: Adel (seit 15.8.1653 Reichsfreiherr); Geheimer Rat.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 7179

684 Rudolf von Neidschütz (Der Ritterliche)
* 1614-08-04  | † 1682-02-14 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Gefüllte Rittersporn | Wieder giftige Biße
Aufnahme: 1658-08-18Zusammen mit Kf. Johann Georg II. von Sachsen (FG 682), Frh. Heinrich d. J. von Friesen (FG 683), Gf. Ulrich von Kinsky und Tettau (FG 685), Gf. Wolf Lorenz von Hofkirch FG 686), Christoph Vitzthum von Eckstädt (FG 687), Friedrich von Werthern (FG 688) u. Frh. Ludwig Gebhard v. Hoym (FG 689) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Werdegang: Obrist; kursächsischer Geh. Kriegsrat u. Generalmajor; Hofobrist über die kgl. Leibgarde zu Ross; Kammerherr u. Amtshauptmann zu Pirna und Hohnstein.
Stand/Stellung: Adel

685 Ulrich von Kinsky und Tettau (Der Freygebige)
† 1687 Dresden
GND-Nummer: 128742658
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Spillingbaum | Vor seine Ehre
Aufnahme: 1658-08-18Zusammen mit Kf. Johann Georg II. von Sachsen (FG 682), Frh. Heinrich d. J. von Friesen (FG 683), Rudolf von Neidschütz (FG 684), Gf. Wolf Lorenz von Hofkirch FG 686), Christoph Vitzthum von Eckstädt (FG 687), Friedrich von Werthern (FG 688) u. Frh. Ludwig Gebhard v. Hoym (FG 689).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Königsstein/ Kursachsen
Werdegang: aus der Familie der Freiherren und Grafen Kinsky von Wchynitz und Tettau; war kursächs. Generalmajor; Kammerrat und seit 1684 Kommandant der Festung Königsstein. Nahm im Juli 1680 an den Trauerfeierlichkeiten zum Tode Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) teil (s. LP Stolberg 19503).
Stand/Stellung: Adel

686 Wolfgang Lorenz von Hofkirchen (Der Fechtende)
† 1672 
GND-Nummer: 1032934557
Bekenntnis:Luth.
Gesellschaftspflanze und -wort: Vollblühender Rosenstok | Wens Zeit ist
Aufnahme: 1658-08-18Zusammen mit Kf. Johann Georg II. v. Sachsen (FG 682), Frh. Heinrich d. J. v. Friesen (FG 683), Rudolf v. Neidschütz (FG 684), Gf. Ulrich v. Kinsky und Tettau (FG 685), Christoph Vitzthum v. Eckstädt (FG 687), Friedrich v. Werthern (FG 688) u. Frh. Ludwig Gebhard v. Hoym (FG 689)aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen und Kurbrandenburg
Wirkung: Hofmann; Offizier. — Er hatte schon auf Christian Gueintz (FG 361), seinen ehemaligen Lehrer, ein Gedicht geschrieben, in: Lessus In Funere ... Dn. Christiani Gueinzi[i], Philosophi, Ic. ... Quo Et pie defuncto memoriam & affectum Fautori & Parenti suo Commensales, Filii Et Amici Nonnulli Testantur (Salinis Salanis 1650).
Bildungsweg: Akadem. Gymn. Halle a. d. S.
Werdegang: Sohn eines gleichnamigen niederösterreich. Emigranten u. schwed.-schsen-weimar Generallt.s, der 1637/38 auf die ksl. Seite gewechselt war (Feldmarschalllt, † 1656). Kursächs. Kammerherr und kurbrandenburg. Obrist
Stand/Stellung: Adel (Freiherr; 17. 2. 1663 Graf); Kammerherr; Obrist

687 Christoph Vitzthum von Eckstädt (Der Freudige)
* 1623  | † 1688-04-14 Bautzen (Budißin)
GND-Nummer: 121798674
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Stendelwurtz | Zur Liebesgluht
Aufnahme: 1658-08-18Zusammen mit Kf. Johann Georg II. von Sachsen (FG 682), Frh. Heinrich d. J. von Friesen (FG 683), Rudolf von Neidschütz (FG 684), Gf. Ulrich von Kinsky und Tettau (FG 685), Gf. Wolf Lorenz von Hofkirch FG 686), Friedrich von Werthern (FG 688) u. Frh. Ludwig Gebhard v. Hoym (FG 689) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Oberlausitz
Werdegang: Erbherr auf Jahmen, Dürbach, Eselsberg, Colmen, Neuhoff etc.; kfstl. sächs. Hofmr. und Hofrat; Rat, Kammerherr und Landeshauptmann des Mgft. Oberlausitz; aus 1. Ehe mit NN. stammten mind. vier Söhne; aus 2. Ehe (1684) mit Sabine Elisabeth v. Maxen verw. v. Werthern (1646-1691, später verehel. v. Schönberg) stammten keine Kinder.
Stand/Stellung: Adel

688 Friedrich von Werthern (Der Überlegene)
* 1630-06-29 Roetha | † 1686-12-21 Dresden
GND-Nummer: 120741326
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Turbith oder Turpetu | den kalten Flüssen
Aufnahme: 1658-08-18Zusammen mit Kf. Johann Georg II. von Sachsen (FG 682), Frh. Heinrich d. J. von Friesen (FG 683), Rudolf v. Neidschütz (FG 684), Gf. Ulrich v. Kinsky und Tettau (FG 685), Gf. Wolf Lorenz von Hofkirch FG 686), Christoph Vitzthum von Eckstädt (FG 687) u. Frh. Ludwig Gebhard v. Hoym (FG 689) aufgenommen.
Bildungsweg: Zwei Jahre U. Altdorf; 1649 U. Leiden; bis 1651 Reise durch Holland, die span. Niederlande, die Schweiz u. das Reich.
Werdegang: Kursächs. Geh. Rat; 1673 Kammerherr u. Oberhauptmann; Geh. Rat, 1686 Oberkonsistorialpräsident u. Oberhofmr. zu Leipzig.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 28430

689 Ludwig Gebhard von Hoym (Der Nachdenkliche)
* 1631-11-17  | † 1711-01-02 
GND-Nummer: 137638248
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Feigenbaum | Wegen seiner Frucht
Aufnahme: 1658-08-18Zusammen mit Kf. Johann Georg II. v. Sachsen (FG 682), Frh. Heinrich d. J. von Friesen (FG 683), Rudolf v. Neidschütz (FG 684), Gf. Ulrich v. Kinsky u. Tettau (FG 685), Gf. Wolf Lorenz v. Hofkirch (FG 686), Christoph Vitzthum v. Eckstädt (FG 687).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Werdegang: Kgl. poln. kursächs. Geh. Rat; Kammerpräsident u. Oberhauptmann in Thüringen; Kammerherr u. Erbkämmerer des Sifts Halberstadt; Herr auf Burgscheidungen zu Droyßig.

690 Wolfgang Konrad von Thumbshirn (Der Treue)
* 1604-04-28 Ponitz | † 1667-11-24 Altenburg
GND-Nummer: 104246073
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Bokkenwurtz China | Jn vielen Anstößen
Aufnahme: 1658
Aufenthaltsort des Mitglieds: Altenburg/ Hzt. Sachsen-Altenburg
Wirkung: Regierungsamt, Diplomat. Förderte die Gesamtausgabe von Luthers Schriften.
Bildungsweg: Erziehung von Hauslehrern, verlor 1615 seinen Vater Johann Heinrich. 1623-26 Studium der Rechte an der U. Leipzig, dann drei Jahre an der U. Tübingen; danach Wechsel zur U. Straßburg, auch zwecks Erlernen der französ. Sprache.
Werdegang: Kurzzeitig kursächs. Kriegsdienste, bald aufgegeben aus Gesundheitsgründen, Wechsel nach Dresden; 1632 berief ihn Fn. Magdalena v. Anhalt-Zerbst zum Hofmr. ihres Sohnes Johann (FG 398). Nach dem Tod zweier Brüder Verwaltung der Familiengüter Ponitz, Robitz u. a. 1639 Hof- und Justizienrat Hz. Friedrich Wilhelms v. Sachsen-Altenburg (FG 577), den er 1640 auf dem Regensburger Reichstag vertrat; 1643 Obersteuerdirektor, ab 1645 altenburg. Gesandter bei den Friedensverhandlungen in Osnabrück, 1647 Direktor des Evangel. Fürstenrats; 1653 sachsen-altenburg. Kanzler.
Stand/Stellung: Adel; Hof- und Justizienrat, Kanzler.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 21930

691 Johann (Jürgensohn) von Drachenfels (Trachenfels) (Der Verfechtende)
† nach 1667 
GND-Nummer: 1068229411
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Giftwurtz | Das Hertz vor Gift
Aufnahme: 1651
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: verfasste 1662 eine Schrift über Feuerwerk mit dem Titel "Pyriotormentographia"
Werdegang: Kurländischer Rat; fürstl. sächs.-weim. Hofmarschall; war 1655/1663 im Dienst des Hz. Jakob Kettler v. Kurland; 1666/67 Oberst im Dienst des Kaisers

692 Hans Christoph von Pflug (Der Bezäumende)
* 1621-07-13 Gera | † 1687-03-04 Altenburg
GND-Nummer: 124941834
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Weinraute | Die Geilheit
Aufnahme: 1659
Werdegang: Hzl.-sachs.-altenburg. Hofmr., Kriegsrat, Schloß- und Landeshauptmann zu Altenburg, Herr auf Groß-Hermsdorf u. Peschwitz.

693 August Friedrich (von) Metzsch (Der Vertilgende)
* 1626-11-30 Dresden | † 1700-11-24 Ronneburg
GND-Nummer: 139860576
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Cardamomen | Die Untauung des Magens
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Eisenberg
Werdegang: Fl. sächs.-eisenberg. Kammerjunker, Rat u. Amtmann in Ronneburg; Herr auf Pratzschwitz, Reuth, Stangengrün und Sommeritz.

694 Wilhelm VI. von Hessen-Kassel (Der Auserkohrne)
* 1629-05-23 Kassel | † 1663-07-16 Haina
GND-Nummer: 102035229
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Weyrauchbaum | Wächst voller Tugend auf
Aufnahme: 1659Gemeinsam mit seinem Vetter Gf. Friedrich Casimir v. Hanau-Lichtenberg (FG 695) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Bildungsweg: Erziehung durch die Mutter; Kavaliersreise in die Niederlande u. nach Frankreich.
Werdegang: Nach dem Tod des Vaters, Lgf. Wilhelm V. (FG 65), folgte er 1637 in Hessen-Kassel, jedoch vorerst unter der Regentschaft seiner Mutter Lgfn. Amalie Elisabeth, geb. Gfn. zu Hanau-Lichtenberg. Erst 1650 übernahm er selbst die Regierungsgeschäfte. Er zeichnete sich durch verschiedene Reformen, z.B. im Schul-, Rechts- u. Kirchensystem aus.
Stand/Stellung: Reichsfürst (Regent)
Wappen/Portrait: HAB, PS A 26466

695 Friedrich Casimir von Hanau-Lichtenberg (Der Erhöhende)
* 1623-08-04 Buchsweiler (Bouxwiller) | † 1685-03-30 Hanau
GND-Nummer: 102530750
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Blau Boragenblüht | Die Frölichkeit des Gemühts
Aufnahme: 1659Gemeinsam mit seinem Vetter Lgf. Wilhelm VI. v. Hessen-Kassel (FG 694) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hanau-Lichtenberg
Bildungsweg: 1643/45 Kavallierstour durch Frankreich, Spanien, Italien, Holland u. England.
Werdegang: folgte seinem Vater, Gf. Philipp Wolfgang (1595-1641), in der Gft. Hanau-Lichtenberg, anfangs unter Vormundschaft; erbte 1642 zudem die Gft. Hanau-Münzenberg; übernahm 1647 die Regierungsgeschäfte.
Stand/Stellung: Reichsgraf

696 Augustus zur Lippe-Brake (Der Ungefärbte)
* 1643-09-09  | † 1701-08-19 
GND-Nummer: 136724167
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Weiße duppelte Nelken | Jn seiner Tugend
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Werdegang: Mitglied des Teutschen Ritterordens; 1684 Commenthur der Balley Hessen; später hessen-kassel. Feldmarschall, Kriegs- u. Geh. Rat; später venetian. Feldherr.

697 Gottfried von Wallenstein (Der Unvergleichliche)
* 1607-05-27 Familienstammsitz bei Hersfeld | † 1662-03-11 
GND-Nummer: 139094490
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Scordien Kraut | Wegen guter Wirkung
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Bildungsweg: 1614 Gymnasium Hersfeld; ab 1620 Kollegium Mauritianum Kassel; Reise nach Straßburg, Genf u. durch Frankreich.
Werdegang: 1630 Hofjunker Lgf. Wilhelms V. v. Hessen-Kassel (FG 65); 1640-50 Regierungsrat in Kassel; später Geheimrat und Hofmr.; 1656 Samthofrichter der Häuser Kassel und Darmstadt in Marburg.
Stand/Stellung: Samthofrichter der Häuser Kassel u. Darmstadt in Marburg.

698 Georg Friedrich von dem Borne (Der Vorbereitende)
* 1632-04-06 Küstrin | † 1684-11 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Dragonzel | Bringt Lust zur Speise
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Bildungsweg: 1653 U. Frankfurt/Oder, Disputation 'Discursus politico juridicus de imperatore romano germanico' unter Friedrich v. Jena (FG 801); um 1656 studienhalber in Frankreich, unterstützt v. Kf. Friedrich Wilhelm v. Brandenburg (FG 401).
Werdegang: Landdrost in Rinteln.
Stand/Stellung: Landdrost in Rinteln.

699 Lorenz Dubois dit Challion (Der Unverfälschte)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Weiße duppelte Nazissen | Die Haut zu reinigen
Aufnahme: 1659

700 Johann von Meysenbug (Der Listige)
† 1695 (?) 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Himbeerstauden | Nach seinem Wachsthum
Aufnahme: 1659
Werdegang: 1653 lgfl.-hess.-kassel. Oberforst-meister.

701 Levin Ludwig von der Groeben (Der Blendende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Bohnenblühte | Verliebte Hertzen
Aufnahme: 1659
Werdegang: Sohn von Isaak Ludwig v. d. Gr. (+ 1656), auf Kotzeband, Schloßhauptmann zu Berlin; Bruder von Ernst v. d. Gr. (FG 627).
Stand/Stellung: Adel

702 Johann Ernst von Tiesenhausen (Der Scheinbare)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Keyser Krohn | Unter vielen
Aufnahme: 1659

703 Friedrich von Wangenheim (Der Niederträchtige)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Johannes ApfelBäumlein | Hoch an der Tugend
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Gotha
Werdegang: Fl. sächsisch-gothaischer Obersteuereinnehmer.

704 Hans Wilhelm (von) Keudell (Der Schwärmende)
* 1636-05-26  | † 1682-10-23 
GND-Nummer: 122734572
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Rindswurtzel | Zu viel genossen
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen (?)

705 Johann Adam von Wickersheim (Der Rostige)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Sumachbaum | Nach des Stammes Ansehen
Aufnahme: 1659

706 Hans von Werthern (Der Zertrennende)
* 1626-11-17 Beichlingen | † 1693-10-25 Cölleda
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: EdelBergmüntz | Den Zahn Schleim
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Bildungsweg: Studium u. Kavalierstour.
Werdegang: Kursächs. Kammerherr Kf. Johann Georgs III. v. Sachsen; Herr zu Guttmannshausen, Frohndorf u. Cölleda; Inspektor der Land-Schule Pforta.

707 Hans Jost von Boyneburgk (Der Verstopfende)
* 1624-11-12  | † 1704-05-09 
GND-Nummer: 128501731
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Blutgraß | Zersprengte Adern
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Rheinfels
Werdegang: Hessisch-rheinfels. Hofmr.

708 Liebmann von Meusebach (Der Windende)
* vor 1620  | † nach 1670 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: PräsilienBöhnlein | Sich selbst
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Werdegang: Sohn von Georg Albrecht III. v. Meusebach (1578-1620); Lehensherr der Güter zu Beulbar u. Ilmsdorf. Am 19. 11. 1656 schritt er im Leichkondukt für Pz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 432). Frh. in Franken auf Gereuth u. Bischofsheim.
Stand/Stellung: Adel

709 Friedrich von Kospoth (Der Entspringende)
* 1630-06-24 Jena | † 1701-10-14 Leipzig
GND-Nummer: 1031170278
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Lerchen Hartz | Der schleimigen Brust zu gut
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Werdegang: Sohn Friedrichs v. Kospoth (FG 55) u. Bruder Wilhelms v. Kospoth (FG 728). Er war kursächs. Geh. Rat; nahm als solcher im Juni u. Juli 1680 an den Trauerfeierlichkeiten zum Tod Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) teil (s. LP Stolberg 19503). 1688 war er Oberaufseher der Grafschaft Mansfeld.
Stand/Stellung: Adel; Rat, Oberaufseher der Gft. Mansfeld.

710 Hans von Seebach (Der Künstliche)
* 1632-05-28  | † 1705-09-10 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Steinkreß | Jn bestehender Kraft
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen / Polen
Werdegang: Königl. poln. u. kursächs. Kriegskommissar; Direktor der Ritterschaft des thüring. Kreises; Herr auf Oppershausen u. Flarchheim.
Stand/Stellung: Adel; Kriegskommissar.

711 Wilhelm Ernst von Drachenfels (Der Ungewisse)
* frühestens 1618 Weimar (?) | † zw. 1661 u. 1666 
GND-Nummer: 102280622X
Bekenntnis:Protestantisch (?)
Gesellschaftspflanze und -wort: Kirschbaum | Der Blühte halber
Aufnahme: 1659
Werdegang: Sohn von Rudolf v. Dr. (FG 344)
Stand/Stellung: Adel

712 Wolf Sigmund von Uetterodt (Der Forthelfende)
* 1589-04-14 Schwarzhausen (?) | 
GND-Nummer: 102471096
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Muskatenbaum | Dem kalten Gehirn
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Werdegang: Er befand sich am 19. 11. 1656 mit Hans Andreas v. Uetterodt (FG 563) beim Begräbnis von Hz. Friedrich v. Sachsen-Weimar (FG 432).

713 Adolf Heinrich von Reckrodt (Der Endernde)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Lauch | Das scharfe Gesicht
Aufnahme: 1659
Werdegang: Aus einem thüring.-hess. Geschlecht
Stand/Stellung: Adel

714 Johann Rudolf von Steinwehr (Der Löbliche)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Engelwurtzel | Vieler Kraft wegen
Aufnahme: 1659

715 Hermann von Mengersen (Der Vorgehende)
* 1625-07-03 Rittergut Stau (bei Hessisch Oldendorf) | † 1708-11-02 Hannover
GND-Nummer: 142551430
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Güldn Günsel | Lest sein Liecht leuchten
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Bildungsweg: Seit 1633 Gymnasium Oldendorf; Trivialschule Hameln; 1656-58 Begleitung der Söhne des F. v. Nassau-Idstein als Hofmr. u. Gouverneur nach Frankreich u. die Schweiz.
Werdegang: 1641 Page des holländ. Grafen v. Styrum; später wechselnde Kriegsdienste, u.a. für die französ., holländ., schwed. und österreich. Armeen; 1651 Hofmr. u. Schlosshauptmann des Gf. Friedrich Emich v. Leiningen-Dagsburg in Hartenburg; 1658 Oberkammerjunker u. Hofmr. der Gemahlin des Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5), Hzn. Eleonora Dorothea, geb. Pzn. v. Anhalt-Dessau (TG 4); später Rückkehr nach Hülsede; 1671 Landeshauptmann der Miliz; 1684Schatzrat.
Stand/Stellung: Oberkammerjunker und Hofmr.

716 Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (Der Siegprangende)
* 1633-10-04 Hitzacker | † 1714-03-27  Salzdahlum
GND-Nummer: 118503472
Bekenntnis:Lutherisch, 1710 Übertritt zum Katholizismus
Gesellschaftspflanze und -wort: Rohte Herbstrose | Der rauen Luft zu trotz
Aufnahme: 1659-08-25/26Mit zwei Begleitern (s. FG 717 u. 718) wurde Pz. Anton Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 716)in die FG aufgenommen. A. U. schenkte Neumark (FG 605) für dessen Bemühung um seine Aufnahme einen Diamantring.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Wolfenbüttel
Wirkung: Regent, Lyriker, Dramatiker, Romanschriftsteller, Kunstsammler, Mäzen u. Bauherr (Schloß Salzdahlum; Opern in Braunschweig u. Wolfenbüttel). Schrieb Himmlische Lieder (1655/1665); überarbeitet u. d. T. Christ-Fürstliches Davids-Harpfen-Spiel, 1667); komponiert von seiner Stiefmutter Sophia Elisabeth (AL 1629; TG 42b), welche auch Musik zu den Sing-Ballets A. U.s beisteuerte. Vor allem schuf A. U. zwei lange höfische Romane, Die Durchleuchtige Syrerinn Aramena (1669–1673) und Octavia Römische Geschichte (1677ff.; 1703ff.).
Bildungsweg: Sein Erzieher war Schottelius (FG 397) und kurz (1646) auch der junge Birken (FG 681), der später seine Werke überarbeitete. Durch seinen Briefwechsel mit A. U.s Vater Hz. August d. J. (FG 227) und mit dessen Kindern übte Andreae (FG 464) auch erzieherischen Einfluß aus. 1650 U. Helmstedt; Kavalierstour (1655/56) über Straßburg nach Paris (Bekanntschaft mit Madeleine de Scudéry). Italienreisen.
Werdegang: Beriet seinen Bruder Rudolf August (FG 754), 1685 Mitregent des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel, ab 1704 alleinige Herrschaft.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: HAB, Gemäldesammlung B 5

717 Friedrich August von Worgewitz (Der Offenbarende)
† 1689-03-04 
GND-Nummer: 124840213
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Rohe Erbsen | Falsche Schönheit
Aufnahme: 1659Als einer der beiden Begleiter Pz. Anton Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 716)in die FG aufgenommen. Vgl. FG 718.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Glücksburg
Bildungsweg: Um 1652 U. Helmstedt.
Werdegang: Holstein-glücksburg. Hofmr. u. Rat.

718 Friedrich Maximilian von Stain (Der Vermindernde)
* 1636  | † 1703 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Welscher Steinklee | Jnnerliche Schmertzen
Aufnahme: 25./26. 8.1659, Weimar | Als einer der beiden Begleiter Pz. Anton Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 716)in die FG aufgenommen. Vgl. FG 717.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Wolfenbüttel
Wirkung: Hofmann; Ordenritter
Werdegang: 1684-1703 Landkomtur des Deutschen Ordens in Lucklum (bei Wolfenbüttel); braunschw.-wolfenbütteler Hofmeister, Geh. Rat u. Komitialgesandter in Regensburg
Stand/Stellung: Adel; Landkomtur, Hofmeister

719 Johann Adolph von Sachsen-Weißenfels (Der Sorgfältige)
* 1649-11-02 Halle | † 1697-05-24 Weißenfels
GND-Nummer: 104176865
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Wetter Rößlein | Jn seiner Verrichtung
Aufnahme: 1659, Halle | gemeinsam mit seinen Brüdern (FG 720 u. 721) durch den Vater als Oberhaupt der FG aufgenommen
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weißenfels
Wirkung: Er nahm an der Aufnahmezeremonie von FG 839, 840 u. 841 am 28. 1. 1673 in Halle a. d. S. teil. S. 730405.
Bildungsweg: Mit seinem Bruder Hz. August d. J. v. Sachsen-Weißenfels (FG 720) Kavalierstour durch einige Länder.
Werdegang: als ältester Sohn Hz. August (FG 402) übernahm er 1680 die Regierung im kursächs. Sekundogenitur-Hzt. Sachsen-Weißenfels
Stand/Stellung: Reichsfürst

720 August d. J. von Sachsen-Weißenfels (Der Behutsame)
* 1650-12-03 Halle | † 1674-08-11 Halle
GND-Nummer: 104177535
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Römische Saturey | Jn seinem Amt
Aufnahme: 1659, Halle | gemeinsam mit seinen Brüdern (FG 719 u. 721) durch den Vater als Oberhaupt der FG aufgenommen
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weißenfels
Bildungsweg: Mit seinem Bruder Hz. Johann Adolf von Sachsen-Weißenfels (FG 719) Kavalierstour durch einige Länder.
Werdegang: als jüngerer Sohn Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) wurde er bereits 1660 vom Domkapitel des Erzstifts Magdeburg, welchem sein Vater als Administrator vorstand, zum Domprobst gewählt
Stand/Stellung: Reichsfürst; Domprobst

721 Christian von Sachsen-Weißenfels (Der Freundliche)
* 1652-01-25 Halle | † 1689-08-24 vor der Festung Mainz gefallen
GND-Nummer: 104177543
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Gewächs Spirotea | Weil er blühet
Aufnahme: 1659, Halle | gemeinsam mit seinen Brüdern (FG 719 u. 720) durch den Vater als Oberhaupt der FG aufgenommen
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weißenfels
Wirkung: kursächs. General
Werdegang: als jüngerer Sohn Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) trat er in kursächs. Kriegsdienste, wo er u.a. im Großen Türkenkrieg und im Pfälzischen Erbfolgekrieg teilnahm und bis zum Generalfeldmarschallleutnant aufstieg
Stand/Stellung: Reichsfürst; Offizier.
Wappen/Portrait: Digitaler Portraitindex

722 Johann Friedrich von Concin (Der Belustigende)
* ca.1635/40 Niederösterreich | † 1667 Frankreich
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gefüllete Hiacinth | Mit Tugend
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Österreich
Werdegang: Aus urspr. italien. Adelsfamilie, die sich in Niederösterreich niedergelassen hatte, wo sie als lutherische Familie toleriert u. 1645 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde; er starb 1667 auf Reisen in Frankreich, unvermählt.
Stand/Stellung: Reichsgraf

723 Kurt Christoph von Pfuhl (Der Rühmliche)
* 1639  | † 1701-02-23 
GND-Nummer: 128865776
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das Kraut Elatine | Zur Augenhitz
Aufnahme: 1659Von Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weißenfels
Wirkung: Er nahm an der Aufnahmezeremonie von FG 839, 840 u. 841 am 28. 1. 1673 in Halle a. d. S. teil. S. 730405.
Werdegang: Oberkämmerer, Stallmeister u. Amtshauptmann zu Weißenfels; bis 1675 Hofmr. Hz. Johann Adolphs v. Sachsen-Weißenfels (FG 719); später Kammerrat u. Hauptmann zu Wolmierstedt u. Alvensleben.
Stand/Stellung: Adel; Oberkämmerer, Stallmeister u. Amtshauptmann.

724 Georg Heinrich von Luckowien, auf Göhlitzsch, Rausslitz u. Ottenbach (Der Abweisende)
* 1628-05-25 Döbernitz | † 1700-11-27 Zerbst (?)
GND-Nummer: 120286920
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Wilde Aurin | Was nicht nützet
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Ebst. Magdeburg
Werdegang: Zur Zeit der Aufnahme ebfl.-magdeburg. Hofmr. u. Hofrat; später hzl.-sachs.-merseburg. Hofmr. der Prinzen, Geh. Rat u. Kammerdirektor; kursächs. Appellations-rat; seit 1690 fl.-anhalt.-zerbst. Geh. Rat.
Stand/Stellung: Ebfl.-magdeburg. Hofmr. u. Hofrat.

725 Hans Christoph von Rauchhaupt (Der Gestirnte)
* 1629-07-24 Hohenthurm | † 1678-01-12 Eisleben
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Sprenglich gefüllte Nelken | Mit vielen Gaben
Aufnahme: 1659
Bildungsweg: Nach dem Tod der Eltern (Vater: Albrecht Volrad, verstorben 1636; Mutter: Catharina Maria, geb. Rauchhaupt, verstorben 1633) lebte Hans Christoph bei der Großmutter mütterlicherseits, Sabina v. Rauchhaupt, geb. aus dem Winkel.
Werdegang: 1651 Kammerpage Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402); 1655 Reise nach Heidelberg, 1657 Kammerjunker zu Halle; 1663 fl. magdeburg. Stallmeister u. Oberschenk (zu Altensleben); 1668 Amtshauptmann zu Rothenburg/Saale. Erster Sohn des o. g. Albrecht Volrad, der ein Rat F. Ludwigs (FG 2) in dessen Zeit als schwed. Statthalter war. Bruder von Hans Georg v. Rauchhaupt (FG 729). Nicht zu verwechseln mit dem zehn Jahre älteren braunschw.-lüneburg. Generalbrigadie u. Reiteroberst Hans Christoph(1619-1704) bzw. dessen Sohn gleichen Namens, der bereits 1684 verstarb.
Stand/Stellung: Kammerjunker zu Halle (seit 1657)

726 Karl von Pflug (Der Mächtige)
† nach 1659 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Spicanarden | Zur Haupt Cur
Aufnahme: 1659
Stand/Stellung: Adel

727 Hans Jost von Hundelshausen (Der Trotzende)
* 1608-09-24  | † 1681-04-29 Hartmuthsachsen
GND-Nummer: 14174118X
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Bingelkraut | Die Verstopfung
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Lgft. Hessen-Kassel (?)
Werdegang: Obervorsteher der adligen Stifter Kaufungen u. Wetter, Oberst bei der königlich schwedischen Armee

728 Wilhelm von Kospoth (Der Zuheilende)
* 1628-12-07 Jena | † 1678-11-26 Halle
GND-Nummer: 120304449
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Schartenkraut | Tiefe Wunden
Aufnahme: 1659Er nahm an der Aufnahmezeremonie dreier neuer Mitglieder (FG 839, 840 u. 841) am 28. 1. 1673 in Halle teil (s. 730405).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S.; Sachsen-Weißenfels
Wirkung: Hofmann. David Elias Heidenreich (FG 837) rühmte ihn in seinem Epicedium ob seiner "Redligkeit und Treue", "Sittsamkeit und Ernst" (in LP Stolberg 14546).
Werdegang: Sohn Friedrichs v. Kospoth (FG 55) u. Bruder Friedrichs d. J. (FG 709). War 1667 sächs. Hofmeister u. Rat zu Halle a. d. S., wurde Kammerrat u. Amtshauptmann zu Weißenfels; starb als kursächs. u. erzstift-magdeburg. Geh. bzw. Kammer-Rat, Obersteuereinnehmer und Oberhauptmann in Thüringen, Amtshauptmann zu Weißenfels; Domherr zu Naumburg.
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister u. Rat.

729 Hans Georg von Rauchhaupt (Der Überwältigende)
* 1632-08-23 Hohenthurm | † 1681-09-30  Wendelstein
GND-Nummer: 120465051
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weiße Rabarbara | Die Wassersucht
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Erzbistum Magdeburg
Wirkung: Er nahm an der Aufnahmezeremonie von FG 839, 840 und 841 am 28. 1. 1673 in Halle a. d. S. teil. S. 730405; ebenso Teilnahme (in der Funktion eines Amtshauptmanns) an den Trauerfeierlichkeiten Hz. August betreffend im Juni 1680 (s. LP Stolberg 19503).
Werdegang: Er stand als Kammerjunker in Diensten Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402); Hauptmann zu Altensleben im Erzstift Magdeburg; Amtshauptmann zu Wendelstein/Unstrut in den sachsen-weißenfels. Erblanden. Bruder Hans Christophs (FG 725). Nicht zu verwechseln mit dem Namensvetter Hans Georg v. Rauchhaupt, der als fl. magedeb. Kammerjunker u. Amtshauptmann zu Altensleben wirkte u. bereits 1676 verstarb.
Stand/Stellung: Adel

730 Lebrecht von Proeck (Der Wiedrige)
* vor 1655 Zerbst | † 1683 
GND-Nummer: 131731599
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Erdspinnenkraut | Dem Geschmakke
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Calbe/ Ebt. Magdeburg
Wirkung: Regierungsamt; er nahm im Juni/ Juli 1680 an den Beisetzungsfeierlichkeiten Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) teil (s. LP Stolberg 19503).
Werdegang: Magdeburg. Regierungsrat u. Amtshauptmann zu Calbe.
Stand/Stellung: Adel; Rat u. Amtshauptmann.

731 Hans Sigismund von Hagen (Der Fromme)
* 1635-11-25 Lippehne | † 1700 Deetz
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Attichkraut | Nicht zu viel gebraucht
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Werdegang: Kurbrandenburg. Dragoner-Kapitän; Herr auf Deetz.
Stand/Stellung: Adel

732 Georg von Wangenheim (Der Freymühtige)
* 1606-10-02  | † 1660-03-26 
GND-Nummer: 1021985295
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein geschnettelter Buxbaum | Scheuet keinen Frost
Aufnahme: 1659
Werdegang: Aus altem thüring. Adelsgeschlecht; auf Tüngeda u. Wangenheim; hzl. sachs-gothaischer Stallmeister in Gotha; er hinterließ die am 2. 6. 1656 geborene Tochter Elisabeth Juliana in ganz jungen Jahren, im März 1672 vermählte sie sich in Darmstadt mit Hans Dietrich v. Geismar (FG 835). Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß das FG-Mitglied 732 ein anderer als der angegebene ist, vielleicht auch Georg v. W. (etwa 1598 - 18. 4. 1678).
Stand/Stellung: Adel; Hofamt.

733 Stalanus Friedrich von Scharffenstein (Der Aufwachsende)
† nach 1659 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Purpurgesprengte Faselen | Mit seinem Zieraht
Aufnahme: 1659-10-16
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Werdegang: Sachsen-weimar. Landeshauptmann. — 1655 holte er zusammen mit Wolf Albrecht v. Weidenbach (FG 574) den Leichnam des 1639 gestorbenen Hz.s Bernhard v. Sachsen-Weimar in Breisach ab und überführte ihn zur Bestattung nach Weimar. Beide führten dort am 12. 12. 1655 den Leichkondukt an.
Stand/Stellung: Adel; Landesbeamter

734 Nikolaus Sixtinus (Der Verschwiegene)
* 1585-07-15 Marburg | † 1669-02-11 Kassel
GND-Nummer: 121776840
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Tiegerblume | Jn seinen Werken
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Kassel
Bildungsweg: Studium an mehreren UU.; Reise nach Frankreich, England u. in die Niederlande.
Werdegang: Advokat in Kassel; 1614 Rat der Kasseler Regierung; 1627 Geh. Rat; 1651 Rentkammerpräsident zu Kassel.
Stand/Stellung: Rentkammerpräsident

735 Rudolf Wilhelm (von) Krause (Der Bescheidene)
* 1612 Naumburg | † 1689-01-10 
GND-Nummer: 104324961
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Angelika | Jn allen Verrichtungen
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Weimar/ Hzt. Sachsen-Weimar
Wirkung: Hof- und Justizamt. Zum Tode seiner ältesten Tochter Eleonora Justina am 16. 9. 1655 veröffentlichte Georg Neumark (FG 605) seine Ecloge Florelle oder Lob- und Trost-schallendes Hirtengespräch (Jena 1655).
Bildungsweg: 1638 U. Jena Dr. beider Rechte.
Werdegang: Sächsisch-weimar. Geheimrat und Kanzler zu Weimar; Hofrat, Geheimrat u. Gesandter Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5).
Stand/Stellung: Adel; Hof- und Justitienrat.

736 Heinrich (von) Krackenhof (Der Befriedigende)
† 1680 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Kleine Natterwurtz | Das unmäßige Magenbrechen
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schwarzburg-Rudolstadt
Werdegang: Königl. schwed. Major; später Obristlt.; um 1650 Erwerb des schwarzburg. Dorfes Bollstädt.

737 Georg von Bergen (Der Guthertzige)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Sinngrün | Beweiset seine Kraft
Aufnahme: 1659

738 Christoph Karl von Boxberg, auf Untersachsenberg (Der Begierige)
* 1629-05-18 Greßlas (b. Klingenthal) | † 1699-07-03 Untersachsenberg (?)
GND-Nummer: 104335718
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Scammonien | Zu umfahen
Aufnahme: 1659
Aufenthaltsort des Mitglieds: Vogtland
Werdegang: Hzl. sächs.-zeitz. Bergrat u. Berghauptmann in Neustadt u. des vogtländischen Kreises. Erbherr auf Untersachsenberg (Vogtland)
Stand/Stellung: Adel; Berghauptmann.

739 Heinrich Christian von Sandersleben (Der Geschickliche)
† nach 1659 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Kleine Winde | Ist lustig anzusehn
Aufnahme: 1659

740 Ludwig von der Asseburg (Der Durchleuchtende)
* 1622-11-14 Pesekendorf | † 1673-09-17 Neindorf
GND-Nummer: 121595900
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Große Königskertz | Das blöde Gesicht
Aufnahme: 1660
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Bildungsweg: Ab 1639 Studium in den Niederlanden; 1641 U. Wittenberg.
Werdegang: 1651 nach Erbteilung Übernahme von Neindorf.

741 Hans Friedrich Brand von Lindau (Der Bekleibende)
* 1614  | † 1667 
GND-Nummer: 120334771
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Feldpoley | Ohne Wartung
Aufnahme: 1660
Wappen/Portrait: HAB, PS A 25482

742 Melchior von Schlomach (Der Bewachsene)
* um 1607  | † nach 1678 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: – | Mit weißen Flokken
Aufnahme: 1660
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Gottorp (?)
Werdegang: Kammerrat Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) zu Halle; Amtshauptmann in Dahme (1653-70), Jüterborg, Dobrilug, Finsterwalde u. Burg; Kriegsrat; fl. magdeburg. Kammerdirektor; kursächsischer General-Quartiermeisterlt.; Herr auf Mehlsdorf und Gebersdorf (Kr. Jüterborg-Luckenwalde).
Stand/Stellung: Amtshauptmann

743 Levin von Barby (Der Aufgehaltene)
* 1619-05-17 Loburg | † 1670-09-27 Calitz
GND-Nummer: 104369450
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Schwefelgelbe Herbstrosen | Biß zur Kälte
Aufnahme: 1660
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Werdegang: 1666 magdeburg. Kammerrat u. Amtshauptmann zu Calbe; später kurbrandenburg. Legationsrat.

744 Adam Dietrich von Pfuhl (Der Weitläuftige)
† nach 1671 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Ein Kürbisstok | Nach seinem Wachsthum
Aufnahme: 1660
Aufenthaltsort des Mitglieds: Mark Brandenburg und Meißen (Herkunft)
Werdegang: Domherr zu BRandenburg, resignierte seine Präbende 1671

745 Clemens von Wangelin (Der Zugenommene)
† 1660 
GND-Nummer: 123531292
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Eberrauten Stokk | Jn kurzer Zeit
Aufnahme: 1660
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Wolfenbüttel (?)
Werdegang: Hzl.-braunschweig. Hofmarschall.

746 Heinrich Christoph von Naso (Der Hertzhafte)
* 1614-11-23 Altengottern | † 1666-07-11 Freyburg (Unstrut)
GND-Nummer: 130592307
Bekenntnis:Lutherisch (?)
Gesellschaftspflanze und -wort: Wacholderbaum | Wer ihn angreift
Aufnahme: 1660-06-03, Halle | Er wurde durch Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), des Administrators des Erzstifts Magdeburg, in dessen Residenz nach Halle gerufen und in Anwesenheit der Hzn. sowie der hohen Minister in die FG aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Freyburg/ Hzt. Sachsen-Weißenfels (?)
Wirkung: Offizier u. Regierungsamt.
Werdegang: Ksl. u. kursächs. Obrist; später fstl.-sachsen-weißenfelsischer Amtshauptmann zu Freyburg und Eckartsberga; Erbherr auf Altengottern, Flarchheim, Gleina und Ophausen. 1636 Rittmeister im Kavallerieregiement unter Generalwachtmeister Frh. Georg Adam v. Traudisch, ab 1640 unter Obrist Hans Georg Haubold v. Schleinitz (FG 169), 1643 Obristwachtmeister, 1647 Obristleutnant unter Obrist Christian Sigismund v. Seidewitz. Noch im selben Jahr übernahm er nach dessen Tod als Obrist das Regiment, welches 1650 abgedankt wurde. Seit 1650 war er Hauptmann über die kursächs., seit 1656 sachsen-weißenfels. Ämter Freyburg und Eckartsberga. Grabstein in der Marienkirche in Freyburg. Vgl. FG 834. Ein "Obrister Naso" wird unter dem Datum des 17. 10. 1661 auch im Hoftagebuch Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) erwähnt (STA Dresden: Loc. 11806, unfol.) - sicherlich Heinrich Christoph. Er wurde 1649 fälschlich unter dem Namen "IOHANNES CHRISTOPHORUS â NASO" in einem Stich als ksl. u. kursächs. Obrist porträtiert (ULB Halle: Vc 137 N 4).
Stand/Stellung: Adel; Obrist und Amtshauptmann.

747 Hans von Katte zu Wüst (Der Vergessene)
* 1633-06-16  | † 1684-01-24 
GND-Nummer: 137727046
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Pfrimmengraß | Zur Arzney
Aufnahme: 1660
Aufenthaltsort des Mitglieds: Ebst. Magdeburg (?)
Werdegang: Erzbischöfl. magdeburg. Hofmr.; um 1680 fl. coburg. Geheimrat, Hofmarschall u. Kammerdirektor; Herr auf Wust, Kamern u. Scherlübbe.

748 Eustachius von Thümen (Der Erzogene)
† 1696 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gefüllte Königskron | Über gemeine Ahrt
Aufnahme: 1660
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Er nahm an der Aufnahmezeremonie von FG 839, 840 und 841 am 28. 1. 1673 in Halle a. d. S. teil. S. 730405.
Werdegang: Sächs.-magdeburg.-hall. Geh. Rat u. Hofmarschall; Kammerjunker; Oberschenk; Hauptmann zu Wolmirstedt u. Wanzleben.
Stand/Stellung: Geh. Rat u. Hofmarschall (?).

749 Johann Peter Geisel (Der Ernsthafte)
*  Hannover? | 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Meerwinde | Von Natur
Aufnahme: 1660
Bildungsweg: Respondent U. Marburg. S. Dissertatio Iuridica De Iuramentis / Et Praeside ... Dn. Johanne Kornmanno, ... Marpurgensi Professore ...Publice disputandam proponit Ad diem 18. Aprilis. Johann-Petrus Geisselius. Hanov. Marpurgi Cattorum 1646.
Werdegang: Fl. sächs. Rat u. Hofmr.
Stand/Stellung: Bürgerlich (mit Wappen); Hofmr.

750 Dietrich von Miltitz (Der Erkante)
* 1620-02-10 Glauchau | † 1670-09-02 Gotha
GND-Nummer: 120524937
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Bachbungen | Jn schöner Tugend
Aufnahme: 1660
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Werdegang: Schulinspektor zu St. Afra, kfl. sächs. Hofmr. u. Rat.

751 Philipp Heinrich von Tümpling (Der Aufrichtige)
* 1616-01-22 Tümpling (bei Kamburg a.d. Saale) | † 1669-06-15 Altenburg
GND-Nummer: 136905579
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Waldreben | Liebt das Niedrige
Aufnahme: 1660
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Altenburg
Bildungsweg: Ab 1632 Reise durch das Reich, in die Niederlande (Den Haag) u. England (London).
Werdegang: 1628 Page der Hzn. Elisabeth v. Sachsen-Altenburg; um 1634 Stallmeister Johannes Oxenstiernas; 1647 Amtmann zu Allstedt; 1655 Amtmann zu Roda, Leuchtenburg u. Orlamünde; 1656 Hausmarschall Hz. Friedrich Wilhelms v. Sachsen-Altenburg (FG 577); 1663 Hofmarschall.
Stand/Stellung: Hausmarschall Hz. Friedrich Wilhelms v. Sachsen-Altenburg (FG 577).

752 Hans Dietrich von Schönberg (Der Aufmundernde)
* 1623-10-23 Mittelfrohna | † 1682-10-11 Altenburg
GND-Nummer: 116860170
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Trei-Distel | Was Nachläßig ist
Aufnahme: 1660
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Altenburg
Bildungsweg: 1638-1641 Gymnasium in Gera; seit 1641 Studium der Rechte an der U. Wittenberg, seit 1645 an der U. Altdorf; 1648-50 Kavalierstouren durch Flandern u. über Augsburg nach Italien (U. Padua, Venedig, Loretto, Rom, Neapel, Florenz, Siena) und Österreich.
Werdegang: Er übernahm 1650 die Verwaltung seiner Güter Langenleuba u. Goldschau u. wurde Canonicus des Stifts Naumburg; 1654 Hofrat Hz. Friedrich Wilhelms v. Sachsen-Altenburg (FG 577); 1659 Vizepräsident des Consistoriums, 1668 dessen Präsident; 1679 Geh. Rat u. Kanzler.

753 Johann Christoph Wex (Der Zugeordnete)
* 1628-03-18 Altenburg | † nach 1675 (verm. 1689) 
GND-Nummer: 123335558
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Grundheil | Zu heilsamen Wunden
Aufnahme: 1660
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Wirkung: Jurist u. Regierungsamt. War Beiträger zu LP auf Pzn. Magdalena Sophie v. Sachs.-Merseburg (1651-1675), der ältesten Tochter von Hz. Christian (FG 643) [VD17 547:631629Y].
Bildungsweg: Gymnasium Gotha; Studium der Rechte an der U. Helmstedt u. U. Straßburg; dann Kavalierstour durch Frankreich. 1656 Promotion zum Dr. der Rechte in Jena.
Werdegang: 1656 außerordentl. Professor der Rechte in Jena; 1663-1667 Hof-, Kammer- u. Konsistorialrat in Weimar; danach Geheimer Rat u. Kanzler zu Merseburg (als Nachfolger des 1667 zum Senior des kftl.-sächs. Schöppenstuhls zu Leipzig ernannten Dr. Johan Christoph Marcius); trat dichterisch hervor.
Stand/Stellung: Geheimer Rat u. Kanzler.

754 Rudolf August von Braunschweig-Wolfenbüttel (Der Nachsinnende)
* 1627-05-16 Hitzacker | † 1704-01-26 Hedwigsburg
GND-Nummer: 116678909
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Aschwurtz | Den vergifteten Gliedern zu helfen
Aufnahme: 1660
Aufenthaltsort des Mitglieds: Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel
Wirkung: Regent; Vf. u. Hg. theol. Literatur u. Bibliotheksbesitzer.
Bildungsweg: Bildung durch Privatlehrer.
Werdegang: Erste praktische Erfahrungen in der Herrschaftsausübung am Hof Friedrich Wilhelms v. Brandenburg; 1666 tritt er nach dem Tod des Vaters die Herrschaft in Braunschw.-Lüneburg an; literar. Betätigung als Hg. theolog. Werke u. als Vf. geistl. Literatur.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: HAB, Gemäldesammlung B 110

755 Georg Christian von Hessen-Homburg (Der Behertzte)
* 1626-12-10 Homburg v.d. Höhe | † 1677-08-01 Frankfurt am Main
GND-Nummer: 11874657X
Bekenntnis:Lutherisch, ab 1651 Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Massilisch Sternkraut | Jn freyem Felde
Aufnahme: 1660
Bildungsweg: 1642 Ritterakademie in Sorø (Dänemark), 1643 Uni Gießen
Werdegang: 1648 Hauptmann in span. Diensten in den Span. Niederlanden, 1653 span. Generalfeldmarschall, wechselte bald darauf in frz. Dienste, wo er zum Generalleutnant ernannt wurde, doch 1658 den Dienst quittierte; weilte später am Hof des Hz. zu Sachsen in Weimar; trat 1665 als Militär in Dienst der Generalstaaten; 1669 kaufte er von seinem Bruder Lgf. Wilhelm Christoph (FG 594) für 200.000 fl. Amt und Stadt Homburg (1671 wieder veräußert); lebte ab 1671 in Frankfurt am Main; wurde auf eigenen Wunsch im dom zu Mainz begraben
Stand/Stellung: Reichsfürst (Paragiat); Offizier

756 Heinrich Ziegler (Der Scharfsinnige)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Narbonischer Nardus | Hilft nach seiner Ahrt
Aufnahme: 1660

757 Friedrich Ulrich von Hagen gen. Geist (Der Lieblichste)
* 1624-05-13  | † 1680-08-27 Magdeburg
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Rohte gefüllte Maßliebchen | Liebt die Demuht
Aufnahme: 1661

758 Daniel von Overberg (Der Nutzende)
† nach 1661 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Presilien Pfeffer | Nicht viel gebraucht
Aufnahme: 1661
Wirkung: ca. 1642/46 Gouverneur für Gf. Enno Ludwig v. Ostfriesland (1632-1660) im Haag, auch Rat von Christina Sophia v. Ostfriesland (1600-1658), verw. Lgfn. v. Hessen-Butzbach. In der Trauerschrift auf Lgfn. Christina Sophia v. Hessen steuerte er ein Gedicht bei: Der Unvergleichliche Fürsten-Preiß (Halle 1658).

759 Michael König (Der Rechtmeßige)
* 1614-09-25 Rabutz (b. Delitzsch) | † 1673-12-25  Halle
GND-Nummer: 123066972
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Brennwurtz | Greift scharf an
Aufnahme: 1661
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weißenfels
Wirkung: David Elias Heidenreich (FG 837) setzte ihm zu Ehren in seiner Leichenpredigt ein Trauergedicht auf.
Bildungsweg: Schule in Glesien, ab 1622 in Schkeuditz; Universitätsstudium in Leipzig (1630) und Groningen (imm. 23.7.1632); 30.7.1647 Lic. jur. (Wittenberg), 1653 Dr. jur.
Werdegang: Sohn Martin Königs, Gerichstverwalters in Glesien (b. Delitzsch); 1635 Regimentsschreiber beim Kommandanten der Stadt Zittau, später Hofmeister bei adligen und fstl. Herren, u.a. 1636 beim Erbmarschall Cord Löser; 10.10.1647 Mitglied am Schöppenstuhl in Magdeburg, 1652 Hof- u. Justitienrat, 1656 kftl.-sächs. Kanzler u. Konsistorialdirektor in den Thür. Erblanden, 1.1.1663 ebfl. u. fstl.-sächs. Geh. Rat sowie Hof- u. Justitienrat in Magdeburg unter Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), 1670 dessen Vizekanzler
Stand/Stellung: Vizekanzler
Wappen/Portrait: HAB, PS A 11347

760 Achatz von der Asseburg (Der Durstige)
† 1687-10-04 Schermke (bei Magdeburg)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Saalweiden | Nehret sich also
Aufnahme: 1661
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Werdegang: Erzbischöfl. magdeburg. Landrat.
Stand/Stellung: Adel

761 Balthasar von Peres (Der Werkliche)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Kleine Hasenpappeln | Erzeigt sich lustig
Aufnahme: 1661

762 Bernhard von Könneritz (Der Schleunige)
† 1704-07-15 Bautzen
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Egelkraut | Die Hitze zu dämpfen
Aufnahme: 1661
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Werdegang: Königl. Hofrat u. kursächs. Obristlt.; königl. poln. kurfürstl. sächs. Obristlt.

763 Gustav Adolf von Pfuhl (Der Wurtzelnde)
* 1632-01 Vickel | † 1683-02-24 Zackmuende
GND-Nummer: 130587508
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Meerhirschen | Jn beständiger Tugend
Aufnahme: 1661
Bildungsweg: Nach dem Tode seines Vaters (1649) ein Jahr Aufenthalt bei Frau v. Thünnen, einer Tante.
Werdegang: 1650-1651 Kriegsdienste, 1651-1652 Aufenthalt beim Onkel, Adam v. Pfuhl, einem schwed. Generalmajor, bei dessen Vetter in schwed. Diensten auf Kriegsexpedition als "Avanturirer" u. "Volontaire" (Preußen u. Polen), 1654 mit demselben nach Stockholm und Schweden, Kammerjunker der Kgn.Witwe Maria bis zu deren Tod im Jahre 1655, dann Kammerjunker Carl X. Gustavs auf einer Reise nach Moskau, worüber er "in einem ... journal mit allem Fleiß remarquiret" (LP Stolberg 17838) , geriet kurzzeitig in Gefangenschaft nach einem Krieg zwischen Schweden und Moscowitern, 1658 kgl.-schwed. Leutnant zu Roß. Durch die Vermittlung des Bruders Curt Christoph gelangte er nach Halle, dort wurde er vom Adminisstrator zum Kammerjunker bestellt, schließlich Direktor des Stadtregiments Halle.

764 Georg Moritz von Taubenheim (Der Hitzende)
† nach 1674 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Barbelkraut | Wol zerkauet
Aufnahme: 1661
Werdegang: Herrr auf Neu-Taubenheim u. Döhlen; fstl. sächs. Kammerjunker in Halle

765 Christoph Ulrich von Burgsdorff (Der wieder Erstattende)
* 1627/9 (?)  | † 1667 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Lange Osterluzey | Die verstopfte Nerven
Aufnahme: 1661
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg, Magdeburg
Werdegang: Domherr zu Magdeburg u. kurbrandenburg. Obristlt.; Domherr zu Merseburg; Landschaftsdirektor.
Stand/Stellung: Adel

766 Hans Christoph von Katte (Der Austaurende)
* 1611  | † 1681 
GND-Nummer: 120324032
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Dürrwurtzel | Nicht nach der Blühte
Aufnahme: 1661
Stand/Stellung: Adel

767 Friedrich Ulrich von Veltheim (Der Grimmige)
* 1604-11-18 Beyenrode | † 1665-01-29 Burg Alvensleben
GND-Nummer: 102537402
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Thora | Genossen
Aufnahme: 1661
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Bildungsweg: Schule in Langensalza; 1622 U. Wittenberg; 1624 UU. Helmstedt u. Rinteln.
Werdegang: 1630 Ausschuß des Erstifts Magdeburg; 1652 Erzstiftischer Landrat; 1654 als fl. magdeburg. Landrat in Braunschweig; magdeburgischer Kammerrat.
Stand/Stellung: Adel

768 Gustav Adolf von Fahrensbach (Der Liebkosende)
* 1629 Hauenstein | † 1689 Leitmeritz (?)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Amaranthen Blümlein | Verliebtem Frauenzimmer
Aufnahme: 1661
Werdegang: aus urspr. rhein., dann baltischen Adelsgeschlecht (auch genannt Varrensbach). Pfandinhaber der Ämter Schwedt und Vierraden (Mark Brandenburg), Herr auf Neuschloß und Tschischkowitz (Böhmen); Reichshofrat u. Kämmerer; erhoben in den Grafenstand am 18.9.1677. Er war der letzte Vertreter seiner Familie im HRR.
Stand/Stellung: Kurländ. Adel

769 Andreas Samuel Bocht (Der Hervorbrechende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Spicant | Aus dunkeln Ohrten
Aufnahme: 1661
Werdegang: Obristlt.
Stand/Stellung: Bürger

770 Christian Friedrich Prüschenk von Lindenhofen (Der Ordentliche)
† nach 1678 
GND-Nummer: 123887240
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Ausgebreiteter Weinstok | Bringt Frucht und Zierde
Aufnahme: 1661
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Gotha
Werdegang: Sächsischer Hofrat zu Gotha u. Oberamtmann; Sohn von Zacharias Prüschenk von Lindenhofen (FG 418).
Stand/Stellung: Adel

771 Johann Ulrich von Wallich (Der Ausrichtsame)
* 1626  | † 1673-05-23 Stade
GND-Nummer: 124775802
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Mannsharnisch | Wann man sein bedarf
Aufnahme: 1661
Werdegang: Schwed. Regierungsrat zu Stade; königl. schwed. Secretarius, Justizrat in Stade; Konsistorial- und Hofgerichtsassessor.
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: HAB, PS A 23278

772 Johann Quintin Jörger von Tollet (Der Erwerbende)
* 1624  | † 1705-02-17 Wien
GND-Nummer: 11715010X
Bekenntnis:Katholisch (1650 konvertiert, vorher protestantisch)
Gesellschaftspflanze und -wort: Lungenblume | Genesung der Miltz
Aufnahme: 1661
Aufenthaltsort des Mitglieds: Österreich
Bildungsweg: Ausbildung in Leipzig und Straßburg; später U. Padua.
Werdegang: 1650 ksl. Kämmerer; 1651 Hofkammerrat, später Hofkammervizepräsident; 1659 Erhebung in den Reichsgrafenstand; 1681 wirklicher Geh. Rat; 1687 Statthalter von Nieder-Österreich u.d. Enns; 1688 Ritter des Goldenen Vließes; zuletzt Staats- u. Konferenzminister Ks. Leopolds I. u. Herr u. Freiherr zu Kreuzpach.
Stand/Stellung: Reichsgf.; ksl. Kämmerer u. wirklicher Kammerrat.

773 Rudolph Wilhelm von Stubenberg (Der Begütigende)
* 1643-01-02 Preßburg (Ungarn) | † 1677-01-28 Regensburg
GND-Nummer: 123571529
Bekenntnis:Protestant
Gesellschaftspflanze und -wort: Leindotter | Das hitzige Hauptwehe
Aufnahme: 1661Sein Vater, Herr Johann Wilhelm v. Stubenberg (FG 500), brachte ihn in die FG.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Niederösterreich; Regensburg
Wirkung: Der gehbehinderte St. fertigte schon als Kind bewunderungswürdige Scherenschnitte an, die auch Sandrart (FG 863) pries. Er brachte den nachgelassenen Roman Clelia (Madeleine de Scudéry-Übersetzung) seines Vaters mit Birkens (FG 681) Hilfe heraus. Noch von seinem Vater zum Dichten motiviert, schrieb er auch gelegentlich Verse und übersetzte drei Werke, die aber unveröffentlicht oder unvollendet blieben, darunter Scudérys Almahide.1669 gab er noch die von seinem Vater übersetzten Andachten Loredanos auf 15. Staffel-Psalmen und dessen Manzini-Übertragung Dem Weisen ist verboten zu dienen (1671) heraus.
Bildungsweg: Privatunterricht auf der Schallaburg bei Melk, Hauslehrer Paul Winkler (FG 789); ev. Gymn. Preßburg; Jura U. Wien; ab 1664 Studienreise in die Schweiz, nach Frankreich, Spanien, England, die beiden Niederlande, Norddeutschland (Hamburg, Braunschweig), Sachsen, Böhmen und Wien. Nach dem Tode seiner ersten Frau (1667) Italienreise. 1669 U. Siena.
Werdegang: Sohn Johann Wilhelms v. Stubenberg (FG 500); berühmt sind seine als Jugendlicher verfertigten Scherenschnitte, die sich erhalten haben; Übersetzungsversuche (verloren), Sammler von Graphik u. Kunstwerken. Nach dem frühen Tod seines Vaters wurde der unmündige R. W. der Antritt seines Erbes erschwert, damit er den Glauben wechsele und damit er nicht im Ausland (Leiden) studiere. Nach Erreichung seiner Volljährigkeit übersiedelte er mit seiner Mutter nach Regensburg.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 21431

774 Ludwig VI. von Hessen-Darmstadt (Der Unerschrokkene)
* 1630-01-25 Darmstadt | † 1678-04-24 Darmstadt
GND-Nummer: 101248571
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Holtz Mangold | Vor Hitz und Kälte
Aufnahme: 1661
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Darmstadt
Wirkung: Regent
Bildungsweg: Kavalierstour durch Dänemark, Schweden, Sachsen, Wien u. Italien.
Werdegang: folgte 1661 seinen Vater, Lgf. Georg II. (1605-1661) in der Regierung in Hessen-Darmstadt
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Digitaler Portraitindex

775 Christian von Ryssel (Der Beschirmete)
* 1621-12-02 Leipzig | † nach 1689/vor 1705 
GND-Nummer: 124290744
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Spanische Eberwurtzel | Vor allem Antasten
Aufnahme: 1661Durch seine Übersetzung von Jean Louis de Balzacs Aristippus für die Aufnahme empfohlen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schleswig-Holstein-Glücksburg
Werdegang: 1661 in Diensten von Philipp v. Schleswig-Holstein-Glücksburg Rat u. Hofmr.; kurz darauf markgfl.-brandenburg.-bayreuth. Kammerrat.
Stand/Stellung: Rat und Hofmr.

776 Hans Ernst von Molsheim (Molshain) (Der Schönrohte)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Schuppenwurtz | Verdorret bald
Aufnahme: 1661
Werdegang: Aus elsäß. Adel (Wappen)
Stand/Stellung: Adel

777 Siegmund von Reisengrün und Grünlist (Der Durchbrechende)
* um 1599  | † 1665-05-12 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Schmalblätterigte Thapsia | Mit starker Wirkung
Aufnahme: 1661
Werdegang: schwedischer Obrist.
Stand/Stellung: Adel

778 Thomas von dem Knesebeck d. J. (Der Gesegnete)
* 1628-06-14 Tylsen (Altmark) | † 1689-01-23 Berlin
GND-Nummer: 115367969
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Lucianskraut | Wieder Kröten Bisse
Aufnahme: 1661
Aufenthaltsort des Mitglieds: Altmark, Kurbrandenburg
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt.
Bildungsweg: 3. 6. 1640 immatrikuliert Helmstedt, ca. 1645 Univ. Straßburg, 1650 Kavalierstour: Breisach, Basel, Genf, Lyon, Paris, Straßburg, Basel, Paris.
Werdegang: 1659 als anhalt. Gesandter nach Wien, 1660 Geh. Rat u. Hofmr. F. Wilhelm Ludwigs v. Anhalt-Köthen (FG 358); 1665 Wittumsrat u. Hofmr. d. Witwe Elisabeth Charlotte, zugl. Hofmarschall aller anhalt. Höfe, Anf. 1670 (Abschied aus anhalt. Diensten 12. 2. 1670) mgfl. brandenburg. Geh. Rat, Oberhofmarschall u. Kammerdirektor Bayreuth, 1672-88 Oberhofmeister der Kfn. Dorothea v. Brandenburg und zugleich bis zu seinem Tod 1689 kurbrandenburg. Geh. Rat; 1686-89 Kammergerichts- u. Konsistorialpräsident, auch Landeshauptmann der Altmark seit 1. 7. 1680 (als Nachfolger von FG 781).
Stand/Stellung: Adel; Oberhofmr. u. Landeshauptmann.

779 Moritz von Wolfframsdorff (Der Vermehrte)
* 1645  | † nach 1661 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Harnkraut | Jn seinem Stamme
Aufnahme: 1661

780 Christian Ludwig (von) Schlegel (Der Mannhafte)
* 1629-10-18 Merzien | † 1679-02-01 Zehringen
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Stern Leberkraut | Gering anzusehen
Aufnahme: 1661
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Köthen
Werdegang: Leutnant im franz. Regiment des Generalfeldmarschalls Tourenne; Rittmeister des Generalmajors de Rospairs; 1660 fl. anhalt-köthen. Kammerjunker u. Stallmeister bei F. Wilhelm Ludwig v. Anhalt-Köthen (FG 358); Herr auf Zehringen, Merzien und Thurau; Bruder von Hans Heinrich (von) Schlegel (FG 567).
Stand/Stellung: Kammerjunker u. Stallmeister.

781 Achaz von dem Knesebeck (Der Wiederaufkommende)
* 1633-05-24  | † 1674-12-28 
GND-Nummer: 121800490
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Viel-ästige Sonnenblume | Nach großer Verletzung
Aufnahme: 1661
Stand/Stellung: Adel

782 Heinrich Gottschalk von der Trautenburg gen. von Beyern (Der Uhrlaubende)
* 1635-06-12 Hornhausen | † 1675-06-22 Spandau
GND-Nummer: 12124573X
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Schwalbenwurtzel | Das Hertz zittern
Aufnahme: 1661
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halberstadt
Bildungsweg: Privatunterweisung durch Präzeptoren, dann in Stadtschulen; Univ. Helmstedt (nicht immatrikuliert)
Werdegang: Sohn von Curt v. der Trautenburg gen. von Beyern (FG 167); Kammerjunker am Hof zu Gotha, dann zu Bayreuth; in kurbrandenburg. Militärdienst im Reiterregiment Oberst Friedrich von Schierstedts, später von Oberst Johann Dietrich de Mortanny (Mortaigne) geführt, dem sog. Fstl. Anhaltischen Regiment, anfangs als Kornett, dann als Leutnant und schließlich 1672 als Rittmeister, starb an den Verletzungen, die er sich in der Schlacht auf der Lümmer Heide bei Fehrbellin (1675-06-18) zugezogen hatte; Erbherr auf Hornhausen, Derenburg und Ottleben
Stand/Stellung: Adel; Militär

783 Heinrich von Poser und Groß Naedlitz (Der Geprüfte)
* 1630 Siena | † 1680-9-11 (Schweidnitz, Grab bei der ev. Kirche vor)
GND-Nummer: 104206314
Bekenntnis:Protestant
Gesellschaftspflanze und -wort: Finger-Nagelkraut | Jn mancher Tugend
Aufnahme: 1662Im Weimarer Wappenbuch trug sich P. 1662 mit 8 flüssigen Versen (Reimgesetz) u. seinem Wappen ein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Fürstentümer Schweidnitz u. Jauer
Wirkung: Sohn seines gleichnamigen Vaters (1599–1661), dessen Reisen nach Konstantinopel, Bulgarien, Armenien, Persien u. Indien (1621–1624) er mit Hilfe des Tagebuchs (VD 17 1:069041Z)beschrieb, gelehrt kommentierte, auch 1675 veröffentlichte.
Bildungsweg: 1659 U. Siena. Georg Wende (FG 818) stellt in seinem Breslauer Actus Von der Hochlöbl. Fruchtbringenden Gesellschaft (1670) den Geprüften als jemand dar, dessen Name verlange, "die Hoch-Teütsche Sprache nach vermögen zuprüfen, und mit vielen proben zu überlegen. Bißhero in meinen Reisen hat mir die Sprachen in Franckreich und Welschland zu prüfen gefallen."
Werdegang: Auf Tschechen, Ober- u. Niederkörnig, Ober-Eck; Obersteuereinnehmer. Neumark nennt ihn Landesältester der Fürstentümer Schweidnitz u. Jauer.
Stand/Stellung: Adel; kgl. Mann der Fürstentümer Schweidnitz u. Jauer.

784 Hans Bastian von Zehmen (Der Hochgerühmte)
* 1629-03-25 Neumühl | † 1702-04-08 Markersdorf
GND-Nummer: 129394955
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Meerlilien | Nach dem Ansehen
Aufnahme: 1662
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Zeitz
Bildungsweg: 1642 Gymnasium Gera, 1645 Akademie Jena.
Werdegang: 1657 Hof- und Kammerrat Hz. Moritz' v. Sachsen-Zeitz (FG 450); 1662 Obersteuereinnehmer; 1666 Hofmr.; 1674 Kreishauptmann des neustädtischen Kreises; später Geh. Rat; Herr auf Clodra, Marckerdorf, Neumühl, Weißendorf und Silbitz.
Stand/Stellung: Obersteuereinnehmer

785 Georg Sigismund Gall von Gallenstein und Puechenstein (Der Hochwürdige)
† nach 1663 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Stachlichte Aloe | Jn vielfältiger Wirkung
Aufnahme: 1662Auf Empfehlung des Herren Johann Wilhelm v. Stubenberg (FG 500) erteilte Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) St. am 10. 5. 1662 a. St. Vollmacht zur Aufnahme G.s und vier anderer Kandidaten (FG 786–789) in die FG. G. Neumark (FG 605) trug unter G.s Wappen G.s Namen eigenhändig ins Weimarer Wappenbuch ein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Wien, Krain, Steiermark
Wirkung: Hofmann
Werdegang: Kämmerer Erzhz. Leopold Wilhelms v. Österreich, später Ks. Leopolds I.; verh. (I.) 1638 mit Konstantia Barbara v. Starhemberg (+ 1662); verh. (II.) 1663 mit Freiin Maria Franziska v. Prank
Stand/Stellung: Adel; Kämmerer.

786 Sigmund von Weltz zu Eberstein (Der Wehrhafte)
* 1600-12-28  (Steiermark) | † 1673-05-10 Nördlingen (?) oder Oedenburg (Ungarn) (?)
GND-Nummer: 1033801267
Bekenntnis:Protestant
Gesellschaftspflanze und -wort: Melonen Distel | Von Natur versehn
Aufnahme: 1662Auf Empfehlung des Herren Johann Wilhelm v. Stubenberg (FG 500) erteilte Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) St. am 10. 5. 1662 a. St. Vollmacht zur Aufnahme von Weltz und 4 anderen Kandidaten (FG 785, 786–789) in die FG. G. Neumark (FG 605) trug unter Weltz’ Wappen eigenhändig dessen Namen ins Weimarer Wappenbuch ein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Wien; Kärnten; Steiermark
Werdegang: Freiherr zu Eberstein, Heiligenegg, Weltzenegg, Lemberg; Erb-Land Stäbelmeister in Kärnten.
Stand/Stellung: Adel; Hauptmann.

787 Friedrich von Rotter und Kostenthal (Der Quälende)
† nach 1665 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Blutwurtzel | Auszuforschen
Aufnahme: 1662Auf Empfehlung des Herren Johann Wilhelm v. Stubenberg (FG 500) erteilte Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) St. am 10. 5. 1662 a. St. Vollmacht zur Aufnahme Rotters und vier anderer Kandidaten (FG 786–786, 788–789) in die FG. G. Neumark (FG 605) trug unter G.s Wappen G.s Namen eigenhändig ins Weimarer Wappenbuch ein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Wien, Oberschlesien
Wirkung: Offizier, gelegentlich Dichter (Gedichte in Stubenbergs, FG 500, Werken; „Trawer-Lied“ auf den Tod des Erzhz. Sigismund v. Österreich, 1665)
Werdegang: Ksl. Hauptmann in Wien.
Stand/Stellung: Adel; Hauptmann.

788 Andreas Gryphius (Der Unsterbliche)
* 1616-10-02 Glogau | † 1664-07-16 Glogau
GND-Nummer: 118543032
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Orant | Wegen verborgener Kraft
Aufnahme: 1662Johann Wilhelm Herr v. Stubenberg (FG 500) empfahl G., Winkler (FG 789) u. a. für die FG. Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) erteilte ihm am 10. 5. 1662 a. St. die Vollmacht zur Aufnahme der Kandidaten. Da der Herzog u. Stubenberg starben, sandte G. am 1. 5. 1663 ein Blatt mit seinem Namen, Wappen u. Aufnahmejahr an Neumark (FG 605) u. fügte als Spruch die Verse bei: "Ein Augenblick führt aus, ein augenblick vernichtett | Was dz verhangnus will, vnd durch vill zeitt einrichtett". Neumark schrieb auf der vorhergehenden Seite des Wappenbuchs Gryphius' Namen wie eine Unterschrift hinzu, da unter dem auf der Folgeseite eingeklebten Gryphius-Blatt die Unterschrift von Gryphius' Verwandtem Winkler steht.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schlesien (Glogau)
Wirkung: Einer der bedeutendsten Lyriker, Dramatiker und Redner der deutschen Literatur. Schon als Schüler in Fraustadt hielt G. Reden und schrieb ein lat. Epos. 1637 erschienen seine Lissaer Sonette. Dort lebte er auf dem Gut Georgs v. Schönborn, wo er von diesem geadelt, zum Poeten gekrönt und mit der Magisterwürde versehen wurde u. seine Sonn- und Feyertags-Sonette u. Thränen über das Leiden Jesu Christi schrieb. 1639-44 folgten Epigramme, Oden u. weitere Sonette. Vorbilder seiner Lyrik wurden poln. u. dt. Jesuiten, bes. Balde in G.s Kirchhoffs-Gedancken. G. übersetzte auch Stücke Vondels, P. Corneilles u. a. Seit 1650 veröffentlichte er eigene Trauerspiele: das Kaiser-Drama Leo Armenius, das Märtyrerstück Catharina von Georgien, das stoische Drama des Rechtsgelehrten Paulus Papinianus u. das Schauspiel Ermordete Majestät über das Schicksal Karls I. v. England. Daneben traten eher experimentelle Stücke wie das die Ständeklausel verletzende Drama Cardenio und Celinde, die Doppelkomödie Gesang-Spil Verlibtes Gespenste, Schertzz-Spiel Die gelibte Dornrose, Lustspiele (Absurda Comica. Oder Herr Peter Squenz; Horribilicribrifax Teutsch) u. Sing- u. Festspiele. Zu seinem literar. Programm gehörten auch nachträglich erweiterte Leichabdankungen.
Bildungsweg: Privatstudien im Hause seines Stiefvaters in Diebritz; 1631 Fortsetzung seines Bildungswegs an unbekanntem Ort (Glogau?) u. am Gymn. Fraustadt; 1634-36 Ak. Gymn. Danzig; 1638-44 Niederlande (bes. U. Leiden); 1644-46 Kavalierstour durch Italien u. Frankreich, 1646/47-48 U. Straßburg.
Werdegang: Nach dem frühen Tod seiner Eltern gelang es G. zwölfjährig, das rekatholisierte Glogau zu verlassen u. seinem Stiefvater Eder nach Diebritz zu folgen, später nach Fraustadt; nach weiteren Studien seit 1650 Syndikus der glogauischen Landstände.
Stand/Stellung: 1637 Nobilitierung, Poeta laureatus u. Magister; Syndikus.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 8343

789 Paul Winckler (Der Geübte)
* 1630-11-13 Breslau | † 1686-03-01 
GND-Nummer: 118840371
Bekenntnis:Katholisch getauft
Gesellschaftspflanze und -wort: Lein | Jn der Haushaltung
Aufnahme: 1662Zusammen mit Winklers Onkel Andreas Gryphius (FG 788) von Herrn Johann Wilhelm v. Stubenberg (FG 500) zur Aufnahme empfohlen. Hz. Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) erteilte Stubenberg am 15. 5. 1652 a. St. die Vollmacht zur Aufnahme der Kandidaten (s. dazu August Kahlert: Paul Winkler's Selbstbiographie. In: Zs. des Vereins für Geschichte u. Alterthum Schlesiens 3 [1861], S. 102f.). Da dieser u. der Herzog bald darauf starben, wird die Mitgliedschaft, wie in Gryphius' Fall, kaum vor 1663 vollzogen worden sein. W.s Name steht im Weimarer Wappenbuch auf derselben Seite wie das (aufgeklebte) Blatt mit Gryphius' Wappen, Spruch, Name und Aufnahmejahr.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Breslau
Wirkung: Bei Lebzeiten gab W. nur seine Sentenzen u. d. T. Zwey Tausend Gutte Gedancken bzw. Drittes Tausend Guter Gedancken (1685) heraus. Postum erschien das komisch-satir. Gesprächsbuch Der Edelmann (1696; 2. Aufl. 1697), das G. Freytag in seinen Bildern aus der deutschen Vergangenheit benutzte. Außerdem verfaßte W. seine Biographie und vielleicht den 1. Tl. des Schlesischen Robinson (1723).
Bildungsweg: 1641 Schule in Fraustadt; 1649-50 abgebrochenes Jurastudium an der U. Frankfurt.
Werdegang: 1650–53 Hauslehrer in Schlesien; von Birken (FG 681) empfohlen,1654–56 Hauslehrer Rudolph Wilhelms v. Stubenberg (FG 773)auf der Schallaburg in Österreich; seit 1658 in Schlesien; 1659 Consiliar und Amtssekretär über die Majoratsgüter des Frh. v. Schönaich (Carolath-Beuthen); Verwalter und Abgeordneter in diplomatischen Missionen; 1660 im Auftrag der Vorsteher der Glogauer Friedenskirche nach Wien; seit 1664 Advokat in Breslau; 1672 Gesandter u. Rat Kf. Friedrich Wilhelms v. Brandenburg (FG 401) in Schlesien.
Stand/Stellung: Rechtsanwalt; Rat.

790 Heinrich von Sachsen-Weißenfels (Der Aufschießende)
* 1657-09-29 Halle | † 1728-02-16 Barby
GND-Nummer: 104177586
Bekenntnis:Reformiert (1688 konvertiert vom luther. Bekenntnis)
Gesellschaftspflanze und -wort: Die große Aloё mit der Blume | Auch in der größten Dürre
Aufnahme: 1667-10-06, Halle a. d. S. | Aufnahme mit seinem Bruder Albrecht (FG 791) und einigen hzl. Hofleuten (FG 792, 793 u. 794).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Nahm an der Aufnahmezeremonie von FG 839, 840 und 841 am 28. 1. 1673 in Halle a. d. S. teil. S. 730405.
Bildungsweg: Bildungsreise 1678 in die Vereinigten und Spanischen Niederlande u. nach England unter Aufsicht von Hans Caspar v. Loss (FG 824, s. dort).
Werdegang: Vierter Sohn des dritten FG-Oberhaupts, Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402). Erhielt mit dem Tod Hz. Augusts 1680 die (1659 an die Linie Weißenfels gefallenen Anteile der) Gft. Barby mit dem gleichnamigen Hauptort als Apanage, wo er mit seiner Familie residierte. Er nahm an der Aufnahme dreier neuer Mitglieder in die FG (FG 839, 840 u. 841) am 28. 1. 1673 in Halle a. d. S. teil (s. 730405); 1674 auch Domprobst zu Magdeburg. 1686 vermählt mit Fn. Elisabeth Albertine v. Anhalt-Dessau, trat er 1688 öffentlich zum reformierten Glauben über, was in Kursachsen und seinen Sekundogenituren für heftigen Wirbel sorgte. Mit dem Tod seines Sohnes Georg Albert (1695-1739) starb diese Nebenlinie bereits wieder aus; die Anteile der Gft. Barby fielen an das Hzt. Sachsen-Weißenfels und Querfurt zurück.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Deutsche Fotothek

791 Albrecht von Sachsen-Weißenfels (Der Muntere)
* 1659-04-14 Halle | † 1692-05-09 Leipzig
GND-Nummer: 142751855
Bekenntnis:Lutherisch, seit 1691-05-09 Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Thee-Kraut | Zu gesatzter Zeit
Aufnahme: 1667-10-06, Halle a. d. S. | Aufnahme mit seinem Bruder Heinrich (FG 790) und einigen hzl. Hofleuten (FG 792, 793 u. 794).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebst. Magdeburg
Werdegang: Er nahm an der Aufnahme dreier neuer Mitglieder in die FG (FG 839, 840 u. 841) am 28. 1. 1673 in Halle a. d. S. teil (s. 730405). 1687 mit der katholischen Gräfin Christina v. Löwenstein-Rochefort (1665-1730) vermählt, trat er 1691 vom lutherischen zum katholischen Glauben über. Auf der Rückreise von Torgau nach Weißenfels starb er 1692 in Leipzig und hinterließ die Tochter Anna Christina, die 1763 unvermählt in Wien starb.
Stand/Stellung: Reichsfürst

792 Simon Philipp von Leiningen-Westerburg (Der Höffliche)
* 1646-04-04 Schwalenberg | † 1670-08-28 Grünstadt
GND-Nummer: 121600351
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weiße Johannis-Beerlein | In seinem Wesen
Aufnahme: 1667-10-06, Halle a. d. S. | Aufnahme mit den sachsen-weißenfels. Prinzen Heinrich (FG 790) u. Albrecht (FG 791) und einigen hzl. Hofleuten (FG 793 u. 794).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Offizier, Hofamt
Bildungsweg: Erziehung am Hof Lgf. Wilhelm Christophs v. Hessen-Homburg (FG 594) in Bingenheim; Studien an holländ. Universitäten; Reisen nach Paris u. an den kaiserl. Hof in Wien.
Werdegang: Aus einem der ältesten dt. Dynastengeschlechter, das sich im 15. Jh. mit dem Grafenhaus Westerburg verband und 1467 das neue gfl. Haus Leiningen-Westerburg begründete. Simon Philipp war Offizier beim Bischof von Münster, dann Oberhofmr. Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), dessen Schwager er 1672 über seine Schwester Gfn. Johanna Walpurgis (1647-1687) wurde; 1670 Erholungsreise nach Alt-Leiningen in der Unterpfalz, wo er in Grünstadt bei einem Duell starb.
Stand/Stellung: Reichsgraf; Oberhofmr. Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402)

793 Georg Dietrich von Rondeck (Der Ruhmwürdige)
† 1678-08-02 Hamburg
GND-Nummer: 122903757
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Weiße Himbeeren | In anmuthiger Krafft
Aufnahme: 1667-10-06, Halle a. d. S. | Aufnahme mit den sachsen-weißenfels. Prinzen Heinrich (FG 790) u. Albrecht (FG 791) und einigen hzl. Hofleuten (FG 792 u. 794).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle/ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Regierungsamt. Als Präsident des Geheimen Rates am Hofe Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) und Inspektor des 1664 gegründeten Weißenfelser Gymnasiums war D. ein Gönner und Förderer Christian Weises, dessen Berufung ans Weißenfelser Gymnasium er beförderte. Diesem vermachte er auch Büchergeschenke. Eine Probe seiner Eloquenz legt die Veröffentlichung seiner Abdankungsrede zum Tod Hzn. Anna Marias ab, der 1669 verstorbenen ersten Frau Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels, in Johann Riemers Standes-Rhetorica Oder Vollkommener Hoff- und Regenten-Redner (Leipzig 1685, S. 291-297) und in dess. Stern-Redner (1689, S. 337-343) (s. auch Werdegang). Aus dem Jahr 1669 ist auch eine Rede D.s zur Hochzeit Hz. Friedrichs v. Sachsen-Gotha (FG 816) mit Pzn. Magdalena Sibylla v. Sachsen-Weißenfels überliefert.
Bildungsweg: J. U. D.
Werdegang: Ksl. Reichsadelsdiplom vom 2. 11. 1662 für Georg Dietrich Edler v. Rondeck. Georg Dietrich war schon 1662 Reichshofrat und 1664 Geh. Rat Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402). 1670 wurde er Regierungspräsident der sachs.-weißenfels. Erblande, also der höchste Staatsminister. Er verlor jedoch dessen Gunst, konvertierte 1671 zum kathol. Glauben, wurde 1672 ksl. Reichshofrat und Resident in Hamburg u. im Westfäl. Reichskreis.
Stand/Stellung: Freiherr; Geh. Ratspräsident; Reichshofrat u. ksl. Resident.

794 Moritz Tham Marschall von Bieberstein (Der Werthbefundene)
* 1645-03-11 Hermsdorf (Meißen) | † 1702-01-22 Dresden
GND-Nummer: 123388147
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Beer-Lapp | In der That, nicht nach Wahn
Aufnahme: 1667-10-06, Halle a. d. S. | Aufnahme mit den zwei sachs.-weißenfels. Prinzen Heinrich (FG 790) u. Albrecht (FG 791) und einigen hzl. Hofleuten (FG 792 u. 793).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Hof- und Regierungsamt, Finanzverwaltung. M. nahm an der Aufnahmezeremonie dreier neuer Mitglieder (FG 839, 840 u. 841) am 28. 1. 1673 in Halle teil (s. 730405).
Bildungsweg: 1656 Gymnasium illustre zu Zerbst, wo sich sein älterer Bruder Georg Job (FG 517), Rat u. Hofmeister in Zerbst, seiner annahm. Erziehung am Hof in Halle a. d. S. als Page (1660), Kammer- und Leibpage (1662) unter David Elias Heidenreich (FG 837). 1662 erschien von ihm zum Geburtstag Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) die Ertz-Stifftische Magdeburgische SONNE (Halle 1662, 4° 4 Bl.; In: STA Dresden: Loc. 8564). M. begleitete die Brüder Hz. Johann Adolf (FG 719) u. Hz. August d. J. (FG 720) v. Sachsen-Weißenfels auf einer Kavalierstour nach Wien, Ungarn u. durch das Hl. Röm. Reich, Rückkehr 1668.
Werdegang: Aus meißn. Uradel (Erbmarschälle von Meißen); Erbherr auf Hermsdorf, Kobelsdorf etc. Bruder von FG 517, 798 u. 799. Zur Zeit der Aufnahme Kammerjunker am Hofe Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402); 1670 Stallmeister, 1674 Hauptmann im Ft. Sachsen-Querfurt, das 1656 von Kursachsen an Sachsen-Weißenfels gefallen war. 1678 Reise in die Vereinigten u. die span. Niederlande u. Frankreich. 1680 folgte er dem Thronfolger des verstorbenen Hz. Augusts, Hz. Johann Adolf (FG 719), nach Weißenfels; 1682 seines aktiven Dienstes ehrenvoll entlassen; 1692 kfl. sächs. wirklicher Geh. Rat, 1698 kgl. poln. u. kursächs. Geh. Rat. Sein Sohn Moritz Dam feierte ihn in einem Geburtstagspoem 1696, damals Student in Jena, als einen überall "geliebten Hoffmann/ und glücklichen Minister", der sich der "gemeinen Wohlfahrt" verschrieben und "Gütigkeit [...] als ein wärmender/ fruchtbringender Sonnenstrahl über Mündige und Unmündige ausgegossen" habe. Er starb als kgl.-poln. und kursächs., wie auch sachsen-weißenfels. Geheimer Rat und kfl. Gesamt-Obersteuereinnehmer.
Stand/Stellung: Adel; Geheimer Rat u. Obersteuereinnehmer

795 Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin (Der Fügliche)
* 1638-02-13 Schwerin | † 1688-04-28 Grabow
GND-Nummer: 123282659
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Hertzsaamen | Zur Ergötzung
Aufnahme: 1667-10-21, Halle a. d. S. | Die eigenhändigen Eintragungen Hz. Friedrichs und einiger mecklenburgischer und sachsen-weißenfelsischer Hofleute (FG 796, 797, 798) und FG 799 in das Hallenser Wappenbuch der FG am 20. 10. 1667 zeigen, daß der Herzog persönlich in Halle weilte und gemeinsam mit den übrigen genannten Neumitgliedern vermutlich in einem gewöhnlichen Aufnahme-Actus in die FG aufgenommen wurde. Das Erzschrein-Register weist den 21. 10. 1667 als Aufnahmedatum aus.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Grabow/ Hzt. Mecklenburg-Schwerin
Wirkung: Nichtregierender Fürst, Domherr, Obrist.
Bildungsweg: Standesgemäße Erziehung am väterlichen Hof; 1. 9. 1656 Aufbruch zu einer großen Bildungsreise in die Vereinigten Niederlande mit Besuch der U. Leiden (Studium der Politik, Geschichte und Mathematik), im Frühjahr 1657 nach England, in London persönl. Bekanntschaft mit Cromwell; von dort nach Frankreich: Dieppe, Saumur mit Besuch der dortigen Akademie (Studium der frz. Sprache, Landeskunde, Politik etc.), Paris mit Aufenthalten am kgl. Hof. Von Paris aus am 6. 4. 1658 Beginn einer großen Rundreise durch Frankreich; weiter nach Italien über Savoyen, Genua, Florenz mit Besuchen Roms und Neapels; Heimreise über Venedig, Tirol, Augsburg, Nürnberg und Leipzig; Rückkunft in Grabow am 25. 3. 1659.
Werdegang: Vierter Sohn von Hz. Adolph Friedrich I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 175), über seine Schwester Anna Maria Schwager Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402). Das väterl. Testament von 1654 hatte eine Erbteilung des Schweriner Hzts. unter die drei älteren Brüder Christian I. (Louis), Johann Georg (FG 482) u. Karl vorgesehen. Christian I. ignorierte das Testament und trat die Alleinherrschaft an, wodurch ein unablässiger Streit unter den Verwandten und mit den Ständen entstand. Friedrich erhielt 1658 die Hft. Grabow als Apanage, wo er residierte; er war zugleich Domherr in Straßburg. Im Gegensatz zu seinem ältesten und in Schwerin regierenden, kinderlosen Stiefbruder Christian I. (Louis), der sich seiner starken Kontrahenten, des Kaisers und Kurbrandenburgs, aber auch der eigenen Landstände, durch Anschluss an Frankreich (einschließlich 1663 Konversion zur kathol. Kirche) zu erwehren suchte, setzte Hz. Friedrich mit freundlichen Beziehungen auf die Karte Wien und Berlin, aber auch Dänemark, um seine aus dem väterl. Testament von 1654 abgeleiteten Ansprüche auf das Ft. Schwerin gegen den ständig abwesenden Älteren in den Jahren 1675ff. durchzusetzen. Nach dem Tode des Bruders Johann Georg 1675 und dem Karls schon 1670 versuchte F., sich die Verwaltung des väterlichen Erbes auftragen zu lassen, worin er am Ende scheiterte. Gegen den Willen Christians I. - mit Abscheu verwahrte der sich gegen den "verfluchten Stiefbruder und Consortes" und ihr einer Revolte gleichkommendes Verhalten - stand F. als Kommandeur eines kurbrandenburg. Reiterregiments in kfl. Sold. 1660 hatte er bereits eine ksl. Kompanie unter Generalfeldmarschall Raimondo Montecuccoli bei einem Einsatz gegen die Türken in Ungarn kommandiert; 1672 ist er als Kommandeur eines kurbrandenburg. Regiments am Rhein bezeugt. Leichenpredigten, Abdankung und Epicedien übergehen seine FG-Mitgliedschaft und rühmen ihn zeittypisch als vorbildlichen Landesherrn.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: HAB, PS A 13763

796 Georg Friedrich von Helldorf (Der Geltende)
* 1643  | † 1718 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Das frembde Kraut Helichrisum  | Wider gifftige Bisse
Aufnahme: 1667-10-21, Halle a. d. S. | Die eigenhändigen Eintragungen Hz. Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 795) und einiger mecklenburg. und sachsen-weißenfels. Hofleute (FG 796, 797 u. 798) sowie FG 799 in das Hallenser Wappenbuch der FG am 20. 10. 1667 zeigen, dass H. gemeinsam mit den übrigen genannten Neumitgliedern vermutlich in einem gewöhnlichen Aufnahme-Actus in die FG aufgenommen wurde. Das Erzschrein-Register weist den 21. 10. 1667 als Aufnahmedatum aus.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Jurist; Regierungsamt, gerühmt für seine hohe Gelehrsamkeit und Eloquenz. Einige seiner Reden hat Joh. Christian Lünig in seiner 12-teiligen Sammlung Grosser Herren, vornehmer Ministren und anderer berühmten Männer gehaltene Reden (Leipzig 1707-1722) überliefert. Auch Gelegenheitsdichtungen sind von ihm bekannt, etwa zum Tode Wilhelms v. Kospoth (FG 728) (LP von 1679 in SLUB Dresden).
Bildungsweg: Studierte seit 1660 an der U. Leipzig Philosophie und Jurisprudenz; Am 15. 3. 1662 legte er eine philosoph. Disputation aus Tacitus Historien über die Idea Consiliorum, quibus reipubl. bene consulitur ab, die im selben Jahr im Druck erschien. Sein Studium der Rechte schloss er dann an der U. Straßburg mit einer Dissertation De Jure Expectativae, vulgo dictae Anwartungs-Lehn (1666) ab. H. ist eines der seltenen Beispiele für einen altadligen Gelehrten mit Doktorgrad. Anschließend Reise durch Frankreich.
Werdegang: Aus meißn. Uradel. Mit 22 Jahren, 1666 trat er in hzl. sachsen-weißenfels. Dienste; zur Zeit seiner Aufnahme in die FG war H. Hofrat Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), später auch Justizrat; 1669 nahm H. an den Exequien der verstorbenen Hzn. Anna Maria v. Sachsen-Weißenfels teil; 1674 als Hof- und Justitienrat an jenen des verstorbenen Prinzen August d. J. v. Sachsen-Weißenfels (FG 720); 1675 verfasste Christian Weise ein Gedicht auf H.s verstorbenen Sohn Georg Heinrich; 1679 ernannte ihn Hz. August zu seinem Geheimen Rat und Kanzler bei der Regierung der Erblande in Weißenfels; als solcher nahm im Juni/ Juli 1680 an den Beisetzungsfeierlichkeiten Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) teil (s. LP Stolberg 19503). Im April 1683 Wechsel aus weißenfels. in sachsen-zeitzische Dienste unter Hz. Moritz-Wilhelm, den 1682 das Naumburger Domkapitel zum neuen Administrator gewählt hatte, als Geheimer Rat und Kanzler (Nachfolger Veit Ludwigs v. Seckendorff, FG 615). Spätestens 1686 auch Präsident des Konsistoriums. 1694 nahm er seinen Abschied und zog sich ins Private zurück, wo er u. a. seinen wissenschaftlichen Neigungen nachging, 1698 in Halle seine Idea iurisprudentiae illustris, studiorum delineationem continens, ein Schema der Rechtswissenschaften in mehreren Tabellen, veröffentlichte und mehrere Rechtsgutachten für den Dresdner Hof aufsetzte. H. war Herr auf Costewitz, Näthern u. a.
Stand/Stellung: Adel; Geheimer Rat, Kanzler und Konsistorialpräsident.

797 Wenzel Wilhelm Mylner von Mylhausen (Der Uhrsprüngliche)
* zwischen 1620 und 1630 Mecklenburg | † nach 1688 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Ev.
Gesellschaftspflanze und -wort: das Kraut Carlina | In dürrer Wüsteney
Aufnahme: 1667-10-21, Halle a. d. S. | Die eigenhändigen Eintragungen Hz. Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 795) und einiger mecklenburg. und sachsen-weißenfels. Hofleute (FG 796, 797 u. 798) sowie M.s in das Hallenser Wappenbuch der FG am 20. 10. 1667 weisen auf ihre gemeinsame Aufnahme in die FG hin. Das Erzschrein-Register nennt den 21. 10. 1667 als Aufnahmedatum.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Grabow/ Hzt. Mecklenburg-Schwerin
Wirkung: Hofamt.
Werdegang: M. war zum Zeitpunkt seiner Aufnahme in die FG Kammerjunker im Dienst Hz. Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 795), mit dem er gemeinsam in die FG aufgenommen wurde und der in Grabow residierte. 1656 verfaßte er ein Gedicht Unvergängliches Tugend-Lob zum Namenstag Pz. Karls II. v. Mecklenburg-Schwerin (1626-1670, Bruder Hz. Friedrichs I.), das in Rostock im selben Jahr im Druck erschien. In einer Sammlung von Epicedien zum Tode Hz. Friedrichs I. (FG 795) von "etzlichen seiner Diener" (HAB: Gm 4° 612) begegnen ein dt. Gedicht u. eine dt. "Grabschrifft", gez. von W.W.M.V.M. (sicherlich unser FG-Mitglied). Wir erfahren, daß M. dem Verstorbenen "viertzig Jahr gedient" habe, was ungefähre Rückschlüsse auf sein Alter/ Geburtsjahr erlaubt.
Stand/Stellung: Böhm. Adel (vermutlich seinem Großvater Johann u. dessen Sohn Peter d. d. Prag 29. 12. 1598 verliehen); Kammerjunker

798 Alexander Haubold Marschall von Bieberstein (Der Scharffe)
* etwa zw. 1630 u. 1 Hermsdorf (Meißen) (?) | † 1694 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Stachelbeeren | Bringt liebliche Frucht
Aufnahme: 1667-10-21, Halle a. d. S.  | Die eigenhändigen Eintragungen Hz. Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 795) und einiger mecklenburg. und sachsen-weißenfels. Hofleute (FG 796, 797 u. 798) sowie seines Bruders FG 799 in das Hallenser Wappenbuch der FG zeigen, dass M. gemeinsam mit den übrigen genannten Neumitgliedern vermutlich in einem gewöhnlichen Aufnahme-Actus in die FG aufgenommen wurde. Das Erzschrein-Register weist den 21. 10. 1667 als Aufnahmedatum aus.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Hofamt, Offizier
Werdegang: Aus meißn. Uradel (Erbmarschälle von Meißen); Erbherr auf Reißen (bei Weimar); älterer Bruder von FG 517, 794 u. 799. Zur Zeit der Aufnahme war M. Kammerjunker und Rittmeister Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402); später sachs.-weißenfels. Obrist u. Kommandant zu Heldrungen u. Querfurt. Am 28. 1. 1673 nahm M. in Halle an der Aufnahmezeremonie dreier neuer Mitglieder (FG 839, 840 u. 841) teil (s. 730405).
Stand/Stellung: Adel; Obrist und Kommandant

799 Hans Dietrich Marschall von Bieberstein (Der Anfrischende)
* 1643-09-30 Hermsdorf (Meißen) | † 1687-11-23 Oberschmon
GND-Nummer: 130642835
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Sauer-klee | Was matt ist
Aufnahme: 1667-10-21, Halle a. d. S. | Die eigenhändigen Eintragungen Hz. Friedrichs I. v. Mecklenburg-Schwerin (FG 795) und einiger mecklenburg. und sachsen-weißenfels. Hofleute (FG 796, 797 u. sein Bruder FG 798) in das Hallenser Wappenbuch der FG zeigen, dass M. gemeinsam mit den übrigen genannten Neumitgliedern vermutlich in einem gewöhnlichen Aufnahme-Actus in die FG aufgenommen wurde. Möglicherweise bildete ein Besuch seiner Brüder FG 794 u. 798 den Anlass seines Aufenthaltes in Halle. Das Erzschrein-Register weist den 21. 10. 1667 als Aufnahmedatum aus.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Celle/ Hzt. Braunschweig-Lüneburg-Calenberg
Wirkung: Offizier, Finanzverwaltung, mit ausgeprägtem Interesse an theolog. Studien.
Werdegang: Aus meißnischem Uradel (Erbmarschälle von Meißen); Erbherr auf Ober- und Niederschmon (bei Querfurt). Zur Zeit seiner Aufnahme in die FG war M. lt. Erzschrein-Register hzl. "Braunschw[eig].-Lüneb[urg]. Capitein-Lietenant", und zwar nach einer anderen Quelle in der vom Obersten "Kroßeck" geführten Leibkompanie. Es muß sich hier um Ludolph Lorenz v. Krosigk (FG 607) aus dem Erxlebener Zweig der Familie handeln, der von 1665 bis 1671 in Celle bei Hz. Georg Wilhelm v. Braunschweig-Lüneburg-Calenberg (1624-1705), Sohn von FG 231, als Obristleutnant, alsbald Obrist diente. Anscheinend folgte ihm M. auch 1667/68 in die Niederlande. M. starb als hzl. sachs.-weißenfels. Kammerrat (Bestallung vom 6. 7. 1680). M. nahm an der Aufnahmezeremonie dreier neuer Mitglieder (FG 839, 840 u. 841) am 28. 1. 1673 in Halle teil (s. 730405). Haubold Heinrich v. Starschedel (FG 848) steuerte seiner Leichenpredigt ein Epicedium bei.
Stand/Stellung: Adel; Kammerrat

800 Achatz (IV.) von der Schulenburg (Der Unbefleckte)
* 1638-11-04/14 Beetzendorf | † 1678-08-07/17 Lieberose
GND-Nummer: 121881806
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weiße Maulbeeren | Vom Menschenblute
Aufnahme: 1667-10-23, Halle a. d. S. | S. trug sich am 23. 10. 1667 eigenhändig in das Hallenser Wappenbuch der FG ein. Das Erzschrein-Register verzeichnet seine Aufnahme in die Gesellschaft, vermutlich durch den gewöhnlichen Aufnahme-Actus, unter demselben Datum.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Altmark (Kft. Brandenburg)
Wirkung: Regierungs- und Hofamt; Johanniterritter
Bildungsweg: 1654 Studium an der U. Helmstedt, 1658 U. Straßburg; bis September 1663 Kavalierstouren zur Kaiserkrönung nach Frankfurt, ins Elsaß, nach Frankreich, England, Rückkehr nach Frankreich (Febr. 1662); Aptil 1662 Aufbruch nach Italien (Rom, Neapel, Genua), nach Spanien (Toledo, Madrid April 1663), wieder Frankreich. Im September 1663 Heimkehr auf die väterlichen Güter.
Werdegang: Aus altmärk. Uradel (Erbküchenmeister der Mark Brandenburg) mit Stammhaus in Beetzendorf (bei Salzwedel); Febr. 1664 nach Berlin, Eintritt in kfl. brandenburg. Dienste; ab Frühjahr 1665 kfl.-brandenburg. Kammerherr; 1666 Erbe und Majoratsherr von Lieberose (allerdings überlebt der Vater den Sohn um 2 Jahre); im März 1667 ksl. Verleihung des Freiherrenstands im Reich und in den österreich. Erblanden; zur Zeit der Aufnahme kfl. brandenburg. Landeshauptmann in der Altmark; noch 1667 mgfl. brandenburg. Oberstallmeister u. Oberhofmarschall in Bayreuth. Im Mai 1667 wurde S. in Sonnenburg (östlich von Küstrin, heute in Polen), dem Zentrum des Johanniterordens in der Ballei Brandenburg, zum Ritter des Johanniterordens geschlagen und zum Komtur von Wildenbruch (Vorpommern) ernannt. Jan. 1668 Aufgabe der mgfl. brandenburg.-bayreuth. Ämter u. Rückkehr in die Mark Brandenburg und zu Kf. Friedrich Wilhelm (FG 401). 1669 begleitete ihn S. auf einer Reise in die Vereinigten Niederlande; 1672 Kriegsdienste im französ.-ndl. Krieg auf ksl./kfl. Seite; 1673 diplomat. Missionen im Auftrag des Kurfürsten, dann dauerhafte Niederlassung auf der Hft. Lieberose.
Stand/Stellung: Freiherr; kfl.-brandenburg. Amtmann u. Diplomat

801 Friedrich von Jena (Der StarckWürckende)
* 1620-12-01 Zerbst | † 1682-09-10 Berlin
GND-Nummer: 117614963
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Meerfenchel | Mit Mancherley Nutz
Aufnahme: 1668-02-12, Halle a. d. S.  | Vermutlich per Aufnahmeurkunde ("Einnehmungsbrief"), da im Hallenser FG-Wappenbuch keine eigenhändige Eintragung, sondern nur eine von der Hand des Erzschreinhalters David Elias Heidenreich (FG 837) vorliegt.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Cölln, Berlin/ Kft. Brandenburg
Wirkung: Jurist, Diplomat und Staatsmann; langjähriger enger Mitarbeiter des gleichaltrigen Kf. Friedrich Wilhelm v. Brandenburg (FG 401); galt als vielseitiger, arbeitsfreudiger, schreibgewandter, geschickter u. unbestechlicher Jurist, Diplomat, Minister, der sein Wirken ganz in den Dienst des entstehenden absolutistischen brandenburg-preuß. Gesamtstaates stellte. Martin Kempe (FG 806) war mit ihm bekannt und widmete ihm seine brandenburgische Historie, den 1673 dem Kurfürsten eingelieferten "Brandenburgischen Adler", ein verschollenes Manuskript, und dichtete auch ein Reimgesetz auf J.s FG-Impresa: "Uber Sr. Excellentz Beynahmen/ Kraut und Wahlspruch in sder Fruchtbringenden Gesellschaft. DEr Wirkende wirket mit mancherlei Nutz Was Staten und Städten ersprießlich kan dienen/ Daß beydes Provintzen und Printzen lang grünen. Sein Reden und Rathen nährt sicheren Schutz. Die Mühsame Musen sind glükklich daran/ Und können sich leichtlich der Erden entreißen/ Wenn ihnen Mäzenas/ der Maro kan heißen/ Die Wiege bereitet zum Sternen-Altan/ So preiset sich preisend des wirkenden Werk/ Dem billich ein herrlicher Nahme gebühret/ Dieweil Er den Deutschen Regenten Stand zieret. Sein lieblicher Fenchel hat kräftige Stärk." (M. K.: Poesis triumphans, Königsberg 1676, Bl. A 3v).
Bildungsweg: 1637 Besuch des akadem. "Gymnasium Francisceum" in Zerbst, 1638 Imm. an der U. Wittenberg, 1639 an der U. Jena, dort 1640 Baccalaureat; 21. 11. 1645 Examination zum Lizentiaten beider Rechte in Wittenberg; 1653, bereits 1652 als ord. Prof. für Staatsrecht an der U. Frankfurt a. d. O. Promotion zum Doktor beider Rechte an der U. Wittenberg. Es sind etliche Disputationen von ihm aus dieser Zeit (1652-55) überliefert; zuvor (vor 1651) Kavalierstour.
Werdegang: Aus einem ursprünglich in Thüringen begüterten altadeligen Geschlecht, das sich seit dem 15. Jh. auch als Salzpfänner in Halle und in städt. Ämtern in Zerbst und Calbe nachweisen lässt. F. war der älteste Sohn des Zerbster Oberbürgermeisters u. fl. anhalt. Rats Peter v. Jena (1584-1639); 1651 fl. anhalt. Hofrat; 1652 Ernennung zum Prof. der Rechte (Lehrstuhl f. Staatsrecht) an der U. Frankfurt a. d. O., 1653 Dekan der dortigen Juristenfakultät, 1654 Rektor der U.; 1655 Berufung ins Kabinett Kf. Friedrich Wilhelms v. Brandenburg (FG 401) als kfl.-brandenburg. wirklicher Geh. Staatsrat, als der er bis zu seinem Tod mit Direktion der wichtigsten auswärtigen Angelegenheiten wirkte; bewies in verschiedenen diplomatischen Aufträgen und außenpolitischen Funktionen Geschick, so auch 1658 als kurbrandenburg. Delegierter bei der Kaiserwahl Leopolds I. in Frankfurt a. M., wo er am 2. 8. 1658 ein ksl. Erneuerungsdiplom des der Familie zustehenden alten Adels mit Wappenbesserung für sich und seine Brüder erlangte; 1660-66 Kanzler von Halberstadt, 1662 Lehenssekretär der Kurmark, 1669 Leitung der geistl. Angelegenheiten, 1674 interimistischer Kammerpräsident der nichtkurmärk. Landesteile; 1675 für 3 Jahre nach Zerbst; 1679 Nachfolger Frh. Ottos v. Schwerin (FG 493) als erster Minister, Leiter der märk. Lehnskanzlei, der Landschaftssachen u. des Postwesens; 1680 Teilnahme an der Huldigung und Einnahme des Ebsts., nun: Hzt.s Magdeburg für Kurbrandenburg gemäß den Bestimmungen der Westfäl. Friedensverträge. 1681/82 interimist. Hofkammerpräsident.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Staatsrat u. andere hohe Funktionen in der brandenburg. Zivilverwaltung.

802 Philipp Ludwig von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg (Der Wolgeartete)
* 1620-10-27 Sonderburg (?) | † 1689-03-10 Schneeberg
GND-Nummer: 138777497
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Große Bathengel | Zu guten Wercken
Aufnahme: 1668-04-08, Halle a. d. S. | Am 7. 4. 1668 hatte Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) seinem Bruder Kf. Johann Georg II. v. Sachsen (FG 682) geschrieben, er erwarte am morgigen Tag die Ankunft des "Hertzog[s] von Holstein zu Wiesenburg" (STA Dresden: Locat 11807 u. 8565). Die eigenh. Eintragung des Herzogs und zweier weiterer Neumitglieder im Hallenser FG-Wappenbuch d. d. 8. 4. 1668 beweist eine persönliche Aufnahme in Halle, vermutlich durch den gewöhnlichen Aufnahme-Actus. Das Erzschrein-Register bestätigt den 8. 4. als Aufnahmetermin.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Wiesenburg/ Mgft. Brandenburg-Bayreuth
Wirkung: Offizier; lebte faktisch als zu Vermögen gekommener Adelsherr in Meißen und im Voigtland mit guten Verbindungen zum kursächs. Hof; Caspar (v.) Stieler (FG 813) war von 1685 bis zum Tod des Herzogs sein Hofrat u. Oberamtsinspektor.
Bildungsweg: Erziehung an verschiedenen hess. Höfen.
Werdegang: P. L. war stark in das Konkursverfahren des Hzt. Sonderburg eingebunden, das 1667 wegen Bankrotts von Kg. Frederik III. v. Dänemark eingezogen wurde. Vergeblich hatte der nachgeborene Sohn Hz. Alexanders, Philipp Ludwig, versucht, das Sonderburger Erbe seinem Geschlecht zu erhalten. 1664 Kauf von Schloß und Herrschaft Wiesenburg (bei Meißen) mit der Stadt Kirchberg und 20 Dörfern vom sächs. Kurfürsten, zu dem er in guter Beziehung stand. Wiesenburg wurde zum Stammsitz der Familie, auch unter seinem ältestem Sohn Friedrich (1652-1724), dem Schloß und Herrschaft 1675 abgetreten wurden. P. L. war bis 1672 ksl. Feldmarschall-Leutnant in einem Kürassier-Regiment. Durch Förderung des Bergbaus in Schneeberg u. Neustädtel wurde P. L. reich; er erwarb 1686 Oberkotzau bei Hof im Vogtland (Mgft. Brandenburg-Bayreuth) und ließ sich dort nieder. P. L. starb in Schneeberg, wo er sich bei dem befreundeten Veit Hans Schnorr v. Carolsfeld aufgehalten hatte. Mit seinem Enkel Leopold (1674-1744), der zum Katholizismus konvertierte, starb der Wiesenburger Zweig der Sonderburger Herzöge im Mannesstamm aus.
Stand/Stellung: Über Schleswig und Holstein geborener dän. und Reichsfürst ohne fürstl. Herrschaftsbefugnisse durch den Verlust des Hzt.s wegen Überschuldung 1667/68.

803 Franz Maximilian von Mansfeld  (Der Vielgelobte)
* 1639-11-22 Wien | † 1692-09-12 Wien
GND-Nummer: 115614907
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Klatsch-Rosen | Nach seiner Würckung
Aufnahme: 1668-04-08, Halle a. d. S. | M.s eigenh. Eintragung und die zweier weiterer Neumitglieder (FG 802 u. 804)im Hallenser FG-Wappenbuch d. d. 8. 4. 1668 weist auf deren gemeinsame Aufnahme in Halle, vermutlich durch den gewöhnlichen Aufnahme-Actus, hin. Ob M. zum Gefolge des nach Halle gereisten Hz.s Philipp Ludwig v. Schleswig-Holstein-Sonderburg (FG 802) gehörte, der auch in ksl. Diensten stand, entzieht sich unserer Kenntnis. M.s Devise im Wappenbuch (es ist die auch von Hz. August d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel, FG 227, bekannte): "Alles mit Bedacht". Das Erzschrein-Register bestätigt den 8. 4. als Tag der Aufnahme.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Wien
Wirkung: Diplomat, Hof- und Regierungsamt, Finanzverwaltung
Werdegang: Aus der kathol. Bornstädter Linie des Mansfelder Grafenhauses, die sich unter Franz Maximilians Urgroßvater Gf. Philipp II. in den habsburg. Erblanden niedergelassen hatte; Herr der Herrschaften Dobrzisch (Böhmen), Neuhaus (bei Sangerhausen) u. Arnstein. Wie sein Vater Bruno III. (1576-1644), ksl. Oberststallmeister u. Oberstjägermeister, und sein Bruder Heinrich Franz (1641-1715), ksl. Obersthofmarschall und Generalfeldmarschall, machte auch F. M. Karriere in Wien: zunächst als ksl. Kammerherr, 1665-1682 Reichshofrat. Im März 1667 erhielt er von Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) die Investitur in die vom Ebst. Magdeburg abhängigen Lehen (STA Dresden: Locat 11900). Mit einem anderen Oberlehensherrn, Kursachsen, gab es Spannungen: Im Mai 1670 beschwerte sich Kf. Johann Georg II. v. Sachsen (FG 682) beim kursächs. Oberaufseher in der Gft., Ernst Friedemann v. Selmnnitz (FG 431), über "unverantworttliche Excessen und reden" Gf. Franz Maximilians und bat, "geheime Erkundigung einzuziehen" (Bircher: Palme II, Nr. 865). Im Sommer 1667 ist F. M. als ksl. Gesandter am kurbandenburg., im Sommer 1672 am kursächs. Hof nachgewiesen. Er starb als wirklicher Geh. Rat des Kaisers und Obrist-Hofmr. der Kaiserin; 1681 Ritter des goldenen Vlieses.
Stand/Stellung: Graf (die Familie verlor im Laufe des 15. Jhs. ihre Reichsunmittelbarkeit und wurde Kursachsen, dem Ebst. Magdeburg u. dem Bst. Halberstadt lehenspflichtig); ksl. Kammerherr u. Reichshofrat.

804 Eitel Wilhelm von Geismar (Der Wolgebrauchte)
* Um 1620  | † Vor 1702 Homburg vor der Höhe (?)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wilde Roßmarin | Mehr zum Nutz, alß zur Zier
Aufnahme: 1668-04-08, Halle a. d. S. | G.s eigenh. Eintragung und die zweier weiterer Neumitglieder (FG 802 u. 803) im Hallenser FG-Wappenbuch d. d. 8. 4. 1668 weist auf deren gemeinsame Aufnahme in Halle, vermutlich durch den gewöhnlichen Aufnahme-Actus, hin. Ob G. zum Gefolge des nach Halle gereisten Hz. Philipp Ludwig v. Schleswig-Holstein-Sonderburg (FG 802) gehörte, entzieht sich unserer Kenntnis. Das Erzschrein-Register bestätigt den 8. 4. als Tag der Aufnahme.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Homburg v. d. H./ Hessen-Darmstadt
Wirkung: Hofamt; Finanzverwaltung.
Werdegang: Aus hess.-thüring. altadeligen Geschlecht, Herr auf Homburg, Seilburg u. Alzbach, Sohn Wilhelm Günthers v. G., gfl. waldeck. Jägermeisters, Bruder Jost Wilhelms v. G. (FG 336), Vater von Hans Dietrich v. G. (FG 835). Das Geburtsjahr "um 1620" ist aus seiner Funktion als Erzieher der beiden u. g. hess. Prinzen 1642 erschlossen, die 1625 bzw. 1626 geboren wurden, wobei ein etwas höheres Alter des Erziehers zu veranschlagen ist. Die Geburt seines eigenen Sohnes Hans Dietrich (FG 835) fiel in das Jahr 1649 - auch dies passt zur geschätzten Angabe des Geburtsjahres. Da der Vater beim Tode des Sohnes 1702 bereits verstorben war, ergibt sich ebenfalls ein freilich nicht sehr aussagekräftiger terminus ante quem für sein Todesjahr. E. W. ist 1642 als Hofmr. der Lgfn. Margaretha Elisabeth v. Hessen-Homburg (1604-1667), offenbar als Erzieher ihrer Söhne Wilhelm Christoph (FG 594) und Georg Christian (FG 755), bezeugt (STA Hannover: Dep. 84, 103 I, Nr. 781), wird in genealogischen Quellen und in der LP auf seinen Sohn Hans Dietrich ohne chronologische Angaben als lgfl. hessisch-darmstädt. Kammerrat und Haushofmr. benannt.
Stand/Stellung: Reichsritter; Kammerrat und Haushofmeister.

805 Gottfried Zamehl (Der Ronde)
* 1629-02-02 Elbing | † 1684-08-12 Elbing
GND-Nummer: 119511029
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Große gefüllte Ringelblumen | Im reden und Schreiben
Aufnahme: 1668-04-22, Halle a. d. S. | Aufnahme per Aufnahmeurkunde nach brieflichem Aufnahmegesuch, vermittelt über Georg Neumark (FG 605) von Z.s Königsberger Freund Martin Kempe (FG 806).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Elbing/ kgl.-poln. Preußen
Wirkung: Integrierter Bestandteil eines literarisch und historisch-philologisch interessierten Kreises in Elbing und darüber hinaus, zu dem Daniel Bärholtz, der für seine lateinischen Epigramme gerühmte Elbinger Friedrich Hoffmann, die Gebrüder Pellicer, David Nerreter, Gertraud Möller aus Königsberg, Christoph Porsch und der Geistliche Cyriakus Martini zählten, war Z. selbst gekrönter Dichter mit literarischen und historischen Neigungen, Verfasser von Gelegenheitsdichtung u. einer Sammlung Rundoden (Ringelgedichte), sowie zahlreicher (ungedruckt gebliebener) genealogisch-historischer Schriften; Mitglied auch im ESO und PBO, präsent in deren Netzwerken und im heimischen Gelehrtenmilieu.
Bildungsweg: Heimunterricht; 1638 Besuch des Elbinger, 1646 des Thorner Gymnasiums, 1648 Reise nach Lübeck, Hamburg, Bremen und weiter in die Niederlande, 1648 Immatrikulation an den UU. Groningen und Franeker; 1650 in Leyden, Amsterdam, Utrecht, Breda u. a. Kontakte zu Salmasius, Heinsius u. anderen gelehrten Autoritäten. 1650 Rückreise über Bremen, dort 1651 Einschreibung ins Gymnasium illustre. Heimreise 1651 über Hamburg, Lübeck, Rostock, Stralsund u. Stettin.
Werdegang: Während seiner ndl. Studienzeit hatte Z. einen Reise-Ratgeber für Studenten aufgesetzt: Studiosus Apodemicus sive de peregrinatione studiosorum discursus politicus (1650 u. 1651); 1651 in Bremen Erhebung zum kaiserl. gekrönten Poeten; 1666 Mitglied im ESO, 1670 im PBO. 1667 erschien sein literar. Hauptwerk, eine Sammlung von Rondeaus oder Rundoden: Almesii Musae Cyclades oder Deutsche Ringel-Gedicht; Z. verfasste ferner Gelegenheitsgedichte und genealogisch-historische Arbeiten vorab über Elbing und Preußen, die es aber nicht zum Druck brachten (einige erhalten im STA Danzig). Verschollen ist leider seine große Arbeit zum sprachlichen und literarischen Altertum Deutschlands, Germania Celtica rediviva, lingua, literis, metro etc. 1659 Mitglied des großen, 1668 des inneren Rates der Stadt Elbing, in der Folgezeit versch. städt. Ämter (Mühlherr, Scholarch u. a.).
Stand/Stellung: Jurist und Ratsherr; Inhaber wechselnder städt. Ämter in Elbing

806 Martin von  Kempe (Der Erkohrne)
* 1637-06-05 Königsberg | † 1683-07-31 Königsberg
GND-Nummer: 119511231
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Waldwinde | Zu löblichen Wercken
Aufnahme: 1668-04-22, Halle a. d. S. | Aufnahme per Aufnahmeurkunde, vermittelt durch Georg Neumark (FG 605).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Königsberg/ Hzt. Preußen
Wirkung: Dichter, Poetiker, Übersetzer v. a. engl. theolog. Literatur, Verfasser gelehrter und historischer Arbeiten; Mitglied aller vier großen "Sprachgesellschaften" des 17. Jhs. in Deutschland; begeisterter Bericht über die Royal Society in London.
Bildungsweg: Besuch der Schule im Löbenicht (Königsberg); 1658 Akad. Gymnasium Danzig; 1660/61 UU. Wittenberg und Helmstedt; 1662 U. Jena, dort 1665 Examinierung zum Magister d. philos. Fakultät; 1665 Ernennung zum kaiserl. gekrönten Poeten; 1670-72 Reisen nach Dänemark, in die Niederlande und England.
Werdegang: Zeitlebens kein öffentliches Amt, um 1666 ao. Professor der Philosophie an der U. Königsberg; 1673 kurbrandenburg. Historiograph; 1677 kaiserl. Nobilitierung; vielleicht schon 1660 Aufnahme in den ESO, 1665 in den PBO, 1670 in die DG. K. verfasste u. a. den Neugrünenden Palmzweig der teutschen HeldenSprache und Poeterey (1664), einen umfangreichen Kommentar zu den Poetischen Tafeln Georg Neumarks (FG 605) von 1667, die Poesis triumphans (1676), die Bibliographie theolog. engl. Literatur Charismatum Sacrorum Trias, Sive Bibliotheca Anglorum Theologica (1677) mit der ersten deutschen, und zwar euphorischen Würdigung der Royal Society in London, ein schwergewichtiges Opus polyhistoricum, dissertationibus XXV. de osculis (1680), ein literaturkrit. Dichterlexikon Unvorgreiffliches Bedencken/ Uber die Schrifften derer bekantesten Poeten hochdeutscher Sprache (1681 oder später) u. a. m.
Stand/Stellung: Adel; Magister u. ao. Professor der Philosophie an der U. Königsberg; lebte als Privatgelehrter.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 10921

807 Georg Ernst von Hartitzsch (Der Vielgenützte)
* 1618-03-07  | † Nach dem August 1668 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Pappier-Baum | Ist Ehren-werth
Aufnahme: 1668-08-14, Halle a. d. S. | H. wurde mit einer größeren Anzahl von Hofleuten Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in die FG aufgenommen (FG 808-812), vermutlich im Rahmen des gewöhnlichen Aufnahme-Actus. Dies zeigen die jeweils eigenhänd. Eintragungen der Neumitglieder im Hallenser FG-Wappenbuch unter diesem Datum, welches im Erzschrein-Register bestätigt wird.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S. / Ebst. Magdeburg
Wirkung: Finanzverwaltung
Werdegang: Aus böhm. Uradel, im Meißnischen begütert; G. war im Besitz der Rittergüter Hausdorf, Zollwitz (seit 1651) u. Kaltenborn (alle nahe Colditz, südöstl. von Leipzig); kursächs. Hauptmann und Pacht-Inhaber des gfl. mansfeld. Amtes Friedeburg und des Hauses Ober-Schöna in Meißen, wurde um 1660 ebfl.-magdeburg. Kammerrat und hielt sich mit seiner Frau meist in Halle a. d. S., der Residenz des Administrators des Ebst.s, Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) auf. 1663 und 1664 verlor er kurz nacheinander seine Frau Maria, geb. Marschall v. Bieberstein, und seinen Sohn Georg Jobst. Unter den Epicedia auf Maria findet sich auch eines von Moritz Tham Marschall v. Bieberstein (FG 794).
Stand/Stellung: Adel; Kammerrat

808 Moritz Christoph von Schönberg (Der Willigste)
* zw. Nov. 1625 u. 1 Auerswalde b. Chemnitz (?) | † 1669 Halle a. d. S. (?)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Bieber-klee | Blut zu stillen
Aufnahme: 1668-08-14, Halle a. d. S. | S. wurde mit einer größeren Anzahl von Hofleuten Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in die FG aufgenommen (FG 807-812), vermutlich im Rahmen des gewöhnlichen Aufnahme-Actus. Dies zeigen die jeweils eigenhänd. Eintragungen der Neumitglieder im Hallenser FG-Wappenbuch unter diesem Datum, welches im Erzschrein-Register bestätigt wird.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Hof-, Justiz- und Finanzverwaltungsamt
Werdegang: Aus meißn. Uradel; Linie zu Auerswalde, das im 30j. Krieg stark verwüstet worden war. Sein Geburtsdatum ist geschätzt nach dem Datum der Hochzeit der Eltern im Nov. 1625 und dem Tod der Mutter Anna Magdalena, geb. v. Berbißdorff, im Februar 1637, da der Sohn aber bereits in der Lage war, ein kleines lat. Epicedium aufzusetzen. 1665 als Hofrat Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) bezeugt, am Ende hzl. sachs.-weißenfels. Hof-, Justitienrat und Obersteuereinnehmer. In das Hallenser Wappenbuch trug er sich mit dem Spruch ein: "Wenn Kazen, Hund vndt Zanckmuet wehren abzuschaffen,//So wehr ein Stillenstandt bey Mäusen, wild und pfaffen." Er starb unvermählt. Nach seinem Tode wurde Adam Samuel Freystein (FG 809) am 8. 11. 1669 von Hz. August zum Vizekanzler ernannt (STA Dresden: Locat 11781).
Stand/Stellung: Adel; Hof- und Justizienrat, Obersteuereinnehmer

809 Adam Samuel Freystein (Der Klährende)
* 1628-06-15 Dresden | † 1682-04-13 Zschornau
GND-Nummer: 120305879
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wasser-Basilie | die Augen-Nebel
Aufnahme: 1668-08-14, Halle a. d. S. | F. wurde mit einer größeren Anzahl von Hofleuten Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in die FG aufgenommen (FG 807-812), vermutlich im Rahmen eines gewöhnlichen Aufnahme-Actus. Dies zeigen die jeweils eigenhänd. Eintragungen der Neumitglieder im Hallenser FG-Wappenbuch unter diesem Datum, welches im Erzschrein-Register bestätigt wird.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Weißenfels/ Hzt. Sachsen-Weißenfels
Wirkung: Rechtsgelehrter, Hof- und Schulamt. Im Juli 1667 unterrichtete F. seinen Dienstherrn, Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), von einer Anfrage aus Weimar, ob Hz. August gesonnen wäre, die seit 1662 vakante Oberhauptschaft der FG zu übernehmen. F. ermutigte August zur Übernahme dieses Amtes (s. 670700). F. trat zuweilen mit Gelegenheitsdichtung (wie etwa zum Tod von Wilhelm v. Kospoth, FG 728; Leichenpredigt in SLUB Dresden), Fest- und Schulreden, v. a. aber mit juristischen Schriften in Erscheinung. Freystein soll der Autor des Kirchenliedes "Mache dich mein Geist bereit, wache, fleh und bete" gewesen sein.
Bildungsweg: Erster Privatunterricht, Stadtschule Dresden, 1646 Immatrik. an der U. Wittenberg, wo er sich neben dem Studium der Philosophie und der Rechte als Schreiber verdingte; 1650 U. Leipzig, wo er im Jahr darauf zweimal Opfer gewalttätiger Überfälle wurde; vorzeitig abgebrochene Reise als Hofmr. in versch. Reichsstädte, Rückkehr nach Leipzig (1653); 1657 U. Jena zwecks Promotion zum Doktor der Rechte mit der Dissertatio De Jurisdictione ecclesiastica (Jena 1657).
Werdegang: Gutsherr auf Zschornau; nach dem Abschluss der Studien 1658 zunächst Advokat in Leipzig; am 5. 1. 1666 förml. Berufung zum hzl. sachs.-weißenfels. Hof- und Justizienrat bei der Regierung der weißenfels. Erblande und Professor der Rechte am neugegründeten Gymn. in Weißenfels durch Hz. August (FG 402) (STA Dresden: Locat 11781); 1669 Vizekanzler des Hzt.s nach dem Tod des Hof- und Justizienrats Moritz Christoph v. Schönberg (FG 808) (STA Dresden: Locat 11781) und 1676 zusätzlich Oberinspektor des Weißenfelser Gymn.s. Häufige Missionen zu obersächs. Kreistagen u. a. m. 1679 Entlassung aus dem Dienst (angeblich wegen einer Intrige) und Rückzug auf sein Rittergut Zschornau. Verfasser gelehrter juristischer Schriften wie der Wittenberger Disputation De Origine Juris Feudalis von 1648, den Leipziger Disputationen De Conventione (1650), der Leipziger DISPUTATIO JURIDICA, DE INTERPRETATIONE LEGIS RESTRICTIVA (1651), der in 100 Kapiteln ausgearbeiteten akadem. Examination vor der Leipziger Juristenfakultät De FATO, Circa Processum observando, POSITIONES CENTUM (1654) oder dem CONSILIARIUS Ex C. CORNELIO TACITO (Frankfurt a. M. 1663). In der Widmung wird Rudolf v. Dieskau (FG 155) rühmend erwähnt: ein Mann, edel und in allen politischen Angelegenheiten höchst erfahren, der nie ohne Ehrerbietung genannt werde. Auch Gelegenheitsdichtungen, Schul- und Festreden u. dgl., z. T. in gewandtem Latein, stammen von ihm wie die drei 1649 verfassten Reden über den gewaltsamen Tod König Karls I. v. England De Morte CAROLI PRIMI ... Orationes tres (Dresden 1650), das Ebenbild Einer rechtschaffenen frommen Fürstin (Halle 1670), das er in der im Dezember 1669 verstorbenen ersten Gattin Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), Anna Maria, verwirklicht sah (an deren Exequien er teilgenommen hatte), oder sein Nachruf-Gedicht auf den 1674 verstorbenen Johann Baptist v. Ritter (FG 823), seinen Vorgänger im Amt des Oberinspektors des Weißenfelser Gymnasiums, in Schuldige Trauer- und Trost-Blicke ... Von INSPECTORIBUS und PROFESSORIBUS GYMNASII AUGUSTI (Halle a. d. S. 1674). Eine Leichenpredigt von Christoph Daniel Schreiter (Der Löbliche Cantzler, Weißenfels 1682) enthält seinen Lebenslauf und rühmt ihm auch theolog. Interessen nach. Peter Müller (FG 850) hat ihm ein Epicedium aufgesetzt; umgekehrt hatte Freystein zu Müllers Praesidia domus illustris (Jena 1677) eine Vorrede beigesteuert.
Stand/Stellung: Bürger; Hof- u. Justizienrat, Professor u. Oberinspektor des Gymn.s Weißenfels.

810 Johann Helwig Sinoldt gen. Schütz (Der Gezeichnete)
* 1623-06-25 Gießen | † 1677-07-30 Celle
GND-Nummer: 100401546
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Adams-Apfel | Sonder Nachtheil
Aufnahme: 1668-08-14, Halle a. d. S. | S. wurde mit einer größeren Anzahl von Hofleuten Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in die FG aufgenommen (FG 807-812), vermutlich im Rahmen eines gewöhnlichen Aufnahme-Actus. Dies zeigen die jeweils eigenhänd. Eintragungen der Neumitglieder im Hallenser FG-Wappenbuch unter diesem Datum, welches im Erzschrein-Register bestätigt wird.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Weißenfels/ Hzt. Sachsen-Weißenfels
Wirkung: Jurist und Staatsmann. Wir haben von ihm 78 Briefe an Johann Heinrich Boecler (1611-1672), Prof. der Geschichte in Straßburg, d. d. 1661-1672 (UB Gießen), und einen Brief an Johann Michael Dilherr, Wien 20.2.1660 (Bibl. Jagiellonska Kraków).
Bildungsweg: Studium in Gießen, Straßburg u. Helmstedt, im Sept. 1651 Promotion zum Doktor der Rechte in Gießen; als Reisebegleiter Lgf. Ludwigs VI. v. Hessen-Darmstadt (FG 774) Bildungsreise durch Deutschland nach Italien, Dänemark und Schweden.
Werdegang: Aus adeligem Hause, Sohn des Justus S. gen. Sch. (1592-1657), Rechtsgelehrten und lgfl. hess.-darmstädt. Geheimen Rats, Kanzlers der Regierung wie auch der U. Gießen, der als Gesandter die Lgft. Hessen-Darmstadt bei den Westfäl. Friedensverhandlungen vertrat. Sein Sohn J. H. wurde nach Abschluss seiner akadem. Studien 1650 Prof. der Beredsamkeit, 1652 Prof. der Rechte an der U. Gießen; 1655-1670 Reichshofrat (ksl. Ernennungsdekret vom 23. 3. 1655); 1658 ksl. Gesandter an den kurbrandenburg. Hof, im Herbst 1672 u. Sommer 1673 ksl. Gesandter am hzl. braunschweig.-wolfenbüttelschen Hof, dann Geheimer Rat, Kanzler und Erster Minister Hz. Georg Wilhelms von Braunschweig-Lüneburg in Celle, als solcher ksl. gesinnter Leiter der hzl. Politik. Das Erzschrein-Register verzeichnet ihn zum Zeitpunkt der Aufnahme als "Fürstl. Sächs. [Weißenfelsischer] Hoff- und JustitienRath". Als solcher war er offiziell am 14. 10. 1667, von seiner damaligen Funktion als lgfl. hess.-darmstädt. Amtmann in Königsberg (Schloß, Flecken und Amt nördl. von Gießen) von Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) berufen worden (STA Dresden: Locat 11779). In seiner neuen Funktion begegnet er als Teilnehmer an den Exequien der 1669 verstorbenen Hzn. Anna Maria v. Sachsen-Weißenfels; später, 1674, nahm er auch an den Beisetzungsfeierlichkeiten für Hz. Augusts Sohn August d. J. (FG 720) teil. Ein Sammelband der HAAB Weimar (Sign.: 4° X: 218) enthält verschiedene jurist. Arbeiten von S. aus seiner Gießener Lehrzeit 1652/53, De banno ferino, De fortuna, De inofficioso testamento, De Subinfeudatione u. a., hinzuzufügen wären hier etwa die Dissertatio de jure pacis (Gießen 1650), seine lat. Gratulationsschrift zur Hochzeit Lgf. Ludwigs VI. (FG 774), Gießen 1651 (ULB Halle: Pon. FK. Πn 4387) oder seine öffentliche latein. Universitätsrede zur Wahl des vorzeitig gestorbenen Sohnes Ks. Ferdinands III., Ferdinands, zum römischen König Serenissimi ... principis Ferdinandi IV. ... electio in regem Romanorum ac inde Germaniae felicitas solenni panegyri repraesentata in Academia Giessena (1653).
Stand/Stellung: Adel (erst J. H.s Sohn Ludwig Justus erwirbt den Reichsfreiherrenstand); Rechtsgelehrter; Kanzler und erster Minister.

811 Hans Adam von Ende (Der Geschäfftige)
* 1633-05-01 Glauchau | † 1706-02-18 Altjeßnitz (b. Bitterfeld)
GND-Nummer: 102468583
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Witzscherlewetzsch | Bald hier, bald da
Aufnahme: 1668-08-14, Halle a. d. S. | E. wurde mit einer größeren Anzahl von Hofleuten Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in die FG aufgenommen (FG 807-812), vermutlich im Rahmen eines gewöhnlichen Aufnahme-Actus. Dies zeigen die jeweils eigenhänd. Eintragungen der Neumitglieder im Hallenser FG-Wappenbuch unter diesem Datum, welches im Erzschrein-Register bestätigt wird.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle/ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Offizier; Hof- und Regierungsämter; Gelegenheitsgedichte auf befreundete Hofleute wie in der Leichenpredigt auf den 1674 verstorbenen Johann Baptist Ritter (FG 823).
Bildungsweg: Nach Unterricht durch Hauslehrer wechselvolles Durchlaufen der höfischen und militär. Ausbildung eines Kavaliers.
Werdegang: Aus sächs. Uradel, Erbherr auf Trinum (zw. Bernburg u. Köthen) u. Alt-Jeßnitz (nördl. v. Bitterfeld); von Jugend auf in Hof- und Kriegsdiensten: 1644 Page bei den jungen Grafen von Stolberg, mit denen er gemeinsam erzogen wird; 1649 Page des gräfl. Hauses Barby, noch im selben Jahr Page F. Johanns v. Anhalt-Zerbst (FG 398), den er zu seiner Hochzeit mit Pzn. Sophia Augusta v. Schleswig-Holstein-Gottorf nach Gottorf begleitete; 1650 dort Leibpage des Brautvaters, Hz. Friedrichs III. (FG 388) mit Mathematik-Studien unter Adam Olearius (FG 543); 1653-54 Reisen und Teilnahme an Gesandtschaften, etwa zum Reichstag in Regensburg und nach Altenburg; danach Kammerjunker Pzn. Hedwig Eleonoras v. Schleswig-Holstein-Gottorf, die er 1654 zu ihrer Hochzeit mit Kg. Karl X. Gustav v. Schweden (FG 513) nach Stockholm begleitete; in der Folgezeit Fähnrich, dann Hauptmann in der kgl. Garde zu Fuß u. Kammerjunker der Königin; 1657 Teilnahme am Krieg gegen Dänemark, Aufstieg zum Major. 1659 Rückkehr nach Deutschland, in allerlei Missionen für Schweden, Schleswig-Holstein-Gottorf u. andere dt. Höfe tätig. 1661 Kammerjunker bei Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), bald darauf dessen Gesandter nach Schweden und Gottorf; in den Folgejahren schlossen sich etliche Gesandtschaften, u. a. zum Kurfürsten v. Mainz 1664 an; sein Gesellschaftsname "Der Geschäfftige" spiegelt die rege Tätigkeit für seinen Dienst- und Landesherren treffend wider. 1664-73 Obristlt. beim Niedersächs. Kreis u. Hauptmann der magdeburg. Kompanie zu Fuß. 1667 Hauptmann der ebfl. magdeburg. Ämter Dreyleben (bei Oschersleben) u. Sommerschenburg. In diesen Funktionen erscheint er im selben Jahr in der Leichenpredigt auf seinen Vater Adam Heinrich und bei den Leichprozessionen für die im Januar 1668 gestorbene Hzn. Magdalena Sibylla v. Sachsen-Altenburg (TG 67) und die 1669 verstorbene Hzn. Anna Maria v. Sachsen-Weißenfels; 1671/72 bereitete er die 2. Eheschließung Hz. Augusts mit Gfn. Johanna Walpurgis v. Leiningen-Westerburg vor und wurde deren Hofmr.; als solcher und als Hauptmann der beiden genannten Ämter nahm er an den Exequien des 1674 jung verstorbenen Hz.s August d. J. v. Sachsen-Weißenfels (FG 720) teil. In Sachen des Übergangs des Ebt.s Magdeburg an Brandenburg war er mehrfach als Unterhändler in Berlin tätig. 1675 Ober-Aufseher in Großen-Saltze (auch Salza, Ebst. Magdeburg, heute OT von Schönebeck a. d. Elbe). 1680 Rückzug auf seine Güter in Rosenburg. Als das Ebst. Magdeburg gemäß den Bestimmungen des Westfäl. Friedens mit dem Tod Hz. Augusts 1680 als Hzt. an Kurbrandenburg unter Kf. Friedrich Wilhelm (FG 401) fiel, wird er in den großzügigen (Ehren-)Ämtern, die ihm Hz. August zubilligte, bestätigt, wie auch die E. gewidmete Leichenpredigt auf seine 1686 verstorbene Frau Anna Elisabeth zeigt. Am Ende war er unter Kg. Friedrich I. in Preußen Obrist der Infanterie und Amtshauptmann der Hft. Rosenburg (zw. Calbe und Zerbst). Hier hatte er schon 1680/81 ein Hospital für Arme gestiftet. Im April 1688 Teilnahme am Leichbegängnis Kf. Friedrich Wilhelms v. Brandenburg. In den letzten Lebensjahren übte er seine Ämter kaum noch aus, sondern widmete sich der Bewirtschaftung seiner Güter Trinum u. Altjeßnitz. Eine stattliche Reihe von Funeralschriften bestätigt seine Bedeutung und feiert ihn etwa als "Gestürtzten Abgott Der meisten Welt- und Hof-Leuthe" (LP Stolberg 8632/33), der Prediger Gottfried Hermann bringt aber auch kritische Untertöne vor und ist mit E.s Auftrag ganz einverstanden, wonach er ihn nach seinem Tod nicht zu sehr loben, sondern es dabei bewenden lassen sollte: "Er [Ende] hätte gelebet als ein [sündiger] Mensch/ wäre aber gestorben als ein Christ." (LP Stolberg 8632, S. 4).
Stand/Stellung: Adel; Offizier, Amtshauptmann u. häufig gebrauchter Gesandter

812 Hans XIII. von der Schulenburg (Der Furchtsame)
* 1622-05-16 Belgershain | † 1695-02-13 Vollmershain
GND-Nummer: 104300337
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Eytter-Nesseln | Fürm Brande
Aufnahme: 1668-08-14, Halle a. d. S. | S. wurde, vielleicht auf der Durchreise, mit einer größeren Anzahl von Hofleuten Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in die FG aufgenommen (FG 807-811), vermutlich im Rahmen eines gewöhnlichen Aufnahme-Actus. Dies zeigen die jeweils eigenhänd. Eintragungen der Neumitglieder im Hallenser FG-Wappenbuch unter diesem Datum, welches im Erzschrein-Register bestätigt wird.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Dresden/ Kft. Sachsen
Wirkung: Hofamt. Eine latein. Ode und ein dt. Trauerpoem auf seine 1640 verstorbene Mutter zeugen allein, so weit uns bekannt, von späthumanistischer Grundbildung und literarischem Anspruch.
Bildungsweg: 1641 U. Leipzig zu einem zweijährigen Studium der Rechte, 1643 Wechsel zur U. Altdorf, drei Jahre Studium der Rechte und der Sprachen; später größere Reise 'ins Reich'.
Werdegang: Aus brandenburg., auch in Sachsen u. a. verbreitetem weitläufigem Uradels-Geschlecht; geboren auf dem Rittergut seines Vaters Albrecht, Belgershain bei Leipzig, 1675 Erwerb des Rittergutes Vollmershain ("Volkmarshayn"), südwestlich von Altenburg. Nach seinen Studien Rückkehr ins elterliche Haus, gelegentliche Vertretungen des Vaters im Leipziger Oberhofgericht. 1662 Teilnahme am Krieg gegen die Türken in Ungarn. Im selben Jahr Bestallung zum Kammerjunker Kf. Johann Georgs II. v. Sachsen (FG 682). Als solcher nahm er 1668 an den Exequien für Hzn. Magdalena Sibylla v. Sachsen-Altenburg (TG 67) teil. Nach dem Tod des Vaters 1663 verwaltete er in Gütergemeinschaft mit seinen jüngeren Brüdern das väterliche Rittergut Belgershain, das schließlich 1675 verkauft wurde; 1675 ließ er sich im erkauften Rittergut Vollmershain nieder. Er starb nach einer spät (1676) geschlossenen Ehe, ohne Leibeserben zu hinterlassen.
Stand/Stellung: Adel; Kammerjunker

813 Caspar (von) Stieler  (Der Spate)
* 1632-03-25 Erfurt | † 1707-06-24 Erfurt
GND-Nummer: 118618121
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Bluhmen-Kohl | Ubertrifft den Fruhzeitigern
Aufnahme: 1668-11-29, Halle a. d. S. | Aufnahme nach schriftlichem Aufnahmegesuch von S. (681101) Aufnahmeurkunde von Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) als Oberhaupt der FG vom 29. 11. 1668 (Orig. in SLB Dresden). S.s Aufnahme vermittelte, wie auch im Falle Volkmar Happes (FG 814), Georg Neumark (FG 605), der wie S. im Dienst der damals gemeinsam regierenden Söhne Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) stand. In Halle ist S. nicht gewesen; die Eintragung im Hallenser FG-Wappenbuch stammt nicht von ihm selbst, sondern vom Erzschreinhalter David Elias Heidenreich (FG 837). Mit 690324 bedankte sich S. bei Hz. August für seine Aufnahme.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Eisenach/ Hzt. Sachsen-Eisenach
Wirkung: Vielseitiger Opitzianer, verfasste Übersetzungen, Gelegenheitsdichtung, weltliche und geistliche Lieder, Bühnenwerke, Poetik, Briefsteller, Andachts- und Erbauungswerke, sogar eine fragmentarische und kontrovers aufgenommene Kosmographie u. a. m. S.s gesamtes Werk, abgesehen von den lyrischen und dramatischen Erstlingen der 60er Jahre, ist der Fruchtbringenden Gesellschaft mit beständigen Bezugnahmen stark verpflichtet, besonders in der Teutschen Sekretariat-Kunst (erstmals 1673), und dort keineswegs nur im abgedruckten "Einnehmungsbrief" Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5). Seit seiner Aufnahme in die FG 1668 zeichnete S. ausnahmslos alle Veröffentlichungen mit seinem Gesellschaftsnamen "Der Spate" (Lies: Der Späte). Mit dem ersten vollständigen deutschen Wörterbuch, der beeindruckenden Einzelleistung Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs/ oder Teutscher Sprachschatz (1691) schloss er nicht nur die Spracharbeit der FG meisterlich ab, sondern ließ damit, bei allen Mängeln in Konzeption und Durchführung, die moderne deutsche Lexikographie beginnen.
Bildungsweg: Besuch der Kaufmannschule, 1642 Bezug des Ratsgymnasiums in Erfurt; 1648-50 Studium der Medizin an den UU. Leipzig, Erfurt, Marburg (?) u. Gießen (ohne Abschluss; Relegation wg. einiger unverschuldeter Schlägereien); ab 1651 Hauslehrertätigkeit in Ostpreußen; im April 1653 Immatrikulation für das Studium der Theologie und Rhetorik, auch der Medizin und der Rechte an der U. Königsberg; 1654-61 Militärdienste u. Reisen nach Holland, Frankreich, der Schweiz und Italien; 1659 kurzzeitig Hofmeister bei Burggf. u. Herr Friedrich zu Dohna (1621-1688), Sohn von FG 20, in Orange; 1661 Rückkehr nach Erfurt; 1662 Abschluss des Rechtsstudiums an der U. Jena. Hervorragende Sprachkenntnisse (Griech., Latein., Span., Italien. u. Französ.).
Werdegang: Noch während seiner Reisejahre erschien 1660 pseudonym ("Filidor der Dorfferer") S.s Erstlingswerk, die Liedersammlung der Geharnschten Venus oder Liebes-Lieder im Kriege gedichtet (Ndr. 1970 u. 1975). 1662 Kammersekretär Gf. Albrecht Antons v. Schwarzburg-Rudolstadt (1641-1710); als solcher schrieb er 1665-1667 sechs Lustspiele für den Rudolstädter Hof. Auf Vorschlag des Kanzlers Zacharias Prüschenk v. Lindenhofen (FG 418) 1666-1668 Kammer-, Lehns- u. Gerichtsssekretär Hz. Adolph Wilhelms v. Sachsen-Eisenach (FG 423), Sohn von FG 5, danach dass. bis 1671 bei dessen früh verstorbenem Sohn Hz. Wilhelm August u. schließlich bis 1676/77 bei Hz. Johann Georg I. v. Sachsen-Eisenach (FG 424), Sohn von FG 5, dem 1672 der vergrößerte Eisenacher Landesteil zufiel. 1678-1680 war S. Sekretär der U. Jena, wo er auch dt. Privatkollegs über Grammatik und Stilistik hielt. 1680-84/85 Lehnssekretär am Weimarer Hof, wo zwei Bühnenstücke und um 1685 sein ungedruckt gebliebenes Lehrgedicht Die Dichtkunst des Spaten (im Druck 1975), eine Poetik in Versform, entstanden. Vermutlich 1685 Hofrat u. Oberamtsinspektor Hz. Philipp Ludwigs v. Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg (FG 802) bis zu dessen Tod 1689. Ab 1690 freier Schriftsteller, Privatgelehrter u. Rechtsberater der Ernestiner in Erfurt. Seit seiner Bestallung in Eisenach konzentrierte sich S. auf sprachliche, rhetorisch-stilistische, poetologische und epistelographische Arbeiten: die in mehreren Auflagen veröffentlichte Teutsche Sekretariat-Kunst (zuerst 1673), das jurist. Handbuch Der Teutsche Advokat (1678), den Allzeitfertigen Secretarius (1679) und den Auditeur oder KriegsSchultheiß mit ihrer starken Aufwertung des gelehrten Sekretärs, darin bezeichnend für den entstehenden absolutistischen Verwaltungsstaat und seine akademisch gebildeten Beamten. 1691 erschien in Nürnberg sein umfassendes dt. Wörterbuch Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs/ oder Teutscher Sprachschatz (Ndr. 1968). Mediengeschichtlich ist seine Apologie des Pressewesens und der Nachrichten-Publizistik, Zeitungs Lust und Nutz (1695, Ndr. 1969) von Interesse geblieben. 1705 Erwerb des erblichen Adelsprädikats.
Stand/Stellung: Adel. Hofrat und Oberamtsinspektor
Wappen/Portrait: HAB, PS A 21135

814 Volkmar Happe (Der Abtrocknende)
* 1628-10-19 Ebeleben/ Gft. Schwarzburg-Sondershausen (?) | † 1694-12-09 Weimar (?)
GND-Nummer: 124699170
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Großer Bertram | Beschwehrliche Feuchtigkeit
Aufnahme: 1669-01-13, Halle a. d. S. | Briefliches Aufnahmegesuch unter Vermittlung Georg Neumarks (Brief 681222). Einnehmungsbrief vom 13. 1. 1669 (nicht erhalten), bestätigt im Erzschrein-Register. Eintrag ins Hallenser FG-Wappenbuch von David Elias Heidenreichs (FG 837); H. unter dem Datum des 12. 1. 1669.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Leutenberg/ Gft. Schwarzburg-Rudolstadt
Wirkung: Hof- und Regierungsämter. Außer einigen Gelegenheitsgedichten und dem Abendmahllied "Wie soll ich dir, mein Gott, verdancken" sind uns keine von H. veröffentlichten Werke bekannt; Förderer der U. Jena und Patron dortiger Studenten.
Bildungsweg: 1642 Immatrikulation an der U. Jena, 1647 an der U. Wittenberg.
Werdegang: Rechtsgelehrter; 21. 3. 1664 Ernennung zum ksl. Hofpfalzgrafen, aufgrund dessen er fleißig ksl. gekrönte Poeten kreierte. Nach dem Studium gfl. schwarzburg. Hofrat, 1663-1670 gfl.-schwarzburg-rudolstädt. Wittums-, Hof- und Regierungsrat in Leutenberg (Stadt, Schloss und Amt im Südosten Thüringens), wo die Witwe Gf. Ludwig Günthers (FG 29), Emilia Antonia, bis zu ihrem Tod 1670 auf dem Schloss "Friedensburg" als Witwensitz residierte (H.s Bestallungsurkunde im STA Rudolstadt). Es dürfte auch mit H.s FG-Mitgliedschaft zusammenhängen, daß Justus Söffing, der gfl. Superintendent zu Rudolstadt, in seiner Leichenpredigt auf eine Tochter Gfn. Emilia Antonias, Ludoaemilia Elisabeth (1640-72), die FG behandelte und ihr eine "Geistliche Fruchtbringende Gesellschaft" an die Seite stellte, für welche alle Institute der FG, vom Oberhaupt bis zur Impresenpraxis, vergleichend nachgebildet wurden (J. S.: Ephraim Das ist Geistlich fruchtbringende Gesellschaft, 1672. LP Stolberg 20875). 1670 wechselte H. in hzl. sachsen-weimar. Dienste, zunächst als Hofrat, 1671 Hof- u. Konsistorialrat, 1672 Geheimer Rat u. Vizekanzler unter Hz. Johann Ernst v. Sachsen-Weimar (FG 342). 1672 ist er als Besitzer eines Hauses am Weimarer Markt nachweisbar, das später J. S. Bach bewohnen sollte. 1678 wird H. zu seinen bisherigen Funktionen auch Präsident des Oberkonsistoriums, 1683 schließlich steigt er zum Kanzler auf, in welchen Funktionen er bis 1691 verblieb. H. erwarb 1681 das Rittergut Ehringsdorf bei Weimar u. 1692 das Rittergut Bergern bei Berka. In der Kirche zu Ehringsdorf befindet sich eine Gedenktafel mit H.s Bildnis u. Wappen und der Angabe des Todesjahres 1694.
Stand/Stellung: Hofpfalzgraf; Geheimer Rat, Kanzler und Präsident des Oberkonsistoriums

815 Johann Graaß (Der Erfüllte)
* 1620-05-10 Düsseldorf/ Ft. Berg | 
GND-Nummer: 121722678
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Parnaßer-Graß | Mit sonderbaren Gaben
Aufnahme: 1669-05-09, Halle a. d. S. | Aufnahme nach Aufnahmegesuch (690317) unter Hinweis auf Intervention bei Georg Neumark (FG 605), der sich jedoch nicht, soweit bekannt, für G.s Aufnahme einsetzte. Aufnahmedatum im Erzschrein-Register: 13. 5. 1669, bestätigt in der Aufnahmenotiz über der Anschrift in 690317; Eintragung im Hallenser FG-Wappenbuch von David Elias Heidenreichs (FG 837) H. aber d. d. 9. 5. 1669. In seinem Dankesbrief 690731 gibt G. ebenfalls den 9. 5. 1669 als Datum des Einnehmungsbriefes an.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Wien/ Ehzt. Österreich
Wirkung: Jurist, Agent und Rat, der zwar akademische Schriften und lat. Dedikationen, jedoch keine Spuren eines genuin fruchtbringerischen Wirkens hinterlassen hat.
Bildungsweg: Immatrikulation an der U. Rostock im August 1642, dort wohl bis 1646 Studium der Philosophie und der Rechte, 1647 an der U. Wien bezeugt, jedoch keine Immatrikulation nachweisbar.
Werdegang: Die von G. selbst ergangenen Hinweise, wonach er in den letzten Jahren des 30j. Krieges unter seinem Bruder, dem Generalauditor Heinrich Graaß, in der ksl. Hauptarmee als Generalauditor-Leutnant, schließlich selbst als Generalauditor gedient haben soll, sind aber nicht recht mit seinen Studienjahren in Übereinstimmung zu bringen. In seinen Briefen an Birken (s. u.) aus d. J. 1650 führt er jedoch seine einstige Stellung als ksl. Generalauditorleutnant an. 1649 wurde G. als (immatrikulierter) ksl. Reichshofrats-Agent zugelassen. Aus dem Jahre 1650 sind vier Briefe von G. an Sigmund v. Birken (FG 681) überliefert (GNM Nürnberg: P. Bl. O.), in denen G. seine gefälligen Dienste anbietet. Zur Zeit der Aufnahme war G. ksl. (Diplom vom 1. 6. 1668) u. versch. Fürsten und Stände des Reichs Rat u. Resident in Wien; Besitzung in Neusiedel am gleichnamigen See/ Nieder-Ungarn. Danach verliert sich jedwede Nachricht über G. Seine Versuche, sich als einer der 6 luther. Reichshofräte zu etablieren, blieben vergeblich.
Stand/Stellung: Bürgerlicher; Ksl. Rat, Reichshofrats-Agent.

816 Friedrich I. von Sachsen-Gotha (Der Allerliebste)
* 1648-07-15 Gotha | † 1691-08-02 Friedrichswerth (bei Erffa, nw. v. Gotha)
GND-Nummer: 10210915X
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Englische Wunder-Rose | Nicht sonder Uhrsach
Aufnahme: 1669-09-03, Halle a. d. S. | Hz. F. hatte sich zum Zeitpunkt seiner Aufnahme, kurz nach seiner Verlobung mit Pzn. Magdalena Sibylla v. Sachsen-Weißenfels (1648-1681) am 19. 8. 1669, persönlich am Hof Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in Halle aufgehalten, wie F.s Tagebuch beweist (Ankunft dort am 31. 8. 1669). S. auch seinen eigenh. Eintrag im Hallenser FG-Wappenbuch d. d. 3. 9. Diese Datierung wird vom Aufnahmedatum im Erzschrein-Register und der Beschreibung der Aufnahme am 3. 9. 1669 in F.s Tagebuch bestätigt: "Nach der taffel wurde ich in die Fruchtbringende geselschafft eingenommen 1. blieb Jch bey der taffel sitzen und der Hertzog [August] satzte Sich mitt den Rucken am Tisch. 2. Alle Anwesende geselschaffter setzten Sich Umb den Hertzog worauf 3. ein Stuhl gesetzet wurde 4. der Hertzog eine Rede an die sambtliche geselschaffter that und befragte ob Es thunlich mich in die geselschafft einzunehmen oder was Sie an mir zu desideriren, 5. der alteste geselschaffter unter den anwesenden that die antwortt und gab im Nahmen aller den Consens - 6. hierauf wurde Ein groß Glaß gebracht und alle geselschaffter Nach Jhrer Ordnung holten mich und Satzten mich auf den stuhl(,) uberbrachten dem hertzog zugleich solches 7. darauff der hertzog abermahls eine Rede und zwar an mich thate Und zugleich Mir den Nahmen Der allerliebste, die blume, die Englische Wunderrose, und das Wortt, Nicht Sonder Ursach, gab, und zugleich das Glaß mir presentirte worauf 8. Jch eine andwortt Und dancksagung ohne frembdes Wortt thate. 9. hierauf tranck der hertzog Und die andern geselschaffter meine gesundheit, 10. Alsdenn brachte mir der hertzog und die andern geselschaffter ein jeder ein glaß zu, welches Jch in einem bescheid that, 11. hirauf wurde mir meine stelle gegeben Und Jch muste Eine teütsche historie ohne eintzig Frembdwortt erzehlen. 12. alsdann tranck(en) wir sambtlich des hertzogs als des oberhaubts gesundheit/ wormitt beschlosen wurde". (Friedrich I. v. Sachsen-Gotha u. Altenburg: Die Tagebücher 1667-1686. Bearb. Roswitha Jacobsen, I, Weimar 1998, S. 103)
Aufenthaltsort des Mitglieds: Gotha/ Hzt. Sachsen-Gotha
Wirkung: Regent eines dt. Kleinstaates ohne großes polit. Gewicht, dabei politisch klug und geschickt die Möglichkeiten ausschöpfend, in Maßen pracht- und genußliebend, kulturambitioniert und Förderer der Künste, insbes. des dt. Theaters und Musiktheaters, zu welchem Zweck er 1682 eigens ein kostspieliges Schloßtheater in Gotha errichten ließ - eines der ganz wenigen heute noch erhaltenen Barocktheater in Deutschland. In alchemist. Versuchen setzte er eine Unmenge Geld zu. F. war Schwiegersohn des letzten FG-Oberhaupts, Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), u. hatte sich mit seinem hsl. Dialog Das unnötige Tadeln von 1678 dessen Lob verdient: "Denn gleichwie es unter hohen Standes-Personen was ungemeines ist, einen würcklichen beytrag durch die Feder zu unsrer MutterSprache Aufnehmen zu thun, also ist Mirs umb so viel angenehmer gewesen, daß auch von E. Ldn. ein so helleuchtendes beyspiel der gantzen Gesellschafft und Unsrer deutzschen Welt darinnen fürgestellet worden" (781107). Auch sonst oft zu Besuch in Halle, wie im August 1671 mit Jagd und Ringrennen (STA Dresden: Loc.8565). Verfasser von Gelegenheitsgedichten wie etwa zum Tod seiner Frau Magdalena Sibylla 1681, hinterließ er mit seinem umfangreichen Tagebuchwerk (1998ff. kritisch ediert von Roswitha Jacobsen) eine bedeutende Quelle zur Hofkultur des späten 17. Jahrhunderts. 1684 erschien die sog. Weimarer Bibel auf F.s Veranlassung neu. Er war mit Lgf. Ludwig VI. v. Hessen-Darmstadt (FG 774)eng befreundet; am Gothaer Hof wirkten Fruchtbringer wie Christian Prüschenk v. Lindenhofen (FG 770).
Bildungsweg: Als ältester überlebender Sohn Hz. Ernsts I. "des Frommen" v. Sachsen-Gotha (FG 19) seit 1650 streng lutherisch erzogen unter den Praeceptoren Abraham Gießbach (1613-1681), Johann Mylius (1605-1684), Hiob Ludolf (1624-1704) u. a. 1660 schenkte F. seinem Vater zum Geburtstag eine eigene aus dem Latein. besorgte Übersetzung von Gerhard Johannes Vossius: Von Erkendtniß seiner Selbst (Hs. in FB Gotha); 1660 Reise nach Wien, Ungarn u. Böhmen, 1661 nach Dänemark, 1662 in die Niederlande; 1664 Studium an der U. Straßburg: Theologie, Rechtswissenschaft, Politik, Geschichte, Sprachen; 1666 U. Jena: Rechte, Politik, Geschichte, Sprachen, Poesie, Mathematik u. Philosophie. Bildungsreisen nach Frankreich u. Italien (1667/68).
Werdegang: 1669 Vermählung mit Magdalena Sibylla (1648-1681), ältester Tochter des FG-Oberhaupts Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), Anlass zu einem 14-tägigen höfischen Fest mit Jagden, Ringelrennen, Freudenspielen, Balletten usw. in Halle (vgl. dazu die Akte Loc. 12016 im STA Dresden). 1672 erlosch die Altenburger Linie der Ernestiner. Das Ft. fiel zum überwiegenden Teil einschließlich Coburgs an Sachsen-Gotha unter Hz. Ernst I. (FG 19), der F. die Regierung in den altenburg. Landesteilen auftrug. Nach dem Tod des Vaters 1675 übernahm F. die Regierung in Gotha für sich u. im Namen seiner Brüder. Schon ein Jahr zuvor, im Okt. 1674, hatte Ernst, veranlasst durch einen Schlaganfall, die gesamtgothaische Regierung F. überlassen müssen. 1680 kam es zu einer siebenfachen Landesteilung zw. F. und seinen Brüdern, die F. finanziell schwer belastete; Gotha u. Altenburg blieben bei F., der weitere Zersplitterungen seines Ft.s durch die Einführung der Primogenitur verhindern wollte. Mit einem verlorenen Brief vom 20. 10. 1678 reichte F. einen Dialog in Versform Das unnötige Tadeln dem FG-Oberhaupt ein. Die Hs. hat sich im Hallenser Erzschrein erhalten (s. 781020) und war "Aufgesezt von einen treuen Mittgliede des Hochlöblichen Palmen-Ordens der Allerliebste genand, Gurboc [d. i. Coburg] den 6. Augusti 1678". Im selben Jahr 1678 wurde er Mitglied im kgl. dän. Elephantenorden. Er selbst gründete 1689 den "Orden der deutschen Redlichkeit", über den sich aber kaum Nachweise finden lassen und der nach dem Tode des Stifters schnell erlosch. 1677 begann er den Bau des Lustschlosses Friedrichswerth (nw. von Gotha), der 1689 abgeschlossen wurde.
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: HAB, PS A 18382

817 Georg Schöbel von Rosenfeld (Der Himmlischgesinnte)
* 1640-07-15 Breslau | † 1680-11-17 Magdeburg
GND-Nummer: 121302679
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Sonnen-Wende | Verachtet das Irrdische
Aufnahme: 1669-10-01, Halle a. d. S. | Aufnahme nach Aufnahmegesuch (690906) durch förmlichen Einnehmungsbrief Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402). Georg Neumark (FG 605), der S. als "ein sehr reiches, vornehmes, rares und hochbegabtes Subjectum zu Breslau" beschrieb (Brief an Sigmund v. Birken [FG 681], 28. 11. 1669; GNM Nürnberg: P. Bl. O.) ist als Vermittler aufgetreten. Das Datum der Aufnahme wird im Hallenser FG-Wappenbuch mit einer Eintragung von David Elias Heidenreich (FG 837) bestätigt. S.s Aufnahme wird in Georg Wendes (FG 818) Schulactus von 1670 ausschmückend in Szene gesetzt (DA Halle I, 298ff.). Beim Oberhaupt der FG bedankte sich Schöbel für seine Aufnahme mit 691016. Mit 700528 sandte S. dem Oberhaupt die anläßlich seiner Aufnahme erschienenen Ehrengedichte und einige Stücke seines Gesellschaftspfennigs (dankend beantwortet mit 701004.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Breslau
Wirkung: Die mangelnden Nachrichten über berufliche Funktionen und Karrieren kontrastieren mit dem stattlichen Vermögen, über das S. offensichtlich verfügte und das ihn zum "Literarum & Literatorum Fautori singulari" (Gelegenheitsschrift VOTIVAE ACCLAMATIONES, Breslau 1670. BU Wroclaw: 558083), speziell zum Förderer und Freund Georg Wendes (FG 818), Quirinus Kuhlmanns, Heinrich Mühlpforts, Sigmund v. Birkens (FG 681), Gottfried Zamehls (FG 805), Philipp v. Zesens (FG 521) u. v. a. werden ließ. Unter diesen befand sich auch Elias Geißler (1641-1723), der Schöbel seine Leipziger philosophische Disputation Disqvisitio Historica de SOCIETATE FRUCTIFERA der Frucht-bringenden Gesellschafft (1672) widmete, der ersten wissenschaftl. Abhandlung über die FG. Zu Ehren S.s und seiner FG-Mitgliedschaft verfassten 1669/70 Georg Neumark (FG 605) ein respektables Lehrgedicht zur FG, Als der Aedle und Hochbenamte Himmlisch-Gesinnte... (Breslau 1670), Georg Wende (FG 818) seinen Breslauer Schulactus "Von der Hochlöbl. Fruchtbringenden Gesellschaft", Quirinus Kuhlmann seine Lobrede in 1000 Alexandrinern Entsprossende Teutsche Palmen (1670) und Tobias Zeutschner seine Kantate (s. DA Halle I), ferner erschienen zahlreiche Glückwunschgedichte, u. a. auch von Birken (FG 681), Happe (FG 814) u. Stieler (FG 813). S.s Einfluß und Bedeutung spiegeln auch aus anderen Anlässen veröffentlichte Gelegenheitsschriften, die er in ungewöhnlicher Menge erhielt. S. ließ einen silbernen Gesellschaftspfennig prägen.
Bildungsweg: Anfangsgründe der Schulbildung durch einen Hauslehrer; 1647-57 Besuch des Elisabethen- u. des Magdalenen-Gymnasiums in Breslau; 1657 Studium der Philosophie, Sprachen und der Rechte in Leipzig; 1660 Rückkehr nach Breslau; 1661 Aufbruch zu einer Reise nach Dänemark (Studium in Kopenhagen), Schweden (Jan. 1662), Norddeutschland, Niederlande (Studienaufenthalt in Leiden usw.), Island u. Norwegen; Sept. 1662 Rückkunft in Breslau. 1664 erneut nach Leipzig, von dort im April 1665 Aufbruch nach Italien (Venedig, Rom, Siena, Florenz, Mailand), Studium in Padua, auf Gutachten der dortigen dt. Nation Bibliothekar der jurist. Fakultät und "Consiliarus Provincialis" der U.; Rückkehr über Wien nach Breslau (Ankunft im Juli 1666). Er nannte sich auch nach Abschluss seiner Studien nur "Beyder Rechte Candidatus" (J. U. C.).
Werdegang: Bürgerlicher Herkunft ("George Schöbel"), früh verwaist, erhielt fürsorgliche Vormünder. 1665 erschien in Leipzig seine Anthologie aus Tacitus Flores ex C. Corn. Taciti horto; in Padua 1665 sein kleiner latein. Reiseratgeber für Studenten HERMATHENA PEREGRINANTIVM, ins Deutsche übersetzt von Quirinus Kuhlmann: Herrn Georgens von Schöbel und Rosenfeld... HERMATHENA PEREGRINANTIVM Oder Weg-weiser der Reisenden (Jena 1671). Nach seiner Rückkehr aus Italien erschien der Germanus Vratislaviae Decor (1667), ein prächtiges u. kostpieliges Kupfertafelwerk in Großfolio mit Abbildungen der Stadt Breslau und ihrer wichtigsten Gebäude sowie den Bildnissen der 22 Breslauer Ratsherren nebst Epigrammen, das S. auf eigene Kosten verlegen u. drucken ließ (enthalten ist auch ein "Carmen heroicum" auf die Stadt von Heinrich Mühlpfort). 1669 wird S. vom Rat zum Aufseher über die Breslauer Bibliotheken bestellt; am 11. 6. 1670 ksl. Erhebung in den böhm. Ritter- und den Reichsadelsstand, Jan. 1671 Ernennung zum ksl. Rat. Zum Dank veröffentlichte S. die mit Kupferstichen illustrierten Sinn-reichen Reden und Merckwürdigen Thaten Der Funffzehen Römischen Käyser Auß dem ... Ertz-Hause Oesterreich (1672) und die Himmlischen Gedancken/ Frucht-bringende erwogen (1672); dafür wurde ihm seitens Ks. Leopolds I. eine goldene Gnadenkette verehrt. 1674 Mitglied in der DG als "Der Fröhliche". 1675 veröffentlichte Philipp v. Zesen (FG 521) aus Anlaß der Geburt von S.s erstem Sohn Georg Arnold das Gedicht Der fröhliche Ehseegen (Magdeburg 1675). Mindestens 1 Brief von S. an Zesen ist bezeugt, Zesen widmete ihm und seiner Frau Maria Dorothea einige seiner Werke, die Andächtigen Lehr-Gesänge von Kristus Nachfolgung und Verachtung aller eitelkeiten der Welt (1675), Der Himlischen Haupt-Tugenden Dreiling (1675), Niederländischer Leue (1677). 1672 und in den Folgejahren begegnet S. als Kanonikus und Thesaurarius des Domstiftes zu Magdeburg. Es waren wohl die gegenreformatorischen Bestrebungen, die S. veranlaßten, "aus seinem Vaterlande [nach Magdeburg zu] gehen/ und in erwünschter Gewissens Freyheit seinem GOtt dienen [zu] können", wozu er den "Stand der Canonicorum erwehlet" (aus der Leichenpredigt Friedrich Wilhelm Leysers Der Himmel auf Erden, Magdeburg 1681. BU Wroclaw: 367608). S. hatte offenbar noch weitere Veröffentlichungen vorgesehen, etwa zu Schlesiens sämtlichen Grabinschriften, jedoch ist es dazu wohl nicht mehr gekommen. Ungeklärt ist der Verbleib einer angezeigten Arbeit von S., "Selectiora Vratislaviensium Inscriptionum Monumenta" (um 1670).
Stand/Stellung: Adel; Jurist u. Domherr, schriftstellerisch und als Förderer der Bildung und Künste tätig.

818 Georg Wende (Der Pflantzende)
* 1635-04-18 Breslau | † 1705-07-07 Thorn
GND-Nummer: 117284335
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: berg-benedicten | Im Hertzen viel Gutes
Aufnahme: 1670-10-04, Halle a. d. S. | Aufnahme auf Empfehlung Georg Schöbels (FG 817) nach Aufnahmegesuch (700908) durch förmlichen Einnehmungsbrief Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) (Briefkonzept 701004A). W. dankt dafür in 701025, vgl. auch seine späteren Briefe an das Oberhaupt 770310 u. 771100. Auch die Eintragung im Hallenser FG-Wappenbuch von David Elias Heidenreich (FG 837) und das Erzschrein-Register stimmen im Aufnahmedatum des 4. 10. 1670 mit dem Einnehmungsbrief überein.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Breslau
Wirkung: Gelehrter, Schullehrer, mit mehreren Hundert veröffentlichter Schulreden, -übungen, -programmen und -aufführungstexten, die nicht nur das zeitgenössische Wissen, sondern auch die moderne schles. u. dt. Literatur an die Schüler und eine nicht-gelehrte Stadtöffentlichkeit vermittelten. Gelegenheitsgedichte, gelehrte Abhandlungen, mit deutlichen Neigungen zu jenen "curiosen" Stoffen, die typisch für das späte 17. Jh. sind. W. führte der FG fleißig neue Mitglieder aus Schlesien zu (z. B. FG 872, 877, 889 u. 890), bei denen man die großen Namen der damaligen schlesischen Literatur allerdings vergeblich sucht und denen er Gratulationsgedichte zur Aufnahme präsentierte. Auch seinen Görlitzer Lehrerkollegen Christian Funcke (FG 873) brachte W. in die FG. Er förderte den jungen Quirinus Kuhlmann und stand in Verbindung mit wichtigen Fruchtbringern wie Sigmund v. Birken (FG 681, 10 Briefe an Birken im GNM Nürnberg: P. Bl. O.), dem er im Dezember 1673 den Vorschlag unterbreitete, dem Vorbild der Engländer und Franzosen sowie den diese nachahmenden schles. "Curiosi" mit der Herausgabe gelehrter Ephemerides zu folgen: "Wie? wann in unserer Fruchtbringenden Gesellschaft wir auch auf die Erfindung kämen, Etlicher Mitglieder wolgefaßte Reden oder andere Moral-Discurse von ungemeinen Sachen, zusammen zu samlen, und hernach als ein Gesellschaffts-Werck ans Tage-licht zu befördern?" (Wende an Birken, Breslau, 30. 12. 1673. In GNM Nürnberg: P. Bl. O.). Schließlich steuerte W. einen bedeutenden, wenn auch ungedruckt gebliebenen Beitrag zum Wirken der FG mit seinem Schulactus "Von der Hochlöbl. Fruchtbringenden Gesellschaft" bei, der am 13.2.1670 im Magdalengymnasium in Breslau aufgeführt wurde und dem jungen Quirinus Kuhlmann Gelegenheit zu einer Galadeklamation gab (s. DA Halle I). Dieser Schulactus hat W. den Weg in die FG ebnen helfen. Belegt ist, dass Wende mit Gottfried Zamehl (FG 805. Der Ronde) in brieflichem Kontakt gestanden haben muss. W. wurde als letzter "Herold des Palmenordens" (Friedensburg, 131) apostrophiert, denn die letzten FG-Mitglieder waren alle Schlesier, die er der Gesellschaft zugeführt hatte - "ein geschickter und thätiger Schulmann, aber leider ein Podagriste" (Gottlieb Frd. Otto: Lex. der Oberlausiz. Schriftsteller III, 1803, S. 496).
Bildungsweg: Elementarschule u. Gymnasium St. Elisabeth in Breslau; um 1653 (?) Bezug der U. Jena: Studium der Philosophie, der Naturkunde und der Theologie (bis 1657/58) mit drei im Druck veröffentlichten akadem. Schriften; Hinweise auf Studien in Frankfurt/O., Leiden u. Wittenberg sind nicht gesichert. Abschluss mit dem Grad eines Magisters der freien Künste.
Werdegang: Aus bürgerlicher Kaufmannsfamilie in Breslau; eine erste kleine Lyriksammlung ZEHEN MAHL ZEHEN Poetische Gedankken erschien 1655 in Jena (enthält u. a. ein Widmungsgedicht Gottfried Wilhelm Sacers und ein Epigramm Wendes auf "das Edle Paar der deutschen Poetinnen", Dorothea Eleonora v. Rosentahl u. Maria Elisabeth v. Hohendorff), und ist drei Breslauer Großkaufleuten gewidmet. Ebenfalls 1655 erschien in Jena Georg Wendens Rede von der Vnbeständigkeit. Jan. 1658 Konrektor des Gymnasiums in Oels (Niederschlesien); Im Nov. 1661 Konrektor u. Prof. f. Mathematik am Elisabethanum in Breslau, Nov. 1669 Konrektor u. Prof. f. Praktische Philosophie, Geschichte und Rhetorik am dortigen Magdaleneum. 1677 ließ er im Magdaleneum das der FG u. Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) gewidmete Drama Die zerstörte Irmensul/ oder Das vom Heyden- zum Christen-thum bekehrte Sachsenland (Perioche Breslau 1677; Drama verloren) aufführen und sandte wohl eine Abschrift dem Oberhaupt der FG ein (770310). Hoffmann v. Fallersleben wies 1833 auf eine in seinem Besitz befindliche 2°-Hs. dieses Dramas hin, die 1843 im Auktionskatalog seiner Bibliothek auftauchte u. heute als verschollen gelten muß. Für das im Gegenzug erhaltene Silbergeschenk bedankte sich W. in 771100. 1678 ließ er das scherzhafte Szenarium Die Edle Music am Magdaleneum aufführen. 1682-87 herzogl. Sekretär und Lehrer bzw. Rektor der fürstl. Stadtschule zu Oels, wohin ihn Hz. Sylvius Friedrich (FG 872) berufen hatte (in die neu eingerichteten gymnasialen "classis selectae"); als diese wieder geschlossen wurde 1688-95 Schulinspektor und Rektor des Lyzeums in Lauban (Oberlausitz), wo er in ärgerlichen öffentlichen Zank mit dem Oberpastor Johannes Muscovius geriet, der ihm in den unvermeidlichen Streit- und Wechselschriften falsche Bibelauslegung, Verleumdung, den heidnischen Schulnamen ("Minervium") u. antiautoritäre Erziehung der Schüler u. a. m. vorwarf; Mai 1695-1705 Rektor des Gymnasiums Academicum in Thorn. In sämtlichen Wirkungsorten seiner Schullehrerlaufbahn hat sich W. durch eine jede Bibliographie sprengende Fülle von gelehrten Übungen, Reden, Festakten u. Aufführungen bemüht, schulische Bildung u. städt. Kultur zu heben. Etliche dieser Stücke in: M. Georgii Wendii Intimationes ACTUUM & DRAMATUM Curiosorum (Lauban 1690); ferner in Auswahl: Historia Augustanae confessionis (Oels 1658); Pinesiographia, h. e. Insulae Pines Descriptoris examen publicum (Breslau 1670); Questionum geographicarum e lectione publica (Oels 1684); Etlicher Reisenden... Thorheiten (Lauban 1691); De praejudiciis (Lauban 1694); Thesium Theologico-Geographicarum Decas (Thorn 1695); De notabilibus & curiosis ... Thorunensibus (Thorn 1697); Vendae, antiq. Poloniae ducis (Danzig 1699); Passio Christi mirandis quibusdam figuris in regno mineralium repraesentata (Thorn 1699); Observationes historico-politicae (Thorn 1700); Utrum Christus Augusto Imp. cognitus fuerit? (Thorn 1701). In der ULB Halle, der BU Wroclaw, der StB u. UB Thorn u. a. sind zahlreiche dieser Schriften, Programme u. Periochen erhalten. Er stand in brieflichem Kontakt zu Sigmund v. Birken (FG 681), s. dessen Tagebücher (Ed. Kröll) und die Briefe von Wende (1672-1675 u. 1680) in Birkens Nachlass (GNM Nürnberg: P. Bl. O.). Demnach führte er, obwohl nicht selbst Mitglied im PBO, diesem gleichwohl neue Mitglieder zu: Elisabeth v. Senitz (Celinde) u. Caspar Nieblich (Leucophron).
Stand/Stellung: Bürgerlicher. Lehrtätigkeit an höheren Schulen (Gymnasien).

819 Christian Franz Paullini (Der Wachsame)
* 1643-02-25 Eisenach | † 1712-06-10 Eisenach
GND-Nummer: 118739581
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Apulische CostWurtz | Rettet vom Tode
Aufnahme: 1672-01-22, Halle a. d. Saale | Nach einer längeren Pause bei Neuaufnahmen erfolgte P.s Aufnahme durch förmlichen "Einnehmungsbrief" Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402): 720122 (im GNM Nürnberg: P. Bl. O.). P.s Rezeption in die FG vermittelte Georg Neumark (FG 605). Das Aufnahmedatum hält auch das Erzschreinregister fest, ebenso David Elias Heidenreichs (FG 837) Eintrag im Hallenser FG-Wappenbuch. Mit 720420 bedankte sich P. aus Kopenhagen für die Aufnahme, wozu er eigens ein Dank- und Ehren-Lied (1672) drucken ließ.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sorö/ Dänemark
Wirkung: Der in der älteren u. jüngeren Forschung durchaus präsente P. begegnet als ein Vielschreiber literarischer, gelehrter und pseudogelehrter Werke zur Medizin, Pharmazie, Naturgeschichte und Geschichte, in denen Ernstes und Triviales, Fundiertes und reine Schnurren differenzlos vereint sein können. Die FG wird in seinen Kompilationen regelmäßig behandelt, ihre Ziele werden auch viele Jahre nach ihrem Absterben noch verteidigt. Mitglied im PBO, dabei Briefwechsel mit Sigmund v. Birken (FG 681), und in der Academia Naturae Curiosorum (Leopoldina), trug sich P. immer wieder mit Plänen und Anläufen zu eigenen Sozietäten und Kollegien mit historisch-antiquarischen Zielsetzungen. Zeittypisch im Interesse an kuriosen Sensationen und im polyhistorischen Ausgriff auf die Gegenstände seines Interesses, hat man an ihm Symptome einer "incontinentia atramenti" diagnostiziert: Tinten-Inkontinenz. Die neuere Forschung hat ihn aber am Beispiel seiner nur handschriftlich überlieferten "Annales Huysburgenses" durchaus auch als soliden Historiker glaubhaft vorstellen können (Otto Scheib).
Bildungsweg: Besuch der höheren Schulen in Eisenach, 1658 Frankenberg/ Eder, Mühlhausen, 1660 Gymnasium illustre in Gotha, 1662 Gymnasium Casimirianum in Coburg. Von dort Reise durch Mittel- und Nordddeutschland, wo P. Bekanntschaft mit zahlreichen Gelehrten (darunter Adam Olearius, FG 543, und Johann Rist, FG 467) schloß, nach Königsberg: Studium der Theologie, dann der Medizin, fortgesetzt in Danzig, Thorn, der Ritterakademie Sorö und Kopenhagen; gewann die Freundschaft Athanasius Kirchers; 1672, nach kurzem Aufenthalt in Hamburg, weitläufige Bildungsreise durch die Niederlande (medizin. Studien in Franeker, Amsterdam, Leiden) u. England (Studienaufenthalte in London, Cambridge u. Oxford); auf der Rückreise 1673 Promotion zum Dr. der Medizin in Leiden, nachdem ihm die U. Wittenberg schon zuvor den Magistertitel verliehen hatte.
Werdegang: Vermutlich 1671 in Hamburg Ernennung zum ksl. gekrönten Poeten, 1671 als Uranius Mitglied im PBO. Zur Zeit der Aufnahme in die FG lebte u. studierte P. in Sorö, kurz darauf in Kopenhagen; 1673-75 als Arzt in Hamburg, wo er 1673 das von Kircher vermittelte Angebot eines Lehrstuhls an der U. Pisa wohl aus Gesundheitsgründen ablehnte, aber noch im selben Jahr eine Italienreise unternahm. Andere Reisen führten ihn nach Norwegen (Oslo, Bergen), Island, Schweden (Upsala), Kur- u. Livland sowie (1675) Frankreich. 1675 in Hamburg Ernennung zum ksl. Hofpfalzgrafen und als Arion I. Mitglied in der Academia Naturae Curiosorum (Leopoldina); 1676 Wechsel als Leibarzt des Fürstbischofs von Münster, Christoph Bernhard v. Galen, Administrator des Reichsstifts Corvey, nach Corvey. Im Mai 1677 dort zugleich Bestallung als Historiograph; nach dem Tod des Fürstbischofs 1681-86 Arzt und Historiograph in Wolfenbüttel unter Hz. Rudolf August (FG 754), für den er eine umfangreiche Chronik der Abtei Corvey verfaßte (8 Teile in 4 Bdn. HAB: Cod. Guelf. Aug. 37.38-41); in Wolfenbüttel entstanden auch seine ungedruckt gebliebenen "Annales Huyburgenses" (Hss. in SUB Hamburg u. NLB Hannover). 1686 bis zu seinem Tod hzl. Stadtarzt (Physicus) in Eisenach. 1688 Mitglied der Accademia Recuperatorum in Florenz. Sein vielgestaltiges schriftstellerisches Werk umfasst neben Gelegenheitsdichtung, Gedichtsammlungen und Kompilationen wie den (heute nicht mehr nachweisbaren) Nordischen Palmsprossen (1672), den mit 30 Jahren Verspätung veröffentlichten Poetischen Erstlingen (1703), die dem "Redlich-Teutschen Leser" gewidmete Zeit-kürtzende Erbauliche Lust (1692) oder dem Philosophischen Feyerabend (1700), medizinisches, pharmazeutisches u. naturphilosophisches Fachschrifttum, etliche populärwiss. Werke "curiosen" oder polyhistor. Zuschnitts wie die Lycographia (1694), die Heilsame Dreck-Apotheke (1696) oder die Kleine, doch Curieuse Bauren-Physic (1705). Sein Lexikon Das Hoch- und Wohl-gelahrte Teutsche Frauen-Zimmer (1705) stellt das erste Werk dieser Art in Deutschland dar. P. entwarf in den späten 80er und in den 90er Jahren Pläne zu einem kaiserl. geförderten Reichskolleg zur Erforschung und Darstellung der dt. Geschichte als Gemeinschaftsarbeit in großem Stile durch alle dazu Befähigten, wie auch zu einem "Belorbeerten Taubenorden". Seine histor. Schriften zum Stift Corvey und anderen Klöstern, etwa die angeblich von 815-147 zusammengetragenen "Annales Corbeienses" eines Antonius Snakenburgius aus dem 15. Jh. im Rerum et antiquitatum Germanicarum Syntagma, varios Annales, Chronica et Dissertationes comprendens (Frankf. a. M. 1698), wurden später als Urkundenfälschung und Scharlatanerie verurteilt, obwohl er auch solide historische Arbeiten wie die "Annales Huysburgenses" vorzulegen vermochte. Konfessionell anscheinend eher indifferent, begegnen Hinweise auf kathol. Konversion wie auch pietist. Neigungen.
Stand/Stellung: Arzt und Historiograph.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 16010

820 Johann Rolle (Der Fruchtreiche)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Brust-beerlein | Zur Zeit der Noth
Aufnahme: 1672-01-22, Halle a. d. S. | Aufnahme nach zweimaligem Aufnahmegesuch (710731 u. 711200) durch förmliches Aufnahmediplom Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) vom 22. 1. 1672. Die vidimierte Kopie der Aufnahmeurkunde heute in Bancroft Library, University of California (Berkeley). Als Vermittler trat Georg Neumark (FG 605) auf. Der Eintrag im Erzschrein-Register und David Elias Heidenreichs (FG 837) Eintrag im Hallenser FG-Wappenbuch bestätigen das Datum der Aufnahme.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Dresden/ Kft. Sachsen
Wirkung: Rolles Bildungs- und Lebensweg, sein beruflicher Werdegang, personelle Netze, mögliche literarische, gelehrte oder politisch-administrative Leistungen liegen im Dunkel,allein die Datierung von 710731 aus Dresden bietet einen topographischen Anhaltspunkt. Die stilistische und intellektuelle Versiertheit v. a. in 711200 lassen aber einen gebildeten Mann vermuten. Er schickte erste Verse an Hz. August.
Werdegang: Vielleicht identisch mit dem luth. Pfarrer J. Rollius in Meseritz (in Großpolen), Verfasser einer Leichpredigt auf den Fraustädter Arzt Samuel Kaldenbach (Speculum Aeternitatis Ein Soiegel der Ewigkeit. Franckfurt 1665).

821 Christian Ernst von Kanne (Der Klügliche)
* 1617-08-23 Klöden (Cloeden/ bei Wittenberg) | † 1677-09-25 Dresden
GND-Nummer: 120326094
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Süße Wermuth | In seiner Verrichtung
Aufnahme: 1672-06-11, Halle a. d. S. | Die eigenh. Unterzeichnung des Eintrags im Hallenser FG-Wappenbuch unter dem Datum des 11. Juni 1672 zeigt, daß K. persönlich in Halle weilte und in einem gewöhnlichen Aufnahme-Actus mit weiteren Neumitgliedern (FG 822-824) in die FG aufgenommen wurde. Der Eintrag im Register des Hallenser FG-Erzschreins bestätigt den 11. 6. 1672 als Aufnahmedatum. Anlaß gab der Besuch des kursächs. Geheimen Rats, Oberkämmerers und Oberhofmarschalls Christian Ernst v. Kanne (FG 821) und des kursächs. Prinzessinnen-Hofmeisters Kai von Rumohr (FG 822). Dabei wurden, bei "wehrender Mittagstaffel", "itzgedachte beyde Churfürstl. Ministri, sowol auch der Erblandische Cammer- Hoff- Iustitien- und Consistorial-Rath, Herr D. Ritter (FG 823), und dann S. Fürstl. Durchl. Herzogs Augusti Hoffmeister, der von Lohß, mit gewöhnlichen Solemnien in die Fruchtbringende Gesellschafft aufgenommen" (STA Dresden: Loc. 8565: "Herrn Johann Georg des Andern Churfürstl. Durchl. zu Sachßen mit dero Fürstlichen Dreyen herren Gebrüdern gehaltene Correspondentien nebens Überschickung ihrer gewechselten Diarien Anno 1672 Vol. V."). Die von einem ungenannten Fruchtbringer (nicht das Oberhaupt Hz. August v. Sachsen-Weißenfels, FG 402) gehaltene "Rede [...] bey einnehmung des Herrn Marschalls Kanne, Hrn. Hofmeisters Rumor, und Hrn. Hofmeisters Loß in die fruchtbringende gesellschaft am 11. Jun. 1672" nennt ebenfalls das im Erzschrein-Register verzeichnete Aufnahmedatum. Die Rede ist im Druck überliefert in: Johann Christian Lünig (Hg.): Grosser Herren vornehmer Ministren und anderer berühmten Männer gehaltene Reden. Neundter Theil. Leipzig 1717 (HAB: P 1371e 8° Helmst.: 4,1), S. 415-417. Die versammelten Altmitglieder geben den Neumitgliedern gegenüber ihr Vertrauen zu erkennen, sie würden "zu der ehre Gottes, zu beförderung des vaterlandes besten, zu verweiterung der hochbelobtesten hochteutschen helden-zunge" als den Zielen der FG das Ihrige beitragen (S. 416).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Dresden/ Kft. Sachsen
Wirkung: Offiziers- und hohe Hofämter
Bildungsweg: 1624 begegnet K. im Gefolge des jungen Prinzen F. Boguslaw Radziwill in Lichtenburg (zw. Wittenberg u. Torgau), mit dem er Unterricht erhielt; nach dessen Rückkehr nach Polen 1626 Page der verwitweten Kfn. Hedwig v. Sachsen, geb. Pzn. v. Dänemark (vgl. 240718 K 19), in deren Residenz zu Lichtenburg; sie vermittelte ihn an Hz. Ulrich v. Dänemark, damals kursächs. General der Kavallerie, dem er bis zu seinem Tod 1634 diente; danach Aufnahme bei Kg. Christian IV. v. Dänemark als Diener Pz. Christians (V.); 1638 Rückkehr nach Sachsen. Ab 1638 militär. Ausbildung in Holland, versch. Kriegsdienste auf wechselnden Seiten (Spanien, Frankreich, Toskana, Schweden, Kaiser), unterbrochen von Reisen nach England, Frankreich, Italien und Aufenthalten zuhause (1641).
Werdegang: Aus westfäl., seit dem 16. Jh. auch in Meissen niedergelassenem uradeligen Geschlecht; 1645 schwed. Rittmeister, 1646 Wechsel ins ksl. Heer als Oberstwachtmeister. 1652 Kammerjunker am Hof Kf. Johann Georgs I. v. Sachsen; 1656 dort "Trabanten-Hauptmann", im selben Jahr Amtshauptmann zu Schweinitz u. Lichtenburg, im Febr. 1657 Obrist.-Lieutenant bei der kfl. Leibgarde zu Roß; als solcher nahm er an Kf. Johann Georgs II. v. Sachsen (FG 682) feierlichem Einzug zum Wahltag in Frankfurt a. M. am 22. 3. 1658 teil; 1666 Obrist des gesamten Leibregiments; 1661 kursächs. Unter-Marschall, Kammerherr u. Amtshauptmann in Schlieben, Annaburg, Gräfenhainichen; zahlreiche wichtige diplomat. Missionen (u. a. 1665 in Dänemark, 1668 in Paris); 1670 Obersteuer-Einnehmer, 1671 Oberkämmerer, 1672 Oberhofmarschall, als der er auch bei seiner Aufnahme in die FG begegnet. 1676 ksl. Standeserhebung in den Reichsfreiherrenstand; spätestens 1676 auch Geheimer Rat. Favorit Kf. Johann Georgs I. und Kf. Johann Georgs II. v. Sachsen. Es hieß von ihm: "Er hat sich niemahls der Last derer Geschäfte entzogen, niemahls seinen besondern Nutzen dem allgemeinen vorgesetzet, niemahls durch Verwirrung des Hofs und Elend des Landes sich nöthig und unentbehrlich zu machen gesuchet. Alle seine Rathschläge haben auf Erhaltung des edelsten güldenen Friedens und der unschätzbahren Sicherheit des gantzen Landes geziehlet". (Valentin König: Genealogische Adels-Historie, 3. Teil, 1736, S.520). Eine gedruckte Beschreibung der Leich-Procession des Hrn. Chr. Ernsts Frhrn. von Kanne (Dresden 1677; SUB Göttingen: An 4° H. Sax. Reg. II 9135) und weitere Funeralschriften (LP Stolberg 13572 u. 14447), darunter ein Trauergedicht David Schirmers, unterstreichen Rang und Ansehen des Verstorbenen.
Stand/Stellung: Reichsfreiherr; Oberhofmarschall
Wappen/Portrait: HAB, PS A 10836

822 Cai von Rumohr (Der Ungemeine)
* 1635  | † 1714-06-22 Lichtenburg
GND-Nummer: 129299979
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Susianischer Schwertel | Verdient sein Lob
Aufnahme: 1672-06-11, Halle a. d. S. | Zwar stammt der Eintrag im Hallenser FG-Wappenbuch unter dem Datum des 11. Juni 1672 nicht von R.s eigener Hand, er wurde aber in persönl. Anwesenheit gemeinsam mit drei weiteren Kandidaten (FG 821, 823 u. 824) am 11. 6. in die FG aufgenommen. Der Eintrag im Register des Hallenser FG-Erzschreins bestätigt den 11. 6. 1672 als Aufnahmedatum. Anlaß gab der Besuch des kursächs. Geheimen Rats, Oberkämmerers und Oberhofmarschalls Christian Ernst v. Kanne (FG 821) und des kursächs. Prinzessinnen-Hofmeisters Kai von Rumohr (FG 822). Dabei wurden, bei "wehrender Mittagstaffel", "itzgedachte beyde Churfürstl. Ministri, sowol auch der Erblandische Cammer- Hoff- Iustitien- und Consistorial-Rath, Herr D. Ritter (FG 823), und dann S. Fürstl. Durchl. Herzogs Augusti Hoffmeister, der von Lohß, mit gewöhnlichen Solemnien in die Fruchtbringende Gesellschafft aufgenommen" (STA Dresden: Loc. 8565: "Herrn Johann Georg des Andern Churfürstl. Durchl. zu Sachßen mit dero Fürstlichen Dreyen herren Gebrüdern gehaltene Correspondentien nebens Überschickung ihrer gewechselten Diarien Anno 1672 Vol. V."). Die von einem ungenannten Fruchtbringer (nicht das Oberhaupt Hz. August v. Sachsen-Weißenfels, FG 402) gehaltene "Rede [...] bey einnehmung des Herrn Marschalls Kanne, Hrn. Hofmeisters Rumor, und Hrn. Hofmeisters Loß in die fruchtbringende gesellschaft am 11. Jun. 1672" ist im Druck überliefert in: Johann Christian Lünig (Hg.): Grosser Herren vornehmer Ministren und anderer berühmten Männer gehaltene Reden. Neundter Theil. Leipzig 1717 (HAB: P 1371e 8° Helmst.: 4,1), S. 415-417. Vgl. den Eintrag zu FG 821: Frh. Christian Ernst v. Kanne.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Dresden/ Kft. Sachsen
Wirkung: Hohe Hof- und Regierungsämter. Nicht in Erscheinung getretenes FG-Mitglied, jedoch zeigt der Eintrag für R. im Hallenser FG-Wappenbuch den in der Spätzeit der FG sehr seltenen Fall eines die Imprese erläuternden Reimgesetzes, wenn auch die achtzeilige Strophe im Alexandrinervers nicht das Reimschema der im FG-Gesellschaftsbuch von 1646 verwendeten Stanze aufweist.
Bildungsweg: Studierte in Altdorf, wo er 1658 unter dem Vorsitz Wilhelm Ludwells die Dissertatio De Duello (Altdorf 1658) ablegte und veröffentlichte, dann in Leiden, 1662 in Padua.
Werdegang: Aus einem der ältesten schleswig. u. holstein. Rittergeschlechter, das sich vom Stammsitz Rumohr (sw. von Kiel) herschrieb und hauptsächlich um Kappeln begütert war. R. entstammte der Roester Linie, nach dem 1498 erworbenen Gut Roest in Angeln. R. scheint, ähnlich seinen drei Brüdern, die für die Krone Dänemark oder in diplomatischen Geschäften am dän. Hof tätig waren, in diplomat. Diensten für Kopenhagen am Dresdener Hof gewesen zu sein. 1666 war R. Kammerherr, 1667 Hofmr. der kursächs. Prinzessin Anna Sophia (1647-1717), Tochter Kg. Frederiks III. v. Dänemark, seit 1666 vermählt mit Kurprinz Johann Georg III. v. Sachsen (1647-1691, regierte seit 1680); in dieser Funktion begegnet R. auch in zwei Briefen von bzw. an Kf. Johann Georg II. v. Sachsen (FG 682) vom April 1668 (STA Dresden: Locat 8562). Nach Ausweis des Hof-Etats von Kf. Johann Georg II. von 1676 war R. noch immer Hofmr. und Kammerherr Anna Sophias (SLUB Dresden: MS. K. 5ab, Bl. 127-141); 1697 ist er als kfl.-sächs. Geheimer Rat u. Oberhof-Marschall bezeugt; einer anderen Quelle nach, die sein Sterbejahr auf 1708 vorverlegt, war er auch kgl. dän. Geheimer Rat (Jensen: Die Familie Rumohr. In: Nordalbingische Srtudien 4 [1847], S. 289-332, hier S. 318f.). Ein um 1908 in der Gemäldesammlung desa Schlosses Milkel bei Bautzen/ Oberlausitz befindliches Bildnis von 1711 zeigt den 76jährigen mit dem Danebrog-Orden (Beschreibung in: Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- u. Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. H. 31: Amtshauptmannschaft Bautzen. Dresden 1908, S. 166).
Stand/Stellung: Adel; Geheimer Rat und Oberhofmarschall

823 Johann Baptista von Ritter (Der Ehrliche)
* 1639-01-08 Halle a. d. S. | † 1674-02-13 Halle a. d. S.
GND-Nummer: 104346582
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Manns-Treu | läßt nicht im Stiche
Aufnahme: 1672-06-11, Halle a. d. S. | Sein eigenh. Eintrag im Hallenser FG-Wappenbuch unter dem Datum des 11. Juni 1672 dokumentiert seine persönliche Anwesenheit in Halle; der Eintrag im Register des Hallenser FG-Erzschreins bestätigt den 11. 6. 1672 als gemeinsames Datum einer über den gewöhnlichen Aufnahme-Actus erfolgten Aufnahme R.s und der Neumitglieder FG 821, 822 u. 824. Anlaß gab der Besuch des kursächs. Geheimen Rats, Oberkämmerers und Oberhofmarschalls Christian Ernst v. Kanne (FG 821) und des kursächs. Prinzessinnen-Hofmeisters Kai von Rumohr (FG 822). Dabei wurden, bei "wehrender Mittagstaffel", "itzgedachte beyde Churfürstl. Ministri, sowol auch der Erblandische Cammer- Hoff- Iustitien- und Consistorial-Rath, Herr D. Ritter (FG 823), und dann S. Fürstl. Durchl. Herzogs Augusti Hoffmeister, der von Lohß, mit gewöhnlichen Solemnien in die Fruchtbringende Gesellschafft aufgenommen" (STA Dresden: Loc. 8565: "Herrn Johann Georg des Andern Churfürstl. Durchl. zu Sachßen mit dero Fürstlichen Dreyen herren Gebrüdern gehaltene Correspondentien nebens Überschickung ihrer gewechselten Diarien Anno 1672 Vol. V."). Die von einem ungenannten Fruchtbringer (nicht das Oberhaupt Hz. August v. Sachsen-Weißenfels, FG 402) gehaltene "Rede [...] bey einnehmung des Herrn Marschalls Kanne, Hrn. Hofmeisters Rumor, und Hrn. Hofmeisters Loß in die fruchtbringende gesellschaft am 11. Jun. 1672" übergeht ihn in der Namensnennung versehentlicherweise. Die Rede ist im Druck überliefert in: Johann Christian Lünig (Hg.): Grosser Herren vornehmer Ministren und anderer berühmten Männer gehaltene Reden. Neundter Theil. Leipzig 1717 (HAB: P 1371e 8° Helmst.: 4,1), S. 415-417. Vgl. den Eintrag zu FG 821: Frh. Christian Ernst v. Kanne.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Weißenfels/ Hzt. Sachsen-Weißenfels
Wirkung: Jurist, Regierungsamt. Einige wenige wohlgesetzte latein. u. dt. Gedichte auf Gönner, Kollegen, gute Freunde und Bekannte sind von ihm im Druck überliefert. Eine Trauerrede von David Elias Heidenreich (FG 837) auf den Verblichenen hat Johann Riemer in seiner Standes-Rhetorica (Leipzig 1685, S. 437-444) und in seinem Neu-aufgehenden Stern-Redner (Leipzig 1689, S. 493-502) überliefert. Betraut mit den "wichtigsten und innersten Geschäfften" seiner Landesherrschaft, konzediert ihm Heidenreich "lebhafften Verstand", ein hohes Maß an Pflichtbewußtsein und "trefflicher Beredsamkeit" (S. 497, 496) und bedauert, daß "der Durchlauchtigste Palm-Orden" mit R. "einen Gesellschaffter" verloren habe (S. 499).
Bildungsweg: Besuch des Gymnasiums in Halle a. d. S.; 1655 Studium an der U. Jena, 1657 Immatrikulation an der U. Wittenberg und der U. Leipzig. Im Januar 1659 disputierte R. unter dem Präses Bartholomaeus Leonhard Schwendörffer über Positiones hasce illustres (Leipzig 1659), im August d. J. folgte seine Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) gewidmete Promotion zum Dr. der Rechte unter dem Präses Georg Adam Struve mit der Dissertation Discursum hunc inauguralem ad priores quatuor digestorum libros (Jena 1659).
Werdegang: Aus einer halleschen Bürger- (Pfänner-) und Juristenfamilie, die ksl. Adelsbriefe von 1575 u. 1616 nachweisen konnte. Nach dem Studium zunächst in Halle als Advokat tätig; März 1663 Assessor am dortigen Schöppenstuhl, 1668 Kammer-Consulent Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), als der er 1669 an den Exequien der verstorbenen Hzn. Anna Maria v. Sachsen-Weißenfels teilnahm; 1670 erzstift-magdeburg. Hof- u. Justizrat, im selben Jahr Kammer-, Hof, Justiz- und Konsistorialrat in der Regierung der hzl.-weißenfels. Erblande. In dieser Eigenschaft bezeugte R. Hz. Augusts Testament von 1671 (STA Dresden: Locat 12003), hier erscheint er auch als Oberinspektor des Weißenfelser Gymnasiums. 1672 wird R. Hz. Augusts Geheimer Rat; aufgrund von dessen Förderung am 2. 1. 1673 Erhebung in den Reichsadelsstand durch Ks. Leopold I. und im Juli 1673 Ernennung zum ksl. Rat, im Okt. 1673 auch Bestellung zum kursächs. Geheimen Rat. Kurz darauf starb er "an der Hectic" (Dreyhaupt: Saalkreys II [1750], S. 698), betrauert in Reden und Gedichten u. a. von David Elias Heidenreich (FG 837), Moritz Tham Marschall v. Bieberstein (FG 794), Hans Adam v. Ende (FG 811), Adam Samuel Freystein (FG 809), Johannes Riemer (1648-1714), dem späteren Verfasser satir.-moral. Romane, und Christian Weise in einer lat. Trauerrede "Heroicae virtutes" u. einem Trauerpoem ob seiner Gerechtigkeit und Treue: "Hier liegt ein Edles Haupt/ das nicht auff viertzig Jahr; Doch das dem Lobe nach auff hundert kommen war." (C. W.: Sämtliche Werke. Hg. John D. Lindberg, XXI [1978], S. 216-218). R.s prächtiger Epitaph mit Porträt ist noch heute eines der schönsten Grabmale in der Domkirche zu Halle.
Stand/Stellung: Adel; Geheimer und Kammerrat
Wappen/Portrait: HAB, PS A 17725

824 Hans (Johann) Caspar von Loß (Der Erlegende)
† 1711-06-13 Zöblitz (b. Chemnitz)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Alpische Benedicten | durch Krafft viel böses
Aufnahme: 1672-06-11, Halle a. d. S.  | Der eigenh. Eintrag im Hallenser FG-Wappenbuch unter dem Datum des 11. Juni 1672 bezeugt L.s persönliche Anwesenheit in Halle, wo er an diesem Tag gemeinsam mit drei weiteren Kandidaten (FG 821-823) in einem gewöhnlichen Aufnahme-Actus in die FG aufgenommen wurde. Der Eintrag im Register des Hallenser FG-Erzschreins bestätigt den 11. 6. 1672 als Aufnahmedatum. Anlaß gab der Besuch des kursächs. Geheimen Rats, Oberkämmerers und Oberhofmarschalls Christian Ernst v. Kanne (FG 821) und des kursächs. Prinzessinnen-Hofmeisters Kai von Rumohr (FG 822). Dabei wurden, bei "wehrender Mittagstaffel", "itzgedachte beyde Churfürstl. Ministri, sowol auch der Erblandische Cammer- Hoff- Iustitien- und Consistorial-Rath, Herr D. Ritter (FG 823), und dann S. Fürstl. Durchl. Herzogs Augusti Hoffmeister, der von Lohß, mit gewöhnlichen Solemnien in die Fruchtbringende Gesellschafft aufgenommen" (STA Dresden: Loc. 8565: "Herrn Johann Georg des Andern Churfürstl. Durchl. zu Sachßen mit dero Fürstlichen Dreyen herren Gebrüdern gehaltene Correspondentien nebens Überschickung ihrer gewechselten Diarien Anno 1672 Vol. V."). Die von einem ungenannten Fruchtbringer (nicht das Oberhaupt Hz. August v. Sachsen-Weißenfels, FG 402) gehaltene "Rede [...] bey einnehmung des Herrn Marschalls Kanne, Hrn. Hofmeisters Rumor, und Hrn. Hofmeisters Loß in die fruchtbringende gesellschaft am 11. Jun. 1672" ist im Druck überliefert in: Johann Christian Lünig (Hg.): Grosser Herren vornehmer Ministren und anderer berühmten Männer gehaltene Reden. Neundter Theil. Leipzig 1717 (HAB: P 1371e 8° Helmst.: 4,1), S. 415-417. Vgl. den Eintrag zu FG 821: Frh. Christian Ernst v. Kanne.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebt. Magdeburg
Wirkung: Hof- und Regierungsamt. Neben der Trauerrede auf F. Johann v. Anhalt-Zerbst 1667 (s. u. "Bildungsweg") sind uns von L. eine dt. Abdankungsrede auf den 1668 verstorbenen kursächs. Generalleutnant, Geheimen und Kriegs-Rat Wolf Christoph v. Arnim (in: ULB Halle: Pon. 4° Za 769), ein Trauergedicht auf Johann Matthesius (Halle 1675) und ein weiteres auf David Elias Heidenreich (FG 837) bekannt (ein dt. Vierzeiler, gez. "H. C. v. L.", s. LP Stolberg 12307).
Bildungsweg: April 1665 Immatrikul. für das Studium der Rechte an der U. Wittenberg; Nov. 1666 dort unter dem Präses Caspar Ziegler die "Dissertatiuncula" De Jure clavium (Wittenberg 1666; SLUB Dresden: Diss. iur. civ. 86,34). Zum Tode F. Johanns v. Anhalt-Zerbst (FG 398) 1667 ließ der Student eine 36 Bl. umfassende akademische lat. Rede PANEGYRICUS FUNEBRIS im Druck ausgehen (HAB: Gm 13 4° [5]), offenbar der Beitrag der U. Wittenberg zu den Trauerfeierlichkeiten des um das Luthertum verdienten Fürsten. Die Rede streift die Geschichte Anhalts bis in die myth. Anfänge (Ascenas-Legende) und hebt besonders die Einführung des luther. Bekenntnisses im Zerbster Landesteil hervor.
Werdegang: Aus alter Adelsfamilie in Meißen mit alten Verbindungen zum kursächs. Hof; Verwandter von Christoph v. L. (FG 575). Herr auf Röhrsdorf, Borthen u. Wittgensdorf. Seit 1669 hzl.-sachs.-weißenfels. Prinzen-Kammerjunker, als der er 1669 an den Exequien der Hzn. Anna Maria v. Sachsen-Weißenfels teilnahm; 1674 Hofmr., als welcher er dem Leichenzug f. Hz. August d. J. v. Sachsen-Weißenfels (FG 720) beiwohnte und den vierten Sohn Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), Heinrich (FG 790), 1678 auf einer Bildungsreise in die Vereinigten und Spanischen Niederlande sowie nach England begleitete. Die Reise-Instruktion Hz. Augusts vom 15. 6. 1678 hat sich erhalten (s. Bircher: Palme II, S. 228 u. Museum Weißenfels: 300 Jahre Vollendung der Neuen Augustusburg - Residenz der Herzöge von Sachsen-Weißenfels. Weißenfels 1994, S. 33ff.). Vermutlich gerade zurückgekehrt, ernannte ihn Hz. August am 9. 3. 1679 zum Hof- und Justizrat "bey Unserer ErbLandesRegierung" in Weißenfels und übertrug ihm die Aufsicht über den Hofstaat Pz. Heinrichs. Bei den Trauerfeierlichkeiten aus Anlaß von Hz. Augusts Tod im Juni 1680 hielt L. eine Lobrede auf den Verstorbenen (s. LP Stolberg 19503). Er eröffnete mit dem Sekretär Heidenreich (FG 837) auch den Erben das Testament (STA Dresden: Locat 12003) u. trat in die Dienste von Hz. Augusts Thronfolger Hz. Johann Adolf I. v. Sachsen-Weißenfels (FG 719), zunächst als Rat und Oberhauptmann des Ft.s Querfurt, dann als Geheimer Rat, Direktor des Konsistoriums (1689), 1690 als Oberhofmarschall in Weißenfels; zugleich begegnet er als kursächs. Appellationsrat. L. starb als kgl.-poln. u. kfl.-sächs. Geh. und Appellationsrat, auch hzl.-weißenfels. Oberhofmarschall, wirklicher Geh. Rat, Direktor des geistlichen Konsistoriums und Oberhauptmann des Ft.s Sachsen-Querfurt.
Stand/Stellung: Adel; Oberhofmarschall, Geheimer Rat, Konsistorialpräsident.

825 Carl Wilhelm von Anhalt-Zerbst (Der Schattichte)
* 1652-10-16 Zerbst | † 1718-11-03 Zerbst
GND-Nummer: 10204337X
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Maßholder | Vielen zu gute
Aufnahme: 1672-11-13, Halle a. d. S. | Die eigenh. Eintragungen des noch regierungsunmündigen Fürsten Carl Wilhelm v. Anhalt-Zerbst und seiner jüngeren Brüder Anton Günther, Johann Adolph u. Johann Ludwig (FG 826-828) sowie des Zerbster Hofmarschalls Joachim Friedrich Brandt v. Lindau (FG 829) und des weißenfels. Hofmeisters Rudolf v. Bünau (FG 830) unter dem Datum des 13. 11. 1672, bestätigt im Register des Hallenser FG-Erzschreins, belegen ihre persönliche Anwesenheit beim FG-Oberhaupt Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in Halle und ihre gemeinsame Aufnahme im gewöhnlichen Aufnahme-Actus. In Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Hoftagebuch ist sub dato 13. 11. 1672 die Aufnahme der vier zerbstischen Prinzen, Hofmarschall Brandts und Hofmeister Bünaus in die FG "mit gewöhnlichen Solennien" festgehalten (ThSTA Gotha: 1289).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Zerbst/ Ft. Anhalt-Zerbst
Wirkung: Regent. Durch seine im Juni 1676 in Halle geschlossene Ehe mit Sophia (1654-1724) war er mit dem FG-Oberhaupt Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) verschwägert. Zwei anonyme Singspiele zu dieser Hochzeit aus Halle bezeugen die dortige höfische Festkultur: Der verstöhrte Buhler und Das Blätgen kehrt sich (Halle 1676; HAB: Textb. 4° 38); diverse Glückwunschgedichte, Schulreden und -actus in Halle und Zerbst, Hochzeits- und Heimführungspredigten versuchen, der Feier literar. bzw. homilet. Glanzlichter aufzusetzen. Vgl. STA Dresden: Loc. 12016[250] u. [252]. Auch zu anderen Gelegenheiten, zu C.W.s Regierungsantritt 1674, seinem Geburtstag 1680, 1681 u. 1695 oder der Einweihung der neuerbauten luther. Trinitatiskirche in Zerbst 1696, werden wie allgemein üblich die gelegenheitspoetischen Weihrauchfäßchen geschwenkt, meist von jungen Landeskindern, die der Patronage bedürfen; Fruchtbringer finden sich nicht unter den Beiträgern. Die Predigten Johann Dürrs zur Taufe der fl. Kinder (1677, 1679, 1680) kommen ohne literarische Begleitung aus. Während in Zerbst die Publikationslandschaft also recht karg blieb, hinterließ C.W. in der Baugeschichte von Stadt und Land seine Spuren mit dem Schloß-Neubau zu Zerbst (1681-96; Baumeister: Cornelis Ryckwaert), der Errichtung der im Oktober 1696 eingeweihten luther. Trinitatiskirche in Zerbst, der Anlage neuer Schloßgebäude in Dornburg (bei Gommern), dem Ausbau des Witwensitzes Coswig und dem Neuen Rathaus in Jever, in dem die Behörden der Herrschaft ihren Sitz hatten. Von einem literarischen oder theatralischen Hofleben in Zerbst oder einem nennenswerten Interesse an der FG gibt es keine Nachrichten, immerhin existierte eine Hofkapelle unter Johann Baptist Kuch; trotz seiner politischen Bedeutungslosigkeit fand C.W. Würdigung als umsichtiger Regent, der insbes. das Kirchen- und Schulwesen im Lande gefördert habe. Sein theolog. Interesse im Sinne des Konkordien-Luthertums dokumentiert beispielsweise Johann Dürrs Bearbeitung der Harmonia publica Doctrinae Christianae (Wittenberg 1677; HAB: 240.1 Theol.), die auf den Reformationsfürsten Georg III. v. Anhalt-Dessau (1507-1553) zurückging. Den Druck sandte C.W. im April 1677 an Kfn. Magdalena Sibylla v. Sachsen (Begleitbrief C.W.s d. d. Zerbst, 20.4.1677 in SLUB Dresden: MS. K. 5ab, Bl. 38f.).
Bildungsweg: Nach seiner Erziehung am Zerbster Hof unter der Leitung von Lebrecht v. Proeck (FG 730) und Johann Georg v. der Marwitz (FG 856) 1669 Aufbruch mit Bruder Anton Günther (FG 826) zur standesüblichen Kavalierstour: nach Jever, das 1667 über seine Großmutter Magdalena, geb. Gfn. v. Oldenburg (1585-1657), an Anhalt-Zerbst gefallen war, in die Niederlande, nach England und Frankreich, wo sich ihnen 1670 in Angers Bruder Johann Adolph (FG 827) anschloß. 1670 Rückreise C.W.s über Lothringen, Straßburg, Heidelberg, Darmstadt, Frankfurt a. M., Leipzig und Dessau. 1672 traf er in Regensburg erneut mit beiden sowie mit dem jüngsten Bruder Johann Ludwig (FG 828) zusammen, um auf der Donau nach Wien zu reisen, wo sie zu einer Audienz bei Ks. Leopold I. vorgelassen wurden. Nach mehrwöchigem Aufenthalt Rückkehr nach Zerbst über Prag, Dresden (Aufenthalt am kursächs. Hof) u. Wittenberg. Der genannte Hofmeister Marwitz begleitete die Prinzen auf den geschilderten Reisen. Anscheinend schloss sich zum Ende des Jahres eine gemeinsame Reise zu Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in Halle an.
Werdegang: 18. 6. 1674 Volljährigkeit, Regierungsantritt u. Huldigung im Teilft. Anhalt-Zerbst und in der Herrschaft Jever, nachdem sein Vater Johann (FG 398) bereits 1667 verstorben war. Ein Erbvergleich vom 9. 4. 1676 mit seinen Brüdern befestigte die schon im väterlichen Ehevertrag festgelegte männliche Primogenitur und schloß die nachgeborenen Prinzen von selbständigen Herrschaftsansprüchen aus. C.W.s Vater Johann (FG 398), in Oldenburg lutherisch erzogen, hatte seit 1644 die lutherische Lehre im Zerbster Landesteil wieder eingeführt und sich und seinem Haus dadurch langwierige Auseinandersetzungen insbes. mit dem Magistrat der Stadt Zerbst eingehandelt. Im Zerbster Religionsvergleich von 1679 und im Schul-Receß von 1681 setzte C.W. unter Vermittlung des kurbrandenburg. Geh. Staatsrats Friedrich v. Jena (FG 801) bestimmte Tolerierungs- und Proporz-Regelungen für Zerbst, aber auch für das gesamtanhalt. Gymnasium illustre in Zerbst und andere gemeinsame Einrichtungen des Gesamtft.s durch. Das Gymnasium illustre sollte aber bis zu seiner Auflösung 1798 nur noch ein Schattendasein führen. Das Luthertum hat C.W. aktiv konsolidiert unter tätiger Mithilfe des langjährigen, strengen und streitbaren Zerbster Hofpredigers und Superintendenten Johann Dürr (1613-1689). Von seinem Wirken in Regierung und Verwaltung zeugen die Verneuerte ... Deich-Ordnung für die Hft. Jever (Zerbst 1675), die Erneuerte Cantzley- und Consistorial-Ordnung (Zerbst 1681/87), eine Armen- und Bettel-Ordnung (Zerbst 1692), ein Mandat zur Landes- und Process-Ordnung (o. O. 1692), eine Verordnung/ Die Heiligung der Sonn- und Fest-Tage betreffend (Zerbst 1696), eine erneuerte, vermehrte und verbesserte Hoff-Ordnung (Zerbst 1697), wie auch die Land-Gerichts-Ordnung für Jever (Zerbst 1701). 1718 nahm C.W. noch kurz das Amt des Seniors des Gesamthauses Anhalt und damit das Oberdirektorat Gesamtanhalts wahr. Die von Wiemann und Knorr überlieferte latein. Inschrift auf seinem Sarg in der Gruft des (heute völlig zerstörten) Zerbster Schlosses rekapitulierte seinen Lebenslauf und feierte ihn als strengen Schutzherrn und Wohltäter "des reineren evangelischen Glaubens, der Gerechtigkeit und der Musen" und als "ausgezeichnet durch außerordentliche Lauterkeit, Mäßigkeit und Leutseligkeit" (Mitteilungen d. Vereins f. Anhaltische Geschichte u. Altertumskunde 9 [1904], S. 447-481, hier S. 458f.). Dies, eine akademische Trauerrede von Benjamin Friedrich Reichenbach (Leipzig 1718; ULB Halle: Pon. FK Xb 469), zwei Trauergedichte Christian Friedrich Wilischs (Altenburg 1718; ULB Halle: Pon. FK Xb 468) und das Epicedium Christian Friedrich Hunolds ("Menantes"), das ebenfalls seine Frömmigkeit herausstreicht, müssen die fehlende Leichenpredigt ersetzen (s. Auserlesene und noch nie gedruckte Gedichte unterschiedener Berühmten und geschickten Männer zusammengetragen und nebst seinen eigenen an das Licht gestellet von MENANTES, 13. Stück, Halle 1719, S. 210-215).
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: HAB, PS A 411

826 Anton Günther von Anhalt-Zerbst (Der Fürtreffliche)
* 1652-11-01 Zerbst | † 1714-12-10 Zerbst
GND-Nummer: 102310033
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Rhapontick | Wegen großer Tugend
Aufnahme: 1672-11-13, Halle a. d. S. | Die eigenh. Eintragungen des noch regierungsunmündigen Fürsten Carl Wilhelm v. Anhalt-Zerbst (FG 825) und seiner jüngeren Brüder Anton Günther, Johann Adolph u. Johann Ludwig (FG 826-828) sowie des Zerbster Hofmarschalls Joachim Friedrich Brandt v. Lindau (FG 829) und des weißenfels. Hofmeisters Rudolf v. Bünau (FG 830) unter dem Datum des 13. 11. 1672, bestätigt im Register des Hallenser FG-Erzschreins, belegen ihre persönliche Anwesenheit beim FG-Oberhaupt Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in Halle und ihre gemeinsame Aufnahme im gewöhnlichen Aufnahme-Actus. In Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Hoftagebuch ist sub dato 13. 11. 1672 die Aufnahme der vier zerbstischen Prinzen, Hofmarschall Brandts und Hofmeister Bünaus in die FG "mit gewöhnlichen Solennien" festgehalten (ThSTA Gotha: 1289).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Zerbst/ Ft. Anhalt-Zerbst
Wirkung: General. Nachgeborener Prinz ohne politische Bedeutung und mit bescheidener Hofhaltung, die keine Spielräume für gedächtnisstiftende kulturelle Leistungen ließ.
Bildungsweg: Erziehung am Zerbster Hof wie beim älteren Bruder Carl Wilhelm (FG 825). 1669-72: Grand Tour mit Carl Wilhelm nach Holland, England u. Frankreich, 1671 mit seinem jüngeren Bruder Johann Adolph (FG 827) nach Italien; 1672 Rückkehr nach Zerbst über Regensburg, Wien, wo sie zu einer Audienz beim Kaiser vorgelassen wurden, Prag, Dresden (Aufenthalt am kursächs. Hof) u. Wittenberg.
Werdegang: Ein unstetes, von zahlreichen Reisen begleitetes Leben mit einer steilen militär. Karriere führte A.G. durch ganz Europa. Die französ. Erbfolgekriege im letzten Drittel des 17. und zu Beginn des 18. Jhs. fesselten ihn an die Kriegsschauplätze in Holland, Brabant und den Rheinlanden. 1674 Beginn seiner militär. Laufbahn in holländ. Kriegsdienst, 1676 in der Reichsarmee; im gleichen Jahr Erbteilung mit den Brüdern (FG 825, 827 u. 828), die ihm eine jährliche Geldabfindung von 5.500 Tl. eintrug. 1678-82 Reise in die Niederlande und nach England, Bekanntschaft mit Kg. Karl II., nach Italien (1680) und durch Deutschland nach Dänemark, Schweden, Kurland, Preußen und Polen. 1683 in Dresden bei Kf. Johann Georg III., mit dem er zum Entsatz Wiens gegen die Türken zog. Danach bis 1689 als Privatier in Zerbst, wo er sich mit mechanischen, optischen u. chemischen Versuchen beschäftigte. Folgends in Diensten Kf. Friedrichs III. v. Brandenburg, Nov. 1689 Obrist eines Regiments Fußvolk; im Pfälz. Erbfolgekrieg 1688-97 v. a. in den Niederlanden eingesetzt, wo er im August 1692 an der Schlacht bei Steenkerken teilnahm, die allerdings Frankreich für sich entscheiden konnte. 1694 engl. Brigade-Kommandeur, nach dem Frieden von Rijswijk wurde A.G. im Jan. 1698 kurbrandenburg. Generalmajor. 1704 gab er sein Generaklat auf, worauf er 1705 in Anerkennung seiner Verdienste zum kgl. preuß. Generalleutnant der Infanterie unter Kg. Friedrich I. ernannt wurde. 1659 war das Amt Mühlingen (südl. von Magdeburg) als altes anhalt. Lehen von den Grafen v. Barby heimgefallen und in die fl. Senioratsverwaltung, 1669 aber in den Besitz Anhalt-Zerbsts überführt worden. F. Carl Wilhelm (FG 825) ließ das alte Schloß herrichten, das A.G. 1705 mit seiner frisch angetrauten Gemahlin Augusta Antonia, Tochter Georg Jobs Marschall v. Bieberstein (FG 517), bezog. Aus dieser morganat. Verbindung war schon 1681 die Tochter Antonia hervorgegangen. Zurückgezogen in einfachster Hofhaltung, verfiel A.G. "allmählig in Tiefsinn", wie sein ADB-Biograph wissen wollte.
Stand/Stellung: Reichsfürst, mit einer Apanage abgefunden; General.

827 Johann Adolph von Anhalt-Zerbst (Der Starckriechende)
* 1654-02-12 Zerbst | † 1726-03-19 Zerbst
GND-Nummer: 102356661
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Riechender Andorn | Von gutem Gerüchte
Aufnahme: 1672-11-13, Halle a. d. S.  | Die eigenh. Eintragungen des noch regierungsunmündigen Fürsten Carl Wilhelm v. Anhalt-Zerbst (FG 825) und seiner jüngeren Brüder Anton Günther, Johann Adolph u. Johann Ludwig (FG 826-828) sowie des Zerbster Hofmarschalls Joachim Friedrich Brandt v. Lindau (FG 829) und des weißenfels. Hofmeisters Rudolf v. Bünau (FG 830) unter dem Datum des 13. 11. 1672, bestätigt im Register des Hallenser FG-Erzschreins, belegen ihre persönliche Anwesenheit beim FG-Oberhaupt Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in Halle und ihre gemeinsame Aufnahme im gewöhnlichen Aufnahme-Actus. In Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Hoftagebuch ist sub dato 13. 11. 1672 die Aufnahme der vier zerbstischen Prinzen, Hofmarschall Brandts und Hofmeister Bünaus in die FG "mit gewöhnlichen Solennien" festgehalten (ThSTA Gotha: 1289).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Zerbst/ Ft. Anhalt-Zerbst
Wirkung: Offizier; als nachgeborener und abgefundener Prinz ohne politische und kulturelle Wirkung, jedoch mit Neigungen zur geistlichen Dichtkunst, wovon eine stattliche Reihe geistlicher Lieder zeugt, lediglich 24 davon abgedruckt im alten Zerbster Gesangbuch ( Neuvermehrtes Zerbstisches Gesangbuch, Zerbst 1753, Nr. 8, 32, 64 etc., gez. mit "J.A.F.Z.A."). In der Widmung Johann Heinrich Feustkings in seiner Ausgabe Pauli Gerhardi Geistreiche Hauß- und Kirchen-Lieder (Zerbst 1707; UB Göttingen: Rara Poet. Germ. II 8092) würdigt er J.A.: "[...] haben Sie auch spiritum Principalem, einen rechten Davidischen Fürsten-Geist/ indem Sie Psalmen/ Lob-Gesänge und geistliche Lieder lieb und werth haben/ auch solche [...] zur Beförderung der Gottseligkeit/ in einer gesegneten Anzahl allbereits verfertiget". (Bl. 3vf.).
Bildungsweg: Erziehung am Zerbster Hof wie sein älterer Bruder Carl Wilhelm (FG 825). 1670 Kavalierstour durch Deutschland, die Schweiz, Frankreich, wo er sich in Angers mit seinen älteren Brüdern Carl Wilhelm und Anton Günther (FG 826) vereinte, um weiter nach Paris zu gehen. Mit letzterem 1671 nach Italien; 1672 Rückkehr nach Zerbst über Tirol, Regensburg (Zusammentreffen aller vier Brüder zur gemeinsamen Weiterreise) nach Wien, wo sie zu einer Audienz beim Kaiser vorgelassen wurden, zurück nach Zerbst über Prag, Dresden (Aufenthalt am kursächs. Hof) u. Wittenberg.
Werdegang: Gleich seinem Bruder Anton Günther (FG 826) im brüderl. Erbvergleich von 1676 mit einer Apanage abgefunden, bewohnte er, unvermählt geblieben, einen Trakt der alten Zerbster Burg bzw. des neuerbauten Schlosses. Und wie Anton Günther, tw. mit ihm zusammen, durchlief auch J.A. wechselnde militär. Dienste und Chargen seit 1674, darunter in der Armee der Generalstaaten (1675, 1689); 1684 in der ksl. Armee in Ungarn und in der brandenburg. Armee; zuvor 1682 erneute Reise durch Frankreich, England und Holland; 1692 Teilnahme an der Schlacht von Steenkerken gegen Frankreich; danach Quittierung der Kriegsdienste; 1695 Reise nach Dänemark u. Schweden. Danach hielt er sich meist in Zerbst auf und beschäftigte sich mit theolog. Fragen und geistlicher Lieddichtung; 1712 nahm er an der Kaiserkrönung Karls VI. teil. J.A. starb unvermählt und hinterließ einen guten Leumund als Helfer der Armen; keine Funeralschrift hat Genaueres zu seinem Leben überliefert oder ihm ein papierenes Denkmal gesetzt.
Stand/Stellung: Abgefundener Reichsfürst; Offizier.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 409

828 Johann Ludwig von Anhalt-Zerbst (Der Besprengte)
* 1656-05-04 Zerbst | † 1704-11-01 Dornburg
GND-Nummer: 102367639
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weiße Mariendistel | Mit Himmels-Thau
Aufnahme: 1672-11-13, Halle a. d. S. | Die eigenh. Eintragungen des noch regierungsunmündigen Fürsten Carl Wilhelm v. Anhalt-Zerbst (FG 825) und seiner jüngeren Brüder Anton Günther, Johann Adolph u. Johann Ludwig (FG 826-828) sowie des Zerbster Hofmarschalls Joachim Friedrich Brandt v. Lindau (FG 829) und des weißenfels. Hofmeisters Rudolf v. Bünau (FG 830) unter dem Datum des 13. 11. 1672, bestätigt im Register des Hallenser FG-Erzschreins, belegen ihre persönliche Anwesenheit beim FG-Oberhaupt Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in Halle und ihre gemeinsame Aufnahme im gewöhnlichen Aufnahme-Actus. In Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Hoftagebuch ist sub dato 13. 11. 1672 die Aufnahme der vier zerbstischen Prinzen, Hofmarschall Brandts und Hofmeister Bünaus in die FG "mit gewöhnlichen Solennien" festgehalten (ThSTA Gotha: 1289).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Zerbst/ Ft. Anhalt-Zerbst
Wirkung: Abgefundener Reichsfürst mit Ausflügen ins Militär; gebildet, mehrere Sprachen fließend beherrschend (Französisch, Italienisch und Spanisch). Sein gelehrtes Interesse spricht auch aus den zw. 1699 u. 1701 verfassten 9 Briefen an den Rechtsgelehrten und magdeburg. Syndicus Adam Cortrejus (1637-1706) in der UB Giessen (Verzeichnis der Briefsammlungen Cod. Giess. 122, 130, 136, 139. ... bearb. v. Hermann Schüling. Gießen 1979, S. 9).
Bildungsweg: Erziehung am Zerbster Hof wie bei seinen älteren Brüdern (FG 825-827). Mit dem ältesten Bruder, Fürst Carl Wilhelm (FG 825), brach J.L. 1672 von Zerbst nach Regensburg auf, wo sie sich mit den beiden anderen, aus Italien kommenden Brüdern Anton Günther u. Johann Adolph (FG 826 u. 827) trafen, um die Donau abwärts nach Wien und zum Kaiser zu reisen. 1677 folgte eine weitere, insgesamt zwei Jahre dauernde Reise durch Italien, 1681-83 Reise nach den Niederlanden u. Frankreich.
Werdegang: 1684 Teilnahme am ksl. Türkenfeldzug in Ungarn als Hauptmann. Im Juli 1687 vermählte er sich mit Christina Eleonora v. Zeutsch (1666-1699), deren Vater Georg Vollrad dem Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) als Truchseß gedient hatte, und die am Halleschen Hof erzogen und unterrichtet worden war, bis sie Hofdame von Fürst Carl Wilhelms (FG 825) Gemahlin Sophia am Zerbster Hof wurde. Die nicht standesgemäße Ehe wurde 1687 von den Brüdern, 1689 vom Kaiser anerkannt, die Kinder vollständig legitimiert. 1688 bezog das Paar ihre Residenz in Dornburg (sö. von Gommern), nach der sich diese Nebenlinie benannte. Christina Eleonoras früher Tod wurde mit einer prächtigen Funeralschrift bedacht (HAB: Gm 17 4°; LP Stolberg 5424; ULB Halle: 78 M 345). Ihren Söhnen und Nachkommen sollte 1742 die Regentschaft des Ft.s Anhalt-Zerbst zufallen.
Stand/Stellung: Abgefundener Reichsfürst; Offizier.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 25172

829 Joachim Friedrich Brand von Lindau (Der Mittlende)
* 1621-11-15 Wiesenburg | † 1677-10-25 Jever
GND-Nummer: 121449548
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Berg-Storchschnabel | Große Gefahr
Aufnahme: 1672-11-13, Halle a. d. Saale | Die eigenh. Eintragungen des noch regierungsunmündigen Fürsten Carl Wilhelm v. Anhalt-Zerbst (FG 825) und seiner jüngeren Brüder Anton Günther, Johann Adolph u. Johann Ludwig (FG 826-828) sowie des Zerbster Hofmarschalls Joachim Friedrich Brandt v. Lindau und des weißenfels. Hofmeisters Rudolf v. Bünau (FG 830) unter dem Datum des 13. 11. 1672, bestätigt im Register des Hallenser FG-Erzschreins, belegen ihre persönliche Anwesenheit beim FG-Oberhaupt Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in Halle und ihre gemeinsame Aufnahme im gewöhnlichen Aufnahme-Actus. In Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Hoftagebuch ist sub dato 13. 11. 1672 die Aufnahme der vier zerbstischen Prinzen, Hofmarschall Brandts und Hofmeister Bünaus in die FG "mit gewöhnlichen Solennien" festgehalten (ThSTA Gotha: 1289).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Zerbst/ Ft. Anhalt-Zerbst
Wirkung: Hof- und Regierungsämter; einige Gelegenheitsgedichte von ihm resp. an ihn; keine expliziten Bezugspunkte zur FG. Auf seinem Sterbelager in Jever soll er gesagt haben: "die Lebens-Kräffte seynd weg/ und wird es woll mit mir bald aus sein/ hoffe aber nicht/ daß ich iemand aus bößlichem Vorsatz werde zu wieder gewesen sein" (Leichenpredigt von Titus Dithmarus; LP Stolberg 5619). Nach seinem Tod bescheinigte man ihm "einen wohl überlegten, gemessenen, rechtlichen, christlichen Charakter". (Die Herrschaft Wiesenburg unter den Herren Brandt von Lindau, Belzig 1858, S. 91).
Bildungsweg: Hauserziehung durch eigene Lehrer; Mai 1629 Immatrikulation an der U. Wittenberg (dort "etliche Jahr lang [...] Studia und Exercitia". LP Stolberg 5619).
Werdegang: Aus meißnischem u. anhalt. Uradel, Wiesenburger Zweig nach der Hft. Wiesenburg bei Belzig/ damals kursächs. Kurkreis (seit 1815 Brandenburg), die Mitte des 15. Jhs. an die Brände von Lindau gefallen war. J. F.s Vater Benno Friedrich (FG 36) hatte ihm v. a. Hohenziatz (bei Ziesar/ Ebst. Magdeburg), wo er auch bestattet wurde, u. Medewitz vererbt. Bis 1641 widmete er sich hpts. der Verwaltung seines Erbes, trat dann in versch. Dienste F. Johanns v. Anhalt-Zerbst (FG 398): als Küchenmeister, 1663 Kammerrat, noch im selben Jahr Hofmarschall, 1670 begegnet er auch als Amtshauptmann zu Zerbst und Lindau und Assessor des kfl.-sächs. Hofgerichts zu Wittenberg. Im Hof-Etat Kf. Johann Georgs II. von 1676 ist er als Kammerrat bezeugt (s. Horn 1728, 1. Tl., S. 537). Zerbst wurde damit für längere Zeit Wohnsitz der Familie ("Zerbster Brände"). F. Carl Wilhelm v. Anhalt-Zerbst (FG 825), mit dem er gemeinsam in die die FG aufgenommen worden war, berief ihn 1673 zum Geheimen Rat u. Landdrosten, d. i. Verwaltungschef der Hft. Jever, wo er auch starb.
Stand/Stellung: Adel; fl. Geheimer Rat u. Landdrost
Wappen/Portrait: HAB, PS A 2023

830 Rudolph von Bünau (Der Gesellige)
* 1613-03-24 Treuen (i. Vogtland) | † 1673-08-01 Halle a. d. S.
GND-Nummer: 121379388
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Igels-Kletten | Mit iedermann
Aufnahme: 1672-11-13, Halle a. d. S. | Die eigenh. Eintragungen des noch regierungsunmündigen Fürsten Carl Wilhelm v. Anhalt-Zerbst (FG 825) und seiner jüngeren Brüder Anton Günther, Johann Adolph u. Johann Ludwig (FG 826-828) sowie des Zerbster Hofmarschalls Joachim Friedrich Brandt v. Lindau (FG 829) und des weißenfels. Hofmeisters Rudolph v. Bünau unter dem Datum des 13. 11. 1672, bestätigt im Register des Hallenser FG-Erzschreins, belegen ihre persönliche Anwesenheit beim FG-Oberhaupt Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in Halle und ihre gemeinsame Aufnahme im gewöhnlichen Aufnahme-Actus. In Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Hoftagebuch ist sub dato 13. 11. 1672 die Aufnahme der vier zerbstischen Prinzen, Hofmarschall Brandts und Hofmeister Bünaus in die FG "mit gewöhnlichen Solennien" festgehalten (ThSTA Gotha: 1289).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Hofamt. Die Leichenpredigt ruft seine vielen fürstl. Bedienungen als Zeugen auf, "mit was Qvalitäten/ guter Conduite/ und Begehen [sic]/ Ansehen/ treuer Sorgfalt/ Fleiß/ Gedult/ Redligkeit/ und Auffrichtigkeit" er versehen gewesen sei (LP Stolberg 6769). Seine Tochter Christiane Wilhelmine sollte sich 1692 mit Hz. Johann Adolf I. v. Sachsen-Weißenfels (FG 719) in dessen 2. Ehe vermählen, die kinderlos blieb. Sie starb 1707 als Witwe in Dahme.
Bildungsweg: Nach dem frühen Tod des Vaters Heinrich (gest. 1616) Hausunterricht. Im Alter von 10 Jahren übergab ihn die Mutter Anna Katharina, geb. v. Tettau, dem Verwandten Günther v. Bünau auf Limpach zur weiteren Erziehung. Seine militär. Laufbahn begann dann im Regiment Haubolds v. Starschedel, hzl. sachsen-altenburg. Obristwachtmeisters. Als dessen Page nahm B. an der Schlacht bei Breitenfeld 1631 teil, in der Starschedel fiel. Daraufhin wechselte B. zu dessen Schwiegervater, Bernhard v. Starschedel, kursächs. Obrist u. Hofmarschall, 1632 zu Pz. Ulrich v. Dänemark, der ein kursächs. Regiment führte; Teilnahme an dessen Zügen nach Böhmen und Schlesien. Pz. Ulrich vermittelte B. dann als Kammer- u. Leibpage an seinen Bruder, Kronpz. Christian (V.) v. Dänemark (1603-1647). B. blieb in dessen Dienst vier Jahre lang, wurde von Pz. Christian wehrhaft gemacht und mit Geldern für eine Kavalierstour nach Holland, Frankreich u. England ausgestattet, die ihm zum Erlernen von Sprachen und zu allerhand adeligen "Exercitia" diente, einen 18-monatigen Aufenthalt an der Ritterschule in Saumur eingeschlossen. Im Sept. 1638 wieder in Paris, von wo er über Holland zu Kronpz. Christian nach Nyköping zurückkehrte.
Werdegang: Aus einem vogtländ. Uradelsgeschlecht, das sich in Böhmen, Sachsen, Franken u. a. m. weit verzweigte. Die männlichen Angehörigen der Familie führten nur die drei Vornamen Günther, Heinrich oder Rudolph, wodurch eine verläßliche Identifikation erschwert wird. B. aus der v. a. um Weißenfels begüterten sächs. Linie des Geschlechts, war Erbherr auf Unterau u. Görnitz. Nach seiner Kavalierstour nach Nyköping zurückgekehrt, wurde seinem Wunsch, in die weimar. Armee einzutreten, nicht entsprochen; er blieb in Nyköping als Hof-, dann Kammerjunker der Gemahlin Pz. Christians, Magdalena Sibyllas (1617-1668), der jüngsten Tochter Kf. Johann Georgs I. v. Sachsen. Nach dem Tod Pz. Christians blieb er im Dienst der Witwe, die sich im Okt. 1652 erneut, mit Hz. Friedrich Wilhelm v. Sachsen-Altenburg (FG 577), vermählte. Bis zu ihrem Tod im Jan. 1668 blieb B. ihr Kammerjunker, im Mai 1668 übernahm ihn der verwitwete Herzog in seine Dienste als Kammerjunker und Hofmeister seiner Tochter Johanna Magdalena (1656-1686). Nach Hz. Friedrich Wilhelms Tod im April 1669 wurde B. in diesen Ämtern von der Vormundschaft bestätigt. Als die Prinzessin im Okt./Nov. 1671 Hz. Johann Adolf I. v. Sachsen-Weißenfels (FG 719) heiratete und nach Halle a. d. S. heimgeführt wurde, bestätigte ihn Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) am 4. 1. 1672 als Hofmeister der Herzogin. Als solcher starb B. wenige Monate nach seiner Aufnahme in die FG in Halle.
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister. Sein Sohn Wilhelm erlangte 1742 den Reichsgrafenstand.

831 Johann (Hans) Jakob von Cratz (Der Unversäumte)
* 1621 Tangermünde (?) | † 1706-05-20 Halle a. d. S.
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gefüllte HerbstRose | Kömmt doch noch recht
Aufnahme: 1672-11-18, Halle a. d. S. | Für den 18. 11. 1672 verzeichnet die Mitgliederliste im Hallenser Erzschrein (SLUB Dresden: MS. M. 52, Bl. 6r-13v) die Aufnahme etlicher Hofleute (FG 831-837) in die FG. Cratz und Heidenreich (FG 837) trugen sich am 18. 11. eigenh. in das FG-Wappenbuch (SLUB Dresden: MS. M. 51) ein; Naso (FG 834) am 19. 11., alle anderen am 20. 11., bis auf Geißmar (FG 835), dessen Eintrag am 30. 11. aber auch nach dem gregorian. Kalender datiert und nach julian. Kalender auf den 20. 11. gefallen sein könnte. Die eigenhändigen Eintragungen bezeugen persönliche Anwesenheit der Neukandidaten, die Datierungen lassen einen gemeinsamen Aufnahme-Actus vermuten, der in Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Hoftagebuch sub dato 18. 11. 1672 denn auch bestätigt wird: Aufnahme der Genannten in die FG "mit gewöhnlichen Solennien" (ThSTA Gotha: 1289).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kloster Zinna (bei Jüterbog)/ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Regierungsamt.
Werdegang: Aus angesehener altmärk. Familie, die sich des Adels nicht mehr bedient hatte; 1. 2. 1668 kurbrandenburg. Bestätigung des ksl. Adelsdiploms, d. d. Wien 25. 2. 1662; 1654 u. 1658 ist C. bereits auch als ksl. Hofpfalzgraf bezeugt, ein Standesdiplom, das er offenbar zu ksl. Dichterkrönungen nutzte, wie 1654 im Falle des Schlesiers Fridericus Viccus (STB Berlin - PK: 13 in @Xc 580). C. war damals "Consiliarius et Praefecturarum Director supremus" Mgf. Christian Wilhelms v. Brandenburg (PA) (s. ebd.), also wohl Amtskammerrat und Oberhauptmann des einstigen Administrators des Ebst.s Magdeburg (1587-1665) auf den erzstift-magdeburg. Ämtern Loburg und Zinna, die ihm nach seiner Gefangennahme bei der Eroberung Magdeburgs im Mai 1631 und seiner Konversion zum Katholizismus im westfäl. Frieden mit allen Einkünften auf Lebenszeit eingeräumt worden waren. Nach seinem Tode fielen sie an das Erzstift und also an Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) zurück, bis sie nach dessen Tod, ebenfalls dem Westfäl. Frieden gemäß, mit dem ganzen Erzstift, nun Hzt. Magdeburg an Kurbrandenburg gelangten. Von 1656 bis zu seinem Tod war C. unter wechselnden Dienstherren Verwalter des einstigen Klostergutes Zinna (heute Kloster Zinna als OT von Jüterbog/ Brandenburg), wo er auch mit seiner Familie niedergelassen war. Zum Zeitpunkt der Aufnahme in die FG erscheint C. lt. Erzschrein-Register als "Churbrandenb. und Fürstl. Magdeb. respectivé CammerRath von Hauß aus und Amtshauptmann", nämlich in Ziesar, Zinna, Loburg und Neuschloß. C. war begütert in Etzin (Osthavelland) und Pfaffendorf (Lübben). Er scheint als kurbrandenburg. Kammerrat und Oberhauptmann in Zinna gestorben zu sein, wo sich in der ehemal. Klosterkirche eine Sandsteintafel mit Wappenrelief und Inschrift und ein prächtiges Alabasterepitaph von C. erhalten haben. Letzteres zeigt C. in liegender Ganzkörperpositur lebensgroß darstellt. Es stammt von einem Meister seines Fachs wohl aus dem Umkreis der Schule Andreas Schlüters.
Stand/Stellung: Adel; Amtskammerrat u. Oberhauptmann

832 Ludwig von Janus (Der Wol-Reinigende)
* 1626-11-05 Eberstädt (bei Gotha) (?) | † 1693-02-20 Großengottern (bei Bad Langensalza) (?)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weiße AffodillWurtz | Von aller Häßlichkeit
Aufnahme: 1672-11-18, Halle a. d. S. | Für den 18. 11. 1672 verzeichnet die Mitgliederliste im Hallenser Erzschrein (SLUB Dresden: MS. M. 52, Bl. 6r-13v) die Aufnahme etlicher Hofleute (FG 831-837) in die FG. Cratz (FG 831) und Heidenreich (FG 837) trugen sich am 18. 11. eigenh. in das FG-Wappenbuch (SLUB Dresden: MS. M. 51) ein; Naso (FG 834) am 19. 11., alle anderen wie auch J. am 20. 11., bis auf Geißmar (FG 835), dessen Eintrag am 30. 11. aber auch nach dem gregorian. Kalender datiert und nach julian. Kalender auf den 20. 11. gefallen sein könnte. Die eigenhändigen Eintragungen bezeugen persönliche Anwesenheit der neuen Gesellen, die Datierungen lassen einen gemeinsamen Aufnahme-Actus vermuten, der in Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Hoftagebuch sub dato 18. 11. 1672 denn auch bestätigt wird: Aufnahme in die FG "mit gewöhnlichen Solennien" (ThSTA Gotha: 1289) - Janus' Name fehlt hier aber.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hzt. Sachsen-Eisenach
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt. Nach seiner Jugendzeit in Finnland u. Schweden ein eher unauffälliges Leben ohne engere Bezüge zur FG.
Bildungsweg: Nach seines Vaters Heinrich Werner frühem Tod erhielt J. unter seiner Mutter Heimunterricht, folgte dann 1636 der aus Thüringen abziehenden schwed. Armee und reiste mit dem finn. Rittmr. David Siffersen nach Schweden. Dort stand er von 1636 bis zum 26. 9. 1650 in Diensten des Friherre Jöns Kurki (finn.)/ Kurck (schwed.) (1590-1652), schwed. Reichsrates u. Präsidenten des Hofgerichts im Großft. Finnland in Åbo/ Turku. Studium der "Fortification und Buchhalterey" an der U. Uppsala (Val. König: Genealog. Adels-Historie I (1727), S. 540-546). Die Heimreise über Stockholm brachte ihn im November 1650 wieder nachhause auf sein Adelsgut.
Werdegang: Aus thüring. Adel, oft mit dem Beinamen "von/ zu Eberstädt". J. war begütert in Eberstädt (nw. v. Gotha) und Großengottern (zw. Bad Langensalza u. Mühlhausen). Zurückgekehrt nach Deutschland, zerschlugen sich Pläne, in militär. Dienste der span. Niederlande zu treten; stattdessen wurde er im November 1651 Hofjunker Hz. Ernsts "des Frommen" v. Sachsen-Gotha (FG 19), an dessen Leichprozession am 4. 6. 1675 in Gotha J. als sachs.-altenburg. Hofmeister teilnahm. 1661 nahm er in Gotha seinen Abschied, bezog im Anhaltischen das Rittergut Osmersleben bei Plötzkau. Über den altenburg. Kanzler Wolf Konrad v. Thumbshirn (FG 690) gelangte J. im April 1665 auf die Charge eines Hofmeisters und Wittumsrats im Dienst der verwitweten Hzn. Dorothea v. Sachsen-Eisenach, geb. Hzn. v. Sachsen-Altenburg (1601-1675). Nach deren Tod für kurze Zeit in Gotha und wieder Altenburg, erreichte er 1678 seinen Abschied und zog sich auf sein Gut in Großengottern zurück. Für seinen Tod wird zuweilen fälschlich auch das Jahr 1691 angegeben. Er hatte sich am 15. 2. 1675 in Halle mit Maria Magdalena v. Wende, einer Kammerjungfer Hzn. Johanna Walpurgis v. Sachsen-Weißenfels (1647-1687), der 2. Frau Hz. Augusts (FG 402) vermählt. Beschreibung der Feierlichkeiten in den Akten STA Dresden: Loc. 8566 u. 8698; ThSTA Gotha: Geh. Archiv E XI.1, Nr. 1c.
Stand/Stellung: Adel; Wittumsrat und Hofmeister. Sein Sohn Lebrecht Gottfried erlangte den Reichsfreiherren-Stand.

833 Joachim Friedrich von Halberstadt (Der Brauchbare)
* 1640-03-27 Wendelstorf/ Mecklenburg | † 1692-12-27 Wendelstorf/ Mecklenburg
GND-Nummer: 134281640
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Salßen-Kraut | Thut das seinige
Aufnahme: 1672-11-18, Halle a. d. S. | Für den 18. 11. 1672 verzeichnet die Mitgliederliste im Hallenser Erzschrein (SLUB Dresden: MS. M. 52, Bl. 6r-13v) die Aufnahme etlicher Hofleute (FG 831-837) in die FG. Cratz (FG 831) und Heidenreich (FG 837) trugen sich am 18. 11. eigenh. in das FG-Wappenbuch (SLUB Dresden: MS. M. 51) ein; Naso (FG 834) am 19. 11., alle anderen wie auch H. am 20. 11., bis auf Geißmar (FG 835), dessen Eintrag am 30. 11. aber auch nach dem gregorian. Kalender datiert und nach julian. Kalender auf den 20. 11. gefallen sein könnte. Die eigenhändigen Eintragungen bezeugen persönliche Anwesenheit der neuen Gesellen, die Datierungen lassen einen gemeinsamen Aufnahme-Actus vermuten, der in Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Hoftagebuch sub dato 18. 11. 1672 denn auch bestätigt wird: Aufnahme der Genannten in die FG "mit gewöhnlichen Solennien" (ThSTA Gotha: 1289). H. erscheint hier allerdings irrig als Eisenachischer Kammerjunker und Cornet.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Hofamt u. Offizier; über seine möglichen Qualitäten gibt nur sein FG-Gesellschaftsname bescheidenes Zeugnis: "Der Brauchbare"; der "Ober-Schencke" Als FG-Geselle nahm er an der Aufnahmezeremonie dreier neuer Mitglieder (FG 839, 840 u. 841) am 28. 1. 1673 in Halle teil (s. 730405). H. nahm im Juli 1680 an den Trauerfeierlichkeiten zum Tod Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) teil (s. LP Stolberg 19503).
Bildungsweg: Heimunterricht; nach dem frühen Tod der Mutter gibt ihn der Vater Joachim Friedrich zur weiteren Erziehung an Verwandte; für 1 1/2 Jahre Page bei Hzn. Sibylla v. Braunschweig u. Lüneburg-Dannenberg in Grabow (b. Lüchow). Nach deren Tod 1652 nahm ihn deren Nichte Hzn. Maria Katharina v. Braunschweig u. Lüneburg, älteste Tochter Hz. Augusts d. J. (FG 227), mit nach Halle und vermittelte ihn als Page an Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402).
Werdegang: Aus altem brandenburg., auch in Mecklenburg seßhaftem Adel; sein gleichnamiger Vater war Erbherr auf Wendelstorf. Page, dann Hofjunker, schließlich Kammerjunker und Kornett der fl. Garde in Halle bei Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402). Zur Zeit seiner Aufnahme in die FG war H. noch fl.-magdeburg. Kammerjunker. Hz. August machte ihn weiterhin zu seinem Oberschenken und zum Amtshauptmann in Rotenburg sowie Leutnant seiner Garde. Nach dem Tod Hz. Augusts im Juni 1680 wurde er in die Dienste von Sohn und Nachfolger Hz. Johann Adolph (FG 719) übernommen, denn 1680 ist er als dessen Obrist-Lieutenant und Kammerherr in Weißenfels bezeugt; die Leichenpredigt läßt ihn unter Hz. Johann Adolph als Oberschenken und Hauptmann in Querfurt passieren. 1681 nahm H. seinen Abschied und kehrte auf sein Erbgut Wendelstorf zurück, wo er auch starb.
Stand/Stellung: Adel; Kammerrat, Obristlt., Oberschenk

834 Hans Christoph von Naso (Der Schmückende)
* 1648-04-27  | † 1675 oder später Naumburg (?)
GND-Nummer: 120327031
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Syrisch Frauen-haar | Zum Wolbehagen
Aufnahme: 1672-11-18, Halle a. d. S. | Für den 18. 11. 1672 verzeichnet die Mitgliederliste im Hallenser Erzschrein (SLUB Dresden: MS. M. 52, Bl. 6r-13v) die Aufnahme etlicher Hofleute (FG 831-837) in die FG. Cratz (FG 831) und Heidenreich (FG 837) trugen sich am 18. 11. eigenh. in das FG-Wappenbuch (SLUB Dresden: MS. M. 51) ein; N. am 19. 11., alle anderen am 20. 11., bis auf Geißmar (FG 835), dessen Eintrag am 30. 11. aber auch nach dem gregorian. Kalender datiert und nach julian. Kalender auf den 20. 11. gefallen sein könnte. Die eigenhändigen Eintragungen bezeugen persönliche Anwesenheit der Neukandidaten, die Datierungen lassen einen gemeinsamen Aufnahme-Actus vermuten, der in Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Hoftagebuch sub dato 18. 11. 1672 denn auch bestätigt wird: Aufnahme der Genannten in die FG "mit gewöhnlichen Solennien" (ThSTA Gotha: 1289).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Hofamt. Der Vierzeiler, mit dem sich N. in das Wappenbuch der FG einschrieb, läßt die Verbindung zu seiner FG-Imprese erkennen: "Die Tugendt ist der Schmuck, wer damit ist geschmücket | Wächst wie der Palmen Baum, ob Ehr gleich wirdt getrücket | wehr wohlbehagen will hast' den geschmückten Schein | und hält von Laster biß stets sein Gewißen rein." Vertrautheit mit dem poetischen Handwerkszeug läßt sein Epicedium auf den verstorbenen Kollegen am Halleschen Hof, Johann Baptist v. Ritter (FG 823) erkennen in den Leid-tragenden Cypressen etlicher Gönner und Freunde (Halle 1674; UB Leipzig: Fam. 204). Ein französisches Gedicht unter den Epicedien auf seinen 1666 verstorbenen Vater Heinrich Christoph (FG 746) bezeugt poetisches Geschick.
Bildungsweg: N. ließ seine am 10. 3. 1666 in Leipzig unter dem Praeses Friedrich Rappolt abgelegte und hinter seinem Namen mit "Eqves Thuring." gezeichnete DISSERTATIONEM POLITICAM DE PRINCIPE DOCTO ebd. im Druck erscheinen. Seinem Landesvater Kf. Johann Georg II. v. Sachsen (FG 682) wird darin besonderes Lob gezollt als "Achilles noster fortissimus, Nestor sapientissimus ac Pater Patriae [...] accuratissimo eoqve laudabili studio laboravit." (BSB München: 4° Diss. 13/238, Bl. B 1v). Bei der Beisetzung des Vaters Heinrich Christoph (FG 746) im Frühjahr 1667 wird Johann Christoph als "Juncker" und Student an der U. Leipzig benannt (LP Stolberg 16982). Am 17. 4. 1670 zeichnete sich "Johannes Christophorus Naso Thuringus" in die Matrikel der Universität Siena ein.
Werdegang: Aus altem, im 19. Jh. erloschenem sächs.-thüring. Adel. N. war der einzige hinterlassene Sohn von Heinrich Christoph v. N. (FG 746) auf Altengottern, Flarchheim, Gleina usw., der fälschlich unter dem Namen "IOHANNES CHRISTOPHORUS â NASO" in einem auf 1649 datierten Stich als ksl. u. kursächs. Obrist abgebildet ist (ULB Halle: Vc 137 N 4). Zum Zeitpunkt der Aufnahme in die FG war Johann Christoph fl.-magdeburg. Kammerjunker; er nahm an der Aufnahmezeremonie dreier neuer Mitglieder (FG 839, 840 u. 841) am 28. 1. 1673 in Halle teil (s. 730405). Die von Samuel Dauderstadt in Merseburg 1675 veröffentlichte Leichenpredigt auf N.s Mutter Maria Katharina, geb. v. Osterhausen, ist ihrem einzigen überlebenden Sohn Johann Christoph gewidmet. Er erscheint hier als Domherr in Naumburg, wo er 1672 in das Domkapitel mit Sitz und Stimme emanzipiert worden war. Sein Ausscheiden aus dem Kapitel ist aus den Unterlagen des Stiftsarchivs nicht belegt, in den Kapitelsprotokollen jedoch erscheint sein Name letztmalig im Jahre 1675. (Wir danken Matthias Ludwig, Domstiftsarchiv Naumburg, für freundliche Auskünfte.)
Stand/Stellung: Adel; Kammerjunker u. Domherr

835 Hans Dietrich von Geismar (Der Preisende)
* 1649-01-15 Homburg vor der Höhe | † 1702-12-27 Gleina (nw. v. Freyburg a. d. Unstrut)
GND-Nummer: 1019730757
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Heyde-Schmuck | den Wald allzeit
Aufnahme: 1672-11-18, Halle a. d. S. | Unter dem 18. 11. 1672 verzeichnet die Mitgliederliste im Hallenser Erzschrein (SLUB Dresden: MS. M. 52, Bl. 6r-13v) die Aufnahme etlicher Hofleute (FG 831-837) in die FG. Cratz (FG 831) und Heidenreich (FG 837) trugen sich am 18. 11. eigenh. in das FG-Wappenbuch (SLUB Dresden: MS. M. 51) ein; Naso (FG 834) am 19. 11., alle anderen am 20. 11., bis auf Geißmar (FG 835), dessen Eintrag am 30. 11. aber auch nach dem gregorian. Kalender datiert und nach julian. Kalender auf den 20. 11. gefallen sein könnte. Die eigenhändigen Eintragungen bezeugen persönliche Anwesenheit der Neukandidaten, die Datierungen lassen einen gemeinsamen Aufnahme-Actus vermuten, der in Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Hoftagebuch sub dato 18. 11. 1672 denn auch bestätigt wird: Aufnahme der Genannten in die FG "mit gewöhnlichen Solennien" (ThSTA Gotha: 1289). G. erscheint hier als Kammerjunker und Oberforstmeister.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Hof- u. Verwaltungsamt
Bildungsweg: Heimerziehung und -unterricht durch eigene Hauslehrer. Im Dezember 1662 Page bei Hz. Philipp Ludwig v. Schleswig-Holstein-Sonderburg in Wiesenburg (FG 802), den er auf einer Reise nach Linz und Wien begleitete. Die Leichenpredigt erwähnt kontinuierliche Studien des Lateinischen und verschiedener Wissenschaften sowie adeliger "Exercitia". Lgf. Friedrich II. v. Hessen-Homburg (FG 613) empfahl ihn Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), bei dem er als Page der jungen Prinzen seinen Hofdienst begann und dessen Gunst er fortan ungebrochen genoß. 1667 Hz. Augusts Jagd- und im August desselben Jahres Kammer-Page. Am 6. 1. 1671 empfing G. durch Hz. August den Degen (Wehrhaftmachung).
Werdegang: Auf Gleina u. Kannewurf. Aus hess.-thüring. altadeligen Geschlecht; Vater: Eitel Wilhelm v. G. (FG 804). Am 25. 1. 1671 wurde G. Oberforstmeister in Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) weißenfels. Erblanden, am 17. 11. 1671 zusätzlich Kammerjunker des Herzogs; im Juli 1676 erhielt er die Oberinspektion über das Jagd- und Forstwesen auch in den magdeburg. Stiftslanden Hz. Augusts, im Juli 1677 ernennt ihn dieser zu seinem Oberjägermeister. Nahm im Juli 1680 an den Beisetzungsfeierlichkeiten des am 4. 6. gestorbenen Hz.s August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) teil (s. LP Stolberg 19503). Im September 1680 wurde er für das Hzt. Sachsen-Weißenfels durch dessen Sohn und Nachfolger Johann Adolph (FG 719) in diesen Ämtern bestätigt. Als seine erste Ehefrau Elisabeth Juliana, geb. v. Wangenheim, Tochter Georgs v. W. (FG 732?) 1685 im Kindbett starb, widmete Balthasar Speckhun dem Witwer das Trostgedicht Das Jäger-Meister-Ampt Als der nechste Trost Wurde ... Hannß Dietrich von Geißmar ... zu Gemüthe geführet (Weißenfels 1685). Auch der hzl. weißenfels. "Concert-Meister" Johann Beer streute aus diesem Anlass Zwey schlechte Trauer-Blätter (Weißenfels 1685) unter die Trauernden (LP Stolberg 10847). Nach Hz. Johann Adolphs Tod im Mai 1697 bestätigte dessen Sohn und Nachfolger Hz. Johann Georg G. in den innegehabten Funktionen und ernannte ihn zum wirklichen Kammerrat.
Stand/Stellung: Adel; Kammerrat, Oberjäger- u. Oberforstmeister
Wappen/Portrait: HAB, PS A 7552

836 Ludwig von der Groeben (Der Reitzende)
* [vor 1620]  | † 1690-06-16 Löwenberg/ Brandenburg
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Roter Mangolt | die Natur
Aufnahme: 1672-11-18, Halle a. d. S. | Unter dem 18. 11. 1672 verzeichnet die Mitgliederliste im Hallenser Erzschrein (SLUB Dresden: MS. M. 52, Bl. 6r-13v) die Aufnahme etlicher Hofleute (FG 831-837) in die FG. Cratz (FG 831) und Heidenreich (FG 837) trugen sich am 18. 11. eigenh. in das FG-Wappenbuch (SLUB Dresden: MS. M. 51) ein; Naso (FG 834) am 19. 11., alle anderen wie auch G. am 20. 11., bis auf Geißmar (FG 835), dessen Eintrag am 30. 11. aber auch nach dem gregorian. Kalender datiert und nach julian. Kalender auf den 20. 11. gefallen sein könnte. Die eigenhändigen Eintragungen bezeugen persönliche Anwesenheit der Neukandidaten, die Datierungen lassen einen gemeinsamen Aufnahme-Actus vermuten, der in Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Hoftagebuch sub dato 18. 11. 1672 denn auch bestätigt wird: Aufnahme der Genannten einschließlich Kammerjunkers v. der Gröben in die FG "mit gewöhnlichen Solennien" (ThSTA Gotha: 1289).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Hofamt.
Werdegang: Die von der Gröben waren eine in Brandenburg, Preußen und Pommern ansessige Adelsfamilie, die sich in einen märk. und einen preuß. Ast teilte. Sie besaß in der Mark Brandenburg das Erbjägermeister-Amt. Ein Ludwig v. der Gröben aus der märk. Linie war Erbherr auf Löwenberg und Grüneberg in der Kurmark Brandenburg (zw. Gransee und Oranienburg) und Direktor des Löwenberger Kreises, einem 1660 gebildeten Unterkreis des Havelländischen Kreises. Dieser Ludwig wurde Stammvater aller späteren von der Gröben märkischen Stammes. Er vermählte sich im Januar 1647 mit Anna Sophia v. Pfuhl aus dem Hause Biesdorf (die 1679 starb). Im Oktober 1648 verkaufte er seinem Onkel Otto (1581-1656) seine Anteile an den Gütern Meseberg, Baumgarten und Rauschendorf. Die vorliegenden Daten lassen es allerdings als zweifelhaft erscheinen, dass dieser Ludwig mit dem gleichnamigen Kammerjunker Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) identisch ist, der 1672 in die FG aufgenommen wurde, da der Löwenberger Ludwig als zu alt für den unteren Hofdienst eines Kammerjunkers erscheint. Da die genealog. und landesgeschichtl. Literatur aber keinen anderen überhaupt in Frage kommenden Ludwig v. d. G. aufführt, bleibt die Zuordnung zum Löwenberger Ludwig bislang die einzig greifbare. Der Fruchtbringer G. nahm jedenfalls an der Aufnahmezeremonie dreier neuer Mitglieder (FG 839, 840 u. 841) am 28. 1. 1673 in Halle teil (s. 730405). Der genaue Verwandtschaftsgrad zu dem weitgereisten Otto Friedrich v. d. G. (1657-1728), Verfasser der Orientalischen Reise-Beschreibung (1694) u. a., ließ sich ebenso wenig feststellen wie die verwandtschsaftlichen Beziehungen zu Ernst (FG 627) und Levin Ludwig v. d. G. (FG 701).
Stand/Stellung: Adel; Kammerjunker.

837 David Elias Heidenreich (Der Willige)
* 1638-01-21 Leipzig | † 1688-06-06 Weißenfels
GND-Nummer: 115834192
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Gelbe Pfrimmen-Rosen | Gutes zu thun
Aufnahme: 1672-11-18, Halle a. d. S. | Für den 18. 11. 1672 verzeichnet die Mitgliederliste im Hallenser Erzschrein (SLUB Dresden: MS. M. 52, Bl. 6r-13v) die Aufnahme etlicher Hofleute (FG 831-837) in die FG. Cratz (FG 831) und H. trugen sich am 18. 11. eigenh. in das FG-Wappenbuch (SLUB Dresden: MS. M. 51) ein; Naso (FG 834) am 19. 11., alle anderen am 20. 11., bis auf Geißmar (FG 835), dessen Eintrag am 30. 11. aber auch nach dem gregorian. Kalender datiert und nach julian. Kalender auf den 20. 11. gefallen sein könnte. Die eigenhändigen Eintragungen bezeugen persönliche Anwesenheit der Neukandidaten, die Datierungen lassen einen gemeinsamen Aufnahme-Actus vermuten, der in Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Hoftagebuch sub dato 18. 11. 1672 denn auch bestätigt wird: Aufnahme in die FG "mit gewöhnlichen Solennien" (ThSTA Gotha: 1289) - H.s Name erscheint hier allerdings nicht.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt, Hofpoet, letzter Erzschreinhalter der FG. Auf dem Porträtstich von Christian Romstedt (s. Bircher: Palme II, Nr. 425) anscheinend, was das Wohlleben betrifft, ein Musterbild der barocken Hofschranze; intrigante Selbstsucht traut man dieser pyknischen Gutmütigkeit freilich weniger zu, die in zufriedener Ehe mit Dorothea Sophia Kost und 11 gemeinsamen Kindern lebte. Als Autor von Gelegenheitsdichtungen, höfischen Sing- und Schäferspielen, Kirchenliedern und -kantaten, als Übersetzer niederländ. u. französ. Literatur nahm er gefällig teil an der Entwicklung von Literatur und Musiktheater in Deutschland; zu Georg Neumarks Neu-Sprossendem Teutschen Palmbaum (1668) hatte H. ein Gedicht beigesteuert; als Erzschreinhalter der FG verrichtete er seine Amtsgeschäfte, ohne die ehrgeizige Selbstprofilierung Georg Neumarks (FG 605) in diesem Amt, aber auch ohne dessen erfolgreiche FG-"Vermarktung" und Pflege fruchtbringerischer Netzwerke. H.s Trauerrede zum Tod Johann Baptist v. Ritters (FG 823), die H.s rhetor. Talent zeigt, hat Johann Riemer (Weißenfelser Gymnasial-Professor) als Muster an gelungener Invention und Disposition in seine Standes-Rhetorica (Leipzig 1685, S. 437ff.) und in seinen Neu-aufgehenden Stern-Redner (Leipzig 1689, S.493-502) aufgenommen; Trauergedichte auf die Fruchtbringer Wilhelm v. Kospoth (FG 728) (LP Stolberg 14546) und Michael König (FG 759) (LP Stolberg 14415) kommen ohne Anspielungen auf die FG aus. Der Briefwechsel mit Sigmund v. Birken (FG 682) in den späten 60er und den 70er Jahren des 17. Jhs. gestaltete sich aufgrund der Schreibfaulheit H.s für Birken als verdrießlich (vgl. Birken-Nachlass im GNM Nürnberg; Birken Tagebücher, hg. Kröll). Zu den Trauerfeierlichkeiten u. -schriften aus Anlaß von Hz. Augusts (FG 402) Tod hat er anscheinend nichts beigetragen (LP Solberg 19503). Der sonst mit Kritik nicht zimperliche Erdmann Neumeister feierte H. als einstiges "splendidum Halensis Weissenfelsensisque Aularum decus", seine erhabenen u. eleganten Stücke seien es wert, dem ungerechten Urteil der Zeit entrissen zu werden (De Poetis Germanicis, 1695/ Ndr. 1978, 49f.).
Bildungsweg: Besuch der Nikolaischule in Leipzig; nach dem Tod des Vaters, des promovierten u. schriftstellernden Leipziger Juristen Tobias H. 1650 dreijähr. Aufenthalt in Dresden, Besuch der Kreuzschule, betreut von Bürgermeister Christian Brehme; der folgende Besuch des Gymnasiums in Halle endet mit Hauslehrertätigkeiten; Studium der Humaniora und der Rechte an den UU. Wittenberg und ab 1656 Leipzig.
Werdegang: Wirkte während seiner Studienzeit in Leipzig als geschickter Übersetzer für den Verlag seines Vetters Timotheus Ritzsch, wie etwa im Falle der Rache zu Gibeon Oder Die sieben Brüder aus dem Hause Sauls (Leipzig 1662) nach Joost van den Vondels Gebroeders (1640), eine gelungene Übertragung, die jene des jungen Andreas Gryphius (FG 788) übertreffen mag, oder der Mirame Oder Die Vnglück- und Glückseelig-verliebte Printzessin aus Bythinien (Leipzig 1662), nach der 1640 erschienenen Mirame von Desmarets de Saint-Sorlin; schließlich übersetzte H. auch Corneilles Drama Horace (1640): Horatz oder Gerechtfertigter Schwester-Mord (Leipzig 1662). Schon damals soll er seine Umwelt durch poetisch-orator. Geschick beeindruckt haben. 1664 an den Hof Hz. Augusts von Sachsen-Weißenfels (FG 402), des dritten u. letzten Oberhaupts der FG, in Halle berufen, als Erzieher des hzl. Leibpagen und späteren Geh. Rats Moritz Tham Marschall v. Bieberstein (FG 794), im September 1666 dort Geheimer, im Sept. 1671 zusätzlich Lehens-Sekretär; Dezember 1673 Hofrat; zugleich wirkte H. als Hofdichter, der mit (meist anonym erschienenen) höfischen Singspielen wie Heyrath macht Friede oder der erkannte Tuisco, Eintracht stärckt Heyrath und Liebe kröhnt Eintracht (alle drei Halle 1669) zur Hochzeit der ältesten Tochter seines Dienstherren, Magdalena Sybilla, und Hz. Friedrichs I. v. Sachsen-Gotha (FG 816), hervortrat. Weitere Stücke folgten: Die verliebte Jägerin Diana und Der siegende Hofmann Daniel (beide Halle 1671), Der verliebte Mörder Herodes (Halle 1673), Der glückliche Liebes-Fehl Printz Walrams (Halle 1673) u. a. m. Die Liste der Heidenreich zuzuschreibenden Libretti haben Judith P. Aikin 1994 (Aufsatz im Daphnis) und zurückhaltender Martin Bircher 1997 (in Chloe XXIV) erweitert. Bereits 1665 war von H. eine Sammlung von Kirchenkantaten, die Geistlichen Oden auf die fürnehmsten Feste/ und alle Sonntage des gantzen Jahres in Halle erschienen. Hier wie bei seinen höfischen Singspielen war es zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit David Pohle (1624-1695) gekommen, der 1660 Kapellmeister Herzog Augusts in Halle geworden war. Aber auch die Thomaskantoren Sebastian Knüpfer und Johann Schelle, Clemens Thieme (Zeitz) und Johann Beer, der Altist der Halleschen Hofkapelle, lieferten Vertonungen. Die Embleme in der Weißenfelser Schloßkapelle sollen auf H. zurückgehen. Schon vor seiner Aufnahme in die FG war H., lt. Lebenslauf in der Leichenpredigt (LP Stolberg 12307), deren Erzschreinhalter, wickelte aber offenbar eher ambitionslos die Geschäfte der Gesellschaft ab, die als solche öffentlich kaum mehr in Erscheinung trat. Nach dem Tod Hz. Augusts 1680 zog er mit dessen Sohn und Regentschafts-Nachfolger Johann Adolph I. (FG 719) in dessen Erblande Sachsen-Weißenfels nach Weißenfels, wo er um 1680 den prächtigen "Jägerhof" (heute Hotel) erwarb und 1688 als Hof-, Appellations-, Konsistorial u. Bergrat starb. Unter den Beiträgern zu seiner Funeralschrift (LP Stolberg 12307) treffen wir keinen Fruchtbringer an.
Stand/Stellung: Bürger; Hof-, Appellations- und Konsistorialrat
Wappen/Portrait: HAB, PS A 9118

838 Caspar von Lethmate (auch Letmat, Lettmat) (Der Unverzagte)
* 1606-03-12 Dortmund | † 1678-06-21 Alten-Staßfurt
GND-Nummer: 120287331
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Leuen-Distel | Scheut keine Gefahr
Aufnahme: 1672-12-03, Halle a. d. S. | Das Erzschrein-Register verzeichnet L.s Aufnahme in die FG für den 3. 12. 1672. Seine eigenh. Eintragung im Hallenser Wappenbuch der FG unter dem gleichen Datum spricht für eine persönliche Aufnahme in Halle a. d. S. unter den "gewöhnlichen Solennien".
Wirkung: Schwed. General nach einer Militärkarriere von der Pike auf. Die Verbindungen zu Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) und zur FG bleiben, bis auf die räumliche Nachbarschaft u. höfische Kontakte, weitgehend unklar. Die Leichenpredigt rühmt ihn als "theuren Helden" und "Glorwürdigten Beschützer Teutscher Lebens und Gewissens Freyheit" (HAB: Xa 4° 1: 23 [4], Bl. L r), ein in den Franckeschen Stiftungen zu Halle erhaltenes Kupferporträt in Form eines Epitaphs versucht, seinem Vergessenwerden zu trotzen.
Bildungsweg: L. verbrachte seine Kindheit bis zu seinem 12. Lebensjahr in Dortmund (Exil der Eltern) - "von Jugend auff ein arm und verlassen Kind" (LP HAB: Xa 4° 1 23 [4]) -, als er völlig mittellos Dienste bei verschiedenen Herren annahm. Im Januar 1620 begab er sich nach Rügen und diente als Page bei der (schwed.) Familie v. Wrangel, vielleicht sogar beim schwed. Feldmarschall Herman v. W. (vgl. sein Sohn Carl Gustav, FG 523).
Werdegang: Sohn einer verarmten, aus Glaubensgründen aus den span. Niederlanden (Brabant) nach Dortmund exilierten Adelsfamilie, das Geschlecht war ursprünglich westfäl. Herkunft; Erbherr auf Brachwitz (mansfeldisch, bei Halle a. d. S.) u. a. 1624 begann seine militär. Karriere mit dem Eintritt in ein poln. Reiteregiment, 1629 Wechsel zu den Schweden in Pommern. Als Korporal der Reiterei Teilnahme an den Schlachten von Breitenfeld (1631) u. Lützen (1632); Aufstieg zum Quartiermeister, 1633 zum Cornet, dann Leutnant. Als Hauptmann Teilnahme an der Schlacht bei Nördlingen 1634. 1635 erste Verehelichung mit Johanna Gerbrecht v. Baumgarten, die 1672 starb. Bei der Schlacht von Wittstock 1636 Major; 1642 bei der Schlacht von Breitenfeld Obristleutnant; abkommandiert nach Mähren 1645 Obrist u. Kommandeur eines ursprünglich kurländ. Reiterregiments, überlebte nur knapp die verheerende Schlacht bei Jankau. 1648-50 Quartier im Kft. Trier, Abdankung seines Regiments in zwei Schüben 1649/50 mit insgesamt 15.500 Reichstalern Satisfaktion. Zunächst begab sich L. nach Gerbstedt/ Gft. Mansfeld, erwarb dann aber von Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) unter Zustimmung Kurbrandenburgs das erzstift-magdeburg. Amt Alten-Staßfurt. 1656 zog er für Schweden in den schwed.-poln. Krieg; 1664 Generalmajor der Reiterei u. Kriegsrat, als der er fortan stets genannt wurde, ausgenommen bei seiner Aufnahme in die FG, wo er im Erzschreinregister als kgl.-schwed. Generalwachtmeister bezeichnet wird. 1669 Teilnahme an den Exequien Hzn. Anna Marias v. Sachsen-Weißenfels. Mehrfach Reisen nach Schweden, zuletzt im Dezember 1671, da er Hz. August d. J. v. Sachsen-Weißenfels (FG 720) begleitete; auch bei dessen Leichenzug im August 1674 erscheint L. im Trauergefolge. 1673 nennt ihn eine Gelegenheitsschrift aus Anlaß seiner zweiten Verehelichung, mit Johanna Ilsa v. Legat (die ihn überleben wird), im November d. J. (UB Halle: Ng 3031 8° [10]) kgl. schwed. Generalmajor zu Roß und Inhaber des erzstift-magdeburg. Amtes Alten Staßfurt (zw. Aschersleben u. Magdeburg) und Schafsee (westl. v. Halle a. d. S., mansfeldisch), wo er sich in den Besitz eines Vorwerkes gebracht hatte. Die Leichenpredigt von 1678 (LP Stolberg 15111 u. HAB: Xa 4° 1: 23 [4]) fügt keine weiteren Titel hinzu. Im Erbbegräbnis zu Brachwitz wurde L. beigesetzt. Sein Sohn Caspar Friedrich erwirkte 1698 die ksl. Verleihung des Reichsfreiherrenstandes, bevor die Familie bald nach 1714 durch den meist frühen Tod der Söhne Caspar Friedrichs erloschen zu sein scheint.
Stand/Stellung: Adel; General

839 Gustav Carl von Paykull (auch Paijkull, Paytkull, Peickel, Beickel u. a.) (Der Erfreuliche)
* 1653-07-18 Stockholm | † 1676-12-04 Lund (in der Schlacht gefallen)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch (?)
Gesellschaftspflanze und -wort: Gefüllte Dotterblume | Nach trüben tagen
Aufnahme: 1673-01-28, Halle a. d. S. | Das Erzschrein-Register und das Hallenser Wappenbuch mit jeweils eigenh. Eintragungen verzeichnen unter dem Datum des 28. 1. 1673 die Aufnahme dreier neuer Mitglieder, P., Christian Lorentz von Adlershelm (FG 840) und Johann Adolf Marschall v. (Herren-)Gosserstedt (FG 841). Die Aufnahme erfolgte im gewöhnlichen Aufnahmeactus durch das Oberhaupt, Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), im Beisein 14 älterer Mitglieder aus Anlaß der Unterhaltung ("Zeit-kürtzung") der anwesenden Katharina Eleonora, verwitweter Lgfn. v. Hessen-Kassel in Eschwege (1647 vermählt mit Lgf. Friedrich, FG 566), geb. Pgfn. v. Pfalz-Zweibrücken, und ihrer Tochter Charlotte, der künftigen Schwiegertochter Hz. Augusts. S. 730405.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Innis/ Estland (Stammsitz)
Wirkung: Offizier in schwed. Diensten; jung verstorbenes, weitgehend unbekanntes FG-Mitglied.
Werdegang: P. entstammte einer livländ.-estn. Uradels-Familie (seit Ende des 14. Jhs. bezeugt; nicht zu verwechseln mit der Familie v. Patkull), aus der estn. Linie Innis. Vater: Göran (Jöran, Georg) v. P. (Reval 1605- Stockholm 1657), schwed. Offizier, am Ende Generalleutnant, hatte viele Jahre mit brutaler Härte am 30j. Krieg teilgenommen und sich dabei kräftig die eigenen Taschen gefüllt; 1643-45 Kommandant in Olmütz, 1648 in Erfurt, 1652 Gouverneur in Wismar; 1651 schwed. Kriegsrat und mit der Baronie Vörå/ Österbotten (finn. Provinz Pohjanmaa) in den schwed. Freiherrenstand erhoben; 1654 schwed. Reichsrat. Sein Sohn Gustav Carl, Erbherr auf Innis/ Estland - Erzschreinregister u. 730405 nennen ihn fälschlich Carl August (er selbst zeichnet ihm Hallenser Wappenbuch der FG als Gustav Carl) - starb unvermählt in der Schlacht bei Lund als schwed. Rittmeister und Kammerherr. Mit ihm erlosch dieser frhl. Familienzweig. Ob sich P. zum Zeitpunkt seiner Aufnahme in die FG auf einer Kavalierstour durch Deutschland befand oder sich längere Zeit am Hof Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in Halle a. d. S. aufhielt, ist nicht bekannt. In letzterem Falle wäre dann aber wohl ein Hinweis auf seine Funktion (Page, Kammerjunker o. dgl.) zu erwarten. Daß er damals in einer schwed. Garnison in Deutschland stationiert war, ist insofern unwahrscheinlich, da Erzschrein-Register, Hallenser FG-Wappenbuch (eigenh. Eintragung!) und 730405 neben seinem Stand (Freiherr) gewiss auch seinen militärischen Rang genannt hätten. Vermutlich war P. nur auf der Durchreise, da es in 730405 von P. und den beiden anderen gleichzeitig aufgenommenen FG-Mitgliedern heißt, sie seien "dieser Zeit gleich ohngefehr hier anwesend" gewesen.
Stand/Stellung: Schwedischer Freiherrenstand; schwed. Rittmeister u. Kammerherr

840 Christian Lorentz von Adlershelm (Der Immergrüne)
* 1608-07-26 Leipzig | † 1684-02-07 Leipzig
GND-Nummer: 12028300X
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wald-Cypreßen | bey Hitze und Frost
Aufnahme: 1673-01-28, Halle a. d. Saale | Das Erzschrein-Register und das Hallenser Wappenbuch mit jeweils eigenh. Eintragungen verzeichnen unter dem Datum des 28. 1. 1673 die Aufnahme dreier neuer Mitglieder, L., Frh. Gustav Carl v. Paykull (FG 839) u. Johann Adolf Marschall v. (Herren-)Gosserstedt (FG 841). Die Aufnahme erfolgte im gewöhnlichen Aufnahmeactus durch das Oberhaupt, Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), im Beisein 14 älterer Mitglieder aus Anlaß der Unterhaltung ("Zeit-kürtzung") der anwesenden Katharina Eleonora, verwitweter Lgfn. v. Hessen-Kassel in Eschwege (1647 vermählt mit Lgf. Friedrich, FG 566), geb. Pgfn. v. Pfalz-Zweibrücken, und ihrer Tochter Charlotte, der künftigen Schwiegertochter Hz. Augusts. S. 730405.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Leipzig
Wirkung: Regierungsämter. Vier Jahre nach L.s Aufnahme in die FG übersandte ihm Hz. August wegen seines Eintretens für die Belange der FG wie auch seiner Verdienste um das kur- und fl. Haus Sachsen L.s Gesellschaftsmedaille in Gold sowie ein kostbares Ehrengeschenk, ein in Diamanten eingefaßtes Bildnis Hz. Augusts (770421, vgl. 770430 u. 770510). - L. war mäzenatisch tätig für Leipziger Schüler und Studenten, wovon Widmungen versch. Leipziger Hochschulschriften zeugen, wie in der DISPUTATIO POLITICA DE CERTAMINE PRAESTANTIAE INTER REGNUM ELECTIVUM ET SUCCESSIVUM von Jacob Gauch, der DISPUTATIO PHYSICA De PUTREDINE von Johannes Bohn (beide 1660) oder der TUTELA TESTAMENTARIA von Johann Wolfgang Müller (1680). Auch die vom Leipziger Buchhändler Lorenz Sigmund Cörner übersetzten Süssen Todes-Gedancken von Jean Puget de La Serre (1683) sind L. gewidmet (HAB: Xb 8192). Gelegenheitsgedichte und -schriften aus Anlaß der Vermählung von L.s ältester Tochter Anna Maria (1661; HAB: XFiche 1: 19 [13]) sowie deren Tod 1666 (FB Gotha), zum Tod der vierten Tochter Johanna Margaretha 1672 (HAAB Weimar), wie auch seiner Frau Johanna (s. Werdegang) 1673 (LP Stolberg 5225; HAB: XFiche 4° 137 [17ff.]) und schließlich zu seinem eigenen Tod 1684 (LP Stolberg 15404) kommen zwar ohne Beiträge von Fruchtbringern aus, unterstreichen aber die öffentliche Bedeutung L.s. Seine Rolle als gesuchter wohlhabender Patron in Leipzig dokumentiert auch seine bedeutende, um 1700 weithin berühmte und umfangreiche Naturaliensammlung, die er schon in frühen Hamburger Jahren (s. Werdegang) anzulegen begonnen haben dürfte. Sie weist wenige Artificialia auf, versammelt stattdessen überwiegend Naturalia und Exotica aus allen drei Naturreichen und aus allen Erdteilen und folgt keinen Repräsentationszwecken, sondern einer Nützlichkeitsidee, die fruchtbringerisches Wirken mit der Frühaufklärung des 18. Jhs. verband. Teile der Sammlung gelangten 1687 nach Berlin, der größte Bestand aber kam um 1700 nach Weimar, wo er den Grundstock der dortigen hzl. "Kunst- und Naturalien-Kammer" bildete. Die ansehnlichen Naturalien-Reste, die der Schloßbrand von 1774 verschont hatte, wurden später größtenteils in die Jenaer Universitätssammlungen überführt und sind noch heute im dortigen Phyletischen Museum zu besichtigen. L.s hochgebildete zweite Tochter Johanna, in Hamburg angeblich im Februar 1630 (?) geboren, mit ihren Schwestern in Den Haag erzogen und eine Zeitlang in Amsterdam lebend, hinterließ in ihrer Verteutschten Stratonica (Amsterdam 1666, Yale UL, mit Porträt; 2. Aufl. Jena 1668: HAB: P 367 Helmst. 12°, ihr Porträt fehlt hier) das Dokument eines tapferen, aber unerfüllten Emanzipationsstrebens. Zu ihrer Übersetzung hielt sie fest, sie habe sich nach dem Muster der meißnischen Mundart "so viel möglich/ der reinen und ungezwungenen Spraache beflissen" und auf eigene kunstsprachliche Erfindungen verzichtet (in der Vorrede zur Ausg. v. 1666). Sie starb nach gescheiterter Ehe vereinsamt 1680 in Erfurt. Auch die jüngste Tochter L.s, Christina Regina, war "so mancherley Sprachen kundig/ auch sonst eine curieuse verständige Liebhaberin natürlicher Dinge" (Chrn. Franz Paullini [FG 819]: Zeit-kürtzender Erbaulichen Lust, II, Frankfurt a. M. 1695, S. 1109).
Bildungsweg: Häusliche Erziehung unter Privatlehrern; 1618 Eintritt in das Gymnasium St. Elisabeth in Breslau; 1621 Rückkehr nach Leipzig, wo er bis 1624 seine Studien fortführte. Universitäre Studienpläne wurden zugunsten eines mehrjährigen, primär kaufmännischen Aufenthalts in Hamburg aufgegeben, nach dem Tod des Vaters Matthias (1626) und seiner Stiefmutter (1628) erneut Rückkehr nach Leipzig.
Werdegang: Aus Leipziger Kaufmannsfamilie, kaiserl. Adelsdiplom für Christian u. seinen Bruder Matthias Andreas vom 10. 8. 1648, Prädikat "von Adlershelm", zugleich Ernennung zum kaiserl. Rat; kursächs. Bestätigung des Reichsadels vom 22. 1. 1666. Antritt des väterlichen Erbes 1628. Aus Anlass seiner Vermählung mit Johanna Becker v. Rosenfeld im September 1633 erschien in Leipzig eine Sammlung von Hochzeitsgedichten (HAB: 68.17 Poet. [108]). Seit 1640 Ratsherr mit versch. Verwaltungsaufgaben. 1643 Demission und Niederlassung mit seiner Familie in Hamburg. Auch aus diesem Anlaß erschienen zwei Glückwunsch-Sonette von Timotheus Ritzsch in Leipzig (TULB Jena). Aufenthalt in Hamburg bis 1659, unterbrochen von etlichen Reisen, wie 1648 in die Niederlande u. 1653 in die Niederlande u. nach England. 1659 Wahl zum Leipziger Bürgermeister durch den Rat der Stadt, übte das Amt bis zu seinem Tode aus. Im selben Jahr 1659 Assessor am kursächs. Schöppenstuhl in Leipzig; 1660 kursächs. Rat, 1664 kursächs. wirklicher Kammerrat, 1677 kursächs. Geheimer Rat. Mit L. erlosch die Familie bereits 1684 im Mannesstamm. Seine Grabstätte fand er im Chor der Leipziger Nikolaikirche.
Stand/Stellung: Adel; Bürgermeister von Leipzig, kaiserl. Rat und kursächs. Geheimer Rat
Wappen/Portrait: HAB, PS A 12837

841 Johann Adolph Marschall von (Herren-)Gosserstedt (Der Ausklährende)
* 1643-06-26 Herrengosserstedt | † 1693-07-25 Schönstedt
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wolriechendes Leinkraut | Das Angesichte
Aufnahme: 1673-01-28, Halle a. d. Saale | Das Erzschrein-Register und das Hallenser Wappenbuch mit jeweils eigenh. Eintragungen verzeichnen unter dem Datum des 28. 1. 1673 die Aufnahme dreier neuer Mitglieder: M., Frh. Gustav Carl v. Paykull (FG 839) u. Christian Lorentz von Adlershelm (FG 840). Die Aufnahme erfolgte im gewöhnlichen Aufnahmeactus durch das Oberhaupt, Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), im Beisein 14 älterer Mitglieder aus Anlaß der Unterhaltung ("Zeit-kürtzung") der anwesenden Katharina Eleonora, verwitweter Lgfn. v. Hessen-Kassel in Eschwege (1647 vermählt mit Lgf. Friedrich, FG 566), geb. Pgfn. v. Pfalz-Zweibrücken, und ihrer Tochter Charlotte, der künftigen Schwiegertochter Hz. Augusts. S. 730405.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S.
Wirkung: Hofamt. Trat mit Gelegenheitsdichtungen auf, etwa zum Tode verschiedener Weißenfelser Amtsleute: Wilhelms v. Kospoth (FG 728) (LP Weißenfels 1679 in SLUB Dresden u. a.) Johann Bretnütz' (Weißenfels 1678; LP Stolberg 4168 [1]), Georg Christian Rüdigers (Weißenfels 1678; LP Stolberg 19273 [3]). Als Widmungsempfänger war er anscheinend ein gesuchter Patron. Vgl. die Widmung in Johann Hechts Der Andächtigen Seelen ... verlangte/ auch ... erlangte Jesus-Hülfe (Leipzig 1684. HAB: QuN 1002.1 [6]). 1678 stiftete er ein Stipendium für arme Studenten an der U. Wittenberg, das jährlich 50 Reichstaler abwarf.
Bildungsweg: Nach etlichen Bildungsjahren unter Privatlehrern (bis 1662) studierte M., offenbar gemeinsam mit seinen Brüdern Wolfgang Adolph, Georg Rudolph, Levin Adolph und Gerhard Adolph, in den frühen 60er Jahren des 17. Jhs. an der U. Jena die Rechte (Immatrikulation Johann Adolphs, "eq. Thur." am 8. 9. 1662). Dort erschienen 1664 die Juvenilia, eine Epigramm-Sammlung des Georg Wilhelm v. Werthern (Jena 1664), darin M. ("Eques Thuringus") mit einem latein. Widmungsgedicht vertreten ist: "VIderat ingenii lusus Pater almus, Apollo...". Werthern wiederum revanchierte sich mit einem latein. Gedicht auf die mit ihm befreundeten Brüder Gerhard Adolph und Johann Adolph (a. a. O., S. 175. SUB Bremen: IV. c. 724). 1666 erschien in Jena M.s Dissertatio Juris Publici De vicariatu Imperii nostri Romano-Germanici (UB Göttingen u. a.). Er verließ im selben Jahr die U. Jena und bezog im Januar 1667 das Collegium illustre in Tübingen (Ritterakademie); Sept./ Okt. 1669 führte ihn eine kurze, durch Krankheit rasch abgebrochene Kavalierstour nach Frankreich (vorab Paris).
Werdegang: Aus altem, in Thüringen und Sachsen begütertem Adelsgeschlecht, dessen Senior den Titel eines Erbmarschalls von Thüringen führte. Herrengosserstedt, Dorf und Schloss westlich v. Naumburg, gehörte vom 13. Jh. bis 1715 den Marschällen von H. M.s Vater war Rudolph Levin M. v. H. (FG 596), Mutter dessen erste Gemahlin Anna Gertrud v. Hagen aus dem Hause Altengottern, die aber wenige Monate nach Johann Adolphs Geburt starb. Dieser war begütert in Altengottern, das den Marschällen durch M.s Mutter 1632 zugebracht worden war, Schönstedt u. Grossengottern (alle bei [Bad] Langensalza). Seit Februar 1672 und noch zum Zeitpunkt der Aufnahme in die FG war M. Kammerjunker Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), durfte sich aber hpts. bei der Erblandesregierung in Weißenfels weiterbilden. 1674 Ernennung zum wirklichen Hof- und Justizienrat Hz. Augusts ebd.; als solcher nahm M. am Leichenzug Hz. Augusts d. J. v. Sachsen-Weißenfels (FG 720) teil (s. LP Stolberg 19507, auch HAB: Gm 4° 933). Im Sept./ Okt. 1680 bat er Hz. Johann Adolph v. Sachsen-Weißenfels (FG 719) um Entlassung aus dem Hofrats-Amt, die er auch erlangt zu haben scheint, denn der "gewesene Hoffrath" M. hinterlegte noch 1680 bei der hzl. Regierung sein Testament nebst einer Aufstellung seiner rückständigen Besoldung (STA Dresden: Locat 11901). Danach wirkte er aber weiter in versch. Aufträgen für Hz. Johann Adolph, der ihn 1684 auf die Stelle eines Assessors beim Oberhofgericht Leipzig brachte, bis er ihn am 8. 5. 1685 wieder zum Rat "von Hauß aus" bestellte (STA Dresden: Locat 11778). 1689 wurde er kursächs. Kreishauptmann in Thüringen; 1692 zusätzlich Oberinspektor der kurfl. Landschule zu Pforta. Er hinterließ seine Frau Sabine Ottilie geb. v. Posern, mit der er seit 1674 verheiratet war, 4 Söhne und 2 Töchter. Bei dem in der Leichenpredigt auf Friedrich Wilhelm Marschall, Weißenfels 1693 (LP Stolberg 16050) mit einem Gedicht "DEr Groß-Herr Vater ist gestorben" (S. 84) vertretenen Johann Adolph v. M. muss es sich um einen Namensvetter handeln. Der gleichnamige Sohn unseres FG-Mitglieds (geb. 1682) kommt hier nicht in Frage (sein Großvater väterlicherseits war Wolf M. v. H.).
Stand/Stellung: Adel; Jurist und Kammerjunker

842 Ferdinand Albrecht von Braunschweig-Wolfenbüttel (Der Wunderliche)
* 1636-05-22 Braunschweig | † 1687-04-23 Bevern
GND-Nummer: 11883732X
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Alexandrinisch Lorbeer Kraut | Im Fruchtbringen
Aufnahme: 1673-08-28, Halle a. d. S. | Die Mitgliederliste im Hallenser Erzschrein (SLUB Dresden: MS.M.52) und der eigenh. Eintrag im Hallenser FG-Wappenbuch (ebd.: MS.M.51) dokumentieren den 28. 8. 1673 als Aufnahmedatum und die persönliche Anwesenheit Hz. Ferdinand Albrechts bei seiner Aufnahme. Im Expl. von Georg Neumarks (FG 605) Neusprossendem Teutschen Palmbaum (1668. HAB: Ln 341) aus dem einstigen Besitz Ferdinand Albrechts dessen eingehändiger Bericht von seiner Aufnahme in die FG: Er sei am 28. 8. 1673 in Halle vom FG-Oberhaupt, Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) feierlich in die FG aufgenommen worden in Anwesenheit "6 Fürstlicher, und 20 Adelicher Cavalierer Von der Gesellschafft, als Hertzog Friderichs Von Sachsen Altenburg [gemeint Friedrich v. Sachsen-Gotha, FG 816], Hertzogen Johann Adolphs [FG 719], Augusten [FG 720], Christian [FG 721], Henrich [FG 790], Und Albrechts [FG 791], Gebrüderer, Und des Oberhaupts fünf Söhne. Unter den Cavalieren war Hans von Dieskau [FG 212], Reformirter Religion, ein Man Von 81 Jahren, der im 1632. iahr, Von Fürst Ludwigen, als Urheber dieses ordens, Von Anhalt, zu Cöthen darein genommen." Anlaß dieses Zusammentreffens waren die Feierlichkeiten zur Vermählung von Hz. Augusts zweitem Sohn, Hz. August d. J. (FG 729), der aber bereits am 11. 8. 1674 verstarb, mit Charlotta, geb. Lgfn. v. Hessen-Eschwege, in Halle a. d. S. Hz. F. A. hatte die Braut mit seiner Gemahlin Christina, Schwester der Braut, zur Vermählung nach Halle geführt, wo man am 24. 8. 1673 eintraf. Der Aufnahmeactus wurde laut Hoftagebuch (HSTA Dresden: Locat 8565) am 28. 8. "beym dritten Gange" der Mittagsmahlzeit gehalten "in Anwesenheit 24 Herren Gesellschaffterer". Tags darauf hatte ihm der FG-Erzschreinhalter David Elias Heidenreich (FG 837) ein Exemplar von Neumarks Palmbaum (s. o.) geschenkt, in das er sogleich den oben zitierten Vermerk über seine Aufnahme eintrug, den er fast wörtlich im 2. Teil seiner Wunderlichen Begebnüsse (1680, Bl. a iv v) wiederholte und veröffentlichte.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Bevern (a. d. Weser)
Wirkung: Ohne Einfluß auf die hzl. Regierung seiner älteren Halbbrüder Rudolf August (FG 754) u. Anton Ulrich (FG 716) gab sich F. A. dem Reisen, den Wissenschaften und Künsten hin - soweit dies seine begrenzte finanzielle Ausstattung zuließ. In seiner Residenz Bevern entstanden eine ansehnliche Bibliothek von etwa 3000 Bänden, ein Theater, eine Kunst-, Münz- und Uhrensammlung u. eine Raritätenkammer; er leistete sich einen Hofmaler (Johannes Fabarius) v. a. für die überbordende Ausgestaltung des Schlosses mit Sprüchen und Emblemen, einen Hofprediger (Samuel Baldovius), der auch als Hofpoet wirkte, u. 1677-80 einen eigenen Drucker (Johann Heitmüller) u. a. für das Hauptwerk des Wunderlichen in der FG, den Lebens- und Reisebericht Wunderliche Begebnüssen und wunderlicher Zustand In dieser wunderlichen verkehrten Welt (2 Tle., Bevern 1678/80; Ndr. Bern 1988), der auch eine interessante "Zuschrifft an die Fruchtbringende Gesellschaft" enthält. 1673 war seine Übersetzung Blümlein Allerley Geschichten nach Jean de Bussières in Hannover erschienen (so der Erscheinungsvermerk. Tatsächlich kam sie schon 1672 heraus). Neben Gelegenheitsgedichten (zu Familienanlässen oder wie dem Epicedium auf den verstorbenen Bremer Stadtphysicus Heinrich v. dem Busch, 1682) sind an weiteren Werken zu nennen: Andächtige Gedanken In Reimen gebracht (Braunschweig 1656, recte um 1670, weitere Auflagen folgten; die dritte, Bevern 1677, mit einer ausführl. Beschreibung des Schlosses Bevern), Die Wunderliche Göttliche Dinge des Alten und Neuen Testaments (Bevern 1680), 24 Andachten vom Leyden Christi (Bremen 1682). Auch ein detailliertes Tagebuch ist von F.A. in einem Schreibkalender für das Jahr 1680 erhalten (NSTA Wolfenbüttel: 95 Alt 16), ein Reisetagebuch (ebd.: 95 Alt 4)ebenso eine Art Terminkalender für das Jahr 1682 (in HAB: Nb 448) u. ein eigenh. "Lebenslauf" (NSTA Wolfenbüttel: 1 Alt 20 45, Bl. 16-29). Korrespondenzen haben sich u. a. im HSTA Hannover (Dep. 84, 103 I, Abt. B Nr. 350) erhalten. Im Wappenbuch der FG (s. o.) hat er uns ein eigenh. Reimgesetz auf seine FG-Imprese hinterlassen. Trotz seiner vielfältigen Bezugnahmen auf die FG finden wir in seinem kleinen Provinz-Hofstaat keinen weiteren Fruchtbringer.
Bildungsweg: Sorgfältiger Unterricht mit dem Halbbruder Anton Ulrich (FG 716) durch Justus Georg Schottelius (FG 397), Sigmund v. Birken (FG 681) u. Hieronymus Imhoff. Seit Juli 1658 verschiedene ausgedehnte Kavalierreisen mit entsprechenden Sprach- und Kulturstudien (1658/59) in die Schweiz u. nach Frankreich, (1662/63) nach Italien (u. a. auch U. Siena, Rom), Sizilien, Malta, (1663) in die Niederlande u. nach Frankreich, (1664-65) nach England mit Besuchen der U. Oxford und der U. Cambridge, (1665/66) über West- und Ostpreußen nach Kurland (Mitau) und Riga, (1666) wieder in die Niederlande; später (1670/71) auch nach Dänemark u. Schweden, (1674) nach Österreich (Wien) und Ungarn (Pressburg), (1683) nach Holland (Amsterdam) u. a. In Rom traf er 1662 mit Athanasius Kircher zusammen, von dem er sich unterrichten ließ. In London wurde er am 25. 1. 1665 in die Royal Society for Improving Natural Knowledge aufgenommen. Später v. a. in Bremen Kontakte zur Gelehrtenwelt.
Werdegang: Jüngster überlebender Sohn Hz. Augusts d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) und dessen dritter Gemahlin, Hzn. Sophia Elisabeths, geb. Hzn. v. Mecklenburg-Güstrow. Statt wie vom Vater zugesagt die Gft. Blankenburg als eig. Territorium zu erben, wurde F.A. beim Tod des Vaters aufgrund des verschwundenen Testaments nur mit einer Geldsumme, jährlichen Einkünften und dem Jagdschloß Bevern (Weser) ohne reichsfürstl. Herrschaftsbefugnisse abgefunden, gelangte also nicht zur Regierung und verdächtigte seine Brüder zeitlebens der Hinterziehung des väterl. Testaments mit der Folge privaten Zerwürfnisses und öffentlichen Streits. Sein Halbbruder Anton Ulrich (FG 716) war seit 1685 auch offiziell Mitregent und übernahm später sogar die Regierung. Bezug der Residenz Bevern am 5. 6. 1667; F.A. war schriftstellerisch tätig mit Erbauungsschriften und einer Lebens- und Reisebeschreibung. Immer wieder auf Reisen, residierte er zwischenzeitlich mit Familie und Hof in Bremen (1682-1686). Melancholisch, jähzornig und von schwierigem Umgang formuliert seine persönliche Devise "Mediis tranquillus in undis" eher Anspruch als gelebte Wirklichkeit. Sein Sohn Ferdinand Albrecht II. erbte 1735 das Hzt. Braunschweig-Wolfenbüttel für sich und seine Erben.
Stand/Stellung: Reichsfürst, apanagiert u. ohne Regentschaftsrechte.
Wappen/Portrait: HAB, Gemäldesammlung B 44

843 Friedrich Wilhelm von Leiningen-Westerburg (Der Gelobte)
* 1648-09-08 Westerburg (?) | † 1688-12-29 Kassel
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Englischer Majoran | Bey iedermann
Aufnahme: 1674-06-25, Halle a. d. S. | Das Mitgliederverzeichnis im Hallenser Erzschrein der FG (SLUB Dresden: MS.M.52) verzeichnet unter dem Datum des 25. 6. 1674 die Aufnahme sechs neuer Mitglieder: der Grafen Friedrich Wilhelm, Johann Anton (FG 844) u. Christoph Christian (FG 845) v. Leiningen-Westerburg, des Herren Heinrich III. Reuß Gf. zu Plauen (FG 846), Johann Georgs v. Bendeleben (FG 847) u. Haubold Heinrichs v. Starschedel (FG 848). Alle trugen sich am selben Tag eigenh. in das Wappenbuch der FG (SLUB Dresden: MS.M. 51) ein. Das Hoftagebuch Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) (FB Gotha: Chart. A 1373, S. 113ff.) hält die Ankunft Gf. Johann Antons am 13. 6., Gf. Christoph Christians am 19. 6. und des Herren Reuß am 23. 6. fest. Bei der Mittagstafel wurden die genannten "drey Herren Graffen von Leiningen, sowol auch der H. Reuß, H. Obrister von Bendeleben und der neue H. Stallmeister [Starschedel] mit gewöhnlichen Solemnitäten in die Fruchtbringende Gesellschafft aufgenommen; dabey die Paucken und Trompeten aufgewartet." (S. 114)
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S./ Ebst. Magdeburg
Wirkung: Offizier; Hof- u. Regierungsämter.
Bildungsweg: Genoß die gleiche Erziehung wie sein Bruder Simon Philipp (FG 792).
Werdegang: Aus einem der ältesten dt. Dynastengeschlechter, das sich im 15. Jh. mit dem Grafenhaus Westerburg verband und 1467 das neue gfl. Haus Leiningen-Westerburg begründete. Stifter der Mosheimer Linie; Bruder von FG 792, 844 u. 845 sowie der 2. Gemahlin Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), Johanna Walburga, geb. Gfn. v. Leinigen-Westerburg (1647-1687). Um 1673 in französ. Kriegsdiensten, 1674 Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Oberhofmarschall, Geh. Rat u. Amtshauptmann zu Freyburg/ Unstrut u. Eckartsberga - erscheint bei den Trauerfeierlichkeiten für den 1674 verstorbenen Hz. August d. J. v. Sachsen-Weißenfels (FG 720) als ebfl.-magdeburg. Oberhofmarschall (s. LP Stolberg 19507). 1683 Oberst in hess. Diensten u. Gouverneur von Kassel, wo er auch starb.
Stand/Stellung: Reichsgraf; Obrist, Gouverneur v. Kassel

844 Johann Anton von Leiningen-Westerburg (Der Beliebliche)
* 1655-01-15 Westerburg (?) | † 1698-10-02 Wetzlar
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Citronen-Qvendel | Hat guten Geruch
Aufnahme: 1674-06-25, Halle a. d. S. | Das Mitgliederverzeichnis im Hallenser Erzschrein der FG (SLUB Dresden: MS.M.52) verzeichnet unter dem Datum des 25. 6. 1674 die Aufnahme sechs neuer Mitglieder: der Grafen Friedrich Wilhelm, Johann Anton (FG 844) u. Christoph Christian (FG 845) v. Leiningen-Westerburg, des Herren Heinrich III. Reuß Gf. zu Plauen (FG 846), Johann Georgs v. Bendeleben (FG 847) u. Haubold Heinrichs v. Starschedel (FG 848). Alle trugen sich am selben Tag eigenh. in das Wappenbuch der FG (SLUB Dresden: MS.M. 51) ein. Das Hoftagebuch Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) (FB Gotha: Chart. A 1373, S. 113ff.) hält die Ankunft Gf. Johann Antons am 13. 6., Gf. Christoph Christians am 19. 6. und des Herren Reuß am 23. 6. fest. Bei der Mittagstafel wurden die genannten "drey Herren Graffen von Leiningen, sowol auch der H. Reuß, H. Obrister von Bendeleben und der neue H. Stallmeister [Starschedel] mit gewöhnlichen Solemnitäten in die Fruchtbringende Gesellschafft aufgenommen; dabey die Paucken und Trompeten aufgewartet." (S. 114)
Aufenthaltsort des Mitglieds: Westerburg/ Gft. Leiningen-Westerburg
Wirkung: Offizier; Justizamt
Bildungsweg: Studium in Rinteln. Bildungsreise durch Frankreich
Werdegang: Aus einem der ältesten dt. Dynastengeschlechter, das sich im 15. Jh. mit dem Grafenhaus Westerburg verband und 1467 das neue gfl. Haus Leiningen-Westerburg begründete. Stifter der Linie zu Schadeck; Bruder von FG 792, 843 u. 845 sowie der 2. Gemahlin Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), Johanna Walburga, geb. Gfn. v. Leinigen-Westerburg (1647-1687). 1674 span., dann lüneburg., schließlich ksl. Kriegsdienste, Teilnahme am 2. Türkenkrieg (1682-1699) u. an der Belagerung u. Einnahme Ofens 1686, nahm dann seinen Abschied u. wurde 1688 ksl. Rat u. evangel. Präsident des Reichskammergerichts in Speyer, seit 1689 in Wetzlar. Geschickter Haushalter seiner Güter, erwarb u. a. 1691 Schadeck in der Nähe Wetzlars, das sein Stammsitz wurde.
Stand/Stellung: Reichsgraf; Reichskammergerichtspräsident

845 Christoph Christian von Leiningen-Westerburg (Der Zielende)
* 1656-03-11 Westerburg (?) | † 1728-05-17 Alt-Leiningen
GND-Nummer: 1027245579
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Geel Berg-Polium | Auf Nutzbarkeit
Aufnahme: 1674-06-25, Halle a. d. S. | Das Mitgliederverzeichnis im Hallenser Erzschrein der FG (SLUB Dresden: MS.M.52) verzeichnet unter dem Datum des 25. 6. 1674 die Aufnahme sechs neuer Mitglieder: der Grafen Friedrich Wilhelm, Johann Anton (FG 844) u. Christoph Christian (FG 845) v. Leiningen-Westerburg, des Herren Heinrich III. Reuß Gf. zu Plauen (FG 846), Johann Georgs v. Bendeleben (FG 847) u. Haubold Heinrichs v. Starschedel (FG 848). Alle trugen sich am selben Tag eigenh. in das Wappenbuch der FG (SLUB Dresden: MS.M. 51) ein. Das Hoftagebuch Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) (FB Gotha: Chart. A 1373, S. 113ff.) hält die Ankunft Gf. Johann Antons am 13. 6., Gf. Christoph Christians am 19. 6. und des Herren Reuß am 23. 6. fest. Bei der Mittagstafel wurden die genannten "drey Herren Graffen von Leiningen, sowol auch der H. Reuß, H. Obrister von Bendeleben und der neue H. Stallmeister [Starschedel] mit gewöhnlichen Solemnitäten in die Fruchtbringende Gesellschafft aufgenommen; dabey die Paucken und Trompeten aufgewartet." (S. 114)
Aufenthaltsort des Mitglieds: Westerburg/ Gft. Leiningen-Westerburg
Wirkung: Offizier, zum Zeitpunkt der Aufnahme noch ohne Amt oder Charge.
Bildungsweg: Studium in Rinteln.
Werdegang: Aus einem der ältesten dt. Dynastengeschlechter, das sich im 15. Jh. mit dem Grafenhaus Westerburg verband und 1467 das neue gfl. Haus Leiningen-Westerburg begründete. Stifter der Linie Alt-Leiningen; Bruder von FG 792, 843 u. 844 sowie der 2. Gemahlin Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), Johanna Walburga, geb. Gfn. v. Leinigen-Westerburg (1647-1687). 1675 Eintritt in ksl. Kriegsdienste, die er nach Teilnahme am 2. Türkenkrieg (1682-99) als Oberst unter Protest verließ, als er zum Ersatz der im Kampf verlorenen Kriegskasse gezwungen wurde. Danach Obrist Hz. Friedrichs II. v. Sachsen-Gotha (FG 816) in Gotha. In den Erbteilungsverträgen von 1696, 1699, 1703 u. 1705 fielen Christoph Christian beträchtliche Gebietsanteile der Gft. zu, darunter Schloss und Dorf Altleiningen, wo er altersschwach verstarb.
Stand/Stellung: Reichsgraf; Obrist

846 Heinrich III. Reuß zu Lobenstein (Der Spitzige)
* 1648-12-16 a. St. Lobenstein | † 1710-05-24 Gera
GND-Nummer: 104297980
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Bocksdorn | Nicht ohne Frucht
Aufnahme: 1674-06-25, Halle a. d. S. | Das Mitgliederverzeichnis im Hallenser Erzschrein der FG (SLUB Dresden: MS.M.52) verzeichnet unter dem Datum des 25. 6. 1674 die Aufnahme sechs neuer Mitglieder: der Grafen Friedrich Wilhelm, Johann Anton (FG 844), u. Christoph Christian (FG 845) v. Leiningen-Westerburg, des Herren Heinrich III. Reuß Gf. u. Herr v. Plauen (FG 846), Johann Georgs v. Bendeleben (FG 847) u. Haubold Heinrichs v. Starschedel (FG 848). Alle trugen sich am selben Tag eigenh. in das Wappenbuch der FG (SLUB Dresden: MS.M. 51) ein. Das Hoftagebuch Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) (FB Gotha: Chart. A 1373, S. 113ff.) hält die Ankunft Gf. Johann Antons am 13. 6., Gf. Christoph Christians am 19. 6. und des Gfen. "Reuß von Lobenstein" am 23. 6. fest. Bei der Mittagstafel wurden die genannten "drey Herren Graffen von Leiningen, sowol auch der H. Reuß, H. Obrister von Bendeleben und der neue H. Stallmeister [Starschedel] mit gewöhnlichen Solemnitäten in die Fruchtbringende Gesellschafft aufgenommen; dabey die Paucken und Trompeten aufgewartet." (S. 114)
Aufenthaltsort des Mitglieds: Lobenstein/ Gft. Reuß
Wirkung: Regent. Galt nach seiner sorgfältigen Erziehung und seines für einen Reichsadeligen intensiven Studiums als sehr gelehrt, sorgfältig, gerecht, freigebig fördernd und fromm. In der FG hat er keine weiteren Spuren hinterlassen; alle Beiträge zu seiner Leichenpredigt und diese selbst (LP Stolberg 18731) übergehen seine Mitgliedschaft.
Bildungsweg: Erzogen von den Hauslehrern und Hofmeistern Elias Dantz (später Pastor u. Superintendent zu Lobenstein), Johann Friedrich Köber (starb 1696 als Rektor des Gymnasiums zu Gera), Christian Caps (später Syndicus in Zittau) u. Johann Siegried Lehmann (J.U.L., starb 1673), bezog H. mit seinem jüngeren Bruder Heinrich V. (1650-1672) 1664 die U. Tübingen zum Studium der Sprachen und des öffentl. u. privaten Rechts. Im Collegium illustris oblag er den adeligen Übungen. Zum Ende seines Studiums respondierte er mit seinem Bruder dem Präses David Scheinemann (1628-1676) in einer Dissertatio Academica De Tempestivitate aetatis humanae (Tübingen 1668. HAB: Li 7885). 1668 Kavalierstour durch Frankreich, 1669 in Paris.
Werdegang: Aus der 1535 gestifteten jüngeren Linie des Hauses, die 1647 in 4 Äste geteilt wurde: Gera, Schleiz (ging 1666 über an:) Saalburg u. schließlich Lobenstein, welch letzterer Zweig von H.s III. Vater, Heinrich X. (j. L., 1621-1671), gestiftet worden war. Dieser war ein Sohn Heinrichs d. J. Postumus (1572-1635; FG 201). 1670 aus Frankreich zurückgekehrt, verstarb der Vater am 25. 1. 1671. H. übernahm mit seinem Bruder Heinrich V. und für seine anderen noch unmündigen Brüder die Regierung. Am 22. 10. 1673 vermählte er sich in Lobenstein mit Maria Christiana (1650-1714), geb. Gfn. v. Leinigen Westerburg, Schwester der Gemahlin Hz. Augusts v. Sachsen Weißenfels (FG 402), Johanna Walburga, und der FG-Mitglieder 792, 843, 844 u. 845. Im Hoftagebuch erscheint des "H. Reußen Gemahlin" als Teilnehmerin jener Mittagstafel am 25. 6., in deren Verlauf ihr Mann in die FG aufgenommen wurde (s. unter "Aufnahme"). Im selben Jahr 1673, d. d. Eger 26. 8., ksl. Bestätigung u. Erneuerung des Grafenstandes H.s III. u. seines ganzen Geschlechts für das H.R.R. und die Erblande. Titel: "Hoch- und wohlgeborene Reussen, Graf(en) und Herr(en) von Plauen, Herr(en) zu Greiz, Kranichfeld, Gera, Schleiz und Lobenstein". 1678 fiel H. in der brüderl. Landesteilung u. a. Schloß u. Stadt Lobenstein zu. 1696 Beigeordneter des Wetterauer Grafenvereins, dem die Reußen angehörten, 1697 Senior des Gesamthauses Reuß-Plauen. Er hinterließ seine Frau Maria Christiana, 3 Söhne und 7 Töchter.
Stand/Stellung: Reichsgraf

847 Johann Georg von Bendeleben (Der Gewapnete)
* Um 1630 Großfahner (bei Gotha) (?)  | † 1689 an der Morava/ Ungarn
GND-Nummer: 1034668358
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Meer Stachelkraut | Mit eigener Tugend
Aufnahme: 1674-06-25, Halle a. d. S.  | Das Mitgliederverzeichnis im Hallenser Erzschrein der FG (SLUB Dresden: MS.M.52) verzeichnet unter dem Datum des 25. 6. 1674 die Aufnahme sechs neuer Mitglieder: der Grafen Friedrich Wilhelm, Johann Anton (FG 844) u. Christoph Christian (FG 845) v. Leiningen-Westerburg, des Herren Heinrich III. Reuß Gf. u. Herr zu Plauen (FG 846), Johann Georgs v. Bendeleben (FG 847) u. Haubold Heinrichs v. Starschedel (FG 848). Alle trugen sich am selben Tag eigenh. in das Wappenbuch der FG (SLUB Dresden: MS.M. 51) ein. Das Hoftagebuch Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) (FB Gotha: Chart. A 1373, S. 113ff.) hält die Ankunft Gf. Johann Antons am 13. 6., Gf. Christoph Christians am 19. 6. und des Herren Reuß am 23. 6. fest. Bei der Mittagstafel wurden die genannten "drey Herren Graffen von Leiningen, sowol auch der H. Reuß, H. Obrister von Bendeleben und der neue H. Stallmeister [Starschedel] mit gewöhnlichen Solemnitäten in die Fruchtbringende Gesellschafft aufgenommen; dabey die Paucken und Trompeten aufgewartet." (S. 114)
Aufenthaltsort des Mitglieds: Weißensee (bei Sömmerda)/ Hzt. Sachsen-Weißenfels
Wirkung: Offizier und Verwaltungsamt
Werdegang: Aus altem, heute erloschenem Adelsgeschlecht mit Stammsitz Bendeleben in Thüringen (zw. Sonders- u. Frankenhausen). Ksl. Artillerie-Obrist. Das hier unter "Aufnahme" genannte Hoftagebuch Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) gibt zu ihm a. a. O., also zum Zeitpunkt seiner Aufnahme in die FG, an: "Obrister, Hochfürstl. Sächß. Amptsmann zu Weißensee", das von 1656-1746 zum Hzt. Sachsen-Weißenfels gehörte. Nahm im Juni/ Juli 1680 als Kammerherr u. Obrist an den Beisetzungsfeierlichkeiten Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) teil (s. LP Stolberg 19503). Der hatte ihn am 15. 1. 1680 seinem Bruder Kf. Johann Georg II. v. Sachsen (FG 682) empfohlen (SLUB Dresden: Ms. J 58b, Bl. 35-36; ohne nähere Mitteilungen zu B.). B. starb "in einer Action Anno 1689. an der Morava" (Valentin König: Genealogische Adels-Historie II [1729], 92). Vermutlich ist B. identisch mit jenem Namensvetter, der in der Leichenpredigt auf Johann Adolph v. B. (1650-1651) als Vater genannt wird (Konrad Zahnius: ANTIDOTON praematura morti opponendum. Gotha 1652. HAB: J 361 Helmst. 4° [24]). Dieser war , und hatte seinen Adelssitz in Großfahner bei Gotha.
Stand/Stellung: Adel; Obrist und Amtshauptmann

848 Haubold Heinrich von Starschedel (Der Fortgepflantzte)
* 1650-06-28 Cannewitz (b. Grimma) | † 1701-11-24 Lodersleben (b. Querfurt)
GND-Nummer: 139784012
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Demuth | Mit lieb und Lob
Aufnahme: 1674-06-25, Halle a. d. S. | Das Mitgliederverzeichnis im Hallenser Erzschrein der FG (SLUB Dresden: MS.M.52) verzeichnet unter dem Datum des 25. 6. 1674 die Aufnahme sechs neuer Mitglieder: der Grafen Friedrich Wilhelm, Johann Anton (FG 844) u. Christoph Christian (FG 845) v. Leiningen-Westerburg, des Herren Heinrich Reuß Gf. u. Herr zu Plauen (FG 846), Johann Georgs v. Bendeleben (FG 847) u. Haubold Heinrichs v. Starschedel (FG 848). Alle trugen sich am selben Tag eigenh. in das Wappenbuch der FG (SLUB Dresden: MS.M. 51) ein. Das Hoftagebuch Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) (FB Gotha: Chart. A 1373, S. 113ff.) hält die Ankunft Gf. Johann Antons am 13. 6., Gf. Christoph Christians am 19. 6. und des Herren Reuß am 23. 6. fest. Bei der Mittagstafel wurden die genannten "drey Herren Graffen von Leiningen, sowol auch der H. Reuß, H. Obrister von Bendeleben und der neue H. Stallmeister [Starschedel] mit gewöhnlichen Solemnitäten in die Fruchtbringende Gesellschafft aufgenommen; dabey die Paucken und Trompeten aufgewartet." (S. 114)
Aufenthaltsort des Mitglieds: Halle a. d. S.
Wirkung: Regierungsamt. Starschedel steuerte der Leichenpredigt auf Hans Dietrich Marschall v. Bieberstein (FG 799) ein Epicedium bei.
Bildungsweg: Nach häuslicher Erziehung und dem Besuch der Stadtschule Oschatz (1656-1660) begann er seine höfische Laufbahn bei einem von Schönberg (Kammerherr); 1665 durch des Kanzlers Wolf Konrad v. Thumbshirn (FG 690) Vermittlung Page Hz. Fiedrich Wilhelms v. Sachsen-Altenburg (FG 577) bis zu dessen Tod 1669. Aufgrund des Verlöbnisses von dessen hinterlassener Tochter Magdalena Sibylla mit Hz. Johann Adolf v. Sachsen-Weißenfels (FG 719) gelangte St. an den Hof Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402), wo er seine höfische Karriere fortsetzte.
Werdegang: St., auf Lodersleben (heute Ortsteil von Querfurt), aus altem, v. a. in Meißen begütertem Adelsgeschlecht, das sich von einem Stammsitz Starschedel ("Starsiedel") bei Lützen im Stift Merseburg herleitete (vgl. FG 253). Am Hof Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) wurde St. im August 1669 Kammer-, im Januar 1671 Leibpage. Das Hoftagebuch Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) (s. hier unter "Aufnahme") hält unter dem Juni 1674 fest: Am 24. 6. sei in der Residenz zu Halle noch vor der Abendtafel der bisherige Leib-Page des Herzogs, St., "wehrhafft" gemacht worden, tags darauf wurde er, unmittelbar vor seiner Aufnahme in die FG, zum hochfl.-magdeburg. "Stallmeister bestellet und in Pflicht genommen". (FB Gotha: Chart. A 1373, S. 113f.). In dieser Funktion erscheint er im August 1674 im Leichenzug Hz. Augusts d. J. v. Sachsen-Weißenfels (FG 720). Im November 1674 wurde er auch zum Amtshauptmann über die im Ft. Sachsen-Querfurt liegenden weißenfels. Ämter Wendelstein u. Sittichenbach ernannt. Beide Funktionen legte St. im Februar 1675 nieder, wurde aber im September des gleichen Jahres Amtshauptmann der Ämter Freyburg/ Unstrut u. Eckartsberga (westl. v. Naumburg). Im Juni 1679 gab er seine Ämter auf, um sich auf sein Rittergut Lodersleben zurückzuziehen. 1689 ist er als teilnehmender "Cavallier" bei den Exequien Hz. Christians v. Sachsen-Weißenfels (FG 721) bezeugt (Joh. Sebast. Müller: Annales Des Chur- u. Fürstl. Hauses Sachsen, Weimar 1701, S. 590). 1690 begegnet er als hzl. sachs.-weißenfels. Landrat des Fts. Querfurt, im April 1691 ernannte ihn Hz. Johann Adolf zum Landkammerrat im Ft. Querfurt (vgl. STA Dresden: Locat 11771, Bl. 9, 14f. u. 17). Er war drei Mal vermählt u. hinterließ 2 Söhne u. 3 Töchter.
Stand/Stellung: Adel; Landkammerrat

849 Michael Praun (Der Vorstellende)
* 1626-12-15 Nürnberg | † 1696-02-11 Kempten
GND-Nummer: 11951124X
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Blauer Augentrost | den Tugend-Adel
Aufnahme: 1674-07-29, Halle a. d. S. | Aufnahme vermutlich durch förmlichen Aufnahmebrief Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402; Brief oder Konzept nicht erhalten). Das Mitgliederverzeichnis im Hallenser FG-Erzschrein (SLUB Dresden: MS.M. 52) verzeichnet P.s Aufnahme unter dem Datum des 27. Juli 1674. Die vom Erzschreinhalter Heidenreich (FG 837) stammende Eintragung im Wappenbuch der FG (SLUB Dresden: MS.M. 51) ist jedoch auf den 27. Juni ("Brachmonats") datiert. P.s Aufnahmegesuch 730919 wurde aber lt. dortigem Empfangsvermerk nach längerer Verzögerung erst am 15. 7. 1674 in Halle entgegegen genommen, so daß wir vom Juli als Aufnahmemonat ausgehen dürfen. Mit erneut langer Verzögerung dankte P. für seine Aufnahme in 750920.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kempten (im Allgäu)
Wirkung: Jurist, Regierungsamt. Kontakte zu Sigmund v. Birken (FG 682) sind durch Korrespondenz und die Birken-Tagebücher belegt, auch steuerte Birken P.s Nachdencklichem Vortrag und Relation, So ... Fr. Religio wegen Teutschland/ in dem Parnasso abgeleget hat (1667) ein Gedicht bei. Möglicherweise hat Birken P. seine Aufnahme in die FG vermittelt. Prauns eigene Adaption der FG-Ziele zeigt schon sein Aufnahmegesuch (730919) mit dem Bekenntnis zur deutschen Muttersprache und "Wolredenheit": "Haben dann nur allein die Poeten ihre schöne Gedicht und Schäfereyen in Rein Teutscher Sprach vorzutragen? Wird nit auch in den Gerichten, auf Reiches- und Kraiß-Versamlungen und bey den Gesandschafften vor großen Teutschen Fürsten alles in Teutscher sprach abgehandelt? [...] Was ist, das einen Rath, Gesanden, oder Staatsman beßer anstehet, alß zu rechter Stund reden, wie es sich wol schiket, außerlesen schön, mit einer guten ordnung, Reinlichkeit, und mit zierlichen geberden?" (730919). Seine rechts- und verfassungsgeschichtl. Schriften entwickeln eine Reichspublizistik und eine politisch-ethische Regierungs- und Verwaltungslehre, die deutlich ihre Vorbilder Conring u. Seckendorff (FG 615) verraten. Dabei wird die angestrebte Herausbildung eines deutschen öffentlichen Rechts mit der Pflege der deutschen Sprache und Rede verbunden. Bei der reichspatriotischen Verteidigung der ständischen Freiheiten und Rechte im Rahmen der spezifisch deutschen Staats- u. Regierungsform stützte sich P. auf eine tradierte christlich-lutherische Obrigkeitsethik und das neue Selbstbewußtsein der politisch-rechtlichen Funktionselite. Hauptschriften: Ausführliche Beschreibung Der Herrlichkeit ... der Adelichen und Erbaren Geschlechtern in den Vornehmsten Freyen Reichs Städten (Kempten 1667), Politische Betrachtung/ Von den Heerschilden deß Teutschen Adels (Ulm 1672), Das Adeliche Europa und Das noch viel Edlere Teutschland (Speyer 1685), Der Alten Teutschen Reichs-Sachen Anmuthigkeiten/ In sich begreifend Den wahren neu-entdeckten Uhrsprung der Teutschen und anderer Europäischen Völcker; wie auch der Abkunfft der Teutschen und aller andern Europäischen Sprachen (Speyer 1685), Philosophia elegantiarum & ceremoniarum aulicarum, oder Kluge und vernünfftige KunstReglen ... der Gesandten (Frankfurt a. M. 1689), Hellglänzender Ritter-Spiegel (Augsburg 1695). In seinen späten Schriften geben sich tw. frühpietistische Frömmigkeits- u. Endzeitstimmungen sowie Apokalypse-Visionen zu erkennen. Zahlreiche, von P. selbst und von anderen aufgelistete (nicht ermittelte) Handschriften und Stoffsammlungen bezeugen P.s Interesse am historischen deutschen Recht, der "ars juris", der politischen Ordnung des Reichs etc. mit Ausflügen in die Theologie und Exegetik.
Bildungsweg: 1649 Aufnahme des Studiums der Rechte an der U. Helmstedt, u. a. unter Hermann Conring, 1652 Wechsel an die U. Altdorf, dort 1655 Promotion zum Dr. der Rechte mit Juris romani vera et non simulata philosophia et ars ejus praestantissima (Altdorf 1655).
Werdegang: Aus einer nach Nürnberg zugewanderten Familie mit Bürgerrecht. die erst 1788/89 patrizische Ratsfähigkeit erlangte; nicht verwandt mit der alteingesessenen Nürnberger Patrizierfamilie von Praun. P.s Vater Michael d. Ä. war ebenfalls promovierter Jurist und Advokat und Ratskonsulent in Nürnberg. Im Januar 1663 sollte ihm die ksl. Nobilitierung für sich und seine Söhne gelingen. - Zum Zeitpunkt seiner Promotion war Michael d. J. bereits als ordentl. Advokat in Nürnberg zugelassen. 1658 Ratskonsulent u. Stadtsyndicus in der oberschwäb. Reichsstadt Lindau (a. Bodensee); 1663 ksl. Noblitierung, in die für ihn auch die Ernennung zum ksl. Hofpfalzgrafen eingeschlossen war. 1664-1680 und von 1692 bis zu seinem Tode bekleidete er die selben Ämter wie zuvor in Lindau nun in Kempten, ebenfalls Reichsstadt im Schwäbischen Kreis. So vermerkt das Hallenser Wappenbuch der FG (s. "Aufnahme") zu seiner Person: "beyder Rechte D[octor] Keyßerl. HoffPfalzgraff, und Syndicus der freyen Reichsstatt Kempten". Seit 1676 in mgfl. baden-durchlachischen Diensten, 1680 Ernennung zum Hofrat; 1692 wieder Stadtsyndicus in Kempten. Unter den Reunionskriegen der französ. Krone gegen Ende des 17. Jhs. hatte ganz Südwestdeutschland schwer zu leiden. Auch Praun war mehrfach ins Exil gezwungen und hatte Vermögenseinbußen hinzunehmen. Auch dies mag seine Hinwendung zu reichspatriotischen Einstellungen bestärkt haben und seine dunkel eingetönte Frömmigkeit in den letzten Lebensjahren erklären.
Stand/Stellung: Bürger; Hofrat u. Stadtsyndicus.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 27623

850 Peter Müller (Der Treumeinende)
* 1640-07-19 Nordhausen | † 1696-05-31 Gera
GND-Nummer: 12391132X
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: DistelRohr | Ist bitter
Aufnahme: 1675-02-27, Halle a. d. S. | Aufnahme nach brieflichem Aufnahmegesuch (741130, lt. Empfangsvermerk erst am 18. 2. 1675 eingegangen) durch einen gewöhnlichen Einnehmungsbrief (nicht erhalten). Ein Aufnahmevermerk auf Müllers Aufnahmegesuch 741130 aber notiert neben Aufnahmedatum u. Imprese auch die erfolgte Ausfertigung des förmlichen Einnehmungsbriefes d. d. 27. 2. 1675. Das Mitgliederverzeichnis im Erzschrein bestätigt M.s Aufnahme unter diesem Datum, ebenso Heidenreichs Eintrag im Wappenbuch der FG. M. erscheint dort noch als Lizentiat beider Rechte u. gfl.-stolberg. Hofrat (s. DA Halle I, 130f. u. 393).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Stolberg/ Gft. Stolberg
Wirkung: Jurist; Lehr- u. Regierungsämter. M. war einer der in der späten FG häufiger anzutreffenden Juristen (wie Freystein [FG 809], Graaß [FG 815], v. Jena [FG 801], Praun [FG 849], Sinolt gen. Schütz [FG 810] u. a.). Zu Lebezeiten bekannt u. geschätzt wegen seines enormen Fleißes und seiner Beschlagenheit in allen Gebieten des Rechts, dokumentiert in den beachtlichen Beständen erhaltener juristischer Disputationen und Traktate. Allein in der UB Jena haben sich über 300 Titel erhalten. Vgl. auch die zeitgenöss. Zusammenstellung seiner jurist. Arbeiten: PETRI MÜLLERI, JCti et in Academia Jenensi Professoris Ordinarii editorvm Tractatvvm et Dissertationvm Catalogus (o. O. 1690. ULB Halle a. d. S.: Pon. QK Zc 7627). Sie bezeugen eine ausgreifende, aber trockene juristische Lehr- u. Ratstätigkeit. Georg Neumark (FG 605) schrieb ihm aus Anlaß seiner Aufnahme in die FG einen Treu-meinenden Gluekkwunsch (Weimar 1675, Einbl.druck) zu (Ratsschulbibl. Zwickau: 49.7.1. [207]), jedoch scheint es bei Müllers Ankündigung in seinem Aufnahmegesuch 741130, "auch in der reinen teutschen Sprache einige Erfindungen herauszugeben", geblieben zu sein, sieht man von einigen wenigen dt. Gelegenheitsschriften ab.
Bildungsweg: Gymnasium Nordhausen; 1656 Immatr. U. Jena, Studium der Rechte; anschließend U. Gießen, 1658 U. Erfurt, im März 1659 erneut U. Gießen; 1667 U. Helmstedt Lizentiat, 1675 Doktor beider Rechte.
Werdegang: Sohn des Advokaten u. Stadtschreibers Andreas M. in Nordhausen. Nach dem Studium Advokat in Nordhausen; Syndikus der Stadt Bleicherode (Gft. Hohnstein), dann wieder juristische Tätigkeit in Nordhausen; 1670 gfl.-stolberg. Hof-, Justitien u. Konsistorialrat; ab 1677 Lehrtätigkeit an der U. Jena, 1680 dort ordentliche Professur der Rechte; verschiedentlich Dekan, Prorektor u. Rektor. 1682 gratulierte ihm Daniel Klesch (FG 864) in Die belohnte und bekrohnte Treu und Redlichkeit Welche der GOtt der Ehren ... nicht ... unvergolten gelassen an dem Treumeinenden (Jena 1682. HAB: Db 4° 390 [1]) zu M.s Ernennung zum Rector magnificus der Jenaer U. Klesch bezeichnete dabei sich u. M. als die beiden einzigen FG-Mitglieder am Ort. Um 1680 auch gesamternestinischer Rat, Beisitzer im ernestinischen Hofgericht u. Schöppenstuhl zu Jena; 1693 gfl.-reuß. Kanzler u. Konsistorialpräsident in Gera, Prof. u. Oberinspektor am dortigen Gymnasium. Vgl. etwa die Gratulationsschrift von D. Schellhasens Sämtlichen Tischgenossen (Jena 1693. ULB Halle a. d. S.: 78 M 354 [24]).
Stand/Stellung: Professor der Rechte; Kanzler u. Konsistorialpräsident.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 14602

851 Michael Frankenberger (Franckenberger) (Der Erscheinende)
† 1676 (vor dem 7. 1.) Graz
GND-Nummer: 11671655X
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Eisenblüh | In allerhand Gestalten
Aufnahme: 1675-05-04, Halle a. d. S. | Durch briefliches Aufnahmeersuchen (750129) und (nicht erhaltenes) Aufnahmediplom. Auf Fürsprache Frh. Johann Rudolfs v. Greiffenberg, des Gatten der Dichterin Katharina Regina, unterstützte Sigmund v. Birken (FG 681) das Aufnahmegesuch F.s beim Erzschrein. Auf den 4. Mai 1675 lautet das Aufnahmedatum in einer Aufnahmenotiz in 750129, in der Mitgliederliste des Erzschreins und im Eintrag David Elias Heidenreichs (FG 837) im Hallenser Wappenbuch der FG.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Graz/ Steiermark (Innerösterreich)
Wirkung: Zu seiner Aufnahme in die FG sandte F. durch Sigmund v. Birken sein Werk Cedri amicianae Habsburgo-Austriae Prodromus. Vorschuß Deß grossen Oesterreichischen Ceder-Baums (1674) an den Erzschrein. S. 750917. Dieses Herrscherlob des Hauses Habsburg sollte nur der Vortrab zu einem umfangreichen Geschichtswerk über Österreich werden, das aber jahrelang unter der Zensur blieb und am Ende nicht veröffentlicht werden konnte. S. DA Halle II.2, 131ff. F.s Beziehungen zu den von Greiffenbergs (s. "Aufnahme") sind nicht eindeutig rekonstruierbar. Catharina Regina war er nicht einmal persönlich bekannt, jedoch schätzte sie seine Schriften, die am Grazer und Wiener Hof sicher "wie gewöhnlich" keine günstige Aufnahme fanden: "Mann achtet nichts Alß was Ihre Wälsche schreiben". (C. R. v. G. an Birken, 18. 1. 1674, s. DA Halle II.2, 132). F. hingegen hatte seine "einige Freüd" an der dt. Sprache, die er gerne weiter hätte "auszieren" wollen (F. an Sigmund v. Birken [FG 682], 2. 8. 1674, s. DA Halle II.2, 133), wenn er nicht anderthalb Jahre darauf verstorben wäre. "Ein schöner Geist", bedauerte die Greiffenberg sein Verscheiden, "schad um Seine Schöne Werke, So er zum Theyl in der Feder theyls unter der Presse gehabt" (an Birken, 7. 1. 1676; s. DA Halle II.2, 136). Von diesen Schriften sind uns tatsächlich nur der genannte Vorschuß und zwei weitere kurze Panegyriken auf das Haus Habsburg bekannt.
Werdegang: Es liegen uns keine genaueren Nachrichten vor. Er soll Stadtschreiber zu Bruck a. d. Mur, später in Diensten der innerösterreich. Regierung in Graz gewesen sein.
Stand/Stellung: Bürgerlich; Stadtschreiber, Sekretär(?)

852 Christian Friedrich Meurer (Mäurer/ Meuerer) (Der WolErkannte)
* 1625-09-17 Planitz (b. Zwickau) | † 1695-09-24 Erfurt
GND-Nummer: 115533710
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Teutzscher Diptam | In der Treue
Aufnahme: 1675-05-08, Halle a. d. S. | Aufnahme über ein schriftliches Aufnahmegesuch (750408) und das (nicht erhaltene) gewöhnliche Aufnahmediplom. Notiz über die Aufnahme in 750408, sowie Verzeichnung des Neumitglieds M. in der Mitgliederliste des Erzschreins Halle und in David Elias Heidenreichs (FG 837) Eintrag im Hallenser Wappenbuch der FG, sämtlich unter dem Datum des 8. 5. 1675. Ein Vermittler der Aufnahme wird nicht erkennbar. M.s enge Verbindung zum sächs. Kurhaus und dessen Sekundogenitur Sachsen-Weißenfels (s. "Werdegang") dürfte eine Vermittlung überflüssig gemacht haben.
Aufenthaltsort des Mitglieds: (Bad) Tennstedt (Thüringen)/ Kft. Sachsen
Wirkung: Verwaltungs- und Regierungsamt. Von M.s literar.-kulturellen Ambitionen und Fähigkeiten zeugt, soweit uns bekannt, nur sein latein. Widmungsgedicht für seinen guten Freund Georg Neumark (FG 605) in dessen Christlicher Potentaten Ehren-Krohne (Weimar 1675, Bl. b2v; HAB: Sf 282 [1]), das mit "Christianus Friedericus Meurer/ Ser. Elect. Sax. Praefect. suprem. ib. [=Tenstadii]" gezeichnet ist und also vor M.s Aufnahme in die FG aufgesetzt worden sein muß, da er andernfalls, wie bei den anderen Beiträgern aus der FG, gewiß seinen Gesellschaftsnamen angegeben hätte. Die Leichenpredigt von Christoph Klesch (LP Stolberg 16282) weist kurz auf seine FG-Mitgliedschaft hin, die Trauer- und Abdankungsrede Johann Balthasar Jacobis (Diakon an der Erfurter Kaufmannskirche St. Gregorii) kreist ganz und gar um seinen fruchtbringerischen Gesellschaftsnamen "Der Wohlerkannte", "sonder aller Zweiffel hiermit auf das aufrichtige und recht Teutsche redliche Gemüthe zielend" (in: ebd.).
Bildungsweg: Nach häuslichem Privatunterricht bezog "Christianus Friederich Meuerer Planicensis" im Oktober 1641 die U. Wittenberg und 1643 die U. Jena zum Studium der "Humaniora" und der Rechte; vom Erwerb eines akadem. Grades ist nichts bekannt, jedoch firmiert M. in seiner Leichenpredigt (s. unter "Wirkung") als "ICtus"/ Jurisconsultus. Nach dem Studium Kavalierstour durch Deutschland, Böhmen, Mähren, Dänemark und Schweden. Dabei wohnte M. der Krönung Ferdinands IV. zum röm. König 1653 in Regensburg bei. Hofmr. bei den Kindern der Familie von Brockdorff in Holstein.
Werdegang: M.s Vater Andreas war kursächs. Amtsverwalter zu Planitz (heute Stadtteil von Zwickau). Trotz seiner bürgerl. Herkunft erscheint M. als Erb- u. Gerichtsherr auf Lützen-Sömmern, Trebnitz u. Lauterbach. 1656 Ernennung zum Amtsschösser in Weißensee als Nachfolger seines Schwiegervaters durch Kf. Johann Georg I. v. Sachsen, 1657 Bestallung als Ober-, dann Kreisamtmann im jüngst eingerichteten Amt Tennstedt (heute Bad Tennstedt in Thüringen, zw. Langensalza u. Weißensee) durch Kf. Johann Georg II. (FG 682). Der den Albertinern verbliebene Thüringer Kreis, zu dem Tennstedt gehörte, umfaßte 11 Ämter: Langensalza, Weißensee, Sangerhausen, Freiburg u. a. Tennstedt war das 12. Kreisamt, allerdings ohne zugehörigen Amtsbezirk, gebildet, als der übrige thüring. Kreis. bei der Landesteilung Kf. Johann Georgs I. 1652 unter seinen Söhnen mit einigen magdeburg. Ämtern (Jüterbogk, Dohme, Burg sowie Querfurt) das neugebildete Hzt. Sachsen-Weißenfels formierte. Dieses war dem Zweitgeborenen Johann Georgs, Hz. August (FG 402), zugedacht. Ein brüderlicher Vergleich von 1657 hatte Tennstedts Verbleib bei Kf. Johann Georg II. gesichert. 1692 Bitte M.s um Demission aus Altersgründen, 1693 deren Stattgabe durch Kf. Johann Georg IV. v. Sachsen. Im Oktober 1693 zog M. nach Erfurt, wo er 2 Jahre später verstarb. M.s Sohn Ernst Friedrich (1660-1722) machte Karriere und folgte ihm in seiner Funktion als kursächs. (u. kgl.-poln.) Rat u. Oberamtmann in Tennstedt nach.
Stand/Stellung: Bürgerlich; Kreisamtmann.
Wappen/Portrait: HAB, PS A 27097

853 Johann Christoph Arnschwanger (Der Unschuldige)
* 1625-12-28 Nürnberg | † 1696-12-10 Nürnberg
GND-Nummer: 119512297
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weißer Qvendel | bleibt immer rein
Aufnahme: 1675-08-04, Halle a. d. S. | Bewarb sich im Juli 1675 (s. 750730) bei Hz. August von Sachsen-Weißenfels (FG 402) erfolgreich um die Aufnahme, die über den nicht erhaltenen gewöhnlichen Einnehmungsbrief erfolgte (s. die Aufnahmenotiz 750804). Vermutlich wirkten Sigmund v. Birken (FG 681), vielleicht auch die Hze. Anton Ulrich u. Ferdinand Albrecht v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 716 u. 842) oder Frh. Rudolf Wilhelm v. Stubenberg (FG 773) als Vermittler. Die Eintragung im Hallenser FG-Wappenbuch durch den Erzschreinhalter David Elias Heidenreich (FG 837) bietet das in der Spätzeit der FG seltene Beispiel eines ausgeführten "Reimgesetzes" zur Erläuterung der Mitglieds-Imprese. Es dürfte von A. selbst stammen. A. bedankte sich mit 751221 sowie einem latein. "Epigramma" für seine Aufnahme. Von den förderlichen Kontakten zu der Halleschen Hofpredigerfamilie Olearius zeugen u. a. zwei Gelegenheitsgedichte A.s auf den 62. und 63. Geburtstag Hz. Augusts in Johannes Olearius' Sammlungen Constantia Augusta (Halle 1675; UB Erlangen: 2° Rar. A 54/43) und Climacterius Augustus (Halle 1676; in STA Dresden: Loc. 8566). Seine Aufnahme scheint A. auf einer Reise nach Halle u. Leipzig (s. 750730) aktiv selbst betrieben zu haben.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Nürnberg
Wirkung: Geistlicher. A. gehörte zum Kreis der Nürnberger Reformorthodoxie um Johann Michael Dilherr, war mit Birken (FG 681), Michael Praun (FG 849) und den Exulantenzirkeln um die von Stubenberg und Racknitz sowie den Sandrarts bekannt, schätzte Johann Rist (FG 467), nannte Georg Achaz Heher (FG 590) seinen Patron und trat neben Gelegenheitsdichtungen, Predigten, Gebets- und Andachtsbüchern wie den von Georg Philipp Harsdörffer (FG 368) eingeleiteten Evangelischen Spruch- und Gebetreimen (Nürnberg 1653), mit rund 400 schlicht-erbaulichen Liedern überwiegend zur devotio domestica, die seinem FG-Namen entsprachen, hervor. Sie sind in seinen Sammlungen der Neuen Geistlichen Lieder (1659) oder der Heiligen Palmen/ und Christlichen Psalmen (1680) zu finden. Johannes Olearius faßte A.s Wirken und Selbstverständnis in seiner Vorrede in A.s Heilige Palmen/ und Christliche Psalmen im Bild der Palme zusammen: "Palmen-Arth kan nicht vergehen// Weil der Palmbaum immer fort// Bleibt und grünet hier und dort.// Drüm will Ich mit Gott bestehen.// Wie ein Palmbaum bleib ich fest// Weil mich mein GOtt nicht verläst."
Bildungsweg: Wuchs in Nürnberg auf; besuchte dort das Egidien-Gymnasium, vor seinem Wechsel auf die U. Altdorf 1644 möglicherweise zuletzt noch unter dem seit 1642 als Rektor des Gmnasiums wirkenden Johann Michael Dilherr. 1644 Beginn des Theologie-Studiums an der U. Altdorf, dort entstanden 1646/47 mehrere Disputationen, Gelegenheitsdichtungen und Festtagsreden. Fortsetzung des Studiums seit 1647 an der U. Jena, wo er im selben Jahr den Grad eines Magisters der Philosophie erwarb; dann über Leipzig u. Hamburg an die U. Helmstedt (Imm. Okt. 1648) unter Georg Calixt u. Konrad Hornejus. Unter ersterem als Praeses erschien A.s "Exercitatio" über die Erbsünde, De peccato originali (Helmstedt 1649); anläßlich seines Todes widmete ihm A. ein langes Trostgedicht in der Nürnberger Funeralien-Sammlung In Beatum & placidum obitum D. Georgii Calixti (o. O. 1656; HAB Wolfenbüttel: N 218c Helmst. 4° [53]). 1650 Rückkehr A.s nach Nürnberg.
Werdegang: Aus einer in Nürnberg ansessigen Kaufmannsfamilie. Von seiner Mutter Margaretha, geb. Rosenhart (1589-1657, seit 1613 vermählt mit Georg A., der 1659 starb) hat sich eine Sammlung handschriftlicher Andächtige Schöne trostreiche Gebet allen fromen Christen zu Trost ... 1637 Geschriben in Nürnberg mit vorgebundenen Kupferstichen erhalten (HAB Wolfenbüttel: Cod. Guelf. 85.10 Aug. 12°). 1651 Stadtvikar in Nürnberg, 1652 dort Diakon an St. Egidien, 1653 Ordination zum Pfarrer, 1659 Diakon, 1690 Archidiakon an der Nürnberger Hauptkirche St. Lorenz. Neben seinen Beziehungen zur patrizischen Führungsschicht und seiner festen Verankerung im geistlichen Apparat sowie den kulturellen Strömungen in Nürnberg verdient sein Kontakt zu Hz. August d. J. v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227) und dessen Familie, insbesondere seinem Sohn Ferdinand Albrecht (FG 846), erwähnt zu werden, bezeugt in Briefen, Widmungen und Gelegenheitsdichtungen. In der Stadtbibliothek Nürnberg hat sich eine lat. Hs. A.s über Verfassung und Verhältnisse der Reichsstadt Nürnberg erhalten: "Respublica Norica descripta" (Nor. H. 99).
Stand/Stellung: Bürgerlich; Archidiakon ("Schaffer").
Wappen/Portrait: HAB, PS A 614

854 Hieronymus Ambrosius Langenmantel (Der Wenigste)
* 1641-11-24 Augsburg | † 1718-11-05 Augsburg
GND-Nummer: 118861042
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Kleiner Sonnenthau | Würckt viel Ersprießen
Aufnahme: 1675-10-06, Halle a. d. S. | Durch Vermittlung Sigmund v. Birkens (FG 681), der auch L.s FG-Impresa vorschlug und sogar ein Reimgesetz für L. aufsetzte (s. DA Halle II.2, S. 151), und nach L.s Aufnahmegesuch 750801 durch gewöhnlichen Einnehmungsbrief Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (751006) aufgenommen. Eintrag im Wappenbuch der FG durch Heidenreichs (FG 837) H. unter demselben Datum.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Augsburg
Wirkung: Ungewöhnliches Beispiel für die Mitgliedschaft eines oberdeutschen Katholiken, der sich hinter das Sprachprogramm der FG stellt: "Ich werde ia mit mir hinein bringen den Eyfer, der iedem Gesellschaffter eignet, und mir ieder Zeit beygewohnet, nemblich der Uralten Teütschen Helden Sprache Ehre und Aufnahme zufördern" (750801) - auch wenn ihm Birken (FG 681) die wortgenaue Vorlage für sein Aufnahmegesuch geliefert hatte. Immerhin ließ L. seine Übersetzung von René de Cériziers Roman Die gekrönte Unschuld/ Oder: Das Wundersame Leben der Seeligen und Frommen Hirlandin/ Herzogin in Klein Britannien "In das Hochteutsche" (1690) als anonym bleibendes FG-Mitglied ausgehen. Gute Fremdsprachenkenntnisse und breite gelehrte Interessen schlugen sich in literarisch-erbaulichen Übersetzungen vorwiegend jesuitischer Literatur und in diversen Abhandlungen zu Geschichte, Sprachen und zu naturwissenschaftlichen Fragen über Würmer, Salamander, Mikroskope, Fossilien u. a., v. a. im Zusammenhang seiner Mitgliedschaft in der Academia Naturae Curiosorum (seit 1681), nieder. Persönlicher und brieflicher Kontakt zu Gelehrten wie Athanasius Kircher, Étienne Baluze u. Gottfried Wilhelm Leibniz, zu Frühpietisten wie Gottlieb Theophil Spizel; auch gab L. 1679 eine Lobrede Jacob Baldes auf Ks. Maximilian I. heraus.
Bildungsweg: Besuch des Augsburger Jesuitenkollegs St. Salvator. 1657 U. Tübingen, 1661 Disputatio De Principijs Physicis Corporalis naturalis, Causis, & Magiâ am St. Salvator-Kolleg in Augsburg, 1662 Studium der Theologie an der Jesuiten-U. Ingolstadt. 1663 erschien in Tübingen unter dem Präsidium Wolfgang Adam Lauterbachs L.s Conclusium Forensium Exercitatio X. Ad Lib. III. Digest.
Werdegang: Aus angesehenem augsburg. Patriziergeschlecht. Den früheren kaiserl. Adelsbestätigungen folgte 1702 ein Wappenbesserungs-Diplom für Hieronymus Ambrosius und seine Brüder. 1666-1709 Kanonikus oder Chorherr des Augsburger Stifts St. Peter; seit 1670 Kanonikus oder Chorherr, seit 1715 Senior des Augsburger Stifts St. Moritz. Ein geistliches Amt war mit diesen Pfründen nicht verbunden, L. konnte so seinen literarischen, historisch-philologischen u. wissenschaftlichen Neigungen leben. Seit 1681 Mitglied der Academia Naturae Curiosorum. 1668 und 1671 erschienen zwei Werke zur französischen Lexik, 1668 eine Übersicht zu Augsburgs Ratsverfassung mit den Wappen von 33 Patriziergeschlechtern der Reichsstadt. Ein Lexicon Mathematicum schloß sich 1670 an, eine Abhandlung über den Magnetismus 1673. Weitere naturwissenschaftliche Veröffentlichungen und Übersetzungen jesuitischer Frömmigkeitsliteratur folgten.
Stand/Stellung: Domherr
Wappen/Portrait: HAB, PS A 11960

855 August Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf (Der Auserwehlte)
* 1646-05-06 Gottorf | † 1705-10-02 Eutin
GND-Nummer: 120439344
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Türckische Meliße | Für vielen andern
Aufnahme: 1676-01-24, Halle a. d. S. | Hz. Friedrich August v. Schleswig-Holstein-Gottorp, Bischof v. Lübeck, wurde bei seinem Besuch zur Verlobung mit Pzn. Christina v. Sachsen-Weißenfels in Halle a. d. S. zusammen mit einer Reihe von Hofleuten (FG 856-862) in die FG aufgenommen. Vgl. STA Dresden: Locat 8566 (Hoftagebuch Halle), Bl. 172vf. zu Montag, 24. 1. 1676: "Ist Mittags wieder zur Taffel geschlagen und geblasen, und selbige im alten Taffelgemach gehalten worden, [...] bey dem dritten Gange aber wurde in Gegenwart 21 Gesellschaftern nachfolgende wie Lit. F besagt, in die Hochlöbl. Fruchtbringende Gesellschaft mit gewöhnlichen Solennien auf- und angenommen, Dabey dann die Paucken und Trompeten aufgewartet". Vgl. auch Loc. 8698 (dto.). Eigenh. Eintragung im Wappenbuch der FG d. d. 24. 1. 1676.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Eutin/ Schleswig-Holstein-Gottorf
Wirkung: Fürstbischof von Lübeck. War seit Juni 1676 mit Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) Tochter Christina vermählt. Die Doppel-Verlobung im Januar 1676 (s. "Umstand") und v. a. die Doppelhochzeit der Schwestern Sophia (vermählt mit F. Karl Wilhelm v. Anhalt-Zerbst, FG 825) und Christina bot Gelegenheit, die hallesche Hofkultur mit Sing- und Freudenspielen wie Der verstöhrte Buhler und Das Blätgen kehrt sich glanzvoll in Szene zu setzen. Zu den Feierlichkeiten s. STA Dresden: Loc. 8698, 12016[250] und [252]. 1669 setzte ihm Daniel Georg Morhof einen Neujahrs-Glückwunsch auf, nachzulesen in Morhofs Teutsche Gedichte (Kiel 1682). August Friedrich war Musikliebhaber und -förderer und besaß eine eigene Bibliothek.
Bildungsweg: 1662-1664 Studienreise nach Frankreich, der Schweiz, England und in die Niederlande.
Werdegang: Jüngerer, nicht regierender Sohn Hz. Friedrichs III. v. Schleswig-Holstein-Gottorf (FG 388), vorwiegend in Eutin residierend. Juni 1656 Koadjutor, 1666-1705 Fürstbischof von Lübeck; 1671 beteiligt an der Erneuerung des schwed.-gottorf. Bündnisses; 1672 schwed. Generalmajor, 1673 General über die Reiterei in den deutschen Provinzen Schwedens, trat aber von diesem Posten nach der Erklärung des Reichskrieges gegen Schweden zurück. Es gelang ihm und seinem regierenden Bruder Christian Albrecht, die Ansprüche Kg. Christians V. auf das Bistum abzuwehren. Nach dem Schloßbrand 1689 Ausbau der Eutiner Residenz. Ein barockes Grabmal August Friedrichs und seiner Gemahlin Christina (s. "Wirkung") - die Ehe blieb kinderlos - in der Marientidenkapelle im Dom zu Lübeck.
Stand/Stellung: Fürstbischof

856 Johann Georg von der Marwitz, auf Friedersdorf, Künitz etc. (Der Getreuliche)
* 1642-04-08 Spandau | † 1704-08-03  Zerbst
GND-Nummer: 10313669X
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Edler Majoran | Im Dienstleisten
Aufnahme: 1676-01-24, Halle a. d. S. | Beim Besuch des Bischofs v. Lübeck, Hz. Friedrich August v. Schleswig-Holstein-Gottorp (FG 855), in die FG aufgenommen. S. FG 857-862.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Ft. Anhalt-Zerbst
Wirkung: Hof- u. Verwaltungsämter. M. verfasste 1693 ein Epicedium zum Tod des Prinzen Carl Friedrich (2. 7. 1678 - 1. 9. 1693), Sohn F. Carl Wilhelms v. Anhalt-Zerbst (FG 825) (ULB Halle: Pon. 4° Xb 643; vgl. Beckmann V, 427).
Bildungsweg: Berliner Gymnasium; 1645 U. Frankfurt/O.; Kavalierstour nach Holland, Frankreich und England; 1669/70 Begleitung der vier Söhne F. Johanns v. Anhalt-Zerbst (FG 398) nach Holland, England und Frankreich sowie 1672 an den Hof des Kaisers in Wien.
Werdegang: Aus brandenburg. Uradel, begütert in Friedersdorf, Groß und Klein Rietz u. Raßmannsdorf. 1664 als Jurist und Verwaltungsbeamter in Diensten Kf. Friedrich Wilhelms v. Brandenburg (FG 401); später Hofmr. in Zerbst; 1674 fl.-anhalt-zerbst. Wirklicher Geh. Rat, Hofmarschall u. Kammerdirektor, später Kammerpräsident; 1674/75 als zerbst. Gesandter in Berlin; April 1679 (-1704?) kurbrandenburg. wirklicher Kammerherr u. Rat.
Stand/Stellung: Adel; Hofmarschall, Geh. Rat, Kammerdirektor etc.

857 Friedrich von Rommel (Der Leistende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: AmberKraut | Sein Versprechen
Aufnahme: 1676-01-24, Halle a. d. S. | Beim Besuch des Bischofs v. Lübeck, Hz. Friedrich August v. Schleswig-Holstein-Gottorp (FG 855), in die FG aufgenommen. S. FG 856 u. 858-862.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kurbrandenburg
Wirkung: Offizier
Werdegang: kurbrandenburg. Obristlt.
Stand/Stellung: Adel, Obristlt.

858 Caspar Abraham von Schönberg (Der Vorträgliche)
* 1637-07-14 Frauenstein | † 1703-09-05 Hirschfeld (b. Reinsberg)
GND-Nummer: 124682316
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Indianische Salbey | Auf den Notfall
Aufnahme: 1676-01-24, Halle a. d. S. | Beim Besuch des Bischofs v. Lübeck, Hz. Friedrich August v. Schleswig-Holstein-Gottorp (FG 855), in die FG aufgenommen. S. FG 856-857 u. 859-862.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Zerbst
Wirkung: Hofmann, Verwaltungsbeamter
Werdegang: auf Zechau und Hirschfeld; 1668 fürstl. anhalt.-zerbst. Witthumsrat u. Hofmeister der Witwe F. Johanns (FG 398), Sophia Augusta, auch Amtshauptmann zu Coswick; 1674 von F. Carl Wilhelm (FG 825) berufen zum Hofmeister, Hof- u. Regierungsrat, schließlich Kanzleidirektor, Direktor des Consistoriums in Zerbst; 1683 fürstl. sächs.-weißenfelser Geh. Rat und wirklicher Kanzler. Später Rückzug auf seine Güter, wo er starb.
Stand/Stellung: Adel, Hofmeister, Regierungsrat, Kanzleidirektor, Konsistorialdirektor, Geh. Rat etc.

859 Johann von der  Asseburg (Der Stammhaffte)
* 1649  | † 1690-06-26 Halle
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Baum-Eibisch | dauert am längsten
Aufnahme: 1676-01-24, Halle. a. d. S. | Beim Besuch des Bischofs v. Lübeck, Hz. Friedrich August v. Schleswig-Holstein-Gottorp (FG 855), in die FG aufgenommen. S. FG 856-858 u. 860-862.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Hofbeamter
Werdegang: fl.-magdeburg. Hofrat.
Stand/Stellung: Adel, Hofrat

860 Hans Rudolf von Kalitsch (Der Unbekümmerte)
† 1694-11-05 
GND-Nummer: 142531243
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Cretischer Wolgemuth | Verlachet das Wetter
Aufnahme: 1676-01-24, Halle a. S. | Beim Besuch des Bischofs v. Lübeck, Hz. Friedrich August v. Schleswig-Holstein-Gottorp (FG 855), in die FG aufgenommen. S. FG 856-859 u. 861-862.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Zerbst
Wirkung: Hofmann, Hofbeamter
Bildungsweg: -
Werdegang: 1674 anh.-zerbst. Jägermeister und Kammerjunker; danach Wittumsrat; später Land-Kammerrat; empfing im Mai 1685 das Amt Roßlau für seinen Herrn, F. Carl Wilhelm v.- Anhalt-Zerbst (FG 825) von der Äbtissin zu Quedlinburg (Hzn. Anna Dorothea v. Sachsen) zu Lehen (Beckmann III, S. 339). Starb ohne männliche Erben und ist in Dobritz beigesetzt (ebd., VII, 232f.).
Stand/Stellung: Adel, Jägermeister, Kammerjunker, Wittumsrat, Landrat etc.

861 Detlef Korff (Der Bleibende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: WirbelDost | In seinem Beruff
Aufnahme: 1676Im Gefolge des Bischofs v. Lübeck, Hz. Friedrich August v. Schleswig-Holstein-Gottorp (FG 855), in die FG aufgenommen. Vgl. FG 856-860 u. 862.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Lübeck
Wirkung: Hofmann
Werdegang: fl.-lübeck. Kammerjunker.
Stand/Stellung: Adel; Kammerjunker

862 Günther von Bünau (Der Frohe)
* 1629-06-27 Pahren | † 1684-11-06 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Jungfer-Kraut | Vertilget das trauern
Aufnahme: 1676-01-24, Halle a. d. S. | Beim Besuch des Bischofs v. Lübeck, Hz. Friedrich August v. Schleswig-Holstein-Gottorp (FG 855), in die FG aufgenommen. S. FG 857-862.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Ebst. Magdeburg
Wirkung: Hofmann
Werdegang: Zur Zeit der Aufnahme fl.-magdeburg. Kammerjunker und Kornett. Als Kammerherr nahm er im Juni/ Juli 1680 an den Beisetzungsfeierlichkeiten Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) teil (s. LP Stolberg 19503). Herr auf Pahren (b. Greiz) und Gnölbzig (b. Könnern)
Stand/Stellung: Adel; Kammerjunker u. Kornet

863 Joachim von Sandrart (Der Gemeinnützige)
* 1606-05-12 Frankfurt/M. | † 1688-10-14 Nürnberg
GND-Nummer: 118794396
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Rothe Tanne | Ragt weit hervor
Aufnahme: 1676-04-28
Aufenthaltsort des Mitglieds: Nürnberg
Bildungsweg: Hanau; Nürnberg; 1621 Reise nach Prag; später nach Utrecht und an den engl. Hof; 1627-35 Reise über Holland und Frankfurt nach Italien (Venedig, Bologna, Rom, Neapel, Sizilien), Malta.
Werdegang: Pfalz-neuburgischer Rat; Herr auf Stockau (Pfalz).
Stand/Stellung: Adel
Wappen/Portrait: HAB, PS A 18676

864 Daniel Klesch von Iglo (Der Kräfftigste)
* 1624-02-22 Iglo (Ungarn) | † 1697 Berlin
GND-Nummer: 119410524
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Karpathisch Krumpholtz | Innerlich und eußerlich
Aufnahme: 1676-05-06
Aufenthaltsort des Mitglieds: [Hzt. Sachsen-Weimar]
Wirkung: Pfarr- und Schulämter. 1676 123. Mitglied (Der Huldende) und Nebenerzschreinhalter (der 4. oder Rautenzunft) in Philipp v. Zesens (FG 521) Deutschgesinnter Genossenschaft; auch sein jüngerer Bruder Christoph wurde DG-Mitglied (DG 129). K. gehörte ebenso der Fruchtbringenden Jesus-Gesellschaft Ahasver Fritschs an. Schriftstellerische Tätigkeiten v.a. im Bereich der Homiletik u. der (Gelegenheits-)Dichtung; theol. Traktate. Befreundet mit Johann Friedrich Scharff (FG 881A), bekannt mit Catharina Regina v. Greiffenberg.
Bildungsweg: Heimunterricht, Besuch des Gymnasiums in Epperies (Presov); 1644-49 Studium der Theologie in Straßburg und Wittenberg, 1649 Promotion zum Magister in Wittenberg.
Werdegang: Aus einer Predigerfamilie der slowak., damals zu Ungarn gehörenden Zips. 1649 Abschluß der Studien, Dichterkrönung, Rückkehr nach Ungarn. 1652 Erwerb des Adelsprädikats "von Iglo" u. des Wappenbriefs; bis 1659 Konrektor in Ödenburg (Sopron/ Ungarn); 1659 erste Pfarrstelle in Günz (Köszeg), danach luth. Pfarrer i.d. Zips (Ungarn); 1674 nach Inhaftierung aus Glaubensgründen Migration nach Deutschland ins Exil; 1676 nach vorherigem Aufenthaklt in Halle Rektor der Stadtschule in Jena, Veröfftl. Christiana Status Ratio; 1682 Gymnasiallehrer in Weißenfels, im selben Jahr Superintendent in Heldrungen; im Oktober 1682 Gast bei der Familie Hz. Ferdinand Albrechts v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 842) in Bremen, wo er eine Bittschrift an Hzn. Charlotte, eine Schwester der Frau Hz. Ferdinand Albrechts, Christina, vorlegte: Tecklenburg/ vergis mein nicht! Das ist Erinnerungs-Schrifft ... nach seinem Abzug hinterlassen (Bremen 1682). Er war in Halle Beichtvater Charlottes, spätere Gfn. v. Bentheim-Tecklenburg, gewesen, als deren 1. Mann, Hz. August d. J. v. Sachsen-Weißenfels (FG 720), 1674 starb. Die genannte Bittschrift bittet um Beförderung einer Anstellung und beschreibt K.s Reisen und Kontakte nach seiner Zeit in Halle, u. a. seine Besuche bei Zesen in Amsterdam. 1686 Amtsverzicht in Heldrungen wg. Vorwurfs der Heterodoxie; Reisen nach Halle, Holland, Dänemark u. Schweden, bis er sich am Ende in Berlin niederließ.
Stand/Stellung: Pfarrer und Schulrektor
Wappen/Portrait: HAB, PS A 11100

865 Ludwig VII. von Hessen-Darmstadt (Der Huldreiche)
* 1658-06-22 Darmstadt | † 1678-08-31 Gotha
GND-Nummer: 115863559
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Rothe Meyenblumen | Ergötzet sonderlich
Aufnahme: 1676-08-15
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Darmstadt
Wirkung: Darmstadt
Werdegang: folgte seinem Vater Lgf. Ludwig VI. (FG 774) in der Regierung Hessen-Darmstadts, regierte jedoch nur vier Monate, da er auf dem Weg zu seinem Verlöbnis auf Schloss Friedenstein zu Gotha an der Ruhr starb
Stand/Stellung: Reichsfürst
Wappen/Portrait: Digitaler Portraitindex

866 Adam Ernst Senfft von Pilsach (Der Sanftmüthige)
* 1647-01-04 Gießen | † 1715-06-26 Löbnitz (bei Leipzig)
GND-Nummer: 143858882
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Sammet-Pappeln | beleidiget niemand
Aufnahme: 1676-08-15s. Henkel: Hoftagebücher (WBN 1991.1)
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Darmstadt
Wirkung: [Darmstadt]
Werdegang: lgfl. hessen-darmst. Hofmr. u. Burgmann zu Gießen, königl. poln. und kursächs. Geh. Rat und Oberkonsistorialpräsident.
Stand/Stellung: Adel; Hofmeister

867 Justus Heinrich von Ende (Der Gnügsame)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: AckerMüntze | bleibt wer er ist
Aufnahme: 1676-08-15
Aufenthaltsort des Mitglieds: Anhalt-Zerbst
Wirkung: Zerbst
Werdegang: anh-zerbst. Kammerjunker
Stand/Stellung: Adel

868 Ludwig Philipp von Geismar (Der Artliche)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Kleiner Qvendel mit weißen blumen | Ist sehr beliebt
Aufnahme: 1676-08-15
Aufenthaltsort des Mitglieds: Hessen-Darmstadt
Werdegang: hessen-darmst. Kammerjunker
Stand/Stellung: Adel

869 Gottfried von Bissing (Der Schmiegende)
* 1648-12-20  | † 1708-04-16 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Kriechend Amberkraut | Kömmt doch zu Ehren
Aufnahme: 1676-08-15
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Löberitz, Wadendorff, Görtz und Reddingen
Werdegang: fl.-magdeburg. Kammerjunker; Geheimrat; fl.-sächs.-zörbiger Hofmr. auf Löberitz, Wadendorff, Görtz und Reddingen.
Stand/Stellung: Adel

870 Ernst Dietrich von Erdmannsdorff (Der Zärtliche)
† 1720-08-21 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Protestantisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Klein BergPolium | Würckt dennoch starck
Aufnahme: 1676-08-15
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen und Polen
Wirkung: [Dresden]
Werdegang: kursächsischer u. kgl.-poln. Kammerherr und Hofmarschall
Stand/Stellung: Adel

871 Tobias Michaelis (Der Treumüthige)
* 1639-03-11 Leipzig | † 1678-07-18 Weimar
GND-Nummer: 133836630
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Nacht Violen | In Wort und Thaten
Aufnahme: 1677-07-03, Weimar
Aufenthaltsort des Mitglieds: Sachsen-Weimar
Bildungsweg: Privatlehrer in Leipzig, dann Thomasschule in Leipzig, 1656 U. Jena (imm. 9.9.1656), 1659 U. Altdorf, 1661 U. Leipzig
Werdegang: Sohn von Tobias Michaelis (+1657), Thomaskantor zu Leipzig; auf Empfehlung Dr. Gottfried Welschs, Prof. med. zu Leipzig, 1663 Hofmeister der Herren v. Ponickau auf Pombsen; FJ 1664 (bis 1666) auf Empfehlung Hans Dietrich v. Schönbergs (FG 752), fstl. sachsen-altenburg. Hof- und Justizrat sowie Vizepräsident des Konsistoriums, Hofmeister bei Gf. Heinrich v. Promnitz; am 30.12.1667 von Hz. Friedrich Wilhelm v. Sachsen-Altenburg (FG 577) zum Amtmann in Leuchtenburg und Orlamünde ernannt(im Amt seit 30.3.1668); ab Okt 1676 durch Hz. Johann Ernst v. Sachsen-Weimar (FG 342) zum fstl. sächs. Amtmann in Weimar und Oberweimar ernannt (Amtsantritt 25.1.1677)
Stand/Stellung: Bürger; Amtmann

872 Sylvius II. Friedrich von Württemberg-Oels (Der Schützende)
* 1651-02-21 Oels | † 1697-06-03 Oels
GND-Nummer: 117395218
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Großer Lorbeerbaum | Tugend und Tapferkeit
Aufnahme: 1677-07-09Kontakt zur FG über Georg Wende (FG 818).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Württemberg-Oels
Wirkung: Oels
Bildungsweg: Collegium illustre Tübingen; bis 1669 Reise nach Leiden, England und Frankreich.
Werdegang: 1672 Erhalt der ksl. Investitur Oels.
Stand/Stellung: Reichsfürst

873 Christian Funcke (Der Funckende)
* 1626 Dittmansdorf (b. Freiberg/Meißen) | † 1695-07-19 Görlitz
GND-Nummer: 120145812
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Sternkraut, mit der gelben Blume | Auch bey der Nacht
Aufnahme: 1677-07-10Der Vermittler war F.s Kollege und Freund Georg Wende (FG 818), "der an dem Herrn Funccio einen Mitgesellschaffter zu erlangen begierig war" (Samuel Grosser: Lausitzische Merckwürdigkeiten, Leipzig u. Bautzen 1714, S. 126).
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Görlitz
Bildungsweg: 1644-46 Gymn. Halle (unter Christian Gueintz (FG 361)); bis 1648 U. Leipzig
Werdegang: 1652 Schullehrer an der Freiberger Stadtschule (1657 Konrektorat); Rektorat der fl. Stadt- u. Landschule Altenburg; 1666 Rektorat des Gymn. in Görlitz. Zahlreiche Schauspiele, Disputationen und "gelehrte Programmata". Als sein Hauptwerk mag Breviarium Historico Politicum, zuerst 1673 erschienen, gelten. Weitere Werke in Auswahl: Praxis Rhetorica (1683), Isagoge Geographica (1686); Introductio positiva ad Orbis regnantis Nolitiam (1695).
Stand/Stellung: Bürger; Schulrektor
Wappen/Portrait: HAB, PS A 7337

874 Heinrich VI. Reuß zu Obergreiz (Der Köstliche)
* 1649-08-07 Greiz | † 1697-10-11 Szegedin
GND-Nummer: 104254130
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Weißer Lavendel | Wird hoch geschätzt
Aufnahme: 1678-07-24
Wirkung: Sohn von Heinrich I. Reuß zu Obergreiz u. Dölau (FG 570)
Werdegang: regierte seit 1681 in Obergreiz; 1679-1681 mgfl. brandenburg-bayreuth. Geh. Rat u. Landeshauptmann zu Hof, 1681 kursächs. Kammerherr. 1682 Obrist, 1694 Generalfeldzeugmeister, 1697 kgl. poln. Generalfeldmarschall
Stand/Stellung: Reichsgraf; Offizier

875 Christian von Lüttichau (Der Ungewartete)
* 1655-02-08  | † 1723-11-30 Altenburg (?)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Feld-Polium | Gedeyet doch
Aufnahme: 1678-07-24
Wirkung: Offizier; Hofmann
Bildungsweg: 1667 Page Hz. Augusts v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in Halle a. d. S., militär. Ausbildung; 1669 Page Kf. Johann Georgs II. v. Sachsen
Werdegang: 1677 Teilnahme am Reichskrieg gegen Frankreich, 1677 Fähnrich und kursächs.Kammerjunker; 1682 dän. Adjudant, 1683-84/85 dän. Leutnant; 1685 braunschweig.-wolfenbütt. Leutnant (bei der Leibgarde Hz. Anton Ulrich v. Braunschweig-Wolfenbüttel; FG 716), 1686 Capitänlt., 1690/92 Major, 1692-95 Obristlt.u. Schloßhauptmann; Resignation; 1699 braunschweig.-wolfenbütt.Obrist; bald darauf Aufgabe seines Amts. Er war u.a. Schwiegersohn von Wilhelm v. Kospoth (FG 728).
Stand/Stellung: Adel; braunschweig.-wolfenbütt. Obrist der Infanterie

876 Johann Kaspar von Lützelburg (Der Hinderliche)
* 1651  | † 1679 
GND-Nummer: 120287021
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Wilde Salbey | dem schädlichen Gifft
Aufnahme: 1678
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Werdegang: fl.-magdeburg. Kammerjunker.
Stand/Stellung: Adel

877 Karl Heinrich Morawitzky von Rudnitz (Der Treuherzige)
* 1645-11-12  | † nach 1682 
GND-Nummer: 122881222
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Nackende Gerste | Blößt seine Güte
Aufnahme: 1678-07-29Bewarb sich unter Berufung auf Georg Wende (FG 818) um die Aufnahme.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Troppau
Wirkung: Ihm wurde das Werk von Erasmus Francisci: Das Unfehlbare Weh der Ewigkeit für die Verächter der Gnaden-Zeit ... (Nürnberg 1682) [VD17 3:007052L] gewidmet.
Bildungsweg: Magdalenen-Gymn. in Breslau; U. Straßburg
Werdegang: aus poln.-schles. Adelsgeschlecht (Geschlecht Topór); seit 1673 fürstl. liechtensteinischer Rat, Vizelandrichter und Vizelandeshauptmann des Ft.s Troppau; Erbherr auf Branitz, Bobelwitz, Wanowitz (Oberschlesien), Rosen und Braetersdorf
Stand/Stellung: Adel

878 Johann Caspar von Oer (Der Vergnügliche)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Feld-Anemone | Durch schlecht und recht
Aufnahme: 1678-11-29
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg, Kurpfalz
Werdegang: 1658 kurpfälz. Rat u. Kammerjunker; 1678 als erzbfl.-magdeburg. Domherr bezeichnet
Stand/Stellung: Adel

879 Johann Georg Aeschel (Etzel) (Der Ehrbare)
* 1635-01-20  | † nach 1680 
GND-Nummer: 121524299
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Wald-Bart | In seiner Erweisung
Aufnahme: 1678-11-11Zusammen mit drei anderen von Hz. August von Sachsen-Weißenfels (FG 402) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Magdeburg
Werdegang: Sohn von Jeremias (v.) Aeschel (Etzel), ks. Hofpfalzgraf und Jurisconsultus, aus dem adligen Geschlecht der Etzel, und der Anna Sibylle, T. v. Theodor Sitzmann, Philologe u. JCtus am kursächs. Schöppenstuhl u. Hofgericht zu Leipzig. Jer. Aeschel war 1650 schönburg. Rat u. Amtmann, Sohn des ebfl. magdeb. Amtmanns zu Querfurt, Georg Etzel. Fl.-magdeburg. Rat und Dechant zu St. Nicolai und St. Gangolphi.

880 Gustav Adolph von der Schulenburg (Der Hebende)
* 1632-10 Altenhausen | † 1691-10-27 Halle
GND-Nummer: 12138604X
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Limonien | den schwehren Stein
Aufnahme: 1678
Aufenthaltsort des Mitglieds: Magdeburg
Wirkung: Hof- u. Regierungsamt; Büchersammler.
Bildungsweg: Um 1653 U. Helmstedt; später U. Tübingen: Studium der Rechtswissenschaft u. des Griech.
Werdegang: 1680 Hof- und Regierungsrat des Hzt.s Magdeburg; 1682 Kammerpräsident; Hauptmann zu Moritzburg in Halle; 1680 im Namen seines Kf.en Übernahme Magdeburgs; 1683 kurbrandenburg. Geh. Rat.
Stand/Stellung: Adel; Geh. Rat.

881A Johann Friedrich Scharff (Der Unverachte(te))
* 1639-04-20 Wittenberg | † 1710 Wittenberg
GND-Nummer: 100551645
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Kleiner Quendel mit braunen Blumen | Dieweil er nützt
Aufnahme: 1678, Halle a. d. S. | Aufnahmegesuch u. Konzept des Einnahmebriefes haben sich erhalten, jedoch fehlt seine Berücksichtigung in den Mitgliederlisten u. im Wappenbuch der FG.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Kursachsen
Wirkung: Wittenberg
Bildungsweg: UU. Wittenberg, Jena und Altdorf (Doktor der Rechte), wo er 1671 zwei Disputationen über die Ehe und kirchenrechtliche Fragen in den protestantischen Territorien seine Studien abgeschlossen zu haben scheint und den Doktorgrad erwarb.
Werdegang: Lehrtätigkeit U. Wittenberg Philologie und Philosophie. Aus dieser Zeit sind zahlreiche lateinische Disputationen überwiegend rechtlichen Inhalts überliefert, jedoch streift er auch regelmäßig theologische, philosophische u. historische Fragen. Ferner trat er als Verfasser einiger Gelegenheitsschriften auf und veröffentlichte als Mitglied der Deutschgesinnten Genossenschaft (Aufnahme 1678 als "der Scharfsinnige") und der FG eine Sammlung Erneuerte Andachten in besonderen Geistlichen Gedichten (Wittenberg 1680). Im Hallenser Erzschrein haben sich sein Brief mit der Bitte um Aufnahme, datiert Wittenberg, 27. Mai 1678, sowie das Konzept eines Antwort- und Aufnahmebriefes (20. 1. 1679) von der Hand des Erzschreinhalters Heidenreich (FG 837) erhalten. Aus unbekannten Gründen ist sein Eintrag in die Stammrolle und das Wappenbuch unterblieben, gleichwohl zeugt neben jenen "Andachten" auch ein Glückwunschgedicht der Brüder Christoph und Daniel Klesch (FG 864), gedruckt in Jena 1679, von der tatsächlich erfolgten Aufnahme (vgl. Halle I). Darin wird Scharf auch zur Ernennung zum fürstlichen Rat durch Herzog August von Sachsen-Weißenfels gratuliert.
Stand/Stellung: Jurist; ksl. Hofpfalzgraf

881 Karsten Werner Schenck von Flechtingen (Der Büßende)
* 1638-10-16 Flechtingen | † 1705-12-31 Stuelpe
GND-Nummer: 1028303335
Bekenntnis:Evangelisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Nabel-Kraut | Die hitzigen Schmertzen
Aufnahme: 1678
Werdegang: -
Stand/Stellung: Adel

882 Johann Adolph von Bentheim-Tecklenburg (Der Hauptsächliche)
* 1637-09-22 Tecklenburg | † 1704-08-29 
GND-Nummer: 115868984
Bekenntnis:Reformiert
Gesellschaftspflanze und -wort: Syrisch Amber-Kraut | Rath zu schaffen
Aufnahme: 1679-04-24, Halle a. d. S. | Während der Feierlichkeiten zur Hochzeit mit der Witwe Hz. Augusts d. J. v. Sachsen-Weißenfels (FG 720), d. i. Charlotte, geb. Lgfn. v. Hessen-Eschwege, am 21. 4. 1679 mit einigen tecklenburgischen Hofleuten (FG 883-886) aufgenommen.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Tecklenburg-Rheda
Wirkung: Regierender Reichsgraf
Werdegang: Sohn von Gf. Moritz (FG 649), den er in der Regierung beerbte. In 2. Ehe 1679 vermählt mit Charlotte, geb. Landgräfin von Hessen-Eschwege (1653-1708). Sie war 1673 mit Herzog August d. J. von Sachsen-Weißenfels (FG 720) verheiratet und bereits ein Jahr darauf als Witwe zurückgelassen worden. Die Hochzeit mit Gf. Johann Adolf fand am 21.4.1679 in der Residenz Halle "ohne sonderbahres Gepränge" statt (STA Dresden, Loc. 12006). Johann Adolph, dessen Söhne früh starben, verlor große Teile seiner Grafschaft nach langwierigen Reichsprozessen an die Grafen von Solms-Braunsfels. Diese verkauften sie 1707 an das Königreich Preußen. Dem Haus Bentheim blieben von der Grafschaft Tecklenburg nur Titel und Wappen.
Stand/Stellung: Reichsgraf

883 Bernhard Kaspar Henrich (von) Lüninck (Der Nachdenckende)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Kathol.
Gesellschaftspflanze und -wort: Winter-Endivien | Aufs Künftige
Aufnahme: 1679-04-24, Halle a. d. S. | Im Gefolge Gf. Johann Adolphs v. Bentheim-Tecklenburg (FG 882) aufgenommen. Vgl. auch FG 884-886.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Bentheim-Tecklenburg u. Rheda
Werdegang: aus westfäl. Adel stammend; Gfl.-bentheim. Landdrost
Stand/Stellung: Adel

884 Hermann von Diepenbroick (Der Kernhaffte)
* 1650-05-10 Rotenburg a.d. Fulda | † 1724-10-30 (Bad) Hersfeld
GND-Nummer: 141813539
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Indianische Nüße | Giebt Safft und Krafft
Aufnahme: 1679-04-24, Halle a. d. S. | Im Gefolge Gf. Johann Adolphs v. Bentheim-Tecklenburg (FG 882) aufgenommen. Vgl. auch FG 883 u. 885-886.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Bentheim-Tecklenburg u. Rheda
Werdegang: War 1690 hess.-kassel. Regierungsrat u. Oberamtmann des Ft.s Hersfeld
Stand/Stellung: Adel

885 Arnold von Diepenbroick (Der Gefundene)
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Alpen-Salbey | Ist desto lieber
Aufnahme: 1679-4-24Im Gefolge Gf. Johann Adolphs v. Bentheim-Tecklenburg (FG 882) aufgenommen. Vgl. auch FG 883-884 u. 886.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Bentheim-Tecklenburg u. Rheda
Werdegang: aus westfeäl. Adel; gfl.-bentheim. Hofmr.
Stand/Stellung: Adel

886 Gerhard Pfannkuch (Der Befestigende)
*  Werden, Gft. Mark | 
GND-Nummer: 124374794
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Gefüllte gelbe Veilchen | In harter Zeit
Aufnahme: 1679-4-24, Halle a. d. S. | P. wurde im Gefolge Gf. Johann Adolphs v. Bentheim-Tecklenburg (FG 882) in Halle a. d. s. in die FG aufgenommen. S. FG 883-885.
Aufenthaltsort des Mitglieds: Bentheim, Hessen, Magdeburg
Wirkung: Jurist. Er verfaßte „Tractatus De Prohibitis Verbalium Iniuriarum Retorsionibus“ (1675).
Bildungsweg: Er disputierte 1661 an der U. Gießen unter Johann Otto Tabor „De Transactionibus Iuncta Decade Principum Iurium Controversiarum Patrocinante“
Werdegang: fl.-hess. u. gfl.-bentheim-tecklenburg. Rat. — Am 10. 5. 1680 wurde P. von Hz. August v. Sachsen-Weißenfels (FG 402) in Halle zum "würcklichen Rat" ernannt. (STA Dresden: Locat 11778).
Stand/Stellung: Bürger; Rat

887 Julius Siegmund von Württemberg-Oels-Juliusburg (Der Unverwelckte)
* 1653-08-01 Oels | † 1684-10-05 Juliusburg
GND-Nummer: 1015192025
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Großer Windischer Wacholderbaum | bleibt immerdar
Aufnahme: 1679-11-08
Aufenthaltsort des Mitglieds: Württemberg-Oels
Wirkung: Juliusburg (Residenz)
Werdegang: 1683 Fürstentags-Kommissar
Stand/Stellung: Reichsfürst

888 Johann Albrecht Portner von Theuren (Der Sorgsame)
* 1628-12-28 Regensburg | † 1687-02-02 Wien
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:Lutherisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Singadi-Baum | Ohn allen Schlaff
Aufnahme: 1680-03-10
Aufenthaltsort des Mitglieds: Österreich
Wirkung: Wien
Bildungsweg: Studium in Frankreich und in den Niederlanden.
Werdegang: Regensburger Rat und Stadtkämmerer; Consulent zu Regensburg; gfl.-ortenburg. Gesandter beim Reichstag zu Regensburg; 1671 ksl. Reichshofrat; Hg. (v. Schriften v. J. de Launoy u. I. Bouillau), Biograph, Vf. v. Gedichten; Korrespondent Hofmannswaldaus.
Stand/Stellung: Adel; ksl. Reichshofrat

889 Daniel Kottulinsky von Kottulin (Der Nüchterne)
† 1688 
GND-Nummer: Keine GND-Nummer gespeichert
Bekenntnis:unbekannt
Gesellschaftspflanze und -wort: Englischer Kohl | Ist Lobens werth
Aufnahme: 1680-04-15
Aufenthaltsort des Mitglieds: Schlesien
Wirkung: Jeltsch, Eckersdorf
Werdegang: Frh. von der Jeltsch, Edler Herr zu Eckersdorf, Erbherr auf Jakobsdorf.
Stand/Stellung: Adel

890 Friedrich von Nimptsch (Der Verdeckte)
* 1639-02-06  | † 1693-04-10 Habendorf (poln. Owiesno)
GND-Nummer: 1043728481
Bekenntnis:Katholisch
Gesellschaftspflanze und -wort: Kleine weiße Seeblume | Würckt desto edler
Aufnahme: 1680
Bildungsweg: stud. 1658 Tübingen (imm. 20.10.)
Werdegang: auf Habendorf und Lauterbach, kgl. Erbhofrichter des Weichbildes Reichenbach in den Ft.ern Schweidnitz und Jauer
Stand/Stellung: Adel